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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.03.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188603125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860312
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860312
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-03
- Tag1886-03-12
- Monat1886-03
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.03.1886
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71. Erste Leilagezum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. Freitag den 12. Miirz 1888. 8V. JchlgÜNg. vie Heilsarmee in der Schwei). * 2m Herbst de» Vorjahre» brachten die schweizerischen Blätter die Nachricht, dag in mehrere» Städten der E>d- genostensebast, besonder» in Bern und Zürich, grobe An»- tchreitungen. ja sogar thätliche Angriffe gegen die Mitglieder der sogenannten Heilsarmee und ihre VersamuilnugSlocale vorg'kommen seien. An verschiedenen Orten rotteten ficb starke Volk-Hausen gegen die Mitglieder der Heilsarmee zusammen, verübten gegen diese allerlei Unfug, überfielen sie lhällick aus offener Straße und drangen schließlich sogar in die Beri'aminlungS- orte der Salutisten ein, wo sörmliche Kämpfe slatlfanden und alle Möbel und übrigen Gegenstände zertrümmert wurden. Selbstverständlich hatten diese groben Ausschreitungen de» Pöbel» auch vielfache, nicht unerhebliche Berwuudungen im Gefolge, ja der ganze Krawall batte vielleicht noch eine weit schlimmere Wendung genommen, wenn die Polizei nicht sofort energisch cingeschrittcn wäre, wa» bei äbntiche» Anlässen in der Schweiz nickt immer vorzukomnien pflegt. Bor einigen Tagen haben diese skandalösen Austritte und Pöbelexcesse ihren Abschluß vor dem Bezirksgericht in Zürich gesnnden. wo sich in. Zuhörerraume eine große Menge Neu gieriger versammelt batte. Wen» wir nun au» deu Proceß- Verhandlungen da» Wesentlichste hier mittheiten. so geschieht «» hauptsächlich au» dem Grunde, um wieder einmal den Beweis zu führen, wie r» mit d-u Begriffen bezüglich der persönlichen Frnheit und Sicheret, sowie der Ruhe und Ordnung unter dem „souverainen " Volt« der Schweiz be» stellt ist. Wie au» den Proceßderhaudlungeu zu entnehmen ist. werden die durch di« Pvbelangriff« vergewaltigten und ge schädigten Mitglieder der Heilsarmee von dem RechlSanwalt Curti vertreten, während die Bertheidigung der angeklagte» Ruhestörer und Skandalmacher dir Rechtsanwälte Hagaen- macker und Psenniger übernommen haben. Nach Verlesung der Anklage seiten» der Staat-anwaltschast (in der Schweiz ..Statthalteramt" grnanut) beginnt Recht»anwalt Curti sein Plaidoyer. Er schließt sich vollkommen der Anklage an. welche ans Störung de» religiösen Frieden», auf groben Hau-sricbeu-» brück und Körperverletzung lautet. Die der Anklage zu Grunde liegeuden Thatsachen sind folgende: Am 4. September l885 drang ein starker Volk» kaufe, au» den untersten Gesellschast«schichleu bestehend, welcher wochenlang grobe Ruhestörungen verübte, unter der Fübrung von Emil Hägi in da» Local zum Grünen Hof. überrumpelte die an der Thüre postirten Wachtposten der Heilsarmee u»d machte» durch Lärmen und Schimpfen dir Fortsetzung der gottesdienstlichen Versammlung unmöglich Am 7. September ging der Skandal neuerdings lo». Alle Angeklagte», diesmal unter der Ansübrnng von Heinrich Hä und Meisterhand, nahmen an dem Salutistrnsturme Tbei Wiederum hatten die Salutisten eine Dache an der Thüre postirt. Diesmal wurden die Scheiben de» Local» ein» aeworsen und ein Knabe, der Meisterhan» al» Urheber bezeichnet«, die Stiege hinuntergeworsrn, daraus der Ein tritt in da« Local erzwungen und unter heftigem Kamps die Versammlung avsgehoben. Am 21. Januar Abend» draiigen Einbeck, Heinrich Hägi und Meisterhan« im Waffenrock, al« Soldaten de« Bat. KS, wahrscheinlich v»n einer Waffeninlpection zurückkrhreu», abermal» in da« Local ein und macht« Skandal. — Thatbestautze« kan» nur Salutisten s^stell«. denn da» Local war zu gottr«»ienstlichea Zweck« gemiethet und benützt. Die Heilsarmee ist eine, ivean auch nicht anerkannte, so doch geduldete Religi« schast und ihre Versammlungen haben religiösen Eharakter. Die Angriffe der Angeklagten begrünten da» Vergeh« der Religionrstörung in Verbindung mit S'vrung de» Haus frieden», da da» Local im Grün« Hof al« «in private» zu betracht« ist. — Recht«anwalt Haggenmaiber al» Vertreter von Auer und Dältwhler bestreitet riese Aufsajsung. Die Bersamwtungeu der Heilsarmee hätten keinen religiös« Charakter und ihre Versammlungen seien verboten, wie die Beschränkung derselben aus Privatlocale beweise. Alle Be lastung»zeng« stamm« au» dem Lager der Salutisten und sei« deshalb verdächtig. 2nl weiter« verlaufe de» Pnocesse» erschein« auch al» Angeklagte drei Salutisten: Georg Jäger au» Homburg v. H.. geboren 18K4. Susanna Kupier, „Lieutenant" der Heilsarmee, an» LauperSiveil im Eanton Bern, geboren 1862, und Pauline Gölte a>«S Berlin, geboren l865, alle unter der Anklage, am 7.. 8. und 9. November l885 trotz de» in der Verfügung der Justiz- und Pvlizeidirection von, 24. September aus gesprochenen Verbote» im Grünen Hof Versammlungen ge halten und lick so de» Ungehorsam» gegen eine amtliche Ver fügung schuldig gemacht zu baden. Der Bertheidiger. Reckt»' anwalt Eurti, macht geltend, daß die Salulisten die Ver sügung vom 24. September al» eine illegale Maßregel be trachten mußten, gestützt auf da» Urtheil de» Bezirksgericht» Zürich vom 28 Ociober >885, wodurch der Regierung» beschluß vom 8 August al» formell verfassungswidrig erkannt und die krast kiese» Beschlüsse» ausgesprochene Polizeibnße ausgehoben wurde. Die Beifügung der Justiz- und Polizei dirrction beruht aber durckau» aus jene,» Beschlüsse, und die Angeklagten tonnt« dk«dald annehinen, sie seien zurForlseyung ihrer Versammlungen berechtigt, klebrigen» feblte ihnen bei ver Abhaltung drr Beisaininliingen jeder ckolus, jede Absicht und jede» Bewußtsein eine» Ungehorsam« gegen de» amtlichen Erlaß. Sie handelt« in dem guten Glaub«, es sei in Folge de» dezirks- gericbtlickeii Entscheide» der Beschluß der Regierung ausgehoben, eine Ansicht, die allerdings juristisch nicht ballbar, aber bei den Salutisten erklärlich ist. Außerdem haben sie im Grün« Hof bauliche Veränderung« vorgmomm«, einen besonderen Än- gang zu »brem BersamniliingSIocal hergestellt und die Treppe, die zum Tanzlocal führt, mit einer Wand abgesperrt, so daß nun da» Local nicht mehr al- ein öffentliche» angeseh« werden kann und die Begründung der genannt« Verfügung ihr« Boden verliert. I» der Thal sind denn auch die Salutisten seit dieser Zeit, mit Ausnahme der am l5 November vom Polizeidiener Meier vorgenommen« Verballung. die aber »mir Folgen war. unbehelligt geblieben. E» sinvm täglich, mil AuSnabme von Freilag nud Sonnabend. im Grünen Hof und in A»ß?rsihl Versaminlnngen stall. Dagegen werden vie Angeklagten, namenllich Frl. Kupfer, mit Correl'ponbenzkarten »iifläkhigen Inhalte» belästigt, deren Urheber man zu entdecken die geeignet« Schrille thu» wird. Nack längerer Verhandlung und Abbörung zablreicher Zeug« werden die zuletzt erwähnten angetlagten Salutisten nickt schuldig befunden und die Kosten de» Veifabren» der GerichtScasie überwiesen. Die angeklagten Nubeslörer und Skandal,nacker dagegen, welche di» A»-'chreiln»gen gegen die Salutisten Hervorriese», werden fast tämmtlich zu empsind» lichen Freiheit»- uns Geldstrafen veruitbeill, wodurch der Proceß enischie»en z» Gunsten der sogenannten Heil-armee aeentet hat. Die in Zürich zahlreich versammelten Mitglieder dersclben vereinigten »ck auch sofort nach der V rkündig.»>g re» ihnen 'giiusi gen Urlheil» zu einem großen Festesten im ..Grünen Hof", a» dem auch mehrere Gönner und B schütze, iieser wunderlichen Serie Tbeil genommen haben. E n von e».e»i ..Haiiprmann" der Heil-armer auSgebrackter Toast aus oie .sittlich-r.'lig v'r Wiedergeburt" der Wel" wurde ijl stürmischem Jubel aufgenomm«, dem salutistische Chorgrsänge solgl«. Die schweizerische Presse beschäftigt sich sehr lebhaft mit diesem Proceffe und der allerdings fragwürdigen Thäligkeit der Heil-armee, welche zu den erwäbnte», wochenlang dauern den gewaltsamen Ruhestörungen und Angriffe» aus Personen und Eigenloum Veranlassung gegeben hat. Selbst die.Neu« Züricher Zeitung", die dock sonst Alle», wa» in der Schweiz vorgebt, im rosig-republikanisch?» Lichte zu erblicken pflegt, tan» sich der Meinung nicht entschlagcn. der nnbesangene Beobachter könne nur da» lebhafteste Bedauern darüber au»- drücken, daß die Behörden nicht klug, vorsichtig und kräslig und die Bevöikeruug nicht ruhig, besonnen, tolerant und ge bildet genug waren, um solche Seen« zu verhindern, die, ab gesehen von dem den Tbcilnekmern erwachsenen Schabe», nur eine Schädigung de» obrigkeitlichen Ansehen», eine Abstnmpsnng de» religiöse» Gefühle» und eine Kräslignng der salnlistischen Sacke bedeuten können. — Wenn dir „Nene Züricher Zeitung'" aus den wahre» Grnnd der von ibr gerügte» Erscheinungen blicke» wollte, so würde sie sich, vnserer Meinung nach, über Manche» nicht zu verwundern brauchen, was »ach ihrer An sicht zur »freiheitlichen Eigenart" der Schweiz gehört. Preußischer Lau-tag. AbOeortzvetevtzan». 37. Sitzung vom 10. Mär». 11 Uhr 29 «1». Am Ministerlisch«: v. ltzoßler. Ginge,auae, ist ei, Antrag der Abgg. Bachem, Fritze» »nd Mo»ler, be«r Abänderung de» «eietze» üb« die klasstst« ktrt» Elassen- und Einkommensteuer. Da» Hau» vostzlebt durch Akklamation die Wiederwahl de» Abg. Kl»tz »um Mitglied der Eiaat-schuldencommission und nimmt da»» di» »weile verath»,, de« Lullu».Etats bei Cap. Ilü» (vrbürsuißzuschasse and einmalige Unter stützungen» desonder» für einen Bilcho» 48.900 X) aus. Abg. vr. Lieder (Lean? ) erinnert an die gestrige Aeiitzernng de» Eultulmiuifter». der gesagt Hab«, er wolle der gute Vermittler sein zwischen den Katholiken und den sogen. Alikatholiken. Trotzdem sei von dein LultuSminifteeium au» uickt einmal der Beriuch ge mocht worden, de» Katholiken tu Wiesbaden gegeuüder den Alt- katholike» zu ihrem Rechte zu vrrhelsen. Dem gegenüber gewinne die Versicherung de« Minist«» nickt mehr Bedeutung al» sein« An- griffe gegen den hochwürdiasteu Bisckos v. d. Marwitz und de« Go- deinirath vr. Krätzig. (Beifall im Eentrum.) Nack der Entscheidung de» ReichSgericktt hätten auch in Wi-Sdaden dir Alikatho ike« kein Anrecht aus die katholisch« Kirche. — Redner bedält sich eine« An trag i» dies« Rickiuug vor. Die Au-geich-oerkondluage» sind keine, so lange sie nicht von beide» Seite» geführt weroe». (Beifall im Leiitrum.) Miuister v. Goßler: Ich Irre wohl nicht, wenn ich annebme, daß die Worte de» Vorredner» ein Mißtraue, »ootum für mich le n soll«. Ick bade «ack dem vorjährigen Beschluffe der beiden Häuler de« Landtage» de» Regierung-Präsidenten von H fsen Nassau zur Herdeisnhrung eine» Ausgleich» au'giforde«. Tie Schwierigkeiten, die sich einem Au»gleiche eutgegenstrllten, bestanden — ich reserire »ach dem Gedächtnisse — darin, daß die rSmiich katdolische Ge meind« di« groß» katholische Kirche für ihren «»»schließlich« Ge brauch haben wollte, daß dagegen »übt zwei Kirchen »orhand« war«», von denen dann die größere Gemeind« die großer«, di« Ne,»«» Gemeinde die kleinere Kirche za nehmen bä'te. Diese und ander« Umstünde mache» die Situation in W>e«dadru besonder» tckwi«>; ich »erd« r» an Bemühung«, die Lchwieriqkeiie» >» m « » ^ , ., viesdade» «nd Reiff« zu I-icn. wir e» mir z- V. in Kresel» gr- Di« rechlllche Aussassi.ua »lese» I wage, ist. auch sorta» »ich» PH»,, lass,,. (Aelsall reck»,.) dl, Tlvruug de« Golde« »wüste« darj Äb,. L»tzma «n (L«a»rmn) bedmmrl. daß sotch« ' bestehen, »och mehr aber, daß neu« Schwierigkeit»» nock lmmer ae- schafte» »erden, so^ B. jetzt in St. Johann-Saarbrücken, wo die »inz g» »aiholische Kirche ein« Haud voll Alikatholiken eingerüumt »eroen soll. Abg. v. Etz»er» (national!): wir hatten gestern geboff», daß diese» Eapit.l keine große Debatte bervorrusen würde; «,r batten gedacht, da» Leotrum würde einfach gegen die Position stimmen, »all deffe» ist bei diesem Lav'tel aus'« Neue der Enlturknmp' entbrannt. Wir hatten gemein». Abg. vr. Winbthorft würde nach seiner friedlichen Erklänug gleich dem Bilchos Korp mit friedliche« Füße» wandeln. Statt besten Hot er al»bold an» allen Winkeln »eue Enltnrkamvlklagen znlammengesnckt. er hat sich nicht entb äde« (große Unruhe), von Preußen zweiter Elaste zu spreche» Uitchos Koop hat von deu Polenvorloge» gesagt, sie seien keine Wiederausnadme de« Lulturkamps», Abg. Vr. Windthork lagt hier da» Gegeitdeil und läßt au» s-inem Eentrum die Ickärssten Eulturknmpsreduer auftrete». Die Abgg. Tdeißin t und vr. Lieder bezeichnen die bloß» Existenz eine» »ltkai bol'scheu Bischof» schon al» ein« Gefährdung der heiligsten Interessen. Da» ist ein orgamsirter Kamps, den da» Eentrum führt, um da- Friede,i-ioerk zu zerstören, wie e« die friedliche» Beftrebuugen de» Bisckoi« von Paderborn zer stör» hat. (Beifall recht» ) Will Herr W ndihoü diese friedlich« Be- weguna zersiären oder will er de» Frieden nur aus Kosten de« preußischen Staate«, so trifft ibn allein die Schuld au der Fort setzung de» Kampfe», de» Herr Ni„dtl,orst und <e« näherer Anhang zu wüulcken scheint. Ich glaube an die Aiisrichtigkeit der L»ri»; »ver im Eentrum gleich der Eurie den Friede» will, der verloste Herrn Wmdlhorft (Heiterkeit im Eentrum), den iutrausigeuten «el fischen Fülirerl (Große Unruhe im Eentrum). Abg. Freiherr v. Schorle nie »Al st: Al» Herr v. Eyneru da» Wort nahm, bedauerte ich die Alikatholiken, daß ste schon so weit gekommen find, daß Herr v. Eynein sich ihrer annehmeu muß Zur Sache selbst Hai er aber sehr »venig gesagt, dem Abg. vr. Winbthorft dagegen den wildesten Lulturkamps vorgewarse». Abg. Wiudtdorst hat aber »licht« geihin, al« angeregt durch den Abg. vr. Porsch den Herr» vr. Krätzig veriheidigt. Wie kann Herr v. Tonern behaupte», man wolle da» Frieden-ivcrk störe», wenn man Beschwerde führt über llebrlftände. die der Minister selbst anerkannt hat. We-Halb sollten wir da» FriedcuSwerk denn stören wollen? Geben Sie ua» den Friede», den wir jo lang ersehnt haben — geben Sie ua» de» Frieden nicht» so müssen wir de» Kamps aus» Reue führe». Endlich Hai Abg. v. Eyner» gewiinschl. wir sollten un» vom Abg. vr. W ndthorft trennen. Herr v. Eimern I kan» nick» oerlangeu, daß ich ihm daraus antworte, wir haben anderen Leuten, die mehr Bedeutung habe» al» er. daraus Kreit» geantwortet. (Beifall im Eentrum.) Der Herr Minister bat ge- weint, Abg. vr. Lieber wolle ihm ei« Mißtrauensvotum ertheilen. Da» glaub« ich nicht, aber ein Vertrauensvotum zu ertheilen haben wir »och auch keine Veranlassung. Nach den Mißerfolgen, die er erlitten, ist e« vielleicht auffällig, daß er noch in seiner Stellung ist. aber eine» andern EultuSininister wünsche ich trotzdem nicht, es würbe jo dock nur der alte Faden sortgesponnen werden. Der Minister erweist sich dem altkatholischen Bischof weit rücksichtsvoller al» de» anderen Bischöfen, da» ist gar nicht mehr paritätisch Mi» dem gute» Willen könne» wir u»S nicht begnügen, wir müssen doch auch Thaten sehen. Schließlich möchte ich bitten, über diese« Eapitel gesondert adstlmmc» zu laste». (Beifall im Eentrum.) Minister ». Gaßirr: Ich Hab« soeben die telegraphisch »er langte» Acte» über die Wie«badener Augelegenheit erhalte». — Der Minister legt »»» actrmnißig den Hergang in der Wiesbadener Kircheusroar dar. Abg. vr Windthvrst: Nenn wir in dieser Frage etwa» ver- r-sffen, lo ist e» nicht da» Wohlwollen, sondern die Energie de» Minister«. Wenn die Hälfte der Energie, die gegen die Kaibolike» angewandt worden, in dieser Frage für dir Katholiken geltend >«- mochi würde, so ,oäre schon Alle« gut. — Dem Abg. ». Eyaern zege uiber wiederhole ich, ich würde sehr erfreu, sein, wenn die kirchenpolitische Vorlage den Friede» anbohnen dürste, aber da« kann un« doch nicht mundlodt machen. Die Asioire Krätzig und ebenso die Bertheidigung de- Bischof v. d. Marwitz hat doch mit jener Vor lage nichts zu »dun, e» waren Dinge, deren DiScussioa nicht zu ver wetten war. Wenn Herr v. Synera geiueiut hat, mich j» einer Be.ißeritiig über jene Borlage zu provociren. so irr» er ebenso, wie er irrl, wenn er glaubt, zwischen un- und einem hervorragenden Mit- gheüe de- Herlenbaute» einen Zwiespalt constaiiren zu können. Wa» jene- Herreahau-milglied will, wallen wir auch. Bo» unserer Seit« wirb Nicki- gelch den, wa» die Erreichung de» Frieden» vereiteln könnte. D e Forderung, daß mein« Parteifreund« sich wn dem iutrausigeuten Welsen trenne» Mächten, ist von ganz Anderen schon Mit mehr Geist al» von dein heutige» Redner erhoben worden (Heiterkeit.) Ich ziehe meinen Rock nicht au» nach dem Willen diele« oder jene» Machthaber-. (Beisall ,m Eentrum). Gegen die Alikatholiken wollen mir nicht» Intolerante-, sondern nur da«Noth. w.-adige, daß sie näiillich erkennen, wer ste sind. (Beiiall im Eentruin.) Sie können nicht verlangen, daß wir sie al» ebenbürtig« Mitglieder der katholisch?» Religion aulehen Abg. Spahn (Eentr.): Nicht auf Selten der Katholiken, wie Abg. v. Eyner» behauptet hat. liegt die Intoleranz. sie liegt aus anderer Seite. (Redner verliest einen Pastu» au« dem Werke «ine» ordentlich?» Prosen»?- der Theologie in Königsberg, der sich gegen di» katholische Kirche richtet.) Gegen solche Ausfälle verlangen wir Schutz. Abg. Gras Limborg-Silruin (raus): Die AuSsübrnng de» Vorredner» erinnerte an die Zeit de« schärfsten Lulturkompse», wo von beiden Seiten Pa» Schärfste. wa« von beiden Louiesnonen gegenseitig qesagt und geschrieben worden, hier vorgelührt wurde. Diese« Verfahren ist nicht geeignet, eine friedliche Verständigung zu sördern, und muß den Ei,'druck erwecke», daß von jener Seite die Verständigung und die Herbeisühruug de» Frieden» nicht gewünscht werde. (Beiiall recht«) Abg. Theißinq (Eentr ) weist e» zurück, daß ihn eine Schuld treffe, wenn in Neiise eine Lersiändigung nicht zo Stand« gekommen. Er wistr, welche Verheerungen durch den Lulturkamps aogerichtet worden, und ivüniche besten Beendigung aulrichliq. Abg.v. Eyner» (naiionall.) wiederholt, daß e» sich ougenschelnlich »m rin abgekartete» Spiel handele, den Frieden zu hiuterirelbe». Da» beweise auch der Spadu'sche Vortrag, da» Litat au» der Schrift «ine» unbekannten und unbenannte» Prosessor». Welcher Angriffe mache sich nicht die katdolische Presse schuldig, welch« schändliche» Artikel habe nicht die „Germania" anläßlich de» Luther- IudiläuniS gebracht. Abg. vr. Winbthorft Hab« über protestantisch« Glauben-sätze abgeurtheilt und sich damit in Ding« gemischt, dir er »ich» kenn«. Adg. vr. Lieber (Eentrum): Herr v. Eyner», der so empsind sich ist. wenn die Sprache aus protestantische Verhältnisse komm«, nimmt sich seit Jahren Hera«», sich in die innere« Verhältnisse der katholische» Kirche zu mischen. Wie sollen zu der Rolle der stummen Hunde, wie er in der Schrift beißt, v rurtheill sei«; aber diese Rolle nehmen wir nicht an. Untere Slaubea«iätz« erlauben un» nicht, mit den Alikatholiken in einem Haus« uuiern Gattesdienst zu begehe«: sie erlauben e» so lange nicht, al» Altkatbolikea prätea dirru, Katholiken zu sein. Herr Spahn da» seine Mindeilung nur gemocht, weil gegen die Katholiken der vorwurl der Intoleranz ge macht worden war. Der Miaifter ha» auf die Anfrage wegen lieber lassung der katholischen Kirche in St Johann-Saarbrücken keine Antwort ertheilt. Bezüglich Wie«baden» ergiebt sich au» den vom Minister verlelenen Actenstücke die Richtigkeit der Angabe, daß Au», gleich-verhandlungen. zu denen beide Theile herangezoge» worden sind, nicht stattgesundrn habe». Miaifter v Boßler: E» ist ungemein schwierig, ohne jede »orderige Andeutung der zu stellenden Interpellationen Ausschlüsse über E nzeldeiien zu geben. Ick Hab« die» in Bezug aus Wiesbaden nach Möglichkeit getban. Ja Bezug ans Et Iohann-Saardrücken habe ich noch deu Acte« telegraphirt; ohne dieselbe» kann ich kriae LoStuns» erlkeilen. Da- «avitel wird gegen die Stimmen d«» Eentrum» und der Polen angenommen. Do»Sav„el „Proviazial-Schnleolleglum" wird debatle« lo» erledigt. Zum Sopltel „Prtlsongseomwlsslonen" wünscht Abg. ve. Krovoiichek (cous.) Miilheiluug über die Frag« der aeue» Prülung-ordnung. Eine in gewissen Grenzen sich bewegende A« censton bestimmter Ltassea von Lehrer» halte er sür wüuicheu«. »erld: dieselbe Hab« aber eine Regelung der Prüfungisrage znr LoranSsitznnq. Minister ». Goßler erwidert, daß eine neue Prüfungsordnung t» Vorbereitung sei, baß aber dir Verhandlungen darüber noch nicht feie». Der Regelung der A«censio, stäude» große wtznra«». Iedensall» würden Garantien dafür ge- e, werde», dqß apch da» wirkliche Verdienst int Geltnng ge- lange. Im Uebrlge, stimme di« Uaierricht-verwaltung in Bezug aus die ««censtouzsrage mit deu Au-sützraagen de» Vorredner» wesentlich überein. Abg. Schmidt-Stettin (deutschlr.) emvstehlt. bei der Regelung der A-ce»«sio»-lr,or mrbrere Provinz-» zn vereinige», »nd bittet, die Regelung der Prüfung-feage zu beschleunige». Abg. Gras-Elberfeld (uakionallib.) besünvortet dl« Einsübrnng einer btaai-vrüsung der Lbemiker zur Pcrmeidung grober Mißgriff« bei der P,üs,ng von Nabeungsmilieln. Eultu-miniftee v Goßler entgegnet, daß über die Frage der Vereidigung oon Sachverständige» zur Untersuchung von Nahrung»- mittel» Verhandlungen im Sange seien. Ad Vr. Goldjchmidt (deutschfr.) erklärt sich gegen, Abg. vr. Lieber (Eentrum) sür eine Staatlprüsung der Lbemiker. Da» Eapitel ..Prüsungöcommi'sioue»" wird genehmigt; g-ge» Titel 2 diese« Eapitel- „zur B.streitnng der AuSzoden der Eom- missionen für die n»ss-nichasil che Staatsprüfung der Theologen and der iheologischra Prüinug-cvmmiliionea in Halle und Kiel — 12,000 ^l" stimmen Eenirnm und Polen. Beim Eapitel „Universitäten", und zwar bel der Uni versität Königsberg, bittet Abg. Kropatschrk (cons.) um Ge- Währung de» Wohnung». Geldzuschuste» an die UniversiiLis- vibliothekorr. Abg. Rrinh »ld (nattanasiib.) beton» dir Notbweudlgkeit. dl« juristisch« Vorbildung einer anderweiien Regelung zu unterwerfen. H-rvorragende Juristen sind darüber einig, daß e- sa nick« fort« grdea kann. Die fleißigsten Studenten sind dir Mediciaer, wäkreud diejenigen, welche die stärkste nerväse Abneigung gegen intensivere Arbeit hoben, die Juristen sind. WünschenSwerlh ist die Einsüvrung eine» neuen praktischen Eramen« mitten in die Studienzeit hinein. E» mürde ein solche- Lramen sehr nützlich wirken, indem e» dir jungen Studeuten zwingt, sich rechtzeitig ihren Studie» z» widmen. Jedenfalls muß dadin gewirtt werden, daß die jungen Leute Luft un» Liede zu ihren Studien bekomme» und für da- praktische Leben vorbereitet werden Zugleich sind die jungen Leute rechtzeitig au ein« geregelte Arbeit zu gewöhnen. Abg Imwolle (Leniium) begreift nicht, daß ein Mann, der selbst Jurist, so schwere Vorwürfe gegen junge Inristen erheben kann, wie e» der Vorredner gethan. Die jungen Juristen seien ebenso fleißig wie die Mediciner. Rur die Parlcileideuichast könne solche Brhiiiviiii'aen ausftellen. Abg. vr. Buchow (deuischsrels.): Die Meinung, daß e» mit dem juristischen Slnbiiirn adwärt» geht, ist ziemlich allgemein verbreile» und der Ab,, vr. Reichensperger Hot dieselbe hier wiederholt zum A»»->ruck gebracht. Abg. Im walle (Eentrum) bestreitet dem Abg. Vr. virchow da» Rechi. sich über Dinge zu äußer», die ta der Lommiisioa nicht vor gekommen sind. Abg. vr Virchow erwidert, er habe nicht al» Referent, sondern als in der Reihenfolge der Redner io die Rednerliste eingetragener Redner gesprochen. vicepräsiden» v. Heeremaaa bestätigt da». Abg. Vr. Lieber sSentrum): Dann hätte der Referent nicht vom Resereiitenolatze au» spreche» sollen. Abg. vr. Seel >g ldriitschsreis ): ^ giebt ArbeitSnniveesitäten «nd Bergnügung-universitäle». Wenn e» »ntee den Juristen so viele gebe, di« e» mit ihren Sttivien ncht ernst nehme», io ist da« ans die joeiole» Verhältnisse zuiückzusavren, di» veranlassen, daß sich viele ohne inuern Trieb dem juristischen Studium zuwenden. Daran lass« sich anch durch Eramina nicht« ändern. Abg Lehmann (Eentrum) nimmt sich der junge» Juristen an Dieselben stad fleißiger, al» wir e» waren, soweit e» sich um Ibeo- rrtijchr Studien handelt. Daß sie au- Erfahrung keinen Wechsel kennen, wir Ada. Reindold behauptet, ist doch nur ein ante» Zeichen Ich gönne de« iungen Leuten ihren Frükschopp'n, mir ist em Si»- den«. der dem Frühschoppen nicht au» dem Wege geht, lieber, al- Einer, der ih» vermeidet. Lolin-minister v. Goßler wendet sich gleichlall» gegen d e vom Abg. Reindold ermähnten Vorschläge. Auch der juristiicke Sludent Ist bester al« sei» Rus; ich «reue mich, daß die» im Allgemeinen hier anerkannt wird. Im Ganzen werden die srüyeren bewährten Grundsätze bei der An-bildung d-r Juristen auch Keule s-ttgetnlten. Abg. Sckmid»-Stettin (keuischsr.l erinnert unter großer Heuer- kel» daran, da« >u 'einer sie,; >n den sogenannten R -rro-7t ?77. b>« juristische» Studenten schon einen großen jnr>si>i'ki cn Etter eni- salirteu. So hrbe er namentlich die sibarsc Enl'ch?idungen dc« >etzigen Eollegcn v. Meycr'?irn»waldr b-n,u».cU. Abg. Bachem (Eentrum) tritt gleichfalls snr di» juristische» Studenten ei». Heute lägen die Verlälinisse bester al» früher. Abg. vr. Rtiuholb (national!): Wer ncch an die Einigkeit der Juristen geglaubt bade, der werde nun wohl eine» Bessere» be lehrt worden sein. Aber die Debatte gebe auch d.-n Gegnern de» Eentrum» Ursache zu jubeln, denn sie haben «inen tiefen Riß t« Eentrum dargethan. Abg. Lehmann sei sür den Früh cheppen eni» getreten, den vr. Windihorst srüher unter allgemeiner Zuslimmiiug de» Eentrum» angegriffen. Di« Zuschüsse für die Universitäten in Königsberg und Berlin werden genehmigt. Hieraus wird die Deiterberathung vertagt. Nächste Sitzung ToinerStag vormittag 11 Uhr: Petition«., kleine Vorlagen, Siaat-schiilvbnch. Schluß der Sitzung: 4'/« Uhr. Entscheidungen des Neichsgerichls. (Abdruck ohne Augabe dcr Quelle wird gerichtlich verfolgt.) Eine interessante Deduktion über die TkaibeftandSnierkmale be im ff. 243 Nr 2 S>r-B.-B. kzeichueien, mittelst Einsteigen» in einen uiiis.hlosiene» Raum verüdien, sogen, schwere» und mit Zucht haus zu desirasenden Diebftayl» bat d S R.-G , ll. Sirass nat. in seinem Urlheile vom 5. Juni vor. I». in der Strafsache wider die Knaben H., D und V zu D., welche vom dorttgen Landgericht nur wegen einfachen Diebstahls verunheilt sind, niedrrgelegt. Nach der getrosten«, Feststellung Hab?» die drei Angeklagten zu D am 19. Juni 1884, derzeit im Alter vo» 13, bez eyungtiveij« 12 Jahren stehend, jedoch mit der zur Eikennlniß der Siraldarkeit ihrer Tdat erlorderuche» Einsicht, gemeiiischaiilich zwei Säcke mtt Steinkohlen, dem Kaufmann Z. in D. gehörig, diesem in der Absicht recht-widriger Zueignung weggeuommea. Die Säcke und Steinkodlen befanden sich aus dem dem Z. gehörigen Kohlenhote, der vollständig umzäuut und verschlossen war. Während der Angeklagte H. draußen vor drm Kohlenhofe Wache sian», krochen die «ngrkiagten D. un» B. unter dem Thor- weae durch aus de» Koylenbof. Da« Hineingelaugen auf de» H-s war diesen Angeklagte» dadurch möglich, daß unter dem Tdor- wege «icht gepflastert war. in Folge dessen sich der Weg au«gesahre» Hane und ein freier Zwischenraum zwischeu dem Erd boden und dem Thor« «»istandea war. Au» demselben Wege verließe» die beide» Angeklagten mit de» gestohlene» Sacken de« Kovteahos. Da- Landgericht hat die drei Angeklagten wrge» Dieb stahl« au» fftz 242, 57 (47) de» Strasaeletzbachz bestraft, dagegen da« erschwerende Moment ve» ff 243 Nr. 2 das., daß au» einem umschlossenen Räume mittelst Einfteigru« geftodleo worden, verueinr, weil da» Durchketechen unter einem Thoiwegr — da« gleia.mäßige Fortb wegen aus Händen und Füßen unter demselben hiudurch «in „Einsteigen" uicht dorstelle. Die von dem Staaisauwali eingelegte Revision wegen Nicht anwendung de« ff. 248 Nr. 2 Str.-G.-B. ha« da» N.-B. veiworse, und ausgelührt. Wenngle ch der da« Steigen betonend«« und vermissenden Austastung, sür welche da» Landgericht sich aus da» Unheil de« Reichsgericht- vom l2. April 1882 berui», mit der Rtvisiou schrist nicht beigetrelen w rd, weil der Begriff de» Ei», steigen» nach der geschichtlichen Eittvickrlittig dem Worisiuiie uns drm Zwecke de« Besetze» nicht voa der Art de» Gedrauche- drr Füße abhängig gemacht werden kann, lo wird da- Unheil doch durch die darin enthaltene weitere thaisächttche Annatme ge- »ragen, daß die O-ffnung genügend Raum kür Knoden von »er Statur der Angeklagien bot, um ohne große Schwierigkeiten in ten Koylenboi z» geiauqen, wobei, da unmitt ldar vorher erlagt ist. e» hat», die Beweiserhebung Nicki» nach »er N «rang ergeben, daß im vorliegenden F>Ne bei den, Hiudurchkrirche« Hiuderuiiie zu überwinden waren, off-adar nicht aus rin arSßere» oder geringere« Maß vo» Schwierigkeiten Gewicht a-legl ist. sondern solche üveihiupt verueinr sind Der Begriff de« Ein» steige»« letzt jedensalls, wie auch die R vision-schnl» anerkennt, eia dem Ei,» ri »gen in da» Gebäude oder den «>«schl»sleneu Rau« sich rutgegrnstellendr» Hinderuiß voran», unv od ein iolcht« voettrgl. ist wesentlich Gegenstand tbat ächl'cher Venrtdeiluug. Da» Londqreicht «lockrer wege» »er unter dem Eiugaoqöthor selbst betiabliche, velinuug, tdrer Lag« am Erdboden und tdrer zureichende» Größe ein Hiuderuiß sür da- Sia- driuge» der «nnl-en al- nicht vorbandea, und wen.« e» unter solche« Uuiliäuden da- Moment de» Eivfteigen» verneint, hat c« rechtlich »icht geirrt. ° - - - - Lachsen. . * Leipzig, >1. März. Vom Ralbe der Stadt Leipzig sind im Monat Februar >88« nachverzeichnetr Tlrasver- stlgunge» wegen folgender Uebertretungen erlasse« worden: vorschrift-widrige» Fahren mit bespannten Fuhrwerken 90. Stebrnlassen bespannter Fnbrwerke aus den Straße» ohne Aussicht und ohne die vorichrist-niäß'gen Boisichl-inaßregeln 85. sedlende Beleuchtung der Knbiwerke wäbrend de» Fadren» aus der Straße bei Dunkelheit l9l »ngrnngenkk Beseitigung der Ladung aus Fubriverke» IO. fehlende oder mangeldasle Bezeichnung der Fuhrwerke 40. Adsadren von Dünger außer der dazu bestimmten Zeit 2, Besabren der Trottoir» und ußwege mit Hand» und Kinderwagen 3. Begeben der rottoir« und Fußivcge mit umsangreichcu Gegenstände» 73. ordnung-widrige« Aulstellen von Wage». Karren, Kino» unv drrgl. aus den Straßen und andere Hemmungen des Ver kehr» 20. unbefugte« Skandmacken zn», Verlaus von Obst oder anderer Wa»rr aus den Straßen 9, Slraßcnvernn- reinignng. S>. Uedertretnng der Vor christen de, SckneesaU und Glätte 74. unterlassene Reiingni g der Straßen seilen der dazu Verpflichteten 12, Uederlretuug de» Regulativ», die Beleuchtung der Treppe» und Hose in bewohnten Gebäude» betreffend, 2. Nebertretimge» der znni Schutze der Promenaden bestehenden Vorschriften 5. Festhalten unter,vickliger Butter 15. Ueberkretuiigen der Benimniuiigen Uber Maße unv Gewicht lv. Betreten eine» Theaters niit brennender Cigarre l, llrberlretuiig der Bestimmungen Uber die Sonn». Frst- und Bußtagöseier l4, Verschwenkung von Master an» der städtischen Kunst 5», Niiiherlauscnlasten vo» Hunden ohne Maulkorb, be ziehentlich Steuerzeichen 43, Hinterziehung der Einkommen steuer l, lledertrelunge» ver Beitiinninngen de» Krankenver- sichkrniigSqesetze» 65. Uebertretung von Vorschriften Uber die Mililairpflicht 5. Ueder'chreituiig der Musikerlaubniß 58. Musikmachen ohne Erlanbniß 7, unterlassene Gewerbeannicl» düng 2, nnbesugte« Colporliren 3, Colpoitiren ohne ErlanL- niß 3, Zuwiderhandlung gegen da» Cchankregulativ 1. Be- schästigung von jugeudliche» Arbeitern ok»e AibeitSbncb 4. Uebertretung be- Regulativ» Uber den Mstcbverkaus 3, llebei- lretung des Jmpsgcsetzc» 12. Uebertretung de» Bierdrnck- apparatregulaliv» 2. Transport unbedeckten robe» Ficijche» 2. Auostellen vo» Fischen in und vor den Tbliren der Läden nach der Straße heran» 4. Verwendung von ungeiLrbtem Arsenik zur Vertilgung von Ratten n»k> Mäuse» l. ver botene Ablagerung von Scbntl 5, andere U berlretiiugen 2. — Außerdem wurde» durch die Ratsi-wache wegen vc»sch c. dener Uedertrelungen 13l direct« Adstrasungcn zu je > .6 vorgenom men. Leipzig. N. Mär». Da» Unlernebmen, anb n kiesiger Stadt eine Werkstiilt» sUr Arbeit-lose a errichten, in welcher dieselben sich durch Holzzerkletner n slir ein paar Tage die ertorderUcb« Raliiialverpstegniig — Esten. Trinken und Nackliager — verdiene» könne», bat >-> allen Schichten unserer Bürgerschaft Beisall »nd Syn:pa'l>ic gksui.ven. Nur an einer Stelle wird der kaum ernst gen, inlc Borwnrs erhoben, dag bierdnrch die »n Leipzig unv Uni« gegend besiehe,>de Holzkpalte-Iiidnstrie zu Grunde gerichlet werden würde. Wer toll dan.il g-nieint sein? Der Klern- betrieb der Holz'palter i isi bereit» durch die Beschränknugen, wtlchd:: >.i' ,,'s de, Straße nach tz. 98 de» ren-n Straß i Poliz „ in? niiteiliegl. so gut wie ans r . An.'Nnl.: Cl>.: c/ft' 7- schäfte der Holzhacker
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