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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.01.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188601201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-01
- Tag1886-01-20
- Monat1886-01
- Jahr1886
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.01.1886
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u»» u»« UL» L* »L« 10»» !Li n»»ä Ä« ÄS «7-. L 7t^- R« 74 M ».- L40 l«« iiSUM r^° «» so Iss SO ^l. ftprü- .75 1»»1- sabol so -« IM« 10.»» cklL^I. Stark« bau»«): «m»k«r : Ha«, «aipsrr e.P»ft. Erfchetnt täglich ftüh 6'/, Uhr. Xr-aclion und Lrpr-ition Iohauae-gasse 8. Aprechkundkn -er Nrdackioo: Bormittag- 10—12 Uhr. Nachmittags 5—6 Uhr. : hu Rücket, eiii,ei-,dltr vi-»ulcri»«« dir eictacrio« »>chl vcrdindUch. ft» Nmadwr der für die uichfts«l»e»S« N»»«er beftimmten Inserate an Sachentogen dis 8 Udr «ach«tt»aa», an Lanu- uud Festtage» früh dis '/.» llhr. In den /ilialrn für Ins.-^nnahM: Dtt« klemm, Universilät-straße 1. Leuts Lösche. Kalharinenstr. 23, p. nur di» '/,S Udr. Hv)lgcr.T«>gcl>lait Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage Itt,2«0. Abonnemelitspreiü viertelj. -1' „ KUl. tncl. Bringerlolin 5 Pik., durch dir Po'l bezog«» 6 Lik. Jede cii z-Ine Nummer 20 P' Bolezrxemplär 10 Pf. Gebühre» für Extrabeilage» lin Tageblatt-Format gefnltt) ohne PosIbe>Srber»!,g .',0 Pik. Mit Poftbcsörderung 60 Pik. Inserate Ogcspaltone Poritzcile 20 Pt. Grübelt Schriften la»t uns. Preieverjeichnisi. Tabellarischer u.Zifs-rni'otz nach höher», Tarli. Uerlamkn »nter dem RedactionSstrich die »gespali. ZeileöOPf., vor den Fanirlienna chrtchien die NglipaUcae Zeile 10 Pf Inserale sind fiel- an die Nrprdition zr> senden. — Rabatt wird »ich, gegeben Zahlung zmneuuweravlio oder durch Post Nachnahme. 20. Mittwoch den 20. Januar 1886. 80. ZahMirg. Amtlicher Theil. Hoh-Auction. Donnerstag, den St. Januar o., sollen Im Tras- d»rfer Forstreviere, rm sogenannten Schanz und am Pflanzgarlen 126 Lang und ca. 20 Abraumhanfe« sowie 2 Hause» Dornen. unter den öffentlich aushängenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. Znfannnenkunft: Vormittags st Uhr auf dem Mittel- walvschlage und '/,lt Uhr am Pflanzgartcn. Leipzig, am 7. Januar 1846 DeS RathS Aorstdepntatton. Nichtamtlicher Theil. von der Lalkanhaibinsel. Die letzte Nachricht au» Belgrad ist geeignet, alle zuweit gehenden FriedenShosfuungen aus ihr richtige» Maß zurück- zufllhren. Serbien will und kann nicht adrüsten, weil es vor Ueberraschungen gesichert sein will und weit eine Collectivnote für die glrichzeilige und vollständige Abrüstung aller Belheiligten keine Sicherheit darbiete. Zum Uebcrfluß weist der Minister Garaschanin auch noch auf die Thaksache bin, daß die FriedenSverhanblungen überhaupt noch nicht bc» gönnen haben. Daß Serbien von der Abrüstung Nicht wissen wolle, war schon damals zu erkennen, ai» seine Regierung die Note der Machte mit der Erklärung beant wortete. baß eS abrüsicir werte, sobald der Zweck erreicht wäre, um besieowillcu der Krieg begonnen wurtr. Serbien verbirgt offenbar seine wahren Absichten hinter Bulflüchlen; e» weiß sehr wohl, daß e» von Bulgarien keine Neber- raschiingen zu befürchten hat. und nicht minder ist man in Belgrad darüber im Klaren, daß die Bereinigung von Bulgarien und Ostrumeliea nicht mehr rückgängig zu machen ist. Der wahre Grund der Weigerung Serbien«, abzurüsten, besteht in dem längst gefaßten Entschluß, die Vorbereitungen zu den Frieden-Verhandlungen bi» zum Frühjahr zu ver zögern; sobald wieder mildere Lllsle weben, wollen die Serben vo» Niscb au- hcrvorbrechen und die Niederlagen deS November in ebenso viele Siege verwandeln. Ter Scbritt der Mächte aus Anregung von Rußland war lediglich eine Handlung der Verlegenheit, sie suhlten daS Betürfniß, in der Sache irgend etwa« zu thun, und doch fehlte dazu die nvlhige Handhabe. Die Lage in Serbien und Bulgarien wird noch heule beherrscht durch die Drohung Oesterreich-, den Bulgaren beim weiteren Vordringen in Serbien entgegenzulreten, da- ist und bleibt der alleinige Grund, welcher die Waffenruhe vom 28. November und den Waffenstillstand vom 21. Tccember veranlaßt hat. Damit ist aber auch der Einfluß aus die beiden Nebenbuhler erschöpft. Frieden werben sie nicht a»s eigenem Antrieb« schließen, sondern sie werden sich nur einem Drucke fügen, den zu be seitigen ihre Kraft nicht auSreicht. Daher sind auch alle Hoffnungen vergeblich, daß durch wohlgemeinte und ernste Vorstellungen der Mächte etwas au-zurichtcn wäre, nur Drohnngen nach dem Muster derjenigen, welche Oesterreich Ente November an Bulgarien richtete, haben einen Zweck. Eine Zeit lang schien e-, als ob in Serbien sich eine bei» König feindliche Strömung Bahn brechen wolle. daS Ware» aber leere Gerüchte, der begeisterte Empfang, welcher Milan in Belgrad bereitet wurde, bewies den Unorund dieser Ge- rüchlc. Aber die Stimmu», der Serben- ist dem König nur bedingungsweise geneigt, nur wenn durch eine diplomatische Action oder besie'r noch durch eine energische Kriegführung der Erfolg erreicht wird, welchen Serbien anstrebt, wird die Krone Milan'« befestigt werden. Vorläufig ist die Einigkeit unter den streitende» Parteien hergestcllt, da« Executivcomits hat erklärt, die Regierung zu unterstützen und der Opposition, welch« Pirofckanatz betrieb, zu entsagen. DaS ist wichtig, weil dadurch die Widerstandskraft Serbien- wesentlich erhöbt wird. I» Nisch werden die Vorbereitungen zur Wiederauf nahme der Feindseligkeiten in großem Maßstabe betrieben, und die Serben mache» ans ihren Absichten auch gar kein Hehl. Tie FriedenSvcrhailkluiigen haben noch nicht begonnen und werde» auch schwerlich beginne», wenn nicht eine wirklich fühlbare Machtäußerung dem Posseiispiel ein Ende macht. Zn Bulgarien herrscht eine Stille, welche zu dem Schlüsse berechtigt, daß dort in militairischer Beziehung um so eifriger gearbeitet wird, um Alles für den Kriegsfall in Stand zu setze». Die wichtigsten Stellen, wie die deS Chefs de- GeneralstabeS, sind neu besetzt, und die Tapferen, welche den serbischen Ueberfall siegreich zurückgeschlagen haben, erhielten die ihnen gebübrenden Ehrenzeichen. Dabei wird fortgesetzt an der Befestigung deS Bundes mit Ostrumelien gearbeitet, die bulgarischen Gesetze dort eingeführt und die Verwaltung de- Lande« in Sofia centralisirt. Au« den Andeutungen, welche seil einigen Wochen darüber in Umlauf sind, ist zu entnehmen, daß zwischen Sofia und Konstanlinopel. sowie zwischen dem Fürlien Alexander und dem Kaiser von Rußland Unterhandlungen über die zukünftige Form gepflogen werden, unter welcher die bulgarische Union aufrecht zu erhalten ist. Die Hauplscbwierigkeit bildet noch immer der Wunsch de« Fürsten, die Verwaltung beider Länder einbeillich zu gestalten, während die Türkei ei» naheliegendes Interesse daran hat daß die Verwaltung OstrumclienS von der Bulgarien« getrennt bleibt. Nicht außer Acht zu lassen ist auch die DergrößerungSsucht Griechenlands, welche« mit Zähigkeit an dem Gedanken der Vereinigung Kreta« mit dem griechischen Festland« sesthält. „WaS Bulgarien recht, da« itt de» übrigen Balkanstaaten billig", da« ist die serbische Aiissasinng, und zu dieser bekennen sich auch die Grieche». Der Fürst von Montenegro ist eS zusricden, wen» Fürst Alexander Ostrumelien bebäll, er will nur nicht, daß Sofia der Mittelpunkt einer Macht wird welche sich die Herrschaft über die Baltanstaatcn anmaßt Da« würde dem Fürsten Nikita um so weniger in den Kram passen, al» er selbst daS Zeug zum z»kü»sl>geii Beberrscher der Balkaiihalbiiiset in sich suhlt. Einen wobtthuenden Gegen satz zu diesem Wust von Neid und GroßmacdtSsucht, zu welchem Serbien. Griechenland und Montenegro, ein zede« nach seiner Weise beitragen, bildet Rumänien, welches eit dem 18. September bi- heute noch keinen Augenblick au» einem Gleichgewicht herauSgrdränqt worden ist. Di« einzige Forderung, welche Rumänien bei Gelegenheit deS Zusammen tritt- der Eonferenz in Kvnstantinopel gestellt hat, war die der AliSsübruilg jener Bestimmung de« Berliner Frieden», welche die Schleifung der bulgarischen Donausestungen betrifft. Selbst diese äußerst maßvolle Forderung mußte abgelehut werden, weil sie mit dem Zweck der Eonserenz nicht vereinbar war. der einzig und allein aus die Regelung der bulgarischen Frage beschränkt bleiben sollte. E« fragt sich jetzt, wa« Europa Angesicht» der unzweifrl- basten Unlust Serbien- und Bulgarien», Frieden zu schließen, thun wird. Die Eonferenz ist gescheitert, und Rußland bat bereits wiederholt seine Abneigung zu erkennen gegeben» dir aussichtslosen Verhandlungen aus» Neue zu beginnen. Ti« übrigen Mächte verhalten sich vollkommen passiv, da« einzige Lebenszeichen der letzten Wochen war der Abrüstung»- antrag. Damit ist eine Verlegenheitspause au»gesüllt worden, und nachdem der Antrag sich al» unwirksam erwiesen hat, wirb etwa» Neue» ersonnen werden müssen, was voraussichtlich gerade so zwecklos ist wie der Ab- rüstungSantrag. Oesterreich rst durch den übel» Eindruck gewarnt, den die Sendung de» Grasen Kbevenhüllrr in ganz Europa mit Ausnahme von Serbien gemacht hat, dergleichen gefährliche Experimente zu wiederholen, und so stehen wir denn vor der ziemlich sicheren Au»sscht, daß der Kampf »ach dem 1. März von Neuem beginnen wird. Die einzige Macht, welche den Beruf hätte, zwischen die Kämpfenden zu treten, die Türkei, wird da- gewiß nicht thun; kenn sie müßt« ich für den einen von beiden Gegnern entscheiden, und da würde ihr sehr schwer fallen. Sie hätte den triftigsten Grund gehabt, nach dem 18. September Ostrumelien zu besetzen, sie ,at e« aber unterlassen. Ebensowenig hat sie dem Hilferuf de« Fürsten von Bulgarien Folge geleistet, al« Serbien in Bulgarien cinsiel, also ist auch nicht anzunehmen, daß sie Serbien jetzt mit den Waffen in der Hand zwingen wird, Frieden zu halte». Den» die europäischen Mächte einig sind in dem Streben, den Frieden aus der Dalkanhalbinsek auf recht zu rrballeu, dann müssen sie der Türkei Vollmacht er» theilen, gegen dir beiden Nebenbuhler einzuschrriteu. Uns eigenem Antrieb« thut die Türkei »rsadrungSaemäß nr»t». zur Ertheiluug eia«» Mandat« «» dt« Türkei versvttrea die europäischen Mächte -ein« Neigung. Unter d»sen Umständen ist der WiederauSbruch der Feindseligkeiten aus der Balkau- Halbinsel nur eine Frage der Zeit. » Leipzig, LO. Januar 1886. * Die Miltheilung der .Norddeutschen Allgemeinen Zei- tung", daß die spanische Regierung i» der faktischen Besitzergreifung der Karolinen einen Vorsprung von einigen Tagen vor un» gewonnen habe, wird von dem ..ReichSbolen- angezweisclt. — .Ist da» richtig?" bemerkt da» genannte Blatt. „Bisher hieß e» immer. daS deutsche Schiss sei dem spanischen zuvorgekommen! Dann Kälte Deuischland a»« Rücksicht auf Spanien aber auch sofort zurücklreten können, und di« Anrufung der päpstlichen Ver Mittelung erscheint dann erst recht unbegreiflich." — Dazu be merkt die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung": Ter ,.Neich«bote" geht offenbar von der Borau-iehung an», daß die Karolinen in der Nähe vou Pot-dam gelegen sind. Da- irifft indessen nicht zu. Dir graaunte Inselgruppe ist von Berlin sehr weil entfernt, und die Frage, ob leullchland oder Spanien ia der Besitzergreifung die Priorität gehabt habe, war daher nicht so schnell und io leicht zu entscheiden, al- der „Reich»bote" e- onnimmt. Zunächst mußten die Berichte der deatschen Osficiere abgewartet werden. Au- letzteren ergab sich, baß unsere Osficiere streng nach ihrer Segelordre verfahren waren. Sie hatten die deutsche Flagge aus der Inselgruppe aulgehißt, weil ste dort keine spanische Flagge vor- gesunden hatten. Andererseits wurde aber auch sestgesteltt, daß zu der Zeit, al« unsere Schiffe nach der Karolinengruppc gelangt waren, seiten« der Spanier bereil- seit mehreren Tagen dort verschiedene Acte vorgenommen worden waren, welche al- eine bau» üüe-Bcsitz. ergreisung anerkannt werden mußlen. Sie ballen Häuser au-geladen, Beamte au-geschifft n. s. w. Al« eine Spanien besreundete Macht durste Deuischland seine Anerkennung der Occupatio» nicht von dem Aushissen einer Flagge abdüngig machen. Um zu einer staatsrecht lichen Entscheidung der Frage wegen der Priorität der Besitzergreifung zu gelangen, bedurfte ei eben aller dieser Feststellungen. Auch dann hätte man noch darüber streiten können, ob die Besitzergreifung der Insel Uap die ganz« Karolincngruppr decke. Die Sache schien indeß nicht wichtig genug, um ihretwegen mit Spanien Zwistigkeiten auzu sangen. * Auf ncucrdingS in Rom und Berlin eingezogen« Erkundigungen wird der „Kölnischen Zeitung" übereinstimmend bestätigt, daß die ganze Nachricht von der Errichtung einer päpsttichen Nuntiatur in Berlin au- der Luft ge- griffen ist. * Einige Blätter sind entrüstet über den PaffuS einer Rede, welche Herr Albert Traeger bei Gelegenheit der Stiftungsfeier de- fortschrittlichen Vereins Waldeck in Berlin gestalten stak. Derselbe lautet rer „Freisinnigen Zeitung" zufolge: .DaS Deutschland, wie e» sich die Alten gedacht, ein Schutz und Hort der Freiheit und deS gleichen Rechtes, sei nicht nur nicht erreicht, sonder» der Kampf uni dasselbe müsse wieder von Neuem beginnen; statt der schwarz- r oth-goldenen oder schwarz-weiß-rothen Fahne werke ein Schild herauSgefieckt mit der Inschrift: „Hier wird SchnapS geschenkt", und wenn der alte Barbarossa wiiklich ausgesiandcn sei. dann werde er sich wohl jetzt ruhig wieder schlafen legen. Hoffentlich werde aber au» unseren Gebeinen ein Rächer und Retter erstehen." — „Wir sehen keinen Grund dazu — schreibt die „Norddeutsche All- gemeine Zeitung" — e» brmerkenswerth zu finden, daß der deulschsrcisinnige Partei-„Dichter" sich also geäußert bade; >n> Parlament reden Herrn Traeger'S Freund« in ganz gleichem * Nach der letzten Bolk-zählung vom 1 December 1885 hatte die Provinzialhauplstadt Posen 68.318 Einwohner Von diesen waren evanaelisch 23,599, römisch-katholisch 37.949. israelitisch 6677, unbekannter Religion 8: 85 gel örte» klei neren christlichen Seelen oder der griechisch-katholischen Kirche an. Da die Evangelischen und die Juden in Posen sämmtlich deutsch sind, auch einige Tausende Katholiken sich a>S deutsch betrachten, so wird die Zahl der Leutt'chsprechenden i» Posen die der Polen immer noch u n 2 — 3000 übersteigen. Die Sladlv-rwaltung ist durchaus deutsch; ebenso sind Magistrat und Staktverordneteucollegium fast ganz deutsch. Im Jahre da--»ulch ......da, die Süden dagegen beträchtllchdvermu'der - » Nickt« bezrichnet ben Stan^Ler^ ^ wischen Hochsluth welche ein und derselbe wesentlich verschiedene Aufnabi» . > ^ während Gegenstand beute und vor Oahren^sir,^^^^ .„ der kurzen Aera Hohciiicarl zur Z^^ wurden, jene Frankreich bre Fmibainenlalarlikc 8 ^ Deulschthum berüchtigten Gesetzes»«^ hätte ge°P'-rI m Oesterreich rückiichislo« ^ . „„,cr den w«rd«n sollen, d» seg>e die na >o>. Treiben der Deutschen Oesterreich-, die Enlru l ,z lS^nvier mtt «Lenwell die Fui.dan.entalart.kel und ihre Schöps«^ einem Schlag vom polltischcn -re ^ w« der über Nacht berühmt gewordene -V-" Face '.ich- allein Oesterreich seine deutsch- SIaak«sprae »cdi»c>i. s. statt ihrer die czechische SlaatSsprache gesetzt w>, u> w ltt nimmt man da« neue slawische ^ mit Resignation hin; man verwundert s'ü >ua> »>ei,r »wer ?ä» Ungeheuerliche, denn eS -'sch-ml bere»« a^ bas G . »ahnte. Weder die Fcudalaristokratcn »och die Regierung» Ir«se selbst erschrecken mehr vor den Consegucnzc», die sin au» den Gesetzetvorfchlägen de« Herrn Face! ergeben mußlen. trotzdem durch die neuen Funvamcntalartikcl dem ^ >i Oesterreich sein wirkliche« Fundament entzogen wurde. Wen . alle Behörden in czechischer Sprache zu verhandeln hätte», müßten nicht rasch Polen. Slowenen. Kroaten »«d Ilallcncr nach Gleichberechtigung mit den Ezeche» ruse» / ^ wäre für so divergirenbe Elemente ein einigende« Band s» t" den -> Glaubt die böhmische Landtag«»,ajoriläl, welche den Gesetze»- anträgen Facct zustimmte, wirklich schon von emcm Emheilü- staate Oesterreich abstrahiren zu können? Erdenkt d't R^.c- ' immer noch, durch wertere Zugeständnisse v,c slawischen ---.rationen zuu, Schweigen bring«» zu können / Freilich ,st die Realissrung ber Faceflschrn Anträge heute unmöglich; sie werden vorläufig begraben werben, sie werden aber,m Wuiischrcgister der czechische» Well unqeschwäcbl sorllebe», uno ber Regierung, die sich scheut, ihren Freunden e», starre- Veto enlgegeiizur'usen. »och manche böse Stunde bereiten. slawen ohne jede Rücksicht aus dir historische aus die Bedürfnisse de« moderne» S'.aale«. lediglich m einer längst entschwundenen Zeitepoche Leben, genau so wie die Polen unverbrüchlich an den Tratilionen der Iagcllonischen Idee scsl- balten. unbekümmert darum, daß die Zertrümmerung deS IageUonenreiche» in den inneren Verhältnissen Polen» selbst begründet war und daß eine durch viele Jahrzehnte »eu- gestaltcle Entwickelung sich nickt wieder willkürlich »ach dem alten Modell formen läßt. Wenn Herr Facek da« Recht de« czechische» Staate» und der czechische» Staatssprache begründen will, muß er aus vergilbte Urkunden vom Jahre — 1627 zurückgreisen, und selbst diese Urkunden sind nichlS, al- Ver ordnungen für Böhmen. Wie will man aber, wa- anuc» l627 sür Böhmen galt, seither längst seine Geltung verloren hat, dem ganzen Oesterreich ausoclroyiren? * Dre Landtags-Sessionen in Oesterreich geben ihrem Ende zu. Ai» 28. d. M. wird bereit» mit den ReichS- rath-sitziingen begonnen. Im böhmischen Landtag wirb eS noch zu heftigen Erörterungen komme»; denn am Montag, den 18. d. M. bat die Berathung über den bekannten v. Plener'Ichen Antrag auf Sonderung deS deutschen gc> schlossenen Sprachgebiete» durch Nc»-Errichlung von Kreis- gcrichtSspreiigel» begonnen, woraus die Berathung über den Antrag Troja» erfolgen wird. Ein besonder» heftiger Krieg wirb gegen die Bezeichnung „Geschlossenes Deutsches Sprach- gebiet" gesührt. Es ist geradezu komisch. wie die nationale Leidenschaft alle natürlichen Vorauvschunge» aus den Kops stellt. Wenn in irgend einer Stadt DcutsckböbmcnS einige czechische Fremdlinge, einige wenige Beanttenfamilie» sich vorsinven, flng- wird die Stadt und deren Gebiet al» „ge mischtsprachig" bezeichnet. Er ist das ei» aller Orlen in slawischen Kreisen gebrauchtes Kunststück. ES klingt wie eine Uebertragung „frei nach dem Czechische»". wenn polnische Blätter in Preußen die Behauptung c.usstelle», Berlin sei. wie ja der Name deutlich bezeuge, im slawische» Gebiete gelegen. Heute gilt den Polen Berlin noch am Ende al« gem,schisprachige Slakt. den» eS leben angeblich 3l,.0„s, Polen in Berlin. In, galiziscben Landtag werden die ruttie- nischcn Forderungen nach Errichtung von'Volks- und Mittel schulen mit rutheiiischer Unterrichtssprache ,Antrag Roman- czuk) mit den gewohnten diplomatischen Höslichk-iISpbrase» der Polen entgiltig z„ Grabe getragen. Die übrige» Landtage werden, da ihnen lediglich wieder belangreiche L »idc». angelegenbeite,, zur Behandlung vorliege,ihre Tbättgk.-» geräuschlos beschließen. * Ueber den deutschen Schuldere!« in Oesterreich coursirte in vielen deutschen Blätter» die Nach-richi. daß dessen Mitglieder, im Falle der Verein zur Selbstauslösung gezwn,ig>-„ wurde, sich ,n die Lilien des allgemeine,, deutschen Schuldere,,,« zu Berlin eintragen lassen würde». Bon den ossiciclle» leitenden Kreisen de« deutschen Schulderen.« i„ Wie» aing dieser Prosect. dessen Durchführung aus ganz bedeutende Schwierigkeiten stieße, nicht au«. Arsenal der türkischen Hauptstadt, sowie aus der Werst der Admiralität berrschl se,t 11 Tagen die Se ^ ^ Rächt gearbeitet. Die Röhren für d,e ,n Deutschland bestellte» Torpillcn sind berett» "ngstroffen. desgleichen d.e Netze, welche ,u.„ Schutze kemdMnüer üese'-^'- ^^^»°a"gr'sse bestn,n"I sind. Nach bat angeordnet. daß zwei PaiizVrschisse"'tie st-tt L 7KL5LÄK-LL UrLMÄ Mit Krupp-Geschutzrn schweren Kaliber« au-gcrüst? * Der Corrcspondent der „Kölnischen Zeitung" in Rom. c>err .Oniao . schreibt unter dem 12. d. M. von dort: Da» deutsch-spanische Protokoll über die Karo l'incn- ,, „v Palao-Inseln wird von den hiesige» Zeilunarn mit Recht al« ei» Meisterslück der diplvmalischcn Kunst anaeseben. Man vermag sich in der Tbal kaum vor- rustellc». wie. fall« Lciitschland nicht bi» zum Aeußerstc» bei 'einen Ansprüchen dcbarrc» wollte, die ans jene» Inseln satt allem vertretenen deulscken Interesse» besser und grnndlicher hätten gewahrt werden könne». In erster Lime sind hinreichende Malzrcgcln getroffen gegen jene mehr au» einer gewi''«» Atter lhümlichkeil der spanische» Verwaltung al» auS bösem Will«!, cnllpriiigende» Beschränkungen deSHandel», über wclchcvon allen in spanischen Eolonien lebenden Deutt'cben so sehr viel gcklag' wird, und dann wird auch voraussichtlich, da doch Spanien einige hundert Insel» nicht thalsächlich besetzt ballen lau», der größte Tbeil der Inselgruppe kauernd als Freihandels, gebiet betrachtet werden dürfen Aber diese vollkommene Sicherstellung der dabei in Betracht kommenden tcuksche» Interessen ist dock blo» eine» der erfreulichen Ergebnisse, ;n denen die überaus geschickte Behandlung der Karolinensrage gesübrk hat Die größten Erfolge aber hat, so schein! cs. Fürst Bismarck bei dein einsichtigere» Thcile der italienischen Bevölkerung erzielt Seltsam, daß sich »lil einem und dem- elbc» Schriftstück die Italiener — wenn auch an« andern Beweggründe» — ebenso zufrieden zeigen wie der Papst Würde, so gicbt „Popolo Romano" dieser Ansicht Ansdruck. Fürst BiS'ücttck die Vermittelung dck Papste« haben vor chlagen können, fall» dessen weltliche Herrschaft auch noch heutige» Tage» von französischen Bajolinetten gestützt wäre?" * In einer vom 9. d. datirten Londoner Eorrespondenz der „Kölnische» Zeitung" vom 1l. d. hieß eS, Mr. Gladstone hätte den deutschen Reichskanzler einmal eme» „tionü" einen Satan — genannt. Ein Leser der .Kölnischen Zeitung" wandt« sich mit einer Frage über dir Richttgkeil dieser Angabe an Herrn Gladstone selbst und erhiell folgende in, „Daily Telegraph" abgedruckle Antwort: „21. Earllo», ?>ouse-l«rrace, 14. Januar Mein Herr! Ich bi» von Mr Gladstone beauftragt, de» Empsang Ihre- Briefes vom 12. d zu bestätigen und zu sage», daß der Hinweis ans ib» in der „Kölnische» Zeitung" vom l l. Januar, aus welchen Sie seine Änsmerksamlcit lenken, eine große Lüge (salseI,oo,i) ist, und daß er w »ischt, denselben so charakterisirt zu Hobe» Ich zeichne Ihr ergebener Diener Herbert Gladstone " * Die gesteigerte Aufmerksamkeit, welche von englische» Politikern m den letzten Iabren dem Stande der indischen Wehrkraft zugewcndct worden ist und welche sich mil Rücksicht aus den Eontact der englisch-russischen Machlsphärcn in Mittelasien vollkommen begreift, macht eS auch erklärlich, daß da» britische Publicum den denkbar intcrcssirlcstc» — wenn auch nur geistigen — Zuschauer bei den gegenwärtig aus indischem Boden, unter vorzug-weiser Heranziebung der eingeborenen Truppen, staltfindcnbcii Manövern abgiebl Zwei gleich starke, a»S alle» Waffengattungen zusammen- gesetzte Armer» von je 16,00«> Man», unter de» Befehle» der Generale GrcavcS und Gongb stehend, operiren gegen esi ander. Am 7. d. trasi» beide Eorp« aus den historische» Ebene» von Panignt ausc.»ander. Es gelang dem daS Nord- corpS befehligenden General GreaveS, den speind, der d^n >'o wichtigen cavalleristische» AnsktärnngSdieiist verabsänmle, zu überrasche» und zu werfen. Die nächste» Tage vcrslrichcii unter strategiichcii Märschen und Gegenmärsche». Am Mo» tag begannen die Operationen gegen Teil»; am Tonnor lag sofft« eine große Cavalieri« - RecogiioScirung ausgesalirl werden, zu welchem B-bus die gesammle Cavalieri: beider CorpS in zwei Divisionen sormirt war. Die Londoner Blatter nahmen im Voran» einen glänzenden Effect diese« Schauspiels a». klebrigen» wird der bisherige Verlaus der Manöver von den Zeitung-cvrrcspondeitten höcklich ge priese». Tie Marschleistungen kor Truppe» lege» vo» außeo- ordentlicber Leichtigkeit und Corrcolhcil Zeugniß ab. wozu besonders auch der in Indien eine principüc Rolle spiele,:-« TranSportdienst. der i» wirksamster Weise reorgamsirt worden ist, beigetragen habe; Marsch, Lager-, Feld- und Feuer diScipli» der Truppe» erhält die schmcichclbastesten Lobsn mbe, nicht minder da« vcrsländnißvolle Mitwirken der Civilbebörbeii. Mit ersichtlichem Behagen registrirt die englische Presse das gtinstige Uriheil, welche» die al» Gäste den Manövern bei wohnenden fremden Osficiere betreff» der »»Illairischen A»»bilvung und treffliche» Hallnng der Cpoy» ab gegeben habe» sollen. Einige von ihnen, welchen solche Truppen schon in Malta und Egvplen unter das Auge ge kommen waren, hätte» sie damals für Elitcregimentor gehallcii, »nlbiil nicht für typische Vertreter ber 2 po» Armee »!>b wäre» daher von ihren jetzige» Wahrnehmungen desto »ael haltiger überrascht worden. — Die ungemeine Beflissenheit, womit man eiigsischerseitS der Welt einen möglichst hoben Begriff vo» dem Weothc der inbi'che» Hecreöorganisatton bciznbringc» sich bcmiibt, ist ei» lchricichc» Snmplom und cs zeigt, daß mit der Erkciintniß von dem Werlhc de« inki'chon VentzeS in, englischen Volke auch die Erkenntlich von ber Nolbweiibigkeil. denselben mit Auswenbuiig nngeivöyiilicher mililairischcr Krasllelstungcn sicher zu sicllcn, gleiche» Schritt hält. * Die der .Time»" telegraphisch gemeldet wird, hat die HaiidelSkaiiiiner von Halifax an die Regierung von Ca »ab., eine Eingabe^gcricklet. welche dieselbe aussorkert, niit de. Vereinigle» Staaten - Regien», z eine» aus Gegcnieiligke' benilienkeii HaiidelSverlra.z ab;»schließe», der »amenllich au b slir die Fischeiei-Jntcrrffcn beider Tbcilc begünstigende Be dingungen seststrllc. Tie „Ckronica Franco-Vrazileira" giebt eine seltsame Beleuchtung der Art und Weise, wie i» Brasilien die B^> »iiuninngeii de» Gesetze» über die Abschaffung der Sclaveiei grbaiithabt werben. Da« Blatt sinket in den, Verzeichnis; der Gegenstände, welche am 3. November in Barra-Mansa zum verkauf ausgestellt waren, »eben allem Porzellan und einer magern Knb da« Angebot von fünf Se-aviN im Alter vo» 62 Jahren, seil zu 500 Mittel» looo.L Die B börden haben diese» Verlaus nicht gebindert, obgleich die Sclaven dem Gesetz vom November 1831 zuwider au« Afrika eingesührl waren und obgleich da« neueste Saraiva'scbe Gesotz vom 28. Scplembrr Sclaven im Aller von 60 Iabren und darüber sür frei erklärt.
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