Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.03.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188603117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860311
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860311
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-03
- Tag1886-03-11
- Monat1886-03
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.03.1886
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. »e»«N<» »nt Lr»-»Ui-» Joy«nn>e»g<rss« 3. Sprechstunde» der Ueduti»« vormittag» 10-12 Uhr. Rachinittmi» 5—6 Uhr. «er fKr Dir NRchpf»I>»p< N»»»»r drftt»«tn, «» S«ch»,t«,»n »t» st Apr «i»ch»ltt«^, au r»»u» uu» -rltt«,e» fr»» »t« V,* llhr. z> de> Hliule» fLr I,s.-A»«ch«e-. vtt« Me»». UvtverfdäGKra-e 1. r«»K Lösch«. Katharine» st». 23, p. uur «» '/.» l»»r. Anzeiger. Vrga« für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage irr,rrvo. ^sionilemriitspreis viertelt. 4'/, ckAK. incl. Vrmgerlokn 5 Mk., durch die Post d'wcen 6 Ak. Jede civz-lne Rümmer 20 Pk. Blleqeremrtar 10 Ps. Gebühren iur E> irabeilagen lin Dogebloil-Format gesalzi) ohne i-ositiksölderuiiq 50 Mk. «lt Potibesörderung 60 Pik. Inserate ögcspaUene Petitzeile 20 Ps. Größere Sänisten laul uni Preiwerzeichniß. Tabellarischer u.Z.fierniotz nach höherm Tarif. ilttlamrn unter dem Redaciion-sirich die »gespali. Zelle 50Ps.< vor den Famiitennachrichien die 6gespaliene Zeile 40 'Ls. Inserate sind siel» an die Eppevilion zu senden. — Ratiatl wird nrchr gegeben. Zahlung praeoumorunilo oder durch Post- Nachnahme. 7V. Donnerstag den H. März 1886. 80. Jahrgang. Amtlicher Thetl. D« es wiederholt vorgetvimnen ist. daß entgegen de« bestehenden Bestimmungen elektrische Leitnage« ebne Genehmigung hrrgrstrllk und in Betrieb gesetzt worden sin», so bringen wir unsere Bekanntmachung vom 22. November 1383 hierdurch in Erinnerung, wenach derjenige, welcher ein» elektrische Leitung ohae die in der Ministerialverordnung vom l2. Oktober >883 vergeschriebene aoliretliche G»aeb«i1g«ag herstrllt oder benutzt, ein« Gelvitrasr d>« ru ISO Mark oder entsprechende Haftstras« »u gewärtigen hat und bemerken hierbei, daß wir jede zu unserer Keuniniß aelaugende Zuwiderhandlung gegen die betreffenden Ler- schriften unnachsichllich ahnden werden. Leipzig, am 6. Mär, >88«. Der -iari, «tastt «,li vr. Tröndliu. Ualdp-anikn-Verkstuf. Von dem städtischen Forstreviere Bargaae können in diesem Frühjahre durch den Herrn Revre, vermalter Dirtz« im Forsthaus Burgmue bei BAstittz-iphrraberg i-ach. stehend« Holzpfl-iiizen zu de» be,gesetzte» Preise» gegen Baar- zahtong oder Nachnahme, sowi« vorheriger Anmelvuag be zogen werden. 'l»,««. HeUNIg. einer aem, unparlamentarisLen Weis« zurechtzuweisen. Wa«I dir Eultuomiuister aus Grund acteamäßiger Zeugnisse be hauptet, findet er unerhört. rein thatsächlichc Mitkveitungen ! »ur Kennzeichnung der Verhältnisse nennt er Verdächtigungen I Abwesender oder verwunderliche Angriffe, und wenn er lein! übrige- Pulver verschossen bat, dann apprllirt er regelmäßig an dir Gewalt der ..mißhandelte»" Katholiken und Polen. Der Abgeordnete Wehr bat sich einmal die Mühe gegeben, eine derartige Aeukerung Windlhorst'» unmittelbar nachdem sie geschehen war» srstzunagrln; neu war diese Drohung mit j Gewaltlhäligkeiten nicht, man braucht nur die Dindll orst'schen Reden der letzlen Jahre durchzublältern. und man wird ähnliche Ueußerungen dutzendweise finden. Drodtr er doch am Mo», tag erst mit dem Zorn von zebn Millionen Katholiken, wenn ihnen nicht au-rrzcheod« Vertretung im Culln-m»usteriun> zugrstanden würde. Noch deftiger war dir Sprache Windt» borst'», als er die Zilrültberusung der Erzbischöfe Melcher» und fLedockow-ki forderte, und durch die aesammlen Eullurkamps. debaiten ver letzten 13 Iabre zieht sich al« rother Faden die! Androhung Von Gewaitmaßregeln. Zn der Zeit, al» zwischen de« Balican und der preußiichen Regierung erklärter Krieg« sönlichen Empfindungen d«» Welsen Windlhorst al« Helfer > l> Plenen im Gegensatz zu den wichtigen und offenkundigen j sammtmtrrrssen de« deutschen Reiche«. * «wa Holzart«» I. Lnut,böl,»r ». Saatpslanzen. 50,0001 säbr.Eichrn, tzuercu, peäuaanlnt» rvdue 10,000 2 jädr. Sichen, tzvvroui p-ckauvulattr rodvr 25,000 l iähr. Rotbbuchen.knKn» arlradie» 30,000 2 jadr. amerik. Graue scheu, Fnurluu pukeeaeo» 30/XX) 1 jähr. Elchen, Kramuu» «roelalor 20,0001 . Ahorn. ch«e platavaicka» 10,000 1 . rschenbl. Ahorn, zloorov^mulo d. Heister ». Alleebsam» »c. 10,000 Sich:», kraLttius «oelchor 2,000 . » » z» Allee bäume» 1,000 Amerik. Brauesche», pnurlnan pu denceu» »Sichenbi. 2lhorn, Look »oxaucko 3.000, 500 300 Aborn. Xesr plntaooiäe», ja Aller- f bäumen 300 Linden. Dili» Mirrlkoli» 2,000 Lindeubasche, Pili» p»rrikoli» »«wir «r «pmiren 1,000 1,000 300 Kastanien. X«eula»hzippoc»»t»llllw Ebereschen, 8<irt»>» «ueup»rl» II. Nadelhölzer. Fichten mit Ballen, 1>üiu, pice» 10-20 25—30 10-15 25-30 10-15 80-30 80-35 200-300 500-000 250-300 200-350 500—600 1350-400 1 350- 4M 1 150-300 — 1.50—l8i>! — 250-300, — 300-350! - 60 «r V. 60 75 13 - 50 40 25 ^ 20 —! 90 — > 90 25 10l^ .50 40 4,000 Fichten mit Ballen, 1>üiu, pice» 75—125! — 500 . - . . 200—225 1 500 - . . . 300-4M 1 1,000 - . . . i 500 l 1 Leipzig, am 16. Februar 1886. DeS Natb» Aorstdeputation 50 40, -! 90, 35 IM 50 110 Taläskn-Sirbklilil. Leipzig, u. März 1886. -ustand war, konnten solche Aeuß rungen durch d rsen äu-! id«'»'°dem.ja>e» B,ir.,er «i»verle,b> zu itanv entschuldbar erscheinen, heule find sie «uirei-,uugen 'uck. «r'nem L°h..e. dcm Keaavrw^. die Ni. a.,. I ""worden ist. lei» ian ien Iadren c.e Wurde kinee Am 8. diese» Mt». Nachmittag» wurde einem hier ankommenden Fremden aus der Fahrt im Ommbuk vom Berliner Bohnhose nach dem Bliicherpiatze etu schwarzlrdernes «cldtSschchea »ll ca. l.»:lv Mart Inhalt, darunter eine deutsche vlin>i»se»dmarkn«te mit der Nummer V3L.46A». und eine deiiilwc Fünsdunderimarknote mit der Nummer 1-1.431». mittelst laschendiebstahl« entwendet. Sollten bei Bank-Instituten und Banqnier» oder vv» irgendeiner Person elwmge Wahrnehmnnqen über den Berl lieb de» Oielde» oder den de» Tiede« gemacht werden, wird schleunige Mittheilung a» da» unterzeiaintte Poiijei«?!mt »rbeien, Leipjig, am 10. Mär,. 1886. Las Polizei-Amt der Stadt Lrtpzlg. Brrtichneider. vr. Sz. kaltjskrlltroerpachtung. Die Restauration der b isigen Rath»kellerwirtk>chaft soll auf sech» hintereinandertolgende Jahre und zwar vom t. Juli diese» Iahrr» bi» End« Juni 1893 anderweit verpachtet werden. Zu dieser Brrpachtnng ist ein Dermin aus de» 2L. Mär, diese» Jahre«, d»u vormittags l V Udr di» Mittag» 12 Uhr. anberaomt worden und werden Pachtlustige, welche dvrch obrigkcit- l>che Zeognisie ihrer Ouolisicatx», zum Nesiaurationdb trieb, iowie ei» Baar-Verm-g-n vaebwriien können, dazu hierdurch «ingeladea. Jeder Butende Hai im Berpacht»ng»termine zur Sicherung de» Gebotr» 600 baar einzulegen. Die BervachtungS-Bedingungen sind ta der hiesigen Rath»- expedition einzuichen. M-rkraapadt, de» 1. März 186« Der rtodtgemelndersth. Härtet, Büigermeister. Nichtamtlicher Thetl. Die Debatten über den preußischen Lntturetat. Der gebvfft batte, daß die Debatten im preußischen Ab geordnetenhaus« Uder den Eultuöetat glatt und kimpslo» Ver lausen würden, batte da« Centrnm und die Polen falsch tapirt, besonder» aber batte er die Rechnung ohne Windtborst gemacht. Derielde W>»dlborst, welcher Dag4 zuvor von Frieden gesprochen balle, warf am Dienstag eie Frage aus: ..Könnte man e» »ach der jetzigen Behandlung den polnischen Unkerthanen verdenken, wenn sie sich mit (A-walt zusammen- tdun?" Und al« ibm der Adgeordnetr Wehr diese seine eigenen Worte wiederholte, erwiderte er. daß e« eine berrch tiqte Eiqenldümlichkcit de« Abgeordneten Wehr sei, seine Worte mißzuverstrben. Wir müssen überhaupt sagen, daß der Ton, welchen dn Abgeordnete Windlhorst iu die brutsche» parla»r»tarisch«a Körperschaften eingesübrt bat. einen durchaus revolntivnairen Eharatter trägt. Er nimmt sich heran«, die Minister in 'chlimmster Art, die durch den Präsitenten stet» mit einem Ordnungerns bedacht und von den OidnungSparlrien aus da« Schärfste zurllckgewiesen werden jollien. Windt- borst maßt sich seit tanger Zeit da« Conscramt iw. Parlament in so ungerechtfertigter und unerbörker Form an, daß dagegen nicht schars genug ausgetreten werden kann. Wer ist denn Herr Wiildtdorst, daß er e« wag», die Geduld de« deutschen Volke» bi« auf«Aeußerste zu erproben'/ Er war Minister de« König« Georg von Haunvver und Hai niemals ein Hehl darau« gemocht, daß ibm die Wiederder stellung Hannover« die Erzüllung eine« Herzenswunsches sein würde. Roch vor wenigen Wochen hat er sich im Parlament seiner Treue gegen Hannover gerühmt. Ein solcher Abgeord, neter hat gar nicht da« Recht, ReqierungShandlungen in Preußen zu kritisirrn, weil ihm da« Eisorterniß ver Unbe fangenheit fehlt. Er vertritt nicht den Standpunkt »«« preußischen Staatsbürger« und de« deutschen Abgeordneten, sonder» da« engherzig«, beschränkte Welsentbum. dem jede» Mittel recht erscheint. »» di« gedeihlich« Entwickelung Deutsch land» zu stören. Weit er im deutschen Reiche selbst nicht den geeigneten Punct gefunden bat. an welchem rr den Hebel an- setzen konnte, um da» deutsche Reich au« den Fugen zu heben, bat er den Punkt außerhalb desselben gesucht und gesunden. Aber seitdem er bemerkt hat, daß die Beziehungen zwischen dem Vatikan und Berlin sich gebessert haben, sucht er nach einem neuen archimedischen Punkt, und al» solcher hat sich die polnische Frage ergeben. Wir meinen, daß cS eine dankenSwerthe Ausgabe für einen deutschen Voiksvertreter wäre, einmal dem Abgeordneten Windlhorst au- seinen eigenen Reden den B-wei« zu liefern, wie wenig er die Bedingungen eine« deutschen Abgeordneten erfüllt; daß die Ziele, welche er anstredt. sämmllich weil ad liegen von der Wodlsabrt Deutschland». Ter Berliner .,T>me«".Correspondenl hal da» Wesen Windlborst'S in seiner Schrift richtig gekennzeichnet ai» eme« Römling» und Welsen, eine» äugerst gewandten Parlamentarier» und Parteiführer», aber eine» sehr schlechten Patrioten; da» genügt aber nicht cs ist uölhig. daß ihm aus dem Schauplätze seiner parla, mentarischen MaulwursSarbeit selbst ein Mann entgeqentrilt. welcher die Beweggründe seiner Handlung-weise rücksichl-lo» auseeckl. Da» ist denn der Hauptzweck aller Reden Windtborst'» im preußischen Abgrordnetenbause und im deutschen Reich» tage ? Doch nur der, Unzufriedenheit zu erzeugen, die Leiden schaften zu erregen und anzustacheln, e» niemals zu einer rulngen gedeihlichen Entwickelung kommen zu lassen. Seine gesammle parlamentarische ThäOgkeit erscheint als tue Rache für die Uebereinkunst von Langensalza, durch welche Hannevcr seine staatliche Selbstständigkeit verlor. Diese Auffassung seine» Kampfe» gegen die preußische und deutsche Regierung bat es verursacht, daß man diesen Welse» immer mit imver vienter Nachsicht, mit einer Art achtungsvollen M>t,eid» behandelt bat; aber die Erfahrung hat gelehrt, daß man damit einen durchaus falschen Weg betreten bat, ein so hartnäckiger, so verbissener Lbarakler wie der Windlborst'S erbeischl eine ganz andere Form der Abwehr. Dieselbe Rück sichtslossgkeit, deren er sich selbst bedient, muß ihm gegenüber zur Anwendung gelangen, e» muß ibm klar gemacht werden baß er in eine deutsche Volksvertretung überhaupt nicht ge hört, weil er da» deutsche Reick bekämpft, statt ihm zu dienen Kurz nach Vereinigung Hannover» mit Preußen wurde da» Tcklagwort von den berechtigten Eigeulhümlichkeilcn an gegeben, ein Ausfluß dieser angeblich bcrechtiglcn Eigenlbüni lichkeiten ist der Abgeordnele Dindlhorst, und unter dieser Firma hat man seine» AnSlchreiiungen bisher eine gewisse Duldung zu Theil werden lassen. Aber Alle» in der Welt hat seine Grenzen, ein Abgeordneter, welcher den Kampf, die künstliche Erregung der religiösen und politischen Leidenschaften zum LebcnSderus envählt hat. muß mit denselben Waffen, die er selbst gebraucht, mit der größte» Rücksichtslosigkeit und Schonungslosigkeit bekämpft wilden. ES ist eine falsche Auffassung der Sachlage, wenn man solchen Leulen gegenüber meint, mit Duldung oder Ignori rung audkommen zu können. Ter Kultusminister v. G'ßlcr dal seit Jahren die Taktik befolgt, Windlhorst reden zu lassen, und ist niemal» aus den von ihm angeschlagenen Ton cin- gegangen. Da» ist vom Slandpuucte de» Mimsier» vielleicht da« Richtige, ober um so schärfer müßten die Mitglieder der konservativen und nationallibcralen Partei gegen den Slören sried vorgeben, j-der von ihm ausgehende Angriff mlißle mit aller Wucht zuruckgrwiesrn, er müßte schließlich so in die Enge getrieben werden, daß er gar nicht mehr zu reden wagte. Da» wäre nur die richtige Antwort aus olle sei»« Be mühungen. da» deutsche Reich zu schädigen. Tie EentrumSpartci birgt viele Vertreter allanaeiessener urdeutiLer Familien i» sich, die nicht ans partirularislischem. welfischem »der polnischem Standpunkt stehen und zum Theil nur au« Gewohnheit dem gesch'ckten Führer folgen. E» kenn dock nickt al» unmöglich erachtet werden, die Partei von ihrem Führer zu trennen, und wenn auch Herr ». Sckorlemrr mit noch so großer Sicherheit lriumphirend ousgerusr» hat: „Es wir» Ihnen niemals ge- lingen, da« Erutru« von Wiadthorft zu trennen." Wir find im Gegeutheü der Insicht, daß es dem Uentrnm nur Ehre gereichen «ürd«, »enn r« sei« Bestrebungen nicht Mißdeutung oiissetzte, bemüht »der unbewußt den rein per» kanzler packt in k ärt und Zeitpacht * Die Kvnig«beraer Universität hatte Sr. Maj dem Kaiser seiner Zeit ihre Glückwünsche zum Tage der 25 jäbrigen Wiederkehr seine« Regierung-ontritle» in einer Adresse dargebracht. Diese Adresse, an der der Kronprinz al« R-ctor der Universiiät sich zu beklieiligen nickt verschmäht batte, war von demselben mitunlerzcichnet »nd wurke dem Kaiser von ihm srlber überreicht. Daraus ist nun daS nach- solgende huldvolle kaiserliche EabinelSschrciben al» Antwort erngegangen: L» gilt Mir al» ein B-irO« »re,er Anbännklckkeit nnd Ergeben heit d«h Mir die Albrr'u-uinvkrsiiäi in idrrr Adresse zu dem Tage, a» welchem Ich vor 35 Jahren den »reichlichen Köaigsiliion besinn, in so herzlicher Veile llire iz»lückw»niche barg drardi Hai. lim so see»»»grr di» Ich davon hewegi, al» Ich «ichl nur selb» in Memer Jugend »or „a 78 Jahren aer El re theillraitiq wurde, dem Per ' 'N zu lvrrden, sondern Vluezeichnung z» Tveil Ncclor» der Alb r» iina bekleiden zu dürien. In der Erimirru ig an dies- periönhch n Beziebanaen hadrn Mich Ihre ftülickMÜistch- srhr wolililmend l-erülut Ich kinu r» Mir nichl versage», Ihne» balür Meinen beton der»» Dank ausznlpiechrn. Möge die Aidkrlu»uu>versi>äl wie bisher so,»ch lerner sür alle Z Neu in der Pflege deul'chen Geiste» and deutlcher Bildung lhieii hohen und dankburen Berus eifüllenl Berlin, den 18. Januar >886 Wilhelm. An de» Rektor, de« Pioreetor und da« 6ouelliuw zzemral« der AldenuBuaiversiiSl zu LSnigoberg. * Di« Zahl der in der kaiserlichen Snite befindlichen Ossic>«rr beträgt nach dem Tode de« General» v. Boyen zur Zeit noch 37. Bon ihnen sind 20 Generaladjulanion. 4 General« 5 l» -ult« und 13 Flügeladjutante». Die Flügelakjutantrn sind sämmllich Siabooisiciere; niil ihrer Ernennung zu Generalmajoren werden sie gewöhnlich zugleich zu Generalen ä I» «uito ernannt, um dann spätrr meist al» Geuerallieutenant« zu Generalatjutanten auszurücken. Von den augenblicklich vorhandenen 20 Gencralakzutanlen beNriden 8 noch rine andere aktive Stelle in der Armee und 2 sind al« Botschaster im ReichStienst Tie Generale ü I« uttv find sämmllich in anderen Dienstsiellungc», unk von der, FUigeiabjulanlen tbun nur 4 beim Kaiser Dienste, dir übrig.-» fliid NeqimenXeewwandeure, im Generalstab u. dergl. Vor 50 Iahrr» bestand die königliche Suite nur au« 3 Generalavjutantcn und 8 Flügeladjutanten. Wie gering aber auch jetzt noch die vorhandene Zahl im Vergleich zur Suite anderer Herrscher ist, ergiedt sich u. A darav», daß ur Suite de« Kaisers von Rußland nickt weniger al» 271 Dsficiere gehören, von denen 97 Generolabjutanten, 68 Ge neralr 5 l» -uw« und >06 Flügrlakjutanlen sind. * Bei dem letzten parlamentarischen Diner hat nach einem Bericht der .Nationalzeitung" der.Re ich» gegen die Einführung der Erb anlipolnischen AnsiebelungSqesctz er- sür da» Institut der Renten güter »eben einscicbem Kauf ausgesprochen. Wie die „Nalionalliderale Eorrespondenz" erfährt, ist man auch aus konservativer Seite bereit, den aniangS mit großem Eifer verlheidigten Vorschlag der Erbpacht sollen zu lassen, und eS stehi sonach eine Verständigung »bcr die Form der Vergebung der Güter in naher Aursicht. (Siebe ..Vermischte» ") * Der .Euiyer Poz." theilt den Wortlaut deS vom Car dinal LebockowSki an die Diöcesanen von Posen-Guesen gerichteten AbschiedSschreibciiS mit. Nach der Ucbersetzung des Posener Tageblatt-- laulct der aus den neuen Erzbischof Dinver bezügliche Passus: „Ein anderer Hirt wird jetzt die geistliche Regierung über Euch übernehmen. Dieser Priester» der durch seine Tugenden und seine Herzr> Saüie bekannt ist, wird Euch mit seinem väier licken Schutz umgeben. Habt Vertrauen zu ibm. denn er komm» aul Antiiev de» heiligen Grifte», und die inmge Liebe, die er Euch bring», wirb uo>u starker werden, wen» Ihr ihn näher w,rde» kennen gelernt habe». Folg! daher seiner Slimme uno schaart Euch Alle einmülbig linier seine Flügel, denn die Einig feit der chiäudtge» unler rinander uns da» starke Band, da» di« Geistlichkeit und da» Volk m>t einander verbindet, ist die beste Bürgschaft und da» wirksamste Mittel der Entwickelung de» Reiche» Gotte» i» der Nativ»." Der .. Goniec WielkopclSki" beging also mit seinen mehr erwähnten Versuchen, gegen Herrn Tinber Stunmung zu machen, gleichzeitig eine anmaßung-volle Dreistigkeit gegen über den Worten deS bisher stets so bock von jener Seile gefeierten früheren Erzbischof». Hieraus ergiedt sich un- zweiseldar wohl, daß der national-polnische» Propaganda d-e katholisch-kirchlichen Interessen nur al» Schutzmantel sür ihre eigenen dunkelen Ziele dienen. * Der Redacteur Prohl wurde am 8. März au« Kiel zunächst nach Berlin Ubergesührt. AuS Baden, 3. März, wird un» geschrieben: „Die Erkrankung de» Erbgroßh erzog- von Bade» ist eine sehr schwere, und der Zustand desselben giebt andauernd zu ernsten Besorgnissen Anlaß. In Folge denen ist die Siunniung im Schlosse und Un'g bung eine sehr gedrückte. DaS ganze Land erwarte! mit Spannung die kurzen ärztlichen Berichte über den Zustand deS allgemein beliebten nnd verehrten Fürstensohne». Im Allgemeinen scheint aber nunmehr eine Besserung eingetrelcn z>> sein. Nachdem in der Nacht vom 6. zum 7. zwei Erstick,»igSansälle de» Kranken beunrudiglen, welche von dem Professor vr. Kuß in aul auS Slraßburg und dem Leibarzt Ür. Teiincr beobachtet wurden, ist seil bcr Zeit bi» heule Abend keine Beklemmung wieder eingetrete». Jedoch deutet da» starke Fieber und da» A»sch»ellcn te< rechten Handgelenke« an. daß der rheumatische Prcceß fort dauernd noch anhält. Rührend sind übrigens die Nach richten, wie sich die hohe» Ellern de« Erbgroßberzoz« und dessen junge Gemahlin bemühen, dem geliebten Kranke» die denkbar sorgsamste Pflege angedeiben zu lassen." ^Nach den letzten Nachrichten soll «ine wesentliche Besserung „„getreten sein. D. Rr» ) » « * Da« ln Brünn erscheinend« „Mährisch» kaqblatt veröffentlicht folgende Beurrn-Adressr «n den Papst: «E»r» Heiliakelt! Lrhodever Beter der Ehrtfteebritl Mit »»srichtcher, tiesae'üblter Freude erhielten d« «brerbietlgst »riier. zeichnete» Gläubigen dentschen Sla««rs i» Oesterreich Kund« von der Auszeichnung, wrlch« Eure Heiligkeit dem grtßten deutsche» ^ ^ ^'rprnv lieben, und von dem huldvollen Schreiben, mit welchem Evre Heiligkeit diele Auszeichnung begleitet baden. Die edrerbletigst unter- ze chneten Söhne der heiligen kotboliichen Kirche ltede» ihr Vaterland »nd ihren Glauben von ganzem Herzen und mit hingebunglvoller Tieue, aber sie vermSaen n.chi« Unstatthafte» darin zu finden, wenn sie sich erhoben fühlen durch den Gedanken, dah dc» deuische Volk, welchem sie aiigehörrn, einen Manu, wie Füist B>»marck es ist, hervorqedrachl hal, und wenn sie der Berehruna und Bewunderung sür diese herrliche Z erbe de« deutschen Stamme» Ausdruck verleihen. Hat doch unser erhabener Monarch nnd allergnädigster Kaiser die gleichen Gesühle sür dielen Mann, den der Allmächtige ln seiner Gnade mit so srlü ncn Gaben, aber auch mit der Macht ausgestattel bat, sie seinem Polte nutzbar zu machen, bei wiederholten Anlässen auög sprachen >i»d vaduich öst-milich kundgetban, daß in der Ver ehrung wahrer Größe, auch wenn sie einem a»Swärtigen SiaaiS- inaiine gezollt wird, nimmer eine Verletzung der VaterlanbSlteüe erblick werden könne. Waurbasi erhebend und h rzerquickend aber muß eS rollend» sür i de» katholischen Deutschen sein, daß da» sicht bare O erhaiwt der kaihoülchen Kirche, der Stelloerireter Gotte» aus Erden, Worte de» Danke» und de- aufrichtigen Wohlwollen» o» jenen Mann gerichtet ha», der sich die Förderung der Wvhl- lairt des deniiche» Volk-» zur obersten Ausgabe gemacht hat. Im inbrünstigen Gebeie flehen die ehrerbietigft Unterzeichneten Gläubigen diersür dcn Segen des Allmächtigen herab aus da» Haupt Eurer Heiligkeit, und au» innerstem Herzen, danke» sie Euch, er habener Vaier der Ehristendeit. sür die Ermunterung zui» treuen Fest ballt» an ihrem VoikSlhume, al« welche sie die Verleihung der höwsle» AiiSze'ktmung an den giößien allei lebenden TeuOchen glerch- zeilig anjzuiasseu wagen. Uuv mit diesii» innigsten Danke ver binden die eheerbietigst Unterzeichneten Gläubigen di« Bitte zu Gott, dem Allgüiigen, er „löge in seiner unermrsii it en Gnade einen Funken jener Erleuchinng, jener Ger,chiigkeil und Milde und jenes wahrhaft edien Geiste», welcher Eure Heiligkeit beleclt, auch in dl- Herzen Jener senken, welche — derusen, da» Volk zu lehren, im Glauben zu iiärken und Fieud und Leid mit ihm zu iheilc» — i» beNagens- werlheni Jrrthui» da» Gefühl der Liebe zum nugestamniteu Bolkr- Iham zu ersticken bestrebt sind. Allzu schwer ist ja sür treue Söhne i .ki» Volke« di» Prüsunq, welche in dem Verlangen liegt, sie mögen ihre Abstammung vergessen, ihrem Voltstbum eniiagen »nd jhr Herz verschließen gegen die Leiden ihrer LiammeSzenossen. Sie vermögen e« niivi zu fassen, daß Goti, der Allmächtige, die Deniscden weniger lieben sollte al» die Angehörigen anderer Völker, welche in ihren Seelsorgern die treuesten Hüter und Förderer ihre» Bolkstdum» finden, und nur zu leicht werde» sie irre an dcn Worten de» Priesters und an der Vahrhaffigketl seiuer Lehren, wenn derselbe die Be- «häiigung de» demlch«» SiammelbewußlseinS al« sündhasi bezeichnet. MSge der Allmächtig« und Allqüttge unter heiße» Flehen ervüren, sich ielbft z»m Hrei», der Kirche zum Heile »nd allen Gläubigen zum Legen I Lemer unermeßlichen Haid »nd Gnade »ertraaead. bitten di« N»ier»eick»-,le» Eure Heiligten al« Siellverireier Gotte- aus Erden diele Danksagung gnädigst enlgegenzunehmeu." Nach Sem Eingang« aeuennten Blatt stammt die bereit« mit zahlreichen Unlorschrislrn versesieue Adresse zunächst au» dem niederbsterreichischen Walkviertel, der Gegend zwischen der Donau und der Theya in Niederösterreich. Manu« der Gegenwart, de« Füi vtt» ». Bismarck, ver- ' Nach dem „Milltair-Slatisiischen Iasirl'iiche" befanden sich Enke >884 im GrundduchSsiankc de» österreichisch' unga rischen Heere» 257.592 Deutsche. 168.563 Magyaren. 123,787 Ezechen und Mähren, 72,524 R»lbcne». '69,222 ölen, 63,097 Kroaten und Serben, 48,799 Rumänen, 40,659 iowakcn, 29.3l3 Slowenen, 6722 Italiener unk 236 Bul garen. Liese Zahlen entsprechen jedoch nickt den Ergebnissen der allgemeine» BelkSzähluna. indem eiuzeinc Nationalitäten im Heere relativ bedeutend schwächer vertreten sind, al» nach deren absoluter Slande-zisser anzunchme» wäre. waS sich auS der geringeren ober größeren Mililairlauglickkeit der einzelnen Volksstämme erklärt. Bon tausend ärztlich untersuchten W hrpflichiigen wurden nämlich alS tauglich bcsunden: 271 Magyaren. 208 Deutsche, 170 Nulbcne», lk3 Ezechen nnd Mähren, >57 Kroaten, 156 Rumänen und 102 Polen. Dem magyarischen Stamme ist daher >m stellungSpflichtigen Alter die größte, tcm polnischen Stamme die geringste Diensi- taiiglichkeit ^»zuerkennen. Die» wirb bestätigt durch da» Vcrhäilmß, in welchem die Classification „derzeit zu schwach" bei den einzelnen Nationalitäten erfolgte. Am häufigsten wurden Vir Pole», mit 702 per Mille, al» zu schwach be funden, dann zunächst die Kroaten und die Nuihenen. Die Magyaren und Deutschen halten in jeder der drei Alter» ciassen weniger „derzeit zu Schwache" ai» alle übrigen Natio nalitäten. Der erreichten Körperiänge nach gruppirl, rangiren die Kroaten, bei welchen nur 206 per Tausend die Ko, per länge von 1.605 Meiern nickt erreichten, obenan, dann folgen die Ezechen, Mahren und Slowaken, die Deutschen, dir Nu mänen, die Rttlhkne», di« Magyaren und enklich die Polen, bei welchen 476 per Tausend unler jenem Maße bleiben. * Von der Niedergeschlagenheit, welche in den russischen Panslawist e» kreisen !m Hinblick daraus herrscht, daß sich die „slawischen Brüser" nicht einsach russisiciren lassen wollen, sondern e» verziehen, ein selbstständiges nationales Dasein zu fristen, legt eine Auslassung de» Peteröbnrger „Sswjet" beredte» Zengniß ab. Diese» von dem Obersten Komarow, dem GcneralstabSches Tschernajew'S iin serbisch türkischen Kriege, redigirie enragirle Paiislawissenorga» bc^ spricht den serdisch-öuigarffche» Frieden-Vertrag »nd erklärt. Rußland sei in der slawischen Well bereits ko gestellt, als ob dieselbe da» große Slawenreich gar »ich! mehr intercssirc, cS sei. als wenn Rußland aus dem Balkan nicht mehr cpistirc. Denn beißt e- weiter: „I^tzl kann man, wie e» scheint, mit dem Balkan ab'chließen. Rußland ist, wenn nicht leinersciw <wa> wir nl>er kaum erwarte» köuuen) ein enllcheivendee Schritt ersolgi, »in seine Forderung mit den Wasse» zu unter luy-n. — au» der Bnlkanhalbmfel verdrängt. Alle Fruchte de» l h:eii Feldzuges sind verio en geaangen. olle Be- ziehungen zw scheu d>m ieel i'cheu „ud bulgaisstien Volke abgäwochen. Dies ist ein klare» Vertu» sür Rußland, aber noch klarer sür die Serben und Vulgaren. Die Seide» befinden sich vollständig iu der Macht der D uisiien, während die Bulgaren, nnchdem sic au» dem letzten Kriege «l» ruhmvolle Sieger de.vorqeaangen waren, eine Beute der Türke, geworden sind. Die Ioleressen der slawischen Regierungen in «erbte» uud Bu garie» stehen mit den Inieressen der Völker in striciem Widerspruch. * Italienische Plätter melken da» Gerücht, der italienische Botschafter am Berliner Hofe, Graf de Lannay, beabsichtige, demnächst um seinen Abschied einzu- kommen. In Berlin ist vo» einer derartigen Absicht de» D>pl»n:atkn nicht« bekannt, doch soll »in Doischasterpalai» in Folge der Minghetti'schen Erklärungen gegen die von Italien ans dem Berliner Eongresse befolgte Orieiitpclitik eine ziem lich schwüle Stimmung herrschen, die unter Umstanden aller dings mit einem DemissionSgrsuch endigen könnte. Minzhekti erklärte nämlich in der Kammer. Herr Tepreti» habe sich und seine Organe aus dem Berliner Eongreß in unerhörter Werse übertölpeln (bnrlars) lasse» VoranSsschtlich werken Gras Hort» und Gras Lannay aus diesen Angriff die Nnt-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite