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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.02.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188702217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-02
- Tag1887-02-21
- Monat1887-02
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.02.1887
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W kr? Ns !! ts 1012 Nichtamtlicher Theil. j Auf zur Wahl! * Drr Tag der Entscheidung ist angekrochen; «m 18 Uhr Vvcmillags öffnen sich die Wahllokale, und wenn die Grunde Abend- 8 Uhr schlügt, dann wird sich au> dem Inhalt der Tausende von Wahlurnen ergebe», ob da» deutsche Bvlk den ernsten Mahurus. welcher an dasselbe seiten» de» von äußeren und inneren Feinden bedrohten Vaterlandes ergangen ist, richtig verstanden und gewürdigt hat. Heute ist nicht mehr Zeit, viele Worte zu reden und zu schreiben. Alle Mann zur Wahl! Da» ist die Losung, welche in allen Häusern und Wohnungen, in allen Schreib stube», VcrkausSlädcn und Werkställen wiederklingcn möge. Heran. Ihr reichslrcuen Dählcrbataillone, werfet mit eisernem Schritt Eure Gegner nieder, aus daß endlich ihr böser Mund verstummet. Jeder Wahlzelle!, den Ihr heute für die reichzlreuen Eandidaten — da» ist in Leipzig-Stadt Bürge,meister t)r. Tröndlia, in Leipzig-Land vr. west. Ferdinand Götz in Lindenau — in die Urnen einleget, ist ein Geschoß, da» Ihr in die Reihen der Reichsfeinde schleudert, ist ein Schwert, wonrit Ihr da» vielköpfige Un geheuer kcS verblendeten ParteisanatlSmii» tödllich verivundet. Möge am Abend re» heutigen Tage» der elektrische Funke in alle Welt hinaus die frohe Kunde tragen: Da» deutsche Volk hat am 2l. Februar ans der Höhe der ihm anvcrtrauten Ausgabe. de» Weltfrieden und damit die Eullur zu erhalten, gestanden Mögen alle die großen und kleinen Geister der rcichS- seiiivliche» Negation sagen, iva» sie wolle», so viel ist sicher, daß, wen» heute ein der Regierung in der Mililairsrage zustinimender Reichstag gewählt wird, der Friede erhallen bleibt, de»» dann sieh« Frankreich, wa» e» seitens Deutschland» zu erivaite» hat. Er ist ferner gewiß, daß durch einen solchen W ihlauSgang wieder Beruhigung und Vertrauen in Handel und Wandel cinziehcn, daß der Geschäftsgang wieder ein b.sstrer und der GeschaflSvertienst ein reichlicherer sein wird. Und nun Schulter an Schulter vorwärl» an die Wahlurnen mit dem donnernden Ruse: Hoch Kaiser und Reicht Leipzig. LI. Frliruar 1887. * Eine eben jetzt im höchsten Grade zeitgemäße biblio graphische Novilät ist aus dein N. v. Deckcc'sche» Berlage bierselbst hcrvorgegangen. Es ist dies eine unter Benutzung Lrchivalischcr Quelle,, von den» Oberstlicuteiionl z7 D. Herrn Emil Knorr vcrsaßte Studie, welche den Titel führt: Da» erste deutsche Parlament und die Wchrsragen. Der Autor dieser hochverdienstlichen Arbeit sührt hier an der Hand actrnmäßigcr Thalsachen den äußerst lehrreichen Nast-wei», in welch schreiendem Mißverhältniß bei den Parlamentariern de» Jahre» 48 da» Wollen und das Können slanh, welch au-gedelmler Spielraum dem Diletlanlenlhum in milikainschen Interesse» zu Ungunsten der Fachaulorilälen zugesdanben mar. Air können nur bedauern, daß die Knappheit de» mnS zur Bersligung stehenden Ranme» u»S nicht »erstattet, ausführlicher aus den reichen Inhalt dcSKnorr'schen Werke» ein- zuaehen Trotzdem wolle» wir es uns nicht versagen, unsere Leser aus daS werlhvolh'Material ansnierlsam zu machen, welche- der Autor in dem Abschnitte bcibriiigt, der von dem „Enlwurj zu einem Gesetze über die tculjche Wehrvcrsasiung" handell, weil wir h,er daS Wesentlichste aus den von dem autorita tivsten Benrtlieiler der ganzen Frage, dem Kaiser Wil- beim, damals Prinz von Preußen, herrübrcnben „Be rn erkun gen rüdem Gesetzentwürfe Uber diedeulschse Welirversassung" reprokncirt finden, Bemerkungen, die den Kern der heule schwebenden militairischc» Streilsragen noch ebenso voll und wuchtig treffen, als es schon damals der Fall war. Diese „Bemerkungen" desinirten schon damals als da» Grundprincip der — von dem „Entwürfe" angeblich zum Vorbilde genommenen preußischen Webrversaffuiig: „Die ununlerbrocheiie dreijährlge Dienstpslickt de» Wrl, rpslichtigenbeiderFohnr. — Nicht nur Ablichtung, sondern Erziehung zum Soldaten. — Keine Störung dieser ersten Erziehung durch verechtiguug deS Sol- baten aus Urlaub." ES klingt wie prophetisch, wenn der hohe prinzliche Ver tasser dieser „Bemerkungen" von der Beachtung seiner An sichten die Wirkung erhoffte, baß „da- deutsche Vaterland dereinst ein ebenso niulhige» als geistig und körperlich durch gebildetes Heer entstehen sehen" werbe. Ein solche! Heer ist entstanden, e» hat die nationale Wiedergeburt Deutsch lands aus einer beispiellosen SiegeSlansdahn unter Führung Kaiser Wilhelm» erkämpft — und jetzt, wo der kaiserliche Held, dir böchste Autorität in militairischc» Fachsragc», seine bessernde Meisterhano an de« Organismus der deutschen Slreilniacht legen will, kommt das parlamentarische Dilettanten thum und maßt sich an. besser beurtheilcn zu können. a>» der oberste Kriegsherr und seine be wahrte» Ralbgebcr, was kein deutsche» Heere Noth lhue. — Diese» Geistern, sofern sie sich überhaupt belehren laste» wolle», kann die Leclüre deS Kiiolr'schen BuchcS gar nicht angele,enllich genug empfohlen werden. * DaS anmaßliche Dilettantentbum der Oppo sition in militairischen Dingen gehört noch z» jenen Verniächliiiste» unserer parlanienlarischeu Sturm und Drang- pcs,ote. die sich „wie eine ewige Krankheit" auS dem Jahre 1848 bi» ans die Gegenwart vererbt haben. Schon damal- trat da» Miiglicd de» vom Frankfurter Parlanicnlc zur Verathung der Wehrangelegenbeilen niedergesetzten Ausschüsse», Ab- theilniigi'chei >n> preußische» Keiieralslabe, Oberst Stavcn- hagen den teniageglsiben Beslrcbunge» bezüglich der Ge- staliuiig unserer nationalen Wehrversastung mit folgenden denkwiirdigen Worten in der Sitzung vom 15. Juli 1848 rnlgcgen: ...... Ich habe neulich aus die Divergenz der Ansichten in Duischland »nd Frankreich über stchriide Heere hingewirsen, und e- ist n,,r erst au» bei» steiiopraphischcii Bericht bekannt g-worben, daß daraus enigegnct worden ist: ja in Frankrrich hat >»o» die R-piiblik: ich glaube, da- ändert dir Sacke wesentlich Nicki. Meine Herren! Wenn die Republik wüßte, daß sie ohne die Koste», welche da stehende Heer sordert, fertig werden könnte, ich glaube, sic würde da» Oie.d auch anderweiiig sehr wohl verwenden können und wenn da- sleh-iide Heer hauptsächlich an- Furcht vor der Reaktion per- horieeen! wob, nun daun weiß ich nicht, ob die Reaclion nicht ebenio gni in der Republik staiiiinve» kann. Ich erinnere an Bonnparie. Ha« der nicht die Freiheit mit dein steh-iidra Heere unierdriich? DaS kann sich jeden Augenblick Wiederbolen Ich tage, Ich stelle imch a»i den s,o z-süchen Llaudpuuct. weil mir hier ent gegen gehalir» worden ,11. daS »eheube Heer ist »ur in einer Republik »iiiaruch Der Urleischieb lieg« aber ganz wo ander-. Bei den Fr nzoien ist die l> b-iz-ugung scstgewurze k, daß von der inneren Frei.eit nur die Rede trin kann, iveaii die Fretdeit nach »»ßen, die Ei»re, die Iniegritäl de- Lande- gesichert ist. Die F,,>»zo'kn s Pen diese- Elemei» über Alte-, weil sie wisse», daß e», ohne die Eur-, die Wurde, die Iutegriiäi d» BaleriaudeS nach außen qew.ihrl zu baden, auch keine iniiert Freihel gebe» k na. . , In Teutlchiaud steht die Lache l'ider nicht so; mau ist iirch nicht allgemein zu der Ukderzeugnng gelangt, daß die Ehre und Würde des Vaterland,4 nach außen unerlaß'ich- Bedi»:u»g lür alte innere Entwickelung sein muß; im Siege,»heil, ich besürckil', k gieb! >» Deuiichland weuigiien- eme Anzahl voi Männern, die Ehre »nd Würde des Baterlande- vrei-geden, all daß sie ihre eigenen Fantasten über die Bestallung der Dinge i» demselben aus« geben wollten " * Ter Oberst Steinhaufen ch l» «nit« de» General« stabe» der Arme« und seither Chef der Kartrgraphislhe» Ab- theilnng ist an Stelle de» Obersten Rhein znm Ebes der Topographischen Ablheilung de» Großen Geiieralstade» ernannt und dem Major Haupt vom Nebenekat de» Großen Geurral- stabe« der Rang eine» Ablheilungoches» verliehen worden. * Hinsichtlich der Rekruliruua der Armee für «887/83 ist nach dem „Deutschen Reichsaazeigrr" Nach stehendes bestimmt worden: I. Entlassung der Reservisten: 1) Die Entlass»»« der zur Reserve zu deurlaubendeu Manuschaste» ha» bei deujemge» Druvpea, welche an den Herbftübungen Theil nehmen, am 1. oder 2. Tage nach Beendigung dersclbeu, beziehungsweise nach dem Wieder«!», tresfen in den Garaisonen ftalizufiudea. 2) Für da» Pommersche Fuß- Ariillerie-Pegiment Nr. 2 ist der 31. August, sür «ste übrige» Truvpeniljrilr der 30. September der späteste Entlassung«»»« der Reserviste«. Da» Nähere bestimmen die betreffenden General^om- niando», sür die Fuß-Artillerie die Seaeral-Inspeetio» der Artillerie. 3) Die zu siebeawoaallicher aktiver Die»stzeit Anfang April und za halbjähriger actioer Dienstzeit im Mai beziehnngS- weite November eingestellten Trainsoldate« stad am 2S. Oktober 1887 beziehung-weise am 28. April 1888 zu entlassea, dir Oekonomit-Huiidwerker am 30. September 1887. 4) Veurlaubunzen vou Mannschaften zur Disposition der Lritppcitthcile haben an de» Eatlaffung-iermtneu insoweit zu erfolgen, da» Rekrutr» nach Maß gabe der unter ll brzeichnetea Satheile zar Eiastellnag gelange» köuuen. N. Elostrlluag der Rerruteu: 1) Zum Dirust mit der Waffe sind einznstellru: bet de» Batailloueu der Iasauterie mit hohem Etat je 230 Rekruten, bei den Bataillone» der Infanterie mit niedrigem Eta« je 200 Rrkruteu, bei de» Batatllouca der Ziger und Schützen je ISO Rekruten, bei jedem Eavalterie-Regiment onndefteu» 150 Rekrute», bet jeder rettenden Batterie mit hohe« Etat mindesten- 30 Rekruten, bei jeder reitenden Batterie mit niedrigem Elai inindeftkn» 25 Rekruten, bet jeder Felv-Battect« mit hohem Eta» minorsten» 35 Rekrvten, bet jeder Feld-Batterie mit niedrigem Etat mindesten» 30 Rekratea, bet den Bataillonen deriFuß-Artillrrie mit hohem Etat je 2uO Rekruten, bet den Bataillone» der Fuß- Arullerte mit niedrigem Etat und bet den Pionier-Bataillone» je lkO Rekruten, bet jedem Bataillon de» Eiseubahn-Regimeal» miadrstrn» 135 Rekruten, bei jeder Train-Compagnie: zu dreijähriger aktiver Dienstzeit mindestrn» 15 Rekrute», za halbjähriger actioer Dienst zeit im Herbst 1887 und tm Frühjahr 1888 je 38 Rekruten. So weil Abgaben von gedienten Mannschaften alZ Krankenwärter, be zieh.in z-weise al- Bäcker erfolge», stad Rekrute» in enlsprechcader Höhe über die vorstehend genannten Fahlen hinan» einz,«stellen. 2) Au Ockonomie-Haudwerkern haben jämmtliche Trupventhetl» mindesten» ein Dr.ttel der etat-mäßigen Fahl einznstcllea. S) Für de» Fall, daß bei einzelnen Iruppeutheile» eine Aeuderuug der vorstehenden Zahle» »othwendig erscheine» sollte, ist da» Krieg»- Ministerium zu entsprechenden Anordnungen ermächtigt. 4) Die Einstellung der Rekrute» zum Dienst mit der Waffe hat, — ab gesehen von der Cavallerte, sür welch« nähere Bestimmung noch vorbehaliea ist. — »ach näherer Anordnung der General-Tommando» in der Zeit vom 1. bi» 5. November 1887 zu ersolgen; die sür ba» Poniincrsche Fuß-Artillerir-Regimeiit Nr. 2, die llaierossicierschulen, ferner die al- Oekonomii-Haudwerker »««gehobenen Rekrntea sind am 2. Orlober 1887 und di» Traiusoldalen für den Frühjahr-« termin am I. Mai 1888 eiazustellrn. In den lledungen der Ersatz.Reserviste» sind tm Etat»« jahr 1887/88 au« der Ersatz-Reserve 1. Classe elnzuberusea: ») zu einer rrsten (tOwSchigen Uedung 13,998 Mann, d) zu einer zweiten (-wöchigen) Uedung 10,000 Mann, e) zu einer dritten l14tügiqen) Hebung 8500 Mauu, <t) zu einer vierte» ltltigigru) Uedung 7200 Man». * Dem BundeSrath ist folgende Mitlhcilting über den Betrieb de» Hebam men-Gewerbe» zugegangen: Ueber den Betrieb de» Hebammen-Gewerbes bestimmt die Gewerbeordnung tm K. 30 Absatz 2: Hebammen bedürfen eine- PrüsungSzeuguisie» der nach den Landc-gesetzen zuständigen Behörde. — Ji» Uebrigen fiiiden nach 8- 6 o. a. v. die Borichristea der Ge- werbe,»dnung aus diesen Gewerbezweig nicht Anwendung, auch sind über letzteren seither weitere reich-gesetzliche Bestimmungen nicht er gangen. Hiernach besteht sür Hebammen gewerbtich« Freizügkeit »ich«, vielmehr ist eine Hebamme zur Ausübung ihrer Beius-ldi»q- keit in einem bestimmten Bundesstaate nur dann befug», wen» st» den in diesem Staate geltenden Prüsang-vorschrisien genügt und von der nach de» Lnnde-gesexe» zunändigen Behörde ei» Prüsu»gS« zeugniß erhalten hat. Demgemäß ist iür Preuße» darch Mintsterial- versügiuig vom K. August 1883 ausdrück,1ch vorgeschrieben, daß die gewrrbliche Ausübung der gcburt-diifl'chen lhäligkei« tniierholb de- preußischen Staate- nur denjenigen Hebamme» zusteht, welche rin Plüjiiiig-zeugnib einer preußischen Behörde erhalten haben. Für die Grenzbezirke der Bundesstaaten ist dieser RechtSzustand iusoser» mit Uuzulräglichkritrn vcrkiiupit, al» die in einem Staate geprüfte» Hebamme» von der Ausübung de» Be- ruie- in den benachbarten Staaten ausgeichlosien sind, während e-, bei der Gestaltung der Grenzen und der Enimickeluiig der Berkehrs- beziehungen in den Grenzbezirken, unter Umständen im Interesse nicht nur der betreffenden Hebammen, sondern namentlich auch der Bewohner der fraglichen Gebieitlheile liegt, daß die Hille einer im Nochbarstaale nahe der Grenze wcdndasten Hebamme heran- gezogen werden kann. Um die- zu erreiche», haben die Regierungen von Großbrrzoglhuin Sachsen und von Anhalt bei der königlich preußische» Regierung den Abschluß einer Berembaiung in Anregung gebracht, durch welche die iu den Greiizb.zirkcn der bezeichnten Staalen wohnende» Hebammen wechseliettig zur Aueübung de» Beruse« tu den Grenzbezirken de- Nachbar, staute« zugelassea werde». Die Zweckmäßigkeit eiuer solchen Maßregel ist nicht zu verkennen; auch steht derselben reich-gesetzlich rin Hioderiiiß nicht im Wege Denn in der Bestimmung darüber, welche Behörden sür den rinzelnrn Bundesstaat zur Ausstellung der Prüluiigszeuguiffe sür Hebammen desugt sein sollen, ist der Laude», gesetzgrbung sreie Land gelassen: e« ist deuseldrn daher unbenommen, auch die von de» Behörden eine- andeien Bniide-staale- au-gestrllle» Zeugnisse sür da» eigene Slaal-gib/el allgemein oder in gewisser Beschränkung auzurrkrnnen. — Die vom Reich mit mehreren außer- dkulschen Staaten, nämlich mit Oesteireich-Ungar». Belgien, den Niederlanden, Luxemburg und der Schweiz, abgeschlossenen Britin- barungen, über die qegniicilige Zuiaisnng der in der Nähe der Grenze wohnhaften Medicinalpersoncn zur Ausübung der PraxiS erftrecken sich aus die Hebammen, io daß die in jene» ari-wärtigen Slaalcu geprüften Hebammen nach Maßgabe der getroffenen Ad- machuiigen in Sen bethctligten Bnnbesftaaten ohne Weitere- zur Ausübung idre- Beruse» ziizutaije» sind, während die in einem andern Bnnde-ftaate grplüilen Hebammen den gleichen Anspruch nicht habe». Zur Beseitigung dieses im BuiideSverhäll »isse wenig ent sprechenden Znftaiide» erscheint eS wü»Iche»swerth, eine Verstand, gunq zwischen sä»»ntlichen vunde-rrgirrungen über den 2,laß gleich mäßiger Anordnungen herbeizulühren, und zwar ,n dem Sinne, daß die in einrm Bundesstaate geprüften Hebammen, welche in der Na:x brr Grenze wohnen, in den Grenzbezirken der denachbarlen BunbeSstaalen in demselben Umfange uns unter denselben Bsrau- setzungen zur Ausübung ihrer BeruiSihäligkeit zngelasse» werden, wie die- in den erwähnte» Brrcinbarnngrn mil Leftei reich-Ungarn >c vorgejrdcn ist. Es sollen dabei folgende Grnndiätze zur Richtschnur dienen: ,.l) Hebammen, welche in einem Bundesstaate da-PrüsungS zeugniß einer »ach den Landc-gesetzen zuständigen Behörde erworben haben, iollen.sosern sie in der Röhe der Grenzc eines bemi chvarlen Bunde- ftaaleS ivohuhasi sind, befugt sein, ihre BcrniSlhältgkeii in den in der Nähe der Grenze belegenen Orlen de» letzierwahnle» Staaie» in gleichen! Maße, wie ihnen die» i» der Heiniath geftatlei ist. auSzu üben. — 2) Dir vorstehend bezeichne«»» Hrbanimen solle» bei der A»-übung ihrr» Beruse- in dem anderen Slaale zur Selbstverab- reieduug non Arziitimiilksn an die Kranke», abgesehen von dem Falle drohender LebenSgriahr. nicht bringt sein. — 3) Die Heb ammen, welche in Geniäßheit der Ziffer 1 getroffenen Bestimmung in den in der Näde der Grenze belegenr» Orlen deS Nachbarstaale- ihren Berns ausübrn, verlieren die Besogniß hierzu, sallS sie sich dort bauernd aiedcrlaffen, ober «in Domicil begründen. — 4) Die uiiler F sser 1 beziichnele» Hebammen haben sich bei der Ausübung ihre» ÄewcrbcS a» den in der Nabe der Gienzen liegruden One» de» denachbarlen Staate» de» daselbst geltenden Gesetzen »ad Brr> walluiig-borschkislea zu valerwersea". « E , * Professor Franz Li«zt au» Marßurg veröffentlicht in ver W >e»er Deutschen Zeitung einen Artikel, in welchem er seine tleberzeuguna ausspricht, daß die Wahlen am 21. Februar eine bverwältigence Mehrheit zu Gunstra de» SeptennalS ergebe» »verden. Deutschianv müsse gerüstet sein jetzt unk »och aus Jahre hinaus. Deutschland-Wehrkraft werde erdicht und gesichert durch da» Seplennat. abrr mrbr »sch vielleicht Lurch eine Gcsuntuug und Eistarkuuz der politischen Di-se sei von den Wablen werde sie bringen, indem rr lchr n werde, d.e Liebe zu Kaiser nnd Reich Höker za stellen, all kleinliche Partei-Iuteresien. Ob damit auch der Fried« »il Frankreich gesichert wsrve. da» wisse wohl Nie» Verbältniffe im deutschen Reiche, zu erbosse» und der 2t. Februar mand. Aber die Machtstellung de» deutschen Reiche» sei damit verbürgt uud da» qenüge. Die „Neue Freie Piesse" verweist aus dse sranzoseusreundlichen Kundgebungen der russischen Presse und bemerkt, daß au dieser Franzosensreund- schast, die über Nacht in St. Petersburg Mode geworden sei, ein aut Theil gekünstelt und nur für den Moment be rechnet sein mag. aber immerhin beweisen die Artikel der russischen Presse, baß sich Deutschland nicht mehr daraus ver lasse» bars, im Falte eine» Kriege» mit Frankreich de» Rücken frei zu haben. Diese Thalsache bilde die Folie sür da» deutsch- österreichische Bündniß. dessen Werth sür Deutschland sich neck niemals so überzeugend hat Nachweisen lassen al» heule. * Rußland hat eine wichtige Maßregel betreffs Eon- ceutrirung der militairischen und administrativen An- aelegenheitcn de» asiatischen Rußland getroffen. Einem Be seht de» Zaren gemäß wird eine besondere asiatische Abtheilung im Generalstab gegründet werden, deren Verwaltung die militairischen Bezirke de» Kaukasus, von Turkestan. Omsk, IrkutkS, de» Amur- und tran-kaspischen Ge biete» unterstellt werden sollen, und zwar in Angelegenheiten der militairischen Administrative, der Hebungen und Bewegungen der Truppen, sowie Tran»loeation. Verstärkung »ud Vermin derung derselben, der Befestigung genannter Gebiete und Organisation de» Communication-wesea». der Organisation brr örtliche» Verwaltung in Turkestan nnd dem trans kaspischen Gebiete, der Feststellung der ReichSgrenzr iu den asiatischen Grenzgebieten, und endlich in Angeleaenheilen wisienichaplicher un» anderer Expeditionen nach Asien. Außerdem wird der asiatischen Ablheilung de» Generalstabs die militairisch- politische Eorrespondenz mit den General-Gouverneuren de« asiatischen Rußland über die Beziehungen zu den benachbarten asiatischen Staaten obliegen. * Die von der hollSndischeu Deputirteukamme« angeorbneten Erhebungen Über die Lage der arbeitenden Elasten haben ein geradezu grauenhafte» Licht über die in manchen Fabriken herrschenden Zustände verbreitet und die größte Entrüstung in Holland hervorgerufen. Ein katho lischer Geistlicher au» Limburg, der vernommen wurde» machte über die uiiiiienschliche Behandlung der Arbeiter in der größten niederländischen Porzellanwaarensabrik solche haar- träudende Aussagen, daß Ver Besitzer derselben, welcher vor einigen Wochen vor der Commission schon erschienen war, nicht umhin konnte, alsbald die nötdigen BerLaberungeo an« znordnen. Geradezu empörend ist da» rassinirte Strassystem, da» sich die Arbeiter in manchen Fabriken gefallen lasten wüsten, und überdies kamen über die Art und Weise, wie die vom Staat angesiellten Gesundheit-beamten ihre Ausgabe aussaßten und ousj'übrtrn. Dinge an den Tag, die mau in dem verkommensten Staate kaum sür möglich gehalten haben würde. Be» dieser Gelegenheit erst zeigte e» sich, wie hoch- nölhig da» vom Abgeordneten van Honten vorgrschlagene Gesetz über da» Verbot der Kinderarbeit war. da die Zu- stäiiSe vor der Emsilhrung desselben unmenschliche waren. — Der Krieg-minister hat angeordnet, daß die Anforderungen sür die Beförderung zum Stab-osficier beträchtlich erhöht werden solle». * Ueber den Anschluß ItattenS an da» deutsch- österreichisch« Bündniß wird der „Kölnischen Zeitung" von einem Berliner Eorrespondenten gemeldet: „Man erörtert noch immer vielsach den Anschluß Italiens. Die Angabe» der Wiener Eorrespoadrnz der „Times" wurde», wa» die Form und die Einzelheiten angrht, mit Recht aur unter Vorbehalt erwähnt. Die» gilt sowohl von dem Datum de« Ablauf- al- vou dem angeblich zweifachen, das heißt getreu»««» Abschluß nach der deutsche» and Ssterrerchijchru Seite hiu, weaa auch die Verhandlungen «ege» der Erneuerung sowohl hier als in Wien gelahrt wurden. Die Fortdauer de» italienische» Anschlusses au da- deuisch-österreichische Büivdniß selbst ist jedenfalls «esiwert. Wchtigtr al- die Forinlragea ist di» Verbürgung de» Besitz, staute», die Ihnen zuerst Ich»» >m Jaaaor 1884 vou »„derer Lotte von hier auS, offenbar au- »»terrichtrier Quelle, gemeldet wurde. So weit -» ssich um da» Bündiitß zwischen Deoilchlaud un» Oesterreich handelt, <ot der Reichskanzler diese Bürgschaft in seiner Rede vom ll. Januar und sogar noch etwa» mehr, nämlich die gegenseitige Ausrechthattung der Großmachtstelluag, vollauf bestätigt. Der Minister Manriu, hat nun aber wiederholt iu der italienische» Kammer er klärt l/Mletzt Anfang Avril 1885), daß Italien mit gleichen Rechten uud Pflichten dem Bündniß der deutschen Mächte beigetreten sei. Die- würde also auch die Verbürgung de« Besitzstände» in >rch schließen, welche italienische ministerielle Blätter neuerdings auS- drücktich drloai haben. Der Minister Ti-za hatte allerd ng» in der Pestei Drlrgation M tte April 1883 einen förmlichen Garanlievertrag mit Jial en in Abrede gestellt. DaS koaale sich iiideffea aus die Form bezirhcn. Eia znr grgenseitige» Berihridignrig abgeschlossenes Bündniß Hai eine solche Bürgschaft offenbar jrdensalls zur lhat- sächlicheu Folge und würde ja auch sonst einen zwriselhaslen greif baren Werth haben. Der Bortheil de» Bündnisse- namentlich sür Italien wurde von dortigen eiusichiigra Siaol-inünnera niemals verkannt und die Fortdauer daher auch siet» al» selbstverständlich behandelt." * AuS zuverlässiger Quelle erfahre» die ossiciösen .Berliner Politische» Nachrichten", daß in den oberösterreichischrn wald reiche» Bezirke» von französischen Agenten, die sich sür Schweizer au-geben, sehr bedeutend« Einkäufe von Holz und namentlich von zu Brettern und Psosten ver- arbeiteten Stämmen unter dem Vorwände gemacht werden, daß dieses Material sür die Baute» der Pariser Well-AuS- slellung de» Jahre» >889 bestimmt sei. Die ai»gekausten Hölzer werde,, aus »er Aribergbahn und durch die Schweiz, vkne Süddeulschland zu berühren, nach Orten der srau« tv fischen Ostgrenze expcdirt. Au» den Waldungen de» Prinze» von Sachsen Ksrurz an der Steherling un» auS »en Sttstrwatduiigci, von Kreu.SmLnflrr gingen vornehmlich viel Hölzer aus dicf'1» Wehe nach Frankreich. Daneben kaufen die Franzose» auch bei ^n» noch enorme Quantitäten. In der Zeit vom 6. dis l2 Februar d. I. sind 380 Wagen ladungen Balken und Bretter über die elsaß-lothringischen Gie»zsiat>o»en nach Frankreich gegangen, darunter nach Nancy 182 Wagenladungen, nach Tont 54. »ach Verdun 25. nach St. Diä lL nach Eommercy 2l. nach Lunevile 15, nach Epiiial 2, nach St. Mickel 2. nach St. Mihiel 2. nach Arche» 2, nach Belsort 8 Wagenladung»,,. Vom S Januar di» zum 12. Februar d. I. belaufen sich diese Transporte nunmehr im Ganzen aus 1118 Wagenladnugea. * Unter den Erwiderungen, die der Artikel der „Poll" ..Aus des Messer» Schneite" hervorgerusea hat. befindet sich auch eine Earicalur in dem Pariser Witzblatt« l,o Priboutet: „Boulanaer'S Idyll". Der General sitzt, den bebänderten Hirtenslav in der Hand, lächelnd zwischen seinen Lämmern, die ihn umhüpsen und anblöken. Den Text zu der Zeichnung bildet folgender Brief, angeblich von dem vielgenannten Obersten Hung, Vortragende« Rath im sra»;ösischcn KricgSministerium: An den Redakteur der „Post" ft» Berlin. Du nwpsger Bursche! Ich ergreife die Feder, um Dich »u beschämen, «eil ich es für meine Pflicht halte» Dich mit Schmip» uud Schaube »a de- decke» und die Beleidigung zu rächen, die Da dem tapsrr». rühm- reiche» und au-gezeichneten General Voulangrr zugesüg» hast. DaS soll Dir nicht io bi gehen: To hast grglaud», nach Herzenslust den Erben Karl» de- Großen, du OueSclin'S, Turenne'S and Bon ipnrle'S begeifern zu tönnea — aber Du bist aur ei» Troddel aus eiaea Siocksilch aepiropft. »nd ich werde Dir drn Blasebalg schon ans- schlitzen. Laß Dir sage«, daß mein Ehrs da» sanitrfte G-icköps der Grd« »ft. daß er nick» «twa seine Feit damit hinbriugt, mit Melinit- granate» za jo»g>irrn, vielmehr da» Lebe» eine» Hirten südrt. Floriaa dat kei» Sanftere- d-lungea and Watteau nicht» Saniieee» grmatt. Mein Edes wäre wenh, daß Ov>d rin Idill aus iha dich- rete. Eelbsivers.Lndlich bist Du sür wich eia bloßer Lamp Dank Dir weiß man heute, wran man drn Name» Boulougrr dör». daß e« sich um da» Seplennat i» Deutschlaud handelt. Mir ist da» gleichgüliig, ader e» liegt mir daran. Dir in» Gesicht z» jpeieu »ud Dir zu sagen, daß ich Lud veracht». Ohne Gruß Dei» Feind Oberst P»»G Dazu bemerkt noch vir .Post": Welche Freud« «ird diese« Schreiben ankeren fortschrittliche, Frrnndea ln Berlin maibens — Im „Figara" sind«» »ir aleich- zeitig den verlcumdungsproceß erwähnt, dcr gegen die „Berliner grit«»-" aageftrrngt werden soll, weil fir dehanplet hatte, «in Vaak» hau» Hab« den Artikel aus de» M-ster» Schneid« «splrirt «ad j-chl Millionen dabei verdient — „ercuser cko psa", setzt der „Figaro" hiazu: „eme solch« Bagatelle." * Nach in Kairo ringelangten Privatberichtcn ließ der Eommaudant von Massauah, General Genä. die aesainmle dortige europäische Bevölkerung unv die verläßlichsten Ein. geborenen mit Waffen und Munition versehe», damit cic- selben nölhigensall» an der Berlheivigung gegen einer» seind. lichrn Angriff sich brtheiligen können, bi« genügende italienische Verstärkungen eingetroffen sein werden. — Der bereit» smnatlsirte Abgesandte au» dem Sudan, Dassaala Effendi Chogal, eia Bruder Elia« Pascha'», ist iu Kairo rin- getroffen und vom Khedive in längerer Audienz empfangen worden. Derselbe übergab eine von acht Notabein und Scheich'« de» Kordosan onterzeichnete Petition, in welcher dem Khedive treue Ergebenheit und die Bereitwilligkeit, sür Egypten zu kämpfeu, ausgedrückt wird, wenn nur von egyptifcher Seite eine Unterstützung zo erwarten ist. Der genannte Abgesandt« wurde sodann auch vom Minister kc» Inneru, von Muchtar Pascha und dem Obercommandanten der englischen Ocenpation-armee, General Stepheusoa. empfangen. * Zur Lage i» Ehiaa schreibt man der .Politische, Eorrespcndenz" au» Tien«Ts»n, 18. December v. I. :„ L» die Eran»»«»» de» MorqaiS Tseng zum effecttven Mit- glled« de» Tsung-li-Vamen vrrde» hier große Erwartungen geknüpft, da t» so gut wie sicher ist, daß er jene Agenden übernehmen wird, «tttlche ft> raroväffchea Stoatra den Munter de» Aatzwäriigea zukomme». MurqniS Tseng hat acht Jahre ta schw er diplomatischen Stellungen zaaebracht und sich darin besten» be- währt; seine Lrneaaaag darf daher al» eia Zeichen dafür an gesehen werde», daß China seine fast insulare Abgeschlossenheit aus dem Gebiete der auswärtigen Politik anszagtden entschlossen ist. Tseng'» Anwesenheit im Tsnng-li-N-mea wird zunächst den Verkehr der chinesischen Regierong mit den Vertreter» der Mächte erteich- lern, da rr bekanntlich dir earopäiichea Sprache» vollständig be herrscht. Bi-Her mußlrn die europäischen Diplomaten sich der immer m blichen Vermittelung von Dolmetschen bedienen, wenn sie es nicht vorzogea, nach Tien-Tsin »u reisen und mit de« hicsi-i- > Birekvuig zu verhandeln. SS bars aber auch gehofft werden, daß der neue Minister de« Auswärtigen seine ganze bekannre Energie daran wrudeu wird, die Leitung der auSwärtigea Angelegenheit«, von der schwersälligen Control« de» Tluag-l'-Vainen za emancipiren. Marquis Tseag hat während seiner diplomaiilche» Lausbah, zu oft den lähmenden Eiusiuß dieser in alten »nd starre» Traditionen be fangene» Körperschaft empfunden, als daß rr nicht eine Emauci- plrung von ihr wünschen soll». Der neue Minister kraut besonder» genau den Stand der Dinge ta Frankreich and Rußland, wa» um so werihvoller ist, als jeder dieser beiden Staaten gegebenen Falle- zu China in da» Ver- bäliaiß von Feind oder Verbündeter treten kann. Seine Ernennung wird daher in diesen beiden Ländern nach ihrer Bedeutung gewürdigt werde» und iüSbesoadere in Rußland zu denken geben. Man weiß sehr genau im Zarenreiche, daß eia wirksamer Angriff aus China mit den größte« Schwierigkeiten verbunden wäre, während ander seits da» Reich der Mitte Rußland nicht zu unterschätzende Ver legenheiten »u bereite» in der Lage wäre. Rußland ist «isrig de- müht, in Kaschgariea, Mongolin, und aus der laugen Amurlinie da- chinesische Piestige zo antergrabea und der Zweck dieser rastlosen Minirarbeit ist leicht rrkrnnbar. Daß Rußland nicht zum gemalt- samt» Angriffe Ichrettrn werde, tp sicher, denn schon vor neun Jahren drachlen die Russen, um Chtno oozugreisen, aus der ganzen Amur- liiiir bl«S 17.000 Man», meist mongolischer Miliztrappen, zusammen. Ueberdanpt ist eine Sriegsührung in größerem Stile in jenen ferne» uuwirthlichea Gegenden schon der Kostensrage wegen für Rußland säst eme Uumöglichieit. Line seste Haltung der chmesilchea Regie- rang würde daher schon hinreicheu, den russischen friedlichen Ercbc- rnagen einen Damm zu setzen. Die nächste Sorge sür China muß e» sein, da» fressende Uebel an seinem Lioairköcper za beseitigen, daß sich Korea nennt. Wohl ist die Halbinsel vor einem direcleu Angriffe Rußland- ziemlich ge- pcheit, abrr dir dort wirkenden llnlerwühlungen fremder Agenien bilden eine Quelle sorttvährendrr Gefahr und lassen den Zwiespalt zwischen China und dem ihm vielsoch verwandten Nachoarskao« Japan nur an Schärfe zunehmea. Auch in Japan haben die Sym pathien für Rußland nicht die Oberband and ein einige» Zusammen gehen beider Staalen io auswärtigen Fragen erscheint »eher t» dieser Achtung nicht blo» vortlie laaft, sondern auch naheliegend. Wenn China da» bisherige System ausgiebt, sich in Seal durch unwissende Mandarine vertreten zu lassen und anstatt ihrer einen mit den Interessen beider Staaten vertranten Mann hinseudet, wird auch die bisherige Spannung zwischen China and Japan Nachlassen und der chinesische« Negierung e» ermöglichen, sür den Nothsall aus die Streitkräjie de» beuachbarten Lande» zu zählen. * AuS Kalkutta. l6. Februar, wird über die Feier de« RegierungSjubiläumS der Königin Victoria aemeldet; „Heule Vormittag wurde eine Parade über die Garnison abgehalten. Hieraus begab sich der Vicekönig, Lord Dusserin. begleitet von dem Höchsicommanvirenden, General Rodert-, dem Vicegouvrriieur Sir N vcrS Thompson uud den Mitgliedern de» Natlie» in feierlicher Auffabrt nach dcr Kathedrale, wo ein Festgotle-bienst staltsand. In allen christlichen Kirchen, in allen Tempeln der Parsen und Hindu», sowie in sämmtlichen mohamedanischen Moschee» fand gleich falls eine religiöse Feier statt. Auch mehrere religiöse Um« züge wurden in der Stadt abgehallen. Sehnlich wurde da» Jubiläum in allen indischen Städten gefeiert. Außer daß viele Sträflinge ganz begnadigt wurden, erhielten eine große Anzahl eine Verkürzung ihrer Strafzeit. Die „Gazette os India" macht heute die Gründung eine» neuen Orden» sür literarische Verdienste der indischen Eingeborenen bekannt." Auszug «S »e» Prstokolle ü»er »te Ptcuarsttzmt- »es «gtbe« »o« S. Februar 1887*). Man nimmt zunächst von einer Einladung der Schiefer- und Zlegeldeckerinniing »» drm am 6. and 7. 1. M. hier staitfinbeaden Verba,d-tngr Kcnntniß and gelangen daraus die Beschlüsse der Stadtverordnete» z» dem Speciatbudget „Gewerbeschule" und ei», zeliieu Positionen i« verschiedenen Tonlen des diesjährigen Hau-Hiili- plane», de», aas die Vorlage wegen Errichlnag einer Lehranstalt sür Buchdrucker and einer Fachschule jür Maler and Lackirer innerhalb de« Rahmen» der städtische» Gcwerbeschnlr »am Vortrag. LS ist da» Srsorderllche aa-zutührr». Herr l)r. meck. von Fimmermaoa hat Wider die Wahl zum Mitglied« de« Schulaa-schusie» mit Bezugnahme aus seine BerusS- geschäfte remonftrir«. Es ist die» drn Stadlvrrorduetr» zar Ent schließung vorzulegen. Vorbehaltlich der Zustimmung der letztere» beschließt mau hier- ans. da» Orchester im neuen Theaier mit rinn» Aufwand« bi» za 1735 ^ üeser zu legen, serner einem Gesuche de» Gemeiaderathe« zu Lindeaaa um Genehmigung der projrciirteu Ueberwölbuag and Ger-idelegaog de» Lindeaauer BanerngrobenS, soweit städtische» Areal in Frage kommt, unter der Borau-setzong. daß der Pächter de« Areals aus weitere Enlschädtgnng al- die von der Gemeind« Lindenon übernommene dcr Stadl gegenüber verzichtet, stattzngeben uud eventuell s. Z. wegen der zu übernehmenden bleibenden Verbindlichkeit die Genehmigung der küiiiql. Krei-Hauplmaanschost eiusaholen, weiter da» zum Rtttergate Lößnig gehörige HauSgrundftück Nr. 17 auler Bewilligung de» von dem RillerguiSpachier beansprachlea ent- sprechenden Pachtrrlasie» an di« Gemeinde LSßaig z» dem Preise von 1020 zu verkauft» und serner eine Vorlage der Stadt« wasse, kunst wegen veräadernag und theilweiler Erneuerung der Lpriftlriiungen de» H. and X. Filter» mü einem Aoswaade von 3531 ^4 35 -C ä» genehmigen. Im Siadtverordoetencallegium war angeregt worden, den Drei- radsahrern da» Fader» durch die Straßen der ianerru Stadt z» ge statte». Man erklär« sich hiermit eiuvcrftoadea avd ist drShald ve- ta»»i«ach»ag p, erlassen. « Der Besitzer de« Grundstücke» B-rfaßgäßche» Nr. N dal eine Ansragr wegen etwaiger Ä nderung dcr Fluchtlinie iür de» Fall eine» Neadaue» de» Trnndliücke» gestellt. Ms» beschließt d-iraas, «an einer Lendrrnntz der gluauiiuie abzusrhea. Ws« G Februar 1887. E» liegt «ine EInladang zu der am 11. lausenden Monal» statt« findenden Lrrsaminlung der Geweiaaützigr» Grftlljchas» vor, »an wrlcher man Kruniniß nimmt. Für die Vorbereitungen zur Frier de« Gebnrl-tage» Sr. Majestät de« deutschen Kaiser« drpntirl man di« Herren Sladtriib« Hehler. Noch and Schars. *) EingeNing«, bet »er Nrdartta, »m IV. Febril 1887.
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