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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.01.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188701200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-01
- Tag1887-01-20
- Monat1887-01
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.01.1887
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Ers«b»1nt täglich früh S»/, Uhr, fli-artiotl und Lrprditioa J«ha«,r»gasse 8. Sprechstunden der Led«1i«»: Lormütag« 10—12 Uhr. Nachmittags 5—6 Uhr. k- - ft,na»«e der skr »t« »ächftsnlGrntz« ftn««er tzeftlmmten Inserat« a» WmtzkNta,«, «« 8 Uhr Rachmlltan«. «nste«»- «möFeftta,«, srk» »t« V.» Uhr. Z, den FUiulru für 2us -Unnütz«: ttt« Ule«». U,tvttMt«ftraße 1. Leuts Lösche, X-tharinenstr. 23 pari, u Künigtpkatz ^ »,r bi- '/,8 Uhr. rtMM.EWblalt Anzeiger. Organ für Politik. Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage LV.VSV. Ldonnrmeutspreis viertelj. 4", Mk. iucl. Bringerlobn 5 Mt durch die Post bezogen 6 Mk, Jede einzelne Nummer 20 Ps. Belegexemvlar li» Ps. Gebühren iür Eztrabc,lagen (in Tageblatt Forma« geialzl) ahne Postbesördrruug 60 Mk «tt Postvesörderung 70 Mk Lnserake ügespaltene Petitzeile L0 Pf. Gröber» Schriften lau» unf. PreiSverzeichnth. Tabellarischer u, Ziflernsotz nach höher«, Lori' Lkliä«en mrter dem Redaction-ftrtch die «gejpali. geile dOPf, vor den Fa mtllen Nachrichten die «gespalten» Zeile SO Pf. Inserate sind stet« an die Expedit»«» zu senden, — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlnag prevauwerenil > oder durch Post- uachnohmc. 20. Donnerstag den 20. Januar 1887. 81. Jahrgang. Amtlicher Theil. Le» heule ab beträgt bei der Reichlbaak der Diskont 1 Procent. der Lombardzinssuß sllr Darlehne gegen ausschlirß» sich« Verpfändung von Schuldverschreibungen des Reiche- oder eine« deutschen Staate- «'/, Procent. gegen Verpfandung sonstiger Effecten und Maaren 5 Procent. Berlin, den 18. Januar 1887. «etch»»b«,k Dlreet»ri»«. vrmirtilMlg,gll HrMftBloctlitilkll. Di« z. Z an Herrn Kaufmann Ulbert Hein« in dem der Etadtgemeinv« gehörigen HauSgrundstück Markt Rr. l4 ver« mielheten Geschaft-localttate«, welche »»- I D»r> stilr», > z»»«tfe»strtg«n Ztmumen» und et»»« drei- feuchrt»«» große» <krkerzi«»er in der 1 Stage de« «ordergebände«. et»»« große« srteherl«Hhe»u« mir t Ae»ster« in der l. Etage de- linken Seitengebäudes im erste Hose. «ehrere», mit «t»e« L»fr»g versehenen Ntederk«g-r»u«e» in der I. Stage de» Mittelgebaube«, «ehrere» dergl« in der l., 2. und 8. Stage des linken Seuengedäude« ,m zweiten Hose, sowie sonstige« Zubehör besteh«,, sollen »o« L. Ut»rU ds<. Iä »» gege» «tuherkbiShrltche Kil«htg»»» Dieu-t««. de» t. Ae»r»ar dfh Iß., VorurittagS LI Uhr aus de« Rathhausr. 1. Etage. Zimmer Rr. 1«. aa de, Metfkttete»-»» anderweit oer«tettet werden. Ebendaselbst aus dem grasten Vorsaale liegen die Ber- migeruag». uub Lermirthungsdediogungen «bst Inventarium der zu vermiethenden Loealitäteu schon vor dem Termine zur o' nsichlnahmr au«. ^'ripziß- den »S. Januar 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. l» 7043/188». vr. S-orgi. StSst rlutzhch-Allctiim. Urei tag, de» UL. Jauuar e. sollen von vormittag« s llhr an di« IM Forstreviere Eo»»e»ltz aus d» Mittelwatd» schläge» Nbthlg. IS, ro und 25 ausbereiteten Nutzhölzer och zwar: ca. 10S Siche». LOS De>stbuch«n« » Eschen» I« «itstrrn. ßstUßkl««». 63 Eller» tt Linden» sowie I N«pen» und 8 Apselbaum- «« « Sichen. 4 Rüstern« und Sehirr Hölzer 84 Eschen. unter da» km Termine au«häng»nden Bedingung«» «ud de» übliche» Anzahlung an Ort «od Stell« «eistbietmd ver» kaust werden. Zusammenkunft: auf dem Holzschlage an der Lo»»r«itzer Liate, uawat da wetßea »ud lpaatgs Brücke. Leipzig, am 7. Januar 1887. De» Rath» Uorstdep»tattou. Holr-Auclio«. ». den s«. j Mittwoch, den SV. Januar sollen im gorst» redüre EouueWttz aus dem Holzschlag» i» Nbth. 25 von Lor«ittag6 K Uhr an «a. too Hause» starker Adr»«« und « 100 . Gchlagretsig (Langhaafeu) uiiler d« ü» Termine öffentlich aushänaenden Bedingungen und gegen die übliche Anzahlung meistbietend «m Ort »nd Stelle verlaust werden. Iusa««enkuuft: aus dem Hol,schlage «m da <ko«»e- witzer Ltate, unwe-t der weiße» Brücke. Lerpzig am 12. Januar 1887. De« Rath- Uorstd»p«tatlou. Der am 18. November vor. IS. aa« dem Znchthaase 1» Wald- hei« entlassene, umer Polizeinussicht zu stellende »ad hierher ge» »i'seae Ltabenmaler Trust Oscar Snh»r Ktr«sr von hier »ft dieser Wmsang nicht nachgekvmmea «ad bl« jetzt hier nicht ei», getroffen. wir bitte», gedacht», lkirmse lm Vetrrta»g«sall« «»»»hatte» a»d mittelst Zwang«posse» hierher zu weis»», daser» er aber bestimmte« hrwerb«a»terkommev habe» sollte, anr davo» Mittheilnng a» mW »laim,» taffe». Leipzig, am 10. Januar 1887. La- Polizei«»« her Stadt Selptt,. vretlcharider. Faldlz Mdiislhe «eillihile. (Nordstratzr 87 > Tie Aumrldnag »euer Schüler skr Öfter» erbitte ich mir Reut««, den 04., and Dtenata«. den 2b. Ja»»ar. varulltroG« roa 8—12 und Nachmittag« von 2—5 Uhr. Das letzte Lwulzeugnist (von Michael»«), da« Taaszeugnist (oder der V'vurllscheili) und der Impfschein sind vorznlegea. vr. Kran, kkali. D,r«t»r. dchemitmachnng. Ter mit Vackelen obne Werlhangade delaoeae Postbelwogen nach . ank'urt tMain) im Zuge vom 18 Januar 8 Uhr 4ö Minuten rüh von Leipzig nach Lorbeiha Eesurt-Eisenach »ft a»s der Gialion Lorde! .a a»S noch «ichi ausgek'ärter Ursochr ta Flammen aus. tzegangen. Bon dem Inhalt de« Wogen« haben anr wenige Packele gentlet werben tünnen. die übrigen find völlig vernichtet. Von den »n« Leipzig herrühreaden Postpackete» haben stch diejenige» t» dem sragl'ch-n Magen befunden, welche am 17. Januar bei den Post» »»stallen in Leipzig von Abend« 6 Uhr ab und bei den Postonftalie» in den Vororten von L Ipttg von den spätere, Nachniitiogsstunden ued Abend« di« zum Schalttrlch'nst ringeliefrr« ivoeoen und «ach Dürmgen. dem N'aierong b zirk lkastel. H'ffe», Hefftn-Noffan. dem iuoliwe» Lbeil» der Sthei iprovlnz. den R ichSlaade», Boden, WÜrttrm berg. Lp raten und Frankreich gerichtet gewesen sind. Di« Absender der hlernach in Vetracht kommenden Postpackete »erbe, ersnche, dl» b>treffe,d«n Packeisendunge, »l«h«1h bet der Liiillesenmaspostonstal» »ach Adresse, Inhalt «. genau za bezeichne«, sewle »ach Umstünden ihr» »nlvrüche aas Schadeaersatz aazamelde» LeGtzi,. tz«, 1L Januar 1887. Ser O»st«rltH< »L«l»»r. Lrlersermikthlln-. Ja dem der Stadlgemeiabe gehörigen Hau«gr»»dstfttke kkkarkt Rr, Lß sind zwei im Bordergebäude nach dem Martte zu gelegene grraumtar Kellrrlocale sofort ober aus Wunsch vo» etae« spätere» Z»t«v»»ete »» gegen et»halbjLhrliche Rüadtguag anderweit zu »«r« «tethe« und werden Mieihgesuch» aus dem Rathhaus», 1. Stage. Zimmer Nr. 17. entgegengenommen. Leipzig, den l5. Januar 1887. Der R«th der St«»t Letpzta. St k» 70S3/188K. vr. Beorgi. Mst. Sirchtamtlicher Theil. Var lvahlbüudviß der nationalen Parteien. „Mae» soll auch van dem Gegner lernen"; diese Lehr« haben di» Vertreter de« nationalen Gedanken« befolgt und sich eben so zu gemeinsamem Handeln vereinigt, wie e« di» Deutschfreislnnigeu und da« Eeutrum schon lauge gethan bade». Beide Parteien möge» keine schriftlich sormu» lirtea Admachungrn getroffen haben, aber die gegeusril,-» Unterstützung, »eich« sie sich angedeihen liesten, wenn e« daraus ankam. einen der Ihrigen im Kampfe mit einem Nalioaallideralen oder Ceotrum-manne zum Sieg« zu ver« Helsen, haben sie schon längst nach Kräften grübt. Der »angelnden Einigkeit der nationalen Parteien im Wahl kamps« gegen dw Ovosiston ist mancher Eandidat zum Opfer gefallen, der sonst die Rrihen der Rechten de« Reichs tage« verstärkt hätte, da« soll und wird jetzt ander» werden. Ma» darf aber auch nicht außer Acht lassen, daß e« bis her an einem geeigneten Bereimgunq-puncte sür die natio nalen Parteien fehlte, baß in ber Thal ihre politischen Be strebungen weit «»«einander gingen unk daß sich erst in neuester Zeit der Boden gefunden hat. aus welchem Natio nalliberale und Eonservative unbeschadet ihrer voa einander abweichenden politischen Grundsätze gemeinsam zur Wohlfahrt de« Reiche« zusammenwirken toanteu. Nur in einem Puncte waren sie schon vor dem Jahre 1884 einig und da« war über di« Nothwrndigkeil der Lusrrchthaitung de« SocialistengesetzeS, denn di« Heerespräsenzfrage ist über haupt nur zwei Mal seit Reudegründung de« deutsche» Reiche« Gegenstand der Brralhung im Reichstaae ge wesen: 1874 und 1880. Dagegen fehlte die Gnigwi' umsomehr in der Zoll- »nd Steuerpolikik. und in dieser Beziehung bestehen noch heute Meinuag«verschi»deu« heiteu. dw so leicht nicht auSzugleichen sind. Deshalb beißt es auch i» de» «ationallideralen Wahlaufruf: „Unsere Stellung zu den großen Frageu der Reichspolitil bleibl dieselbe wie bisher, entscheidend aber ist heute di» Sicherung de» Laude«, der Fried« nach außen und innen." Wir wollen dafür sorge», daß solche elenden Streitereien, wir sie in dem ausgelvsten Reichstag» sich breit machten, nicht mebr möglich sind. Bei aller Seidn- ständigkeil ber Parteienlwicklung sind es die nationalen Interessen, die einer gcmeilisamen, einheitlichen Vertretung bedürfen- der deutsche Reichstag muß den äußere» und inneren Feinden gegenüber in seiner Mehrheit einig sein, und die inneren Feinde sind di« Deutschsrrisinnigen, das Eentrum und die Socialdemokraten. Wenn der Abgeordnete WmvI. Horst behauptet, daß der deutsche Reichstag dem AuSlaude gegenüber stet« einig sei, so ist da« in seinem Munde emr Phrase; wäre diese Einigkeit i» Wahrheit verbanden, da»» hätte bi« Opposition da« Seplemiot angenommen und die Auslösung des Reichstage« wäre nicht »öthig gewesen. Heute hat sich sür die nationalen Parteien durch die Schuld der Opposition ein Bereinigungspuuct dargedoten. welcher Da«, wa» uns von den Conservativen trennt, gänzlich unberührt läßt, und dieser Punct ist da« Septeiinal. Die vereinten Anhänger diese« Eompromiffe« werden ihre An strengungen bei den Wahlen vereinigen, um mvzlichst viele Vertreter de« Septe»nal«geda»ke»« i» den Reichstag zu bringen. Daß dadurch der nationalliberale Wähler »och nicht cvnservativ wird und der eonservative Wähler nicht nationattibrrat, liegt aus der Hand: aber vi«Deutschsr«is>li»igen stelle» die Sach« so dar. indem sie von einer „reaelionairen Mischmaschpartei" sprechen, welche da« Ziel de- Wahlbünd nisse« der nationalen Parteien sei. Wir halten e« sür be sonder« zweckmäßig, daß bei Abschluß de» Wahldüuvnisie- nur da« Septennat zum gemeinsame» Stichwort gewählt worben ist. gerade dadurch wird ver Unterstellung wirksam rntgegengelreten, daß ein Ausgeben de« bisherigen Parin- standpilncle« ver verbündeten Parteien in Aussicht genommen sei. Wir wollen durch da« Bünvniß nicht neue Anhänger de« Septennat» schaffen, sondern nur dasllr sorgen, daß die vorhandenen Anhänger auch zur Geltung tommei, und nicht durch die Uneinigkeit der mit dem Septennate eiu»«rstanb«»eu Parteien am Er scheinen im Reich»tag« und aa der Geltendmachung ihrer Meinung v»»hindert werden zum Schaben ver Gesammtwohl ahet. E« läßt sich wohl aber mit Sicherheit anncbmen. Laß die Anhänger de« Septennat« auch Anhänger der ferneren Geltung de« Socialistengesktze« und der Coloaialpolitik der velbüüdelen Regirrungc» sind. Diese drei Fragen haben da« Gemeinsame, daß sie unzweiselhast national sind. Und gerade in diese» Fragen »st der Gegen satz der Parteien m der allerschliwwste» Weise zum AuObruch gekommen. Der nationalliberale Wahlaufruf nennt da« mit Reckt die rücksichk»iose Geltendmachung voa Fraktion«- Programmen, und nicht« ist der deutschen Einheit so gesahr- drohend al» die Fraclionspolitik. Diese Politik war e«. welche schon einmal die Verlegung de« nationalen Schwerpunkte« au« dem Reichstag» in den preußische» Landtag zur Folg» gehabt hat — bei ber Polensraqe Der Reichstag nahm skr die Polen Partei und der preußische Landtag billigte di« Maß regeln der Regierung zum Schutze de« Deutschthum« in den polnischen La»de«the>len. Da- Gebiet, aus welchem sich die parlamentarische Oppo sition geltend macken kann ist, abgesehen von den großen nationalen Fragen, in welchen zum Heile de« Ganzen Einig keit herrsche» muß. so umfangreich und vielgestaltig, baß sich die Denischsrnsianigen und die Eentrumsvartei wahrlich damit degnüaeu könnte». Was wir dies,» H»,t,ie» hauptsächlich zum Vorwurf mache», ist. h»ß ss« ihr Augenmerk i» erster Linie auf Da« eichte», »a« un« trenn», st«tt aus Da«, »a« »»« eint. Di« Vockldertrelvng darf freilich nicht a»« laut» »Gin,«,,» es«» Jasagern bestehen. »« giebt auch politische Rechte. aus deren Erhaltung hoher Werth z» legen ist. Ader dies« Reckte waren nicht in Gefahr gebrach« durch die Forderung der Erhöhung der Heerespräsenz um 4l,000 Mann, und e« ist ein» durch nicht« gerechtfertigte Verdächtigung durch den deutsch- freisinnigen Wahlaufruf, daß die verbündeten Regierungen den Reichstag aufgelöst haben, um mit Hilfe eine« gefügigeren Reich«tag« dir politischen Rechte zu verkürzen, da« Wahlrecht zu Ladern und die abgelehnten Monopole zur Annahme zu bringe». Da« WablbÜadniß der nationalen Parteien hat die sehr heilsame Wirk»»», dem deutschen Volke zu zeigen, daß sich die Parteien in Deutschland durchaus nicht so schroff gege»- üderstehen. wie e« nach der bisherigen Entwickelung scheinen mußt«, daß e« zahlreiche und eiaslnßrriche Wähler gtebt. welch« einen Unterschied zu macken wissen Maischen Gesam mt i nteresse un dFraction «in l« resse. Der Fractionsterrorismu« der Oppositionsparteien ging bis her so weit, daß sich Freisinnige und Nationalliberale, Een- irumemänner und Eonservalive in nationalen Fragen al« un versöhnliche G'goer bekämpsten. Ta« ist ver ungesunde Zu. stand, welchem e,u Ende gemacht werden muß, und zur Cr- r, chung dies«« Ziele« ist da« Wahlbündniß ber nationalen Parteien «in erster folgenschwerer Schritt. Al« Bennigsen i«n Mandat zum deutschen Reich«kage niederlegt». war der Gegensatz zwilchen Roch-regierung und Parlament ver Hauptgrund diese« Schritte»: heute ist dieser Keaeu- satz überwunden und e« handelt sich nur «och um die Lahm- teguna de» tzrartiou«terion»mu«. Diese KrankheitSsorm ist nickt so Hoffnung»«»«, daß ihre Heilung nickt tdatkrästig an gestrebt werben könnt«. Da« von den nationalen Parteien angeweadete Mittel «ird sich voraussichtlich al« probat er weisen; di« nationalen Bestrebungen werden in Deutschland aus beu unvermeidlichen Bruchlheu eingeschränkt werden, und die deutsche Einheit wird über ihre Widersacher im eignen Lande triumphiren. Da« würten wir al« dir schönste Frucht vtt Wahlbündnisse« der nationalen Parteien begrüßen * Leipzig. SO. Januar 1887. * Tie Veröffentlichung der von dem Reichskanzler in Au«sichl gestellten Saiserproelamatlon wird gegen Ende dieser Woche erwartet. * Aus Sonntag SO. Jauuar ist eia großer national, liberaler Parteitag sllr di« Psalz und die anliegenden z Iftvwestbeutsche» Gebiete in Neustadt a. d. H. in Lu»sichl genommen, wozu Herr Miguel den Vortrag Übernommen hat. Sonntag 23 Januar findet in Hannover eine Lande-versainmlunq sür die Provinz unter Vorsitz de« Herr» ».Bennigsen statt, Hierbei wird auch die Eanbidatrasragr Ür die Provinz Hannover gelöst und über die von Herrn v. Bennigsen zu übernehmende Eandidatur entschiede» werden Auch hinsichilich cuie« Wahlkreise« sür Herrn Miguel sind die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen. * lieber de» veutscksre,sinnigen Wahlaufrus chreibt die „Nationalliberale Correspondenj": Gleichzeitig sind die drei Wahlauiruse der coulerda» tiven. der nationalliberal»» und der beulschsret- iiialgea Partei vkrüffenilichl worden. Wahrend die belden e sterea. wie billig, dt» eigrnllichen Gegenstand des jetzt entbrannten Streite«, dle Militaivorlage. ln den Vordergrund stellen und die Sicherung unserer Webrkrast al« das ealschridende Ziel diese« Änkltanipse« betrachten, liegt der Schwerpunkt des deutsch- freisinnigen Ausrufs iu der Borsühruo und Bekämpfung von Gefahren, die gar nicht vorhanden sind, sondern von den sort- ichrlttllchen Parteiführern lediglich z» AgitatieaSzivecken aa die Wand geinali werden, um die Wähler zu erschrecken und ihre Angen von dem eigen lichen Gegenstand, um den e« sich letz» handelt, abzu- lenken. La lesen wir von der Gesahr eine« adlolute» Regime»«,-, vom Branntwein, und TabokSmonovol, voa Bedrohung der Grund- lagen unserer R> ichSversassung, aamenllich de« allgemeinen Wahlrechts W,'»,i wirklich solche Gedanken In einzelnen Köpfen gehegt werde» sollten, n>er gtebt der deutlchsreisinnigen Barte« da« Rech«. Allen di» in der Militairsraqe aus der Seite der Regierung stehen und die Beseitigung der Maiorität Richter.Wmdlborst.Vedel zum Wohl de« Vaterlandes und zur Gesundung der varlainenlarischrn Zustände sür uolhwendig halten, den Borwurl in« Gestch« zu schleudern, sie planten finster, Anschläge gegen die Reichsvetsasjung und da« Wahlrecht oder strebten uach LtaatSmoiivpolen sur große Wlrthschakrszweige? Wie Annen sich die deuiichireisinntgen Parteisührer erkühnen, den Rational, liberalen kolche Absichten »»terzoschieben? Sie haben dazu auch nicht einen Schein von verechtmuug und wissen selbst gan» gut. daß solche Pläne, wen« sie wirklich von einigen Helß pvruen aus der Rechte, gehegt werden sollte», auch in einem unter der Parole: „Für da« Mtlilalrgesrtzl" Gewählten Reichstag nimmermehr aus Zustimmung zu rechnen Hütten. ES mag demagogisch zu veriverlhen lein, solche Gchreckbilder hervorznzaudera, ober der Wahrheit und Ehrlichkeit enlsprtchl e« nick«. Daß in de« Arsenal der deulschsreisinuiaen AgilatiouSwaffeu auch die ReichSe,„kommen, steuer de« Herrn Nicker« nicht kehlt, versteh« fich von selbst. Wozu wäre der Antrag denn auch gestellt worden? Im Reichstag haben se,ae eigenen Urheber ihn so grrtogichützig behandelt, daß sie ihn ln der Verhandlung kaum gestreift haben Er war eben nur zur Aus- hetzung der Masten gegen die besitzenden Elasten gestellt. Wir möchten sehr wünschen, e« würde mit dem dem Antrag zu Grunde l egenden Ziel einer stärker», Heranziehnn» der größere« Einnahmen zu den Staal«laften aus gerechtrr, verständiger und drastisch durch, südrbarer Bost« ein ernster Versuch gemacht, dann wären die Deutsch, freisinnigen doch wieder dle ersten, die aater irgend einem Borwaud Widerstand leistete», gerade wie fie es bei allen Versuchen, die Börse anzusafft». gelbo, haben. Ernst gemein« find ja solche «n träge nicht, aber zur Agitation stad st« gerade recht. * Auch der Wahlaufruf de« Eentrum« wird jetzt veröffentlicht, «in überaus langathmige« und matte« Arten- stück. Wir möchten ln demselden nur aus Einen Umstand aufmerksam macken. Der Aus,uf geht ziemlich weitläufig auk die wirthschastlichrn Fragen ein, die Struerpotitik. die Maß regeln zur Hebung Ler Laudwirlhschast, die Schutzzölle, die soeialpolitische Gesetzgebung, ber Ardeitrrlchutz. b,e Hand» weekersrage u A werden berührt. In allen diesen Fragen sind di» Gegenlätze zwischen den Bestrebungen »e« Eenlrum« und der Forlschnll»parlei so groß wie nur «rgrnd denkbar In demselden Augenblick aber, wo da« Eentrum mit rubw. rediqem Stolz aus se«n» Tbätigkri» aus allen Viesen Getiten hinweist. schick) e« fich an, seine größten Gegner in allen deesen Fragen in den Re,ch«taq zu senden. Ohne ultra- montane Hilfe kommt ja kein Dutzend Deutschsreisiaaiger mehr i» den Reichriag Unser össentltche« Leben «st reich an Wiber- sprkcheu u»b Sonderbarkeiten. Darunter aber ragt doch ganz des»«der« eine Politik uad Taktik Hervar. wie d«« der Ultra- »oatanen. die zuglnch dt» verderblich« Wirksamkeit de« Liberalismus beklagen und ist«, in semer extremsten Geftalt l« seiner tzarlainaula lisch er« Stellung schütze» * Die Commisston de« preußischen Herrenbause« zur Vrratbung de» Adreß-Sntwurs« an Se Ma,estät trat am Dienstag bald nach 2'/, llbr im sogenannten Matrikelzimmrr zusammen. In ber Sitzung erschien auch ber Ministerpräsident Fürst Bismarck al» M tglied de« Herrenbause«. Die Commission besteht au« den' Herren: Herzog von Ratibor, Gras von Arnim. I)r. Beseler. Freiherr von Solemachrr. von Rochow. von Kleist-Reyow, Gras zur Lippe, von Klitzow, vr. Frieventhal, Gras Pfeil, von Mellenthin. Prosefior Vr. Derndurg. Die Commission batte um «V4 Uhr den Entwurf der Adresse sestgestrllt. Der Inhalt derselben wird geheim gehalten Kurz nach Schluß der CommissioiiS-Schung verließ der Minister-Präsident da« Hau«, zu Fuß. raschen Schrille« dre Leipziger Siraße entlang nach dem Poi«bamrr Thor urschreitrnb. von den chm v«. grgnrnden achtungsvoll begrüßt. * Den Umstand, daß Freiherr v. Galemacher di, Initiative zu dem Adreßanlrag im Herrenbause ergriffen bat, sucht die klerikale Presse durch möglichst Ulibestimnite Cbarakleristrung seiner kirchrnpolitischen Pailerstellung unschäd lich zu machen. Betreff« de« immer al« ultramonton hervor- getretenen Grasen Brübl ist die« aber unmöglich, und so sagt di« .Kölnische volk-.Zeilung" offen: „Im katholischen Volk wirb man e« bedauern, daß auch der Gras Brübl. der im Eulturkamps manchen Strauß zu Gunsten der Kirche au«» locht, deu Unterzeichnern sich zugesellt hat". Vielleicht «ird man «< i« katholischen Volk doch nickt überall .bedauern", sonder» auch daraus schließen, daß der Eulturkamps" zu End» ist. * Die allerhöchste Eabinetßordre. durch welche da« Ab- chirdsgesuch de« b>«b«rigen Eommandirenden de« 2. Armee- corp«. General« der Insanterie d. Dannenberg, bewilligt wurde, lautet, wie folgt: „Ich entspreche nunmehr Ihrem Mir unter dem b. Derember »r. eingerrichten Gesuche, an dessen ernster Begründung Ich leider »Ich« zwetseln kan», indem Ich L>e hierdurch mit der gesetzlichen Peafi»» iur Disposition stell». — Zugleich wünsch« Ich Meinem Königliche» Dank und Meiner warmen Anerkennung für Ihre langjährige» Irenen «ad hervortrrtend erfolgreichen Dienste noch brsnnderea Aus- druck za geben, indem Sie 4 l» saito de«^ Kaiser Franz Garde. Grenadier. Regiment« stelle. Ihrem Namen wird hierdn dir wohlverdiente Ehrenftrlle ta dem HnrpS, dessen bewährter de« Generalstabe« Sie ln zwel Kriege» waren, und l» dem Regime»» zu Theil, i» dessen Rethen Ihr« ehrenvolle Dienstzeit begoaa«. Möge Ihr Name »och rech» lnnge m> dieser Ehreaßrlle ftrtze». da» ist »er hrrzliche lvansch Ihre« dankbaren Ksattz«. grz. Wilhelm verlt». de» tt. Iamwr 1887." » * Kaiser Frau» Joseph lelegraphirl, »um russisch«» Neuiahr«seste an de» Kaiser von Rußlaad: .Ich hege die feste Ueberzeugung. daß e« un« bei vorurtheilsloser Br- urtheilung der Sachlage uad geleitet von unseren Gefühlen gelingen werde, dir Schwierigkeiten, di« un» umgeben, zu de« seiligen und unseren Völker» di« Segnungen de« Frieden« zu erhallen." - Ja Griechenland sind am Sonntag dk Neu wahlen sür die aufgelöste Deputirtenkammer vor- qenommen worden, über deren Ausfall ein Telegramm au« Alben un« meldet: „Nach den bi« letzt bekannten Ergeb nissen der Kammermahlen versüat da« Ministerium Uber eine große Majorität, sämmlliche Minister sind gewählt." Wenn sich die Meldung vollinhaltlich beslätigk, so wäre die« Er- qebniß ein seltener Fall in Griechenland. Der wahre Grund brr Kammerauflösung war. daß Trikupi« für seine in Aussicht genommenen Steuergesetze keine sichere Majorität hatte Be, der bekaanteu Abneigung de« griechischen Volke» ^egen Sleuernznhlrn würde der Ausfall der Neuwahl zu Trikupi« Gunsten beiveiskn, daß die Griechen aus Erschütterung de« Frieden« rechnen und entschlossen sind. Opfer sür eine Rolle zu bnngen, die schließlich zu einer Vergrößerung ihre« Reiche« führt. * Man schreibt un« au« Brüssel vom 18. Januar: .Au« dem Bassi» von Charleroi wird eine steigende Erregung unter den Grubenarbeitern gemeldet. Die Streck« dehne» sich in dieser Gegend immer Weiler au«, und die Zahl der seiernde» Arbeiter beträgt bereit« wieder über 2000 Große Gruppen streiken seit Monaten, ohne eine Aus befferung zu erhalten, und r« ist begreiflich, daß die Lage der Leute in dieser Jahreszeit sich immer mehr verschlimmert E» geht auch da« Gerücht, daß binnen Kurzem eine allge mein« Ar britsein st elluna in den Be rg- und Metall - werken zu erwarte» sei. Iedensall« hat mau in Regie rt»» g«kreisen die ernstesten Besorgnisse und insbesondere fürchtet man, daß gegenüber ver ablehnenden Haltung ver Kammec- Majorität in der Frage der allgemeinen Dienstpflicht bei der nächsten Auöhrbuna im Frühjahr schwere U»>uhe» bevor- siehe». In Brüssel steht seit l4 Tagen je ein Regiment der Besatzung marschsertia, um hei der ersten Nachricht »ach den bedrohten Bezirken adzurücken." * Aus die Gestattung ber belgischen Ardeiterverhältnisie werseu die obigen Andeutungen sein günstige« L chk Selb ! wenn im concreten Falle die Meldung sich al« unzulrrff,nk erweisen sollte, so wäre damit noch w«n>g genug gewonnen. Denn thatsächlich herrschen unter ber Arbeilrrbevvikerung vo» Charlrroi wie in allen übrigen belgischen Industrie- bezirken die Einflüsse der soitalrevolutiouairen Propaganda so mächtig wie nur je, und c« ist nur eine Frage der Zeit, waua sich dieselben wieder zu Tbaten verdichten werden. ivetL« jene« de« vergangenen Frühjahr» gleichkommen, wo nicht sie noch weit in den Schatten stellen. Strenge Winter sind den materiellen Existenzbedingungen ver arbeitenden Classr» im Allge meine« nicht eben zuträglich; die Proclamirung allgemeiner Arbeilkeinstellungen mag sich also für deu Moment von selbst ver biete». und mit theilweisen Streik» ist den Leitern der Be wegung nicht gedient. Denn daher gesagt wird, daß die Führer der Bewegung nach Charleroi gereist seien, um >m beruhigenden T«nn« zu wirte», so versteht e« sich von s löst, daß dies« Art von .Beruhigung" nicht allzu buchstab.>ch genommen werden darf. Leute, dir vom socialen Kricge leben, können im Ernste nicht al« Apostel de« socialen Frieden« gebockt werden. Der sorialrevoinlionair« Generalsiad in Brüssel eracklet d>eInsceniru»g von Streik« im gegenwärliae» Augenblicke vielleicht sür inodporlun -- da« ist Alle». Ob er die Arbeilerbataillone de« Kohlenbecken« von Charleroi > hinreichend visciplinrrt hat. um ihrer bedingungslosen Sub I ordinalion gewiß zu sein, ist eine zweit« Frage die noch ihrer 1 Entscheidung '«irrt An Ort und Stelle traut man dem l s«Bat-n - «den to »«n)g. «l«öald »w VKrSrwebr unttr
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