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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.01.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188701060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- unvollständig: S. 105-108 (4. Beilage) fehlen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-01
- Tag1887-01-06
- Monat1887-01
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.01.1887
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ikrfcheinr täglich früh 6'/, Uhr. Redaktion nnö EryebMo» Johaunesgaff« 8. Sprecht,ntrn der lledaeUoa: Bornuttags 10—»2 Uhr. Nachmumg« 5—6 Uhn GS> tli Siiia«-», La,»Icn»t» »che lw t>» Ri»««,»» »ich« „eSuchüch. >»»ad«e »er sstr »t« uäGstk»I»e»A« Stummer bestimmte, Jusirate «, W«Gent«ste> »« 2 lltzr Nachmittags» an e«nn. ,u» Kekttckgeu trsttz bis '/,A U»r I» den FUitlry für Ins.-^suahmn Ott« Klemm. Üniverfitätsstraß, t. limit» «s«e. Kathariaenstr. SS vart. «. KSntgsplatz 7. «ur »t« '/,» Uhr. UeMM.Tagcl>lM Anzeiger. Lrgan fir Politik, Locelseslhichte, Handels- und Geschäftsverkehr. » Auflage LS,?S». Ld»nne»r»>iprri« vierlelj. 4'/, inel. Bringerlndn 5 Utk., durch di« Best bezog«, 8 Mt. Jede eiuzelue Nummer A)Ps. B« legere invlor 10 Pf. Gebtüreu tür Extrabrilage» li» Dagedlali-Format qeiMzt) «tz»r Postl-es-rdernug KO Mk. »it Posibrjärderung 70 Mk. Pnkrike Sgespaltene Petitzeile LOPs. »rößere Schrillen laut »,s. PreiSverzeichaiß. Ladellorssche, ». Zisierusatz »ach höherm Daris. lleriawe« unter de« Nedactioasftrich dl» «aespall. Zeile bOPs., vor dea Familieuuachrtchtr» die kgeipallrae geile 40 Ps. Julerate fiud uei« au dir Erprsitta» z« seadeu. — Rabatt wird »icht gegede». Zahlung pruevumeeirocko oder durch Post- »achaahme. ^ 6. Donnerstag den 6. Januar 1887. 81. Jahrgang. Amtlicher Theil. Der Kircheuvorstand zu Sr. Nicolai zeigt hierdurch au. dag die V»chrcht»t-frser de» Herrn ArchidiakonuS v. Idvol. B. Gräfe am Freitag« de» V. Januar »887, vormittag« ll Uhr in der Nialaikirch« stattfiude, wir». Leipzig, s. Januar 1887. Der Aircheuvorftaud z« Gt. -kleolak. Hölsche». v. dt« Mu- »d Nb«eld»ag der Fremde» betreff«»-. Mit Rücksicht aus den devorstebenven Beginn der Memjodrst- «esse dringt da« Unterzeichnete Polizeiamt die nachstehenden Bestimmungen de« Melderegulativs mit dem Bemerke« in Erinnerung, daß die Vernachlässigung dieser Vorschriften Geldstrafe bi« zu SO oder entsprechende Hast nach sich zieht. Zugleich wird bekannt gegeben, daß am Donnerstag, den 8. Januar »887. die Expeditionen der II. Abteilung de« Meldeamte« — R«tch<stra-e -kr 8 —. wie an den Sonntagen, von 9 bl» l2 Uhr DormtttagS dem Publicum geöffnet sind. Leipzig, am St December 1888. Da» tpolizetamt der Stadt Vetvztg. Bretschneider. Daegaer, S. aus dem Melderegulatt» der Liabi Lechzt, vom 1L Oktober »883. st. 11- Jeder in einem Galt»«»« «der in einem mit Herders» bereckti,«», veriehearn ähnlichen EtabliffemeM etnkehrenbr »ud über Nacht bletbrude Fremde ist vom GaKmirtd oder Ouartieraeder und zwar, soll« er vor 8 Uhr Nachmütog« ankommt, »och am Tage »er Autuuft. andernfalls aber am solgevdea Mocae, spätestens bis 10 Uhr beim Meldeamt des PolAriamts, Sdth.il, schriftlich «tttetft de» »orgeschrirbene» »ad für jede« Fremde» betonder» auszuittllend«, Formulars anzumelde». Vesiade» sich ch Vimleüuag de« Fremden Familienmitglieder, Dienerschaft »der sonstige Personen, so sind dieselbe« aus de» »tmliche« Zettel mit ,» verzeichne». Zürich mit diesen tägliche» Sumeldvaarn tft auch dt» Abmeldung der inzwischen abgereisten derortigen Freoidea zu bewirk»». k 1». Die tu Driuarhiuseru absteigenden Fremde», somuauutr Vesuchosrem»«. find, sobald sie liuaer al» t D«>e hier verweile«. chUtcftens a» 4. Tag«, oo, erfolgter Anknust au, vom Quartirrmlrttz bei» Meldeamt. Abttz. II. «der tue betrsssende» PoKzeibmbMmache m«»dtt» oder schristiich mtttelft des vonteschriebeue» Formular« anzumelde». Bei de, etwa in Prtoathäusera Quartier nehmende» Metzkrrmdeu jedoch ha« diose Äamzldung i» jedem Falle, auch »e»o sie aor eine Nacht hier bleibea, und zwar blauen 84 ktuudr» von der Ankunst an, beim Mrlbeamt. R'th. II, »» gescheue» In gleicher Meise ist die Abmeldung binnen S Tagen, bei Metz» sremdeu binnen 24 Gründen von erfolgter Abreise des Fremde» oder etwa rrsolgter Wohuuaq-vrrSuderung an za bewirke». ß. 14. Beadstchtigt ein Fremder länger al« drei Tage hier zu verweilen, so bedars er dazu eine- iür die Zeit des Ausenldaltrs vom Meldeamt, Abth. II. ausgestellten Mktdescheink«. Nach Ablaos der aas dem Meldeschein bemerkten Gittigkeiisdauer ist, laftra der Fremd« -och weiter hier verweilen will, beim Meldeamt am Verlängerung des Scheines nochznsuchen. Die Luartierwtrttze sind dafür, daß dleler vestimmnng allenl Halden nachgegangeu werde, «itderautworllich. Nönislichks Hymna-um. >u»rlst»»>«, zur Oürrausnahme werde» nttgegeuoenvmmiu Sonnabend de» 8.. Sonntag de, A -ad Montag de» tL Ja»n«r vo» 11—1 Uhr. vri der Anmeldang ist da« letzte Tchuljntgaih vorzalege». Leipzig, » SL December 1888. vr »lcharb »icht«-. Lhomsschale. Aemekduage, für dir Oster,msoahme werde» Donner»»-«, de, 8. Sonnabend, de« 8. und Montag, de» 10. Januar 1887. vormittag« » 10—1» Uhr entgegengrnomme». Es wird gebet»», das letzt» Schul,»,mH voriolegen. Lcwzch. am 17. Deeemder I88A vr,, Vekanntmachung, de» gesetzwidrigen Besuch vo» Gchuuklocaleu seiten- schnlv-ichttger Kinder nad AortdildnugS« schüter betr. ^ ^ ^ ^ Wir sehen un« veuonlaßt, den Inhabern von Echankwirth» 1 ein Abkommen zwischen Rußland und der Türkei wegrn Bui Nichtamtlicher Theil. Jur bulgarische» Frage. Seit dem 20. November, de« Tage de, Abreise de« General« tkaulbar« au« Sofia, ist die bulgarisch« Frage tu eiuen neuen Abschnitt einaelreten. Bulgarien hat de» erfelg» reichen versuch gemacht, seine Angelegenheiten oha« Rücksicht aus russisch, Rathschliige zu besorge«. Wenn di« Abreise aller russische» Eoasuln au« Bulgarien einen Ginn habe» sosttr, so konnte e« nur der sein, daß dadurch die Unmöglichktt der setdststLnbiae» Existenz vulaanea« bewiese« werden sollt«. Rußland ist Viesen vrwei« schuldig grdliebea. die Eutseruung der russischen Evnsulu hat nur der russisch,» Aaüatlou in vutganea Erhalt getbau. und da« Land erfreut sich tzestzoid siriißerer Ruh, und befindet sich bei Welte» besser al« mäh. «ud »er Anwesruheit de» General« vo» Kanldar« «ri der Evnfulu. E» frggt kch, oh di» Fhrtbauer de« oeHenwSrtigen Zustande« wünschenlwertb ist und ob Rußland geneigt ist, den Dingen in Bulgarien ihre» Laus zu lasten, veid« Frage» müssen nach Lage der Sache verneint werden. Rußland hatte den versuch gemacht, seine Zwecke in Bulgarien durch Brrmitlelung der Türkei zu erreichen, und Gaddan Pascha war den Wünschen Rußland« mit einer Thalkrast nachgekommen. welche den Zorn England« erregt Kat. Die Rrgeulschast sollte abdankea und einer sogenannten Regierung aller Parteien Platz machen, aber die Regenten anlwortrten mit gleicher Entschiedenheit aus diese Zumuihung. daß sie aus ihrem Platze bleiben und nur der Gewalt weichen würden. Gidban Pascha hegte aber die Hoffnung, daß er schticßtich bock seinen Willen durchietzen werde, und e« brdurste erst einer geharnischten Erklärung der englischen Regierung durch die .Morning Post", um die türkische Regierung zur Abberufung Gaddan Pascha» von seinem Pollen in Sofia zu dewcgrn. Zuerll ließ sich nur da« .Journal de St. Pätcrsbourg' durch den Artikel de« engsische» Regierungsblattes zu einer Antwort verleiten. In ziemlich piumper Weise trat ba- russtfche RegierungSorgan mit dem Geständiiiß hervor, daß risch« Volke« aegeusiber dewahrl hat. ausgegebe« und ihn« Gelegenheit geboten worb«, öffentlich vor aller Welt zu sagen, wa« sie wollen oo» wesbald sie ihre Rundreise au» getreten haben. D>« Red« kaltscdew'S enthält eine schwere Anklage gegen Rußland, denn sie weill dem Urheber der gegenwärtigen kritischen Lage auch dir Verantwortung für di« Folgen zu. Wer sonst hat d»e Lage geschossen al« Ruß. lau», da« jeden versuch zu «uer Verständigung schroff zurück- gewiesen hat? Den» Rußland richtig handeln wollte, dann mußte e« gegen den Elaalsstrrich vom »8. September >885 sofort energisch Protest erheben und vi« Wieberderstelluug de« früheren Zustande« verlangen. Da« ist nicht gescheben. Rußland hat gegen dir Lereiuiguog Ostrumel>«n» a»l Bulgarien erst E»a- spruch erhoben, al« di« übrigen Unterzeichner de« Berliner Vertrag« ihre Bedenken geäußert batten und e» bat niemals ei» Zweifel darüber bestanden, daß Rußland dir Bereinigung olme Widerrede genehmigt haben würde, wenn Fürst Alexander fick» nicht an die Spitze der Ei »heit-beweg »mg gestellt hätte, ffaltschew's Worte sind ab r nicht in dem Sinne zu ver steh«. daß Fürst Alexander dir gegenwärtige kritische Lage aesckassr» Hab« uud für dieselb» veraiiirzorltich sei. denn Fürst Alexander bat von Anfang an nur da« aetba«. wa« da« dutgarisch« Volk wollte, nur in dem einen Punkte hat er de» Wünsche» seine« Volke« nicht entsprochen, daß er am 30. August de« aussichtslosev -ersuch machie. sich n»l scizrern'Todfeind, dem ffaiser Al.xanver. z» verlvdnen Wäre er in Bulgarien geblieben und dätld den Kamps weiter geführt, dann wäre wahrscheinlich die Entscheidung heule in tu «inen oder an deren Weise geschehen. Daß fort und sorl da« Gerücht von Neuem austritt. Fürst Alexander wolle »ach Bulgarien zurückkehren. zeigt nur da« Unnalürtiche und Gewaltsame der gegenwärtigen Lage. Ruß land bol dir Entfernung de« Fürste» aus jede Weise betriebe» und fürchtet deshalb die Rückkehr al< da« schlimmste Hinderniß für seine Zukuusispläiie in Bulgarien. Dir Drohung mit der vnlitanischeu Besetzung deS Landes im Falle der Rückkehr de« Füisten ist nur von dem Standpuncte au« zu »«»steden. daß Rußland da« Recht gebadl habe, de» Fürsten au« Bulgarien zu entfernen. Wählt ib» die Sobranie wieder, so ist e« sehr zweiselbast, ob die Mächte in der Lage sind, der Wadi ihre Zustimmung zu versagen Wenn Rußland damit nicht einverstanden »st. so ist b,S seine Sach«, aber deshalb Bulgarien Mititairiich zu besitzen, hat r« nicht dir mindeste Berechtigung Hockst wahrscheinlich beruhen alle N.,' richte», wetche von der Adsicht de« Fürsten melden, »ach ff--.'? zurvckzutehrea. aus Eisiuduug, aber wcu« Rußland dü.^-e« da« R.ch» h«.total. Deahru gea aulzustoßen, so muß kr -' gesagt weiden, daß diese Drohungen »ur einer darckau« falschen Auffassung der Sachlage entspringeu köuuo». Lut- aarieu hat da» Recht der Selbstbestimmung, und Rußland kann ihm keiven^ürsten aufnüibigen. den Bulgarien verwirft. Die Bulgaren wollen den Füllten von Mingrrlien nicht wählen, sie haben aber gezeigt, daß sie nicht abgeneigt sind, Rußland durch Wahl eines anderen Füisten entgegen;»- kommen. Daß Prinz Waldemar von Däncmark von seinem Bater zur Annahme der Wahl vom 10. November nickt ermächtigt worden ist. kann doch Bulgarien nicht als Schuld augrrechnet werdeu. * schasten und Destillationen die Bestimmungen de« H. t3L der I aorien« zu Stande gekommen sei, welche- die Schmierigkeile» Armenordnung vom 22. Octobrr l840 rn Erinnerung zu «löse und hoffentlich die Zustimmung der Mächte erhalte» bringen, nach welchen diejenige» Sckaiikwirthe. welche Kindern, Schuiknaben und Lehrlingen dal Anstiegen in Sck>ankslä»len ander« al- in Begleitung erwachsener Personen, denen sie aagrhören. bei sich verstauen, mit lö bi« 60 ^ Geldstrafe oder verhälknißmäßiger Hast, »vent mit Entziehung der Schankcoiicrssion zu bestrafen find. Leipzig, am 29. December 1888. Der Math der Stadt Leipzig. ll. 8. IN«. vr. Georgi. Lehnert. Vekaulllmachnng. Unter Bezugnahme aus unsere Belauntmachung dom 22. April diese« Jahre« machen wir hierdurch die Herren Acrzte daraus aufmerksam, daß sie über di« im lausenden Jahre au«aesührte„ Impfungen für jeden Ort, in welchem st« solch« Impfungen voraenommen haben, eine besondere L>ste nach den Formularen V, VI und VII. und zwar in allen Rubrilen vollständig auSgesüllt, ouszustellen und bi« spätesten« zum IO. Januar 1887 ohne jede weitere Aufforderung an unsere Jmpsexpedilion — Stadthaus. 2. Etage. Zimmer Rr. ll5 — einzureichen haben, widrige,Fall« nach Ablauf dieses Tage- unnackstcktlich gegen Säumige mit der in tz lb de« Gesetze« angevrohten, nach Befinden bi» zu lOO ^ an steigenden Geldstrafe vorgegangen werden wird. Leipzig, am 2l. December 1888. Der Math der Stadt Leipiia gro Vllld, 3052. vr. Georgi. fröhlich. Han-els-e-riinche der Leipziger Vörse i« Mjjl- und Lpiritiis-HeWst. Unter Bezugnahme aat die Bekanntmochvnq vom 23. November vor. Jahre«, Handelsgebräuche der Leipziger Vörie im RübSI. and LpirttuSgefchäN betr.. dringen wir hierdurch zur öffenilichen Kennt« «iß. doß gegen den in derselben erwähnten EnNvurs Einwendungen nicht eingegongen stad. Die in dieser Zuianimcnüellnnq enthaltenen Handclsgedräuch« werben daher aus Grund von « 18 der Neuen Börien-Orduuag hierdurch vom 3. d. M. an in Kraft gti»-i. der- getzolr. daß gegen denjenigen, welchrr bei Abwickelung eme« vörsen- q-ichäste« denselben die Anerkennung verweigert, AnSschlnß vo» der Börl« vertagt werden kann. Trnck-Sxemplar» der Zusammenstellung werde« vo» nächster Loche ad zum Presse vo« 0 SO ^« an der Bärs« za habe» sei». Leipzig» den 8. Jannor »887. Dt« Houdelskswwer. vr. «achSmnth» Vorsitzender, vr. S«»s«l, G. werde. Diese Erklärung entsprach aber den Wünschen de- Sultan« so wenig, daß bald daraus in der „Norddeutsche» Allgemeinen Zeitung" «ine energische Abwehr der Znmuthung. daß di« Tüikei vollständig in russischem Fahrwasser schwimme, von hoher Stelle ersotgte. In dieser Miitheilung heißt e« aukdrücklich, daß die Türkei zw.»r keine Veranlassung habe. Rußland gegenüber eine kurzsichtige Politik de« Widerstande« zu verfolgen, baß sie aber keinrSweg« geneigt sei. Rußland ihre wichtigsten Interessen zu opfern, von friedlichen Ab sichten geleitet, aber im Nothsall bereit, ihre Reckte als Großmacht zu wahren, werde di« Pforte niemal« ihre Zu, stimmung zu einem Vertrag« geben, über dessen Endziel sie sich »icht klar sei. Hieran« gebt unzweifelhaft hervor, daß jene« Abkommen, welche« da« .Journal de St. PLtersbourg" al» bereit» ab> geschloffen hinstellte, über die Bedeutung eine« russischen vor, schlage« noch nicht hiaausaekommen ist und baß dieser Vorschlag Überbit« der türkischen Regierung so bedenklich erscheint, daß sie sich schwerlich zur Zustimmung entschließen wird. Leider erfahren wir au» dem Artikel der .Norddeutschen Allgemeine» Zeitung" nicht« über den Inhalt de« russischen Vertragsentwurfs, wir werden nur darüber brlebrt. daß die russische Politik eine neue Niederlage erlitten bat und daß de-halb vir englische Regierung keine Veranlassung balle, so schroff gegen die Türkei ausziitreten, wie durch den mehr- erwähnten Artikel der .Morning Post" geschehe». England siebt der bulgarischen Regenlschast und Volksvertretung, die von Rußland al« versaffungswidrig angesochlen. so wohlwollend gegenüber, daß e« die von der kobranje gewählte Deputation mit besonderer Auszeichnung empfangen hat, und >n London ist auch die bulgarische Abordnung zum erste« Mal zu Worte gekommen und zwar so, daß ihre Aeußerungrn auch durch de» Telegraphen Verbreitung gesunden haben. Für Bulgarien und drShalb auch mittelbar für Europa ist die Red« -att- schew'« bei dem Banket im Mansioiihous« in London ein Ereigniß. denn durch sie erhielt Bulgarien ein Organ, um leine« Gedanken und Empfindungen Europa gegenüber Au«, druck zu verleihen. Kaltfchew erklärt kurz und bündig, daß Bulgarien« Regierung die gegenwärtige kritische Lage nicht geschaffen habe und be«bald auch nickt für dtesilde verant wortlich sei. Bulgarien kämpse für seine Unabhängkeit und werde den vo» »dm eiogescklageuen Weg mit Au«oa»«r und Beharrlichkeit verfolgen, vaukdar grgr» di« Nationen, weich« zu seiner Unabhängigkeit beigrtrogen hoben. D«« Red« Kaitschrw'« bildet de» Höhepunkt der Rund, sahn der bulgarischen Deputation dei den enropälschcn Eentralpancten. in England ist di« scheu« Zurückhaltung, «eich« »a» in Wim und Perl« dm Vertreter» de« bul-a- Leipzig. 6. Januar 1887. * Der Toast, in welckrm Se. Majestät der Kaiser am Schluß de« Diner« am Sonntag im kvniglichen Palai« der Arme« gedachte, hat nach einer efsiciellen Mit- tkeilung folgenden Wortlaut: „Zum Abschied, meine Herren, nachdem ich in Viesen Tagen die Freude gehabt habe. Sie um mich zu sehen, trinke ich auf da« Wohl der Armee. Ich hoffe und weiß, daß die Armee immer Da» bleiben wird, Wa ste blSher war und jetzt ist, wen» sie weiter auch sesihLlt an den vr« Grundsäulen ihrer Tüchtigkeil: am Edrgesübl, an der Tapscrkeil und ai» Gehorsam. — In dieser Erwartung trinke io uus da« Wobt der Armee. Sie lebe hoch!" — Tics bewegt durch dies« mil starker Stimme gesprochenen Wort« stimmten bi« Anwesende» begeistert in da« dreimalige Hock Seiner Majestät rin * Der ..Slaal«-Nnzeig»r" enthält die Verordnung wegen inberufung der beiden Häuser de« preußischen Landtag« zu dem von u»« bereit« gemeldeten Termine: Mir Wilhelm, von GoltrS Gnaden König von Preußen w. verordnen in Grmäßkeit deS Artikel» 5t der B, rsasiungS-Urkunde 31. Iaauar 1850, aus den «»trog de« Staatsmiulftermm», » lei,»: Di« beiden Hauser de« Landtage« der Monarchie, da« Herren haus and da« Han« der Abgeordneten, werden aus den 15. Januar vieles Jahres in Uaser» Haupt- and Nesidenzstabt Berti» zusammen- derule». Da« EtaalSmInifteriu« wird mit der Ausführung dieser Ver ordnung deaullragt. Urknudlich uater Unserer Höchsteigradäiidlgeo Uutrrschrtst »ud tetgedrucklem königlichen J-stegel. Gegeben Berti», dea 3. Januar 1887. Wikbetm ». Pultkamer. Nah'oach. Lucius. Friedberg. v. Boellichrr. ». Soßler. v. Gcholz. Bronfan v. Schellendorsf. * In der Budgetcommissio» de« Reichstag« ist der Vorschlag aus Errichtung einer phylikaiisch-technischen Reick«anstalt insosern zu Falle gekommen, al« wesentliche Theile dieser Forderung ganz abgelebnt, andere aber stark gekürzt wurden, woraus StaatSsecrrtair v. Bötticher erklärte, daß btt verbündete» Regierungen diese Abänderung nickt ge nehmigen würden. lieber diese Frage Kat nun Geb. Reg. Rath Prosrffor vr. Förster, welcheralsRegierungscommissar dei den betreffende» Beralhungen rer Budgelcommission sun girte, eine Broickürr deean«gegeben: .Die phosikalisch-lech mich« Reich«anstatt. Ein Beitrag zur Verständigung." Die selb« hat den Zweck, die Regierungsvorlage weiter zu de gründen und dir erhobenen Einwendungen zu widerlegen Insbesondere findet die wisirnschasliichr Abtkeilung der zu errickttenden Reick-anstalt. welche mit großer Majorität vo» ver Eommission abgrlehnl wurde, in Vr. Förster einen warme» vertheibiger. * Die „Kölnische Zeitung" veröffentlicht an bervorragrn der Stelle die folgende bcmerkrn»weilhc. a»schcinc»s ossiclüs« Berliner Eorresponbeoz: Die „Germania" läßt sich au« Rom Mlitheilunüea über di« kircheuvolttischen Vrrhaudlunaen machen, welche durch die liuzrldrueu ihrer Schilderung den Eindruck der Dodrheit zu er. »ecken deftreb« stad. Daruach wäre» dem vatican bereit« zweimal Borlchlöge über dt« zu machend«» GeietzeSvarlageu unterbreite« »»rdeu, von bene» dt« rr-eren die Eurte gar nicht befriedigt hätten während di« letztere» «eiteraehend z» sei» fchieae» und einig» Wüuich« Heß votteotz« «stillte». Ans Gr»,» der vo, mir a, der «aßgedmd- ßr» Stelle elagezogene» Erkundigungen bl» «ch t, der Loge, dl es« ganze Melduag der „Germania" al« jeder thatiich- lichen Grundlage entbehrend »a erklären. Zu dea Ber. Handlungen, welche in Rom geführt werden, finden LerirouenS.nännrr der „Germania" keinen Zutritt und die genannte Zeitung giedt alter Gewohnheit noch ihrem «eraer dadurch Au-druck. daß st» über Dinge, von denen sie keine Kenntniß haben kann, ihren Lesern ein Märchen auttijcht. Wenn erst die „Germania" von dea Beziehungen »er Curie zu der preußische» Regierung Kenntniß erhalte» würde, bau» wirr die« s«r dea Siand drr Berhondlunien ei» sehr schlimme« Zeichen, wett mau dann sicher sein müßie, daß das sein tische W liea. blatt alle« ausdieteu würde, um einen versöhnenden Abichluß zwischen Staat und Kirche zu oerdinder» Diese A ussassung herrscht — »nd da« mag sich die „Germania" doch endlich merken — atcht etwa blot in der Wilhelmsiroße z, Berlin, sonder» glücklicherweise auch zu Rom in dea „Gemächer» des Vatikans". * Aus da« Ersuchen, welches an den klerikalen Reich«» tagSadgeordneten Gras Horn-brorck» von einer Anzahl Wähler seine- Waklkreisc« gerichtet worden, für die Mili. tairvorlage zu stimmen, hat derselbe eine Erwiderung rrlbeilt. worin c« h»'ßl: Die Mehrheit der Commisston Hot ans Grand der An träge de« Cevtrum« tdaifächsich jeden »e» der Rr,ch^rrgirru,g ge forderten „Manu und Lroichrn" bewilligt »nd e« läßt »ach Lag» der Sach« sich uichi wohl onnehmen, daß der Rrich-tog dielen ve- Ichluß als zu weitgehend ansrhen werbc. Las Lcntrum hat aa- «esichrs der politisch,, Lage geglaubt, dem Lande die vo» der Re gierung geforderte Erhöhung de« Mililairetat« vor der Haud nicht «rsparro zu känaeo, trotzdem jetzt schau wette Schichten der Veväl» leruag unter d^n Druck von Lastca stehen, die selbst nach de» Unheil de« Feldmaischall« Grafen v. Wollte aus dir Dauer die Kräsie »i»rS Lande» übersteigen müssen. ES war daher aus der andrreu Seite Pflicht des llentrum«. diese Opser vom Land« nicht länger zu verlangen, als unbedingt erforderlich scheine; hiersür hat »S dir Zeit von drei und einem Jahre gewählt, in der Erwägung, daß olSdau» Acuderuugen in der politi schen Lage «»getreten sein könnte«, die eine Herabmlnderuag daß Militair-Stal« möglich machen würden. Hierin weicht die Sirlluag de« LeiitrumS von der Forderung der Regierung ab. I« wird aber um so medr Ausgabe de« Erster?» sein, den bisherigem Slandpunct sestzudalten. als von Seiten der Letzteren nicht der ge ringste Beweis erbrach! werden konnte, daß durch die kürzere Be- williguug-srift die Wehrkraft de» Lande» irgendwie geschädigt werde. Außerdem konnte man sich nicht verhehlen, daß e« eia wesentlicher Liugrisf in da« Vudgetkecht de» im nächsten Jahre zu wähleude» neue» Rkicheiage« sein würde, wen, demselben durch ei» neue» Septeanat di» Veurtheilung de» Militair-Ltot« vollständig »utzoge» würde. Sollte die Reichsrcgieruug an der Forderung der siebr»- lähcigen Bewilligung unbedingt seslbaltea nnd dadurch ein Scheiter» der gangen Vorlage herbeisühren. so trifft nicht di« die Verant wortung. wetive die Hand zur Verständigung geboten haben, seu- drr» einzig »nd allein di« Regierung, welch« die dargeboten« Hand zurtzckkötzt. E« ist erstaunlich, baß ein Abgeordneter über die parla» »«ntarsschrn Vorgänge so schleckt unterrichtet ist. wie uach diesem Schreib«» Ver Herr Gras HoeriLbroeck. Die Eommis- i»u hat de« Eeulnuntz-Antraa tekanullich nicht angenommen, ondern abgelehnt und »8.000 Manu von der gefordert« Präsenzstärke gestrichen. * Ter Etat de« preußischen Ministerium« für Land- wirthsckast für 1887/88 wird wiederum 500,000 ull behuf« Förderung aeuossenschastlicher Flußrrguliruugeu verlangen. Eine Posiliou von gleicher Höhe befand sich i« de» Etat« pro 1883,84. 1834 85. 1885 88 und 1888/87. E« werden vorauäsichtlich noch viele Jahre vergehe«. ehr e« gn» lungen sein wird, den Klagen über den verwilderten Zustand ver mittleren FlußlLusr und Über die großen Schäden, welch« insbesondere der Landwirthschasl daraus erwachsen, vollständig abznbelsen. Da» Abgeordnetenhaus hat bisher dir For derung für genosieiifchailliche Flußregulirungen einstimmig gr- nehmigt, nachdem es die Uedkrzrugung gewonnen hatte, daß vir RegiilirungSarbeiten virlsach einen Kostenaufwand er fordern. welcher die stcäslc der Betheiligten übersteigt, di« Genosseiischastrbilduiigeii erschwert und die Belheiligleii von rem Unternehmen abschrrckt. Die Verwaltung wird noch aus Jabre hinau« eines D'Spositionssondd bedürfen, um den zu bittenden Genossenschaften die BesLassung der für Fluß- regulirungen erforderlichen Gridiuitlel zu erlricklern und somit die Haupischwierigteiten zu beseitigen, wetche in d«r Regel solchen Unternehmungen entgegen stehen. Insbesondere bedürfen noch solgeate Flüsse der Regulirung: in Ostpreußen die Zuflüsse der Memel, Pcegel und ver Weichsel; in Pom mer» säst sammlliche miltlereu Flüsse; in Hessen-Nassau di« Lahn. Eder und Nidda und der Rebbach; in der Rhein- vrovinz die Sieg und die Roer; in Schlesien fast sämmtlich« Hauptzuslüsse der Ober, namentlich die Neisse, Kaybach, Leisel, Ohle. Lohe. Zivirna, Stravnun und Weistny; in der Provinz Sachsen säst alle nicht schiffbaren Flußläuse und in der Provinz Hannover di« Aue. Ocker. Leine, Rhauue, Innerst« und die Geeste. « » * Tie Aeußerung Ti«za« in seiner Neujahrärede. er fei bereit, ad;udanken. falls die Berlchmelzung der Parteien seine Entfernung nölh>g machen sollte, findet ihre Erklärung darin, daß vor Jahren tie Opposition susiouiren wollte, wen« TiSza abdanke. Die oppositionellen Blätter antworten, di« gegenwärtige äußere Lage gestalte keine Verschmelzung, selbst wenn Ti«;a abdanke. Die liberalen Parteiblätter erklären» an TiSza unter allen Umständen scsthalten zu wollen. * Für die in der französischen Armee herrschende» Zustände ist ein Briefwechsel sehr bemerkenSwerth, welcher seltsamer Weise von dem ossicivsen „Journal de St. PülerSbourg" nach dem „Soleil du Midi" veröffentlicht wird. G>-geii den französischen Krieg-minister, General Boulanqer. könnte gar keine heftigere Anklage erhoben werden, al« sie in diesen einfachen Briefen enthalten ist. Wie General Bonlanger von Banket zu Banket eilt; nm bald eine kriegerische, bald eine friedliche Rede zu ballen, läßt er auch kaum eine Woche vorübergehen, ohne durch ein« Bartverorvnuiig oder eine neue Abänderung drr Uniform oder eine sonstige Maßnahme Verwirrung in die bi-herige« Verhältnisse zu bringen. So kann e« denn nickt überraschen, vaß gerade dir tüchtigste» Ofsicierr sich durch diese« System gewissermaßen angewibert süb.en, ja. au- diesem Grund« ihren Abschied nehmen. Au ver letzteren Kategorie gehört auch derjenige Eopitain, dessen Beschwerden von dem osficiös«» „Journal de St. PSterSbourg" mitgetheilt werden: „Gelt seih« Moneren", schreibt drr erwähnte Oistcier am 22. November »888 na seinen Oberst, „baden die in>>nftertell«» Aeaderuiigen. denen ich mich, wie sämmilicke Osficiere de« Rrgimeal«. widerwillig »nterwertea mußt», mir einen üesen Ekel verursach». IG Hab« trotz alle» Bemühanoen da« vertrauen und die Syinvalm« verlöre», die ich sür meine Chrss empsaud. Der milttairische Dienst ist mir verhaßt genwrdea." vergeben« versucht der Oberst de» von ihm geschätzt»
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