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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.01.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188701183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-01
- Tag1887-01-18
- Monat1887-01
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.01.1887
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nein« kichs ucle» rcus durch cbrii- Zia ival- l»s, jencu te in l ge rn. atii; , als stell!. > im iums onco- ,mrii. indgr arten nie: schc i ung »euer -sich: ltair- l. venj '»st. lerie- sehl einen zan; Der «mz zur auog Be- stcal) az»; rage. »men ^eutc wt» ioü^ i'O. Vierte Leilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. s L L s ft^i - 12 d_l - 3 - 3 - S - II - 2 - 9 - 12 - 8 - 9 - 15 - k - 11 - « -12 - 9 - 1i - 12 - i»; - 8 - 7 - S - 6 l- ? I- 2 iver- l-nkc :d«eu lltev, »ml reock iteo- », i» VOuIz tcder tz«> 18. Dienstag den 18. Januar 1887. 81. Zahrzang. Coloiiialpolitisches. Teiltsch-Lftasrika nach »er L«u»«»er >tz»«ch»«^ » Um da« Resultat der Londoner Abmachung, welche wir bereit« zum Ard uck beachten, gerecht zu wüidige», muß man im Auge debalien 1) daß der englische Einfluß >a Oftasrika dar zwei fahren aech der vordere ichende war, daß England durch eine Politik van last einem Jahrhundert die Eiunerleiduag Ostatrika« in sein Sysi-ni angestredi hatte, daß e« mit Capital deitil« eagagirt war. daß e« demnach gewisse qeichichtlich.meralilche «nsdrüche dort »er- «deidigie und aus alle Fülle, wie die Entscheidung anch aussallea mochte, wenn Deutschland nur überhaupt testen Faß ,» Oiiasrika faßte. dem srüherrii Zustande gegeuüder der Verlierer war; 2) daß den Recht««»sprachen der demsch-oftasrikanischen «esellschasl SiechtSaniprüchr de« tzultan« von Zanzibar gegenaberslanden. In solchen Füllen siebt e« zwei Möglichtette» — »atweder der ein« Tbeil stützt sich out da« Recht der Gewalt und erklärt: da« und da« nehme ich mir, unbekümmert um vermelutlichr oder wirklich» Real, Dritter, dann muß er auch von vornherein entschlossen s«n, seine Ansprüche eventuell mit gewaffnrter Hand durchzusetzr, — oder aber die verschiedenen Tderle kommen überein, ihre widerstrebenden Interessen srrundlchaftlich aulzagleichen. Dana pflegt da« Er» gebniß ein Kompromiß zu sei», bet welchem jeder Thetl an seinen Ansprüchen etwa« ansgiebt. Die deutsche Reichsregiering hat wiederholt erklärt, daß sie friedliche Soloaialpolitik treibe» will. Dem entsprechend ist sie auch in Oftafrika versahre». Die Londoner Abmachnnge, konnte» demnach »nr mit einem Kompromiß enden. >, Geben wir von diesen lkrwügunaen au«, so dürfen wir mit ihren Abmachungen nur insriedeu sein, Sowohl wegen dessen, wa« sie mir für de» Augenblick bieten, als auch wegen desseu, wa« sie für die Zukunft versprechen. Deutschland ist durch dies» Ab- maaungea rin Gebiet zngesalleu. welche« mit seinem Hinterland einen Flüche,raum von etwa 24,600 deutschen Quadratmeiiea um- saßt: et» Gebiet, welche« di« große Seenplatte von Mittelasrika darftellt, den Ryassa, Bangweolo, Tangaaika und Nqanza in die deutsch« Jnteressensphürr hiaeinziehl. Zwar ist von diesem Gebiet ein Küftenftreisrn von S'l, Meile» dem Sultan von Zanzibar hoheit«r»chtlich überlasse». >b«r dieser Küstenstrich ist an zwei Stellen derart durchbrochen, daß in Dar-e«-Laloam »ad Pangani die Deutsch - Ostafrikanisch« Gesellschast da« Besitz» recht a»«übt. vor Allem aber die beiden hohe» Regierungen sich verbunden habe», da« Zollerhebung««-» gegen vne Ab. findang an de» Sultan von Zanzibar für nufere Gesellschaft zu erwirken. Da wir, so schreibt die „Loloniolpolitische Lorrespondenz" weiter, bet »»seren praktischen Tolonisalionearbeile» schrittweise vorgehe», da wir für die nüchste» Jahre vollauf mit der Erschießung Usaramo« und Usambara« and ihre« Hinterlandes z» Ihn» haben werden, zu denen die beiden besagte» Hüten den Zugang bilden, io ist dieses Eigebniß für da« prakniche Ucdürsniß einstweilen durchaus ein genügende«. Denn wen» die Gesellschaft sich erst einmal so stark entwickelt habe» wird, daß da«, was ia London erreicht ist, dem praktischen Bedürsniß nicht mehr genüg«, wird sich Se, Hoheit der Sultan von Zanzibar wohl von der Dhatsach« überzeugt haben» daß feine wahren Interessen in einem enge» Zusammen- gehen, auch geschäftlicher Natur, mit der Deutsch. Ostasrikanischen Gesellschast am besten ihre Rechnung fiuden; und aus dieser Er kenntnis heraus würden beide Tbeile leicht ^u neue» Verständigungen za gelangen vermöge». Aus der anderen «eite herrschen in Deutsch- fand über die Bedeutung der politischen Oberhoheit de« Sultan« überhaupt sehr unrichtige Anschauungen. Man vergißt hier sehr leicht, daß in allen Gebieten Sr. Hoheit Angehörigen de» deutschen Reiche« vertragsmäßig dir Exterritorialität zugestanden ist; d. h., daß sie überall der Jurisdicuon de« Reiche« unterstehen. Ferner stad auch in den Gebiete», welche der Oberhoheit des Sultans r,u Zanzibar unterfteheu, die vertragsmüßigen Privatrechte der Gesellschaft außer Frage, so daß dies« Bestimmung an unsere» praktischen Arbeiten nicht» ändert. Besonder« böses Blut hat in Deutschland da« Zagestündniß ge- macht, daß di» deutsche Reichsregierung in London eia Gebiet fest, gestellt hat, über welches sie sich verpflichtet, die Oberhoheit nicht zu übernehmen. E« sind die« die Landschaften nördlich der Demarka tionslinie bi« zum Dana hin, welche den Zugang zum nördlichen Nqanza und dem oberen Nil erschließen. England glaub« augen scheinlich diese« Zuganges eventuell jur seine eghptische Politik zu bedürfen. Oder aber, und auch die« würde eine gewisse Berechtigung haben, es vermeint, seiner Ehre es schuldig zu sein, nicht so eiusach obne jede Entschädigung für sich seine oftairikanische Stellung räumen zu sollen. Las britiiche Selbstdewußtlein würde sich gegen eine derartige Lösung ausbäumen. Die Berechtigung etwaiger Er- Wägungen dieser Art lassen wir ununiersucht. Nur den Standpunkt der Deutsch-Oftafrikanischen Gesellschast haben wir der geschossenen Tharsache gegenüber zum Ausdruck zu bringe». Und da müssen wir auch nach dieser Richtung bin au«- sprechen, daß für den Augenblick diese Bestimmung >nS vraktifch »nr mittelbar berührt. Dir haben für die nächsten Jahre eben an aaderr» Punkten vollauf Arbeilsgegeastünd« genug, und, wenn wir st« gelöst habe» werden, wird sich ja möglicher Weise weiter sehen lassen. Au, der anderen Seite mülsen wir ans de, Umftoad aufmerksam machen, daß kein Mensch von unserer Ge. sellschaft et» Ausgeb«, der von ihr erworbene. Rechte auch ia diesen Gebieten verlangt da«. Wir habe» also verloren a» England nicht«, da wir besitzen, wa« wir vorher hotte»; nur um die Hoffnung sind wir ärmer geworden, daß wir auch in diesen Tbeile« etwa« ge winnen würde», wa« wir erbrte, hatten, nämlich den Reich«, schütz. Wie sich bi« Entwickelung hier für die Zukunft gestalten wird, läßt sich im Augeublick noch gar nicht übersehen. Sollte» eng- tische Privaiuulernehmer sich entschließen, in diese« t» immerhin schmalen Landstreise» vorzngehen, würde die« an« freilich eiaerseit« eine gewisse Mitdewerbung, anderersei«« aber doch auch eine gewiss« mittelbare Deckung und Unterstützung biete». Aber wir glauben noch gor nicht, daß englisch« Pri-a,Unternehmer di« Absicht habe», die Ausdeuinng der znr Zeit na« gehörige» Rechte vorzunehmen, und bi- dahin ist diese ganze Frage ia der Tda» ein» rem akademische. Di« Gebiet» nördlich des Tana, iusbesondere da« Somoliland, sind von den Londoner Ausmachung«, i« Wesentlichen »och gar nicht betroffen, d. h. die Frage bleibt offen. Die Deutsch-Ostasri- konisch« Gesellschaft ist hier bi« ans Weitere« ans sich a^rwiesea; wir werde» za «eigen habe», wa« wir au« den uns gehörigen Rechte» z» mache» im Stand« sei» werden. Bestehend« demich« Interessen, da« wissen wir, werde» anch >m Somaliiaude de« stark.» Schutze« unsere« deutschen Reich« nicht zu entbehren haben. Einst- «eilen bleibt hier der otntu» qua nnto bestehen. Betrachte» wir Deutsch-Oftafrika al« Ganze«, wie »« durch die Londoner Abmachuug sestgestelit ist, so «üffen wir »nsererseit« mit Laak anerkenne», daß wir dnrch diese Abmachung nur gewonnen haben. Wir haben nichts oufgegebeu, wa« wir an Rechtsansprüche» besaßen; aber an Stelle von etwa 2560 O -M. sind nunmehr etwa 24000 O -M. iaieraational für an» gesichert. W.r haben damit thatsochlich die feste» Grundlagen sür eine Eolouiatpolitik im graßeu Slhl gewonue», und an uns ist es jetzt, zu beweisen, was wir au« diesem Best« machen können. Zu de» Preßergüffe» über da« Londoner Abkomme» au« de» letzte» Wochen bemerken wir nur noch Folgende«. Es sind da mit einem Mal eiae Reche von Freunde» der Deullch-Ostasrikanischea Gesellschaft ausqrlaucht, welche glaubte». aus gegen Verkürzungen jeileut der hohe» deutschen Reichsregierung in Schutz nehmen zu müssen. Wen» wir auch überzeugt sind, daß eia The>1 dieser Freund« e« mit ihren LuSsühruageu ehrlich meint«, so de- streite» wir de« Gros derselbea überhaupt da« Recht, sich für di« Deutsch »Ostasrikanisch« Gesellschaft oder deutich« Eolo»>al» iatereffeu im Allgemeinen zu ereifern. Wenn z. V. Eugen Richter und Genossen mit e»ne« Mal über Beeinträchtigung deuischer Loloaialinteressta raisonnire», so ist dies doch zum Mindesten iächer- lich. Diese Leute, welch» mit der -auzeu Kurzsichtigkeit, di« ihae» ia politische» Dingen eigen ist, von oornher«», wie gegen alle anderen positiven Forderungen de« nationalen Bewußtseins, so auch gegen die deutsche Lolonialpolitlk Stellung genommen, welche sich demnach sreiwillig außerhalb des lebendigen Stromes unserer geschichilichea Fortentwickelung gestellt haben, sind überhaupt nicht mehr berusen, auch nur noch in diesen Dingen mitzuurtheilen. Sie haben es ja glücklich fertig gebracht, im Gegensatz unqesähr zu allen Loloitialeniwickelungeu, welche dre Weltgeschichte kennt, iu Deutschland den Kamps gegen die Lolonialpolitik zum Stempel des waschechten „Freisinns" zu machen. Die Nachwelt erst wird im Staad« sein, den ganzen Hohn über solch« Leistung«» dieser Helden von der verrannten Porieipolitik. welche ihre Partei nach jeder Richtung hin zur öden Negation, damit aber zum Untergang verurtheilen, in gebührender Weise zum Ausdruck zu bringen. Deutsch-Ostatrika ist entstanden durch dos Vorgehen der Deutsch-Ostasrikanischen Ge- sellschaft und die Politik der deutschen Reichsregierung. Der Richter'lche Radikalismus hat keine, Theil an dieser Aeußerung des lebendigen Pulsschlages unserer Geschichte. Seine Urtdeile über d«a Werth oder Unwerth der einzelnen Eatwickeluiigsstusea unsere« Unter- nehmen« haben demnach auch nur die negative Bedeutung, daß wir um so sicherer sein dürfen, genau aus de» richtigen Wegen zu sein, je mehr wir ia einzelne» Fälle» vou dieser Sitte angegriffen werde». Verein für Lr-kun-e. Leipzig. 17. Januar. Die am l5. d. M. obgeboltene Ber- samiiilung de« BereinS sür Erdkunde, zu welcher sich eine außergewöhnlich zahlreich« Zudö,erschuft eingesunden hatte, wurde vom Vorsitzenden Herrn Prosesjor Vr. F. Ratzel, n„t geschäft- lichen Mittheilungen eröffnet. Tie Zahl der Mitglieder des Vereins belief sich Anfang 1886 aus 40l, Anfang d. I. aus 402; auserdem halte Ansang 1887 der Verein 72 Ehrenmitglieder. Die nächste Versammlung findet nicht am 5. Februar, wie aus den Mitgliedskarte» angegeben ist, statt, sondern Mittwoch den 9 Februar. Der Vorstand Hai in seiner Sitzung vom 14. Drcember 1886 Herrn 1>r. Wilhelm Junker in Anbetracht seiner ganz hervorragenden Verdienste um die Erforschung Asrikas zum Ehrenmilgliede ernannt und Sorge getragen, daß der berühmte Reisende schon r» Kairo von dieser Ernennung in Keuntniß geletzt werdk. Nachdem der Bo, sitzende die Bedeutung Jnukrr's al« Wanne« der Wisse,.schall und als Menschen kurz gejchildtil hatte, wurde der erwähnte Schritt des Verstandes durch allgemeines Erbebe» von den Sitzen seitens der männlichen V-reinsmilglieber gutgeheißen. Es folgte nun brr augekünoigte Vortrog des Herrn H. E. Harter« über das Rigir-Beaus-Gebtet und sein« Be völkerung, insbesondere di« Haussa-Fulbe-Sto ate». Im Mai 1885 suhr ber Genannte mit der Flegel'schen Expe dition de» Nigtr und dann den Beau« binauf di« Loko. Hier lrot er, »« seiuem Aufträge gemäß Geschenke unseres Kaisers an zwei Sultane zu überbringen, d»e Landreise nach Norde, hm an und erreichte über Auastarowo, Kessi ,c. die große Stadl Sarta. Hier war er gezwungen einen längeren Aufenthalt 1» mache». Ls hieß »ämltch, er dürft r« der Räuber wegen nicht wagen, «nr mit seiner Karawane weiter zn ziehe», sondern müsse warieu. b«< der dortige Sultan mit seiner mehrere tausend Köpse starken Karawane aufbreche. um dem Veberrscher vou Sokolü den Tribut z» bringe». Sari» liegt äußerst ungesund, und Herr Hartert selbst wurde van heftigem Fieber dejallen. Doch konnte er die ihm aulgezwunqcne Raft zu «mein Ausfluge »ach und einem nenntägigen Aufenthalte in Kano benutze». Von dem Lebe» uud Teeibeu in dieser lehr be deutest«, Handelsstadt, welche freilich durch eiueo höchst widerlichen Sumvi i» zwei Tbeile geschieden wird, entwarf der Vortragende ein lebendige» und anlchavliche« Bild. Die Ausfuhr der Stadl erstreckt sich hauptsächlich aus Eisenbein, Straußenfedern, Sklaven. Von den »»glaublichen Umwrgen, welche der afrikanisch« Handel rinschlägt, liefert u. A. die Ihatsache eine» Beweis, daß da» in Adamauo, einem südlich vom Beaus liegende» Reiche, gewouuene Elfenbem nicht etwa auf der genannten natürlichen Wasserstraße und dann aas dem Nigtr zur Ver schiffung nach Europa gebracht, sondern mit einem unendlich größeren Aufwand» an Zeit und Müde zu Laude nach Kano nab van da noch Dripoli u. s. w getragen wirb. Nur dadurch, daß man Sclaveu zum FortsLaffen de« Elsenbetoes beuutzt, wird die Beibehaltung dielet die Wasserstraße drei- oder viermal au Länge übertreffenden Weges ermöglicht. Der Groß- dandel liegt in den Händen von Araber», welche in kurzer Zeit groß« Reichthümer zu sammeln uud sich daun von Kau» weg nach irgend einer anderen Stadt zn wenden pflegen. Al» Geld wird dort, wie säst überall im Westsudaa, die Kaurimuschel benutzt: 1600 Stück derselben baden de» Werth vou etwa 1 Marl; die arabische» Kaufleute oehmea auch gern die im Allgemeinen dort nicht eingesährieo Maria-Dheresia-Thaler. Ei» solcher gilt etwa 5066 Kauris. Zu« Trag,» von 20,066 Kauri» ist e,a kräftige Sklave erforderlich. Endlich konnte Herr tzartrrk, von Kano nach Saria zurück- gekehrt, seine Reise in »ordw-stlichcr Richtung nach Sokotü locl- ietzeu, uud zwar noch vor dem Ausbruche der Sultauskarawane. Er durchzog aus Pfade», die vor chm kein Weißer je betreten batte, oas Reich Samsara und gelangte endlich, ohne von räuberischem Gesindel heimgesucht worden zu sein, nach dem Ziele seine» Streben», nach Sokolü, Dies» weitbekannte Stadt enttäuschte jedoch die Vor stellungen, die er sich vou ihr gemacht hatte. Sie ist offenbar im Verfall begriffen, währeul» die vahe gelegene Residenz Uurau (?) sich bebt. Nachdem Herr Hartert die kaiserlichen Geschenke, die allerdings unterwegs bei dem unvermeidlichen Durchschreiten ver angischwolleiien Flüsse gründlich durchnäßl worden waren, überbrachi und Gegen geschenke in Empsang genommen hatte, trat er den Rückiveg an und erreichte nach etwa 7 Monaten den Beuuü wieder unter dem Sionnea der Eingeborenen, nicht sowohl darüber, daß er ia Sokotü, al- daß er in Kano gewesen. Reicher Beifall lohnt« de» Redner für seiue» überaus fesselnden Bartcag. —— 8' Verband der Hausbesitzer-Vereine von Leipzig und Umgegend. »r. Leipzig. 17. Januar. Im „Eldorado" wurde am gestrigen Vormittage die Generalverfommluag de» Verbandes der Hausbesitzer-Vereine von Leipzig und Umgegend unter rcchl zahlreicher Betheiligung obgehalten. Geleitet wurde dieselbe vou dem lauqiäürigrn Vorsitzende» des Verbandes, Herrn Gruhle Volkinarsdors, der die Versammlung mir einige» geschäftlichen Mit tdeiluiige» eiüfs.iete, welch? innere Bereinsangelegkiiheilen betraft». Au- der sich hieran schlicßeuden Debatte dürste heroorzukeben sein, daß. als Herr Gruhle das neue DerbanrSoigan „Die deutsche Slädte- zei'iing" empsabl, Herr Engel-Doonberg Gelegenheit nahm, der Tagespresje, bejonders aber dem „Leipziger Tageblatt»" den ia den Ver- samnilungeu der Hausbesitzer immer micderkchreiiöen und wiederholt zurückgewiesi nea Vorwurf zu mache», daß sie siel» gegen die Hausbesitzer Stellung nehme. In anzuerkeniieiider Weile nahm sich Herr Gruhle der angcgrijsei.e» Presse an und wie» die Vorwürse des Herrn Engel, besonders in Bezug aus da» „Tageblatt", als ungerechlsertigt zurück. Dem kurzgesaßtrn Geichast,:, und Eassenberichte ist zu entnehmen, daß der Verband im verstvsseneii Vcreinsjahre 19 Vereine mit etwa 2200 Mitgliedern zälilte. Die Einnahme betrug 1551 69 die Ausgabe 1479 ^l 98 der Cassenbeftaud 71 .st 7l Bemerkkiiswerth ist »och die Mitlhcilung te-s Vorsitzende», daß >m vergangenen Jahre eine a» dauern de Besserung der Verhältnisse des Grundbesitzes zu b obnchien gewesen ist, daß sich serner ein Mangel von kleineren Wohnungen deine,kliü: gemacht hat. der daraus zurückzuführen ist. daß in den meisten Neu bauten nur g oß? Wohnungen eiugencbikt würden. Bei der N u- wahl des Vorstandes wurde, nachdem Herr Grüble erklärt halt', daß und warum er den Vorsitz nicht wieder annehmen könne, Herr Engel als erster Vorsitzender und al» Stellvertreter H,rr Heit mann gewählt. Schristiührer und Calsirer sind nach den Statuten de- Verbandes die in den Leipziger Verein al- solche gewählten Herren, deren Wahl erst in der demnächst slatlfindenden Generalveriammlung des Leipziger Vereins statlfindek. Als Stell. Vertreter derselben wurden die Herren Rudolph und Herzog- Reudnitz und als Beisitzer die Herren Pläii nee -Lindenau, Schnorr. Plagwitz. ltr. Meißner-Lripzig und Friedrich Neustadl gewühlt. Die Versammlung gab hieraus Herrn Grüble in Anerkennung seiner langjährigen und uneigennützige» Wirksamkeit sür das Jnleiesse der Hausbesitzer und deS Verbandes ihre Dankbarkeit dadurch zu erkenne», dav sie denselben zum Ebrengaste ernannte mit dem Er suchen. d.iß Herr Gruhle dem Verbände auch fernerhin mit seinem Rathe zur Seile stehen möchte. Es folgte hierauf »och eine kurze Besprechung über die Aftchngkeit des bevorstehenben An- schlujsc» der Vororte a» Leipzig für die Hausbesitzer, unter dem Hinweis, daß die Meistbetheiligten bis letzt noch keine Stellung in dieser Angelegenheit genommen hätten. Die Versammlung wurde dahin einig, daß sie den Vorstand beauftragte, demnächst eine größere Versammlung in Leipzig eiuzubcrusen und zu derselben geeignete Resercuten sür die Besprechung der Auschlußsrage zn stelle», womit gegen 1 Uhr die Sitzung ihre» Abschluß fand. Verein für Volkswohl. * Leipzig, 17. Januar. DaS gellern Abeud im großen Theater- saale deS KryslallpalasieS abgehnltene Winterfest de« Vereins für Volks» ohl brachle de» in großer Anzahl erschienenen Theil- nedmern eia sehr mannigsalliges und gewühlicS Programm, dessen vortreffliche Aussührung den Abeud zu einem höchst genußreichen werden ließ und lämmtliche» Mi'wirkeuden den wohlverdienten Beifall in reichem Maß, cinliug. Zunächst war «S Herr Direktor Büchner, der mit seiner llapelle den Krünunqsmarsrd aus „Die Folknager" von Krelschmer. Ouvertüre zur Oper „Die lustigen Werder von Wnidsoi" von Nicolai. Ouvertüre zur Oper „Tantals«, quälen" von Suppo und „Schatzwalzer" von Strauß in ganz vorzüglicher Weise zum Vorirage brachte. Ein Gleiches gilt von dem Solovorlrag de» Herr» Böhme, Mitglied der Büchncr'schen Eapellc, der burch die meisterhafte Beherrschung seine- Instrumentes be> Aussührung der „Variationen sür Piston" von Beriot, die Zu- Hörer zu stürmischen BeisallSspenden und Wiederholungsverlangen biariß. Dem letztere» Folge leistend, gab er in gleich vortrefflicher Aussührung und mit gleichem Beifall noch daS besiedle Dromveieu- solo aus dem „Trompeter von wakkingen" zum Besten. Gleiches Erfolg errang sich die AuSjuhiung deS Sololäadler sür zwei Violinen „Großniünerchrn" von Lange. Auch dieses mußle auf Verlange» deS Publicum« wiederholt werden. Bei der Ausführung de- cinaciigen Lustspiele- „Die Burgrolue" von Karl Caro bekundeten fämmtliche Darsteller durch ihr sicheres und gewandtes Spiel, daß sie ihre Rollen mit Fleiß und Ver- ständniß erfaß! hatten. Dr»i entsprechend fiel auch der lohnende Beifall reichlich ans. Die Sängerabldeilmiq de»Verein» trug in ebenfalls anerkenneuswerlherWeise „Lied derDeutschen inLyon" vonMendelSsohn, „Zwei König-linder", Volkslied, „Am Brunnen vor dem Thorr" von Schubert, „Gott grüß Lich. schmucker Jägersmann" von Börner »ud „Sänger 'raus" von Hugo Jüngst vor, und Herr Brauer sang zwei Baritonlicder auS dem „Liompcter von Sakkingen" von Hugo Brucklcr, die ebenfalls sehr beifällige Ausnahme sandcn. Gaaz besonderen Beifall fand ein von Herrn Striegler orrangirter und von acht Herren und acht Domen auSgesührter Reigen, der durch hübsche Gruppiriliigen uud Wiederouslöse» der Gruppen einen recht wohlgefällige» Anblick darbol und wiederholt werden mußtr. Auch die Turneradihetlung Halle eS sich nicht nehmen lassen, ihren Anthe»! zur Verschönerung des Festes beizutragen und brachle ebenso com- pftcirlc. wie schwierige Pyramide,istevungen zur Aussührung, und zwar evcnsallS in so gelungener Weise, daß die Borsudrung wieder holt werden mußle. Der in jeder Beziehung genußreiche Abend wurde >n,t einem Balle geschlossen, bei welchem die Zahl der Tbeil- nehmer eine so bcdeulende war, daß es trotz des weilen Raumes de» großen Theatcrsaales etwas sehr gedrängt hergiog. veranNvortlikbkr RedLcitur Heinrich llbse « Leipzig. HUr den musikaUjchen Lhc»I Professor Oscar Paul 10 Leipzig. >"8. Die -e»1e mich Schluss, »er Re»«ctt«u ct»«r,a,,e»r» Leie,ramme desiudcu sich am Sude »rr letzte« Sette. Telegramme. —»—Sale. 17.Januar. (Privat-Telegramm.) Die städtische 3 Millioneu-Anlrihe wurde überzeichnet. 1VT8. Wien. 17. Januar. Der Bankier Baron Eduard Tode«co ist gestorbeu. — Heute wurde die hiesige Maaren» bärfe unter lebhafter Betheiligung der Interessenten erössnet. Der Präsident Duischka hielt die Begrüßungsrede, aus welche der Großindustrielle Seutter dankend antwortete. IV. Warschau, 16. Januar. (Privat-Telegramm.) JaKvwuo haben folgend« Holtfirme» sallirt: Rosenzwetg är Eo. mü 900,000 Rubel Passive», Sremliuow mit 750,000 Rubel Passiven, ferner Moakel uud Nutzbau«; außerdem zwei Schneide» mühlen-Brsitzer: Katzeaellenbogea und Stock. Be« de» vier letztgenannte«» Firmen sind di, Passive» uubekaunt. VolkswirWastliches. ^All« für dies«« Ihrik bestimmte» Sendungen stad zu richten an den verantwortlichen Redakteur deffelbe» T. G. La»« t» Leipzig. s- 1 ^ l - o - Ii - 10 - 8 - 18 Finanzieller Wochenbericht. ? Fla», flau lautete e« am Sonnabend von London, von Pari« uud Abend« au« Frankfurt und Hamburg. Nach einem Pariser Berichterstatter in der „Allg. Ztg." soll angeblich sür eine Milliarde Papier an der Pariser Börse vom letzten Ultimo aut d-n Januar übertragen worden sei», und da es leitdem nicht möglich grwej.a war. dieselben, wie man sich etngebildet hatte, wenigsten« ohne Schaden zu reolifiren. so deSorgantsirie dir- den Pariser Markt Angesichts der Medio-Liquidation vollständig. Wir stelle» diese Bemerkung an die Spitze unseres Berich:-, da die Pariser Hauff« - Spekulation nicht ander« gehandelt hat al« die Berliner, welche gleichfalls von dem Joauar die Entlastung ihrer schweren Engagement« gehofft hatte und sich dartu vollständig getäuscht hat. Mag da« Geld auch wieder flüssig werden, mag die Reichrbaiik immerhin ihren DiSeont herabsrtzeu, die ganze Lage der tuneru und äußern Politik ist der Entwickeln»- d«S Börseugeichäft« »ach oben hm nicht günstig. Zwar hat die Börft mit Vergnügen vou dem Leiter der deuljchen Politik die sreundlicheu Beziehungen Deutschlands zu Rußland vernommen, zugleich beftäiigt sich auch, daß Oesterreich in einem Kample gegen Rußland allein stehen werde; iudeß die« Alle« halten sich Einsicht», volle längst vorher schon gesagt. Dagegen bleibt die Svanniinq der ganzen politische» Lage unverändert, erhält sich die llnqewißheit über da», wa- kommen wird, vollständig ausrecht, ist überhaupt kein Ende dieses ewigen Opfers von Geld uud Bolkskraft, da« die Staate» zu bringen baden, abzusekeu. Der mächtige Einfluß, welchen Rußland ia Europa au-übt. ist Ichon wi-dervolt zum Gegenstand der Beirachtung gemacht worden. Zwei erste Staaten des Lantiuent«. Deuiichland und Frankreich, wetleiiern um seine Gunst, alle anderen suchen die Freundschaft mit ihm z» erhalten und sehen lieber über einzeln» veeinirächiigungen ihrer Interessen hinweg, als daß sie zur Abw-He greisen. Von einer solchen Macht kann mau uicht erwarten, daß sie dt« Beute, welch« sie in Bulgarien aus immer gemach» zu haben glaubte, fahre» läßt, noch doz». wenn sie in dem aaaerftändige» Türken etaen Helfers helfer fiad-t. der tdr die Hand willig zam Dienste reicht, am aachher selbst d:e Kosten trage» zu müffea. Betrachtet «an »der die t»«r« Lage, »elche k, Deutschlaatz dnrch m»r» wutz. t« sicht »t* dLdi, d«ch da« Wahltreibcu veranlaßt« Uarube bevor, der erbittertste tiampi der Parteien, sondern es erheben sich dustere Ausblicke aus weitere und zwar gewaltsame Eonflicte. in deren Hintergründe die bekannte» Monopol- und andere polilijche Ideale auftaucheii. welche die schwersten Jo gen sür die deutschen Zusländ« nach sich ziehen müßiea. Die Aussichten für die Spekulation sind daher nach keiuer Richtung hin ermuihigend. Die „Bofsifche Zenung" krttistrt die Aeußerung de« deutschen Staatslenker«, daß dre Summe der in den letzten Jahrzehnten in russi- >chen Papieren angelegten deutlchea Vermögen 1200 Millionen Rubel betrage. Hiervon, schreibt da« Blatt, lauten mindestens 80 Procent (960 Millionen) aus Gold-Balu'en, diele zu 325 ^4 — 100 Rubel und der Rest 24V Millionen zu 200>t— 100 Rudel würde einer Summe von rund 3400 Millionen Mark entspreche». Ware da» richtig, dann wären olle bisherigen Schätzungen der Gesammt- suinme fremder Papiere in treulichen Händen unrichtig. Bisder wurde angenommen. Laß Deutschland vier Milliarden fremder Werthvapiere besitzt. Es blieben also nur 600 Will. Mark aus die Papiere österreichi scher, ungarischer, rumänischer, serbischer und aller anderen National», täte» übrig, welche da« Coursblatt antweist. und da« ist zu wenig. Bon den 545 Millionen Gulden (gleich 1090 Millionen Mark) ungarischer Goldrente liegt eia bedeutender Theil tu deutschen Händen. Dazu kommen die öfterreiidiicheu Siaatsvapiere und Prioritäten ,c. Die Schätzung von >200 Millionen Rubel erichein« unseres Erachten« zu hoch, oder auch die niedrigste Schätzung würde immer noch doch genug sein, um die Größe der finanziellen Interessen Deutschlands, welche in Rußland «ngagtrt sind, zu erkennen. Daß diese In- leresseu auch in dem deutsch-russischen Handelsverkehr repräsemirt werden, ist nicht zweiselhaft. I» russischen Basieren entwickelte sich übrigens in Folge der Aeußeruaqen d«S Fürsten Bismarck über da» »wischen Deutschland und Rußland bestehend« Berhülluiß eine aute Kauslust. welche am Mittwoch anch zu einem lebhaften Geschäft tu Prioritäten führte. Aeliere Berkaussordres wurden zurückgezogen oder nur mit erhöhten Eourslimiteu ausrecht erhalte». Da« Vubllcum war als» weniger durch dt« uagüuftigeu F>nauzv«rhält»iffe Rußland« al- durch die vorausgesetzte Kriegsgesahr zu Verkäufen veranlaßt worden. Die Börse verhielt sich der llagewißbett der Berdälln-sie halber während der gauzen Woche reservirt. Wäre die Spekulation nicht mit HaiisseeugogementS überladen, so würde sich vielleicht ein andere« Bild entwickeln, so würben auch die Vaukfirmeu «tue giößere Thäligkei» entwtckeln. E« darf die Tdaisache, änßerl die „Rationalztg." tbeilweise als bekannt vorausqeietz» werdr». daß sich mit Beginn de« Winters na» längerer Pause die potente Spekulation tu größerer Zahl au d<u westliche» Plätzen, belonvers oder in Parts uud zum kleineren Tdeil auch in Wien dem Börsenverkehr wieoer zuqewandl hatte. Zum Beweis besten sei aus den umfangreichen Verkehr der vertchiedeae» Märkte im Monat Decemter verwtetro. D>, kartgeietzte politiicde Bruarudigun, aber, iu Berbiuduug mit der zuuebmendeu Gel», knappdeit. deren Nachwtrknng sich »och wteder'p egelte in den ungewöhnlich Hobe» ReportILtz», während der jüngfle» Medio- Liquidation ia Pari» and London, haben der neuerwachten Unternehmung«!«^! schwere Sunden geschlagen. Sbgeschreckl durch dt» euorntr» Verluste, welch« bi« t, de» gr«ßtc» Summe» et». tzßzßesDessttzkk hqzzec^ stutzen die TräDee beneide» der Börse vou Neuem mißmulhig den Rücke» gekehrt, der sie vorher seit Iobr uud Tag gänzlich entfremdet waren. Nun darf eS zwar als unumstößliche- Axiom betrachtet werden, daß Diejenigen, welche jemals zur Börse in Bezieduagen gestanden haben, rede Gelegendeit. die sich »ach ihrer Ansicht als geeignet dazu erweist, gern wieder zur Rückkehr zu den gewohnten Neigungen ergreift». Doch gilt al« Vorbedingung thualtchsie «tabrliiät der Verhältnisse. Die Eisüllung dieser Bedingung erscheint jedoch nach Maßgabe der allgemeuieu Lage in weite Ferne geruckt. Damit aber geht der Börse diejenige Stütz« verloren, die den Loultbeweguagen zumeist Nachdruck und Dauer verleiht. Ueber den Börsenverkehr am Sonnabend in Verlia wird berichtet: Die Börse zeigte auch heule große Zurückhaltung, doch wurde die Wirkung der gestrigen Auslösung des Reichsiage- theilweise dadurch adgeschwächi, daß daraushiu bedeutende tpeculattv« Abgaben schon in den letzten Tage» gemacht worden waren. DaS Geichäst war geringfügig, aur aus einzelnen Gebieten machte sich größere Reg- Ia»,ke>t bemerkbar. Lredü wie deutiche Banken waren ichwach. und Verltuer Hon delsgeselllchast wurde zu steigenden Lourftn etwas lebhafter gebandelt. Deutsche Bahnen konnten sich ldeils gut bedaupien, theil« gestrige Eourse etwas überschreiten. Österreichische Bahnen iveniq verändert, Galizier und Elbethal niedriger. Schweiterbaviien sehr still, Gotthard offerirt, Miltelnieer etwas erholt. Große Bewegung war wieder ans dem Monian-Actien-Markt. Laura und Dortmunder etwa« uiednger. Ruisssch« Anleihen durch Reolisirunge» ge drückt und Nachlassen», auch ungarische Goldrente, Italiener und Egypter niedriger. Im späteren Verlause v-ranlaßie ein weiterer Rückgang der Rente» eine allgemeine Adschwächung, unter deren Druck »eben Reale» speciell Banlvapiere sich ziemlich erheblich billiger stellten. Bon erster«» waren Egypter, Ungarn, sowie russiche Gold- oiilerhen. von letztere» Art,«» der Deutschen Bank besonder« stark ofscrir«. Eisenbohuartien veraiochiea d,e erhöhten Eourie gleichfalls nicht zu behaupten, das Bngedoi gestaltete sich indessen nnr sur Ost preußen etwas lebhafter. Bergweiksaciieu bliebe» durch Realisiruugea aahalteud gedrückt. Eredt» Franzose» ..... 412 Lombardei« .... Deulschr Baak . . . Discauto 205'/,' Mainzer Marienburqer . . . Litvreuße» .... Mecklenburger . , . Galizier Eldeihaldahn ... Dux-Bodeubach. . . Gottvard 1880er Russe» ... Russische Note» . . . Uuqarisctzr Goldr»lr . .... Laura U»tm> » Jauuar. 15 Januar. 483'/. 480',. 412 10? 165 164 166'/. 165',. 205'/. 205'/. 93'/, 94 41',. äl'/. 65'/, 68'/, 155',, 155/. 82'/. 27tt 277 50 137»,. 137.50 98',. 98'/. 82',, 82",. 190 190 83'/. 82',. 9«',. 99 50 87',. 88',. 70>/. 71'/. Der Lankerott -er Landwirthschaft. (Schluß.) Die „Krenz.Ztttuiig" erzählt weiter, daß von den 2211 Mist. Acres der Vereinigten Stoa'rn, daS Jndianer-Terrtlorium ein- gerect.net, >m Jahre 1880 in Farm genommen waren 536 Millionen Acres — 23 Proc Den unwohlscheinliche» Fall angenommen, daß die Hälsie des Lande« nicht onbauwürdig sei. blieben noch 1116 Millionen Acre- zum Anbau, eine Zahl, die erst in rechter Belerich- tung erlchenik. wenn »ia» in Beirach! zieht, daß Deulichland noch nicht 65 Milliviicii Acres cultiviricn Landes besitz«. Bon den 1880 eingesarmte» 536 Millionen Acre- waren übrigens 1883 erst 130V. Millionen Acres mii Halmfrüchten bestellt, mithin bleibe» medr olS 400 Millionen Acre- ieyl zur Hälfte mii Wald bestandenes, in der Nahe von Eisenbahnen oder schiffbaren Wasserstraßen gelegenes Farm land noch limznbicchen. Auch dies ist enel Uebertreibnnq. Die osfiriellen Berschte gebe» zunächst das Areal der Vereinigten Staaten nur aus 1856 Millionen Acres an, indem sie da« Indianer-Territorium, welche- übrigens auch nicht annähernd 435 Mill. Acres groß ist, «IS sür den Export re. nicht in Betracht kommend, sortlassea; da- Farm-Areal betrug danach 1880 nicht 23 Procent, sondein säst 29 Procei» der ganzen Fläche. Heute, 1887. mögen etwa noch Annlogie der Zunahme in den letzten 10 Jahren von 1870—1880 (jährlich 13 Mill. Acres) weitere 90 Mill. hinzugetrele» sein, so daß da- Fainiland circa 626 Mill. Acres oder säst 34 Procen» de- gesammten Areals beträgt. Deutschland mit seiner ollen Culiur hat.bei 54 Mill. Hektar Fläche 26 Mill. Ackerland und Gärten oder 48 Procenl, und sicdt man daran-, daß der Unterschied ein so überaus großer nicht mehr ist. Berücksichtig« man serner, daß schon jetzt in Amerika ausgedehnte Ländereien wegen Dürre, enistanden auS M ldmangcl, nicht zum Getreidebau brauchbar sind, so begreift man. daß etwa des ganzen ArealS olS Wald bleiben muß Die Re gierung ihm alle- mögliche, um die WaldsiSchen zn vermehren, hat Piämien tür Bewaldung au-geietzl, überläßt sogar unentgeltlich Land sür die Anpflanzung. Die Ausdehnung des Ackerlandes aus Kosten der Wälder icheint nach alledem höchst unglaublich. Die Hälfte de« Gesainnii-AiealS beträgt 928 Mill. Acre-, von denen 626 bereit- Farmland ist, die sehlenten 302 Mill. /nicht 1146 Mill. der „Krcuz-Z") werden «ndeffe» sicherlich mit der Zeit auch Farm land. Aber wann? Di» „Kreuz-Z." stellt dies als oade bevor» liedead und drohende Gesahr hin; die Geschichte lehrt das Gegen» theil. ES betrug nämlich: »,e <?im»rdner^dl 1850 da« Farmland 293 Millionen Acres, 23 Millionen. 18«V . . 40? . . 31 . 1870 . . 40? . . 38 . 1880 . . L36 . . 50 . Der Zuwachs iu 30 Jahren betrug 243 Millionen Acre« und eS dürste sonach ca. 40 Jahre dauern, bis die letzten noch vorbaa- I deueu 302 Millionen Acres, die durchweg unqünftig liegen Farmen I geworden sind. I» 3V Jahren etwa verdovv >» sich Amerika- Be- I Völkern«-, sie würde also dann im Jahre 1920 ca. 125 Mill vnen I Mensche» betragen und der Bedarf dieser ist so groß, daß — wenn I nicht bedeutend« Aenderuaqea >o der Production eioiretea — Amerika I sev« gesu»«««» Ledeu-uttttel bau» selbst verbraicht. vir Hab«,
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