Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.02.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188602217
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- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-02
- Tag1886-02-21
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.02.1886
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Ret«rtioll u»t LrpeäM«» Ivda»«»g«ffe 8. OpttchKusdeo her Nsd-tts«»: Vvrinütog« HG—12 Uvr. Nachmtnag» 5—Ü Uhr. W» ft» »»,«»« n»«8r>»»«»r m-xirrt»«, »cht ßch ft» Iftftiüi»» »ich! »aftuftich. M««»«» »er kär »l« «ächftf»!»»»-« N»««n hrft'mmte* J,»er«»e «» W«ch»»ta,«n äl« t Uhr N«ch»itt,,«. «» „» Fefttäge» srä» »»«>/.» Utzr. S» te» Fslitlr, fär 2»s..A«pah«r: Vit» Mir««. Untverfiiüt-straße t L»»t« Lisch», Katharinens». <3, p. »»r »t» Utzr. ttWM.TMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handel;- «nd GeMtsvnkehr. Auslage IS,200. Adonnruirnlsprris virrtelj. 4", Mk. lnc!. Brr.g.rlokn 2 Mk., durch dir Post -»tvüeu K Mt. Jede einzelne -iuuiwer 20 Ps. Belegexemplar 10 Ps. Elebühren lür Erirabtilugea ft» Tageblatt-Format gesalzt) »hne Postoeiörderung r'<>i Mt. »,t Pastdesörberuu, «0 Mt. Inkeratr vgespallciir Petitzeile 20 Pf. lör-ßere Schristeu laut uni. Pi>u»vcrzeichi>iß. Tahellarischer u.Ziffcraiatz »ach hohen» Laris. Ueeiar.ikn »uter bsm Nedaetionestrich dt» «gelpalt. Zeile 50 Ps, vor den Fa>u,li»u nachrichtea d>» ügelpaliene Zeile 4tt Pf Jn'rrate ftna »ei» an die Vvpröitlan zu 'enden. — Rabatt wird nictz, grqevrn Zahiuug pnwuu»»ernn>io oder ducq Post- aachnaljMe. ^ 52. Sonntag den 21. Februar 1886. 80. Jahrgang. UI » >o« i«I« ttü.- ooo 142 > 25 -äl. r äprll- ,0— 1.40 ^ Tuxnar- - »lidül lüVO .4 mrü-ölni .1 5Iiääi. in, ällier- , Lüul'er, »tirunx-L .INI. »'/.. !I 4»». ri. a s'eruavi l»'r 5'/,,. äv. L^nxl rio. gooä . tine 4'/,. <io. tln« äo tine «nt 4, «lg. r 4. ilo «, äo. ilo. ». moäsr. '/«. kentv- timmnn^ «H»tr 7 ! 0 aarlur-Ur. t». "astlän: l 90 ik-Danip'er !er..Vena" ..Rv-ida", -ervaaü Amtlicher Thcil. -ekenM-e Sitzung »er Sta»tier»r»»elt» Mittwoch, a«n 24. Aebroar I88tt, Abend- «/, Uhr, t« Saale der I. Bürgrrfchate. Tagesorv nung: R. Berscht de- Ga»«. Bau- und Oekonom>eau«schoffe« über Arealabtertuag «a di« Ga«austatt I uod Hn- stellung verschiedener Baulichkeiten daselbst. ll. Bericht de« GaSautschuffr« über Abgabe von Ga« »um Produetion«preise an da« Comitt zur Errichtung von Kaffee- ond kbeescheakdudeu. D. Bericht Uber dt« Ralhsvorlage, betr. «in Gesuch um Herabsetzung de- Preise« de« w den Ga-anstaiten gewonnenen Iheer«. lA. Bericht des Sleuerau-schuffe- über Tont» 8» .Ge bände i» der Stadt" »««schließlich Au«<,ade» Pol. >Sd de« Ha»«haltplane< aus da« 9ahr l88k. P. Bericht de« Orkonomir». Ban- und Finanzausschüsse« tzber Berkaus de« HauSqrundliUcke« Rr. 22 in i'dgnlg. VI. Bericht de« Oekonomieau«schusse« Uder » AuZiUdrung eine- Reitwege» durch da« Äpitzichholz; k. Aussvrstuug eine- HUgrl« aus Abtheilung L »er heiligen Wiesen. Da- Stück de« die«jübrigkn Reichs-Gksetzblattk- ist bei un» einqeqangen und wird bis j«m 14. Mär; dieses Jahre- aus dem Rathhau«saale zur Etusichtuahme LsseaUtch audhängen. Dastelde enthält: Nr. t--2 Gesetz, betastend die Eonkrole de« Reich«hau«haI1» »nd de« i?ande«hau«halt« von Llsatz-rolhringen sür da« Etat«jahr l885 8«. vom 8. Februar 188«. N«. 1-dS. Bekanntmachung, betreffend eine Abänderung de« verzrichnist»- der gewerblichen Anlagen, welche einer besonderen Genehmigung bedürfen. Boi» 15. Fctrnar l88- Leipzig. den tS. Februar 1388. D«r Nath her Ttadt Leipzig, vr. Georg«. Kr»»,l»cqel. Vrkanntmachung. In »vierem Flr»«».Steg»ster tft de« «»er untrr Nr. 74 tra-rae» Firma T. ltz. Nlttzln, z, r»«mlt»sch '» Spalte 6 za Folge «rrsilamig vom v. lSV« am leld'gea Lage solgend« Eiatroguag bewirkt worden: Zu Nr. 74. _ Da« GclchSi» ist durch Srbgang aas den Kaulmann Fr«t Paul Nüttztn, z« romwttzkch abergegongen. wrtcher dastrttzfßEa bemokratrn sür die weaigrr gefährlichen Feinde häll, sondern Wir die Antwort laute» wurde, wenn die Frage lautete: Wollt ihr ken constilutioueürn oder de» socialiinschen Staat? Die Parteiverbälknisif im veuilchen Reiche sind leider so Verworren und zerklüftet, datz e« sür die nieisten Wähler nicki möglich ist. zur »ollen Klarheit darüber zu gelangen, welche D»rk»na sie durch ihre Slimmabgabe erreichen. Wenn man 'e Wähler fragen wollte, wcohald sie diesem oder jenem «ndidaten >hr« Ttimmo gegeben haben, man würde Uder »vier der bisherige, Firma lorisetzt. Vergleiche Nr. S7? de« Fummm »,« Aalwort. di« «an erbäll. oft »>e Hände über den »ops Januar Srsucht 184t in Eula bei Borna geboren« de, am 8t. H«ba^«»ter «r»dt yriohri» Juli»- «LH», welch« zu, Fürssirge sür sein« in ftävlischer Naisenpsleg« bestudlich», Kinder anzuhalten ist. Leipzig, de» 18. Februar >88«. Der Math der Stadt Leipzig. <41rn«enanit.) Ludwig»Wols. Werner Da« unter dem 15.Juli 1877von uns iür Marte Franziska Hentz« au» Leipzig ausgestellte Dienstbuch ist vor längerer Zeit l« hiesiger Stadt verloren gegaageu und im rlusfti,dung«!allt anher abzulieseru. Leipzig, am 18. Jebrmir 188«. Da» Soliiei,A«t tzasclbft. Brelschnrider. Der dem Kausmann hetnrlch tlrtbiir Hellmnnb von hier am 2» Januar 1885 vnter R.. 50 ausgestellte, bi« 24. Januar 188? gütige Reiiepatz ,st laut erstatteter Auzetge obhaudea gekommen und wird hiermit sür unailtlg eeklilrt. Leipzig, am 19. Februar >886. Das Pslizeiamt der Stadt Leipzig. Bretschneider. P. LSnigliche Akademie der bildenden Mn-e and Lnnllgkiorrbksllmle zu Telprig. Li« Studien im Sammerlemefter 188« beginnen Montan, de« 8 Mai ». o. di« Aaae-rnrse früh 7 lltzr. v,r Abendenrse u« 5 Uhr. Dil Letzrplan «mfntzt atze Untrrrichtaaedietr »er bildenden Ränfte an» de« »uniigemerde-, nutz berückstchtigl speelr» die U«»tztl»una t« »r« araptztschrn »üntten. «»Meldungen zor«ut»adme sind in b«r Zei, vam 1. bi« 18. März tz. A-. in der Lrvedilion der Äkodemie. »estiich«r Flügel der Plettzei» birg. II Etage. Rachmitiags vo» 4 bi« ö Uhr za bewlrkra. Leipzig, den 8. Februar 1S8S. Der Direktor. Or. Lud». Riepee. register«. Ferner ist vnter Nr. 877 de« Realster« dieselbe Firm« tz« Neuem und al« deren Inhaber der ft-uimaau Fran» Paul Nättzi»ß u Dommitzsch zu Folge versüguag vom s. Februar 1ÜV« a« elbigra läge eingetragen wordra. Lorgau, deu 9. Februar 1886. R»n«,l«che- ««»».Grrlchl. - Nichtamtlicher Thetl. vlr AoclallstendedaUe lm Reichstage. .Sie denken an« zu vernichten, wir aber werden Vi» besiegen" — ant diesen Worten schloß der Abgeordnete D-^bcl sein» Rede gegen dir Verlängerung des Sociatifteu- gesrpe«. Da« ist derselbe Slanrpunct. welchen die Somal» demokrairn von Anfang an de» Staate gegenüber eingenommen baden, sie stehen dem Staate ebenso feindlich gegenüber wie der Kirche; der Staat muß in seiner heutigen Gestalt voll ständig untergeben, bevor der socialistische Staat, die groß« allgemeine Probuclivgencsienschajr. aujgerichlrt werden kann, nur aus den Trümmern de« bcllchenkcn DiaatS kann sich der socialistische Staat erheben. Und weil die» der Grundgedanke der ganzen Bewegung ist. deshalb ist auch an eine Versöhnung de« coitslitulwneÜen Slaales nnt dem soeialifttscheu niemals zu denken; da« Einzige, >va« geschehen kann, ist die ver» bessrruvg der Lage der besitzlosen Ciassen und die verberitnug der Ueberzeugung von der Unmöglichkeit de« socialistischen Staate». Dieser Uniwandluugspcoceß kann aber unr vnter Geltung de» Sociallstrngesetze» geschehen. ES gab eine Zeit, in welcher man sich anch aus national- liberaler Seile der Hcfjuung hingab. daß die Rücktebr znm aemeinen Recht bei Bekämpfung der socialistifchen Bestrebungen bald möglich sein werde, und dee Bürgermeister von Fischer v«n die labhrinlhischeu genannt, enldäit. VtliiMNlMchlliiz. R-nigllche- «m»«,er1ch» Gla»»««. Kreole. Mchl«. Bei dem j tzt beqinuevdeu Bav «>»« neue» arohe, Bär,er» schtUe hier siudet ein in der L itnva gröheree Vavten, lvsveson- der» »vn Schulb'uten ichon praktisch erleheever „d bewährter Architekt al« Vankätzrer etwa «us die »vrouefichtliive Dauer non Met Jahren gegra B'zadluig »»» 6 » Duiiev pro Lag vv» n»t Avrb-dalt heidrrleüiger. vvch z» »«reivvarevder Küobigvvg al«äaitz Beschäinguag. Bewerber, welche bei «rühereu Vau«»», ivsbesovberr bei Schul- beuten schon tdüng gewesen und genügend« Irlahrung im Wert- steintou. in Ausst-llung ron Slaichlü«»». im Zercknen, ivwir vor Allem prattlschr Erfahr»», in der vanlelin«, best»«, „d »eich, awtzalv hier eiiitrrtcn lünnen. m«,en sich schtenniaft unter Einreichnng ihrer Zevgntsie über ihre blebeelG»» Beichalt,. znnae» und Leistun>ea bet Lrr untrezeichneten Behörde hier melden. Die Answahl »Mer den Bewerber» bewirkt da« hiesig« ipe- meinderathscvllegium kelmar, de» 15. Februar 1886. Der Grmrtndrparftau» «rast». »efttzenzftAtzt. Der V-erdärnermeiftrr Vabft. t>nsa««»nschlage». E« komml buizu, daß Gänge, weich« da« groß« Gcbäude, Politik auch dem unkerrlchketen und mit bestem Bersiänvniß und kem besten Willen au»gerüsteten Wähler oft die schwierigsten RLlbset ausgeben. Unter solchen Umständen bleibt nicht- ädrig. «l« dag wir dem guten G^mu« unsere« Volke» ver trauen müssen, daß er den reckten Weg finden möge 3u Krage», welch« über Sein oder Nlchtiew euischriVe». pflegen hoch auch Diejenigen, welche tonst von Parteileidenschajl ver blendet sind, den rechten Weg zu finde«; Hofs»» wir, daß die« anch in diesem wichtigen Falle wieder geschehen wird Rack den Erklärungen de« Abgeordneten Wmdthorst ist die Verlängerung der Geltungsdauer de« Sociaiistrngesetze« zu nächst aus »veiler« zwei Zadrr al» nahezu gesickert zu de» trachten, «4 bleckt aber nicht »»«geschlossen, baß sich diese inst i« Wege de« Eompromifse« aus drei 9ahr« erhöht. Sw nehmen jede Abschlag-zadiung an. weil wir von der Rothweodigkeir der serneren Geltung de« Gesetze« noch aus «iue lange Zeit hinaus durchdrungen sind. Da« Rad der 'nt bewegt sich unaufhaltsam sor«, und wir sind leider erzeugt, daß es auch i» nächster Zukunst «»» durch Ereignlsie i« Ausland« darüber in« Klare setzen wird, wie we,se unsere Regierung gehandelt h«t. als sie da« Socialisten- gesetz t» Vorschlag bracht«. * Leipzig, tt. Februar 1886. * In der »m Donnerstag unter de» Vorsitz de« Staats- Minister« Stoal»serrelair des Inner» von Boettiche» ab- gehalkene» Plenarsitzung ertheilte der vundesrath de« Gesetzentwurf über da- Branntweinmonopol die Zu stimmung. Mit her bereit« ersvlgien Uedrrweisung oe« Enkwucs« riner Verordnung über d», Einfuhr und die Au«sutz, von Gewächse». so»i« von sonstigen Gegenständen de» W«iw> »nd Gartendaurä an de» Ausschuß sü» Handel und vertehr und Ans Al« Marke ist eingetragen u»tee Nr. 2 za der Firma Max Astll- >n -llauchau naw Anmeldung von, 30. Januar 1886, Naü^ mittag« tz Uhr, sür «inen K-.üuIcr>Li,ueur (D«rt«I V«Uts) da« g-tche. >trn haben sich aber seitdem s«h Nachldml dieser Auffassung geändert, es Pup Erelg» sie in Deutschland, besouder« aber im Au»»»ud« e-ngetw««^ beweisen. baß wir der Waffe de« Soc'alistengesetzeS noch lange Zeit bedürfen werden Besonder« d>e nenrsten Unruben in London, Leicester, Lirmingbam, in Tecazeville und El. Quenlm baden u»S die Olesahren klar vor Augen geführt, welchen wir preiSgegeben sind, wenn in der Handhabui'g der NegierungSgewall der ii»S eiue Aenkcrung cmlritt. Wie die socialvemokralische Press: beschaffen ist, da» ersehen n»r aus dem aneikannlen Parteiorgan, dem Züricher „Svc:albemv- trat", der in ver Beruualimpsnng Testen. >vas »na heilig und theuer ist. Unglaubliches leinel. Nach Aufhebung de» Socialiste». geietzes würden solche Preßerzengnist- »n deullchen stteiche wie die Pilze aus der Erve schießen und den Gerichten eme nicht »u bewältigende Arbeit machen. Tie Socioidcmokralen selbst, wenigstens die Führer unv die ihnen zunächst stehende > Elcmeule, sind, wie die Bebel'sche Neve beweist, auch dieselben geblieben, sie haben nur die Form gewechselt, sie sind aus biminelslürmenke» Ausrührern zu Politiker» geworden, welche bei scheinbarer Unterordnung oder vielmehr Anpassung an die bestehenden Verhältnisse die früheren Ziele wetter ver folgen. ES bat sich allmälig in deu Reihen der Soc'al- dcmokratie selbst eine gemäßiglere Richtung berauSgedilket, welche die Verwirklichung ihrer Wünsche innerhalb veü con- stitulionellen Staates sür möglich hält, aber diese Richtung würde sofort verschwinden unter der Herrschaft des wüsten Lärm« ver ungezügelten socialrrmokratischen Presse und de» enliprechenden Tone» in Versammlungen. Ti, Verlängerung de- Socialisteiigeleye« ist ei» Act de« SelbsterhalliiiigSiriebes der brstelirnde» Gesellschaft gegen die heranstürntende Umsturz- Partei. So lange sich die Bewegung inuerhalb der parla mentarischen Grenzen hält, ist der Ton der Social dem» kratie ein gedämpfter. Alles. w«S dir Vertreter dieser Partei Vordringen, bat einen sansle». harmlosen Klang, aber an dem Tage der Aushebung de« Gesetz:« würde sich dieser Klang in rin Tonnergeköse verwandeln, da« bald genug die Richtigkeit der Worte PnNkamrr'S dartbun würde: .Das weiß ,ch. wird da» Gesetz abgclehnt, so wird dauut die deutsche Nation schwer geschädigt." Der Abgeordnete von Schlleckmann siebt unserer Austastung der Sachlage am nächsten. E« ist in der Thal «in großer Unterschied, ab ein Blatt von der Tendenz de» „Soeial- bemokrat" eingeschmuggelt und heimlich verbreitrl wird, oder osten und niigebinvert die socialistische» Lehren verkünden darf. Preßfreiheit und Bersammlungvrecht sind nur so lange und unter der Voraussetzung unveräußrrliche allgemeine Menschen rechte. al« sie auch zur Vcrlheckigung der Rechte Aller au. gewendet werden. Nenn sie nur dem Zwecke Liens,har geinacht «erden, da« Bestehende zu zerstören, jede Autorität zu be- le»igen, die Besitzlosen gegen die Besitzenden ansiuhetzen ond Ruhe und Ordnung zu gefährden, dann ist e« bester, sich mit einem Tdeile dieser Freiheit zu begnügen, weil die volle Frei, beit nickt zur Freiheit, sondern znr schlimmsten Sclaverci führen müßte, untn »elcher die Menschheit jemals geseufzt bat. Man täuscht sich in der Tbat außerordentlich über die öffentliche Meinung in dieser Frage. Dir Wähler stehen, soweit sie nicht dersreialdrmokratische» Partei «»gehören, in dieser Frage sämmtlich aus der Seite der Negierung Wen» beute die Frage gestellt würde: Soll da» Sociali'tengeletz verlängert oder aus arhoben wrrven- bann würde nur ein verschwindend kleiner Brnchtbeil der nicht socialvemokratischen Wähler sich sür die Anihrbung erklären. Aber darausbin sind die Stimmen der Wabler sür den Reichstag nicht abgegeben. Es machen sich vielmehr zwei Hauptrichkunge» unter den Wählern geltend: die einen stellen sich ans den Standpunkt, daß Dem di» meisten Stimmen qrbörea, der sich gegen neue Steuern tvckersetzt, die anderen geben ihre Stimmen Demjenigen, »er für die Be freiung der Kirche von der Herrschaft des Slo«ke« eintritt; der Rest umfaßt die unbedingten Anbänger der Regierung. Und deshalb ist die Elasstsieirung der Parteien, welche der Abgeordnete Bebel beliebt hat. grundfalsch. E» kommt nicht daraus an, ob man in dem gegebenen Falle die Soelal- etzung der Stadl SonderShauIe« in «n« höhere Servis» a, »» Aaöschuß Iftr Rtchunng-wrsen »nd an Nndkckmk, str tz«O Lavdheer und die Festungen erklärte sich die Versammlung eindetftättven. Sie beschloß, den Entwurf eine« Gesetzt- wegen Feststellung eine« Nachtrag« zum NeichShauShall»-Etat sür da» Etat«jah, 1886/87 dem A»«lcknß sür Rechnungswesen, de« Entwurf e»,e« G-setze» Uber den Verkehr mit Sliiistdnttrr dem Ausschuß sür Handel unv Verkehr und dem Ausschuß sür Justizwrsru, den Aulrag Preußens, betreffend den Entwurf eines Gesetze» über die Begründung der Revision in bürgerlichen Rechts- streitigkeite». sowie die Vorlage, betreffend die Erledigung einer Ralhsstelle beim Reichsgericht, dem AuSlchnß sür Zustiz- wesk» zur Vorberathiing zu übergeben. Einem Anträge aus Erlheiluiig der Ermächtigung z»m strafrechtliche» E »schreite» gegen eine Beleidigung des BundeSralh» durch die Presse ivurde sialkgegeden. Endlich wnrvc Über die Gewährung vo» ZoUerleichterungcn bei der Ausfuhr von Oelsabrikale» Beschluß gefaßt. * DaS Centrum hat sich seine Aktion gegenüber dem Soc, alistragesetz reckt begizem gemacht. D»e zur zweiten Lesung angckündigten Anträge des Abg. W>ndt Horst sind einfach eine Wiederholung der »m Jahre >884 in der Commission gestellten Anträge. Auch die zwei Relol» tionen aus Rückkehr zum gemeinen Recht und aus Beseitigung der Hemmnisse sllr die freie Wirksamkeit der Retigions- gemeinschasle» sind wörtliche Wiederholungen au» der letzte» Beratbiiiig. die Windtdorst'sck'cn Anträge sind damals z»m Theil sloiveit sie Milderungen sür die Vereine und Ver sanimlnngen, sowie sür die Preste verschlugen) durch eine keulschsreisinnig klerikale Mein beit in der Commission n»V in der zn-nten Lesung im Pieuum angenommen worden. Bei der Grfammtabstimmiing in der Cominission wurde alSdaun die nach den Wiublljorsl'ichen Anträgen abgeändcrle Vorlage abgelehnt, nnd im Plenum wäre eS eben,» ge gangen, wenn Herr Windtborst seine Anträge nicht zurück gezogen hakte. Der B.rlaus der Angelegenheit scheint jetzt demjenigen von lb82 genau entspreche» zu wollen. Praktische Beveutnnif wird wohl nur der Vorschlag haben, die Gütig keil de» Gesetze» nur bi» zum SO. September 1888 zu erstrecken. * In CentrumSkreiscn bestrebt man sich, von Tag zu Tag eine kühlere Stimmung über die kirchenpclitische Vorlage zur Schau zu tragen. CenlrnmSabgeordneke äußern laut, sie sähen den Enlivur» lediglich als eine Ab- schlogSzahlung an. Die bisherige Haltung de» Cenlrums, welcher diese Zugeständniste zu banken seien, würde sich auch weitere zu erringen wissen. E» ist zu wünschen, daß die preußische Regierung diese Taktik stets in Rechnung ziehe. Im Herrenhaus« werden sich die Dinge ganz besonders untrr der Mitwirkung seine» jüngsten Mitgliedes, de» Bisckofs von Fulda. Vr Kvpp, welchem ein sc großer Anlbell an dem Zustandekommen dev Gesetzes zugeschrieben wird, wobl ziem lich glatt cckwickeln Das nächste Ergelnnß der voraussichtlich sehr umsangrelchen Nerbandlunge» im Abgeordnetenhaus«: wird wobl die Verweisung der Vorlage an eine Commission sein. — Wie verlautet, soll die Absicht, da- Herrenhaus zu einer DerlraucnSerklärung sür die Regierung >nder Polen srage zu veranlassen, doch der Bcrwi-k-lchnn, entgegen- geführt werden. Die Anreger diese» Antrages möchten den- selben nicht fallen lasten. * Der vatikanische .Moniteur de Rome" bemerkt Uber die preußische kirchenpolitische Vorlage, daß sie in einigen Punkten unklar sei, sonst aber befriedige. Die übrige vatikanische Preste schiebt ein endgiltige» Urlhcil hinaus. * Au« Posen. 19 Februar, wird uns geschrieben: .Die Mitglieder d>» Domkapitels der Erzdiöeese Gnesen« Pesen. welche sich am Montag nach König«bcrg in Pr. zur Begrüßung ihre« tUnstigen Erzdischos», de« gegen- wärtigen Propste» nnd Ebr-n Domherrn Dinder b-g ben hotten, sind gestern »ach erfolgter Vorstellung bei Herrn Tinder nach ihrer Heimath zurückgekehrt. In klerikalen Kreisen wird mit Bestimmtheit versichert, daß der neue Erzbischof bereits bi« zum 15. April d. I. seinen Einzug in Posen halten wird." * In Baven dauert die Auseinandersetzung innerhalb der klerikalen Partei sorl. Zwei bervorragenbe nicht- parlamentarische Mitglieder derselben, die Herren I>r Fischer und Jacob Lindau >n Heidelberg, haben dem Vorsitzenden doS LandesauSschusteS der Partei. Lender, ihre» Auslrill aus diesem Ansschuß angezeigl. Wie der .P'älzer Bote" meldet. oll aus Sonntag e»ne größere Versammlung der katholischen ZoliSparte» Baden» (io nennt sich dort die klerikale Partei) nach Freidnrg e>»ber»scn werden. Das genannte Blatt findet diesen Schrill gerechtfertigt, da die Situation sich so wert geklärt bade, um die Loslösung eine» Tveiles der katholischen ldaeorvnrlen vou dem Programm der Ccnlrumsparlei zu conflalitei». » * * * Än der DonnerStagSsihung IzeS österreichischen Dudgetansschussr» kam auch die Ausmerzung ge wisser Volksbücher aus deu Schüler-Bibliolheken inr Sprach,. Adq. vr. Bareuthrr meinte, bet dieser Untersuchung werde in der Weis« oorgegangen, daß die einzelne, Lehrer dir Bücher zu prüft» nnd durch ldre Unlerschrisi aus den belresseuden Ualalogen die Beronlworiung ilir die «iiigereichien Bücher zu übernehmen >aden. Eine solche BeranNvorlung den Lehrer» auszubürden, gehe denn doch zu weit- Man kann sich leichl vorslrllc», n»e verlctnede» je nach Vesinining der Lehrer da« Urtdeil au-sallea wird. So.tollen z. B- di« „Ahnen" vo» Freyiag sür «lue Schüler-Bidlivihek an einer Mittelschule der Au-merzung wcrlh gehalten, ja selbst Helle«'« Fadel» anftsßig gesnudrn worde« sei». Jüngst sei durch die Zenungen em Erlaß getauft», wonach der Üntrrrichtsnilnister augeordnct haben soll, daß da« Buch: „Die großen Schlacht tage au« dem Nanona'.kample Deutschland« gegen granlretch i» Iadre 1870" sau« der Spanrer'ichen Sammlung), al- sür Kchüler-Bidlioideke» nicht geeignet, an« deaftlben in unaustalligei Werft ausgeichied»» werde. Er frage, au« „welchem Erunde und warum in uuaussMger Weift-" Ein« Veilnng, welche den Erlaß erst recht anlsllllig macht. Es ist vernünstig, den jngendllche» »«- müthern patrieiischen Sinn einzuflüßen, deshalb lehr» man die Jagend Sejchichik, zeige ihr Beiipieft von Pale>ot««mu». Wo st,de sich aber ein erhrdendere« Beispftl für patrimüch« rogendeu, al« in de« letzte» deutschen Krieg« i« Jahr« 1870z in welchem da» deatschr Volk eine» Spftemaih »nd eine Stninüthlgkeil bewiese» bat. d»e lhre«g!eich«, sucht? Der Erlaß mnßle in »er deutsche» ' Vevölkerung peinliche« Siaunca heevorruft». Er frage daher de» Miniftee.wuS dewoa ihn.einen solchenaufküllige, Erlaß hiaauSzugeden? Hieraus erwiderlMtulster Vr ». Santsch: Aus demEedietederSchu^ dücher-Liierulnr haben sich in den letzten Jahren bedauerllche Erschet« »unar»ergeben. DleVrodueiio» »eu »chulbücher» lprineungeheueeaah «ratz»»« deren Pret« meisten» enor«. Di« Bücher kosten Summen» hi« n«ch» «ehr z» erschwingen sind. Dt» Ausgabe her Uaierr,chl«e »rnoalinna ist e«. gnl». aber auch hilllg« Bücher z, heschoffe». Da« beßtndi-eUender, »erLehnex», kaaa inZukuastnicht mehr ,»stattet, wer»,». Dee Minister «atUrte» lei» Maaapal schaff,» zn «ollen, jedoch die Sckulbuchrrverl«,» für di» »»aezedenen Inftatlone» b«. autzen n"d dleft m läoncurren» trete» zu laffen, indem sie anch sür Mittelschule» gute und billige Bücher llesera solle». Gegenüber de« Aog. vr. Lorenzoai m,ß der Mtuister ganz »«schiede» erkläre», daß die U»»err>cht«verwaltuag anch in tzinknnsl dir h«»b- scheu Schalen ta Tirol halte» and Hede» »erde. Sft werden von 85 Lroceat italienischer Kinder delucht, ahne daß «in Zwang besteh», folglich sei eia v-dürsalß erwiese» »nd seien hier »iäit blos totale Ucrhä!t»iste, sondern auch dir Interessen de« Wesammtsiaate« mahzcdenb — Bezüglich dee Entfernung de« Bucke« der großen Schiachitnqe lm Krieg« vo» 1870i7l führt der Minister au«, Vas, er ihaijächlich diese- Buch entftrnt Hobe und angesichlz der Zenung-miliiieilungea ruckliaUlo- und offen sür dles« Maßregel hier >m Ausichujse einireten wolle. Die Jndl-cretton der Beiöiieiillichung seine« Erlasses sei leider nicht vollständig gewelea. Wäre der Eingang deffclben pul'licirt worden, so dütle die Oeffcnllichkelt hieraus eninoninieii, daß dea ,'lnlaß zu dieser Maßregel eine Gcrichi-- vervandlunn get-olen habe. In Bu ir» w sei ein Schüler de- Giimnasiuin« durch die Leclüre diese» Buches so sehr sanattsirt worden, daß er sich aus offener Straße zu Moiestülsbeleid'gungen habe tiluicißea lasse», die ielvstoersiändlich hier nicht wiebrrholt werden können. Ec Idal überd es auch andere Aeußerungen. bon denen nur die: „l'ervat Xusiria! Viral liiomarol.!" citiri werden kö.men. Der Minister habe nur seine Pstichi erfüllt, iiidein er aus Grund der in dieser Berlchlsverhuudlmig coullaliilen Thaliachcn dieles Biich al- unge. eignet lür österreichische Lchülcr-Bidliolliekk,, verbalen habe. Es köune ?!>eiiia»de- Absicht sein, und drr M>n ster wiliiichl r- sicher nicht, der Jugend die Heldcutlimen d L deulicheu Voiles im Jahre I870i7l voizuenihalien. Er sei ud i zeugt, daß ln allen Lchüler- Bidlioideleii sich zabtteiche Welke brliuae», welche dielen Geg uilaild drhandel». Es dürfe dieses jedoch »ienial- in jener aus.egeude» Art geichehen, wie dies >u ocm mR de stehenden Buche ocr Fall war. " Mit dein l. Januar I88K sind lau« Eirriilarverordniinq Nr. 14l >», k. k. Oesterreicbisch. Ungarische,' Heere die nachstehenden Ge b ü l>rbcsl> m m » » gen i» WiitianikcU aelrekcn: Alle »i> G a gebezuge st>l>e»de» Oslicwie, -liitiiore, Mililaiiärzle und Tr,>ppcurech,»»igsinl,r--r vom Haupuna»» rc. 2. Classe abwarl» erdallen eine» Sudsisiriizbeitrag vo» zehn Gnlve» »iviiailich- derselbe qebuürl de» im Genuß der >ür einicze Sialionen Daliualiens »uv iür da» Occupalionsgrdiel bewilligie» Subsistenzzulage desiiiblichen und cinige» and-ren Kategorien vo» Ossiciere» »ichl »nd wird „ed>„ der Feld- ober Berei«kchaslSz»lage nicht aeivähit. Tie Dieusl,»läge der C'vellosficieiS (Ass,iiei>zar;i-)2iellverl>kler w,rd vo» acht ans zwoli Gnikeii mo >a'l>ch erhöht; Eadelten, welche »ichl Ossiciercst llvkitrcler sind, empsaiigen eine inonatliche Zulage Von acht G-iltc». Major», welche Picrde zu Halle» habe», gebührt bei ihrer Ernennung ein A,«schass»,,gs- und AuS- rüfluiis,»beitrag vou sechshundert Gulden. * Man schreibt un« au- Prag, 10. Februar'. In der zw-iien Häisie des veistoslenr» Iaores traten uirhrere angkiehene Mäuner zu rinem -lusichiiste -»lammr», werter nä, die Aulgote stellte, einen Verband der >» Prag <Böu >»en) lebenden deullchen ReichsangedSrlqen ins Leben zu rillen. I,e Burbkreuunge» w irden mll oller Iluisicht aber auch ohne ,er e- Aiilleüen getroste», die Siaiuien v rioßi uub der Staiti alieiei zue Bestätigung «.erreicht. Bevor dielelde noch berabq--laiigi war, iral der ckebrntiag ein. der da« Herz eines ,,be» Deullchen, und eine« Reichsdeuiiäi, u lnsbrsonoere, mit daher Begeisterung eriullle. Und der Giü.ckli»gaa»-siä>iiß ließ diele» Tag nicht vorübergehen. 7lm 2. Januar di-i « IudrcS versanuueUr sich aus Eiiiinoung de- ltzrüii0ll»g»n»s>a>uffc< »» Saale zum „(üoldencn En,el" eine distinguirlc tzlelellichasl, um bas sü st mb,ivgnz,uiahiigk Iiivllöiim de« Kaller- Wilhelm als Kö iig oon Preuße» würdig und we devoll zu begeben. r!s wurde ichon über diele onlrioliiche Feier derichiet »nd hernorgehoden, daß sie vor Allem geeian-i war, den gepchnten engen Anlchliiß unier den deullchen Reichsangehörige» zu söroeln. »urz daraut lanqlen die Slviuteu de« Pereins bestätigt von der L ndetdekürde berad. und deute sind die Vorarbeiten i« weil qrdiebe», daß die cooslstuirrnde ltleneralverigminluag am 23. d. M. «in Deulicheu Hause stattsinbea kann. Es unterlieg! keinem Zwei'kl, baß die ln Prag lebenden AugebSrigen de- deniichen N'ichc- sen Anlaß nicht vorüberaehen lassen werden, sich fest aneinander zn schließen zu gigenselilger Unterstützung und znr
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