Was ist ein Klischee? Das Wort Klischee stammt aus dem Französischen und bedeutet soviel wie „Ab klatsch“. Im erweiterten Sinne faßt man unter dieser Bezeichnung sämtliche Druckstöcke zusammen, die im Buchdruck neben Schriftsatz, Initialen usw. Ver wendung finden. Dem Prinzip des Hochdruckes entsprechend, hegen die farb- annehmenden und -abgebenden Teile dieser Druckstöcke erhaben in einer Ebene, alle übrigen Oberflächenteile steil abfallend so vertieft, daß sie von den einfärben den Walzen nicht berührt werden können. Man unterscheidet folgende Khschee- arten: Strichätzungen, Autotypien, Holzschnitte, Galvanos und Stereotypien. Strichätzungen, Autotypien und Holzschnitte sind Originaldruckstöcke, Galva nos und Stereos dagegen nur Abformungen von diesen. Die Herstellung der letz teren setzt das Vorhandensein von Originaldruckstöcken voraus. Die Klischees werden in den Satz eingebaut. Man bringt sie mit Holzfuß in Schrift höhe oder befestigt sie mittels Facette auf Eisenstegen. Für besondere Zwecke klebt man sie auf Eisenfuß oder lötet sie auf Bleifuß auf. „Strich“ - „Auto“ Jedes Khschee bezeichnet der Fachmann entweder als „Strich“ oder „Auto“. Ori ginale, die nur aus Strichen und Punkten bestehen, deren Tonwerte nicht stetig ineinander übergehen, sondern durch stärkere oder schwächere, enger zusammen oder weiter auseinanderhegende Punkte und Striche erreicht werden (z.B. Feder zeichnungen), sind Strichvorlagen und werden als „Strich“ reproduziert. Strich- khschees können auf jedes Papier mit größter Klarheit und Schärfe gedruckt werden. Auf rauhen, gerippten, gepreßten oder genarbten Papieren ist überhaupt nur die Verwendung dieser Art Druckstöcke einwandfrei möghch. Photos, Retuschen, Tuschzeichnungen, also Vorlagen, die zwischen Licht und Schatten alle nur denkbaren Tonabstufungen aufweisen, reproduziert man als „Autos“ (Abkürzung für Autotypien = Netzätzungen). Vorlagen dieser Art müs-