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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.01.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188601116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-01
- Tag1886-01-11
- Monat1886-01
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.01.1886
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*ech mehr ab« solle» die mündlichen Versicherungen, deren Träger Kaulbar» war. bcigelrogen haben, den Kaiser sür den Fürsten von Bulgarien müder zu stimmen." * Ein Berichterstatter der..Time«" ist seiner Versicherung nach im Glaube, den Inhalt de» Schreibe»-, welche- die spanische» Bischöfe beim Tode de- König- Alpbon- an dea Pawst gerichtet batten, und da- bl» zu der jetzt rr- solgten Billigung Leo'- XIII. streng geheim gehalten worden sein soll, mitzutheilen. Die Erkläruna, welche mit einer Er- oebenhe»t«ver>,cherung der spaiiischen Geistlichkeit an den Papst beginnt, entblilt folgende fünf Puncte: 1) Obgleich die Politik sich aus religiöser Grundlage aufbauen sollte, io stad doch Religiös und Politik ganz verschiedene Dinge »ad sollten nii'mal- mit einauder vermischt werven, und deebalb sind auch, soll« Der Glaube und die katholischen Grundsätze gewährt werden, all« Regiert«,ig.'iormea zulässig. L) Da die Preise im All> gememen uud dttr katkolischea Blöiier inSdrsondere gewöhnlich zu der Erörterung ueliglöier iiraaeu ia B rbindung in politischen An- gelegenheiteu beniitzi w eben, w laden sich die Bischöfe verpflichte« zu erklären. daß keine Veröffentlichung irgendwelcher Art. welche Bürgschaft die Nmrica ihrer Urheoer auch imarer biete» möge, ba- Rechi ha», ouezutvhreu und noch weniger zu bestimmen, welche Regierung-sorm inM der katholischen Lehre am meisten im Einklang siehe; dieser Recht bleib« vielmebr dea Erlassen der amtlichen Organe der Kirche in dea betreffenden D öceica Vorbehalten. 3» Damit kerne Bcrguschnag von Religion und P-l.tik gestaltet werbe, verliert j de Veröffentlichung, welche sich weigert, die E itscheidung der Biichöi« aniuerklrnnen. eo- Recht, alS eine katholische belrachiel zu weiden. 4) Weein auch den katholischen Schriftstellern volle Freiheit IN der Benbeibiguug ihrer Lcdien zugeitanben wird, so w,ro ihnen doch an,'- Herz gelegt, niemals die Grundsätze der christlichen Liede, welche von Tr. Heiligkeit so dringend betont werden, ausier Acht zu lassen und sich nicht anjiiinasten, daß ihre '.'lrbeiteu mehr «rast habe» al» die Gründe und Beweist, aus die sie sich sinnen, b) Jel>er Bischos wird diese Erklärungen durch einen Tiöcela.i.Erlast in all,- Form ve>öffentlichen. (Es folgen die Uiiier- jchrisien von drei Tarttiaälcn, zwei Etzblichöseil und den Bischöfen) Diese» SchrijlslüSck richtet, wie angenommen wird, seine Spitze vor Äilem qogen den Carli-mu-, mit welchem der spanische Episkopat von anderer Seite für solidarisch erklärt wurde. * Die Pariser „Dacht" urtheilt, wie schon kurz erwähnt, in einer Rückschau aus die Kriegsmarinen de« Jabre» >885 solzeadermaßen über die deutsche: „DaS dculsche Reich hat das im vorigen Jahre begonnene Werk sorlgefeyt, und trotz seiner Eolonialerwerbunaen bat eS seine Hochsee flotte nicht.eher vermehren zu mlinen geglaubt, al» bis vie Torpedoboot«.-, welche bei der Küfienverlheidigung Mitwirken sollen, vollent'et sind. Sich einen ausgezeichneten Generalnab, woblgeübto Mannschasten heranbilvcn. allzu kostspielige Versuche vcrurcidcn, beobachte», wa- im Auslände vorgeht, ta» ist die nxeise und kluge Politik, die mau in Deutschland zur Verwirklichung de» schone» Traunies treibt, unter den Seemächten eine bcrvorragendr Stellung einzunehmen". Wa« Frantreich betrisst, so wird aus b»e ungeheure Thäligkeit hingewiesen, wntche seine Kriegsflotte im fernen Orient und vor MaoagaSkan entwickelt bade. Infolge Vesten habe sie keine Fortschritte im «-igrnllichen Sinne de» Wortes machen können, und selbst die klainen Versuche de- MitlelmeergcschwaverS mit Torpedos würben nicht viel zur Klärung der verwickelten Frage beigetragcir haben, „wenn man sich nicht dir vom Aus lände kommenden Lehren zu Nutze gemacht Härte". Auck kein neue- Panzerschiff ist gebaut worden. ..Da» Jahr 1885 war in Bezug aus das Material ein LiquidationSjahr". „National" erkennt die Ursache der großen Erfolge Deutschland« in der Dankbarkeit und Treue, dir Kaiser und Volk ihren großen Männern bewahrt hätten. Leiber sei da» in Frankreich anders. « Da- Dementi der „Kölnischen Zeitung" betr. de» Rücktritt» deS korseanischen Minister» v. Möllendorfs kehus» seine» UebertrittS in den chinesischen Staatsdienst ist. wie e» scheint, die Aufwärmung einer alten Anfang December erschienenen Notiz eine» englischen Blatte», wonach der Rücktritt v. Möllendorff'» in den chinesischen Dienst wahrscheinlich sei und Herr v. Möllendorff in Tientsin er wartet werbe. Außer direkten neuesten Nachrichten auS Söul meldet nun aber gerade ein Brief au» Tientsin mit der setzten Post, daß dies« Gerüchte au» der Lust gegriffen sind. Oesterreich und Montenegro. * Da» ofsicielle Blatt der Regierung de» Fürsten der „Schwarzen Berge". ..Gla» Tscbernogorza" (die Stimme Montenegros), »st zwar kein Organ von großer politisch» diplomatischer Wichtigkeit, aber in gewissen auswärtigen Ministerien, besonder» in denen Rußland». Oesterreich», der Türkei und der Balkanstaaten, wird e» dennoch sehr ausmerk sam gelesen, weil eS, je nach Umständen oder »n manchen europäisch-orientalischen Fragen, sich in einer Weis« äußert, welche wirklich dem Titel de» Blatte» vollkommen entspricht und kaun» in den Amtsblättern anderer Staaten Nach ahmung findet. Deshalb ist auch im Preßbureau deS Aus wärtigen Amte- zu Wien rin besonderer, der serbischen Sprache mächliger „Lector" angestcllt, dem gerade die politischen Artikel und übrigen Auslastungen de» „Gla» Tschernogorza" zur event. Uebersetzung empfohlen sind. Derselbe „Lector" hat zwar auch „ock aus die übrigen im Königreich Serbien erscheinenden Blätter zu achten, aber diese nehmen seine UebersetzunaSkunst nur selten in Anspruch, weil ersten» im Reiche de» König» Milan die freie Presse, sowie jede unabhängige politische Meinungsäußerung schon längst zu den „überwundenen Stand xunclen" und überdies die mehr oder minder mit der Beb grader Regierung in Verbindung stehenden Blätter stets von Lob und FreundsckastSversicherungen für Oesterreich-Ungarn iiberfließen. So bat also der erwähnte „Lector" hinlänglich Zeit »ino Muße, seine ganze vigitirende Aufmerksamkeit aus den „GlaS Tschnernogorza" zu concentriren, der. wie schon aesagt. die Stimmung und Austastungen in Cetinje in der Ltegel wirklich so wiedergiebt, wie diese dort zum Ausdruck gelangen. Unter solchen Verhältnissen ist eS daher einleuchtend, daß der Blaustift und die UebersetzungSIbiitigkeit deS ministeriellen Lector» dem genannten montenegrinischen Blatte gegenüber selir häufig in Anspruch genommen werden. Diese lieber, sctzungen werden alSdann von dem Borstande de» Preß> burcan- dem Minister deS Auswärtigen Amte-, Gras Kal, »okq, vorgelegl, der sich über die „Preßneuigkeiten" täglich von seinem „reserirenden" H"sratb, d. h. dem Ebes deS Preß- burcauS, Bericht erstatten lägt. Sind diese „Preßneuigkeiten" von ganz besonderer Wichtigkeit, so bat Gras Kalnokh auch die Verpflichtung, dieselben an noch höherer Stelle vor- zulragrn. Wir wissen nun nicht, ob die» auch mit einem Artikel de» „GlaS Tschernogorza" geschehen ist, den dieser jüngst über die „absichtliche Unrichtigkeit" einer in Wien nnd Pest rr- lastenen amtlichen Versicherung veröffentlicht hat. Jener Artikel, der ein sehr nachdrückliches, nach Wen und Pest ge richleleS Dementi enthielt, bezog sich aus eine Nachricht, welche das montenegrinische Amtsblatt kurz vor dem Abschlüsse de» serbisch - bulgarischen Wasienstillstantc» brachte. E» ließ sich nämlich au» der Herzegowina melden, daß die dortigen öfter reichischen Truppen ganz bedeutend verstärkt wurden, wa» besonder» läng- der montenegrinischen Grenze geschehen, wo e» kein einzelne» Hau» gebe, da» nicht voll Soldaten sei. ES wurde noch binzuaesügt, daß wegen Mangel» an Unterkunft» orten sogar Baracken sür einzelne Truppen-Ablheilungea er richtet worden seien. Diese Mittbeilung ließ da» Wiener AnSwärlige Amt in den bochossicivlen österreichisch-ungarischen Blättern sofort mit aller Enlschiekenheil in Abrede stellen. Es sei zwar richtig, bieß e». daß einige Tage hindurch in jenen Grenz gegenven Truppenandäusungen stattqesunden haben, allein da» erk.äre sich nur durch die alljährlich im December erfolgenden Truppenadlvsunaen. welche einige Tage mit den alten Garni sonen in den betreffenden Ortschaften und Gegenden ver bliebe» feie». Gegenwärtig aber wäre» di« früheren Garnisonen bereit» abmarsckirt. weSbalb von militairisLen Bersiäiküngen. f Arien au» Leipzig vorauSzukehen Ter Erfolg entsprach denn von welchen der .GlaS Tschernogorza" gesprochen, gar lucht ai-.ch durchaus den geliebten Erwartungen. Mil jugendsrischon die Rebe fein könne. Slünmen und glockenreiner Intonation eröffnelen unsere Gäste Gegen diese» Dementi wendet sich nun da» niontene- grinische Blatt mit großem Nachdruck. Es erklärt auf Grund „sesislebender Thatsachcn. die ollen Bewohnern der Hrrze- gowina bekannt seien", daß dort diesmal vie Ablösung der österreichischen Garnisonen viel srüber stattgesaiiten bade al» sonst. Auch seien die alten Garnisonen längere Zeit mit de» »eu angekommenen Truppen i» den Ortschaften läng» der montenegrinischen Grenze verblieben, waS nüher niemals ge schehen sei. So befind sich also an der Grenze im Hinblick auf den dort gewöhnlichen Truppenstand thatiächllch die dcppelte Zahl desselben, we-balb man wohl Recht halte, von militairischrn Maßnahmen Oesterreich» an der montenegri nischen Grenze zu sprechen. Der „GlaS Tschernogorza" g»ebt auch zu verstehen, daß der Grund dieser Truppen» Verstärkungen leicht zu eerathen fei. Wäre» nämlich die Serben in Sofia eiagerückt. so Härte Montenegro genau den gleichen Anlaß gebadt, in die Herzegowina einzumarschiren. wie ihn die Serben zum Einsall in Bulgarien nach rem Einzuge de» Fürsten Alexander in Philippopel hatten. Bon einem solchen Zwischenfall sei indeß Oesterreich verschont geblieben, weil e» die höchst peinliche Neberraschung erleben mußte, daß sein Schützling und Freund König Milan sammt seiner, ganz nach öilerreicbischem Muster „vrganisirlen" und „geführten" Armee von den Bulgaren jämmerlich geschlagen wurde. Da» montenegrinische Blatt glaubt noch bemerken zu müssen, daß die ganze Action de» Wiener Eabinel» vom Augenbbck der überraschenden ostrumelischen Bewegung ab aus der Voraussetzung berubte, bei einem Zusammenstoß zwischen Serbien und Bulgarien müsse Elftere» undebingt schon au» dem Grunde siegen und Letztere» unterliegen, weil vie serbische Armee die österreichische stet» zum nachabmungSwürbigen Lorbilde genommen habe. Man batte aber vo» den Febtern, Mängeln und der kläglichen Leitung der serbischen Armee i» Wien ebenso wenig eine Vorstellung, wie man dort eine solche von den eigenen österreichische» HeereSzustänben unmittelbar vor gewissen Kriegen der Neuzeit halle, in denen man auch ruhmvoll zu siegen glaubte, während man in Wirklichkeit nur höchst wuchtige Niederlagen erlebte. In einem Amtsblatt«, wie e» der „Gla» Tschernogorza" ist, scheint eine solche Sprache jevensall» bemerkenrwerlb und kaum dazu angelban, die Verhältnisse und Beziehungen zwischen Montenegro und Oesterreich ia einem besonder» sreunbschastlichen Lichte erscheinen zu lasten. Neberbaupt dürste der serbisch-bulgarische Krieg noch lange seine Schatten aus die Verhältnisse der Balkanhalbinsel werfen und zwar kaum zum Bortheiir Oesterreich» und de» geschlagenen Königs Milan. Sachsen. * Leipzig, 10. Januar. Zu dem Regierung- Jubiläum Sr. Majestät deS deutschen Kaiser» bat der Ausschuß der deutschen Turnerscbast die folgende Adresse in geschmackvoller altdeutscher Ausstattung übersendet r Sr. Kaiser!, und Könlgl. Majestät Wilhelm, Kaiser von Deutschland und König von Preußen. Die ehrfurchtsvoll nliterzeichneien Vertreter der deutschen Duruerschalt bringe» au dem Tage, an welchem Sw. Majestät vor sllnsundzwanziq Jahren da» Herrschers»«» und damit die ruhmvolle Laufbahn antrat» die da» dculsche Vaterland groß, tart und einig gemach» hat. ihren ebrerbiciigsten Dank und die wärmsten Blückwünlche, sowie die Versicherung, daß die demsche Turnerschast apezeir treu zu Kaiser und Reick stehen uud die aus dem Turnplätze gewonnene Krait für dar Vaterland em'ktzen wird! Ew. Majestät treu und ehrfurchtsvoll ergebener Ausschuß der deutschen Turnerschast. nr Leipzig. 10. Januar. Am gestrigen Abend hielt Herr Direktor vr. Hasse in einer Versammlung dcS Leip ziger Gemeindebeamtenvereins, welche im Saale de» „LehrervereinShauscS" stattfand, einen ebenso interessante» wie instructiven Vortrag über die Balkanfrage. Der Herr Vortragende erläuterte zunächst die geographischen Verhältnisse der Balkanbalbinsel, gab hieraus in gedrängter aber über ichtlichcr Weise ein Bild der geschichtlichen Vorgänge seit dem Allerthume und schilderte die böchst verwickelte» ethno graphische» Verhältnisse dcS BalkangebicteS. Weiler wurden dann die Ursachen und Wirkungen der neueren und neueste» Kämpfe, sowie die Absichten der bierbei betbeiligten Groß Mächte bezüglich der Zukunft de» Balkangebiete» beleuchtet und zugleich da» Interesse, welches Deulschland an der zu künftigen Gestaltung diese» Jebiel» habe, da», wenn auch nickt m politischer, so doch in volkSwirthsLafllichcr Be ziehung für un» von Wichtigkeit sei. hcrvorgeboben. Herr Direktor vr. Hasse erläuterte während seines Vortrags an drei großen Landkarten, welche daS Balkangebiel in seinen verschiedenen politische» und ethnographischen Phasen darstelllen, seine AuSiührungen. Die große Aufmerksamkeit, mit welcher die Zuhörer dem zweistündigen Bortrag folgten und der lebhafte Beisall am Schlüsse desselben ließe» erkennen, daß der Herr Vortragende mit der Besprechung diese- Thema» tw nicht nur einen glücklichen Grift gethan. sondern e» auch ver standen, dasselbe ia höchst interessant» und fesselnder Weise zu behandeln. — Am heutigen Montag Abend findet in den oberen Sälen de» Hotel vePologne (Gastbalter Herr Heinrich Noack) die AbsckirdS-Soiröe der Leipziger Quar tett- und Eoncerlsäiiger. Herren Eyle, Platt. Hoff mann. Lock«, Frische. Maaß und Hanke, statt, woraus wir unter gleichzeitigem Hinweis aus den Anzeigentbcil der vor liegenden Nummer mit dem Bemerken ousnierkiam machen daß die genannten Herren, welche sich auch während ihre» diesmaligen mehrwöchcntlicben Auftretens im Hotel de Po- logne der vollen Gunst eine» zahlreichen Publicum» zu er freuen hatten. daS heutige Programm zu einem sehr reich haltigen gestalten werden. ^Leipzig, lO. Januar. Am Tbüringer Bahnhof brachen gestern Nachmittag zwei 10jährige Knaben durch da« Ei» aus dem Parthensluß. Ein dazu kommender Derksührer zog dieselben lebend wieder heraus; man brachte sie in die elterliche Wohnung. — In der Grimwaisckien Straße stieß gestern Abend ein angetrunkener, bier wobnbaster Hand ar beiter einen alten Mann ohne alle Veranlassung so heftig vom Trottoir, daß Letzterer hingestürzt wäre, wenn ik», nicht ankere Leute geballen Kälten; den unverschämten Patron nahm man an» Naicbinarkt in Hast. — Heule früh wurde von der Polizei ein von der hiesiaen kvnigl. Staats anrraltschast wegen Unterschlagung steckbrieflich vrrsolgter Schneidergeselle au» Ziesar meiner Herberge au-gemittelt und in Gewahrsam genommen. s Neustadt» 10. Januar. Von Ostern 1888 an wird die bisherige .einfache Volksschule" Neustadt» zur .mittleren" erhoben. Die» wurde nach eingehender Be- ratbung über die zeitgemäße Regelung vnsere» Schulwesen» in der Schulvorstands-Sitzung am 2t. vorigen Monat» b«. schloffen, nachdem in der Sitzung am 8. desselben MonoteS die Unterlagen wesentlich ouSgearoeitet worben waren. Dem die neue Einrichtung leitendcn und mit au-sührenden Schul- director wurde eine persönliche Zulage von lOO ut aus« Iadr bewilligt. Einem Ansuchen de» SchutbauSmann» wnrde insofern entsprochen, al» diesem letzteren bei der gegen früher sedr vermehrten Elaffenzahl wäbrend der Wintermeaate eine Aushilfe zum Kohlentragen gestellt wird. Groitzsch. S. Januar. Die am Hohen NeujahrStage seiten» de« .Eomit» für eine Ebristbescdeernng für arme Kinder" veranstaltete vssentlich» Edrisibescheerung war wohl- besucht. Di« rege Tbeilnabme war bei dem bekannt gewor denen Auftreten eine« Toppelquartett« de» von früher hier« selbst i» beste» Andenken stehenden akademische» Gesangverein- Feier durch ein geistliches Lied von E. F. Richter in ürbigster Weise. Hieran schloß sich die überaus weihevolle und von wahrhaft poetischen, Empfinden burckdrunaene An- prache de» Herrn Diakonu» Hoffmann. (Gr.-P. N.) — Nachdem die Zweite Ka,»mer die Wahl deS GutS- !>«sitzrr» Halm im Landwahlkreise Nossen-WU-druss cassirt batte, weil derselbe nicht Sachse, sonder» Anbaitiner war. ist jetzt am 7. Januar der Rillergulspachler Horst in Rothschöilberg nahezu einstimmig gewählt worden. Derselbe t couservativ. Frankeuberg, S. Januar. Ein Heller Feuerschein, welcher gestern Abend gegen 6 Uhr am südöstlichen Himmel ichlbar wurde, rührte von einem Schadenfeuer her. da» die ehemal» Scbreyer'sche, jetzt Liedern,ann'sche Spin nerei in Falkenau bei Flvha zum Herd batte. In der Etage de» 5stockigen Baumwollspinnerei-Gebäude» war plötzlich der Brand entstanden (die Ursache ist u»S nicht bekannt geworden) und verbreitete fick mit solcher Schnellig keit weiter, daß an eine Rettung von Objecten nicht zu denken war und der Inhalt de» großen Gebäude» wohl sämmtlich al» vernicklet zu bezeichnen ist. Darunter befanden sich auch ganz neue Spinnmaschinen, welch« erst vor wenig Tagen eingelroffen und noch in der Aufstellung im oberen Stockwerk begriffen waren. Au» weiterem Umkreise waren Feuer- wcbren eingelroffen, deren Tbätigkeit die Erhaltung des Seitenflügels (Zwirnerei und Contor) zu danken sein dürfte. Für daS zahlreiche Arbeit-personal wird eine arbeitslose Periode wohl kaum entstehen, da die in Berlin seßhafte F.rma Liebermann L Söhne auch die zweite Falkenauer ehemals Fiedlersche) Spinnerei besitzt, welche im Octrber 1833 ebensall» eiu Raub der Flammen wurde, und in deren nenerbaukcm umfangreichen Elabliffeinent sicher auch daS Personal der jetzt Ldgebranuteu Spinnerei Beschäftigung mden wird. (Frankenb. Tanebl.) — Ter Stadtrath zu Freiberg hat fick der Petition der städtischen Collegien in Hainichen um Erbauung einer Eisenbahn von Mittiveida über Hainichen nach Freiberg an- gcschlvsscn. Plauen, v. Januar. Seiten» de» Herrn Landgerickt»- präsikent Ritter re. Priber und in Gegenwart sämmtlilter Beamten und des sonstigen Personal» deS kgl. LanogerickkS. sowie deS Herrn OderamlSrichter. Ritter rc. Uibrig und de- Herrn StaatSanwalt Beutler wurde gestern Vormittag i,12 Uhr in» CivilverhanblungSsaat deS kgl. Landgerichts hier der von, t. Januar bS. Is. ab zu», zweiten D>reclor beim kgl. Landgericht Plaue» destanirte Herr LaiidgericklSralh Heinrich Paul Sckeussler verpflichtet und in sein Amt ein- gewiesen. Der Herr Präsident eröffnet« die Feierlichkeit durch ein« Ansprache, bewillkommnet« den neuen Herr» Tireclor ans da» Wärmste und nabm ihm sodann den gesetzlichen Handschlag ab. Herr Direktor Scbeusiler erwiderte die Worte de» Präsidenten und ließ sich die anwesende« Herren Vor teilen, woraus die Feier ihren Schluß erreichte. s Planen, S. Januar. In die aussehenerregende Be- IrugSsache. welche hier vorgekommen und die immer noch viel von sich reden macht, scheint Licht zu komme». Gutem Vernehmen nach bat der eine Inhaftirtc. und zwar der jenige, welcher sich seine 17jährige Frau sozusagen erickwindelt bat, ein Geständniß abgelegt, welchem zu Folge er die Betrügereien allein verübt haben will. Tkatsacke ist, daß ein zweiter, wegen fraglicher Sacke inhastirter hiesiger Einwohner gestern Abend seitens der königl. SlaatSanwallsckasl wieder aus freien Fuß gesetzt worden ist. Die Zahl der verübten bez. versuchten Betrügereien hat sich seit gestern wieder »m »inen Fall vermebrt. In diesem Falle wurde von dem Per haftete» — derselbe steht noch im Anfang der 20er Jahre und bat eine keineswegs rühmliche Vergangenheit — der Versuch gemacht, einem hiesige» Musiker 200 abznlocken. womit der Betrüger angeblich Sportelgebühren, welche »hm durch seine erdichtete ErbschaitSangelegenbeit erwachsen, hatte bezahlen wollen. Dem Musiker kam die Sache aber Ver> däcktig vor und er behielt sein Geld. —o. Der reichste und mächtigste der kaiserlichen Doigte dcS alten BoigttandeS scheint der kaiserliche Oberhosrichter Heinrich, welcher mit seinen Söhnen Heinrich dem Klugen und Heinrich Reuß nach >203 vie beiten Linien Plauen, die bnrggräsliche oder allere L»»e Plauen und vie Reuß Plauensche oder jüngere Linie, stiftete, gewesen zu sein. Heinrich der Kluge, der nach dem Tode seine» BatcrS 1303 in den Besitz der Voigtei Plauen nebst Doigtsbcrg, OetSnitz und anderen Gütern gelangte, unterwarf diese, mit Ausschluß von BoiglS berg und OclSnitz. auö Furcht vor den Markgrasei» von Meißen und Landgrafen in Thüringen, >327 der Krone Bobinen al» ReichSaskcrlchn und eben diese« geschah >340 von dessen allerem Sohne. Heinrich dem Verletzten, mit der Reichjvoigtei VoigtSberg und OelSnitz: doch blieben die Boigte, welche diese Güter besaßen, auch nachdem Kaiser Karl IV. solche mit Beistiinmuiig deS Knrsürstencollegiui»» für ein böbmischcS Erblehn erklärt batte, in Ansebung ihrer Personen reich-unmittelbar und üblen daher auch die Regalien aus ihrem Gebiete au». Damals gehörte Plauen dem Voigke Heinrich dem Langen, welcher 1357 Borna und Kobren mit dem Psandbesiye Gcilhain von den thüringischen Land grasen erwarb, indem er ihnen Mühltroff. Lübau, Wieder-, berg, Adorf, Neukirchen. Pausa mit seinen Beiiebnen und der RcichSberrschast Hirschberg abtrat. Später, im Jahre 1353, er warben die Landgrasen vom Kaiser auch Planschwitz und Stein. Seit >382 waren genannte Güter, sowie VoigtSberg mit Oettinitz, Akors und anderen bei de» Markgrafen Wilhelm de» EinäugigenLandeSportion. so baß damals säst daS gesannnte jetzige sächsische Boiczlland unter der LehnSherrtichkeit der Wettiner Fürsten erscheint. Letztere Periode, die Jahre von >357 bi» >382 umsastend, wird in der kürzlich erschienenen fünften JahreSslbrlit. auf da» Jahr >884 zu >885, .Mittbeilungen de« Altertbum«verein» zu Plauen im voigtlande durch Veröffentlichung von >23 Urkunden und urkundlichen Auszügen vorgesührt, weiche der Vorsitzende deS Vereins. Semincwoberlchrer vr. Jobanne» Müller» mit bewährtem Sammelfleiße zusanimcngeslcllt und sich dadurch um die Geschichte der alten Herrschaft Plauen hohe Verdienste erworben hak. Bis jetzt sind von genanntem Vereine K42 bezügliche Urkunden durch den Druck bekannt gegeben worden. Angeschloffen diesem Urkundenschatzc finden sich Nachrichten über „Falkcnstein im Voigtlande", gesammelt vom Freiherr» E. v. Reitzenstein. Der Verfasser bat mit anerkenneswerthem Forschergeist? zunächst die ältesten Nachrichte» über die Herr schaft Falkenstein zusaminengelragen und dcmit die Geschickte der beiden Familien von Falkenstein und von Trützsckler verbunden, von welchen letztere Falkenstein noch jetzt — seit dem 20. Januar 1400. also säst sünsbundert Jabre — besitzt. Die ebenso ausführliche wie sorgsällig gegliederte Abhand lung über Falkenstein umfaßt die Zeit biS zum Anfang de» >7. Jahrhunderts. Ferner ist der Schrist eine Erimnial qeschichte au» dem Jabre >548 beigegeben, die eine» Dieb stadl betrifft und mir Exi-cution de« Diebe» am Galgen zu Plauen abschließt. Enkt cd sinket sich ein Bericht über da« VereinSleben de» AllerlbumSvcrem» zu Plauen, au» welchem ersichtlich wird, daß derselbe zur Zeit 2 Ehrenmitglieder, 3 correspcndirende Mitglieder. 105 Mitglieder m Plauen und Ik au-wärlige Miiglieter zählt. F>er»»ben der AlterthumS- kunde und namentlich brr sächsischen Localgeschichte kann die Schrist. welche im EommissionSverlag von F. G Neupert in Plauen erschienen ist. warm emvsoblen werten. Riesa, 0. Januar. Im Dorfe Bahra (P -A. Riesa) sind gestern Abend die sämmtlich«» Gebäude de» Micbael'schen GutsgehvsteS niedergrbranut. Da» Feuer ist im Seilen gebäude entstanden uud vermulhet man böswillige Anstiftung durch jremde Hand. Da« Vieh und der größte Tbril des Mobiliar« wurde gerettet. (Meißner Tageblatt.) Au« der LSßnstz. 9 Januar. Der Gemeinderath zu Kötzschenbroda batte die Absicht, die Wahlen zum Gemeilidrrath in Zukunst nicht mehr in der bisherigen Weise »ach dem Ctassrniystem, sondern nach einem neuen MoeuS vorzunehmen und hatte deshalb um Genehmigung dazu bei der köuigl. AmtSbauptmannschast nachgesucht, zugleich aber gebrlcn, die diesjährigen Gemeinte-Ergänzung-wablen auS diesem Grunde 4 Wochen später als gesestich zulässig vor- nebmen zu dürfen. Letztere» ist nun vom königl. Muiinerlum deS Innern nicht geiietnnigt worden und haben die Wahlen »och >m Laufe de» MtS. Januar staltzusinben Neu zu wählen sind 2 Berrrrler für vie Elasse der GnlSbesitzer. 3 Vertreter für die der Hausbesitzer. Der Wahltermin wird noch näher bekannt gegeben. — Da» neuerlich im Dresdner Sladlkraiikenhause ge» 'chehene Vertauschen der Leichen stehi nicht vereinzelt ta. Em Kötzschenbrodaer Einwobner mußte vor mehreren Jahren seine Frau bebus» einer Operation »ach Dresden in die Tiakoiiisienanstalt unterbringen. Die Frau starb dort und sollte »n Kötzschenbroda beerdigt werden. At» der betrübte Ehe.iatte den Decket von dem die Leiche bergenden Sarg adhebt. findet er zu seinem grenzenlosen Erstaunen den Leichnam einer ihm völlig fremden Persönlichkeit darin und blieb nicht» Anderes übrig, al» so schnell wie möglich die fremd« Leiche »ach Dresden zu schassen, um sie gegen die richtige einzulauscheu. (Meißner Tageblatt.) Meißen. 9. Januar. Der Stadtgemeinderath hat eine» überaus wichtigen Beschluß gefaßt, der sich auf die hiesige Realschule bezieht. BiS jetzt war dieselbe ein Realgvm- „asium ohne Primen, also ohne Kopf; von nächste Ostern ab soll sie aber eine Realschule werden nach dem vom vor letzten Landtage beschlossenen Gesetz; eS wird also die Elasse I» wegsallen, ebenso da» ganze Latein; dafür werde» aber Deutsch. Rechnen und neuere Sprachen eine größere Stundenzahl ringeräumt erkalten. Der Beschluß wurde gegen t Stimme, also nabezu einstimmig, gefaßt und wird jeden falls die Genehmigung de- Ministeriums erhalten, wie au» der Rede de« CuttuSiuinister» bei Gelegenheit der Juterpellalion Weigang hervorgeht. Vermischtes. — verli», 9. Januar. Der Kaiser empfing am heutigen Vormittage zunächst zum Bortrage den Ober-Hof- und HauSmarschall Grasen Perponcher und arbeitete Mit tag» längere Zeit mit dem Ehes de» Mitttaircabincl», Gencrallirulenaut v. Albcdyll. --- Die Nedaction de- „Kladderadatsch" wird seit dem vergangenen Sonntage durch Johanne» Trojan gc- sührt, nachdem vr. Rudolf Löwenstein, der seit dem Tode Ernst Dohm'« dem Blatte al» Ehef-Redacleur Vorstand, von der Redaclion zurückgelreten ist und nur noch al» Mit arbeiter thälia sein wird. Wir geben au- der letzten Nummer da» folgende prächtige Zeitgevicht wieder, DaS ueue sraozösllche Ministerium. Wenn tu der Doatiu-Frage „Laß die Bedenken scheide» k Auch keine Niederlage Was Brisson mußle leiden» riison erlitten Hot, So dad', ich sag'S mit Schmerzen Schon lang und recht von Herzen ch da» Regieren sott!" o har vor weu'gen Wochen Zu GrSoy ernst gelproche» Freyciaet. Da ward Herr GrSvy stutzig: Wa» soll ich ibun? Wie trotz' ich Allein dem Parlament. Wenn vo» der Feinde Haffe» Verfolgt, ich strh' verlassen AIS aller Präsident? Ich bin' dich, Freund, inständig: Werk' du mir nicht abwendig, Freyciuet!" Der aber sprach mit Würde: „Mich drücki deS Amtes Bürde, Wert»' nimmer lebensfroh. Mir machen Höllenqualen Die bösen Radicalen, Mich peinigt LlSmeneocea». Auch strichen aut den Liste» Die Herren Opportunisten — Freyciuet." — AuS Thüringen, Der vor dir saß >m Amt. Do» wird dich niemals kränken. ES werden zu dir lenken Dea Schritt oll' inSgesammt. Di« heul' sich seindlich trennen. Sie werden einig neunen: Freyciuet." ^ Da hat er sich besonnen» sij Und endlich ward gewonnen Der herr'cheaSmüde Mann, Und sprach: „Ich will'» problren, Od ich, um zu regieren, Minister finden kann, D e in denselben Rahmen Sich lügen durch den Name» Freyciuet." Nun drang vom Seine-Strande Der Rus: Heil unsrem Lande Und Heil der ganzen Welt! Jetzt schallt, ihr Jubelt,«der. Und Deuiichland lön' eS wieder: Der Fried' ist hergestellil Im Innern und ÄuSwärt'ge» Viel Glück jetzt dem srudstN'gen Freyciuetl 0. Januar. Tie Pachtung de: Domaine der königlichen LandeSschulc Psorta ist aus die Dauer von 19 Jahren dem bisherigen Pächter, Oberaml- mann Jäger, zuerkannt worden, dessen Familie bereit» 45 Jahre in diesem Pachtverhältnisse steht. Tie Differenz gegen da» Gebot de» Befibictenveu betrug 10 jährlich. " Weimar, 9. Januar. In den Jahren 1828 und >820 erschien zum ersten Mal der Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe. Am 22, Januar 1831 bestimmte Geothe in einem Eodizill zu seinem Testament eine neue Ausgabe und den Verkauf der Autographen diese» hoch- bedeutsamen Briefwechsel». welcher allein an 500 Briefe von Schiller» eigener Hand enthält. Goethe selbst machte schou aus den ganz besonderen Werth ausmcrkfam. der in dem Inhalt dieser Eorrespondenz für die literarische Welt nur in de» Originalblättern derselben für den Besitzer lieg«, und ordnete an. daß dieser Schatz „nicht privatim, sondern durch in- und ausländische Zeitungen" auSgebolen werken solle, damit die Nachkommen Schiller'» und Goethe'», welchen der Gewinn zu gleichen Thcilen zufallen sollte, möglichst viel dabei herauSscklägen. Die Aulograpben waren bei der groß- herzoglich sächsischen Regierung deponirt und wurden nach der testamentarischen Bestimmung im Jahre 1850, am 17. Mai, von den Nachkommen der beiten Dichterheroen in Empfang genommen. Am 7. Juni schon boten in der „Allgemeinen Zeitung" Oberförster E. F. v. Schiller zu Nenenstadt und Walther v. Goethe zu Wien da« achtjährige Verlagsrecht und die Originalblätter und Dictate der Eorrespondenz zum Ver kauf auS. 1853 ging die Cotta'sche VerlaqSbanolung einen neuen Vertrag ein. bezüglich der Veröffentlichung; 188t erschien die vierte Auflage de- Briefwechsel». 1878 endlich, nach langen Verhandlungen mit verschiedenen Orten, gingen die Autographen in den Privatbesitz de- Freiherrn Carl v. Cotta über. Dem edlen Gemeiiisinii aber de» jetzigen Besitze S wie Ihrer königl. Hoheit der Frau Großberzozin vo» Sachsen ist eS zu danken, wenn dieser wichtige Schatz nach Weimar zurück- kebrt. um mit den übrigen kostbaren Reliquien de» der Groß- Herzogin testamentarisch vermachten Goethe-Archiv» ver eint der Oeffentlichkeit übergeben, allen Llteratursreunden zu gänglich gen,acht zu werden. E» ist soeben ein Vertrag geschloffen worben, nach welchem die Autographen von Frei- herra v. Cotla für den Ankaufspreis der Groß- yerzogin al» nunmehrigen Besitzerin überlassen werden, mit der Beringung, daß sie bi» zum Tode de- Ver käufer» in dessen Berwabrung bleiben „mit kein ausdrücklichen Reckt der Benutzung zu literarischen Zwecken". ES ist die» ein Act. der überaus wichtig für die literarische Welt ist und beredte» Zeugniß ablegt von der hochherzigen Gesinnung der dabei betbeiligten Periöi'l'chkeiten für die Allgeinrindeik. der Gropbrrzogin. v.e keine Milben und Koste» 'ckeui. um der deutschen Nation nach Möglichkeit die kostbaren Reliquien unserer Dichterfürsten zu erballen, w e des Baron» Cotta, der für seine Familie aus den Besitz diese- einziaen Hand« sctristenschatzeS verzichtet, um ihn den allen Interessenten zu gänglich zu machenden übrigen Schätzen de» Goethe-Archiv» einreihen zu taffen. — In Meiningen tödtete sich ein alleinstehender zur Schwermnth geneigter Locomotiviübrer. indem er sich, im Belte liegend, einen Zirkel in» Herz st eß. — Der Dichter Rudolf Baumdach soll, nach der Mittbeilung auswärtiger Blätter, schon seit längerer Zeit von einem Nervenleiden dkiwgesucht sein, welche» ihn ia seinen poetischen Arbeiten empfindlich behindere. Dem ist glücklicher Weise nicht so. der
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