Die Beschaffung der Originale für Tiefdruck Im Tiefdruck lassen sich Photographien, Tuschzeichnungen, Gemälde und Aqua relle, ebenso figürliche Sachen wie Vasen, Schuhe, Stickereien, Stoffmuster und dergleichen sehr gut wiedergeben. Man vermeide, irgend welche Drucke mit Raster als Vorlagen zu benutzen, da der neu zu verwendende Raster mit dem alten eine Moirebildung ergibt. Selbst wenn dieser Fehler durch entsprechende Un scharf-Einstellung des Rasters bei der neuen Aufnahme oder durch Retusche gemildert oder weggebracht wird, so leidet doch darunter die Wiedergabe. Mangel hafte Originale werden durch ausgiebige Retusche wesentliche Mehrkosten ver ursachen. Die ganze Bildwirkung der fertigen Arbeit hängt überhaupt stark von der Sorgfalt der angewendeten Negativ- und Positiv-Retusche ab. Die Originale müssen im Winkel und im richtigen Verhältnis zum Format gezeich net werden. Falls der Druck angeschnitten werden soll, ist zu beachten, daß die Zeichnung der Vorlage noch einen Anschnitt von 3—5 mm gestattet. Wird dieses nicht vorher beachtet, so ist der Reproduktionstechniker vor die schwierige Auf gabe gestellt, an das Original etwas anzeiclmen zu müssen oder es durch Zerschnei den und Neumontage auf das richtige Format zu bringen. Außerordentlich wichtig und wünschenswert wäre es, wenn für die Wiedergabe nach farbigen Originalen der Graphiker in bezug auf Farbenwahl usw. etwas Rück sicht auf den Reproduktionstechniker nehmen würde, soweit dies ohne Beeinträch tigung des Zweckes der Arbeit möglich ist. Nicht jede Farbe des Originals ist für den Drucker lichtecht zu bekommen und mit dem Druck von drei Grundfarben ist auch nicht jede Farbmischung zu erzielen. Der Graphiker kann hierbei durch kleine Konzessionen und verständnisvolle Rücksicht auf die Technik die Zuhilfe nahme einer vierten oder fünften Hilfsfarbe ersparen und dadurch den Preis der Drucksachen wesentlich vorteilhafter gestalten. Auch durch Brechen der Farben läßt sich die Bildwirkung verbessern und ein weiterer Druckgang vermeiden. Für den Text verwende man möglichst kräftige Schriften ohne feine Haarstriche. Bei farbigen Reproduktionen drucke man die Schriften, wenn irgend möglich, nur in einer Farbe oder in einer Farbe auf einen vollen Untergrund, um unschöne Paß differenzen zu vermeiden.