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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.02.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188702144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-02
- Tag1887-02-14
- Monat1887-02
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.02.1887
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Erscheint täglich früh S'/, Uhr. Urkuiioa und Lkpr-itiA» JohanneSgass« 8. Sprechstunden der KrdarN««: Vormittag» 10—18 Uhr. Nachmittag» ä—S Uhr. tz« di« i-üil.-,»« n»-»i»nr>«r «»»»trttpt, «ch« ßch d>» Rrd^c!«» «chi »cr»,»dUch »auatzwe »er s»r sie «rchstsalgentz« N»««er teftimmten gntrrat« a» Woche«»«,e» »t» t Uhr Nachu,itta,S. «a So«»-««» Frflta,eu srüh »ts V.v Uvr. Zn den FiUntrn für Zns.-^nnaho»e: vtt» Ule««, ltniversstttSftrahe 1. Laut» Lisch«, Kathariuenstr. LS pan. u. KSutglplatz 7, «»r bi»'/,» Uhr 'clp)igcr.Tagtl>lait Anzeiger. Organ für Politik, Localgcschichte, Handcis- «ud GeschüstSverkchr. Auflage rn,7S0. Aboiiiieinrtttüpreis viertelj. 4'',. LIK- incl. Brmgcrloli» M., durch die Bost bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer xO Ps. Belegexemplar 1(1 Pt. Gebühren jür Exlrabeilage-u (in Tageblatt. Format gesalzt) ohne Posldesörderung 60 NU. mU Posidesürderung 70 Mk. Inserate flgespaltene Petitzeile 2»0 Pf. Größerr Lchristen laut »nt. PreiSverzelchniß. Tabellarischer o. Zissernsatz »ach HS he cm Tarif. Uerlaiiirn unter dem Redoctionsslrich die -^espalt. Zeile bOPs.. vor denFamzlieonach eichten die 6>p-svaltene Zeile 4(1 Pi. Inserate sind stets an die EopeS, kio» zu senden. — Rabatt wird nicht geg-.-ben. Zahlung pr»cn.iu,»-r.»olo oder durjh Post- naclinahme. ^ 45. Montag den 14. Februar 1887. 8t. Jahrgang. Amtlicher Theil.: Vohnungsvermitl-ung. Line i» der 3 Etage d«< der Stadtgemeind« gebürigen HautgruntflückS TbomaSgäßche» Nr. 2 befindliche, aus «tue«« Dorsaal, drei Sfenstvigeu Etnde«, einer Äfeustrtge« uns einer lfenstrtaea vergl., drei Kammern, eine« Alkoven und soustiaemIudrhSr bestehend«, mil Wasser» tettung versedene Wohnung soll vom I. April d. I. an gegen eiahalbjährlichr Kündigung Freitag, den L8. ds. Wtou., Vormittag» tt Uhr aus dem Ratbhaus«, 1. Etage. Zimnier Nr. 16. au den Meistbietenden anderweit vermiethet werden. Ebendaselbst aus dem groheu Borsaale liegen di» Ver steigerung«. und veriiiiethungSbedingungea nebst Inventarium der zu vrrmielhenven Wohnung schon vor dem Termine zur Einnchinahme au». Leipzig, den 2. Februar 1887. I» «84. Der ßtath her Stadt Leipztg. Ircbe« 4. St. Michel S, Lommerch IS, Belsort 12. Verb»» 17 Wagen. * Ueber den Var«cke«ban der Franzose« «u unserer Grenz« lese« wir iu de, neueste» Nummer der „Republique franyaise": ..AI» ich durch Briey kam. sah ich einige der Baracke», vo» denen die Presse seit den letzten vier Wochen vr Georgi. ttöß vom dem Unterzeichneten Armeuawle sollen st» Stadl hause ollhier (Eingang MUHlgasse) Dirastag, den <8. Fedruar m. e. Vorm, von tt Uhr an Möbel. Hau«- und Kücheiigcrälb«. gelragen« Kleidungsstücke, Betten u. s. w. meisldieteud versteigert werden. Leipzig, deu 18. Februar 1887 Das Armraamt. Ludwig. Wols. Iunghähnet Stödlische Sparcasse heteiht Werthpaplere unter günstige» Bedingungen. Lelpz'g, den 20. Jannar 1887. Die Tvarcassen-Devntatiou. vekanntmachung. Die Stelle de» Geiurtudr-Voritaudes iür unserra Ort, mit welcher die Bcrwaltung de» TtaubrSamtr» verbunden ist. ist znm 1. Juli d. I» neu zu besetzen. Al- Gehalt werden 1808 Mk (inclusiv« »00 Mark sür ve-wast»nq de- Slande-omle-1 gewähr» T^unonSiähige Bewerber (1500 Mark) wollen ibee Gesuche bl» zum 1. März d. I-. dem Unterzenbinten zuaehrn lasten. SchSueseld-Leipzlg, den 1. Februar 1887. 0r. F. El-ner, Gemeinde. Arltester. Nichtamtlicher Theil. Leipzig. 14. Februar 1887. * Die vereinigten Ausschüsse de» BundeSralheS >u> Zoll- und Steuerwesen und für Handel und Verkehr hielten am Sonnabeuv eine Sitzung. * Zu den deutsch - sranzvsischen Beziehungen schreiben die osficiösen .Berliner Polilischen Nachrichten" Die sreisinnigen Zeitungen berusen sich neuerdings m Vorliebe ans ausländische Zeitungen, um den Nachweis zu lühren dost DeuNchland durch keine tiiriegSgesahr bedroht sei. DaS einzige Maierial. das sie zu diesem Zweck benutzen könne», sind Aeutze- einigen der französischen Presse; »atz letztere in dieser Be- Ziehung unglaubwürdig ist, weil sie ein Interesse daran hat. im winne der Herren Eugen Richter und Mndihorft die deutschen Wähler zu beeinflussen, lieg» aus der Hand. Wenn mau ein un- parteiisches Urtdeil vom AnSlande hören will, so muh man sich anderswohin wrnden. Wir empsehlen den Freisinnigen beispiett weise den ..Standard", welcher ganz positiv au-ipricht, doh die Haliung der deutschen Bclttverlretuog zu der Frage der Wehrkraft de» Striche» sür die Erhaltung de« Frieden» von rmiueoirster Ve deittimg sei. „Fall« da» deutsche Volt", erklär» da» englische Blatt, „sich nicht bereit zeigen sollie, diejenigen Lpier zu bringe», welche eriorderlicd sind, um Deutschland i» militatrischer Hinsicht mit Frankreich aus gleicher Stuse zu erhalten, dann würde Fürst BiSmarck vollaus berechtigt sei», deu Augenblick, wo Deutschland Frankreich nach überlegen ist, zu benutze», um die Initiative zum Kriege zu er greifen. Wenn dagegen Deulschland mit wenn auch nach so groben Rüstungen Frankreich» gleichen Schritt hält, dann kauu da» Reich getrost ans deu patriotischen Geist de» Volke» bauen." Wir stimmen dem zweite» Theil dieser Deduktion durchou» zu Deutlchlaud ist der Friede gesichert, wenn da» deutsche Volk sich durch Patrioten verirtten läßt, andernfall» ist der Krieg unabwend bar. nicht weil Fürst BiSmarck ihn will, sondern weil die Franzose» die vaterlnudSIose Gesinnung de» Reiche» ol« «in sichere» Symptom sür die Schwäche de» Reiche» auffosten werden. * Al» «in Bild der Stimmung, welche jctzt in unser» Reichslanden herrscht, geben wir die sollende Stelle eine» Briese» wieder, den rin in Metz garnisonirender Fähndrich an seine Angehörigen in Naumburg a/S. gerichtet hat und der. wennschon er fick tbeilweise mit unbestätigten oder Über triebene» Gerücktte» beschäftigt, doch die Erregung der dortigen Bevölkerung lebhaft wiederspiegelt: * „Hirr wird beinah« stündlich di» Krieg»erklär,ng erwartet. Di» Fort- sind soweit al« möglich armirt und vervrovianttN. Der Gonverneur soll sürchten, daß die Franzosen urplötzlich vor Metz erscheint» würden, und hat neulich hier beim Major nochmal» er innert. daß die O fitirrSsovttlie, und Fähndrich, gleich uttt dem eisten Zuge fort müssen; die späteren Züge besörderu nur Truppe» Inch wird da» Material de» V-dudat- Amauweiler bi» aus da» NS'b'aste noch rückwärt» gebrach». Di« Baracken, die dt» Franzose, an, Manstai'derq» and k« vluisr bauen. Ii^,»n s» „he. dost di, Granaten von St. Quentin sie erreich-» würde», wenn nicht Berg, vorläge». Neu! ch toll Bonlanqer lrldft über die Grenze aegra Amnnweiler vorgeritten I„n. Viel Aussehen erregt auch daß hirr jede Eoinpigni, 160 Rrlervistea ring-zog-n bat, ebrnlo bad«n dt, II. Jager sich mehr al« verdovpeft; koch ist der Zwrck nur drr, da di- R «ervrn ml« d-m mven Gewehr schieben sollen; man glaubt »atltriich, die« sei »nr Vorwand. Iedeusall» ist mau hirr sehr gespannt." Wir entnehme» diese Mittheilong dem „Naumsturger Kreildlall". * In Anknüpfung an früher» Miltheilongen stad di« «sfi- cUsea „Berliner Politischen Nachrichten" in der Lage. >» be richten. daß in der Zeit vom SO Januar b>« ». Februar d. I. im Ganzen 807 Doaeulabong«, Bretter und Balken übri die elsab-lothriugischeu Grenzstatiouea nach Frankreich ««»geführt worden stud. Hiervou entfallen «. ». «»1 «uurtz »», Toni »S. Luuevill« t». Samt Dis »t. Unr- I Eentrum-partri haben, welche die religiösen Intereslrn über »VAG« I tzj, vaterländischen setzt und welche» sich nicht dazu erheben Berlin, 12. Februar. Verschiedene Behörden, I kann. Kaiser und Reich höher zu stellt» al» den Paust. Ter ! Landra»h»ämter und Regierungen haben sich bereit» vera»« I Führer dr< Centrum» hal nicht einmal a»eschl,«glich kirchliche laßt gesehen, dem heillosen Schwindel entgegenzulrele». I J„teresten. er ist in bobem Giade ei» W-lsc. also ei» Reich»' ter von den Oppositionsparteien ^ei minder urlheil«. f s„„v. er ist kein ehrlicher (Ll'arakler. tri» echter deutscher lo vittaerrdet bat" I sühig^n Wählern mil der Bedeutung de« Worte» „Sopte»»al" I Bürger. Die Elsässer sind nur M>tt;de»Ische. ebenso die Polen Diese Baracken sind an« Ta,'nrnhalz md«M and mit ebensolchen I gt'rleben wird. Die Behörden haben damit ihr gute» Reck» »nb Dänen. Wa» die sre,sinnige Par,ei andelangt. so wird Planken gedacht. Sie sind ave nach dem nämlichen Modell erdant I äu»geNb« und man kann nur wünschen, daß ,bre ausktärenbe» I v,«selbe von kociriiiären Schranken so eingeengt, daß ibr da» und eingerichtet von Eivilunternehmern und Livildandwerker» I Worte die weiteste Derbreilung >,»d Beachtung finden. Welche« I patriotische Grsühl gänJich verloren ging. R chter. ,hr Führer, untrr Ueberwnchnng und Oderlrituug »»» Iugrutrur»I unsagbar traurig« Licht aber fällt aus eine Demagogie. I hält sich größer al» alle andere» Poliliker, selbst g'ößer als ossicirre«. Der Fubdodrn ist von de, Lrd« m«re-»l und ruh, I üch so ul>,r alle Maßen unwahrer und roher Mittel I B smaick. Die Socialdemokrate» sind direct Reich-jeinke. jede» behauenen Steinblöcken. Jede Brirackr mißt »»I-Iähr I ihrer Parteizweckt bedient I War e» nicht Pstichl I nationale J„i,resse ist bei thnen vkilannt, sie verneliieu i,^ ist tll'/Dusnadm!'von°U Bitten ml»! «ner jede» Parteileitung, die auch im Machtkampf noch »ttl ehr-1 va« Balerlank. So ist »ach kW» 16 Jahren, seildem da« auch b-im Ba! dieser «0/°^.?.» Werte g-g°n«° s!°n m", sie >iche» u»b anständig'»W'sten sichten will, solche ungeheuerlichen R«,ch desleht ein parle,zerriss, „er Re,ch-»ag zu Stande gr. bieten doch nur ein provil-iiichr« Obdach. Die dar,,'ttnzuauartierrnden l Lügen von sich abzuweisen- Nirgend« oder ist von Seile» eines ko»,men. Mit gewaltigen Lhalen balle Für,, BiSmarck da» Soldat,» werben >m «iuter ebenso hart unter der doi« sehr scharfe, I sortschriltlichen oder ultramontanen Redner» oder Blatte« ei» I Reick geschasse». alle,» ei» komnnenver sur Deulschland un- ausktärenbe» und belehrende» Wort Uber diesen schamlosen " Unsug erfolgt; er ist geflissentlich todlgrschwikgen worden und mtt stillem Schmunzeln sah man zu, wie er die Köpfe H^rr>m.„ de« Lager« »«, Pa»-dt».La,k»r« unter uwtz schlimmere» > Leut« verwirrte. Herr Richter pudlic.rl «W,,ngeu wikderdolen. 1 endlich in seinem Blatt einr .vessenllichr Warnung vor den Siebenjährigen", dir. wie daraus angelegt ist. die Sache zu verschleiern und der Aufklärung Uber die wahre Bedeutung de» .Seplenna««" enlgegrnzuwirken. Bi» aus welche Stuse müssen Parteien heradgekommen sein, welche Käite, al- im Sommer unter der Hitze zu leid«, habe» In dirsen unvollkommen geschlossenen Naiiinlictzkei»»» «ährend »a»»rr 13 Monat« Mamiichafte, cantnnniren lasten, hieß» da» klli»liche rrinienl de« Lager» von Pa»-dt».La»k>er« »uter »mH schlimmere» luauiigku wirderdolen. Schlubiolgerunq: Lies« Baracke» sind znr Ausnahme her Reser visten und Landw.hrmäuner bestimmt, welche nur wenige Tage darla zubringen werden, da dir Reirrvistea an den Heibsimonövern thetl nehmen und die Webrmäimer nur iür dreizehn lag« rlnbcruse» werden. Was da« 70 Linienreaiment betrifft, welche» bald van Neutchaleon «ach Nancy kommt, s» erhält e« seinen gew esenen Platz I nur noch mit solche» Millcln ihrer Lache nützen zu könne» ia den beiden Jnsaitterie-Laiernen de« St Mar>en.B>erl»l«." I glauden. und welche Sckanve lhnn sie dem Volke an. drsie» Wer fick durch di» von der „Nöpnblique frangaise" der» suckle ..Eikläruiig" dc» Barackenbaues delölpcln läßt, muß ein wunberiicher Sckivärmer ober freisinnig sein * Auch die russische Krirg-verwallunq entwickelt gegenwärtig eine ungewöbnliche Grfchästigkrit. 4>a» Budget de» KriegSministeriui»- sür da« lausende Jahr wrist einen Etai-poste» >m Betrag« von 824.883Rubeln sür Einziehung der Reservisten ans. Es ist dabe, zu berücksichtigen, daß hiermit zum ersten Male einer dir-bezüglichc» Bestimmung glücklicher Krieg würde die Veranlassung sei», daß 187(1—7l da» deutsche Bl»I umsonst vergossen ivoite» sei. Tara» bat die Mehrheit de» vriflosseiie» RrickSrageS sicher nicht gedacht. Bon der ganzen Welt wird der Echi>pser de» Reiche». Fürst Bl»inaick, geachtet, nur vom deutschen Reichstag geschah die» iiichl, und da» ist und bleibl eine Schmach Redner führte dann aus. wie srlöst ein Student, der erst zwei Jahre sludirt balle, getegenllich ei»«r lliikeihallung gegen den Reichekanzler sich vennaß zu agilire». Die Opposiliou wirkt eben auch aus die Unerfahrenen. Der ParliculariSmu» ^ . der deutsche» Staaten ist geschwunden, Sachsen, Bayern stehe». Recht. Einsicht und Würde sic stet» heuchlerisch im Mündel wa» die Zeitgeschichte beweise, voll und ganz zum denllchea sühren! Sin so offene« Eintreten der Deutsch frei-! sinnigen sllr die Socialdemokratrn wie in der I i tzige» Wakllewegunq ist nienial» vorher zu bemerken gewesen. In den sortschriltlichen Blättern wirb ganz unverhülll > verkündigt, daß. wo die Dculschsreisinnigen zwischen einem Socialdemokrate» viermii zum ernen n-rare einer oicsvezuaiiive» ioeiluiimuiiq > I der. geltenden Heere,ordnung Genüge ge.eis.-k w.rd, obwohl !s - si' '»r ,u G st ^ bngeleg.) L-d^ B.. a» sohz.e der Veir lstricki und ihre Fürste» haben die» ost be riiesen. — Hinsichltich der Socialbt»iol>atie, gegen welche zu lämpsen im Leipziger Lantkrelse alle reichSlreuen Parteien einig sind, Verla« der Redner ei» in markigen Zügen abgesaßlo». demnächst zur Beröfseiitlichung gelangendes Flugblatt. ln welchein die Irr lehren dieser Bolksversührer schlagend wiiderlegt wurden. (Em während der Verlesung desselben von einem Störensrird veranlaßler Tumult wurde durch Beseitigung deö Ruhestörer» diese HeereSordnung selbst nun schon seit vollen dreizehn Jahren in Kraft steht. I» Rußland ist die E nziehung der Reservisten zu mililairische» ll bunge» durch einen Artikel de» Armrerealemenl» vom Jahre 1474 aug-ordnri, »ach welchem diese Soivalenkatrgone nur zweimal iväbrrnd ver gesaininle» Tauer ihrer Dienstzeit im Heere und jede-mal höchsten» sür sich» Wochen zu llebungen heraugezogen werden darf. Mehrfache Ekwägnngen habe» der Durchführung dieser Bestimmung seither immer im Wege gestanden, obwohl von den mililairischen Fachautoriiäle» Rußlands aus deren Nach achtung um so größeres Gewühl gelegl wurde, je länger die niilitairische Geiamnitkieiislzeit de» rnssischeu Soldaten be- messin ist. Nack dem Gesetze von 1874 war die Gesammt- Viettstzeit »m stehenden Heere aus t5 Jahre sistgeseyt, vo» denen 6 Iabre bei der Fahne und S in der Reserve zugebracht werden sollten. Nach und nach wurde die actwe Dienstzeit bei der Fahne aus 3 Jahre heradgemiiitert. ein Umstand, welcher den qualitativen Werth der Reserve, in welcher die Mannschaste» jetzt noch 12 Jahre verblieben, natürlich »ichl erhöhen konnte. I» Folge dessen wurde im Jahre 1881 die Dienstzeit bei ter Fahne sür die Jnsanlcrie u»b Fußarlillerie aus fünf, sür alle übrigen Wasfeiigallliiige» wieder a»s sechs Jahre erhöht. Gleich;eilig wurde da» jähr liche Rckruleiicoiilingent aus lSO.VOO Mann sestgestelll. auch wurde die neue Kategorie der sür ein Jabr An-gehobenen begründet, deren Gcsammtzahl jetzt etwa lOO.OOO Mann de trage» dürfte, da seil den letzten sickS Jahren jährlich etwa 22.000 Mann dieser Kategorie eingereiht wurden. Dergestalt besteht jetzt die russische Reserve au« dreizehn ÄlterSclassin. von denen natürlich die letzterwähnte am wenigsten auS- gebildet ist und daher vorzugsweise zu den sür diese» Jahr in Aussicht genommenen Uebungcn heraugezogen werden dürfte. Die russische Presse ist von dieser Maßregel der KriegSvenraltunq höcblich erbaut, da ihr ohnehin betreff» Erhöhung der Schlagserligkeit deö Heere» gar nicht genug geschehen kann. * Wie au» Philippopel berichtet wird, bat der bul garische Delegirte Kaltschew aus der Durchreise nach Kon stantinopel aus viels,ilige» Wiinlcb in einer im Saale der National-Bibliolhek abgel,alten«» Versammlung, in welcher gegen 200 C>vil- unk Militairpersonen erschienen waren, einen eingehenden Bericht über die in den Hauplstädlen Europa- empsangenen Eindrücke erstattet, welcher an vielen Stellen, inSbrsvntere wo e» sich um die Zusicherung ver Ausrecbterbaltung der Unabhängigkeit Bulgarien» handelte, mit stürmischen Beisallrsalven ausgenommen wurde. Eine große Bewegung ging durch die Versammlung, al» Kaltschew von der Zusammenkunft mit dem Prinzen Alexander sprach und dessen Erklärung wiederholte, welche, wie folgt, lautet: „Ich Laiike dem bulgarischen Volke sür die treue (He stnnunq; allein saget demselben, daß r» mir unmöglich lst, noch einmal die Krone anzunehmrn." * Wie au» Warschau gemeldet wird, circulirt in den russischen Panslawislenkreisen in massenhaften Exemplaren eine Lithographie, welche sich sür da» politische Testament Aksakow'S auSgiebt, da» angeblich in seinem Nachlasse ge sunden sei« soll. Da» ia seinem Inhalte von fanatischen Aeußerungen de- Deutschenhasse» strotzend« Stück hat dir Form eine» offenen Briese an den Zarru. Versuche, dem letzteren thu» vürje». Wir werden unter keinen Umstände» j zur Wiebervergeltuiig rathen, müssen aber dock die deutsch- ,rr,stimme-, «gilaloren daraus ausmerkiam machen, baß sie! ». n a-'fäbr'.iche« Spiel treiben. Jlwe Partei »st e» vor allen, selch,r die Mandate von Locialdemokraten streitig gemawi werden, und an mehr als einem O>le werden sie bei Stich wahlen die Unlrrsiühung der Scplennat-parlrien sehr nölhig ^ haben. * Während die Parteileitung de« CentrumS und die klerikale Presse mil wachsender Lcivenschast die Parole auSgiebl, bei den Wahlen stcl» die Deulschsreisinnige» gegen die SeptennatSparteirn zu unlerüützen. mehre» sich jeden Tag die B-weise. daß im katholische» Volk diese Taktik zurückgewiesin wird. Kundgebungen in dieser Richtung »egen au» zahlreiche» Orte» vor und tresse» jeden Tag ein. W>r führe» henke nur zwei Beispiele an. Ter hochullramon- lane Gras B>iihl erlätzi im „Förster Wochenblatt" eine Aus- iorverittlg an die katholischen Wähler, sür den Eankidalen Ver nationalen Parteien gegen den dculschsreisinnigkn Septen- »atSgegner zu stimmen. E>u anderer Borganq der Art wird an» Württemberg berichtet. In dem ganz katholische» Orl Waldstetten trat der Eandidat der deutsche» Partei. Ockonomie- ralh Grub, in emer Versammlung aus, in welcher auch der katholische OrlSgeistlicke anwesend war und sich sür de» nationalen Candidalc» aussprach, kn man recht gut kattolisch und doch ein Anhänger dcS ScptennatS sein könne. Es regt sich koch im katholischen Volk gegen den „EcntrumS- sühier von (Zolles- und BvisiSgnaden.' ^^ ^ ^ , Nation geworden, vor der vir Welt Respecl dal. Die letzten S»r,slstücke durch die Presse größere Verbreitung zu geben, I Reden de, Reichtkanzler« lehrten un». daß dir erst. Kriegs, wurden seiten» der russischen Eensur Verhindert. I g,s,hr un, von Frankrerch droh,, welche» Etsaß.Lothr.ngen * Augenblicklich herrscht io Santiago (2bile)kin panischer I nicht verschmerze« kann; e» llbersäll» un«. sobald e« kann. Schrecks «egen der Cholera. Sie ist nämlich noch Bill» ^ Wir könnte« e« nur mit Genugihuung begrüßen, daß der Santa Maria, einrm kaum 2000 EinwobnerzäblendenOertchen dicht bei San Felipe, also nur lü Mrilen nördlich von drr Hauplstadt Scntiago, rinqeichleppt worden durch einen Maul lhiertrnber. drr den Sanilät-co-von an der Corvillera durch brochen hat. E» giedt ln dieser so viele nur Gleich, Händlern, Jägern und Hirten- bekannte Pässe. a siel gar nicht alle sperren kann. 8» scheint bisher, ank- dett glücklich aus diesiv Ort beschränkt wott o sie I auch nur einige Personen, man meldet sieben. -raff« hat. In tzer Argenlinischen Republik, ü> Ihre« «nv M-nd-za läßt sie nach, wlllhet aber »» ,ma» schrecklich. * Di» Legi«latm de« Staate« Nevada »eso- lutio« angenommen, welch« dertangt. daß d«, oae, I die politische« Recht« eutzog«, werbe«. kesnilg'diese» Flngblalleö, da«, wl- bereile- bemerkt, erst, später veröffenllicht werden soll. — Herr 11r. Götz bemerkt« dann weiter, daß er voll und ganz für dir Bewilligung Ver Mililairvorlage »nd de» CeptennnlS eintreten würde; er würde erst oann der Abrüstung ziistimmrn. l^enn Bebel und Liebknecht in Frankreich eine Avrüstung bewerkstelligt haben würden. Wie sür die Kranken- und Unfallversicherung, wird Rrvuer voll und ganz auch sür die Unsallversorgung einlretcn. Er wird arge» die Monopole stimmen, dafür aber einer Erhöhung der Branntweinsteuer da» Wort reden. Lerr l)r. Götz erklärte, kein Feind der indirecten Steuern zu sein; auch sür Beidrhallung des gegenwärtige» Wahlgesetze» würde er sein, wenn er auch andererseits die von de« Socialdemo- kralen befürwortete Herabsetzung de» wahlbereähtiglen Alters nie billigen könnte. DaS deutsche Volk soll sich aber de» Wahlgesetze» auch würdig zeigen. — WaS den Borwurs an- bclangt, dc» man ihm aus Seiten der Gegner mache, er sei ein Renegat, der seine Meinung geändert bade, so bekenne er frei und offen, daß dies allerdings der Fall sei. Er habe mit veraltete» polilischen Anschauungen und Principien iebroche», gleichwie er die» auch wissen sch östlich ge- Ihan habe. Wenn er heule ein Arzt sein wollte, der »ach dem Stand der medicinischen W>sse»schajt von vor 30. 40 Jahren die Kranke» behandelt, so käme kein Mensch mehr zu ihm. (Sehr richtig, He>lc>kcit.) „Daß ich ein Renegat bin, dessen schäme ich mich nicht, aber", so schloß der Redner mit fester Stimme, ,.schämen würde ich mich, wenn Jemand tänie und mir beweisen könnte, daß ich meinem Volke untreu geworden sei; denn dies wird nie geschehen so lange ich iebe." Trotz deö Protestes einzelner Schreier, die sich cingescblichen hatten, beschloß die Versammlung, von einer Debatte Abstand zu nehme», und mit einem Hoch aus Kaiser und Reich. VaS Herr Schwager a»Sbrachle. i» welches Alle begeistert ein- slininilcn, wurde die Versammlung vom Vorsitzenden gegen lü Uhr geschlossen. Musik. Altes Theater. ..Lorraine". Lperette «» drei Acte» vo» Walther-Dellluger. Leipzig. l3. F bruar. Tw Operette verirrt sich immer mehr vom Wege ihrer eigentlichen Bestimmung, daS beweist der textliche wie musikalische G halt jedes »euaustanchendcn Werklö dieses Genrcv, auch „Lorraine" ist ein Beleg jür die obige Behauptung. Die Operette war vor Osjcnbach. dem Vater ver Earicaluropcr, eme in qualilattver »nv quanli- lattvcr Beziehung kleine Over, die sich meisten» a» die komische Oper anlihnle. Durch Offenbach wnrde daS persislirende »nv parodirenke Princip kingesiil»! — die Operette gewann dadurch »cnc Seilen, durch welche sie bis beule lebenSsähig blieb. Jetzt ist die Operette eine Mischung aller inözttche» Formen ohne Pr>»cip geworden. Ein Werk wie z. B „Lorraine" schlägt weder in da« Fach ver kleine» Oper, denn die Anssübnnig nimnil 3 Stunde» in Anspruch, noch bat eS etwas mit der Persiflage Offenbach'» gemein. Wa» ist .,Lorra»>e"also eigentlich? Die alte verbrauchte Opernsorm rettet sich vor der gewaltige» Sttirmflnth der Wagner'sche» Princ>pien a»s das kleine Eiland der Operette» da» aber eine« Tage« a»ch mit Mann nnk Manö verschwinden wird. Dadurch entslebt jene seltsame Mischung, bei der Alle», die Arie. daS Ensembleslück ver große» Oper neben dem Eouplet de» Tiiigel - Taiigel», in sriedlichein Einveislänkiiiß neben einander siebt, ein Bild, welches Episoden bei ll-ber» sckttvemmiingen gleich»: man steht ans eine kurze Zeit Neltnng findende Hasen. Rallen und Mäase friedlich „ebencinander sitzen. Gen'öbiilich. so auch in „Lorraine", begeht der Text dichter den Fehler, Alle» zu treffen, nur nicht den Operetten» ton. Der Text zu „Lorraine" würde bei der nöthige» Ver feinerung rin allerliebste» Auch sür eine echte komische Oper abgkdeu. Tie Handlung spielt in Fontainebleau zur Zeit Laut»' XlV. Milt-n in die lustige» Feste kc« Hose» tritt Lorraine, rin junger Mann diskreter Abkiinst. von Pierre, i» . - ... - ^ E . - . ^ --.seinem Pflegevater, geleitet, ui» seinen Vater zu suchen, den Patrw»i»«u» zu ewem Grabe de« nationalen Gedanken» er aus Grui.d drr Ansiagen seine« Pflea-vaier» unter dem geworren. (Vravvy .W,r wollen rin Parlament haben, da» höchsten «bet de, Hosi-S vermnlhct. Beide richten an Ehr, » L«be h^-' Dieser snner Zrtt in Frankfurt bei>Lüu>« XlV. die Bitte, drei Tage lang am Hose bleiben Gelegenheit der Beschlüsse über den Waffenstillstand von I zu dürfen, um da» Gxschäsl de» Euchen» erfolgreich de- ! von, Hattma«" au4-klprochen« Satz sollte auch heute I treiben zu könoen. Die Bitte wird gewährt. Diese Pointe «m» «vis« lem. E< ,ß «» A^Ulck. d»ß «,r «ineß wü,»« ew« sehr wirkungsvolle Üntwickelirag «rlauderr Jur Wahlbcwegung. L Reudnitz. 13. Februar. Sehr zahlreich hatten sich am gestrigen Abend die rcichstrenen Wähler in dem geräumigen Saale de» „Schloßkcller" hierselbst versammelt, um nuS dem Munde de» Herr» vr. nwcl. Götz» unseres allvcrrhrte» ReichStagScanvidatcn. der speciell auch in Reudnitz ganz außerordentlicher Sympathie» sich erfreut, zu vernehmen, in welcher Weise derselbe im Reichstag tbätig sein wird. Herr Fabrikbesitzer Schwager, der Vorsitzende deS Localwahl- coniilLS, eröfsnele die Versammlung, begrüßte die Eischieiiene», insonderheit auch den Herr» Candidaten, mit herzlichen Worten und ertheilte. am Schlüsse seiner Ansprache angclangt, Herrn Vr. weck. Götz daS Wort. Mit Beifall begrüßt, entwickelte nun Herr vr. weck. Götz srin Programm. E» sei vo» vielen Seiten gewünscht worden, so begann ver Redner, daß er sich auch seine» Reuk- nitzer Wählern vorstelle, und er habe diesem Wunsche gern entsprochen. Schwer, so führte der Redner in schlichten. Allen zu Herzen gehenden Worten au», sei eS ihm geworden, die Rcichstag-caiidikalnr und so zu den vielen allen Lasten noch neue zu übernehmen. Allein sür da« Vater land wäre kein Opfer zu groß, und so bätte er sich zur Ueder nähme der Candwatur entschlossen. WaS er spräche, käme au« warmem Herzen sür sein Vaterland und nicht vom Standpiincte de» Politiker» aus. Heute käme e» ihm daraus an, über die Stellung zu sprechen, die er einnähme dem Vaterland« gegenüber. Deutschland hat Feinde ringsum; unter der Führung großer Männer ist eS zu einer compacten Reichskanzler die» erkannt und un« darüber ausgeNärt hat. Dem gegenüber genügt da« deutsche Heer nicht mehr. Während man nun in Frankreich Alle« iür da« Mititair auswrndet, Hobe drr veiflossene deutsche Reich«Iag genörg'lt und bi« von der Regierung vorgeschlageue Vermehrung de« He-re» nur aus 3, anstatt aus 7 Jahr« genehmigt. Wenn unser B>«ma>ck und untrr Mottle so energisch sür 7 Iabre piaidirlen. al» die» thalsächlich geschehen, so war die Oppo sition völlig «ndegrünvet und man könnt« e» nur mit Genug- «buung b-orüßen. daß daraushin d«, Nr>ch««ag ansgrlvst wurde. Der verflossene «e»ch«ta> war zu einer Moverstätt, de«
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