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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.01.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188701142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-01
- Tag1887-01-14
- Monat1887-01
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.01.1887
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Erfckeint tSgllck früh 6'/, Uhr. Nrdarlion und Lrprtition JohanaeSgasje 8. , Sprrchl!uod,n -er Nrdattio»: Vormittag« 10—12 Udr. Rackmiilaq« 5—8 Uvr. I>u »«, NX,»»» „»irk-due vi-,uxew«, WN« Wt »>« »>a> Atmvtz«« »er sstr die nstchtts»lM«d« Rnmmrr deftimmie, Jnlervte an V«chknia«r» di» 2 Udr Rack«ttiags. au Lome» uu» -rs«ta,e« irktz dl» '/,8 Uhr. Ist de, /llialrn für Z»s.-T»»stl,»r: vtt« Mir««. Univerfliätssiraße 1. Laut« Läsche. KKhartnensir. 88 par«. ». K»»tg»»latz 7. uur dl» ',,r Udr. chMr.TagMalt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, tzandrls- «nd KeMstSderkrhr. 11. Freitag de» 14. Januar 1887. Auflaae Adonnrmrnlsprris vienelj. 4'/, »ncl. Brinqeriotin 5 Mk.. durch die Post bezogen 6 Ml. Jede einzelne Nummer 20Ps. Belegexemplar 10 Li. Gebünren iür Extrabeilage» k>n Tageblitt:-Formal grialz») «lttlk Vostbeiörbermig 60 Mi. »it Posldcjörberuag 70 Ml. Inserate Sgcspalkenr Petitzeils 20 Pt. Größere Schritten laul aal Prei»verze>chniß. Tabellarischer u.Zisleriiiay nach hührrm Tanz. Lrltamr» Meter de« Nedactio n« strich dte tarspasi. ArüeäOPs„ vor de» Fomiüennachrtchtr» d»e bgeipaiieae Zeile 40 Ps. Inserate find frei« an die Expedttlo« »n ieaden. — Rabatt wird »ich, gegeben. Anhtuag prnevailii-rainlo ober durch Pop- aachnalime. 81. Jahrgang. Amtlicher Theil. Vrkaimlmachuns. Di« diesjährige -Irujahrsimeffe endet rnit t»m 15. Januar. Ln vielem Tage sind v!e Buden und Sttduv« aus den Plätzen der tuuere» Sladl bi« Nachmiltag« 4. Udr vollständig zu r«kn»r», während deren Entfernung dl« spätesten« 8 Uhr Morgen« de« 16. Januar stattzufindam hat. Die aus dem Augustu»playe und aus de« dssenttitden Degen and Platzen der Borstadt befindlichen BuNrn und Glände sind bi- Ldei'd» 8 Uhr de« »5. Januar zu räume« und am IS. und 17. Januar, jedoch lediglich wäprend der Tagesstunden, von früh 6 dl« Ldend« 7 Uhr adjudchechea und Wegzuschaffen. Zuwiderhandlungen gegen diese Borschristen, für «eiche auch die betreffenden Bauhandwerker oder Bachtzalernebaier verankworlllch lind, werden mil Gcldstras« bl» 04 150 oder enlsprechender Haslstras« geahndet «erden. Urlstrigen» haben Säumige auch d>, Odngke»l«wegeil zu verssi-rnGle Besettiguu- der Baben zu gewärligea. Lewzia, ,m 10. Januar >887. Der Stattz der Gt«ßO SetViiL- IX. 31.Ür George Heanig. Vekanntmachung. Dir im Jabr, kB«» 7 gelösten DvpptlginssPe*, feruer di» im Jahre I87A »>il Vr»»a«k»s»ttr« und die im Juhee 1877 mil R»«dern besetzten Gradchr aus dem ne»wn Joh,nni«srie»hoie tv»me» >m 1a«fG»d,» J«dre zu« Verfall, jedoch nicht erst am JahretscGusse — wie vielfach irrtvüiulich angenommen worden ist — sondern «tt de», Kchge, an welche« dte rko»eesKo«»»elt «bleiinft, und r« kann ihn- Erneuerung au» »ach VeidrtaauaA der Soncesstansschetne bei unserer Arlevhos-casse, -schlotz gafi« Nr. 27. l erfolgen. Leipzig, den 12. Januar 1887. Der -tattz der Stadt Lekvztch. I» 2717.Or Georg». Krelichmer. Nutzholr-Aarrion. Arettag, de» LL. Jannar e. sollen d«i vormittag« S NHr an die IM Forstreviere <toa»e«ptH aus de« Mltletwatd» schlägei, Adthlg. 18, 20 uud 25 aujbereiter«« Nutzhölzer uad zwar: ca. 105 Eichen» 1VS Weißbuche«. 8 Eichen» 1,8 Rüster». > «NtzklStz», »Z Eller» 15 Vinvea» sowie l Laven» »nb K 2 Lpseldauar« ' »U. < E'chen. 4 Rüster». u«b Gchirr-Alzer 24 Eschen- vnter den sm Termine ao-HSageaden Bedingungen n»d der übt,che» Anzahlung an Orl und Stelle m«,stblet«nd der» tans» werden. Zasammenkonftr auf dem Holzschlage an der Gonnewttzer »«nie, unweit der »et-e« uad tpantg»- Vrüek«. Leipzig, am 7. Januar 1887. De» Rath« Forst deputatton. ^»1 Holr-Anclioll. Mittwoch» den LU. Jannar sollen im Forst» reviere Voanewttz aus bem Holzfchlag« in Lbth. 25 von Vorwtttag» » uhr an ca. l„0 Haufen starker Adran« und .»o« . Schlagretstg (»««gbaafe») unter den im Termine vsfciUia, auahäiigenbeii Bedmgungen »nd gegen di« übliche Auzahlung meistbietend an Ort «nb Stelle vertäust werden. Ansanlnientuaft: aus dem HoUschlaq« an der Sonne» »1»er Blnte, unwe„ ver »ei-en Brileke. Lelpzig, am l2. Januar >887. De» Rath» Forstdepntatto». Gcwcrbtkammer leiprig. M««tag. «rn 17. -annar ». o> R«ch»,»t«^ d Uhr Lsse>l»ltche Pleuarfttzun, »m »««mrrt*««le. Ta gesordau ng: Dahl der Vorsitzenden, de« Lafsirer« und der Mitglieder für dle ständigen Lublidilsie. Leipzig, de» 14. Januar 1887. D. L. vehlrr, vors. Herzog. S, Vckauulmachllns. Bon den hln bestehendea riageichrledeaea bez. sonfttgea Hilf«, eafiea entsprechen u. L. 1) »ranken, and Begräbnlstcasie „SSrr" zu Leipzig. 2) »ranken, uad vegrädaibcaffe der Former >» Leipzig nnd Umgegend, 3) Lllaemeine -ranke», »nd vegräbnistcafir skr dle Stnwohllrr »u Leutzich, 4) »ranken- und Lterbecafie für Reudnitz and Umgegend, b) Schmiebekrankencasie zu Leipzig den vorau«Ietzunaen de- fi. 75 in verbiadnng mit ß. 6 de« Gesetze« vom 15. Juni I8ttt nicht. Da nun die »ä t und 2 erwähnten Tasten laut Veschlnb ihrer kürzlich abgedalkenen R neralvrriammlunge» nicht gewilll siud, diese MLnael atzustrllen, während die Tasten aä 8-5 die Luslöiung de. schlosten Hoden, nimmt die Unterzeichnete Taste Brroulastung. die- jenigrn Herren Arbeitgeber, bei denen sich versichrrungsvsiichtige M tglieder diejer Lasi-n in Belchäsiigunq definden, daraut oufmerk« sam zu machen, dab dielelben nunmehr sofort oul dem vorge. schr ebrnen Wege mittelst vorschristämägigea Foraultare« zur Au Meldung zu bringen sind. Die unverziigliche Anmeldung ist deshalb nolbwendig und ge- rrchllertigl, weil die Miigxeber gen. Tasten, sowei, sie versicherunqs. pflichlig sind, bez. in versichernng-psi chiigen Belriedeo befchästigt «erden, schon setzt «er HrtSkrankeucaste ongeböre«. Be, Richikinhaltung der Anmeldepflicht treten di« in stß. 49. 50 und 81 de« »rankenvers>cherung«.Gesrtze« in Verbindung mit der Velanntmachnng de« KraukcaversichernngSomto« »o« 18. vor. Mt«, l angedrodten Rachtbrtle ein. Leipzig, am 12. Januar 1887. vrl»kro»kcncafie sür Leitzzi, «n» ll»He«e«tz. »Iber» Vrotzh»,«. StlUttische Htverbtschile. Diefentgeu Liier» und Pflegeeliern. welche geloane» s!»b, Ihr« k«b»e and Lfleaedesohleneu nächste Ostern der Städtische» Gewerbe- chnl, zur »utditduna und vorbcrcU»», skr »o« Gc»er»r z» übergebe,, werden «rinch». wStzrrn» diese« «,n«1« die Lamelbnng derselbe» bewirken zu wollen. Zugleich ergeht auch a» dlefenige» Schüler »er htefiM» Fort» »IltzlUtgOschulr», welche an« deoieldrn a» Lud« Meie« Wunee- daldiahre« gesetzlich au«lche>deu and dte Adiich, Hobe», vo» »>>« st« Oster, ad an de» A»en»r,rse, »er Lliortichen Ge werbe sch^e tbeilzunehmea, hierdurch Auslorderung, sich »eouolb rd-ns,«»- rechi- «UG anzamelde,. Bemerk, w rd hierzu, da» der Abe«»4,ntlrr4cht »er Llödtischr, Grwei brjchnte sich aui ,ewer»ttche Buch» titzrun,, irchnische Gewe»bekunde. Muscht«eueupftr»ct>«>e» NN» Mechanik, Baulunde und architektonische« str4>uueu. svw» aus Uedunge» ün »ewerbtichl» Knchzelchue» uu« Modedtre» «rkrech. olso gnaz desoadek« Rnllsichl aus »a» Haodwerk e»uw «wen Schüler« nimmt. gor Lnigegennodmr von Aamelbnnm». sowie «»r Lrcheitanq i AnokunN, »e« Untereich« nnd Bilbnaqoqang der Lebrltog« b». rrefienb. b>n Ich Lomuoa« »on 11—12 Udr Bormtrtaa« »nd WocheatNO» — «n Ln.nadme de« Sonncheo» — Ubc»b0 ««» 7—8 tlyr im Schulloraie. Jobaaaesplatz 7, berett. Leipzig, de» Ui. Zanuor 1887. Ter kirret«r. »awerka,,: Der Li»,rin 1, die StäMiia»« »ewrrdeschnle befrei, von p« Brr^Uch,,», de« vesnch« »er allgemeine, L*0»kisch«n Fonv>td«n»0<chut«. Schote jo «iihlls. NIMM« der Unterzeichnte vom J.innar und zwar vorwietog« von 10—t> -nd Rachmiriag« non >—4 Uhr entg^e». Schulpflichtig sin» diejeaige» Kinder, welche bi« Ostern diese« Jadre« dn« 6. Leben«, jade erfülle,: »ach t«»n>» sosthe Kinder ausgenommen werde», weiche bi« SO. Juni 1881 geboren sind. Bet der Aumeldung ist ovrz^oge» der Impfschein nod -uherdem »och sür jede« anowürt« aedore», Kind ein Taus. bez. GeduriSjengmü. Anmetdungopftichrig sind auch olche Kinder, welche nicht dir hiesige Lemei,beschule, sondern eüw aabere Schute beiachen tollen. Bnweldnagc, dnrch Kinder werde« ,«4t« angenowwe». Der Schnldirrri-r. 3 «-»« Loaclirs-Lröffnulig. Ueder d«^ vermögen des Bannntrrnrtzwer» Ernst »r»st in Müdthansr« t,Tb. >st dnra Beschlust de« «Sn,glichen Lonb» gerichi« zu Lrl«»rt vom SO. Deermber 1886 da« tzo»cnr«-ver» fadre, er«si»«t. D« Rechtsonwolt Juftizrath Peter st» hier «st zum Verwalter rraonvt. Lllr«. »eiche erne zar Tnncnr-maste gehSeig» Smbe t« Besitz Hobe» oder zur Toncur-must« etwa« schuldig sind, wird auigegebe», nicht« an den Gemeiaichuldnrr zu oerablolgen oder zu leisten, sowi» oon tdrem v>sitze der Sach« oder von den Forderungen, sür welche sie an» der Sach« adgelonderte Befriedigung in Aniprnch nehmen, dem veiwalier bi« zum 81. ds«. Ml«, einschlwstluh Anzeige zu mich«,. Zur Anmeldung der Loaenr«sordervng»n wird die Frist bi« znm 14. Fev uac d. I«. einlchl lestgesetzi, zur Beichtustsastung der Toncu>«glLul>ger über die Wat>> «ine» Berwalier« sowie über die B Üeüung eine« Stäudiger.-Iusschuste« and über dl« in de» U 120. 1Z5 Looc-Oidn. bezeichne»,, Fragen werden die Be- tveiligten zum 14. Februar d. I». Vormittag« 10 Ilvr, Zimmer Nr. 20. vor H rru Slmlsgerimisrath Kühler vorgeladen, ferner zum allgemeinen LiüjungSitemin de» 28. Februar d. I«. Bor- Mittag« lO Uhr ebenda. Mühlhausen i/Th., den 10. Januar 1887. Königliches Amtsgericht IV. Die« wird gemäß 12S R.-T -O. hierum v rössent»»». «resratb, Srcretair. Zitchtamtlicher Theil. Die zweite Lesung der Militairvorlage. Die Fortsetzung der B> ratbung am Mittwoch hat wesent sich« Momente nicht zu Tage gefördert, da« Haupliiilereste an der Sache war mil de» beide» großen Reden BtSniarct'« erschöpst. Auch die Millivocbrsiyuiig brachte wieder ein Nrve- gesecht zwischen Wiudihorst und dem Reich»kan,ler. e« ist aber Winvthorst nicht geluiige», seine welsischen Evinpathien als mil seinen Pflichten al« preußischer Slaat»aiigebbriger im Ein klang befindlich zu erweisen, >u> Gegeulbeil. bat er durch die Betonung seiner Anhänglichkeit an da» liannoverjche KönigShau» di« Berechtigung der Worte de« Reichskanzlers nur un« widrrleqlich bestätigt Nur die Schlußrede de« Reich«kanzlers am Mittwoch eivssnet neue Ausblicke. Er sagte: .Dle Regierung kann sich nicht von der Erwägung leiten lasten, ob sie durch eine Neuwahl eine andere Majorität erhält oder nicht. Wenn die Einigung über rin neue« Cepkcniial nicht zu Stande kommt, dann tritt Artikel 63 der Bersastung in »rast, welcher die Feststellung der Piäsenzzabl de« Heere« dem Kaiser überträgt. Hätten wir gewußt, baß sich hier eine polnische Mehrheit staden würde, so hätten wir dem Reichs tag nirmal« so weit gehende Rechte eingeräumt. Wir hoben geglaubt, daß Leute, die so lange die Einheit entbehrt haben, die Einheit hier im Reichstage suche» werden; wir Hatzen un- geirrt, wenn solch elende Slrkikercien hier Vorkommen, da« Volk hat sich geirrt, wenn e« Sie hierher geschickt hat." Artikel 63. aus den sich Fürst BiSmarck schon am Dien«tag deries, lautet in Absatz 4: .Der Kaiser bestimmt de» Präsenz» stand, die Gliederung und Eintheilung der Eontingenle de« Reich-Heere«, sowie die Organisation der Landwehr und hat da« Recht, innerhalb VeS Bundesgebiete« die Garnisonen zu bestimmen, sowie die kriegsbereite Ausstellung eine« jeden Theile« de« ReichSheereS anzuorvnen.' Dem gegenüber sieht nur da« GetdbewiUiguiigSrecht ve« ReichlageS, da» gebt aber offenbar nicht so weit, um bereit« sornnrte Trupvenkörper einfach wieder anszulbsen ku,ch Nichlbewill'gung der nöthige» Au«gaben. Da« Recht de« Re,ch«toge« aber so weit ouSzuzudehnen. ist jedoch Sinn und Zweck oller von den Freisinnigen und voo, Eentium aoSgegangenen Anträge, welche die dreijährige resp. einjährige Bewilligung on Stelle de, siebenjährigen setzen wollen. E« ist selbstver ständlich. daß eine an solche Bedingungen geknüpsie Bewilligung von deu veriündete» Regierungen nicht angenommen werden lann; wie Fürst Bismarck sehr richtig sagt, t'äte dann da« Parlament-Herr an die Stelle de« unter dem Oberbejeht de« Kaiser« stehenden Beere« Da« ist de, Kern der ganz«, Streitfrage nnd diesen sucht Windihorst zu verdunkeln Ein, Organisation, di« sieben Jahre lang bestanden hat. läßt sich nicht so leicht aatastm nt« ein«, welche unter der Bedingung in« Lebe» geruse» ist. daß sie »«» nächsten ReichStaa bestätigt »ir»k «t» Hsrr »s Kündigung, »i, M sich t« Kops« de« Herrn «iadthorst Erstellt, kann da« deutsche «ach nicht gebrauchen Der «etch-kanzler HM sch«« »iedechelt Andeutung» ge- mnckl, welch, sein Bedauern darüber „»«drücken, daß er eine Einrichtung in« Leben geruse» hat, welche dem Einheit-gedanken nicht förderlich, sondern hinderlich ist. Niemals ist der un- deutsche Ctandpnnct der Rerch«laa»u>ebrdeit i» der Thai chrofser hervorgetrete« at« in der P»t,nsr«ge hei Lnnadme »e« Anträge« Winvthorst, welche« da« Bedauern de« Reichs tage« über v»e Bole»aa«ive>sunge« anSdrückl. Damal« war der Tisch de« Bna»e«ratde« teer, weit dir Polensrag« nach der Aiisfassnng ver verbündete» Regierungen nicht vor den Rr»ch««ag, sondern vor de« preußischen Landtag gehört, und in demselben S«an« hat sich denn auch dieser au«- gesprochen durch Lauahme de« Anträge« Achenbach, welcher »a« Vorgehen der preußischen Legierung gegen die Polen «rlligte. Gerade s» wie dir Polensrag«, in weicher der Reud«- tag aus Gert« der Puten stand, «st die HeereSpräsen,frage ein« eminent nationate Angelegenheit, uad e« wäre eme Schmach sür den Re»ch«tag. wenn er auch iu tiefer der Führung de« Sets«, Wurdtborst folgen wollte. Di« Ber atung und die Votk«»«in,ug steht uur aus Seite« de« Bn,»r«rath< i» »er Militairsrag«, wie BrSmarck am Mittwoch tagte, und wie der Wortlaut de« Artikel« 63 der Bersassuug nnd die Kundgebungen sstr die Militairvorlage beweisen, und denn och bestehen Me Führer de«Eenlr»m« und der Freisinnigen mit de» Sorialdemotrakeu aus »er Udlehuunq der Vorlage uater de« nichtigen vorgeben, daß die dreijährige Bewilligung annehmbar sei. Da ist den» die Kroge berechtig», ob b>e Parteiverbände unter diese» Umständen ihr« Festigkeit bewähren werbe», der Satz »och sein« Geltung behalten soll: ..Wir hatten an unserem Programm fest und wenn da« dentsche Reich darüber zu Grunde gehl." Di« Hartnäckigkeit der Opposition hat Deutschland seil seiner Neubeqrüudung schon manche trllbe Stunde bereitet, wir haben die schwersten Kämpfe dnrchgemacht in verlheidigung der Rechte de« Staat« gegen die der Kirche und gegen die stürmischen Forderungen der Umsturzpartei. Nach dem Reg>rrung»antritt Leo« AUI. hat eine Annäherung zwischen Staat und Kirche stattgesunven und »er Staat hat der Kirche so viel nachgegedea, daß fast nicht» «ehr nachzuzrden übrig bleibt. Uder hat da« etwa« genutzt? Ist Dindthorst dadurch «in anderer geworden? Gellen ihm deutsche Interessen heute mehr al« polnilchr und welfische? Der verlaus der Polen- »nd der Mitrtairdebatt« hat da« Gegenldeil bewiesen, die a>pofikion d^ Eentrum» ist nach wie vor reichsseinvlich. wie die Be'ennrntste über die Stellung Wiavtbolst'S zum Welsenhcmfe noch am Mittwoch bezeugt haben. Und dieser Sippe haben sich dir Deutschsrrisinnigea augrschlosseo. und selbst die Socialbemokraten betrachten Winvthorst iu gewissem Sinne, wenigsten« in partritaktischrr Beziehung, als ihren Führer. Werden denn die »rutschen Wähler, weiche der keulschsreisinittg»ultramontanen Opposition dir Pforte de- ReichStag« öffnen, niemals darüber zur Einsicht kommen, daß unter solchen Partciverhällnissrn die Kraft und Einheit de« deutschen Reiche» Schaven leiden muß? Wir erinnern un« kaum einer gleich starken Aufregung, wie sie beute da« ganze deutsche Volk vom Strande der Nord- lee bi« zu den Alpen durchdrinqt. seit den Tagen de« beutsch- sranzvsiichen Kriege«. Mit fieberhafter Unruke wird der Augenblick erwartet, da die telegraphische Kunde über den Ver laus u»v LuSgang ver RrichSlagoverbandlungen zu gewärtigen ist. Die Frage schivebt aus Aller Zunge: Ist dir Militair vorlage angenommen oder abgelehni? Am Mittwoch wurde die Hoffnung, daß die Entscheidung bereit» ergangen sei. ge täuscht und auch zur Stunde, wo wir diese Zeilen schreiben, stand die Entscheidung noch au«, aber sie mug bald erfolge» und wir werden dann endlich von dem Alp befreit sein, der un« so lange bedrückt bat. Di« Auslösung de« Reichstage« ist eine Maßregel, welche von den verbündeten Regierungen nur im äußersten Falle anqewendet wird und i» Ver sicheren Erwartung, daß sie erfolgreich sein wird. B>«brr ist man im deulschen Reiche, mit Ausnahme der Auslösung im Jahre 1878, ohne diese Maßregel anSgekommen, die Mehrheit de« ReichSlage« hat sich >m entscheidenden Augenblicke sonst stets dem Drange der Verhältnisse gefügt, sowohl «n Sachen der Verlängerung de« Socialistengesetze« al« m der Eolonialsrage. Der Reichslag »>«ge sich dem Ernst der Lage gewachsen zeigen, die« ist unser Wunsch und unsere Hoffnung. « Leipzig, 14. Januar 1887. * Aus der Tagesordnung der letzten Bunde-ratb-sitzung standen Vorlagen, belr. daS abgeäudrrlr Slatul sür das deutsche archäologische Institut, betreffend den Entwurf eine« Gesetzes sür Elsaß-Lothringen über vie Bestrafung von Zuwiderhanv- lungen gegen die Borschristen der Feld- und der Fäbrpolizri, brtresteud den Entwurf eine« Gesetze« für Elsaß-Lotbringen über di« Versetzung erkrankter Richter in den Ruhestand, betreffend den Entwurf einr« Gesetze« für Elsaß-Lothringen über die Recht«ve,hälln>sse der Beamten und Lebrer. betreffend den Entwurf eine« Gesetz « über die Feststellung de« LandeShaushatt-rtat« von Elsaß-Lothringen sür 1887/88, betreffend eine Zusammenstellung der Geschäfte de« Bundetrath« sllr da« Hejmatbwesen im Geschäftsjahre 1885,86; ferner dieAuSschußanträge. betreffend den Entwurf einer Berorrnuna über die Militair-TranSport-Ordnung sü- Elsenbabnen im Kriege, nebst dem Entwürfe eine- Militair- taris« für Eilendabnen, betreffend den Entwurf eine» Gesetze« über dir UnsaUversicherung der Seeleute und anderer bei der Seeschifffahrt belhe,ligler Personen; betreffend den Enlwur eine« Ges'tze» wegen Abänderung de« Gesetze« über die Pensioniruna und Versorgung der Militairperlone»; ferner mündlicher Au«schußber,cht. belrrffrnd den Entwurf einer Ver ordnung über dir Verwendung von Blei und Zink bei der Herstellung w. von Nabrung«mitteln, unv Geswästlicbe«. — Der Gesetzentwurf, belreffend di« Rechtsverhältnisse der vra»l«n und Lehrer, lcutet: ,H. 1. Die Artikel 1 bi« Hl de« Retchsgesetze«, betreffend die Abändmwg de» ReichSbearnteiigkletze« w vom 2l. Avril l886. finden aus dle ReLiSvertiäUuisse der Elsaß-Lothringischen Laude«- beamte», sowie der Lehrer und Ledrerinnen an öffenilichen Schulen «ach Maßgabe de« Geletze« vom 23. December 1873 Anwendung. — h- 2. Ist die »ach Maßgabe de« K 1 bemessene Pension geringer >l« dt« Pensim^ welch« hätte gewährt «erden müssen, wenn di» Penfionirnn, am Lag« vor de» Inkrafttreten diese« Gesetzt nach de» b>« dnht, geltend«. Beste«mnnge» erfolgt wäre, s, wer» biete ^7Ü« der erster» b»»iü,G. - ß. ». Diese« — ^ »«MG,,», tvKrast. daß «sch dir Berechnung der seit dem 28 Avril l88S erworbene» Pensionen nach fi. l zu erfolgen dal, tnivivett atchl etwa hierdurch den Berechligien Nachiheit erwachien würde." In de« Motive» wird angeführt, daß bei de« Reichs tag-Verhandlungen Uder da« Re>cd»deamtengrs,y die Auffassung bestand, daß dasielb« von Recht« wegen auch aus et saß lothringische Lande«deo»ile Liiwenkung finde. Deefe Auslastung bat indeß in dem Wortlaut de« genannten Reichs gesetze« Ausdruck iiichl gesunden Auch au« der früheren An wendbarerklärung de«Reich»deamlengrfetzr« in seiner damaligen Fassung kann wodl nicht vdne Weitere« die Anwendbarkeit ver später eintretenden Aendcrungen dieser Fassung gefolgert »erden. Hiernach >st em weiterer formeller Act der Gesetzgebung t' boien, um d«e Geltung der in Frage stehenden Aenderung de« Reich«deamkn,recht« für die elfaß.totbr>ng>schenLande«beamken außer Zweifel zu stellen. Da in dem Gesetz vom 23. De» crmber >873 die Lehrer und Lehrerinnen ver öffentlichen lichnlen bezüglich der wesentlichsten Bestimmungen de« Be» amtenrechl«, msbesondere auch — nach dem Vorgänge der ranztzsischen Gesetzgebung — bezüglich der Grundsätze über >«e Penfionirnng mit den Beamten gleichgestellt worden sind, seht auch der vorliegend« Entwurf die Ausdehnung der Grundsätze de« Reich-gesetze« aus die bezeicdneie» Personen des s^brerstande« vor. Teck» sollen diese Grundsätze, und zwar sowohl bezüglich der letztgenannten Personen, al« anch dezüglich der Laude-beamten, nur insofern Anwendung finden, al» nicht »ach Maßgabe de« Gesetze« vom 23. December 1873 Au-nohmeu bisher schon bestanden haben. * von besonderem Interest« in der ersten der Reden de« Fürste« BiSmarck vom Dienstag ist n. L. die Stell« über Deutschland« Beziehungen zu England «nd Italien. E« ist daher wertbvoll, diese Stelle hier «ach dem Wortlaut de« amtlichen Bericht« zu constatiren. Sic lautet: ,Jcb habe nicht da« Bedürsniß. alle ruropäilchen Mächte durcbzugrhcn; ich spreche von Jlalien und England zar nicht, weil gar kein Grund voriiegt, daß wir sür beide Negierungen und sie für un« geaenseitig nicht da« größt« Wohlwollen haben sollten. Unsere Beziehungen zu den beiden sind derart, baß »<b sie hier nicht mit in Betracht «ehe bei der Vermehrung unserer Strrttkräsle, — sie sind m jeder Hinsicht frcundschastttch." * Lu« ver immer mastenhaster anschwellenden Flnth d«r» Kundgebungen »u Gunsten der Militairvorlage möchten wir die folgende besonder« bemerkciiSwerthe bervdr- heben: Äm »Allgäuer Anzeiqeblatt'' veröffentlicht der katho lische Psarrer Ümögg in <stepha»S-Rellenberg mil Namenü» «rntrrfchr,st folgende Hrkläruna: „Die Aeußerungen eine« Therle« der Prrste scheinen Hur Zeit der vcrmuthung Ra»« zu geben, al« ob der katholilche Kleru» die herrschende Oppo sition gegen die Militairvorlage mit verursacht oder ver- a»taßt hätte. Dem ist durchaus nicht so. Der deulfche Kaiser, der Prinz-Regent von Bayern und der General- Feldmarschall von Moltk« haben ihre Urlhcile abgegeben, da« genügt vollständig. DaS deutsche Vaterland soll und »ich gegen seine Feinde im Osten und Westen gesichert und ge- t werben, uud zwar eventuell um jeden Preis." Der Prinz.Regent von Bayern hat an den General der Eavallerie Generaladjulanle» Grasen Rech- derg und Rolhenlöwen folgende« Handschreiben ge- richtet: ..Mein lieber Gras Rechberg und Rolhenlöwen! Ich kann Mich leider der Ueberzeugung nickt verschließen, daß Jbr Gesuch um den Uebertritt in den Ruhestand durch Ihre GesunbheitSverbältiiiste zu srbr begründet ist, ui» Ihre Bitte ablehnen zu könne». Ich gewähre Ihnen daher, wenn auch mit schwerstem Herzen, den gewünschten Abschied, in- dem ick Sie hierdurch unter Einbindung der Dienste al« Generciladsutant mit der gesetzlichen Pension zur Disposition stelle. Mil Stolz unv Freude dürfen Sie aus Ihre 50 jäh rige Dienstzeit zurückblicken, von welcher Sie über 4V Jahre in der königlichen Adjulanlur vier Regenten mit hervor ragender Anhänglichkeit und Treue zur Seite gestanden haben Ich erfülle demnach eine angenehme Pflicht, indem Ich Ihnen, Herr Gras, sür Ihre pflichttreue», mit aufopferndster Hingabe dem KönigSbause geleisteten Dienste Meinen herz lichsten Dank ausspreche. Mögen Sie ver wohlverdientest Ruhe fick noch lange erfreuen und versichert sein, daß Ich Ihnen für alle Zeit die wohlwollendsten Gesinnungen be wahren werde. Um dies« Meine dankbaren Gefühle auch zu tballächlichem Ausdrucke zu bringe», bade ick Sie unter« Heutigen in die Zahl der Eapitulare de« Ritterordens vom bl. Hubertu« ausgenommen. München ll. Januar 1887. Ihr sehr geneigter (gez.) Luitpold, Prinz von Bayern." « * * * Zur Lage in Rumänien wird der „Politischen Eorre- spondenz au« Bukarest. 7. Januar, geschrieben: DaS am 5. d. gefällte Urthest de« Schwurgerichte« von Bukarest, durch welches Stoica Alexandre-cu de« ouSgelührtrn Mordversuche« gegen den Ministerpräsidenten Braiianu sür schuldig erklärt und z» zwanzig Jahren Eb lSngmsi verurtheil«, die übrige» Mitangeklagten aber, mit Autnahme des zu einem Jahre Tle- sängniß verurtheilten I. LanaleScu, frkiqcsprochen wurden, hat ln den hiesigen oppositionellen Kreisen einen wahrhaften Beiiall«- fturm entsrsselt. Und warum? Weil sich unter den Mttangrkia iten auch der oppositionelle Abgeordnete von Ramiiik - Sarat, Joief Oi oveauu, deiand, und weil von dem Momente an. in welchem Joses Oroveanu als moralischer Urheber de- «iienlai- vom 16. September in Hast genommen worben war. da» ganze Sinnen und Trachten der opposiiionellen Partei daraus gerichiei war. die gegen Oroveanu etngeleilete Untersuchung al« eine Jniriqne der Regierung and ihrer Partei dinzuftellen. Doch müssen wohl die Organe der O^posinon zuqestehen. daß der Sieg, den ihre Partei bei der Schwurgerichts- s»»ung errungen hoben will, ei, mehr al« precürer ist. Denn Stoica Alexandre««, ist nach dem Ergebinsi der Schwurgericht«. Verhandlung durchaus nicht der Mann, welcher au« politischem Hasse einen Menschen, den er srüder niemals gesehen hatte, umzn- brmgea im Stande wäre. Außerdem ist die Freisprechung Jole Oroveanu'« nur mit sech« gegen iech« Stimmen er'olgt, und bätte folglich nach den Bestimmungen der rumänischen Gericht«» ordnung nur eine einzige Stimme genügt, nm Oivveann al« Mit schuldigen Stoica Alexandre«»'« der verdienten Ttraie enig-ge». zntuhren. Abgesehen aber von alledem mußien sich ja wovl dte Porlament«.Aovoco»kn der Opvosiiion. welche die Beril>eidiq»»g Joses Oroveanu'«. seine« Bruder« Joan und der übrigen Milangetloaten übernommen hatte», selbst gestehen, »aß die Auigaie, gteichztttla mit idre» Elieate» auch ihre Partei vo» der moealilch-n Muschnlo am Attentat« weißwoschea zn wollen, eine im Vorhinein verunglü^ sei. Denn dte Zeiten, in welchen der Negensntz zwischen „Rollten" «nd .Weißen" den Jndegrist aller polnischen Gegensätze bildete, sind sstr Rumänien vorde». An« den ehemaligen ..Rothen" hat sich dank der ftani«mä»nisch»n Veaabnng Joan Braiian»'« nnd letnor Mitardetter rin« den nenea Ausgaben ihre« Vaterland»« ai« srtdß- ftändtDrr Gtaat vollknmmen «wachse»« aemiß gt-lidrral« Negiernnch«. D»e petnc'pi'll» Opposition de, konservativ» dt, «an chede» G« ^Wriße" »»
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