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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.02.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188702134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-02
- Tag1887-02-13
- Monat1887-02
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.02.1887
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»erksam maLerr» welch« Richard Wagner'« Bühnenfest» spiel „Ter Ring du Nibelungen" in seinem verhältniß zur! ulten Sage, wie zur modernen Nibelnngenbichluag betrachtet. Die Kchilst erschien in dem Berlage von E. F Kalmt Nach» solger hier, tostet 2 und dürste ollen Besuchern der! Nibelung n-A»ssübrungen sehr zu empfehlen sein. Durch die L„iüre ver Echrist wird ein volle» Berstäavniß für Wagner'» Cchöpsuag erzielt. * Da» „Musikalische Wochenblatt-, r»bigirt und heraus« grrpben vo» E. W. Fritzsch. bringt in Nr. 7 da« gelungene ^ Portrait de« nach kurzer Krankheit verstorbriien Opernsänger« Hern Georg Unger und einen sehr Karin geschriebenen HelrtegeNchea Quartette« (Lautor Heffrlegel, Lehrer Sprenger. F-brt. koutF rd. Keßler joo. und Kaufmann Br»»« JoUa): ..Fahr woyl. du noldne Toune 'von Beeihoveu. „Äbendfeier" von Kreutzer. „Eladt und La»d' von Otto. Bon delonderem W.nde waren ouhelcri» 2 Bor. tr-ge lür Violine (Musikdirektor Sach«). Harmonium (Organist Lennewitz) uud Tlovier (BürgerichuIIebrer Thieme): Mrditaiiou von B 'ch-Lounod.Nocwrnoau; dem ..T»mmeru-cht»tr-um"voa Mendel«- sob«. Den Schluß t-ildete eine tlieoiralilche Aussührung „B-ruach- lässig» dl? Fronen nicht". Die onweleneen Lehrer nebst ihren Frauen na« erwachsene» Tüch'era spendeten al« dankbare Zuhörer den M t» wirtende, lautesten Leis ll. E Nige clusfisch» «uOivruche — ..Tage« Arbeit. Abend« Büste! Laare Wochen, srohe Feste!' — ..Bon den Sorgen losgeroiigen ,c." — „Wie fruchtbar ist der kleinste Kreis, wen» mau ihn wohl zu pflegen weist" — dienten zur Brunologe der Festrede, welche der Boifitzendr de« Beznk-hhrerverew«, Herr Nekrolog au» der Feder de» Herrn Rudolph Zenker, wcl-1 Schuldireclor Bachmann.Murkueukirchea, zu «»sauge cher sinnig mit den Worte» Wagner'» schließt: „Treuer all I gnägung-conferenz hielt, und welche den seulichen 2tu er war Keiner", nachdem alle Begebenheiten au» dem Leben de» Künstler« und die edle, charaktervolle Natur desselben die! rechte Würdigung gesunden baden. Herr Rudolph Zenker hat der Familie und de»7Freunden de» Dabingeschicvcnra in der Thal eia schöne» Erinnerung-blatt gewidmet. der Ber- Stuirdca eine besondere ideale Weibe gab. — Einem geireiustlx,blichen Abendessen, a» welchem ca. 70 Perjoaea theiloahmcu, folgte dann noch ein fröhliche« Tänzchen. * Leipzig. 12. Februar. Herr Kammervirtuos Robert Hrck >» a „ ir, welcher demnächst eine Quartett-SoirLe in Leipzig veranstalten wird, hat seine Sluvien am hiesigen königlichen Conservalcrium unter Concertmeister David absolvir«, sun« girte sodann al» Coiicertmeister in den Leipziger Euterpe- Conrerlea und ging später irr gleicher Eigenschaft nach Mann heim und Köln, woselbst er die so rasch beliebt geworbene Oriarletl-Vcreinigung in« Lebe» rief, mit der er England. Oesterreich und jetzt auch Italien erfolgreich bereiste. In Rom fanden zwei SoirLen statt, denen die Königin Marghenta und der ganze Hofstaat beiwohnten. kT. Leipzig. Die hiesige rühmlichst bekannte Hof» Pianosorlesabrik de» Herrn A. H. Franke hat dieser Tage ein Pianino mit Iank6-Claviatur serliggestrllt, da rrst« Instrument dieser Art. da« au« der in unserer Stadt so hochentwickelten Pianosortefabrikation hervorgegangen ist. Die interessante Iankü-Claviatur ist einem Ptamvo augepaßt, welche» sich in jeder Beziehung bewährt. O Bern, N. Februar. Da« letzt», sehr zahlreich belachte Loncert de- Mustkolilchen Brrein« war eia wnfikalischer Hochgenuß. Die Orchestersätze, vlerie Shmpdonie voa Beetboven. akademische Fest-Ouvertüre von Bruhm» und Lofletmuflk von Laflea wurdev unter Leitung de« Lop-llinelfter« W. Tschlrch von der ver- einiaten Hos. und Siadieavelle prücis und qui au-qesührt. Line, großen Ersolg errang der Llovierviriuo« L. Stavenhagen au« Berlin, über welchen der ständige Musikreeensent der „Beraer Zeitung" schreibt: „Einen sehr bedeulendea Clavierspleler haben wir in Herrn B. Stavenhagen kennen gelernt. Aus der Ioachkm'ichen Hochschule in Berlin legte er den Grund seiner küastlerilchea Bildung und vollendete sie unter Liszt, zu besten letzten Schülern er gehört. Lin rechter Meister bildet wieder Meister, kann man hier sagen. An» Pietät sür Liszt hat sich Herr Stavenhagen doch nicht r»i- schllebea können, da« ihm vorgeschlageae Loucert Becihoven'S zu spielen, und wir hörten da» La äar-lloneert van Liszt. Der Lortrng desselben war vollendet schön. Die enrrgisch« Kraft im Fortissimo, die Unermüdlichkeit in den Octavgängen, di« aller Färbungen iähige Verschiedenheit de- Anschlages, dazu ein gediegener, echt musikalischer Vortrag sind Vorzüge, dir wir in dieser Reichhaltigkeit sehr selten bei einem Spieler vereinig« finden." Durch seine Solovorlräge riß der Ptanis» da« Publicum za stürmischem Beifall hin» welcher eine Eampaucllo al« Zugabe veranlaßte. Herrn Rechtsanwalt vr. Erbinon» gefastet» Berthethlqnng lhr»r l Äntgabe. indem sie olle die vom Angeklagte» ftklieud gemachten Angaben einer genauen Prüfung uuterzoz. seine Sachdarstellung, daß ein S'lrsimord vorlirge, sür nicht so unwahrichetntich hielt »ad sür Lcrnriniing der Lchujosrage plaidtrte. . Roch «ärgerer Berathuag verkündigie der Obmann der Beschworene» den Wadriprmh. welcher aus Schuldig lauiete Der Angeklagte er- > irre, al« idm da« B.rdict vvrgelese» wurde: ..da» Urtheil kaon ich ^ »lchi a ii nehmen." Ter Beriwishos sillte daranshin da« TotzeSurtheil. Bei I Publikation destetdea konnte sich Lchreitrr großer innerer Erregtheit ^ nicht erwehren. Nachtrag. * Plauen. In dem zweiten Toncert de» Toncert-Verela«, welchr» im Prater staktfand, kamen (wie der Referent de» „Bogt» kllvdischei, Anzeiger«", Herr P. Rascher, schreibt) dt« »enen, »ach der Originalftimmuag gefertigten Instrument« dr< Stadtorchefter« zom ersten Mal im Couceriioal zur 8er Wendung. War deshalb die Sqniphonie wegen ihrer vorzügliche» Instrumental oa und ibrer orchestralen Effecte recht am Platze, so ist wohl die „Tell-Ouverture" voa Rossini (in der Original. bes-Hmig) nur den neuen Instrumenten zu Lieb« in da« Programm ausgenommen worden. Nicht au« demselben Brunde kann die Loncerl-Ouverture de» kaiserlich königlichen Oberhoscavellmeister« Ä. Taubert „AuS Tausend und eine Nacht" gewählt worden sei». Den Erwartungen, welche wir nach tcn „Klnderliedera" desselben Lomvonistra bezüglich der vorqesührteu Nummer hegten, entsprach dieselbe keineswegs. Dost indessen der Belchmack verschieden, bewies der gespendete Applaus. Nicht den verdienten, durchschlagenden Erfolg errang sich «ach unserer Meinung die Symphonie in k- (nicht 8-) <lnr von H. (nicht N.) Götze. Ist dieselbe zunächst durch den 2. Satz, eine Perle der neueren O chrstermusil, tu wetteren Kreisen bekannt ge worden. so dürste da« ganze Werk dem Musikvccständigen nach genauer Bekanntschaft mit der Partitur manche« Schöne und Interessante in Bezug aus I istrumentaiioa, Formenlehre, Modulation und Benver tduiig der Motive bieten, während durch die einfachen, volksidüm- lichea und int Gehör fallenden Thema« auch der weniger Musik beflissene die Symphonie lieb gewinnen muß. Ist e« doch, al« würde maa durch die herrliche Musik hineivgesührt in da» wunderbare Alpenland, wo der Lonivouist io der NxhlSan die aeheimnißvolleo Melodien der Natur zu ergründen wußte. Und in schlichter, ober sehr nsliler Weise erzähl» er wieder, wa« er empsunden. wa» er er» lebt hat: wie er. tu süßem Sinnen und Träumen versanken, am Aebeitsvulte unter seiner L ebling-tanne gestanden, wie er dem Liede der Amsel uud dem Kuhreiheo de« Hirten« gelauscht, wie ihn oft sein auheilbore« Lungeuleid«, zu tiefster Schwerin»«!, niedergedrückt Hai. wie er sich ober trotzdem in jugendfrilchcr Byzeisterung wieder aüsgeiafft sühlke durch den Benin« seiner Kunst. Und so bringt der leider so früh verstorbene Meister Götz noch v elc reizende Bedanken »»»..Intermezzo«", di« mau freilich erst bei öit r.m Hören heran-finden wird. Die Wiedergabe der Sqmp'waie gereicht dem Heiter, Herrn Gtadtmusikbtrector göphel. wie auch seinem Ehqre zur großen Ehre. Trotz beträchtlicher Schwierigkeiten merkte maa dem Ganzen volle technische Sicherheit an. Mit minutiöser Genauigkeit glückten dt« Pizzicato«; daß der Kobold im 1. Horn da« Tbema de« «weiten Satze« verkümmerte, wurde durch die um so bessere Au-jührung Seiten« der 1. Trompete wieder gut gemacht. Unser beim ersten Eoacerle au«gesprocheaer Wunsch, besonder« ün Streichchor, sich mehr tm Bereich de« piano zu bewegen, fand größere Beachtung, al« wir schon sür die« Mal erwartet hotten, di« Durchiührung ein zelner Motive gewann dadurch an Klarheit; die Wirkung der avch « dieser Shmpdonie dominirendea Streichmusik war duxtiweg eine edle, hervorragend schön war sie z. B. in dem Oänr-Themo in der Milte de« Intermezzo«. Besondere Erwähnung vci dienen auch die herrlichen Lsprelstvo« de« t. Cello. Dem geehrten Vorstände de« Eoacertvereia» und in-besondere Herrn Musikdirektor Zöpdel Herz liche» Donk für den hohe» Genuß, den sie un« durch Auilühruag dieser Symphonie bereitet haben, die wir nicht anstehea. de» besten Merken der »eueften Romantiker an die Seite zu stellen! Durch die beiden Arien, vorgriragen von Herrn Hettftädt, erstem Baryiomstea am Ttadttheoter in Halle, wurde dem Hörer noch mebr als durch di« Orchestersätze zngemaidet, sich den verschiedensten Gtimmungea and Jdeeukreisen »»zupasse». Aus die durrdau» roman- tische Lympdauie folgte die Arie de« Grafen au« ..Figaro'« Hochzeit". Wenn auch bei Mozart'« Opera da» Wort Nebensache ist. so dätte doch die sehr willkürlich« TexiSudening seiten» de» Herr» Solisten besser Unterbleiben können, besonder« da die Au-sproche, wenigsten« die der Bocale. zu wünschen übrig ließ. E« mag da« zum Theil daran liegen, daß Herrn Heltfiädt eine freie, makellose Toiigebana noch «angelt, wa« tm Saale allerdiag« viel mehr oussälll al« auf der Bühne, und daran, daß graanMer Herr diesen Abend aicht ganz gut di«pon,rt schie». Der Vortrog selbst zeichnete sich aber durch dramatische Be staltnag sehr vortheilhast au», und in «einer herrlichen, bieg amen und kräftigen Stimme besitzt Herr H Itstädt einen Schatz, um den ihn mancher Vorylonift beneiden kann. Wir glauben, daß nach weitere» Stadien Herr HetlsILdt noch eine bähe Einte der Künstlerschast er reichen wird. Wir möchten ihm ober rotden, in seinen eigenen Lom Positionen einfachere Wege zn wählen, sür die numotivirten Modu lationen »ad die gesuchten Melodien uud Harmonie» ieiae« Liede« konnten wir »n« nicht erwärmen. Die meisten Zuhörer schienen lülerding« anderer Meinung zu lein» wie auch erwähnt werden muß, daß die Besaagsvorträge unter allen Nummern den meisten Beifall errangen. Zur Begleitung der Lieder „Luftschloß" von Reimcke. »Vale" von Kindscher und „Du bist mir tauiend Mal willkommen »va Hektsiädl und der Arie de« ..Holländers" von R. Wagner stand ein prächtiger neurr Flügel von Vogel ch Sohn hier zur Vertagung, und Herr Bürge,schullehrer klemm wußte die Vorzüge desselben zur schönen Geltung zu bringen. Die Begleitung der Arie, rine Leistung dir über die eines Dilettanten hiaau»geht, konnte bin and wieder etwa» kräftiger lein, im klebrigen aber schmiegte sich der Elavtrr Part in ftinsiuuigster Wris« dem Besang« a». ' Im Pariser „Figarö" erzählt I. v. Wrckerllu. daß durch ikm die Bibliothek de» Pariser Lonseivilorium» soeben da» Bruchstück eine« Tagebuch«» angekauft hat. welche- Richard Wagner io den Monaten Juni bi» August l840 während setnr» damaligen Aufenthalte« in Pari« geführt hatte. Rsttiard Wagner schrieb damals am ..Rienzi" uud befand sich, wie maa weiß, in groß r N-'td. Dem Tagebuche vertraut er seine Kümmernisse and seine Tdrauen au. Er erzählt darin, daß er nur nrch 25 Franc» besitze und einen fällige» Wrchsrl voa ISO Franc« und außerdem die viertel jährliche Micthe zu zahlen bade. Seiner Gattin Minna geborenen Planer (drr ersten Frau Wagner'«) verheimlicht er die wahre Siluoltou bi« znm letzten Moment; endlich, während rine» Spazierganges macht er Geständnisse und schreibt danu in« Tagebuch: ..Ein trauriger Aceordi — Gehen wir an die Arveitl" Schon srlld war die Lage der Beiden so trostlos, daß Frau Minna, al- Wagner einmal einen kranken Landsmann zum Frühstück einladen wollte, dem Gatten traurig erklärte, sie habe eben da« letzte Geld sür Brod ausgegebeu. Wagner spricht tu diesen Tagebuch-Notizen ioriwährend die Hoffnung au-, daß Laube und Mrherbeer idm Helsen werden; der Gedanke tröstet ih» nnuigstca«. daß Leute solchen Schlage« nicht« für ihn thun würden, wenn er et ni<tit verdiente. Im August scheint die erwartete H lse gekommen zu sein, denn da- Tagebuch schließt mit einem heileren Lobgedichte aus die Gattin Wagner'«; der lrtzt'. allerdings schwerverständliche Per» lautet: Ich wünsche Jedem gleiche« Glück, Ich gäd' es selbst nicht weiter; Doch denke ich zehn Jahr zurück, So macht' ich'« doch gescheiter. N Marknevkircken. Der Vezirkslehrerverein Obere« Logt koad, zu welchem dir O>te Morkneuk rchen, Adorf. Swüueck Klingen- tdal uud Brambach mit deu amtiegeaden Doiftchaften gehören, hielt am b. Februar im groß u Saale de» Schützenbansr« hier «iu> „Bergnügungsconserenz" ab, deren mnsikaltscher Theit voa tzerr» Lautor Hellriegel vier geleitet wurde. Milwirkente waren «ine Anzahl Lehrer von hier und Uniaegend. «ine Anzahl kdoekaaden, da« Hellriegel'sche Quartett rc. Da- Programm war sehr gut eewädlt uad bot vielfache Abwechselmig. Die Leistungen waren tnsgeiammt als «vhlgelnaqene za beze'chaen und boten drr zahlreichen Festversammlaag während de« Nachmittag« einige reck» aennß eiche Stunden. Die Lieder sür gemischten Eher „Frrvhrn- rlängr", Lbor au« „Ipkigruir in Anlit" von Gluck. ..Frühling»- «den" vo, Ecker. .Hell in« Fenster schein«" von Hoiwrmana. „Wanderlied" voa Ab«, sowie a»«d drr Kinderchor „Sckiiasltrd der Zwerg« au» Schneewittchen" von Reineckr waren sicher etngeüb» and wurden in schöner Meise zu« Vor trage gebnocht An knlogeAnge» käme» za ««hör „Mein v»em>". Lied »an Laopm, aesaw^n vo» Herrn Bürgerschullehrer Sprang«, nab „Dir Uhr", Med »o, Kart Löwe, «sang«, »an Herrn L-ntar Hellriegel. Beide« waren vor^g- liche Leistungen. De, »laivnet de« «sangliche» Thei>e« bildete» »der d«t E^näg» de» i> tzichr» Bwti, schm, tzswi« rühmlichß -r«t«». Löuigttches Schwurgerich!. (Schluß). « Leipzig, 12. Februar. (Mord.) Die gestern in deu Nach Mittagsstunden abgebrochene Verhandlung gegen den T schlergeiellen Oswald Bcrnbard Schreiter au« Annaberg wegen Mordes wurde heute Vormittag mit der Abhörung einer Anzahl Zeugen fonaeletzt. Wir aebmen Veranlassung, an» den Aussagen der zahlreichen Zeugen die wichtigeren Darlegungen hier wiederzugrbeii. Frau ver,Hel lischermemer Böse, von welcher Schreiter am Nachmittage de« lst. September den Kahn mieihete, sagte au», daß die vcrehel. Schreiter gezögert Hobe, ifirim Ehemann in den Kadn zu folgen und daß die Zeugin da« Paar überhaupt von der Handhabung de« Fahrzeuge« erst einigermaßen habe unterrichten »iussen. Anderen Mengen, welche bei der Rückkehr von Coniicw tz a» dem Lchreiier'ichen Kahn vorüdergesahreo si v, ist e« auiiöll,g erlchieneii, daß die Frau sichtbar bemüht gewesen war, dem Lande zuzusteu rn, während der Manu da« entgegengesetzte Bemühen gezeigt, daß er nicht nur einmal, sondern wiederholt die ihm von drm Flußiuißcht-prrsouat angebmeue Laterne adgelediit habe, daß die betreff,»den Zcugen als bald, nachdem sie an dem Lchreiier'scheu Kahne voriweigefahren waren, einen wiederholten H iferus grhörl und bei der Rückkehr den Angeklagten, am Kah i sich sestnoltend, die Frau ober bereits onter- orsuukra. angetroffeu haben. Die Zeugen, die Baslont-r'jcheu Ehe- leoie, m deren am Pleißeuffuß gelegene» Restaurant Schreiter und bissen Frau zanächst gebracht worden waren, bestätigen überein- stimmend, daß, nachdem Schreiter noch Hause gebracht, leine Eheioon aber in dir Lonnewitz, r Leichenhalle gelchusfi worden, derselbe berrii« am anderen Morgen schon wieder zu ihnen gekommen s,i ond nach seiner Edesrou gefragt u»d, al« man thi» da- Schicksal derselben in schonender Weise mitgetbeilt, sich wie ein Halbwahnsin„iger gestellt, sich in den Haaren gerauft, geweint habe u. s. w.. so daß die Zeugen nicht daran gedacht hätten, daß «tne Verstellung vorliege. Dem entgegen wurde durch Polizeiwachtmeister Wockrrnagel sestgestrllt. daß der Ang, klagte bereit« am andern Morgen und bevor er sich za Bastanier begeben, au Polizcistelle von. Tobe seiner Fron Kemttmß erlangt hatte. Zeuge Bemeindevoislaud En len stet» au« Lonnewitz, welcher die erste vorlä, fige veruehmung Schreiter'» vorgeaommen, bemerkte, daß ihm die ganz, Er zählung ond da» Verhalten d » Angetlagren verdächtig var- gekommeu sei uad er auch Beranlassnag genommen habe. d,r EtaatS- onwaltlchaft Anzeige zu erstatten; zunächst habe Schreiter erklärt, er sei aus die falsche Seite de« Fluss,« und in« Gebüsch gerathen and al« er später Schreit r aus die. aus seiner Sur» befindliche Kratz- wunde ausmrrkiam gemacht habe, sei dertelb« plötzlich in die höchste Beilegung gerathen und sein Besicht tiesrvlh geworden; dann habe er die Erklärung abgegeben, er müsse sich di se Wände wahrscheinlich durch seinen Sturz an« dem Kahne zagezoge» haben. Auch sein Benehmen aus dem Friedhvse ist oi« rin ouffälligc« bezeichnet worden. Wetter aber bat Schreiter bereu« vor sem^m Gu,,ge nach dem Polizeibareau, also noch ehe er den Zeugen Wackerimgel be- tragt, von einem gewissen Herrn Grvßmann ersahen, daß seine Fron tadt lei. E« wurde ferner constatirt, daß der Angetlagie nach dem Verlassen der Leiche seiner Frau sich in eine Resioaralion be> geben und eine Portion Broten mit größtem Appetit verzehrt hotte. Z» alledem kommt die Thalia»«, daß die ledige Schottzing, welche heute tm Entbindung«-Institut coninnff,irisch vernommen worden war, angegeben hat. daß Schreiter sic nicht eist am t«. März, sondern schon zu Aiisaag März v. I«. kenne» gelernt ond daß >dr Schreiter am Abend vor drm >9. September gelagt bade, er wolle sie am Abend de« les'grnannten Tage» um 6 od,r 7 Uhr, e« könne aber auch später werden, sprechen. Davon, daß seine Frau komme, bade er ihr Nicht» geiogt. Davon aber, daß er übrrdaupt oerbetratde» war, Hab« er ihr erst am zweiten Osterseieriage Mit« theilung gemacht. Der Angeklagte blieb trotzdem beim Leugnen der Thai und sprach sich, nochmal« aus die betreffenden wiederspruch-vollea Angaben aus. merksam gemacht, dodin au«, er sei, al« seine Fraa in den Fluß gesprungen und er sie bade retten wollen, voa derselben niederg'drückt aad dadnrch in eine solche Angst ve,setzt worden, daß er seine Frau, die sich an ihn angeklammert, von sich gestoßen bade. Nach geschloffener Beweisaufnahme stellte Herr Staatsanwalt Meißner i, etwa «tnftüadtgem klare» Vortroge die Ergebnisse der Verhandlung und die z» Ungnnften des Angeklagten ermittelten Tdatioche» zusammen, wie« dabei aas die völlig oaglaubdastr Sach- darstkllnna nnd die »echlelnbrn An«sagen, sobasd maa ihn aus der llnwahrden ertapp» hatte, hin. betonte die rätst»irte Verstellung«, knnst tm Vastmcker'sch», Restaurant und Pallzeist-kkr re. and gelangte »ach alledem z, dem Antrag, ans Beladung der einzigen, a» Mord lautenden Schuld trag». In ebenso rtngehender Mets» rnttedtgte sich aber auch die von * Leipliq. >2.Februar. Wir brachten dieser Tatze eine Zusammenstellung drr sür Beschaffung eine» Sr. Majestät dem Kaiser zu Allerhöchsiveffe» gt). GrburlStage zu über- rcichenten Geschenke« für die Armee di« znm 6 Februar inuerhalb de« Königreich» Sachsen eingegaiigenen Gaben. Die Gesanimtsunime derselben beties sich hiernach aus l5.lvv.ck! und waren h erzu von Dresden 4VVV Leipzig 25ÜV Ebemnitz evvv vo» l35 Stadt- und Landgemeinden 2VVV und den Post- u»v Tclegraphenbcauiken de» Ber« wallungSbezirkc» TreSdeu üvv ^ gespendet worden. Di« Sammlungen in unserer Stadt sind, wie au- dieser Zu- 'ammrnstellung sich ergiebt. bi« zu grdachtem Tage nicht von einem der Sache entsprechenden Erfolge begleitet gewesen und insbesondere gegenüber denen in Chemnitz ganz erheblich zurück geblieben. Wie un» nntgetheill wird, ist der Ertrag, welchen die Sammlungen hier ergeben haben, in der Hauptsache durch die Bu-seiidung eine« Dolen biersür erzielt worden und haben die Zeichnungen in den Sammelstellen, von denen man den i>auptertrag erhofft hatte, einen ganz geringfügigen Betrag nur wenig über lvv -ck! — ergeben. Angesicht« de« wecke» der Sammlungen sei deshalb hiermit die dringende itte au-gesprochen. dieftlbcn nach Kräften zu unter« kützen und dazu beizutragcn, daß unsere Stadt, welcher e» zur Ebre gereicht, bei patriotischen Anlässen bisher stet» die regste Theilnahme bezeigt zu haben, auch jetzt nicht zurück lehe. Dem Vernehmen nach wird Sr. Majestät dem Kaiser über da» Sammetwerk im Königreich Sachsen in nächster Zeit Bericht erstattet werden. Möge hierbei der Name unserer Stadt nicht in letzter Linie stehen. * Leipzig, 12. Februar. E» war dorauSzusebrn, daß man von socialdemokratischer Seite die Maßnahme», welche sich nruerding» gegen eine Mehrzahl von hiesigen freiwilligen Hils-cafsen au» dem Grünte nbthig gemacht baden, weil sie gewissen gesetzlichen Verpflichtungen nicht Nachkommen, zu Zwecken der Wahlagitalion auSzubeuten versuchen werbe. Al» ein solcher Versuch stellt sich «in an die „Bürger und Arbeiter in Leipzig-Stadt und Leipzig-Land grricbtelc» Flugblatt dar. welche» heute in den Häusern vertheilt worden. Wir wollen lediglich constaliren. daß der Herr Noack. welcher da« Flugblatt unlerzeichnel hat. einer ber Redner ist. welche in der letzten ftcialremokralischen Wähiervcrsammlung zu Gunsten der focialisiischcu Caudivalen da« Wort ergriffen haben. o. Leipzig. 12. Februar. Die vom InnungS-An«- schuß liier eingesetzle und durch die Vorsitzenden der Gesellen und LchrlingSansschilffe der einzelnen Innungen verstärkte Commission sür die Ausstellung von Gesellen stücken und LebrlingSarbeite» hat in ibrer gestern Abend im Schuhmacher»IniiuiigShause abgehallenen Ver sammlung einstimmig beschlossen, daß diese Ausstellung vom 25.-27. März stattsinket, ond zwar in denselben Räumen de» Klystallpalaste», welch« bereit« im vorigen Iadre dem gleichen Zwecke dienten. Zngelasien werben die Arbeiten von Lehrlingen sämmtlichrr Mitglieder der in Leipzig be stehenden Innlingen und der Selbstständigen solcher Gewerbe, die zwar zur Zeit nicht durch eine Innung, wohl ober durch sonst eine sachgewerblickie Vereinigung repi äsenlirl sind. Die Einlieserung nnd die Prüfung der AusstcllungSarbeiten hat am DonnerStag den 21.. die Nllckües.rniig am Montag de» 28. März zu „folgen. Der PrämilruvgSact findet am Sonntag den 27. März statt. — Im Carolatbeater geht heute zum 15. Male »Der Vagabund" in Scene. Die Operette muß in dieser Woche, und zwar am DienStag. den l5.. unterbrechen werden, da an diesem Tage eine englische Verstellung znm Besten der hiesigen auglo-amerikauischen Kirche ,^Il Saiulb" slaltsindet — Im Krystallpalast findet beute Sonntag nur eine Vorstellung u»v zwar Abend» '/,8 Ubr statt. Der an haltende Ersolg. welchen ber pr,i«gek>bitte Bravour-Krasl kinstler Mr. Charle» Ernest bisher erzielt, hat die Dir,ction veranlaß», demselben eine Benesiz-Borstellung zu gewähren, welche morgen Montag unv zwar rm großen Theatersaale slatlfindet. In dieser Vorst,Uu»g gelangt u. A. auch ein PreiSringkampf zwischen Mr. Ernst und Herrn Ulpt» znr Bussührung, welcher gewiß viel Interesse er» regen durste. D Lcivzig, 12. Februar. Gestern Vormittag machte aus dem Magdeburger Bahnhöfe hier «in russischer Han delsmann den Versuch, ohne Bezahlung mit nach >)ambn,g zu sabren. Er setzte sich, ohne ei» Billet gelöst zu haben, in ein Conpü 3. Classe deS dahin gebende» Courier- zugrs und war auch trotz der Weisung eine« Babndeamlcn. da» Coup« wiederum zu verlassen, nicht zum Aussteigen ru bewegen. Erst der Ausiorderung de« dort stalioiiirte» Schutz» mann» fügte er sich, »nv seine Weitersghrl unterblieb, da sich zeigte, daß er überhaupt gar kein Geld zur Bezahlung deS „forderlichen Billets hatte. — E n lv Iabre alter Schul» knabe veiüble gestern Nachmittag in der Wlnlergarteniiraße den groben Unfug, zwei saustgroße Steine aus da» Schrenenglei» ver Pservebabn zu legen. Hierüber be tras ihn aber ein Schutzmann, welcher da» Bürschchen am Kragen nabm unv seine» Eltern zur verdiente» B strasung znsührte. Ai» Königsplatz kam gestern Morgen in derMäbchrn- kamnicr einer dortigen Wohnung wieorr einmal durch Um fallen ei:.cr Petroleumlampe, die eabei expiovirte, Feuer au». ES verbrannten dem Dienstmädche» sämmtliche Kleider und auch die Kommode sowie da« Bett unv die Matratze wurden vom Feuer ergriffen. Zuw Gtück war baldige Hilst ber der Hand und so gelang r» den LogiSdemohnern selbst, den Brand vor weirerer Au-kchnnng wieder zn unterdrücken. — Gestern Nachmittag in der sechsten Stunde war in der Blücherstratze von einem beladenen Ziege lwagrn gerade beim Ueberjahrc» de» PserdebahngleileS rin Hinterrad ge brochen. E» wurde dadurch und bevor das Hmderniß be sritigt werden konnte, eine längere Betriebsstörung der Pferdebahn berbeigesübrt. — In der Lützowstraße fand gestern Abend ein abscheulicher HauSscandal stall, den ein dort wohnhafter Böttcher gegen seine Ehefrau versuhrte. E» mußte Polizei einschreilen unv ber Ercedenl. da er dem be treffe»,den Beamte» unter groben Besch'mpsnngrn Wider» stand leistete, aus den Naschmarkt zur Hast gebracht werden.— Aus einem Hotzplatz an der Blücherstraße verunglückte heute Bormittoq ein lkjäbriger HaiivlungSlehrling, al« er mehreren Arbeitern dabei betsen wollte, eme mit Bieter» beladene Lowry vom Thüringer Bahngle,« nach dem Holz- nirderlaa.platz htnelnzuschiebrn. Er kam hierbei so unglücklich znm Fallen, daß ihm nicht nur die reckte ^Schulter durch ein Rad erbedlich gequetscht, sondern auch der rechte Arm zwei Mal gebrochen wurde. C» «nachte sich de«hald feine Unter bringung im Srankenhause nothwrnkiz. d Leipzig. 12. Febeuor. von der vierten Straskemmer de« h'efigen königlichen Landgericht» wnrden hente der« urtheitt: l) »ie verehelichte Hetnv Franziska Wolfs an» Lananisalza wegen Betrug« zn « Monaten. 2) der Schlosser« geselle August Hermann DUHnig an» Rvberaa wegen Dieb stahl« zu 8 Moaaten, ») d« Dienstmagb Emilie Springer d^V an« Hoftwesßkq wegen DIebstabk» zu i Iaßr. «1 der D'-nst kiicchl Ernst Robert Wein reich au« E>chcjclv wegen Dieb stahl« zu 4 Monaten Gesängniß. * Reudnitz. lL. Februar. Mit der Ansstelliing der sarbenpräckligen Rheindecorationen >m hiesigen Sckloß- keller-Eladlissemrnt hat Herr Meißner einen äußeist glück icke» Guss gethon. Bereit« gelegentlich de« letzten Winzerfeste», al« die Decorgtionen zum erste» Male dem Publicum zur Besichtigung ausgestellt wurden, ballen sich kieselben der ungelbeille» Bewunderung und Anerkennung zu „freuen, und da« Gleiche war bei den letzten Concerle» ber Fall. Die« bat Herrn M- ßner veranlaßt, die genannten T-corationen auch noch bei dem heutigen Coneert aus zustellen und zwar geschieht dies vorläufig zum letzt n Male, da bereit» veischiedene auswärtige Piivakgesellschosie» die Ausstellung der Nheindecoratlonen geplant und Herrn Meißner um deren leihweise Nederlaffnng gebeten haben. — Gestern wurde un? au« Reudnitz ein reckt munterer Schmetterling mil prächtiger Färbung (vnnessa ortioao), der daselbst im Freien ausgesunden worden ist, eingesaiidt. Wir quitliren hiermit Über diesen Frühlingsboten. —r. Connewitz, ll. Februar. Dieser Taae hielt der geprüfte Lckrer der Stenographie. Herr Lebrer Wolf, in, hiesigen Sten ograpbenverein einen Vortrag über va? Tbema: »lieber die Schwierigkeiten ber stenographischen NiiterrichtSkktbeilvng". Der mit großem Fleiß auSgearbeilcke Vortrag fand den lebhaftesten Beifall. k Neustadt. >3. Februar. Der hiesige Verband „Deutsche ReichSsechtschule" begeht öm hnitize» Sonntag, wie de« Näheren a»S dem Anzsiqentbeil „sichilich ist, ein große»Winterfest im hiesigen Gasthose, und zwar werden außer der Capelle de» IW. Insanterie - Regime»» Zither«, Gesangs- und declamatoriscke Vorträge statifmdc::. Zn diese» Vorlrägen sind tüchtige künstlerische Kräfte ge wonnen und überhaupt alle Vorkehrungen fllr eine vielseittge genußreiche Unterhaltung der Festlhcilnehmer getrosten worden. * Taucka, II. Februar. Wiederum ist ei» Selbst mord au« unserem Slädlchen zu berichten. Der Tischler F. ein ordentlicher fleißiger Mann, bat durch Erhänge» seinem Leben ein Ende gemacht, ohne daß Jemand über die Motive zu dieser unseligen 2ha« Ausschluß zu geben vermag. F. hinterläßt rine Frau und zwei Kinder. : S cknreberg. 12. Februar. In voriger Nacht brannte in Langenbach das Hau« de« Fabrikarbeiter« Heß mit dem Schuppen vollständig nieder. Nur mit Mühe konnten die Bewohner ihr Leben retten; da» zum Glück versicherte Mobiliar ist vollständig verbrannt. Man vermulhet Brandstistung. Meißen. 12 Februar. Da« bei Einheimischen wie Fremden allgemein beliebte und in letzter Zeit erheblich ver- giößerte Vergnügung«-Etabliffement Kaisergarten und Carolasaal aus dem rechten Eibuser ist vorgestern sür den Preis von tlü.OOV von, derzeitige» Besitzer Sander an den Restaurateur Petzold au« Zwickau übergegangen. Ebenso ist die am Elbvamm unweit de« Parke« von Siebeneichen gelegene Eibterrasie in den Besitz de« bi»d«rigen Pächter« ber Meierei im Lößnitzgrunde übergegangen und gedenkt derselbe hier rbensall» eine Meierei «inzurichten. — Gegen- wärtia findet im hiesigen Gewandbause die alljährlich um diese Zeit arrangirtc Ausstellung sür Geflügel- und Kaninchen zucht statt. Dieselbe ist sehr reich beschickt und wird viel brsuchl, namrutlich auch von Landleuten ver Umgegend. . Dresden, 12. Februar. Der königl. Commerzienrath Karl Wilhelm Kap«, welcher durch seine, namentlich sür die Anssahr nach Nordamerika und Australien arbeitende Piano- seriesabrik einer der hervorragendsten Vertreter unserer beimischen Industrie war, starb gestern nach langen schworen Leiden. s Dresden, 12. Februar. Die Deutsche Beklei dung»-Akademie zu Dresden-Neustadt zählte im Jahre 1888 386 Schmer und Schülerinnen, darunter 68 au« Sachsen, l<1 au« Preußen, ll8 an» dem übrigen Deutsch land. t au» Luxemburg, t au» Holland, 33 au« Oesterreich, 12 an» Rußland. 3 au« Schweden. 4 au» der Schweiz, l aus Australien und l ans Ostindien. An den verschiedenen Lehr- cursen nabmen Tbeil: 282 Schüler an dem Cursu» der Zu» schiieitekunst sür Herrenkleidcr. 88 Schüler und Schülerinnen an kem CursuS der Zuschneidekunst sür Damenkleider. 38 Schüler und Schülerinnen an vem Cursu- der Znkchneide- kunst sür Herren- und Damenwäsche und 117 Schüler und Schülerinnen an dem CursuS sür kaufmännische Arilhmctlk und gewerbliche Bucbsührung. --» Dre»deu. 12 Februar. Fräulein Auguste Göhe'S neueste Lustspiele „Nur kein Blanftrumps" und.,Alpe»stür,ne". die sie an einem ibrer literarischen Abende bicr vorlaS. sind jetzt beide in Hamburg »»d da« erste« derselben am Dresdener Hoslhcatcr angenommen worden. vermischtes. — Wie ouS Darmstadt gemeldet wird, wtire demnächst die Verlobung de« Prinzen Heinrich von Pieußen, der zur Zeit in Kiel als Coiveiieiicapitain und Führer der zweiten Compagnie Ver ersten Malrosenvivision Tie»st tbui, mil seiner Cousine, der Prinzessin Irene von Hesseu- Dar instadt, zu erwarlen. Der Prinz ist 24. die Prinzessin 2» Jahre all. Ihre älteste Schwester ist die Gut"» teö Prinzen Ludwig Alexander von Battenberg, wahre»» ihre zmeile Schwester vul drm Großfürsten SergiuS von Rußland vermählt ist. F Halle a^S., 1>.Februar. Bor der Strafkammer de» hiesige» königl. Landgericht« fand in heutiger Verhand lung u. A. ein unter Anwendung von Schwefelsäure verübte« Attentat seine Sühne. Zwischen einem Haus besitzer in dem benachbarle» Gndichenilei» und einem lemcr Mielher war e« zu Zivisligkeilen gekommen, tue so weit süfirlen. daß eine» Tages ber oben aus ber Treppe st.hei.d? Mielher den Hausivtkib auS einer Selkerwaffe»flasche : Schmeselsäure begoß. Der Mann war momentan u»iä >; zn sehr», zu seinem Glücke war indeß sosoil Wasser zu. Hand, in va« er den Kops tauchen konnte, woraus seine Frau »nv andere HauStewoduer ihm sosort durch Abwaschen u. s. w. alle Hiftc leisteten, so daß die Afsaire für ihn verhäll- nißmäßig günstig verlause» war. Schlimmer wurde lein.' junge Fra» betroffen, die ebensall« von der schreck lichen Flüssigkeit begossen worben war, aber in der Sorge um ihre» Maiin nicht sofort Gegenmittel angrwcnkct batte. Dieselbe ist jetzt noch, nachdem sie wie a»a> ihr Mann im Diakoniffenhansc behandelt worden, surchlbar enk- stclll. In Anbelrackl der großen Rohheit und der Ehr losigkeit und Feigheit der Tbat de- Angeklagten wurde a»; 2 Jahre Gesäiianiß erkannt. Der StaalSauivall Halle l'i!, Iabr Zuchthaus beantragt. -» Von ver Concurrenz um daS Geibek-Deuk- mal z» Lübeck. Da« R sultat derselben ist schon telegraphisch aemeldek. Die Concurrenz wa» quantitativ unv qnaliiativ gut beschick!: nnler den 40 enigesanblen Entwürse» waren außer de» drei preisgekrönten besonder« tüchtige» diejenige» von E»ke, Pbnhl. Ianknsch, Baerwald, Kafjsack. Hilger«, Hmidsieser und Bcrgmeyer. auch unter den anonym eingesandten Arbeiten sanv sich ScbäyenSwertbeS. Hermann Volz- KarlSrnhe nannten wir schon al« Denjenigen, der n»t dem ersten Preis voa >500 ausgezeichnet wurde, mit ibm wird das Comitä wegen der Autsührung de» Denkmal« »„bandeln. Die ptzenv« Gestalt Heibel'«, welche Bolz geschaffen, wird wie sich die ..Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibe» läßt, unbeanstanvet av-Hesührt werden, jedoch da- Postament, aus dessen Stufe» der Künstler eine» etwa« unverständlichen
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