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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.01.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188701268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-01
- Tag1887-01-26
- Monat1887-01
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.01.1887
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Letorti«» »»> Erpetziki«» gohauuessals« 8. Sprechstinten der Ukdatti«: Vormittag« tü—18 Uhr. Nachmittag« 5—6 Uhr. gitt die «»«,»»« »acht 88 S>«ah«r her sür Nr »ächfisotße»-« N»»»rr 8eftt«»trn J»Irr«t« a» V«chr»ta,e, 8t» R vtzr Nach»iN«>«, «, tzfim«- »>» -^tt«»n> früh 8t»'/,» »»r. 2> de» Filislr» str Zils.-A»«tz«e: vtt« »>r«». u,werfi-«ullr»8r t. Lo»t» Lösch«. Kat-art«ustr. »3 par«. S»,ig«ptatz 7, »,» dt« Uh». MMir.TaMM Anzeiger. VW» für Politik, LocaiMilhte, Handels, «nd SeschilstSverkchr. Auflage tld,7^N. Aboniirmentspreis vicrtclj. 4' - Mk tuet. Brinaerlohn 5 Mk. durch dir P-k bezogen 6 Mi, Jede ringln» Nnmmcr 20 Belegexemplnr tO Pi. Gebühren 'nr Ertrab. ilagev (in Tagellatt t>o»>i«ii grüilzr) «hne Pofll'el uderun » M m" «tt Poslbclörderung 70 Mk. Inserate ügrspaltcne Pclitzeile -'>» Pf. ArSßerr Lchrttten laul «ns. Piciwerzenl Tabellarischer a. Ziffernsatz nach hühcrm ^ Keelittnen «uter dem RedoctionSstrich dir 4g'tp''!. Feile 50 Pf., vor denAamiIleanachrichl „ dir ügespalkene steile 40 Pi gasrratt sind stets an die Ezp>d,ttoi! i senden. — Rabatt wird nicht gegel Fahlmig praenuinoraintu oder durch Nachnahme. rs. Mittwoch den 26. Januar 1887. Amtlicher Thetl. velmniMa-in«. Netch-tag«»ahl betreffe»-. Dir »«gen der Wahl «ine» Abgeordnete» za« Deutschen Reichstage für hiesige Gtadt ausgestellte Wählerliste wird widrend der Zeit »o« St». bt» «it SV. 2««»»» diese- Jahr«- täglich Vormittag» von S bi» l Uhr und Rachmuiag« z di» 7 Ubr iw Gtadthavse, Obstmarkk S. l. Etage. Zimmer Nr 87. zu Irbermanu» Einsicht außliege« Unter Hiowei« «us tz. 3 de» zur Au«sllhrung »es Wahl, gesetze* für deu Reichstag erlassenen Reglement» vo» 78 Mal lS70 wird die» mit dem Bemerken bekannt ge wacht. daß. wer die Liste für uarichtig oder unvollständig hält, die« taaerhalb acht Lage» nach de« Beginn der InStegung, also dl» mit öl. »«. Mt», hei un» schriftlich »», zeigen oder bei dem in dem angegebenen Locale an wesenden Beamten zu Protokoll geben kann und die Beweis» airlet für seine Behauptungen, fall- dieselben nicht aus KoiorirlLt bernhe». bribringen muh. Leipzig, a« gl. Januar lS87. Der Rath de» Gtadt Letftjt-. vr. Ge»»ßi. R. vrkallnlmachung.' Wir haben beschlossen. die Brücke ,u Linie de» Kleinen Bnrggasf« Wer Bret» tzoveaftraße Garola - Br>öke. diejeniß, in kini, der Albert- zur Mozartstrntzr Albeet-Brikess« and diejenige in Linie der Sivonieustraße z»» Straß« All de» südwestlichen Bebauungspläne» Gtdoatea-VrßeL» zu benennt», was hiermit zur öffentlichen Krnnkniß ge» nacht wird Leipzig, am 77 Januar l-87. Der Rath de» Gtadt Leipzig. kd. l92/8S vr. tzieorgi. Gringmuth, Affeffor Lnctloils-Vrkalintmiichniis. Doaaer-taa, dea A7. diese- Moaats, Bormittaa- »oa '^SO Uhr a». sollen im Slakihause, Eingang Miihigasse Nr. t. verschiedene Mvbiliargegenstäode. Weck». Wand» und Taschenuhren, goldene Ringe. Kleidung«stücke, ein» Zither, zwei Ziehharmonika», etue Guitarre un» »«,- schieden«» Andere an den Meistbietenden gegen fofprtlg« haare Bezahlung öffentlich versteigert werden. Leipzig, am 22. Januar t8S7. Der Rath der Gtadt Leipzig l<t 7N«. vr Trorgi. slanh. Vtliannlmachilng. Unter Bezugiiahinr «us unser» Betanntmachung vom IS Juli vor. IrS. erklären wir hiermit, daß die Rotz« kraakheit, welche in dem Stalle de« Fuhrwreksbefitzer« klugm» Reuiholv Gleinhach, Mollkestraße Rr. »8. unter den Pferden desselben autlgebrochen war, für rrioschen anzn- sthe» ist. da innerhalb S Monaten vom Ausbruche der Seuche sd unter de» »ntrr Beobachtung gestellten übrigen Pferden de« fraglichen Fnhrwrrk«bcsitzer» ein weiterer Hall de» Seuche nicht »oraekomint» ist. an denselb«» auch keine rohverdäch. tigen Erscheinungen sich gezeigt haben. Li» »orschrislsmSßtge Desinfektion ist erfolgt. Leipzig, am 72 Januar >887. Der Rath der Gtadt Leipzig. VM. SS^ vr. Georgi. (kichorios Alidtische Si>«rc«sst brlrlht Merthpaptere unter güasttge« Dediagnugen. Leipzig, d«a 2g. Januar >887. Di» Gparcassea-Depatatio». vekaniltmachllns. Die Leuchtkraft de» städtischin Leuchtgase» betrug in der it vom >7. bi» mit 23 diese» Wonot» im Argandbreuncr ! 7 ö Millimeter Druck und l»V Litern stündliche« Eonsum da» l«7sach, der Lruchtkrast der deutsch«» Normatkerz» vo» i» Millimeter Ftammenhöhe. Da« sp^istsche Gewicht stellt sich t« Mittel «f Leipzig, am 74. Januar 1887. D-- Rath- Depntatiaa »« dr» «a»aast»1t»v. Hohauclion. Mittwoch, dea s. A. druar «. solle» im Aoriivwi«« Loaaewttz die aus ver »eaea Giseahaho-Ltot« i« Apchsch-, Mühl- und Str»>ibol<e ausdereitetrn Hölzer, «1»; lv Rmtr. Eicheu-Ratzschettr» 88 » Exüen» » 8 « Rüstern, r B»eaaschrit», sowia 8 » Ellrrn» I >00 Hansen Adraa«, 30 hart» Longhaufe», IL naike wetdrae Laaghaafe» und 20 Bund Doraea, unter den im Dermin» oss>'»tlich ausbängende« Bedingnngin »nd geq^ di« üblich« Anzahlung meistbrrtend an Ort und Llell» vertani» werden. Zusawimeakuaft: aus der Eisenbahnlinie t« fogenann. t'n Äryld. »»weit der hohen Biück» bei Eonnewitz. Vor« mittag» » Uhr. Leipzig, am 22. Januar >887. De- Rath- jhor-depatatio». Lealzqmuaßum. 7>nntlda«ze* zur vilerLosaodm, werde, D»N»e»-taa dem >7. nd -retta, de, 28. Aanoar 1887 Vormittag » bl« N Ndr and Nachmittag« von 7 di» - Uhr »oa mir «tgegew pnowr.it,. vet der Anmeldm», find »,« Gebnrt-zengnih, der Jinpychrt» Stiidlischk Ltslschvle. 8» vhrrn b. g. s»8e, dret VaraReltlossen »er Nraltchvle, st ein» AD, A. »nd i» da« «ebäid» der VI. Vürgerlchnle (ilrnbtstrabe) »erlegt »erd«», am de« Schülern an« dem südliche» 7heile der St«M den Besnck der Schul» z, »leichtern. Anmeldungen hirrsür nehme tch im Schünde der Nealschnl», Needfirahe »7. jedtize» Vr. A. Psa>8 Direc«»». M, machr, hteedmch bchaant, dich di« für da« Jahr 1887 »e» erschtenrnen Kdrehdücher der vtüdt» Berttn. hamdnrg Dresden, tzaü« »ad themnttz t» »»Irrer Triuliaol «diheilung (Naschmart» Nr 3. Part. Iiat«) a»«l«»»n „d »«rt gegen «rtegang tinrr Nach- ichtage^düh, »8 ch »ährend d.r m»Sh»ltchrn »«Ichischfiand«, »«> Jeder««,, eiagesehr, werde, ttaarn. Lnpzlp am »S. Iaanar lS«7. »8- Pslizet-Am» »e, Ltaht ee«»»«8. MAVc A. Brttlchatidrr. Daegaer, S. Vetanätmach««-. Da» kbnißk. Nmwaerichi -,s hat om »l. Januar 1887, Nach, mittag» 8 Uhr dt» ErSffnang de» tzencur-versahren» über da« Vermögen der >ege,schirmmachrr«^h,leu«, Gruft und Tsphtr A»»D (Jirma Aas. Krng'« vor) l, Hoi besehiofie». al» laacuch- vermalter de» d»nt»l. Serich«»»Itt,her Ba«r tzterlrldfi «raaan», affe«, Arrest mit Anzetgrsrtß bi» 8. Februar v. erlafie». erst» GltnbimrNersammlMaa «erbnnde» mtt allgemeinem Aiüsungstermt» aal Mtttwchh. den »8. Habrna» 1887, Nachmittag Vch Uhr t« kidunchiaal« ander«»«» »ad Friß z», «nmrldc», der hoacal». cderaag», dt» tnel. lü. Aebnmr o. eeöffaet. Hat. de» »t. Jannar 1887. GtNcht»schrech»r»t de» k-ntgl. »«t-iericht-l. Mitliher, ksnlgl. Sekret. for Nichtamtlicher Theil. V«s Stplenual und das preußische ^bgeorduetenhaur. Die Verdthung Uder da» Etat»cavitel Gesandtschaften ist am Montag ^nm Au«gang«puact einer Au«einanbersetzung zwischen dem Reich«ka aller und drn Führer» der Reich»- lagsmehrheit Win vthorst und Richter aruommen worden, welche den Zweck hat. drn Relchstaarwählern gegenüber orn Verdnnkclungen der Bertrrter der Opposition volle Klarheit darüber zu verschaffen, welche Stellung die verbündeten Re gierungen und d«e Parteien zur Erptennatssrage einnehmrn. Der Standpunkt der Regierungen ist, baß sie da» Sevtennat al« die äußerste Grenze betrachten, bi« za welcher der Kaiser über ein ihm »an der Verfassung übertragen»« Recht mit de« Reichstage pactiren kann. Die Verbündeten Regierungen betrachten da» Aelernat, also die gesetzliche Feststellung der Heerespräsrnz ohne Frisibestimmung al» den durch die Verfassung »vrgezrichnelen regelmäßigen Zustand, v«n dessen Ausrichtung der Kaiser und di« mit ihm verbltndetrn Fürsten und freien Städte nur im Interesse der friedliche« uu» stetigen Fortentwickelung der Re,ch«rinrichtungen im Jahr« l87« Abstand genommen haben. E« ist nicht die Ab sicht. da« damalig« Zugefiändniß zur Grundlage writrrrr Zugeständnisse zu machen, sondern da» Srplennat bildet da» durch einmaligen Verzicht geschaffene Recht, an welchem der Reichslag nicht mehr rütteln darf Da» ist der Sachverhalt, wie er bereit» wieberbolt vom Reichskanzler vargelegt worden ist, ohne iedoch die Führer der Reichslagsmehrhcit dadurch von Entstellungen und Verdrehungen der wahren Sachlage abzudalten. Di« Opposition hat, «m ihre Stellung den Wählern gegenüber z» derbeffern. zu drm Motel ihre Zuflucht genommen, daß sie den Streit über da» Srptennat nur zum Vorwand gestempelt hat, deu bereit» abgclehnten Monopolen zur Annahme zu verhelfen und da» allgemeine Wahlrecht abzuschaffen. Daraus hat der Reichskanzler am Montag klar und deutlich erwidert: .Wenn wir einen unglück lichen Krieg geführt haben und unser« Finanzen in Folg« d«ss-n so erschöpft sei» werden, daß wir zu jedem Mittel unsere Zuflucht nehmen wüsten, dann werden wir nicht nur Monapole, sondern viel härtere Stenern dem Reichstage dorlrgen, um die Conlri- butionrn an di» Feinde zu zahlen.* Und in Bezug aus die angebliche Absicht, da» Wahlrecht zu ändern, bat der Reichs kanzler erwidert: .Ich bekenn» mich vor der Nation al» den schuldigen Urheber de« allgemein«, Wahlrecht» für de« deutschen Reichstag un» Hab« r» gewissermaßen al« mein Kind zu vertreten uu»ged«dem Abgeordneten Dinvlhorst di, von mir verlangt« Erklärung voll und unumwunden, daß im S»»»ß« d«r »rrdündelen Regierungen von der Aushebung dies«» Wahlrecht» »n kainer Weis» di, Rede ist." De, Abgeordnete WIndthorst hat dem Reich«kanzlrr ferner dir Absicht uuttraefchode». de« Absolutismus wieberhertustellen. Auch aus diese Unterstellung hat der Reicdlkanzler ewe Ant» wort ertheilt. di« an Klarheit nicht» zu wünschen übrig läßt ondkeinrrMißdeutungsähiaist: .Dieadsolut« Monarchie wiedrrhrrzusteilrn. halt« ich für unmöglich, icb hatte für unbedingt nothwendia. daß di« Monarchie temperirt Werde durch di« Freiheit der Presse, durch dir Nothwendigkeit «nd Unentbehrlichkeit der Zustimmung zu jeder Aendernng der Gesetz«, d. h. daß dir gesetzliche Gewalt q,»heilt werde uud Vertreter de» Volke» und eine freie Presse in, Stande seien, ohne Furch» und ohne Rücksichten den König und sein« Regierung aus. jeden Irrldum aufmerksam zu machen. Darüber hinaus lreg» »in Bestieben, was mit der v.rsastung nicht übereinftimrnt, da» ist ern Milrraieren. Die vollziehend« Gewalt beruht beim König allem. Da« dien, zu, Be kämpfung de« Grdaatru», al- ob ich sür drn Ab» salutismn» »är,.- Dies, positiven, ganz nnzweiselhasten Erklärung», de» Reichskanzlei haben ek, de» Abgeordneten Richter nicht verhmderl. an seine» Zweifel» s^izuhalten und die Wieder- einbrinannq der Monopolvorlagen einem gefügigen Reichs tage sowie di« Beseitigung d^ allgemeinen Wahl.echt« al» b,vorstehend anzukündigea. Die Haltung, welche »er Kanzler gegen die Volksvertretung annehm,, zeige, daß er ein Gegner de« glrnde« Wahlrttbt« sm. Dabei mach« aberAbgeorv- neter Richte» ein», Unterschied zwischen dem ge heimen nnd dem gleichen Wahlrecht. Uh«, alle dtesr vermuthunge«. welche di, Aufrichtigkeit der R«gi«rung»pvli>ik z, bemänaeln hchimmt schienen, bildetnr nur di« Einleitung z» de» Ha»P«on>inss de« Abgeordnete» Richter gegen »«, ' w, Ka^«. daß « sich selbst »ft brir brntschn- Reiche verwechsle und daß sich sein, Machtstellung aus die Dauer nicht «it der Macht der Krone der- trage. Zu der vorhandenen Machtvollkommenheit des Kauiler- s^Üe noch die Macht über die Mthrheit im Reichs- tage hinzugrsügt werte», und deshalb trete vre Orpoiilio» sür die armen Leute im Laave ein. damit diese Elasten rn der Besteuerung durch dt« «ilitairische Dienstzeit mehr ge- schont würdnr. Die Maßlosigkeit de« Abgeordnete» Richter in semnr An- griffen gegen deu Reichskanzler machte eS diesem leicht, die moralische Niederlage Richter'« durch die Bemerkung zum allgemeinen Bewußtsein zu bringen, daß es ihn freuen würde, wen« Richter »i, Gefährdung der Krone durch den Reichskanzler rar Wahlparole machte. E» war eia lange» Sündenregister, was ver Kanzler dem Abgeordneten Richter at» drm Vertreter der gorlschritt-part«, vorhiell. nach dem dieser s» alle Schranken überschritten hatte, welche ein- zuhaltru ihm die Klugheit gebot. Mit vollem «echt konnte der Kanzler daran erinurrn, daß jeder Fortschritt Preußen» arge» dir Fortschritt-Partei zu Stande gekommen s«: bei der Militairorganisalwn »88l. bei der polnischen Frage. be>>» Kneg« von ltz-4. Ferner erlunert, der Kanzler daran, baß di, Fortschritt-Partei t88« gegen die Norddeutsche vunde«. versastuna stimmte, daß sie die Krieg«v°rde,ei,ungen gegen Frankreich erschwert „und" — schloß ber Kanzler »well die Fortschrittspartei jetzt'aegen die MUitairvsrlage ist. hoff« ich am «eisten aus ihre Annahme." . . Die M«atag»fitzuog de- preHlschrn »h-,ordne,enhause« wird vielen Leuten die Augen gebfsnet haben, die bi»her noch nicht Kar grsehen hatten, wohin eigentlich die NcichslagSopvo- filion hinau» wollte, ak» sie da» Triennat im Tegrnsah zum Srptennat vorschlug und verthridigte. E» ist indeß ganz unzweiselhast. daß di« mit drm Eenlrum Verbündete deulschsreiknnige Part« die Macht de» Reichstage» aus Kosten der versastungtmäßlgen Befugnisse de» Kaiser» und der ver bündeter» Regteruugen stärken uud di« Stellung de» Reichs kanzler- «schütter« wollten, um den beiden Parteien die Entscheidung über alle Gesetzes»»!schlüge zu sichern. Eine solch, Machtverschtrbuna ist aber aach den Ersahrungen der letzten -S Jahre nicht zum Heile Deutschland», und wir können uu» nur Glück wünschen, daß die Dhalkrast de« leitenden Slaal-manne» es ihm noch gestattet, gegen solche uuberechtiate Anmaßnn-rn mit der vollen Wucht seiner Persönlichkeit unk seiner flaatsmäunischen Uebrrlegenheit ein zulrrtr«. Die Grundlagen de» deutschen Reiche» sind nicht wi, Richter uud Dindthorst behaupten, durch den Kanzler aesährdel, sondern durch etnr Mehrheit, deren letztes Ziel e» ist, da» Hesl iu die Hände zu bekommen. Ein R-ich-taa nach den Wünschen ver Richter und Windt- ho st würde bald die Az» an Vir Wurzeln 'oes deutsche" Reiche« gelegt baden; wir würden e» daun erleben, keß ra§ Heere-bukget jährlich berathen würde, daß man die zwei jährige Dienstzeit einsührtr und die bewährte Heere«orga»i- satjon erschütterte, in anscheinend friedlichen Zeillänslen die Heere»piüse»z herabsetzte und unseren äußeren geiuvcn Ge legenheit zu einem cembinirtr» Angriff gegen da» deutsche Reich schasste. Die Socialdcmokratcn würden frohlocke», brnu von riaem Socialistengesetz wäre kann nicht niehr die Ned«. und da» Eentrum würde dir Herrschaft Uber den Staat «»treten und die Schule unter da« Joch de» B OicanS beugen. Die Kolonien würben aufgegeben. die Postbainpser- Verbindung mit Asien. Afrika und Australien aus^egede». die Wirthschast-politik total verändert und eme proa>eistve Ein kommensteuer an die Stelle de» vorhandenen Steuerst,stcm« gesetzt. Man würde daun da» Ende de» deutsche» Ruche- mit ziemlich« Sicherheit in zehn Jahren Vorhersagen können. * Leipzig. 86. Jnnvar 1887. * Wie nunmehr auch die ..Nationalzeitung" mlttheilt. sind die am Freitag erwähnten Bciprechungrn zwischen national- liberalen. sreiconservativen und conservative» Detrgirten Uber dir Berliner Wahlen nur vorbrrei- trnver Natur gewesen, namcultich auch betreff« der ausru- stellenden Candibaten. E» würden jekcnsall- hoistchtlich dieser noch Lenberungen eintreten. — Di« di« ..Kreu.-Zeitnng" ver nimmt, soll der neue Reichstag bereit» am l. ober am 3 März (nicht erst am 8 März, mir wir noch der ..Kölnischen Zeitung" meldetrn) rinberusc» werden — Demselben Blatt» iusolgr hat Felvwarscholl Gras Moltke die ihm a»gelrage»e Candibatur im 2. Berliaer Reichrtagswahlklkise ab- gelehnt. * Gegenüber den Gerüchlen von einer bevorflehendrn Modilisirung der italienischen Armee bemerkt der Pariser .Demp«-, e« fei nie von einer Modilisirung der ganzen Armee die Red« fiewesen. sondern blo» von dea alpinen Eompagnien, welch« bestimmt sind, die Nord- und Ostgrenze l« dertheidigen. All« dies, Eompagnien, welch, von Udine vi» zu dea maritimen Alpen echrlonnirt sind und b>« jetzt aus dem Fried»n«suße warn,, würden aus den Krirg-suß gesetzt und aus einem einzigen Puncl, zur Au«sühcung besonderer Manöver zusauimengeiogrn werden. Man glaubte sür diese Manöver erst dir sronzösische Grenzgrgend au-ersehen zu sollen, dann ater g>ng man au» G'üuden internationaler Schicklich keit davon ob. und so würde» diese Manöver an der Schweizer Grenze staltstiidrn. * Der vsterritchischrn Reich«rath»session, die am 78 l, M. beginnt, sieh« man mit vieler Spannung ent gegen. Das Beispiel de» Austritt» der deutschen Abgeordneten au» dem dvl>,nnchen Landtage kann rtn bOlert-v'e« Nachspiel in« ReichSrath zur Folge baten. Das Taafse'sch« vollparlamrn». aus welche- sich vieler dem Kaiser gegenüber ru drrusen pflegt,, ist in seincn Fugen erschüttert von EbtuiN'tzky und dem sehr »ahmen Großgrundbesitzer Baro» Scharschwidt an, bl« zu P ckert und Knotz sind d„ Deutschen eiiischlosikn. wenn über ihre «„träge ,n der Weise zur Tage» orvnung üb^qangen würde, wi, im böhmischen Landtage, da« vollparlanieat ,u einem Rumpsporlamen« nmzugestolte» Di» der Regiernng nächststrhenden Elementr sehen da» auch ein und beginnen vorsichtig aus dir radikalen Elemente der verschiedenen nationalen Parteien »inzuwicken. Die osfstiöse Presse aller Sprachen warnt vor Provokationen. Aus den Er,olq birser Stimmen kommt e« an. sollen die Deulschen drn Finonzminister vr. D«nasew»ki mch, bri» Worte nehme» und der Regierung di« Pflicht ansrrlrgen. zu beweisen, wir mau nicht blo» gegen die Deutschen, sondern ohnr die Deutschen realeren Kinn. — Inzwischen nehmen dl- Sitzungen im böh mischen Rnmpslandtng« tdren »eileren Perlnuf. Intereffant ist. SftitchÄ, Vöh»e>« B^n »,««. ^»iß 81. Jahrgang. deutschfreundlicher Mann, die c,echischen Abgeordneten warnte, eine Beschwerde über den Ezechenhaß und geio sse Per» ungliinpfungrn, welche die Ez-chen aus deulichen» Sp>ach- gebiel« zu erdulden haben — die armen Ezeche» — im Land tag« zur Verhandlung zu bringen. — Ai» 2t> ds» . an ko», Termin, da Vir Deulschen ihrer Mandate verln'lig werde», wird der Landtag auSeinandergehe». Die Deutschen seben den Neuwahlen mit Ruhe entgegen. Jeder Pe>lu>t ist c»,S- geschloffen, bi» aus die Übrige»» schon voiher rzech schcn Handel-kammern. In Stadl und Land selbst ist »ichi» zu befürchten. Die iieugewählten deutschen Abgrordncleu wecken ualüctich tu de» Abstinenz verharren. * Die deutschen Arbeiter Oesterreich» beginnen endlich einmal etwa- wie nationale Scham zu empsinden an läßlich der planmäßig betriebenen Beihetzung der czechischrn Arbeiter gegen Alle-, was deutsch heißt. Der rzech,,che be- dUrfntßlosere Arbeiter, ver auch rin geringer e» «Wickelle» Polk»beivnßlsein besitzt, al» der Veulsche, hat seit Jahren den deutschen Arbeiter Oesterreichs verdrängt und geschädigt. Ter kosmopolitische deutsche Arbeiter bat seiner Ideale wegen ruhig zugrsehen, selbst dann »och dielt er an den sogenannten .internationalen Rechten" fest, al» eS immer offenkundiger wurde, wi« die rzechischrn Arbeiter ausschließlich national empfinden. Endlich beginnt man diese Ungleichheit einzusehen. Die soeialdemokratische .Gleichbeit" in Wien sagt in ihrer letzten Nummer warnend: „Wir können nicht glauben, daß »ir Prager rzechischrn Arbeiter nicht merken, wie sie die Herren Tregr und Consorten einsangen wollen Wenn aber doch, dann mögen die slawischen Arbeiter bedenken: auch die deutschen Arbeiter sind sich bewußt, wa» sie ihrem Volke als Deutsche schulden, und sind ge» nöthigt, den Kamps aufznnehmen, wenn dir slawischen Ge- nossen sie dazu zwingen, wenn in die proletarische Bewegung der Gprachenstreit getragen wird." * Die Herren Ezechen fahren in ihren kleinen Scherzen munter fort. Nl» am 27. Jannar Abend- der .Deutsche Handwerkerverein" zu Prag im Grand Hotel einen Ball ab hielt, entstand plötzlich in dem UbrrsUlllen Eoale eine Panik dadurch, daß Glasscherben ans der Höbe brradfielen E» war säst ein Wunder, baß Niemand veiletzt ward, denn eS zeigte sich, daß man auS einem der Nacht arbäufer ein große» Stück Holz aus die GlaSbebachung deS Wintergarten- geschleudert batte. Diese» halte die doppelte Verglasung nicht nur durch schlagen, sondern auch den großen Rrfl ctor de» einen Kron leuchter« zertrümmert. Die Untrrsuchnng wird hoffentlich die Urheber eine» solchen Bubenstreiche- ausstiiden, der viel Unheil hätte anrichten können. ES ist wohl kaum >u bezweifeln, daß die Animosität gegen die Deulschen, die sich dort harmlos vergnügten die Veranlassung war. Hatte doch dirselbe Ge- sclstchost schon früher in ihrem Garten, der vo» Häusrn« umgeben ist. wiederholt Belästigungen durch Steinwürse zu ertragen. * Die Verfolgung de» deutschen Sprache in Ruß. land wird durch folgende zwei Fälle recht drastisch beleuchtet: In Riga bat der neue Ekcs der Sienerbebörde mittelst eine» an seine Beamten erlassene» TageSbesebleS denselben strengsten« untersagt, während der Bureaullnndkn rin deutsche« Wort zu wechseln. Ebenso hat vr. AliscbewSki. Direktor kr« große»» Obuchow-Ho-pilale», dem vr. Lewisohn verwiesen, daß derselbe de« Eonsultation mit Eollegen der deulschen Sprache sich bediene. Eö verlautet, daß Vr. Lewisohn in Folge dessen den Dienst verlassen wolle. * Im schwedischen FinanzvorsLlage sind di« Einnahme» aus 75 Millionen Kr mit Einschluß der frü heren Uebcrschnsse 8'/« Millionen und vo» l88t> von l'/„ zusammen aus 81.555.000 Kr. angegeben Die Ausgaben sind ans 72.002.000 Kr, mit den Kosten de« Reichstag-, den Zinsen Ver S>aal»Iä»ild aus 83'/, Millionen Kr. berechnet. Der Ueberschnß beträgt milhin 1,140,000 Kr. — Für da- Heer sind 115.800 Kr., für die Flotte 515,400 Kr., sür da- Post- und Forstwesen 418.600 Ki. mehr begehrt, sür die jüngeren Prinzen O-kar, Karl und Enge» je 20.000 Kr., für b-ii Ankaus vcn Arlillerienialeriai 700.000 Kr.» sür den Bau der Festung Karltberg 200.000 Kr., sür ei» Pa»^,schiss 700,000 Kr., für ei» Mmenboot 135 000 Kr., sür See- Arlillcriematccial 100,000 Ar., sür da- Minenwesen 210.000 Kr., sür neue Eisenbahiigebände 400.000 Kr. sur Perbesse rung der Lehrergehäller 337,000 Kr., sür daS königliche Tlieater in Stockholm 25,000 Kr. außer dem gewöhnlichen Betrage von ordinären 60,000 Kr. * Tie Anwesenheit der bulgarischen Abordnung in Konstantinopcl scheint nicht nur durch den russischen Ecm. serenzplan, sondern auch dadurch große Bedeutung z» ge winnen, daß die Türkei ihre Bereitwilligkeit z»m Empsange derselben erst erklärte, nachdem sie die Meinung sämmllicher Großmächte eingkholt hatte, die auS»ahiii-lo« de» Empjang bringend anriethcn; selbst Rußland schloß sich diese,,, Rath an. Die Vulgaren würden mit einer europäische,. Eonserenz oder Bolschasterbesprechung sehr zufrieden se,n. da sie die Lösung der Schwierigkeiten, sofern sie die bulgarische Unab hängigkeit verbürgt, nicht minder wünschen als ei- Machte. * Unter der Spitzmarke ..Alarmgerücht«" lesen wir im Berner „Bund" Folgende-: „Seil einigen lagen bescdäsi gen sich selbst angesehene ernstbatte Plätter der Schweiz mit den ff ck.ackieilen eines aiigeöOcheii sian- zösischen stleni-olficierS lau s de, de»0<>-ntiN>eiik,is>t>e„ Rh,»»grenze, welcher sich bald ai« A»i'quuäle»baiidler. bald al« Li'iituch>!iS»>al«r ausgebe, allein allen« Auichein nach Iopog,aph>Iche Lind,-» mache. Ans einem Epaziergange be> F a»e,«selbe habe man ihn m«t einer Landkarte in d r Hand bet,offen und er sei von dor« n»i einem Vlllet zweiter Classe lworum denn n,chl?i nach Wemleldei, elahren; er habe Tch« !s ansen mit seinem Besuche beehrt »ab Ausflüge nach «lein a. lltl>. Dießenhosen. ggli-au, Singen gemacht »c Einige Blätter baden bereu« den kteSsallS »erdreiteie» Tenlailvn«. »achriäne» die gebührend» Wiildiglliig zu Theil weiden lassen, indem sie dleiklben al« S« sin du „gen irgend eine- Lp»b»og'>« d" stellien. »nd w«r glaube» versichern »u dürfen, daß der «neluNige Fi-azale auch an der Stelle. d«t am meisten berutea wäre, die Nun zuge- dachte Thätiqkril al» kpi»» z» überwachen, nicht sehr ernsihail ge- uammen wird. «ndeiseit« svchn, m>, savvv'sche Blätter mit der Nach,ich! zu schrecken, daß man srauzöfllcheeje»» eine BeOftigung de« tleinea SalSve bei Veus plan», deren Koken vorläufig aus zwu M llivuen veranschlagt leie». Die titenser Blätter halten indeflrn die Mil- iheiluLg sitr gruablo», indem sie sich avi die -julagen berui-n. welch« die sranzüsiichr Regierung noch vor Kurzem bei lkilet-iguiig der Mont<Buache.?tffaire in Bezug aus die neulrolisirlki, K dieiSideile ^.avoheul gegeben hat. Man mag um so weniger an de» E »ft »»es satch-, Prajkcte« glauben, all Frankreich unter drn gegen- wärttae» strituerhtltnifiru burch,,« krtne, »alaß hat. dt« patrtolisch« A»»ß»8ltch«et, b« Ettute, Lchmeft », reize».
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