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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188601134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-01
- Tag1886-01-13
- Monat1886-01
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1886
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Erscheint täglich früh «'/, Uhr. Lrt«N»« u»- Lkprdttion Johann,«gass« 8. ZPrech-sndr» ter Urdaction: Bormülcig» 10—12 Ukr. Nachmüiag» 5—V Uhr. W» dt» Ms«»»« HMmicrcht« dt, N^>ctl-N picht »ki»i»ll,ch. W>»a»»e s«r f»n 51« «ächftk-lsend« M»«ex seft««»te> Hnlrrotr an Mchchrntaacn hl» 1 Uhr Nachmiltan«, «»««»-««» Arttta,«, frätztis'/.» vhr. I« tr» Filialen fiir Jus.-Annahmr: Ptt« >lr««, Universträtsftrahe 1. L««ts Lösche, Sathariaenftr. HS, p. »nr »t» ft.» U»r. cjmigcrTagcblalt Anzeiger. Auslage I»,»00. ^bonnrmrnlsprri« vimelj. 4'/, Mß. incl. Bringcrlobn 5 Mk. durch die Post bezogt» 6 Mt. Jede einzelne Nummer 20 P>. Brleqeremrlar 10 Pf. Gebühren für Exirabeilageu (in Dagedlati-Format gesalzt) ohne Postdesörderung ö>, Mk. «it Posibesörberung 60 Ml. Insrratr Sgrspaltme Petitzeile SO Pf. Gröber» Schrillen lont uni Pre,»verzeichnt. Ladellanscher u.Zissernlay nach höhermDaris. littlamrn ooler dem Redactiou-strich die -gespali. ZeilesOPs, vor den Familie »Nachrichten die 8gelpaliene Zeile <0 Pf. Jnftrat» sind stet« an d» Vrprdttivn zn lenden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pnwvumernv'io vdrr durch Posi- nachnahme. 1Z. Mittwoch den 13. Januar 1886. 8V. Jahrgang. Amtlicher Thetl. Vekailntvachullg. Dir diesjährige SkeujahrSmeffe endet mit dem 15. Januar. An diesem Tage sind die Buden und Stänke aus den Plätzen der inneren Sladl dir Nachmittags 4 Ukr vollständig zu räumen und bis spätesten» 8 Uhr Morgen des IS. Januar zu entfernen. Die auf dem AugustuSplatze und aus den öffentlichen Wegen und Plätzen der Vorstadt befindlichen Buden und Stände find bis Abends 8 Uhr des 15. Januar zu räumen und am 18. und 17. Januar, jedoch lediglich während der Stunden von früh k bis Abend» 7 Uhr^ abzubrechen und Wegzuschaffen. Die Abtragung und Wegschaffung der an der «Ardliche« Blanke deS Mu/eumS ausgestellten Buden ist. weil der Platz, auf weichem >te stehen, al« Absuhrweg benutzt werden muß. bereit« am lk. Januar Morgen» 8 Uhr zu beginnen und bi» S Uhr Vormittag» zu beenden. Zuwiderhandlungen gegen diese Borschristen, für welche beziehentlich auch die betreffenden Bauhandwerker oder Bau» Unternehmer verantwortlich find, werden mit Geldstrafe bi» zu >50 oder entsprechender Haststrase geabndet werden. Urbrigen» haben Säumige auch die Obrigkeitswegen zu Verfügende Beseitigung der Buden zu gewärtigen. Leipzig, am 9. Januar I83S. Der Skatb der Stadt Leipzig l)r. Trvnvliit. Hennig. Vekllniltmlnhilllg. Nach ß. S der orlostaluiarische» Bestimmungen Uber den EchalauSschuft der Stadt Leipzig haben in letzteren alljäkrl ch 4 ständige Schulmänner, unter denen mindestens 2 Direktoren sein muffen, »eu einzutreten und es sind riese 4 Mitglieder vo» den Direktoren und sämmtliche» ständigen Lehrern und Lehrerinnen der hiesigen städtischen Vdikoschulen zu erwählen. Indem wir hiermit die Wabl für daS Iabr t88S auf Sonnabend, den I«. dieses Monat-, StachmtttagS von 2 bt» v Uhr auberaumcn. ersuchen wir die Herren Direktoren und stän digen Lekrer und Lehrerinnen der hiesigen städtischen Volks schulen, die Stimmzettel in der genannten Zeit i« Saale -er L. Bürgerschule persönlich abzugeben. Leipzig, am 5 Januar 1888 Der SchulauSschust der Stadt Leipzig. 1)r. Panitz. Lehnert. sich- f-Aiiclloa. Donnerstag, den 2L Januar e. sollen in, GraS dorser Forstreviere, im sogenannten Schanz und am Pflanzgar.cn 126 Lang und ca. 20 Abraumhanseu. sowie 2 H.uie» Dornen, unter den öfseullich aushängenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. Zusammenkunft: Vormittag» 9 Uhr auf dem Mittel waldschiage uno ft.ll Uhr am Pflanzgarten. Leipzig, am 7. Januar i886. DeS NathS Forstdeputatton. Vekimntmachuiig. Die Leuchlkrasl des städtischen Leuchtgase» betrug in der Zeit vom 4. bi» zum lO. Januar diese» Jahre» im Argand- brenner bei 50 M llimeter Flaiiimenhöbe, 2 5 Millimeter Druck und l40 Litern stündliche»! Consum da» 16.36sache der Leucht krast der deutschen Normalkerze. DaS specifische Gewickk stellt sich iin Mittel auf 0.443 Leipzig, am l l. Januar 1886. DeS Rat-S Deputation zu den Gasanstalten Marlren-NegiSer. Laut einer von d-m Üvnigllche» Ministerium de» Innern un» zugegangenen Millbeiluiig Hai ein Unternehmer sich bereit erklärt, eine übersichtliche Nachmessung der sämmtliche» auf Grund des Markenichutzgeietze» von 1874 geschützien Waarenzeichen hcrau»> zugeben, soll» im Voraus ein Ablav von 200 Exemplaren sicher gestellt wird. Der Preis ist aus 60 .si bemessen, sür die mindesten» tn JabreSsrist derauszugebende» Nachträge aber ist ein Preis von je 6 in Aussicht genommen. Da da» Zustandekommen eines solchen Werkes für Handel, und Gewerbtreibende von grober Wichtigkeit ist, so fordern wir dieselben hierdurch zur Beiheiligung ans und erklären uns bereit, bis zum 2V. d. M. Zeichnungen entgegenzunedmen. Leivzig, den 9. Januar 1886. Die Handelskammer. Die Stcwerbekammer. In Stellv.: A. Tdieme. D. A. Oehler, Bors. Or. Geniel, S. Herzog, S. Hierdurch wird zur Kenntniß gebracht, daß der Borstand des Verbände» der Orlskrankeiicasseii l—XVlll zu Leipzig und Um gegend am 5. Januar er. sür da» Iabr 1838 sich constituirt und Herrn Alben VrockhanS, Buchdruckern best her, al» Vorsitzenden. » Mo; sthmia. Inhaber eine» Marmor-, Gran»- und «andsteingeschisles und Stadlverordneter, als Stellvertreler des Vorsitzenden, » Robert Raft, Architeft, als Schriftführer wieder erwähl« hat. Dle Ortskrankencaste XVII ist laut Beschluß der Generalver sammlung vom >0. Decemder 1885 dem Berbande beigclreteu. Leipzig, am 8. Januar 1886. Der verbau» der krtskranreueaffen zu Leihst, ». U«,e,eu». Albert Brockhau-. U. Nichtamtlicher Theil. Die Entscheidung in der Larolinenftage. Erst „ach Vertagung rer spanischen Horte» ist die außeramllicke Veröffentlichung der Schriftstücke über die Karolinrn-Angeiegen« beit erfolgt, welche der Minister de» Auswärtigen den Corte» am 4. Januar vorgelegt hat. D>e Sache sollte in de» Kam mern verhandelt werken; Sagasta ist die'er Verhandlung aber auSgewichen und hat e» vorgezogen, die Coric» der Schriftstücke vornebmen wollte, in der Adsicht, ihr keinerlei Verlegenheit zu bereite», da sie nach dem Tode de» König- Alfon» vollauf mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Diese Rücksicht war nicht ganz überflüssig; denn die Entscheidung de» s Zapste» ist, so günstig sie sür Spanien in der Hauptsache au-gr- jaUen, doch nicht frei vo» Zuldate», die aus die stolzen Spanier keinen allzu erfreulichen Eindruck machen könne». E» leuchtet au» dem päpstlichen BermillelungSvorschlage da« Bestreben hervor, dir spanische Empsiiidlichkeit zu schonen, ohne daß die Ueberzengung von der Berechtigung dieser Empsindiichkcit Vorhände» ist. Bei voller politischer Zurech nungsfähigkeit der Spanier würde die Entscheidung de» sZapsteS offenbar in eine andere Form gekleidet worden fein. ')er Papst al» vollendcler D plomal richtete 'einen Sckird»- 'pruck nach der Fähigkeit der streikenden Parteien ein, seine Meinung richtig ausznsasten. Bei der deutschen Regierung konnte der Papst dessen gewiß sei», daß seine Absicht richtig verstanden wurde, und de-balb sorgte er dafür, daß trotz der sür Spanien in formeller Hl»l>cht günstige» Entscheidung Deutschland koch seinen Zweck aus den Karoiineninsein erreichte. Spanien lag daran, daß feine SouveränetälSrechte aus die Inseln anerkannt sbürden, während Deutschland lediglich Werth daraus legt, daß seine Handel-- niederlasiungen aus den Karolineninseln von den spanische» Plackereien verschont bleiben und baß die beulsche» DtaatS- angebörigcn sich aus den Insel» frei bewegen und mit den Eingeborenen nach Belieben Handelsverbindungen anlnüpsen und unlerbalten können. Demgemäß liegt der Scknverpunct der päpstlichen Ent- cheiruiig aus den beiden lebte» A>titeln, weiche Deutschland Freiheit kcS Handels, der Schifffahrt und der Fischerei, sowie das Recht zucrkennen. ans den Karoliueninsclu Pflanzungen und landwirthschasllicke Niederlassungen in derselben Weise wie spanische Unterlbanen anzulegen unter ausdrücklicher Einräumung der Bisugniß sür Tculschland, eine Schiffs» und Koklenstation aus den Inseln zu errichten. Solche Rechte pflegten die Spanier bisher anderen Nationen aus ihren Eolonien nicht zuzugestehen, im Gegentbeil sind die Beschränkungen sür den Handels- und SchifssahrlSbetrirb, »wie sür die Ansiedelung von Nichlspaniern in de» spanische» Eolonien mit so großen Schwierigkeiten und vor allen Dmgen mit so großen Opfern verbunden, daß jeder Fremde. -zern daraus Verzicht leistet, mit den spanischen Colounien ist Wett bewerb zu treten. Da- war ja gerade der Grund, welcher die deutsche RcichSregiernng bewog, von den Karol'neninsel» Besitz zu ergreifen, weil 'sie den Spanier» jede Möglichkeit abschneiven wollte, unter Berufung aus alle, längst verjährte angebliche Rechte, die freie Bewegung deutscher Ansiedler aus den Karolineninseln zu hemmen und zu beeinträchtigen. Die Spanier wußten mit de» Karolineninseln nicht» an- zusangen, sie begnügten sich seil 300 Jahren mit dem stolze» Bewußtsein, die Herrschaft über die Inseln zu habe». De» Deutschen war es um die Befriedigung dieses Macklbcwußl» seinS keineswegs zu tbu», wohl aber »in die Sicherung ihrer HantelSnietcrtassungen auf den Inseln. Die Spanier besitzen solche aus denselben nicht und haben auch bi» zur Verkündung der deutschen Schuhkerrschast über die Karolinen »iselii nicht die geringste Neigung gezeigt, dort Handel» niederlassung-i, zu errichte». Hätte die spanische Negierung die Absicht gehabt, dazu die Anregung zu gebe», so war ihr dazu vollauf Zeit gestattet seit dem Jahre 1875, in w.stchem Deutschland-And England gegen die angemaßle spanische Souveränetät über die Karolineninseln übereinstimmend Widerspruch erboben. E» soll auch nicht außer Acht gelassen werten, daß Deutschland bi» zum Jahre 1884 keine An stalten gemacht bat, um Eolonien zu erwerben; aber da» ist doch ganz linzwciseibast. daß nach der Ziisaninieilherusung rer Westasrikanischen Conserenz in Berlin, an welcher ja auch Spanien Tvcil »ahm, da» Streben Deutschland», Eolonien zu erwerben, alle» Mächten bekannt sein mußte. Wen» also Spanien ans den Besitz der Karolineninseln Derlh legte, so blieb eS ihm unbenommen, die Besitzergreifung nach den aus der Berliner Conserenz vereinbarten Regeln z» vollziehe». Auch Vas unterließ Spanien »nv gebcrvete sich trotzte»! wie wülhend, als Deutschland im August v. I. die Schutzherrschaft Uber die Karolineninscl» verkündete. Diesen ganzen verlaus der Sache bat der päpstliche Ver- mittelung-vorfchlag meisterhaft dargcstellt und in einer für jeden Verstäntigen leicht erkennbaren Fori» nachgewiefcn, datz die Spanier ohne jede Berechtigung einen Lärm erboben haben, rer bei geringerer Brionne»heit aus deutscher Seite die schlimmsten Folgen hätte »ach sich ziehe» können. Ter Papst sagt mit klaren schlichten Worte», daß sich die spanischen Ansprüche au die Karolineninscl» aus Ueberliescrungen stützen, während die Handlungsweise der deutschen Regierung Tlmtsachen zur Richtschnur »ahm. Eine lhatsächftche Besitzergreifung der Karolineninscl» durch die Spanier habe niemals stallgesunken, »nd deshalb habe die kaiserlich» Negierung nach bestem Wiste» und Gewisse» gchankell, als sir die tbalsächliche Besitzergreifung der Insel ?)ap vollziehe» ließ. Tamil ist einfach erhärtet, daß auf spanischer Seite daS eingebildete Recht, aus deutscher dagegen taS tatsächliche Recht steht; der Papst ist ferner der Ansicht, daß man einer solchen Ueberlicserung Rechnung tragen müsse, zumal wenn sie mit solcher Heftigkeit geltend gemacht werde, wie da» die Spanier im August und September v. I. gethan haben. Wenn man den päpstlichen Schiedsspruch daraus prüft wa» eigentlich sür Spanien dabei berau-kommt, so bleibt nicht» übrig al» die Anerkennung der SouverLnetät Spanien» über die Karolineninseln. Der Papst hätte blo» noch hinzu- setzen sollen: Die Spanier bilden sich nun einmal ein. daß iknen die Karolineninsetn gehören, also, laste man ihnen da» kindliche Vergnügen, aber sorge dafür, daß sie damit keinen Schaven annchte» können. Den» schon in Artikel 2 der pävstlicken Vorschläge beißt cS: Um diese Souveränetät wirksam zu mache», verpflichtet sich die spanische Regierung, aus den Karolinen- und Palaoinseln so bald wie möglich eine Ver waltung einzurichten mit einer Macht, welche stark genug ist um die Ordnung und die erworbene» Rechte zu gewäbrleisten Deutschland batte den Nachdruck daraus gelegt, daß eine er kennbare Behörde, welche die spanischen Besitzansprüche ans die Karoliiieninlcln aeltenv macht, zur Zeit der deutsche» Besitz ergreifung und Berknnbvng der Echuhberrschost nicht bestanden habe. Eine solche Behörde ist auch erst dann eingesetzt worden al» über da» R'cht D-u'ichlandS ans den Besttz rer Inscli jeder Zwcisel auSgeschlosten war. E» scheint aber, daß auch Bedingung der spanischen Regierung zur Pflicht machen. Die päpstliche Eiilscheikung ist ein Aci von großer historischer Bedeulung. und da» Blatt der spanischen Geschichte, aus welchem diese Entscheidung steht, gereicht Spanien sicherlich nicht zum Rubine. Deutschland bat die päpstliche Entscheidung anerkannt, obwohl sic die sormellen Reckte Deutschland» aus die Karolineninsetn vernichtet. Dafür bat sie aber da» that- äcktiche Reckt in einem Umfange bestätig«, der nickt- zu wünschen übrig läßt. Spanien kann jetzt nur dadurch der päpstlichen Entscheidung einen anderen ihn» zum Vorlbeit ge reichenden Inhalt geben, wenn e» durch seine colon>sator>sche Thäligkeit aus de» Karolineninseln die deutsche in den Schalten stellt. Das wird aber voraussichtlich nicht geschehe«. * zu ver tagen. Die deutsche Regierung Halle der spanischen die Wahl I i» dieser Beziehuna wieder eine Stockung eingetreten ist. des Zeitpunkte» überlassen, an welchem sie die Veröffentlichung > sonst würle der päpstliche Vorschlag nicht die Erfüllung dieser Leipzig, 13. Januar 1886. * Dem Centralcvmitä der Deutschen Vereine vom rotken Kreuz sind aus die Glückwünsche zum Jahres wechsel und zm» RegierungSjudiiäuin di« nachstehenden Dankschreiben zugegangen: Da» CeniraleoiniiS bat Mir zum Iabre«wechsel, sowie au» Anlaß Meine» R.:iicr»ng»j»biläuin« lreugemeinle Glück- wünsche dargebracht. Indem Ich sür dieselben herzlich danke, »st e» Mir ein Bedürsmß' bei dieser Gelegenheit unter voller Würdigung der segensreichen Tbätigkeit de» Verein» wiederum den lebhaften Sympathien Ausdruck z» gebe», welche ich den von echter Humanität getragenen Bestrebungen de» deutsche» rothen Kreuze» entgegenbringe, und ivetche in Mir den Wunsch rege erbalien, daß die im Interesse dieser Be- trebungen veranstaltete Geldlotterie den besten Erfolg haben und in erhoffter Weist zum Gedcihen des Vereins bei tragen möge. Berlin, den 8. Januar 1886. aez. Wilhelm. Dem CentralcvmilS spreche Ich mit Meinem besten Dank ,iir die zum IabreSwecksel a» M>ck» gerichteten Worte Meine aufrichtigen Wünsche für jede» einzelne Mitglied, sowie sür da« fernere Grveiben der Aufgabe au-, die un» obliegt. Berlin, den 5. Januar l888. gez. Augusts. * Contre-Abmiral Knorr hat am 8. d. M. wie schon er wähnt. Zanzibar mit dem Kreuzergeschwader vertäfle,,, welche» dirher au» den Kreuzeriregatten ,Bi«marck* und ..G»e>srnciu" und dem Kreuzer „Möwe" bestand. Die in diesem Herbste nach Afrika entsendete Kreuzrrcorvette „Olga", Commanbant Eorvelten-Capitain Vmdemaun, welche Ende vorigen Jahre» nach einer schnellen Reise vor Zanzibar ein- getroffen sein wird, war ursprünglich dazu bestimmt, mit dem Kanonenboot „Hiiäne", Commandant Corvctten Capital» Lazigemak. für die Dauer von 2 Jahren aus der ostasrikanischen talion zu bleiben. Man hat e» indessen vorgezogen. den Kreuzer „Möwe", Commandant Corvetten-Capitain Hofs man», vor Zanzibar zurückziilasien und die Krcuzcr-Corvetle „Olga" in den Geschwaververband eintreten zu lasten, wa» sich schon wegen der ziemlich gleichmäßigen Schnelligkeit der Sckiffe empfiehlt. Wie e» beißt, wird Contre-Avmiral Knorr unäckst de» austialischen Gewässern einen Besuch abstatte». * Am Sonntag fand unter Vorsitz des Reichskanzler» Fürsten Bismarck eine Sitzung de» preußische» Staat-Ministerium» statt, in welcher vennulhlich der Wortlaut der Thronrede srstgestelll worden ist. * Eine Devesche de» römischen Berichterstatter» der .Kölnischen Zeitung- meldet, daß nciierdingS vom Batican Sckritte geschehen sind, um im Einvernehmen mit der preußischen Regierung eine Neubesetzung de» erzbischöflichen Stuhles Posen-Gnesen herbeizusühren. Man girbt sich im Anschluß an die glückliche Lösung der.Karolinensrage der Erwartung bin, daß dieselben ein bessere» Ergrbniß haben werken al« die frühere», die jekeSmat scheiterten und seit Jahresfrist gänzlich ins Stocken aerathcn waren. Immerhin wird die Lösung dieser Frage »och lange Zeit und viele vcr Handlungen in Anspruch nehme,,. » » » * AuS Wie» meldet die „Neue Freie Presse": „vorige Woche ist den Postanstalten ein Eircular-Erlaß in Betref jener Zeitungen zugegangen, die sür das Iabr 1886 von der Pvltbesördernttg ausgeschlossen sind, sei eS. daß diese durch ein gerichtliche» Erkenntmß in Oesterreich verboten sind oder daß ihnen durch eine Verfügung der politischen Behörden der Pcstvevit entzogen worden ist. Dieser Erlaß umsaßt >96 Zeitungen, während im vorigen Jahre die Zahl der verbotenen Zeitungen nur 184 betrug. Zufolge eine» gerichtlichen ErkennlniffeS sind 7 Zeitungen verboten, nämlich 3 deutsche und 4 italienische; die übrigen 189 Zeitungen ver danken ihr Verbot einer Verfügung der politischen Be hörde. Fast ein Drittel derselben, 54 Zeitungen, sind in italienischer Sprache und erscheine» zuineist in Rom Mailand, Turin. Venedig al» Organe der lt»li» irrollent«. Ferner sind 42 Zeitungen in deutscher Sprache verboten, von denen 18 in Pest allein erscheinen; da gegen ist kein einzige- der magyarischen Blätter, welche in Pi st oder sonst in Ungarn erscheine», verboten. Der .West- ungarische Grenzbotc- steht auch diese» Iabr aus dem Inder der verbotenen Zeitungen. Croatisckc Zeitungen sind dre, verboten, nämlich der „Pozor", „Sloboda" in Agram und die ..Issria SlavjanSke Slvbode" in Buenos-Avre». Czechische Journale sind 20 verboten, von denen t2 allein in Chicago erscheinen, wo bekanntlich eine starke czechische und »ugleich sociaiistlsche Colonie besteht: 7 czechische Zeitungen erscheinen in anderen Stätten Amerika» und 1 i» Berlin. Von Zei- lungen. die in französischer Sprache erscheinen, sind tl. dar unter die „Alliance Universelle Israöiite"unv„Colrrspondance Tck-que". verboten. Ferner sind 12 polnisch» Zeitungen, die meist in der Schweiz, Frankreich und Amerika erscheinen, ver boten. Auffallend groß ist die Zahl der verbotenen rumänischen Zeitungen, von denen 18 in Bukarest selbst erscheinen. Diese Verbote sind aus die bekannte feindselige Haltung zurückzu- sübren, welche die rumänische» Journale nicht io sehr gegen Oesterreich als gegen Ungarn führen. In russischer Sprache sind zwei Blätter, in rulbeniscker Sprache eines und in türkischer Sprache ebensall» eine- verboten. Schließlich er scheinen in Serbien >4 Journale, denen der Postvebit ent zogen wurde, und sind noch andere 7 Blätter in serbischer Sprache sür da» Jahr 1886 in Oesterreich verboten." den Jahren 1838 41 in Berlin studirt, war darnach während eine» DeccnniumS Bibliothekar der Großfürst», Helena 'Zawlowna und der kaiserlichen öffentlichen Bil'Uolhek in St. Petersburg, bi- er einem Rufe an die städtische Biblio thek nach Riga folgte, an der einst Herder gewirkt. Al« Zudlicist »lackte er fick vornehmlich durch die zuerst 1863 in Brüssel französisch. 1877 auch deutsch erschienene Schrift .Da» Testament Peter» de» Großen — eine E>fi»ku»a Napoleon» I.-, sowie durch die langjährige Leitung der Baltischen Monatsschrift" bekannt. Er war ein auS- ' gezeichneter, geistvoller Kenner der livtändischcn Geschichte und der lettisch-litauischen Sprachen und hat aus diesen Ge bieten manche klassische Arbeit gcliesert. Von 1875 bis kurz vor seinem Tode bekleidete er mit großem Erfolge da- Amt «ine» Präsidenten der Gesellschaft sür Geschichte und Aller- thumSkunte der baltischen Provinzen." * Die Meldung, wonach die Actio» der Mächte, welche aus Herbeiführung der Abrüstungen der kleineren Balkanstaate», also Bulgariens. Serbien« und Griechen land-, grrichket ist, ihren Anfang zu nehmen im Begriff stünde, deulet nur. wie man sich den werteren Gang oer Entwicklung zunächst zu denken hat. E» wäre in der Thal ei» Wider- pruch »nt dem Geiste der internationalen Friedenspolitik, wen» man dem serbisch bulgarischen Co»st>ei. welchen, ein rechtzeitige» Einichreiten Europa- im kritischen Moment die Spitz« abbrach. Zeit und Gelegenheit gönnte, unter der Hand neue Krast zu gewinne» nud mit dem Eintritt der besseren Jahreszeit etwa von Neuem lo-zubrecken, obendrein mit dem erschwerenden Umstande einer Schilderhcdung de« llcniSmu-. So lange die kleineren Staaten aber e Rüstungen beibehattcn, ungeachtet ihrer finanziellen Hilfsmittel nicht» weniger al» ermulkigend sind, wird man sich der Besorgnis; nicht erwehren können, daß der notbdürslig bewältigte Brand abermals und in noch bedenklicherr» Maße sich entfachen dürste. Daher ent» prickt es nur einer gefunden politischen Einsicht, wenn die Acliou der Mächte sich jetzt in der Richtung bewegt, welche durch -Herbeiführung der Abrüstung dem Chauvinismus der mehrgedackten kleineren Staaten sein wesentlichste« Substrat entziehen will. Die den Vertretern der Mächte in Belgrad. Sofia und Athen zugegangenen Insttuctioneri kaffen, dem Vernehmen nach, rin gemeinsamereS Vorgehen derselben in» Auge, rechnen also mit den, moralischen Effect des solidarischen Handeln», welche» der gegenwärtigen Orient- Politik c-rr Mächte zu Grunde liegt und schon sö beachten» werthe Erfolge auszuweisen hat. Man darf wobt annehm«.. daß auch in, vorliegenden Falle die Mahnungen Europas mit dem Bollgewickl der Autorität in die Wagschale der Baikanpelilik fallen werden, welche- ihren Ursprung und die »inter ibnen stehenden Machtsactoren bedingen. * Auch die .Post- saßt die Lage friedlich auf. Einen mit „FrietenSauSsichten" übcrschriebenei» Artikel, der an die Aeußerungen der „Kölnischen Zeitung" bezüglich der Hal tung Griechenland- anknüpst, schließt da» jreiconservativ« Biolt, wie folgt: E« wird nicht überslülsig sein, daraus nochmal» blnzuweise», daß au» der iniechilch-türkischt» Verwickelung, selbst wenn sir zu e»»«i« Zuiammenswß sichren sollle, für den europäischen Frieden eine Gesochr aus keinen Fall zu besürchien ist. Nach dem ganzen Eindruck der atlge. memeii Situalwn, wie sie sich sitzt allem A»schem nach sür eine längere Zeit gestaltet hat. ist zu entnehmen, daß die Großmächte ganz und gar nicht gewillt sind, durch ihr Einichreitea die Folgen cigeuinüch- Iiger FrievenSslürunge» von denjenigen Balkanslaaken abzuwenden, w.lche vor solchen Slörnngen nick» »urückicheuen. Die Regel wird künftig sein, daß. wer von den Balkanstaaten eine Veränderung ln der Ordnung der Balkanstaaten mit eigener Krast erzwingen will, leinen, Glück und dessen Folgen überlassen bleibe. Der serbisch- bulgarische «weit ist allerdings durch die Gi oßinächte gehemmt worden und wird vermnihlich durch ihr Eingreisen geschlichtet werden. Nun mehr dürfte eS jedoch damit vorbei sein, daß Europa Regierungen, weiche dem unbesonnenen Verlangen ihrer Bevölkerungen durch gewagte Schritte nachgeden zu müssen glauben, vor den Folgen solcher Schrille bewahrt. Daß die Psorie ein müiiairisch nickt zu verachientxr und einem kleinen Staate mehr al» gewachlener Gegner ist, Hai Serbien vor zehn Jahren ersaliren. Die miliiairüchc Leistung«. sähigkeit der Psorte hat sicherlich senden, nicht abgeuommen. und eS ist außerdem nicht unmöglich, daß sie noch dem Verlaus der oft- rnmelochen Angelegenheit ein gewiss S Bedursniß hat. zu zeigen, daß sie im Stande und gewillt ist, sür die verlragsinäßig geregelten Zustände der Bnlkanhaibinsel mit Ersolg einzutrete». Die Be iorgniß vor europäischen Lomplicationea wird ihren Arm demnächst bei der Verideidignng de» eigenen Recht» nicht mehr lähmen. Eo würde sich also im äußersten Falle um eine» lürkisch-ariechilchen Eonslict Handel», bei dem Europa Iuschauer bliebe und der in keiner Weile >m Stande wäre» da» io berechtigte Verlangen nach einem durch poliliichr Belorgniß ungehemmten Gcdrchci» von Handel und Wandel zu beeinträchtigen. * All» der bulgarischen Hauptstadt wird geschrieben: „Am Morgen de» 3l. Tecember verbreitete sich in Sofia tie Nachricht, daß in der vergangenen Nackt Capitain Marinow, der Flügel-Adjutant de» Fürsten Alexander und dessen besonderer Liebling, der Sckußwunkc, die er in der Nähe von Slivnitza am >9 November erhallen hatte, erlegen ist. Die Leiche de- Verblichenen wurde noch an, selben Tage Abend» in die Kathedrale übertrage», dort ausgebabrt und der Sarg mit einem prachtvollen Palmenkranze geschmückt. Aus der Schleife des Kranze» stand in Goldlettern: „Vom Fürsten — seinem tapferen Adjuianlen." Am >. Januar verkündete der Klang der großen Glocke der Kathedrale die Ankunft ve» Fürsten Alexander, der gekommen war. um seinem treuen und tapseren Flügel-Adjulantrn da« letzte Geleite zu geben. Die Kirche war gedrängt voll. Man sah da die Spitze» der Diplomatie, de» Minister-Präsidenten Karawelow, den Minister Tsanow. den Krieg-minister mit den Stad-osfieieren, da» Eorp» der Adjutanten, die Vertreter der Stadt Sofia, viele Mitglieder de- Reiben Kreuze« und die ersten Familien der Slabt. In der Mitte der Kathedrale stand der offene Sarg mit der Leiche de» Verstorbenen, der in die Arjulanlen» Uniform gekleidet war. Nachdem der Metropolit der Kathedrale die Einsegnung vollzogen hatte, trat Fürst Alexander an den effenen Sarg. beugte sich über den Leichnam de» Capitain- Marinow und gab demselben den AbschiedSkuß aus die Llir». Fürst Alexander, dessen Bruder Prinz Franz Iofepb, der Hcsmarichall Baron R>edel«l und die fürstliche» Adjutanten hoben dann den Sarg und trugen ihn an» der Kathedrale bi» zu der im Hose bereitstebenden Kanonen-Lafette. die mit drei Paar Psrrden bespannt war Die im Hose ausgestellte Compagnie de« 1. Alexander- . ttnsaiiterie'RcgimenlS von Sofia präsentirte da» Gewehr, und die Militairmnük inlonirte ein russische» Kirchenlied, woraus sich der Zug », Bewegung setzte. Beim Eingänge de« Frie.' - An« Riga wird der .Post- geschrieben: „Einer der hervorragendsten V rlreler der ballischei, Gelehrlenwell. der Rigasche Sladlbillivlhckar ftr. Georg Berkholz ,st in M„, ^ sLwerem Lecken gestorben Berkholz, L8l, geboren, hatte zuerst ln Dorpat und dann in > Hose- hob abermal- ter Hurst unter Beihilfe seine- Bruder-,
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