Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.03.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188603016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-03
- Tag1886-03-01
- Monat1886-03
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.03.1886
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erste Beilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. A° «0. Montag den 1. März 1888. 80. Jahrgang. Heim für deulsche Erzieherinnen unL Asyl siir deutsche Lonuen in Paris. ** Die segen-reicken Erfahrungen, welche mit dem zu L«»da» bestehenden Homo ok ssormau»oraruaiuoi ge. »acht worvrn sind, haben seit längerer Zeit dem Vorstände der deutschen evangelischen Gemeinden in Pari» und dem de» dortigen Verein» deutscher Lehrern»»»,, Veranlassung gegeben, di« Errichtung einer ähnlichen Anstalt auch für Pari» in» Auge zu fasten. Auch dort liegen die Verhältnisse nicht ander», al» in London, wo dir Errichtung de- genannten Heim» al» ein offenbare» Bedürsniß sich herou-gesteUt hatte. Noch jetzt und trotz unau«gesetzlrr Warnungen kommen alljährlich zahlreiche deutsche Er» zieheriuaen nach Pari» und noch weit größer ist di, Zahl »er deutschen Bonnen, di« dorthin strömen. Erster» sind der großen Mehrzahl nach gezwungen, dort einige Ze,l zu leben und zu lernen, wenn sie ander» vorwärt« kommen und eine gesichert« Stellung an einer deutschen Schule finden wellen. Nur ein ganz kleiner Procenlsatz aber erhält in Pari» die gehoffte Clrllung. verdient sich den meist kärglichen Unterhalt; die anderen bleiben aus sich und die meist theueren Pensionen angewiesen und grralhen oft in bi« bilIrrste Nvth Durchschnittlich noch schlimmer liegen die Verhältnisse bei de» nach Pari» zuwandernden deutschen Bonnen. E« fehlt ihnen bei ihrer Ankunft meist jede Kenntniß der Sprache, der be stehenden Verhältnisse. o>t jeder Anhalttpunrt und vor Allem jegliche Mittel, um warten ru können, di» sich eine Stelle gesunden. Di« nothwenrige Folge ist. daß eine große Mehr- zahl derselben in den kleinen Hotel», aus die sie fast aus schließlich angewiesen sind, von gewissenlosen Agenten aus» geplündert werden und dem tiefsten Elende Versalien. Um nun viesen deutschen Erzieherinnen und diesen deutschen Bonnen ein Heim und damit ein gute» und billige» Unter» kommen, treuen Ratb und Schutz vor den mannichsachen Brr- suchungen der Weltstadt zu schaffen, ist im Lause vongen IabreS aus Anregung de» um die Sache hochverdienten Piofessor» Frisiu» zu Pari» rin Count» unter dem Vorsitz- de» Fürsten von Lynar daselbst zusaminengelrrten, kur dessen Bestrebung,-!,, nachdem inzwischen Ihre kaiscrl. uno kvnigl. Hoheit die Frau Kronprinzessin de» deutschen Reich- da» Prolectorat über die zu gründenden An stalten übernommen, in einer Reihe deutscher Städte Local» Comilö- sich gebildet haben. Die Stadt Leipzig würde ihren Traditionen untreu werden, wenn nicht auch sie da- Ihrige dazu beitrüge, den Borwnrs anderer Nationen z»m Schweigen z» bringen: „Ihr Deutschen tbut nicht» sür die Töchter Eure« Volke»!" Wünschen wir daber dem Ausrufe, welcher in der heutige» Nummer diese- Blatte- von einer Anzahl hiesiger Damen und Herren an die Woblthätigkeit unserer Mitbürger ergebt, den besten Erfolg. Jede, auch die geringste Gabe wird ia ein Beitrag zu dem schönen Zwecke sein, de» Töchtern unsere« deulsche» Volke- eine Heimstätte im fremden Lande zu gründen. Und die Ncth ist groß und e- wird vieler Anstrengung und vieler Opfer bedürfen, di- endlich die Erhaltung und da- Gedeihen de» nunmehr ins Werk gesetzten Heim» und Ashl» aus die Dauer gewährleistet sein werden. So dringend wir aber auch unsererseits unfern Mitbürgern die Förderung de- Unternehmen» an» Herz legen möchten, so scheint e- unS doch auch eine wobt verstandene Pflicht zu sein- Vau einer unbesonnenen Ueberschätzung der zunächst zu er wartenden Folgen der Bestrebungen der genannten Cviiiile« abzuralhen »nd demgemäß fortgesetzt vor leichtsinnigem Zuwandern deutscher Erzieherinnen und Bonn»» welche nicht im Besitze genügender Esistenzmiltel sind, bringend zu warnen. Hierzu gicbt un- nicht nur der Hinblick aus die große Anzahl der in Pari- bereit» vorkandenen hilf« bedürftigen deutschen Erzieherinnen und Bonnen, sonder» ebenso auch der Umstand zwingende Veranlassung, daß au» sicherer Quelle u»S zugegangener Nachrichten »ach in Folge falscher und unklarer Notizen in kleinen deutsche» Lokalblätter» in gewisse» Kreisen »er Lehrerinnen und der Damenwell die unglaubliche Meinung sich gebildet zu haben scheint, al- ob der reiche Beitrag, de» Se. Majestät der deulsche Kaiser dem Werke ziiziiivcisen geruh! bat, zur Bertheilung unter die deutsche» Bonnen und Lehrerinnen zu Paris bestimmt sei Suche ein Jever der bereit- vorhandenen Nvth nach Kräilen zu steuern, eine Vermehrung diese» schon vorhandenen Nolh- stände» aber nicht minder kräftig abzuwehreu. Musik. Zweite Hauptprüfung am KSnigl. Couservatorium der Musik. Leipzig. 23. Februar.^ Die würdigen Räume de» alten TewaiidlmuSsaale- haben sich, wie seit einer langen Ncihe von Jahre», auch beuer wiederum ousgethan sür diejenigen Schüler und Schülerinnen de« Cvniervaloriu,»-. die i» öffentlicher Prüfung Zengniß oblegen solle: von dem. Wa ste aus dieser wcttberübmle» Anstalt gelernt haben, zugleich auch sür die, die al- Zuhörer Mil Interesse da- fortgesetzte Aufblühen dieser Hochicdule sür Musik verfolgen und Äniheil daran nehmen. Daß dir Zahl der letzteren groß ist. bew.e« auch gestern wieder der n. allen Theilen gefüllte Zuhörer- raum. Wie wir hören, werken dir diesjährigen Prusungen insofern eingeschränkt werden, al» nur solche Schüler al» Solisten auslrelen sollen, die enlweder jetzt schon von dem Institute adgehen, oder doch demselben nicht b,» zur nächst« jährigen Prüfung angebören werden, außerdem aber ihren Leistungen nach zu« Auftreten al» Solisten befähigt sind. (Er »erden als« fortan Sludirende am C»nservat»rium nu» einmal al» Solisten >n öffentlicher Prüfung austretrn Die Red.) Herrn vr. Günther, dem vortreffliche» Lrile» de» Eonservatorium». der es verstanden hat. dafselb« seiner jetzigen Größe zuzusühren, gebührt sür diese Maßnahme voller Dank. Die gestrige Prüfung war Kammer»,usikvor» trägen gewidmet und zwar eulhiell d.,S Programm „Quartett sür Slreickinstrumenl^' op S. 6woII. von Max Bruck „Qnartrlt sur Pianoscrte und Streichinstrumente" Op. 38. Lsckur. von I. Rbeinberger und „Sextett sür Streichinirru- menle" op. >8. Vikar. von I. Brabm«, außerdem Lieder n.l! Pianosoitebegleitung. An der Ausführung de- ersten Quar tetl» waren betheilijzt dir Herren Hugo Stein bruch au» Dchwarzburg, Guilav Gtrube au« Ballenstedt. Fra,,' Rödelberger au- Würzbnrg und Adolf Rehberg au» MorgeS (Schwei,). Die genannlen Herren widmeten sich ihrer Aufgabe mit Liede und Berständuiß und zeigten namenl- lich in den erste» Sätzen de- Quartett», daß sie eine solide Grundlage sür die Au-übung kiese» sebr schwierigen Zweige» der Kammermusik gewonnen haben. Rechi Tüchtige» leistr'«., die an dein Elavier-Quartell Betheiligien. Fräul. Iohan,.,. Zschucke aus P,„>«„ » B. und die Herren Georg Wa^Uc. au» Leipzig. Pbilivv Mittel au« Mannhei»« uao Ernst Döring a»S Oloenbnrg. Die zwar inhaltlich nicht sehr tiefe, aber äußresi dankbare und wohlklingend« Ec,»- vosition kam zu säst durchgängig sehr guter Geltung. Tw« Arahm-'sche Sextett wurde auSgesührt Ut» de« Herren William Mrad a»S Manchester. Max Hrtlrirgel uu« Zroß.Eorbelha. Richard Seidel nu« Leipzig. Karl Zchreiler «,»« Ordern». Willy Nehberg nnd Georg -Pille au» Greiz. Auch dieser Vortrag kennte im All gemeinen nur Befriedigung gewähren, namentlich war e< der langsame Satz, der von den Vortragenden zu bester Wirkung aebracbl wurde. Wäre in der Ausführung der Einzeldeiten Einige- auszusetze» gewesen, so zeigten alle diese Vorträge doch Vorzüge, die nicht zu unterschätze» sind, und die sür da- ge stimmte Slreben an dem Eonsrrvaloriuni da» glänzendste Zengniß oblegen. Mit Lirdervorlrägen debulirte Fräulein Frida Wolsrum au- Leipzig. d>« .Walde»gruß" und .Krühliiig-dlume»" von Earl Reineckr sang. b«,vr Eon,Positionen begleitet von Pianvforte (Herr Fritz Bose au- Leipzig) und Violine (Herr Nathan Landsbergerou« San Franci-co) und Herr Element Schaarschmidt au» Leipzig, der. am Clav,er begleite! von Horn Geokg I riw in au» Treuen i. v . drei Lieder au-Iuliu«Wolff'-„Ral le»sLag»r"von Ha»»Sommei vortrug. Beide vocumenlirlen vor allen Dingen die gute Schule, die sie genessen. die sich in mühelosem Tonansatz, von Manieren freier Sttminbrhandlung. »einer Intonation unt guter Texlaussprache. dir namentlich Herrn Lchaarschmidl nachnirühmen »st. kunbgab. Die delheilioten Begleiter machte,, ihre Sache sehr zufriedenstellend. Allen Vorträgen folgte, wir gewöhnlich, reicher Beisall. der die Aussuhreuden zu fort gesetztem idealen Streben rrmunlerle. G. Schlemüller. NrirrS Th-ater. Leipzig. 28. Februar. So oft auch von komische» Opern die Rede ist: immer wird man die Bebauplung HVirn. daß unseren deulsche,, Cemponislen da- Taieul sur dies, Gattung dramatischer Musik avgeh«. Diese Behauptung lriffl in der Thal zu. wenn mag unsere komischen Opern mit denen der Franzosen und Italiener vergleicht. Was de» komischen Over» Vieser beiden Nationen Vas glänzend'. Evlortt verleibt, nämlich di« lldersprudelnde Hetterkeil, ^r rasch,, leichte Fluß de- Dramalil.be». der getiisprühendr Witz unt die süße Weichheit der Melodik, ist in unsere,' deutschen musikalische» Lustspielen in so t.iche», Maße nicht zr finde». Dafür besitzen unsere komischen Qpe,n eineu Zug. den man vsl vergeblich bei den Fia»zo!rn un> Italienern sucht, den wir aber nie vermisse» möge«. E- ,st dir« jener Hnmor, der u».« den Txsen de- Gemüth« quillt jene von Innigkeit de« Gefühl« turchwedene Heilrilril wie sie eben nur dem Deutschen eiaen ist und von dem Deutschen recht verstanden wirb. Diele griiiUibSinnige Heilerkei: ersetzt un» dir bestrickende Grazie und geistige Brillanz de, Romane» und ist alle» »nseren bedeutenderen komischen Opern charak- leristffch Sie durchzieht wir verklärrnv uitlder Sonnenschein auch da« kö'lliche Werk, welches gestern »ach längerer Pause wieder einmal zu- großen Freud, unserer Theale»besuche, in Scene gesetzt wurde: „Ter Widerspänstige» Zähmung" von Götz. Unter unseren neueren kölnischen Opern nimmt diese herrliche Sctiöpsnug de» leider zn siüh versloibenrn Eomponisten eine hervoiragende Stellung ei», und mit Recht hätte man von dem wrilrren Schaffen Götze'« ganz Bedeutende» er warte» können. Originalität. Feinheit in der wuttlulischen Zeichnung, Noblesse und Prägnanz de» drainattschen Ausdruck- und maßvoll«, nie plump auslreiendr Korn,»: da sind Eigrnschaslen, welche in de- Widerspänstige'. Zähmung dauernd unser volle- Inlerrsse fesseln und die» Werl zu „ne, wirklichen Zierde eine« jede» Repertoires machen. Mur, hört diese Oper fiel« mit innigem Bekagen und ver,aß» da» Theater nach idrrr Anffühiung nie ohne jene gehobene feeuoige Sliinniung de« Innere», die eben nur durch wirklich edlen Genuß bervorgeruse» wird. Dir gestrige Ausführung ors-eut« sich übrigen- wie die früheren eine« recht glücklichen Gelingen». Nicht ohne Wehmulh mögen Viele sich der Künstlerin erinnert haben, die vor zwei Jahre» die Nelle der Katharina so prächtig dnrchsllbrte und deren blühende- Leben bann ein so jähe« Ende fand: Fräulein Beber. Jher Dar stellung der Wiverspänstigen buiflk al- an-aezeich»«' gellen. Gegenwärtig besitzt unsere Bübnr in Frau Moran-Olden allerdings eine Repräsentantin de» genannlen Partie, die ebensall-, und nach rein gesangliche» Seile hin noch mehr, zu voller Bewunderung hinreißl. Gestern z»ir ersten Mai führte Frau Moran-Oldr» die Rolle de- Katharina durch. Ansang- fckien e«, al- ob e« der excellenle» Künstlerin nicht so recht gelingen wollte, dramaliscli die .stolz unbänd'ge Amazone" n,il voller überzeugender Nalürlichkeil zu zeichnen. In der Scene nitt Bianka schon fand sie indessen größere Sicherheit in der Darstellung und gab »un eine Charakteristik der Widerspänsligen. bl« durch Schärfe und Lebhaftigkeit iinponirte I» eigener Selbstbeherrschung wußte Frau Mor>,n-Qlke» mit Glück e- zu vermeiden, die Katharina zu furiö- darziistellen. so daß ihre Produclivnen einen um so angenehmeren Eindruck erzielten, von ihre» gesanglichen Einzrlleistunge» sri gl- be sonder- entzückend die Aue .ES schweige die Klage" er» wähnt. N>be» Fra» Moran-QIken waren noch Fräulein Wooge als sauste Bianka und Her» Köhler neu Es lag wohl nur an der gegenwärtig nicht eben glücklichen Beschaffenheit der Stimme de- Frl. Wooge, wenn nicht Alle« in ihrer Partie zn erwUnschtc" Geltung kam. Herr Köhler fand sich mit seiner Nolle de» Baptifia recht gn» ab und wußte derselben auch bezüglich der Komik (allerdings ..tancbmal nicht ohne ttcbertreibuiig) gereckt zu werden Die Prachlleisiungr» de» Hcrrn Sckelper al- Petrucchio sind bekannt und wurden gestern wieder in vollem Maße gewürdigt. Ebenso ließe» r» die Herren Heviwonbt und Trrngg wie früher an einer voll befriedigenden Durchsübrung ihrer Rollen »ich: sohlen. Di- Herren Pro t und Marion seien zum Schluß eben» fall» noch erwähnt. Unter der feinfühligen und belebenden Direclion de- Herrn Ni lisch spielte da- Orchester mit künst- lerischem Gelingen und mit liebevoller Hingabe seine bei der .Wiberspänstigen Zähmung" ja edeus» dankbare, wie interesiantc Aufgabe. Der Leistung»- de« Ehor« se» rbensall» lobend gedacht. Oskar Schwalm. —Waldhcim, 27. Februar Am 24. Februar beging der hiesig« Männergelangverei» „Ossian" im Saale de» Schützenhaule- sein die-jährige-Sill>uug-fefl uud mii drinselben »».gleich die lOjöhrigeIubelseirr seine« Bestehen«, welch litzterer Anlaß wohl geeignet war, de» Abend zu einer Festlichst!« hervor- ragender und seltener Art zu gestalte«, von dem Bewußiiel» trage» , daß die GelongSkunst von der Begründung de» Verein» ii. stet« mit groß,m Fleiße und regem Eifer gepflegt w-.den ist, »nd iu Erinnerung der mannigfacheu Aarrkeiinuagen, der.» sich der Oliiaa gelegentlich der »n Laus» der Jahre zu »uhlthätige, Ziveckr» veraiikaliete» üffentlicheu Ausführungen zu r-sreue» boiie, bemächiigic sich von vornherein der aktiven Milgft.L,. eine sibilich gedo'oene Lilmmung. die gar bald „uch, wie un er . Anzeiger" t richtet, die übrig« zahlreiche, den ln schönster Decorailon prangen. t,«„ Saal füllend« Fellversammlung erfüllte. Die Feier .mde -.in- qeleitet durch den Bortrag dreier in l»konnirr exakter Weil, Sie- b»r gebrachten L-rchesterftücke, wo,au sich die W,ede><-ad. »iner komltcheu Oper, drittel»: „D,. Dreizehnte, oo«, .in Siugrrtag i, Pirna" von Kor» (önlner, reihte. Ist schon ci« Wahl diele- sich durch vor.ügl ch geluiiger- Ber» '»echinng »eri'ch>e»,nkr bekannir» Liedermelode^ »->o »>nr gifniide Komik anszeichneiiden Miisikwerke« ein« hüch'1 ziuckücve zu «cnnen. so wo- ich andererleit- d>r Darstellung ei«: wich, daß tcr geipendete B«ilollSst»rm die vollste Berechiigung yatt.' Llü e !..>d L»!i zeichneten sich durchgängig durch V> icis, on. Sllmmeu- ce>«dei« und tzacmouir au«. Dal Spiel wac »vrntost» ge« ,oaud«. Nnmenilich verdienen Erwähnung die Bertrerrr der Rollen d-r ..Llemeul ut". sowie de» „Huhuemanu" uua des .. Loutor«" vor Allem aber der do» Dirigenten. Herr, Lehrer Aurich welcher durch den Erfolg aus« Neu« bewieleu, wie sehr er b.ii üht .st, dcu auleu Nus de« Verein« »ich: nur zu cchulte«, soudrra auch zu hebe«. <k Uedrr die Pläne der Sängerin Luc ca nach ihrer Veuefuug tbrili Ludwig Hevcsi ln Wie» mit. daß sie am l. April ia Brr in >u einem itoneerl zum Besten der Hülsenstillung zuerst wieder ausiritt, daun in V üun die llarme» siiigl, dann in Prag dreimal gaslirt »nd im Herbst drei Monaie in W en und drei ästonale in Lüdeußland und Seanüinaviei, Eaftloielreifen unieruimmi. Daß Pauline Lure, in eiuigru Wochen wieder »ollkomiurn schlaqsertig iem wird, lchreibi er, daran ist n ch, zu zweileln. Sie ist unoer- wuftlich und mach! auch gar kein Aeheniiniß draus, wie sie da» au- längt. „Ich hob« Mich nie uerlei:,» lasten", sag! sie. ..»sirr al» einmul in i« drei Lage» zu singe,»; hätte »ch da- nicht gethaa, wo wäre lch?'^ <5 Die Overugefellfihaft de-Dieecior» Deutlih «u» Budwel» ist n»u Gteliz nach Cottbus bbergefiedett, vo, da gebt sie im» dem pvlseu- und Lufti-ieiptrlonal »ach Hall» a,T. Die hervorragendsten grafte der Vverngrsellichait find Herr und Fr», Caliqa. Beide, sie Letztere als Auauft» Jhi». »eUyer ästtialieder der Aageto steu ina un'Icke» Wagnergeiellichas,. Do- Chrvaar Caligo wird nächsten» wieder nach Iialen gehe«, wo bride ttsttS aus der Wagaer- r»uk>i»k mii Augelo N-amann günstige Aninahui« -esuude» hadrn. Ja VSrlitz hade» Beide givßen Beisall geriulet. Alles Thcaler. Leipzig. 28 Februar. „Ein Trapsen Gift", da» Sichanipiel von O»rar Blnwenlhal. dal sich bisher aus oem stievertoire erhallen: Herr Eugen Steeqrmann komile oaber als Freiherr von Mellenborn in da» Ensemble rinlrelen, ohne daß r» eine» Nrueinsiudirung bevursl hätte. Der be liebte Gast gab dieser keine-weg» leichten Rolle von Hause an- eine entschlossene männliche Halluncz: so kommt die Dar stellung am bellen über die inneren Widersprüche de» Eha- rcckler« hinweg; denn dieser Mellenborn darf kein ringefleischier Wiii'tting sein, noch weniger ein Iulriguanl. der seinen Ber» sührung«plan mit kotier Berechnung kurchtusilhien sucdl: er muß auch edler, warmer Empst„du»grn sähig sein. Od sich v>e< Alle» in der Mischung vrrträAl, welche Blnmenlhal dem Charakter seine« Helden zngeihettl hol. »fl ein« andere ,srage; vvch wie er rinuiai ifl, muß kie darstellende Kunst ,hm möglichst« VrdrttSioahchett zu geben suchen Un« sretlich be« rübi» vte Scene der inneren Wandlung und Wendung, in welcher der Saulu» zum Panlu» wird, immer desremdend; wir können e» weniger rubiend al« komisch finden, daß der »nkkrnevinniigtliislig« Don Inan getröstet heimkehrt, mit dem Bild de» Gallen in der Tasche, dem er die Gattin verführen wollte; der entläuschle Liebhaber erinnert un»e»n wenig an de» Fache der Fadel, dem die Trauben sauer geworden sind Iedensall» spielte Herr Skaegrmann diese Hauplscene, nach dem Le» Baron einmal sein Unrecht ringeschen, mit so ge. wlnnend«! Festigkeit und Wärme de» Ton» und Wesen», daß man geneigi war, die Anlrcerentirn diese» Bivrur» zu ver gesse«'. Auch schon in den früheren Geenrn bereitete er durch die Anlag- dr» Cba,aller» aus die Möglichkeit einer solchen Wendung vor. Vielleicht kann die Roll« doch im Ganzen noch etwa» leichtlebiger «rusgesaßl werden. Her» Slargemani, «inlele ledhoslen Beifall, in den sich »ach de» großen Scene de» drillen Akte» Frl Saal buch mit ih:u lheilt«, deren H^lda gegen da» erste Mal sehr ge wonnen halte und dem Ausdruck der stürmisch wechselnden Empfindungen in höherem Maße al» srüber gereckt wurde. Ueberhaupl ballen sich bi« Darsteller jetzt in da» Slück ein gespielt, und dt, mehr bette,«,, Scene», in denen wir da« Hauplvrrk»enst detielbea schcn. ballen einen besonder» frischen und änmulhcnde« Zug. Rudolf von Gottschall. vr.Lrasch's Vorträge überMosesMendelssohn. lD Leipzig, 28 Februar. Nachdem Herr vr. Brasch in seinen: vierten Vorträge eine Eiiisnhriing in die de- dentrnd'len pdiloiophischrn Schrillen Mose» Mendelssohn'» ge geben >,»p den melapbysischea Slandpunct de» Leidnizianer» gekennzecchnel Halle, ging er gestern Abend in seinem sünsten Vorlraac zunächst näher aus Mendelssohn'» Wirken und Sired-i, al» Aestbeiiker und Kritiker rin. Er hob hervor, daß e» Mendillohu'- Bemühe» gewesen sei, die verschiedenen Lucken, ivelche sich in den ästhetische» Schriften von Alexander Baumgaeten. Sulzer und Eschrnburg noch versanden, a»-zusil".n. indem er dabci die Schriften der Eng länder Ui-d Franzosen einem genaueren Eluvium unterzog. Aus dem ästkeliscb. kritischen Gebiete war e» haupl- sächlich die .Rbapsokie über die Empfindungen", welche Menbel-sohn'- äslbetische» Glaiiben-bekenntiiiß enthielt, und sich durch dir Nalürlichte» der Darstellung au-zeichnele. Sie fand w>. schon die .Briefe über dir Empfindung" eine be geisterte Ausnahme. Der Philosoph süßte darin fest aus den Leibi,iz'ichen Anschauungen Außer anderen Schriften gehört namentlich »och die Schrift „Belracdlungen über das Er habene und Naive", welche c7b8 erschien, hierher. Redner ktiltvickelte in kurzen Zügen au- diesen Sckriilen die Grund» zügt Lei ästhetischen Anschauungen Mendelssohn'«, die wesent lich vvu der Moral beciiistnßl sind. Demnächst ging er aus dir verschiedenen, zum Theil schon bei der Schilderung de» äußere» Enttvickelungsgange» de» Philosophen berührten literarischen Beziehungen desselben näher ein, und hob seine zahlreichen FreiindschaflSverbiiidungr» mit gleichstrebrnten Zeitgt.ioffe» hervor. Unter allen diesen Freundscbaslen steht aber diejenige mit Lessing obenan, der ihm zwar sehr unähn lich. aber dock seelenverwandt war. und der den Philosophen «inst in die deutsche Literatur ringeslihrt batte. Daneben ist der B>.ek>.hl mit Abbl, Eul.rc und Nicolai zu nennen. Der Schluß de» lllnsteir Vortr^gä >oar einem Blick aus den um- sangreichen Briesivecksel Mole« Mendelssohn'» gewidmet Auch h er sind die mit Lessing au-getauschle» Briese da» bei Weitem Hervurragendstk. uno der vueswechsei Mendel-sob»'- mit Lesttnp steht an Inleresse hinirr demienigen zwischen Eckiller uno Goethe nickt zurück. Au« diesem Briefwechsel lerne« wir da» Seelenleben Mendelssohn'» bester keuiien als »u» srtu>.u ttze»retlschcn Sckrislc». Verein für volkswohl. »». Leipzig, 28. Februar. Die diesjährige Geurrukoer- sgmml^uo wurde am gestrige» Abend unter zublreicher Beiheili- guug tu» Vk.«»nSl»c«Ir und unter dem Borsitz deS Herrn De. Geniel «dgehntt-.- Zu dem Jahresberichte, wrlcher gedruckt de« Mitgliedern «uegedüudl„l wvrdrn, gab Herr vr. Meißner, al» Schriftführer de» Verein«, ewige Erläuterungen, noch wrtche, di« Tdäiigkeil de« Verein» uud di« erreich«»» Aeiultate im v-rflosieuru Jadre wiederum als recht btt.iediqend« bezeichnei werden kö ine«. B-iouder» erfreu- sich bi. Zcnahme der Zahl der monatlich zahlenden »nd tnS- befuut.o- r»r au d-n UnierriuitSrurle» iheilnehmrnden Mitglieder. Außer D.neralverfamnilunq wurden noch S Biertelsahresversamni' lungri- ed.-halie«. deren zahlreicher Besuch da- wachfende Interesse der M,:, l ed«r an den Berrln-drürebunqen dekundete, auch nadi» der Vr>»ü. »t» k-rverfchaliliche« Milglird der Veiellichaft für Verdre«. «ung »p, BolkSutldung an den Generalveriainmlungen de« fächsiiche» LnubeSveiuund«» und de» Leniralverbonde» durch »lb>,eordne«« »be«' Ferner wu.ve» 8 GelammiauSjchuß- und vier Borstand<sitzung„. abgedalie,.. Die eingefghrie» 1i-cuision»aLeudr »adn.e.. wider itrivarten einen ungeahnten Auifchwung, i» daß da« Ges. o fchaftSj'Mmer dl« rheilnehmer nicht mehr zu fass-» vermochte u„c. da« 0a,.ev»«I>egr»de Viüaebzimmer zu Hilfe n-nommen werd.» mußt», »n den geselligen SonniogSadendr», tvesiv« der Belekru.ig, Bildung un» Untrrhaliung gewidmet sind und »ber welche an dieser Stelle regelmäßig berichtet wuide. lnelieu dernsene und del!ew- Gelehrt« und Fachmänner c:ue llrtiqr «>si«vschus>.icher m.» neiä, cln- sicher Barträg«. Fast ohne AnSaahme wnrde» an diele > Adr wen du» zahlreich «schiemueu Gäste» uud Mitglieder» auch reichliche mustkolllche Genösse geboten, delonder» außer durch die Länger adrhelung des BereiuS durch Lea WahlS'ichea Dileltaulru- vrch-ster-Verein, ein Mä»ue>quatleit, den Ouartcttverei» uud durch Ziihcrvorlrige, wodei zu eiwälnien bleibt, daß oußer- deoi auch noch ei» seär desiedle» M.lglied de« BorftanbeS durch seine» vorirrfslichea Grlong sehr oft die Thriluehiuer der geselligen Abende »>freute. D« Zahl der monatlich zahlende» Mitglieder, weich» bei Beginn de- BereinSjadres kll zählie, ist aus lütt gestiegen, von denen -ÜO <lwc-:3LUj die Unierrichi-curse be suchten. Der GchulauSichtiß ließ e« de, de» bisher bewähiten L>n- rilviungen bewend«». Die Lehiiächrr blieben Buchsührung, LeiLäü»- oukiä-e. Rechnen. Echretbrn, Zeichnen, Stenographie, Englisch uud Französisch. In de, letzten drei Fächern waren wie bisher besonder« Abi Heilungen für Porgcfchrttiene eingerichiel. Der Lehrkörper be stand aus IO Personen. Die Ergebnisse de- letzten LchulfadreS sind höchst brsriedigend. denn noch kein- der vordergaagenen Unteriichisjahre lie'erregleich günstige Eegediiifle. B-> de» Anfängern beendelen die Curie b2 Pioc. (in de» Pultahre, Nt, -8. .t? Proc.), bei den Borgeschriilenra düProc. (in denBorjuhre,btt.L7, -7Proc ) Zu den bereu- bestehenden ig if Bolksdidlivldeteu lft ml> Hille der Stadtgemriude, welche die Bestrebungen d,-- Bciew» l» da„tr >«werlher Weile auterstützie, eine neue hi»,«gefügt war»,,. Diele Ü. Boitsdidlivlhek befindet sich ,n einem Locale der ll Bärgeilchui, und wuide am lO. November mn 7ii8 Numinern e>«Is»et. A- Her de« v Bols-dibliotdeken befindet üch im Berr>»Slora>e ein» n,r für die M l,.lieber bestimmte Biblio thek. die in, vrrstuiseneu Jahr» iu elsrenlichec Weile benutz! wurde. Au- der Thäiigtett der elnz-lnen BeielaSabiliriliinge», die sich «dermal« gefteigeri hat, ist derüoczuhebeu. daß die Säiigerabideiluiig am Jahre-lchluß -- Mitglieder zählie und inner der trefflichen Leit»», des Her,» Salzina»» 3ö Uebungen odhielt. Die lecla- niutorische Adlhrilung lft auch io diesem Jahre unler Leitung de» Herrn Holtzhanlen destredi gewesen, durch Lesen von Gedichieu u„o Dramen den Zweck, bessere« Pelsländniß sür die Werke unserer Klassiker und guten Por»ag zu erreiche». Die Luruerodtheilung, w-lche 80 Miiglikder zählie, lurai» an Vit Abenden. Di« drei bi-ber g nannten Adibeilunge» haben nicht unterlusteu, da« Erlernte zur Verschönerung der LereiuSadende oder In eigen« von ihnen ver- »»lialteien F-sllichteiie», wlr Dheateradende, Lttstuag»feste, zum Besten zu geben und hierbei stet« o, den Tag gelegt, daß sie etwa» Tnchlige« leisten konnte». Auch die stenaqraphischr Abtheiluag de» Verein- unter Leitung de- Herr« R5dn erfreute sich eiaes „gen Veden« und hielt l« »erstvlsenen Jahre «9 Sitzungen ab. I» gleicher erfreulicher Weile ist über de» engliche, Club „girefide" z» berichten. Herr V. Sger, der »erdlrnle Gründer und Ehren. Präsident de« Club«, Hai sich auch lm verflossene» Berein«jahr die Weilerausbiidllng uud Förderung der Mitglieder augelege» sein taffen, io daß dieselben dem ,„gestrebten Ziele, der »ollkommeue» Beherrschung der euglisch«» Sprach«, um »tu gut LtzeU näher greückl sind. Der Laffeuubschkuß. welcher mit lö.080 82 ^ »tkunzlrt, wrt» »tuen Bestand von lö-7 92 -E »ach. aatschsießttch d«»Haa»ba». Ivnds, der beim Jahre-schlusi« die H-He v»u lbvll ^tz erreich« hat. Der Hau-Hallplan sür da« Jahr 1866 kündigt «tue Au-gab« »o» itt.lOü ^ an, worunter außer den bedeutenden Spesen sür Local» mielhe bOO ^ sür den Hau-bouiond-, SüttO ^l Aufwand sür R» Bidliolheken uud 3300 für Unterrtchl-zwecke sich befinden. Der Jahresbericht und Luffenabschluß, sowie der Hau-Hallplan für da» neue Bereia«jahr wurde von der Versammlung einstimmig genehmigt. Die Wahl dreier Revisor,,, svwir tz« der Au»schaß«Ugiird«r bildete« Len Schluß der vrrsammlaug. Entscheidungen des Reichsgericht». (Abdruck ohne Angabe der Oaell« wird gertchtltch verfalgtI Die »ft z» rutscheldeud. Frag«, »ll «tu Geschäfttretllruder uw Vvttkaasmaau i« Staue de» ß. Slv Rr. > ,,d 8 der Cour»«», »rdnuag zu erachte», beyaudell «uch da» Urthetl de» R.^tz. II. Straft senat« vom 22. Mai v. I. i» der Straftoch« «older den RefterhSudter St. zu Berlin» welcher vom Landgericht au» obiaen Strasbeftim. n-ungea tvegeu vankerall» oeruethetlt tR. Dasselbe hat ftst. gestellt, da» Angeklagtrr ul» Schuldner, «velchrr ftlu« Zadlpugr» eingestellt hat. zu Berlin ia de» Jahre» 1881 bl» l884 Haudel»» bücher, deren Führung Ihm gesetzlich ablag, so onardeatllch geführt ho», daß sie kelne Uebersicht feine« vermägen-zuftaudr» gewähre» »ad in den Jahren 1882 und 1883 gegen die Bestimmungen de» Handel«» g,tedbuch« r« unterlasse» hat, die Bilanz seine- VermSgeu- t» der var» gcicheiedenen Zeit zu ziehen. All Tdatdestaud ist Folgeude« erwies«»: Der Angeklagte ernährte sich bi« zum Oktober 188t hauptsächlich durch Ausübung de« Schneidergewerbe-; voa diesem Zrstpuur» a» beguu» rr »eben der gedachte» Beschäftigung einen Reftrrhaudrl zu betreiben, welcher nach uud noch einen ziemlich bedeutende» Ilm sang onnahm. So betrugen nach dem vo» ihm geführte» Cassaduche seine Einnahmen: 1882 27,22b ^ SO -cg» 1888 25.844 >l b -ck, ,884 (bi- Februar 1884) IS9S ^l 2» >C. setue Au«gabea an ArbeilSlSdneu und gekauften Woare«: 1882 98,bl1 99 -ck. 1883 32,040 Gl 79 1884 (bl- Februar 1884) 274« 9? Der Augrklagte dal Lredil genau,me». Credft gegebra, gekauste Maaren uuverorbeile« weiter vrrtaus» und lft i» diese« Handelsbetriebe für die gekauften Waorr» Wechselverbindlichkeite» eingegangen. Do» Landgericht nimmt au. daß Hieraach der An geklagte in der Zeit von 1882 bl« l884 mtl Rücklicht aus dr» ll insang seine-Äeschüstsbetrikbe» und die Art desielde» uicht eia Handel-mannvon geringemGewerbebetriebe. bezieouug». weile eine Person, deren Gewerbe »ich! über den Umsang dr» Hand werksbetriebe« binauSging, im Sinne de» Artikel« 10 de» Handel«, gesrhbuch«, sondern Bollkausman» uud demgemäß nach Artikel 28—33 daselbst zur Führung »»» Haudel-büchrr, »ud zur Bilanzzsehung verpslichlet war. Die Revision de« Angeklagten hal da» R -G. verworfen und dabei auSgesührt: Stach Artikel 4 de« HaudrlSgesetzbuch« ist Kaufmann, wer gewerbsmäßig Handelsgeschäfte betreibt, uno nach Artikel 271 Rr. I daselbst sind Handelsgeschäfte insbrsondrre der Kauf od>r die onderweite Anschassung von Aaaren oder andere» beweglichen Sacben, um dieselbe» weiter zu veräuh-r«, gleichviel ob di« Maaren oder anderen bewegliche» Sachen i» Natur oder »ach einer Bearbeitung oder Verarbeitung weiter veräußert werden sollen. Rach der getroffenen Feststellung Hai der von dem Angeklagten neben de,» Scharidergewerbe betriebeiie Rester handel, der iii«b<s»nhrr« auch darin bestand, daß aus Wechiel- .redit gekauste Mooren unverorbeltrl weiter verkauft wurden, einen ziemlich bedeutenden Umlong genommen; und wen, ba» Landger ckt auch nicht Ipeciell herrorqehoben ha», welcher Betrag der ougesührre» Einnahmen und Ausgaben da« Scbnei- dergrwerbe, i»«lch-r Betrag den Resterhanbel betrifft, s» ist von ihm doch unzweifelhaft angenammen, daß der größer» Betrog der Einnahme und der Ausgabe aus den Nester« Handel enliällt. Bezüglich größerer Posten voa Maare», welche der Angetlagte gekaut» und wieder verkauft Hot. find, wie weiter hrrvorgeboden wird, Buchungen überhaupt nicht ge. schelten, »nd der Angeklagte tot zu seiner E„«1chuldig»»g leidst angesüdr», daß er wider seinen Villen, indem ihm von Geichälis. teuren Maaren ousgedrängl seien, tu größer« Unternehmungen ver- wickelt worden lei. denen die ihm zu Gebote stehenden Mittel und kausmännilch« Erfahrung nicht gewachse» waren. Wen» da« Land gericht den AngeNogten mit Rücksicht aus den Umsang de« «elchästSbrtrlebeS «nd die Art defirlben nicht den, de, Höker». Trödlern oder Hausirern gle.cheu Hand.lSleutrn vo» ger,,. Gewerbebetriebe und nicht de-, Perlone», deren Gewerbe , 'chl über den Umlong de» Handwerlobetriebe- binauß- geh», betaezähl». dir Bestimmung de« Arnkel« 10 de« Handelsgesetz buch« aus den Angeklagten hinsichtlich de« Betriebe« dr- Rester» baud-Is sür nicht a»wr»db,ir und den Angeklagten als logenunuteu Bollkoutmann zur Führung von Ho ndel-düchera »nd Ziehung der Bilanz nach Maßgabe der Artikel 26 ff. Loleldsi sür vervfl chtkt erachtet hat, so ist dir« uicht recht«,rrthümlich «»d auch zureichend begründet. Königliche» Amtsgericht Leipzig. Hantzrl-rkgifter. A« SS. Februar r>ugetra,e«: Da« — durch Tod — erfolgte Au-icheidrn de« Herr» I»»ßmit<a iisrieorlch Paul Kadnt al« Mitinhab«,» au« der hiesigen Firma C F. »ahnt. — Daß di» Firma Gustav Hemvel in Lei»«'« »uk He,rn Hugo Gustav Vcr-:,! iu B.-rl-.» Ldergegangen ist, sowie, daß z-dachke Firma ihren Sitz nach Bersi» verlrgt hat.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder