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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.02.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188702024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-02
- Tag1887-02-02
- Monat1887-02
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.02.1887
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Rrdallion und Lrprditt«» Johanne-gaste 8. -prrchllun-ril der Krdariiin: Vormitlag« 10—12 Uhr. Nachmittag» 5—ü Uhr. »i. d« »„».«»» M.nttcri»«, »och« M die RcVacUon nicht vcidiatzltch. Annahme der für die nüchs«f«l>ende Ä»n»„,r bestimmten Jnierate an L>os>e»>age» bi» 3 Uhr Nachmitta,», u»V Festtage» stütz tzts'/.OUtzr. Za den /iliaftn für Zus.-^u»ahmr: Otto klemm, llniversitätSslrabe 1. Louis Lösche. jtalharinenstr. 23 pari. u. König-Platz?« «ur bi» '/,3 Uhr. 'tiMM.TMblait Anzeiger. Organ für Politik, Localgcfchichte, ßandcls- und Gcschäftsvcrkchr. 33. Amtlicher Theil. Vekllnnlmachnng. Da» 4 Stück de» virsiährigen 8ieich«aesetzblotteS ist bei nn« eingegangen und wird bi« ruin ES. Februar dsA. I. aus dem NathhauSsaale »ur Einsichlnahme vsftntUch aus- HLogen. Dasselbe enthalt: Nr 1697. Bekanntmachung. betreffend die Einfuhr von Pflanzen und sonstigen Gegenständen de» Garte»« baue». Vom 2l. Januar l887 Nr. lkü8. Bekanntmachung, beiressenv die Aichung von Gas messer». Vom 21 Januar 1887. Aipzig, den 31. Januar 1887. Der Rath der Etadt Leipzig. Oe Georg». krumbiegel. Vrlianntmachung. Zum Abladen von Schnee und G» in diesem Winter haben wir außer den in unserer Bekanntmachung vom Z7 Oclobcr vor. I. angewiesenen Plätze« noch die folgenden bestunuit: 1) die an der verlängerte» MarschuerstraHe gelegene Eetchtwirse, euidaU nd Tbeit« der Parketten Nr 2381 und 2582 des neuen Flurbuch» für Leipzig »nd eine» Theil der ebenfalls zur Parcelle 2582 gehörigen Um- »ersitätswiese, 2) die an obige Wiese allgrenzende Abtheiluag LH ttr Univcrsitatswiesen, Z) d,e Abttzeilungen IV, V, VII, X and XI der stkaustavter Viehweide, recht» vom Lcutzscher Wege gelegen. 4) Abtheilang I und II der UuiverfltätSwtese. Leipzig, am 28. Januar >887. Der Nath der Stadt Leipzig. IX 539.Or Georg».Heunitz. Städtische Sparcaffe beleiht Wertbpapirre unter günstige» Bedingungen. Lctpz g» den 20. Januar 1887. Die Sparcaffen-Deputatloa. Die Lenchtkrast de» städtische» LcucvlgaftS betrug in der Zeit vom 24. bi» 30. dieses Monats im Argandbrenner bei 2.5 Millimeter Druck und 140 Litern stündlichem Cviisum da« I6 7jaebe der Leuchlkrasl der deutsche»» Normalkerze vo» 50 Millimeter Flammenböhe. Das spccisische Gewicht stestt sich im Mittel aus 0.422. Leipzig, am 31 Januar 1887. Deputation zu den Gasanstalten Dtlialinlmachlliig. Diejenigen unserer Mitbürger, welche Arme mit Speise- maikcn zu unlersilltzen beabsichtigen, können solche bei un seren, Arinenaiute käuflich crhattcn. Ter Preis ist (wie bei den Speiscanstalten) für das Stuck l5 -s. Leipzig, den 5. Januar 1887. DaS Armendireetorlum. Ludwig-Wolf.9. Erledigt Kt sich nnsere den Stubenmolcr Ernst Oscar Arthur Kirmse «m hier belrisfendc Dekauulniachung vom 10. dl». Ml«. durch Gc- sbkinig deS Aeuannien. Leipzig, den 24. Januar 1897. Das Polizei-Amt der Etadt Lritzzta. Bretlchneider. Faldlx. S»«eldmt> »»«Auschlukr an dle Ltabt -erusprecheiurtchtuug sür Letpzi, ». Rene Ansch'üsse an die Ttadt-Fernsveeche-nelchlang sür Leipzig n., deren Herstekinig tm laufenden Jahre gewünicht wird, sind idälcjlruS bl» zu« 1. I»»arz bei der Odec-Posibireclion aozu Milden. Für Anmeldungen, welche nach de« I. März eingehen, kann inis die AuSiührung ia der diesjährige» Baupkriod« mit Sicherheit nicht gerechnet «erde». Einer Erneuerung der hier bereit» vorgemerkte» Aameldungen bedart r- nicht. Leipzig, 2S. Iaanar 1887. Der kaiserliche Vber-Posttztreetar. Walter. Hoh-Auction. von dn, aus dem Ehrcnberger V-Ide des 3«enkauer Forst rr»ier» »ui dem Mitteiwaldschlaqe, Abrhcilung 70 — Ouasmtzrr Holz — «usbereiteten Hölzer, soüen Montag. de» 14. Februar bl». Ahr».» von Vormittag ',,10 Uhr an 80 eichene Klötzer 10—32 ew stark, 2 5—8 w lang. 42 - 40-93 - » L —SS - » 1b buchene » 18-46 » » 2.5—S 89 rilüerue - 11—bl B 4 -9 - O Il esmrae . 13-23 - »>-4 » - 86 crlrne « 13—37 B 4 -8 « 6 alorneue » 12—23 8 -4 - O 14 aSpene » 17—26 » S -S « O 2 oovvklne - 28».35 1 üm eichene Rutzscheite * 4 ». 8 * u» LleuStaq. den IL Febrnar »s«. Ihr», rbensaUS »an ',,10 Uhr a» 06 lim Harle Vrennicheu« »4 « - Breantlilippeh b » hartes Vrxchbolj. 206 « - »biaumrrisig. 366 . harte Louahaujeu aab 140 » » Siscke »rislbletenb gegen sosorllge Aezahlung »nb unter den sonst vorher bekannt z, gebenden Bedingungen versteuert werten. versammluu, ans dem «ulldols.HL-icher Wege am Schlage MH«,,,,, ?o. Zatzlstetz« t» der Schrnelßer'schen Nestanratto» »» HSntcheu. k««>,l F»rAre»i,r»,r»«lt»», k»e>ka» »»» klat^l. Farst- . . re>U»»t vartze«. a« D Febr»«, 1887. Atiflaqe IO,7»N. ^donnemenlvpreis Viertels. 4'/, Mir. incl. Bringerlohi» .5 Mt, durch dir Post bezogen 6 Mt. Jede einzelne Nummer 20 Ps. Belegexemplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilagen (in Tageblatt-Formal gesalzt) ohne Postbesördrrung 60 Mk. mit Pvslbesördcruug 70 Mk. Inftrnkr Ogespaltene Petitzeile LO Pf. Sebkrre Schrillen laut uns. PieisverzeichniS. Labellarifchek»». Zissernsatz nach höhcrm lares. tiellitmeii «ntrr dem Rrdacli onsstrlch die sgrspalt. Zeile SO Ps.. vor de» Fa inilicn Nachrichten die Ogespnilene Zeile 40 Ps. Inserate sind sieis an die trzpeb.Iion z« senden. — Nab.,1» wird nicht gegeben. Zahlung prmmuine-ruttlla oder duech Poft- uachuahme. Mittwoch den 2. Fcbrnar 1887. 81. Jahrgang. Lyt-Gesuch. In dem an der neuen Bahullnie Leipzig-Pelthaln aekraenen Maeliflecken Liebertwolkivitz Mil ca. 2b00 EiMvohneru, wofrlbst zur Zeit nur ein Aezt prakiicir«, ist die alsbaldige Niederlas>ung eine« zweit«» appiobirien Arzte« nicht »nr rrmauschl, soavera sag« z« Noibweudiqkeit grwordro. E nem jüngeren Arzt wird durch die im Orte vorhandenen drei krankrucasska mit insqesammt ca. 7V0 Mitgliedern, sowie durch dir stark brvölkrrte, wohlvabende Umgebung von Liedertwolkwitz fichere Gewähr sür eine angenehme »ad auskömml che Ex ftenz geböte». Der uiiterzeichuete «emeiabevorftaad tft gern bereü, üb« alles Nähere Auskunst zu ertdeiten. Liebertwolkwip, den 31. Januar 1887. Der (ltemklnderath. Dvck, Griiieittdi. Vorstand. Nichtamtlicher Theil. Elsaß-Lothringen und die Wahlliewkgung. Im elsaß-lothringischen Landes - u-sch u ß ist am 28. Januar bei Gelegenheit der Budgeiberalhiing die Frage ves SkvIennatS ,ur Sprache gekomincn, ,,»v Zor» v. Bulach hat diesen Anlaß beunyi. n», sür daS Seplcnnat ein.ulrete» und ststzustellen. daß Elsaß-Lothringen die Ansrechlballung Ves Friedens iviinsche. Ter Slaatsj>cretair v. ^wsniaiin nahm vo» dieser Erklärung Act und faßte die Situation i„ folgende Wert« zusammen: .Wenn ich die Stimmung in, Lande richtig beurtbeile — und ich bitte, mir zu widerspreche», wenn Sie anderer Meinung sind —. so gebt diese dahin: man verlangt nicht und wünfcht nicht, dag Frankreich, um Eisaß Lothringen vo» Deutschland wieder loszureißen. einen Krieg mit Deutschland sührt, einen Krieg, der für Frankreich seitft eine große Gesahr. sür Elsaß Lothringen aber unter allen Umstände» ein unermeßliches Uu,tück wäre. Lieber al» daß Frankreich sich in einen solchen Krieg stürzt, wollen die Elsaß-Lothringer bleiben, waS sie ,rtzl sind, da» beißl. An- gehörige deS deutschrn Reiche». Das ist die Stimmung des Landes, mindesten«, wie ich glaube, der ungeheure» Mehröeil der Bevölkerung, und ich freue mi». baß iu,r bei dieser Ge legenheit nicht widersprochen wird W-»n aber die» der Fall ist, bann liegt eS im Interesse der E, Haltung de» FiiedenS. und hier ist daS Mittel, weiches Elsaß Lothringen zu Gebote steht, um sür die Erhaltung de« Flieden- zu wirke», daß, diekc Skimmung laut und rulschieven zum Ausdruck komm« Dazu sind die nächsten Ncich-lagSwahleo eine geeignete Gelegenheit." Ja, aus die Haltung, welche die Bevölkerung von Elsaß- Lolhringen in der gegenwärtigen Lage zeigt, kommt in der Thal sehr viel an. Frantieich kann daran erkeni cii, ob es denn wirklich der Mühe lohnt, die Existenz und die Z»k»nsi krS Lande- der Wiedererlangung Elsaß-Lothringens wegen aufs Spiel zu setzen. Schon au» den letzten Genieinberalhs- wahle» in Stragburg und M I> war ersichtlich, daß die Em- psinrunq der Zusammeiigehöeigkeit mit dem deutschen Reiche i» Elsaß-Lothringen bedeutende Fortschritte gemacht hat, die Piotestpartei wird mehr und mehr i» den Hintergrund gedrängt und vie Auloiioniist-» d. H D ejenige», welche nach mügltchster poli tischer Sethststäntigkeit innerhall'des deutschen Reiches st,eben, bilden den K r» und die Mehrzahl in den elsaß-!vlhr»igi>che,i Berlrelungskörperi». Leider sorge» die Ebanviiiisteu in Frank reich basür, daß viese Tdalsache nicht bekannt wirb, sondern daß der Jrrlhum sortbesteht, als wünsche Elsaß-Lothringen nichts sehnlicher, als daß Frankreich aus» Nene zu den Waffe» greift, um Elsaß-Lothringen wieder mtt Frankreich z» ver einigen. Sechszehn Jahre sind eine lange Zeit, und innerhalb derselben bade» die Elsaß-Lolhringer vollauf Gelegenheit ge habt, deutsche und französische Zustände mit einander zu ver gleichen. DaS Ergebniß dikfer Vergleichung ist sür da» kknische Reich nich» ungünstig, sonst würde die deutlchseindliche Stim mung im Lande»a»-sch»sse während der Rede vc» Staat» secretair» v. Hosmann gewiß zum LuSdruck gekommen sein. E» ist nicht auzunehmen, daß die Herren Grad und W »lerer durch die Rede des Herrn v. Hosmann zur SepieunatSider bekehrt morden sind.dazu sind die Anschauungen über die B fng- ,»sse der Volksvertretung bei den ebemalige» StaatSaiig, hörige» Frankreich» zu verschieven von d«n unsrigen; bei aller Friedens liebe werden sich di« Herr«» saq«n: Wa« vi« Opposition in Doutschland, wa» di« Windthorst und Richter lhu». da» könne» wir auch thu», ohne dadurch den Friede» zu gesäbrde». Ma» si-ht an diesem Falle, wie schädlich die Opposition alS Vorbild wirken muß sür Solche, welche außer dem oppositionellen auch noch den nalionaie» Skankpunct sür sich gellenv »lacheo können Als Herr v. Kardoifs erfahre» zu haben glaubte,daß der ReichStagSabgeordneke Antoine sür ba-Trieniial stimmen werde, tbeilt« ,r da« dem Reichstage mit dem Be merken mit, daß Herr Antoine au» dem Grunde für da» Triennat stimmen wolle, weil er vadnrch im Sinne Frankreich» zu handeln glaube. v. Kardorff erhielt dafür eine» Ordnungsruf, aber das Richtige hatte er bock wohl getroffen. Wir hoffen, daß Zorn v. Bulach'S Beispiel in Elsaß- Lothringen ebensall» zur Nachfolge anregen wird, und daß auch die Wahlen ini RrichSiand« noch mehrere Anhänger de« ScpIennalS in den Reichstag bringen werden, aber daS ist nickt zu bezweifeln, daß die Mrkrzahl d«r rlsässisckcn Ab geordneten aus Seiten der Opposition zu finden sein wirb. ES giebt ja dann immer noch den Mittelweg der Slimm- enthaltung. welchen dir Friedensfreund« betreten können und den ja die Herren Grab und Winter« bereit» bei der Ab. stimmung vom l«. Januar befolgt haben. Vorläufig dürfen wir e» als einen werkhvollen Gewinn erachten, baß diese wichtige Frage im elsaß-lolbringischen Lande-au-schusie in der g-sckebe»eu Weise verhandelt werben konnte. Kriegerische L>id,»schasten habe« sich dort nicht geltend gemacht, ,nd da» kann in Krautreich nicht unbeachtet bleiben. Tie wahre Gesinnung der militairischen Kreis« Frankreich« ist bei Gelegenheit de» vom General Fevrier. dein Eon,Man danten de» an der französische» Ostgrenze liegenden VI. EorpS, an den KriegSminiilcr erstatteten Bericht« zu Tage getreten. ES beißt darin, daß alle Gerüchte von veulschen KriegS- rüslungen jenseil» der Vogesen unbegründet seien. Daraus hat sich der KriegSrath versammelt und sich überzeugt, daß in Folge der seit zehn Monaten getroffenen Maß regeln kein« Ueberrnmprlung zu befürchten sei. Also die Franzosen geben sich de« Anschein, al» ob sie gegen eine» deutschen Neberfall aas der Hut sei» müßten Das heißt den» doch die Verstellung »us die Spitz« treiben. Ratür- xjch MAß Grnrrsl Bo »langer flr fsüm tzong nutzer gewSH«^ RM..,'. -M'» ob» L'n. rrr corp«. Paß w'7,. j„ D-Ulschland ist es »UN Mit den sranzv,iscben HoizkäuseninDIv „ auch vo.über, die Bre.,e.auss..hr Uber „ Tagen verboten Daß w.r den da- ;ö'.scker Truppen an o« G.e.'ze n^l'ä crlan.^^Y ^ ^ ^ ^ rüber ist sibo» neulich Ontt »ng h beiiischriseilS rr- Pirrdeaussnbrverbot schi'-ßl Bvnlanae. K-ieg»' qrisi ilcn Aöivrbrmaßrrgcln > 8 sranzösischon »...nster ist. w.sie.. w.r, wa« aber Fr,er„.svrrsicheru,^en ;u hatte-' b > ^ ^ j,,', o'm--'!."- -----«" Ü.L Druischlind Frankie'ch »len.alS angreise» werde; aui sic ihre Maßnabmen zu lre,sc.'. wen» >hce l° °>t belonle kommen der Elsaß Lothr-aer be. 'bren Kr-rM^. ru. d curslen sie sich jedoch ebenso verrechne,.. in. I bre 1870 verrechnet hat. als er aus O.e Renlral.lä, 'er südde-i-scheu S'-a-en zählte. W-r dünen von de. E-iaß.Lvihrttigrrn nicht erwarte», daß „e den Franzose» >» Kriegsfälle -ni, Vers.Iben K.asl n>'b Ausdauer ""gegen,er en werbrn wie die übrige» Sohne Deuttchlund». warlen die Franzosen vergeh", und sie alS be« r.r süddeutschen Siaaleu zählte. Lv-r vurw- - E-laß-Loihrittarrn nicht erwarte», daß »e den Franzose, Kriegsfälle mtt derselben Krasl n>'b Ausdauer ".'gege-.lre werbrn wie die übrige» Lohne Deitt'chland». aber ans B--- rath der dc>,Ische» Sache warlen o.c Franzose» vergeblich Ei<aß-Lolhli„ge., ist deulfch und wird cS ho,sr..llich unmcr bleiben. - Leipzig. 2. Februar 1887. * Die deutschen Behörden, und namentlich daS Auswärtige Amt, erhalle» fortgesetzt a»S vcn ve,sch-ekrn- sten Theil,„ deS Reiche« und auch au» dem Auslände zahl reiche Gesuch- »m Austeilung, Verwendung oder A-».ebeinug ,n den unler beulsche», Schutze sichenden überlreischen Ge bieten, um kostenfreie Beförderung nach rcnselbe», um Zu lassung zun. Milttairbienst daselbst, bezw. »», Belehrung und Aurkaiijl-cclheiliing über die dortigen Verhattmsie. Es ist irieoerhv!' daraus aujmerksam uicä^en, tcrß daS Neuli ILt.llrn in ^Vcn Schutzgebieten Nicht mehr zu vcrgetei, Hai. '»uv daß Uutersiützuiigen zur llcbersirdelu»g dorthin um so weniger geivährt werde» können, als überhaupt nicht die Absicht besieht, eine Auswanderung nach jenen Gebieten zu lenke». Auch steht ,n de» Coiouien keu, Mililair. und bielel sich daher auch keine Gelegenheit, daselbst der M.ittairpslichl zu genüge». Die Behörden bcsindeil sich somit nicht in der Lage, den Gesuchen der erwähnten Art irgend welche Folge zu geben. * E-u wahrhaft tejammernswerlbeS Bild stellt in dieser Wa h l b e weg u » g die deulichfreisin-ige Partei dar. Sie gleicht einem alle» gebrechlichen todikrankeu Man», der mit wankendem Gebein vo» zwei robusten Geselle», a» jedem Arm Einer, »och einmal über die Bühne geschleppt wird, nm dann für iunuer zusaiumcnzukiuclen Die bciee» Süitzen. welche die Gestalt, die allem mchl ,» br zu siehe» und zu g -hen ve,.aog, noch mühsam ausrechierhatt, .!, sind die Uttramontünen und Social demokra len. Wen» man o-e Wuhinach.ichle» sorkich>>I"icher B aller viirchmustert, überall u-.rb, ohne jede S>bani und Scheu, die Hoffnung aui S-eg »ur »och damit begründet, baß die beiden genannte» Parteien, womöglich schon im erste» Wablgang. sür de» fort schrittlichen Eanvibale» stimmen. Und die Presse de? C.iitrums giebt die allgemeine gillige Parole auS, nur „SepleniialS- und M-fchmasch-Gegnel" zu wähle», d h. in allen Fällen, wo die Uttramonlanc» mit eigene» Eandidalen nicht diirchzudriiigcn vermögen, gegen Eonservalive und für Deii'Ichsreisiiinige zu st-i»»ien. An übrrinuth-ger »nb grringfchäyiger Behandlung ihrer „sreisinnige,,-' Höngen läßt eS dabc, die klerikale Presse »ichl fehlen. DaS ist der oeuische Liberalismus, wie ihn der Abg. Richter aus- gebildet hat. * Die Ultra montane» sind ia großer Angst vor dem Eindnngen der Social demokra ten in ihre Wahlkreise Die .Germania" bringt einen Artikel voll der lebhafteste» Besorgnisse über dies Thema. Mit offener, nainenilick aber auch mit stiller Agitalion. von Werkstatt zu Werkstatt, von Wohnung zu Wohnung, in den WirtbSbäusern, in der münd lichen Unterhaltung und durch Flugblätter wird »ach den Klagen de» klcr-kalen Blattes die focialbemok'aliscke Agitation, »»t besonderer Rücksicht aus da« kalhvlisch,- Bekenn,»,ß der Arbeiter, in viele» Wahlkreise» des Centn»»» mit stet« iwigkttder Betriebsamkeit und offenbar auch mit Erfolg geübt Wie oft hakte» die ultramontanen Blätter lriuiiipkireiib die durch daS Be-spiel anvrrer katholischer Länder freilich längst widerlegte Bebauplnng ausgestellt, daß in der kaibotischen Bevölkerung da« soc.alisische G-st Dank der Tbäligkeit der Kirche keinen Eingang finde! Jetzt muß da« Crntrum mit Betrüb»,ß irabrnehmen. baß auch i» Rbe.nland und West. ,aien ,n Schlesien und Bayern die socialisttsche Propaganda Fortschritte mach,. Und auf der andern Seite werden d.e ler.kalen Wahlkreise vcn .echksber bedrängt, septennal» freundliche Cand-daturen au« dem C-ntrum, Doppelcandi- da'urru au« derselben Partei, treten schon gar n.cht mehr i. Tburm" der klerikale» zeigen bedenkliche Schwankungen und N.sse H'"" «ick", siebende "vr'Unve ,m Osten, Deutsch. I.-.' und Weftpreußenk Gebt Ench diesmal wählen I . . , — ll--. - Gebt Ench e"'"' p^>"'«-ben Tod,e,„de zu D.es, Todse.nve sind deutsche Eanditalen von na"oua,,.b.r°l.r ober r°nserva.>ver R>ch,ü„g d°^ Freunde, denen die beutschsre,sinnigen Stimme» direct oder .ndtrec. z.igefübr. werden sollen. s...p d.e Polen Fü NL7bu?-sen^.?^'"'''S' d-e züröte L NU Vottdurgskn darf nicht qeMmmt werden, und vie Seler ^ l>-U'«-L" L » DaS Bewußtsein der NechlSunsicher heit ,« Deutschböh me», der Einfluß, de» der Slallhattrr, Baron K-auS. aus die Rechtspflege Böhme» überhaupt ausübt, öattr die besonders scharfe Inlerpellalion dc» Or ttnotz vom Deulsche» Club >n der ersten S>v»»g deS öst-rrc>ch>schen Rrichsralbö bervvrgerusen. „veisammlungen", heißt eS in dieser Interpellation, „wurden wegen bloßer Besprechung der Sprachenverorviiung aufgelöst, Zeitungen wegen Mttlheiliing vo» Resolutionen gegen diese Verordnung cviisiscirt. Tieft n-cht bloS in Böhmen, sondern auch in andere» Provinzen systemalifch getroffenen Maßregel», welche sogar bei zur Belprcchung von Abgeordnete» mit de» Wählern veranslallelen Wäblerversain-nlu-ige» angeivrndet ivurdrn, mußle» eine um so gesteigerlere E>regn»g hervorrnsru. al- vorher brn aulo- „omen Behöideu die Memuugsänßrning i» poiilische» und „alionale» Angeirgeiiheilc» >»cht veriorhit und dir S-sliriiug bereits gefaßter, keiner weitere» AttSsuhruiig unleriiegender R solulioi-e» de» tendenziösen Charakler dieser amli-chen Schrille deutlich erkennen läßt." — Dazu kamen in letzter Zeit allerhandhebenki-cheM,>ß»ah»ien Zwc- deulfcheGymnasialiehrer wurden geinaßregell. Der eine. Gymuasialiehrer Polzer in Hora j» Nnderösterreich. weil er in „„er Fingschrisl den deullchen KalboUke» Oesterreichs den Ntafl-nüberlrill zun, P'viestan- lisii-us rieth, der andere, Lehrer Löger in Wiener Neustadt, iveil er für Vc» AttkaiholiciSmuS Piopaganta machle. — Doch darin inag da» UiilernchlSministeriuui vielleicht im Recht sein; ein anderer Fall ist cS, der die deutschen Böhmen- tief beunruhigt, der, conseqnent durchgesührt, von verhängmßvvllen Folgen sei» kann. ES hanvelk sich um eine» Preßproeeß. Die kräftige, gut organisirte Presse in Denlschböhnieii ist seit Jahre» der österreichischen Regierung bitter verlmßt. Bor etwa sllns Jahre» versuchlc man eS mit großen Geldiiiitleln, dieser Presse enlgegenziiarbeiten, man überscklveminle Deulschböhmen mit ossiciöft» ZeitungS- grilndiingen — ohne Erfolg. Die- war noch eher eine berechligle Kan-pse-weise. AlS man die Vergeblichkeil der Versuche, die Deulschböhinen durch ossieiöse Fevern z» kirren, rinsah, begann da» häufige ConsiScire», für die Zeilnng-vericgcr zugleich ein« eiiipsinbliche Geldstrafe, da in Ltcsterreich bekannt lich jede Zeilii»g»»»,»»>er^n>il einem Einkreuzer-Slempel ver sehen sein »ulk »nd der Staat da« Geld sür die constScirtea gestempelten Niimmer» nicht ersetzt. Die Zeitungen in den kleinere» Städten, die doch in der Regel nicht über ein starke- Jetzerpersonal verfügen, pflegte» auch an Stelle der constScirten Äitikel einen leere» Raum zu lasten; da« wurde ihnen aber auch nicht gestattet, als „zu aufreizendI" und so halsen sie sich ItSher, . -dem sie an Steile der eonsiScirten Artikel ganz »»schädliche Dinge wie etwa Recepte sür Bereitung einer Kartvfselsnppe mit Klöße» brachten. NeuerdingS aber sucht ma» de» Zeitungen dadurch beikommen z» wollen, daß man die Redakteure vor czechlsihe Richter bringt. In Oesterreich werden Preßprocesft vor de» Schwurgerichten verhandelt. Bei de,» Rassenhaß, welchen Czechen gegen D-ulsche üben, ist eS unschwer einrnsehe,, wie czechisebe Geschworene kkulschnationole Reoacleure benrtheile» werde» Der Nekacleur der „Deulschen VolkSzeitiing" in Reichenberg, Karl Wolf, der wegen Be leidigung de» Reichenberger StaakSanivall» ongeklagt ist, w-rv vor dem Schwurgericht in Prag abgeurlheilt werden. Wenn man den Angeklagten nicht vor da» Reichenlerger Schivurgericht stellte, weil er den Reichen berger Staatsanwalt angeblich beleidigte, warum stellte man ihn nicht vor ein fremde- teiilscheS Schwurgericht? Warum gerade vor die czechische» Geschworenen? Ai« vor etwa 2'/, Jahre» der Hochverrathsproceß gegen den früheren ReichslagSabgeordiikle» Strache und den Pfarrer Nute! in WariiSvors verhandelt wurde, der, wie criunerlich. durch kaiserlichen Machtspruch niedergeschlagen wurde, hätte man ja die Angeklagten ebenso gut vor czechische Nichler und Geschworene stellen können. Immer ersvlzt ja nicht ein kaiserlicher Machlspruch Bor czeetnschen Geschworenen, die in dem Gedankenkreis eine- uiilheiibaren Königreich» Böhmen erzogen sind, deren Ideal die Wiederherstellung deS Reiche« der Wen;elSk>o»c ist, werden die als Hochveeräther gelten, die sür eine Zmeilheiliwg der Provinz Böhmen i» Wort und Scherst tbäkig sind. Wohin sollte da» führen, wenn der Reichenberger Fall, wie eS scheint, ein Borläuser einer in Aussicht genonimeiicn Praxis wäre. * Bei den Wahlen zum dänischen Folkethinq hat da- conservcttive Ministerium Estrup einen kleine» Sieg errungen. Es ist ihm zwar nicht gelungen, die große Mazoriläl der Linken in eine Minorität zu verwandeln, aber die Rechte ist doch elwaS gestärkt au» drn Wahle» hervorgegauge»; sie wird >r»t ungefähr 30 S-tzr zählen, während sie in dem ausgelösteii Thiag über 22 veigugte. Die L-nke, die übrigens mchl in sich geschlossen ist, sonder» sich an- de» verschieb,»ge» Gruppen zasammcilfttzt, wird in dem 101 Mitglieder zählenden Folke- thii.g etwa 70 Slimnie» haben. * Wegen der Apanagensorderung sür die Prinzen O-car Katt und Eugen (sür jeden 26,000 Kronen im Jabrr) bean» trugt König Oscar von Schweden-Norwegen die süi stt»e» Hosball auSgeworsene Sninuie von 800.000 K onen um jenen Betrag v. h. 78.000 Kronen zu kürze». Der König will allerdings den Grundsatz anerkannt wisse», daß den Söhnen veS Königs und de« Kronprinzen eine persönl-che Apanage ,n bewillige» sei, aber Angesicht« der nun benschen den gedrückten Lage beanspruche er sür seinen Hoshalt keine Erhöhung, sondern er wolle sich ferne C'villiste um den sür die drei Apanagen erforderlichen Betrag vermindern lasten. Ter König wünscht, diese Angelegenheit baldigst und sür die drei Pttnze», nachdem dieselben nun alle ihre Mündig keit erreicht, gleichzeitig erledigt zu sehen. * Der Grund der Agitation i» Kreta gegen die türkische Herrschaft ist localer Nalur. Die össenlliche» gasten sind nämlich so leer, daß d.e Gehälter der Beamte» nächsten« nicht mehr bezahlt werden können. D-e Pforte weige,l sich »och immer, die Forderungen der christlichen Bevölkerung zu bewilligen »nb derselben zwei Drillet der Einnahmen a»S den Zölle» zu überlasten. * Die Regierungsvorlage über die Reform der Geschäfts ordnung re« englischen Parlaments besteht aus 15 Para graphen. Paragraph 4 bestimmt, daß das Han» am Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag um 2Nbr N-chunttagS »u- sammentreten und bi< '/,l Uhr NackNS tage» solle. Die ersten drei Paragraphen bandeln über den Dedattenschlntz (clvluev). Gegen die Stunde der Eröffnung der parlamen tarische» Sitzungen macht sich unter den Mitglieder» brträckt» e *^pposttw,, bemerkbar. 2 Nhr ist rine ungelegene Zeit für GrschüstSmänner und Juristen nnd eS ist nicht unwahr.
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