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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.03.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188603154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860315
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860315
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-03
- Tag1886-03-15
- Monat1886-03
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.03.1886
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Dritte Seilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 74. Montag den IS. MLrz 1886. 8V. Jahrgang. Die Dotation an die sächsischen Schulgemeinden. * Leipzig. l4. März. Der mit vieler Spannung er wartete Bericht der Fiuanzdepulalirn der Zweiten Kammer über die Verwendung eines Theile» der Grundiieuer- Einnahmen an die Schulgemeinden ist soeben au»- gegeben worden Da» Ergebnis der Deputalion-beralhungen Uber diese Frage ist solgendes: DieRätblichkeitder EinstellungeinerDotation inEgpitel IN de» StaaiShausbaltS-Elat» wird vom Abgeordnete» Kirbach verneint, derselbe bebalt sich vor, seine Meinung in einem besonderen Berichte zu begründen. Die übrigen Mitglieder der Deputation sind mit der Regierungsvorlage einverstanden, insoweit die Hälfte der Ein- nähme an Grundsteuer jährlich an die Schulgemeinden ab- liesert werden soll. Jedoch behalten die Abgeordneten Georgi, Bönisch und Starke sich vor, zu empfehlen: daß die Dotation in erster Linie zur Ermäßigung de» Schulgelde». und soweit eine solche nicht erforderlich er scheine. zur Erleichterung der am wenigsten steuerkrästigen Schulanlagepflichtigen verwendet werden möge. Die Abgeordneten v. Oehlschläget und v. Carlowitz hingegen behalten sich vor, zu befürworten, daß die Dotation nur zur Abminderung der Schulanlagen zu verwenden sei, um dadurch dem bedrängten Grundbesitze wie auch den wirth- schafllich schwächeren Einkommenstcuerpflichtigen jedenfalls eine Erleichterung zuzuwelsen, daß aber keine-wea» durch die Dotation erhöhte Ansprüche an die Mittel der Schulgemeinde veranlaßt werden dürsten, und wollen auch au»gevrUckt wissen, daß e« sich nicht um Ueberweisung eine» Tbeil» der Grund steuer an die Schulgemeinden handele, damit au» einer solchen Ueberweisung Gründe für eine dauernde Mehrbelastung de» Grundbesitzes nicht hergeleitet, auch in den Schulgemeinden kein besondere» Interesse für Erhaltung der Grundsteuer hervorgerusen werden möchte. Um diesen Zweck zu kenn zeichnen. wurde von diesen beiden Abgeordneten vorgeschlagen, in H. A de» Finanzgesehe« da» Wort „Schullasten" mit dem Worte „Schutanlagelasten" zu vertauschen, auch dem tz. 2 de» Finanzgesehe» folgende Fassung zu geben: „In jedem der beiden Äahre der Finanzperiode wird den Schulgemeinden zur Abminderung der Schullasten eine Dotation nach Maßgabe der folgenden Bestimmungen überwiesen", und demgemäß in Eap. 111, Titel 1 in der Bezeichnung de» Gegenstände» die Worte: „eine» Theil» der Grundsteuer- Eiiinohincn" zu streichen. Obwohl der Herr Staat-minister gegen die letzten Vor- geschlagenen veränderten Fassungen kein wesentliche» Bedenken halte, fand die Mehrheit der Deputation dieselben doch nicht zweckmäßiger al» die der Vorlage. Nachdem der Herr Staatsminister noch erklärt batte, daß die LtaatSregierung mit der Vorlage eine weitere Festlegung der Grundsteuer, al» e» durch da» Gesetz vom 3. Juli 1878 bereits geschehen sei. nicht beabsichtigt Hab« und die Deputation dieser Erklärung allenthalben zugestiinmt hatte, einigte sich die Deputation mit Ausnahme de» Abgeordneten Kirbach in dem Beschlüsse, der Kammer zu empsehlen: Eap lll, Titel 1 nach der Vorlage mit 1,454.453 Mark transitorisch zu bewilligen. Die einzelnen Mitglieder haben sich Vorbehalten, ihre Stellung zu der Vorlage in der Kanimer weiter auSzusühren. Nach der Ansicht der Minorität bleibt nur da» durch da» Gesetz bezeichnete und durch Rücksichten der Gerechtigkeit, Billigkeit und Zweckmäßigkeit gebotene Au»kunsts»i>ttel übrig, an dem Normalsatze der Einkommensteuer und der Grundsteuer so viel zu erlassen, al» davon zurDeckung der wirklichen und anerkannten etat mäßigen Staatsbedürsnisse nicht erforderlich ist, und sie empfiehlt, neben einem Steuererlaß von 5 oder auch 8'/« Procent die beiden untersten Elasscn der Einkommen steuer. von denen (nach den Ergebnissen von 1884) Elaste l: 118.589 50 -6l oder 0.80 Procent und Elaste II: 270.125 oder 1.83 Procent, beide Elasten zusammen 388.714 50 oder 263 Procent de» NoruialsieuersotlS betragen, und nöthigenfall» auch noch die dritkunterste Elaste mit einem Normalsteuersoll von 291.119 ober 1.97 Procent de» Normalsteuersoll» in Wegfall zu bringen. Vas Feuer in der Pfaffen-orfer Straße. * Leipzig. 14 März, lieber den am Freitag Morgen in dem Hause Nr. 12 der Psasfendorfer Straße stall» gehabten Brand wird un« nachträglich noch Folgende» ge meldet : Da» Feuer wurde 5 Ubr 20 Minuten durch einen Polizei beamten und bald daraus auch durch den ThomaSlhürmer im Feuerwehrdepot telegraphisch gemeldet und 2 Minuten später rückte ein Löschzug nach der Brandstätte ab. Daselbst elnge- troffen, stellte sich berau», daß die Verschalung und da» Sparrenwerk de« Dackstubl- ,n Brand geralhen war, ohne Zweifel, wie die angestellten Erörterungen ergeben haben, durch den unter derLchieserbedachuug masscnhaft angesammelten Ru», welcher sich durch einen au» irgend einer Este ent strömten Funken entzündet hatte und schon lange geglimmt haben mochte. Im Ansang schien e». al» ob der Dachstuhl nur an einer Stelle brannte und die Feuerwehr durste hoffen, mit den zunächst mit zur Stelle gebrachten Requisiten den Brand zu unterdrücken; da mit einem Male ergab sich aber, daß da» Feuer gleichzeitig an vier Stellen auSbrach und nunmehr wurde sofort Befehl zum Nachrücken der Tamps- spritze gegeben, welche wenige Minuten nach 6 Uhr eintras und sofort in so erfolgreiche Tbätigkeit trat, daß mit deren in die Gluth geschleuderten massenhaften Wasserstrahlen nunmehr dem Brand in kurzer Zeit Einhalt gelhan werden konnte. Die Mannschaften batten bei der herrschenden Kälte kein leichte» Spiel, doch haben sie ihre Ausgabe mit großer Bravour erfüllt. Der Dachstuhl de» brennenden Gebäude» ist durch da» Feuer vernichtet morden und erlitten insbesondere auch die in da- Dach eingebauten Mansardenwohnungen völlige Zerstörung; außerdem dürste da» Gebäude durch da» sehr reichlich eingedrungene Master beträchtlichen Schaken er litten habe». Wa» nn hiesige» Blatt, da» sich immer den Anschein giebt, gut unterrichtet zu sein, davcn fabelt, daß die Gobliser Feuerwehr vor der städtischen Feuerivebr eingr- trosseu sem soll, so können wir mitlheilen, daß an dieser Be- baupkuua kein wahre» Wort ist. denn außer der städtischen Feuerwehr ist übeihaupt keine andere Feuerwehr an der Brandstätte erschienen. Wenn in dem gedachten Blatt ferner ein hämischer Angriff aus die jetzige Leitung der Feuerwebr mit dem Bemerke» geschieht, daß die Dampssxritze erst nach längerer Zeit in Tbätigkeit habe gesetzt werden können. so hat auch diese Beschuldigung absolut keinen Sinn, indem au» dem oben angegebenen Grunde und weil man sehr rich tigerweise nicht sofort zu dem äußersten Mittel der Be kämpfung de» Feuer», da» alle Mal mit einer unautbleib- lickei, Beschädigung de» brennenden Objecte» durch da» massenhaft aus dasselbe geschleuderte Wasser verbunden ist, schreiten wollte, d:e Dampsspritzc erst später nachrückie. dann aber sofort in Thätigkcil trat. Auch die weitere Anführung, die Mannschaften seien durch da» Pumpen so ermüdet ge wesen, daß au» dem Publicum Hilfe in Anspruch habe ge nommen werden müsse», zeigt von geringem Verständnis der hierbei in Betracht kommenden Verhältnisse. Nachdem der Dampsspritzenzug eingetrossen war, wurde von den Mannschaften der Druckspritzen, wie da» nach dem Reglement der Feuerwehr stattzufinben bat, ein Theil zur Dampsipritze beordert und, da der erste Löschzug in IhäNg- teit verbleiben mußte, um da» Nachbargebäude zu decken bez. zu verhüten, daß da» Feuer auf beste» Dach Übersprang, nach einer au«drücklichen Verordnung de» Ralhe» an da« umber- stehende Publicum die Aufforderung gerichtet, gegen Be zahlung an den Druckspritzen mit drücken zu Helsen. Diese Verordnung dürste lediglich zu dem Zwecke erlasten worden sein, um die Anstellung einer für die sonstigen Verhältnisse unnökhigen zu große» Anzahl von Feuerwehrleuten zu der meiden und um die Slavlcaste somit zu entlasten. Da» ist der wirklich« Sachverhalt, au- dem sich wieder einmal ergiebt, wie bedenklich e» ist. öffentlich Beschuldigungen auszusprechen. ohne sich mit den wahren Thalsachen hia reichend bekannt gemacht zu haben. Entscheidungen des Reichsgerichts. (Abdruck ohne Angabe der Quelle wird gerichtlich verfolgt.) Einen rlgenthümlichea Fall fahrlässiger Tödlung — ß. 222 Str.-Grs.-B. — behandelt da» Unheil de» II. Strafsenat» de» R-G. vom 2. Juni v. I. in der Sn aisache wider Joses G. au» Z.. welcher vom Landgericht au« 8 322 Str>G«I.-B. verurtheilt ist. Ter Sachverhalt war solgender: Am 22. December 1884 ist der Gutsbesitzer Josef v. G. aut O. gestorben, nachdem er am 20. de<- selben Monat» in den rechten Oberschenkel einen Schuß erlwltrn halte, welcher sich au» dem von dem Angeklagten unter dem Arme, die Läuse nach dem Erdboden geneigt, gehaltene» Bewehre ent laden hat. al» der Angeklagte dem v. B. zur Verabschiedung die Hand reichen wollte. Da» Landgericht erachtet für erwiese», daß daß durch die Bewegung, welche der Angeklagte gemocht Hai, al» er sich zu v. G wendeie, um ihm die Hand zu reiche», der ausgezogene Hahn de» linken Gewedrlauses in eitelst de» in Be wegung gerochenen Körper» de» Angeklagten, beziehungsweise der denselben umschließende» Bekleidung derart erheblich berührt worden ist, daß da» Bewehr sich höher richtete, der Hadn zustel und hier durch den Schuß, welcher i» den rechten Oberschenkel de« v. B. sich entlud, zum LoSgehen brachte. E» ist aus Giund de» Zeugnisse» und Gutachten» de« KreisphysikuS vr. Müller ferner für erwiesen erklärt, daß die Schußwunde ,m rechten Oberschenkel zunächst Septi- cämie und Brustfellentzündung und hierdurch den Tod de» v. B. verursacht hat. Daß da« Verhalten de» Angeklagten ein fahr lässige« gewesen, begründet da« Landgericht bei der Berurlheiluug au« 8 222 Ltr -G -B. dahin: Angeklagter durste mit dem zum Ab- schießen fertigen geladenen Gewehre in der obcubezeichneren Haltung ich nicht zu v. G. wenden zur Verabschiedung, weil die Möglich. !est. daß die Bewegung, welche durch da-Wenden und zum Zwecke de» Handreichen» entstand, die Läuse höher richten, daß Bewehr zum Lo-gelien bringen und so dem Gegenüber eine iödtliche Wunde beibringen konnte.nahegenuglag, daßderAngeklagte bei A nwendun g der gewöhnlichen Sorgfalt und Umsicht diese Möglichkeit der durch sei» Verhalten demnächst wirklich hervorgerusenen Folgen (nämlich da» Lo-gehe» de» Schüsse», die durch letzieren herbeige- führte Verletzung und den durch diese verursachten Tod de» v. G.) vorau-sehen konnte und demgemäß sein Thun einrich te» — entweder die Bewegung zu v. G. unterlaßen, oder vorher auch den linken Hahn in Ruhe setzen, oder doch mindesten» den Laus nach oben sichern mußte. Tie von dem Angeklagten gegen seine vernrthsilung eingelegte Revision hat das R.-G. vcrworien unter solgender Begründung: Bei den van dem Landgericht in seinem Urtheil h rvorgedobeuen Unter lagen läßt die Feststellung, daß der Augekiagie den Tod de» Gu:S- besitzers Joles v G durch Fahrlässigkeit verursacht hat, und ^>am» die Annahme des Thatbestandes de» 8 222 (Absatz 1) de» Slrasgesetzbuchs einen Rechlsirrthum nicht ersehen. Tie Rc- v siou-schrist bestreitet auch nur den Caujalnexu» zwi schen der Handlung de» Angeklagten und dem nach folgenden Tode. Soweit sie dab.i aus eine Darlegung der von dem Sachverständigen vr. Müller gemachten Aussage ein geht, betritt sie unzulässigerweise das dem vorliegenden Rechtsmittel verschlossene Bediel der Beweiswürdigung (H. 260- 676 der Straf» vroceßordnung). Ebenso unzulässig ist das Hcranziehen neuer That- sachen, welche» dadurch geschehen, daß der Tod de» v. G. aus eine unrichtig» Behandlung zurückgesüvrt wird. Die UrldeilSgründe ergeben über eine unrichtige Behandlung nicht», erwähnen dagegen, daß v. G. trotz alsbald zugezogener ärztlicher Hille schon nach zwei Tagen gestorben ist. Es bedarf deshalb einer Erörterung der Frage nicht, ob eine unrichtige Behandlung der Schußwunde schon den Causalzuiammenhang zwischen der Verletzung und dem eiagetretenen Tode ausgehoben haben würde. Vor liegend ist sestgestellt. daß die Schußwunde zllnächst Scplicämie und Brusts-llentzündung und hierdurch den Tod de» v. G. verursacht hat. Da hiernach der Tod ohne die Schuß- wunde und deren Einwirkungen aus den O-gantSmu» nicht eingetreten sein würde, so liegt der ursächliche Zusammen hang zwischen dem Tode und jener dem Angeklagten zur. Last lallenden Verletzung zu Tage. Auch giebt die Begründung der Fahrlässigkeit de» Angeklagten zu einem rechtliche» Bc- denken k-inen Anlaß. iv«r->m»»rrli»<r «e»»c«nir pelartch Utzl« t» kilnztg. L»«ü p«»i>l!»r 1-r. O»c»r vaitt «» Alk do »unu»uu».i> . VolkswirthschaMches. Ille für diese» Theil bestimmte» Sendungen sind zn richten an den verantwortliche» Redactenr desselben T. U, So» kn Leipzig. Credit- und Sparbank-Vereln zu Leipzig. iEingetragcne «enafienschast.) Der Beschäsl-oerichl pro 1885 dirse« solid geleiteten Unter, nehmen» liegt nun endlich vor. Es beißt darin: Obschon eine größere Belebung in bei, verschiedenen Zweige» de» Handel» und orr Industrie in, abgelausenen Geschäsitfnhre nicht wahrzuuehmen gewesen ist. haben wir loch alle Ursache, die von un» erzielte» Resultate al» günstige zu bezeichnen. Der Laffenbestand brstand am Schlüsse drs Jahres ans 58.734 der Bestand des Giro-Verkehr- aus 115.382 », die Spar- und Depositen.Beider beliefe,l sich am 1. Januar 1885 aui 3,135.354 ^l, die Einzahlungen betrüge» 5,620,236 >t, zusammen also 8.755 590 ^4 und de Rück zahlungen erreichte» 5,302.766 so daß am Schluss- de« Jahre» bliebe» 3 452 824 davon sind rückzabloar 1,032,150 llapitaleinlogen 6—l2 Monate nach Kündigung, und 2 420.674 X Depositen und Sparcassengeldcr l Tag bi» 6 Monate nach Kündi gung, je nach den Beträgen. Di« Benutzung unserer Sparmarke» bleibt eine lebhaft'. Verlaust wurden 358,725 Stück zu 10 und 53,685 Glück zu 50 Einen direclen Gewinn gewährt un» diese» Conto wegen der erheblichen Spesen für die geichmackooll ausge- statteten Marke» und Karten allerding» nicht, allein wir erachten e» für unsere Aufgabe, de» Sparsinn auch i» den kleinsten Kreisen zu sördern. Eine regere Benutzung der Lhcckt bleibt wünscheiislverih. Der Bestand der Wechsel am 1. Januar 1885 belruq 2.185,33t Mark, der Zuqang 16,145.391 ^l, der AuSgang 16.21 l,456 ^4. so daß am Schluß de» Jahre» Bestand blieb 2,119,267 ^l; die Psaaddarlehne beliefen sich am Beginn de» Jahres aus 679.402 >l, die Auszahlungen aus 1,054.228^1, die Rückzahlungen aui 1,076,799^4, so daß am 31. December Bestand blieb 656.830 Der Eonto-Lorrent-Lerkehr zeigte am Beginn de» Jahre» 3.242,251 Debitoren und 1,380,809 X Lreditoren. D e Auszahlung«» beliefen sich aus 16,819.252^, die Rückzahlungen aus 16,239 997 ^4; verblieb Saldo am 31. December 1,441,296 ^l und zwar 2,653,491 Debitoren und 1.212,195 ^l Lreditoren. Di« Lredite sind gleich falls durch Effecte». Lautionshyvotheken und Bürgichasten sichergestellt. Der Efsecten-Berkehr zeigt folgende Posten: Bestand bei Beginn de» Jahre» 338,404 ^l, sür eigene und für Rechnung Dritter ge kauft 7,439,038 ^l, verkaust 7,604,509 ^l, verblieb Bestand am Autgang de« Jahre» 172,932 >l, davon 146 554 ./t eigene Effecten und der Rest al» Lomi»ission«-Lffec!en. Di« Hypothekendarlehen bestanden am 1. Januar 1885 au« 367,255 ^l; dazu AuSleibungea 286.500 ^l. Rückzahlungen 62,489 ./I, Saldo au» Sch uß de» Jahre» 593.266 Las Jmmobilien-Lonto hat sich durch Bcrkaus unserer Grundstücke: Zur „Besellschastthalle" nebst «incni Hau» und Bau- platz in Lindenau von 228 343 ^l aus 111.574 ^ll vermindert. Von dem dabei erzielten Gewinn von 8640 » sind 8000 6l vom Immobilirn-Eonto fernerweit abqeschriebe» worden. An Grundstücken besitzt der Verein zur Zeit ein Hautgrundstück an der Roßstraßc zu Leipzig, cin Hau-gruudftück an der Turner- stroß« zu Plaqwitz und einen Bauplatz in der unmittelbare» Nähe des Plaqwitzer Bahnhofes. Das noch vorhandene wenige Areal in dieser Gegend ist bedeutend »n Preise gestiegen und reprSieutiit dieser Bauplatz einen erheblich höheren Zeitwerts», al» er zn Buch« steht. Der Reservefond» bestand» am Beginn de» Jahre» au- 113,974 Mart; dazn kamen Eintrittsgelder und unrrhoben gebliebene, ver- fallen« Coupon» 9278 ><4, Beitrag vom diesjährigen Reingewinn 6863 ^l. Extrabeitrog 5383 ^l, so daß der Reservesondt jetzt mit I35ch00^l di« stotutarisch vorgeschriebene Höhe von 10 Procent der «»gezahlten Mitglieder-Stammaatheile erreicht und sollen künftig weiter« Ueberweisungen vom Reingewinn nur in soweit ersolge» als uölhig, um den Rcservesoiid- aus dieser Höhe zu erhallen. Beduss Deckung unserer Ansprüche an Fallimente in Tüiseldors Hl im Jahre 1875 der Delkrederes«»»» begründet und durch alljährige Ileberweisungeu vom Reingewinn dis Ende 1885 unter Hinzurechnung von 560.11 W edel-Eingänge im Jahre 1885 iür abgeichriebenc Forderungen aus di« Höhe von 70.96o.06.ckl gebracht worden. Zur Beseitigung aller früheren, bez. noch schwebende» Forde rungen ist diese« Conto mir >9,827 34 6l belastet und ausgeglichen, der Saldo mit 51,132.73 ^l aber der neubegründetc» Sp-cial- r-serv« überwiese» worden. L,es«r Specialreserve sind dom die», iäbrigea Reingewinn zugeiheilt worden 14.000 .<4, wodurch sich deren Beffand Anfang 1886 aus 65.132.73 und beide Reserven »u- ionimen aus 200,632.73^!-» 14 8 Pro», der «laminnnthe le erhöhe». Die Specialreserve, welche durch Len jährlichen Reingewinn noch w,iter »erstäikt »irden soll, dirnl zunächst zur Teck ing größerer Verlost«, kan, jedach anch zn andere» geeigneten Verein»zweck«n verwendet werden. Der Saldo der Stammaotheile der Mitglieder betrug bei Beginn be» Jahre» 1,813,400 ^1, dazu Einzahlungen 95.460 .6>, dagegen Rückziblungen an die Erben verstorbener Mitglieder und an ob- qelch ebene 53,850 .6l, verblieb Bestand am Schluß de» Jahre» 1,355 OlO Der Gelammtumsatz betrug 178,668.317^1 gegen 185,790.423 6! in 1884. Der etwa» veränderte llmiav bet af Conten, die aus die Erträgnisse wenig oder gar keinen Einfluß ausübten. Die Zahl der Mitglieder betrug am Schluß des Jabres 1884: 672, airsgenommcn wurden im Jahre 1885 : 39, a»?geschieden sind 40, so daß ver bleiben 671. Ungeachtet der im Jahre 1883 erfolgten sehr erheblichen Er- Höhung de» Ltammcapital» würden die Erträgnisse de» abgelausenen Geschäftsjahres die Berthcilung einer Dividende von ca. 9 Procent ermöglicht haben. Allein gelre» den bisherigen Grundsätzen und namentlich in Betracht de» immer mehr sinkenden Zinsfußes hat es der Bereinsvorstand voigezogen, die Reserven weiter zu stärken und nur die Bcrtheilung e uer Dividende von 7 Procent der General versammlung vorzuschlagen. Der Gewinn stellt sich folgend: Vortrag von 1884 3376 ^!, Zinsen und Gewinn von Wechseln 88.280^. Piandzinscn 24.095 .6l, Zinsen von lausenden Rechnungen l2l,055.61, Zinsen und Provision von Hyvoibekar-Forderuiigen 30.342 ^6i, Provision 30.546 ,6t, Im- mobiliar-Erträgniffe 7072 ^6!, Agio und Domicilspesen 1507 .61, Zinsen und Gewinn von eigenen Esf clen 16,298 ^4, Gewinn von verkauften Immobilien 8640 ^!, nachträgliche Eingänge aus frühere Abschreibungen 519 -6l, Total: 32l,7?,4 .6! — Nach Abzug der Ausgaben verbleibt ein Gewinn-Ueberschnß von 140.650 .6! Hier- von kommen 12,247 in den Reieroesonds. 14,000 .6l i» die Specialreserve, 2000.61 an den Beamten-Unterslützungssoiid». 18,279.^ an Tantieme und Gratisicalion, 1663 .61 al» bvroc. Zinsen aus 92.210 >1 im Lause de» Rrch lungSjahres eingezahltc Staniniainhesle. 83.396 ^1 als 7proc. Dividende aus 1,262.80) .61 vor Beginn de» RechnilngSjabre» eingezahlie Stammantheile, 4061 ^1 al» Vortrag aus neue Rechnung. Vierzehnter deutscher Handelstag. Berlin. l3. März. Nach der Präsenzliste sind auf dem deut schen Handelstage folgende Handelskammern und Vereine vertreten: Aachen, Altena. Altona, Aschaffenburg, Augsburg, Baden-Baden, Barmen, Berlin, Bingen, Bochum, Brake, Braunschweig, Bremen, Breslau, TarKruhe, Löffel, Chemnitz. Loblenz. Löln, Tonstanz. Lottbus, Lreseld, Darm-tadi. Dresden, Duitburg, Düsseldorf (Handelskammer und Verein). Elberfeld, Ersurt, Esten, Fraoksurt a./O., Frankfurt a.,M., Flensburg, Freibnrg t. Br., Gießen, M -Gladbach, Güttingen, Hage», Halberstadt, H'Ue a./S., Hamburg. Hanau, Harburg, Heidelberg. Heidenbeim. Heilbronn, Hilde-Heim, Hirschberg. Kiel, Lande-bi'.t, Lauba», Lechz g. Ludwigsbasen. Lübeck, Lüneburg, Magdeburg, Mainz (Handelskammer und Verein), Minden, Mül heim a./R., München, Münster, Ofsenbach, Oppeln. Pforzheim, Plauen, Posen, Ruhrort, Sago», Schweidnitz. Solingen, Sorau, Siege» (Handelskammer und Verein), Stuttgart, Trier, Wese!, Worms, Würzburg, Zilta». Dra heutigen zweiien Tag der Verhandlung eröffnet Geh. Eom merzienralh Delbrück-Berlin um 10 Uhr. Auf der Tagesordnung steht zunächst die Frage der Aenderong der Statuten de» Handelötoge». Referent Herr Hermann Schn vor-Leipzig giebt zunächst einen kurzen Rückblick ans die Begründung dc» Handels- tage», seine Tbätigkeit während der vergangenen 25 Jahre, leine augenblickliche Lage und seine «utsichten für die Znkunst. Die An- regung zur Begründung de« Hanbelstage« sei zweifellos vom Groß- berzogtbum Baden ousgegangen und am 13 Mai Hab« oersrlbe da« Vergnügen, sein S5iäbrige« Jubiläum zu sriern — bvfsentlich in Heidelberg. Mit ihm begehen dielen Tag 3 resp. 5 Miiglieder. welche ununterbrochen zum Hanbelstage gehört resp. demselben nahe geblieben sind: die Herien Geb.-Raih Liebermonn, Soelbeer, ltr. Weigel, Kaiizleirath Zwicker und Beh.-Rath Dietrich. Unter den vielen Beralbungsgegenständea in diesen 2b Jahren in welchen der Handelstag vielfach die Anregung gegeben, reio. große Ersolge erzielt ha«, bebt Redner u A hervor: die E,n südrung einer einheitlichen Maß- und Kewichlsordnung, die Her stellung einer Münzeinheit, wobei der Handelslag zuerst aus bi« Mark tsingkwielrn hat. die Linsüdrung de» Handrlsgeietzbuche», die Lrganiiatwn der Handelsgerichte und eines obersten Han'elsaerichl». de» Handelsvertrag mit Frankreich, ein« Rriolution über Einlüdrnng der Goldwährung, das Zollparlamen», die Differential-Frachtsätze aus den Eisenbahnen, da» deuliche Bersicherungsweien, die Auihebung de» Elbzell» und de« Durch-angszvll«. da» Eoalulaiwesen im Sinne b.-r Schaffung von Vernssconsul». die Loneuerordnung, da» Marken- ichutzqesetz. die Resolution über da» Tabakmonopol, die Acticnqesetz. gebung, den Zucker- und Eisenzcll, dc:> Eiscnbahnralh, die Banksrage, die Eolonialpolitik re. Die gegenwärtige Lage de» Haadrlstage« sei noch seiner Aufs, ffung keine«iv>gs so trübe, wie von mancher Seite drhauplcr wird, denn noch zähle der HandelSiag 125 Milglieder und die abg änderten Statuten haben gerade den Zweck, ausgeschiedene M lgltkdcr wieder zu gcwinnen und man dürse die Hoffnung nicht ausgeleii, daß namentlich auch die Lstierslädte wieder eiulreten. Die voigcschlagenen Abänderungen der Statuten seien da» Resultat mrhr- lachcr Turchberalhungcn dc» Ausschusses und e» finden sich darin vielfach die Gcdankcn wieder, welche schon im Jahre 186l Herr vr. Weigel teil, Handclslage unterbreitete. Er bitte alle D>fferenz- puncte möglichst bei Seile zu schieben und das eine große Ziel im Auge zu behalten: eine» Sammelpuuct »u finden »ur ge- nieinsamkn Vertretung der Interessen des Handel», die viel fach gefährdet werden — aus der cinen Seite von den Agra rier» mit ihren 2200 Vereinen, aus der anderen Seite von der Socialdemokratie, ivelche Haus, Familie» Staat, Kirche, kurz Alles ruiniren wolle. Der Reichstag könne den HandelSiag unmöglich ersetzen, der letztere sei vielmehr eine Nothwendigkeit, gerade um dem Reichstage die nölhigen Fingerzeige zu geben, wo die wahren Interessen de» Handels liegen. ('Beifall.) — Aus Vorschlag des Prä!. Delbrück beichüeßt die Versammlung, in die Brrathung der «inzclnen Bestimmungen der Statuten erst später einzutrcten, um während der Frühstückspause Gelegenheit zu geben, ciwaige Differenzen über einzelne Puncte der Statuten noch zu applaniren. vr. Natarp Esten resertrt sodann über die Anlage von Canälen. Derselbe erinnert daran, daß der Handelstag im Jahre 1882 einstimmig ein Votum sür Verbesserung und Vc mchrungder Wasse-.straßen abgegeben Hot und sühn in einem detailltrten Bilde die Nothwendigkeit und Unentbehrlichkeit der Canäle vor Augen, damit zugleich die Einwände der Canalgegner zurückweisend. Der Referent empfiehlt folgende Resolution: „Der Handelstag spricht in, Verfolg de» am 16. December 1882 einstimmig geiahten Beschlüsse» auss Neue die lleberzeuguna au», daß lür eine gedeihliche wirtdschaslliche Entwicklung Deutschland» die Verbesserung und Vermehrung seiner Wasserstraßen dringend geboten ist. Ec crachlct eine baldige Inangriffnahme und Durchführung dieser Ausgabe seiten» der Regierungen sür um so unerläßlicher, al» nach den bei dem Eisenbahntransport bitder gemachten Erfahrungen aus eine durchgreifende Ermäßigung der Bahnsrachten für Moffengüter, wie sie die Erhaltung der Loncurrenzsihigkeit de» deutschen Wirth- schaft-betricbes erheischt, nicht zu rechnen ist. Der Handelstag begrüßt daher da- dem Relch-tnge vorliegende Nord-Offsec-Canal-Proiect und die im preußischen Landtage ange- kündigi- Canal-Vorlage al» die ersten b-deuiungsvo.Ien Schritte ta dieser Richtung. Er geht dabei von der Voraussetzung aus, daß den projcctirten binnenländlichen Sch ffsahrtscanäle» durch ausreichende Abmeffuiigen in Breite und Tlese die Anwendung der modernen trchnischc» Hilfsmittel und damit die rrsordrrltche Leistungsfähigkeit gesichert werde." Lvrr-ferent vr. Ern »-Breslau hält e< gegenüber den Anstrea giinge» der Lanalgegner gleichiallt für geboten, daß der Handelstag nochmals »u dieser Frage Stellung nimmt. Er empfiehlt die mög lichst einstimmige Annahme der vorgeschlagenen Resolution. — Harkort-Hagen begründet die Stimmenthaltung seiner Kammer, welche gegenüber den jetzt vorliegenden Lanolprojecten noch manche Bedenken bade und noch kein bestimmles Votum abgeben wolle — Zw icker-Maqdeburg iordert den Handelstag aus, sich einmüthig zu Gunsten der Eanäle im Sinne der Resolution uiiszuiprechen. — Hauptniann o. D. SchimmelpIennig-KönigShütte verlangt im Interesse der Parität, daß auch im Osten die Wasserstraße so nah« als möglich an da- Montan-Gebiet kerangelegt wurde. Er wünscht deshalb einen Zusatz zum letzten Abs tz dabin, daß aii-ieiprochen werde, die Lanalisirung der Oder bi» Kosel sei erforderlich. — Bueck-Düsseldorf u. A. sprechen sür eine möglichst allgemeine Fassung der Resolution, welche schließlich t» der vom Ausschuß vor- geschlagrne» Form fas« kmstimmta angenommen w rd (Miltaqspause.) Nach Wiederausnahme der Verhandlungen beschäftigt sich der Handelstag mit den Vvischläqen des Bleibenden Ausschuff-s rur Ab änderung der Dtatuken. Koch dem Barsch age des Präsidenten nimmt die Versammlung die Abändernngsanträge nn blae an unter der Vorbedingung, daß der Bleibend« Ausschuß etwaige Wünsche nach dieser Richiung hin prüft und dem nächsten Handeltiage darüber Berichi erstattet. — Nach Art. I der neuen Statuten Hot der deutiche HandelSiag den Zweck, di« Interessen dr» deutschen Handel«, und Jndustriestonde» zur Geltung zu bringen. Zur Mitgliedschaft de- rechtigt sollen sein all» Handelskammern und Handelsorgane de» deutschen Reiche», sowie kaufmännische und industriell« Verein», insofern diese die Pflege öffentlicher Interessen von Handel und Industrie weiterer Bezirke zum Zweck ihrer Vereinigung haben und nach Ansicht de» AuDfchaffe» bkesekben za vertreten geefgnrt sind. Der Au»schuß ent scheide« über die Bedingungen des Beitritt» von Vereinen bezüglich deren Beitrag und Siiminrechi. Da« letztere darf einem Vereine erst von dem Zeitpunkt eingeränmi werden, an welchem derselbe dem Handelstag« mindesten» ein halbe« Jahr angedöri Hai. D>e Plenar versammlung soll in der Regel alle zwei Jahre zuiaminentreten, außer- dem aus Beschluß de» Ausschüsse« oder sobald 25 Mitglieder die Be rufung beantragen, welch- im letzteren Falle iiiiierbald 6 Wochen erfolgen muß. Bei der Zulammeiiietzniig de« Auslehuffe» soll darauf Bedacht genommen werde», daß möglichst alle Handels- und In- dustriebezirte und Iadustriegruppen darin angemessen vertreten sind- Die Körperschaften, welche zu den zwei böchstbesteuerien Beitrags- classeu zahlen, entsenden je ein. die Aeliesten der Kaulmonnschast vo« Berlin zwei Milgli-der in den Ausschuß. Bon der Plenarversamm lung werden 18 Personen in de» Ausschuß gewählt. Außerdem ist der Ausschuß berechtigt, acht Personen zu coop iren. — Von der Versammlung werden hieraus in den Ausschuß gemähli: Vethke-Halle, Hamendahl-Erefeld, Schlumherg-Miihlhausen, vr Jantzen-Dülkeu, vr. Witte-Rostock. Feustel-Bayreuth, ServaiS-Rndrort, D>ff>r5- Mannheiin, Merkel-Eßlingen, Michel-Mainz, Bogel-Tbemnitz, Bartels- Barmen, vr. Websky-Zchweidnitz, Drldrück-Berlin. Liebermann-Berlin, Frentzel-Berlin, vr. Hainmacher sür Essen, Weidert-München. — Zur Lvoptation wird vorgeschlagen: Soribeer-GSttiNgen, vr Weigel- Tassel und Rußel-Beclia, ferner als Plätze: Dresden, Elberfeld, Schleswig-Holstein. — Bon den Plätzen entsende» ferner in den Ausschuß: Berlin: vr. Siemen» und vr. Weigert: Franssuri a. M.: Aötz-Rigond; Homburg: Worrmann; Bremen: Papendiek, Breslau: Molinori; Leipzig: Echnoor; Magdeburg: N-ubouer; Lübeck: Suckau; Augsburg: Frommes; Ovpeln: Schimmelvseiinig; Köln: Michel». Zwei Plätze bleiben zur Looplaiio» offen — Die Tagesordnung ist hieraus erledigt und mit den üblichen Schluß- und Dankcsworlen schließt der l4. deutsche Handelstag nm 3 lldr. Ter Vorsitzende ries den Mitgliedern ei» herzliches „Ans Wirdeiseden in Heidelberg zur Jubiläumsfeierl" z». — An die Plenarversammlung schloß sich so fort eine ronftttutreud« Versammlung de- Bleibende» Ausschuffe». Errichtung einer Gttrri-e-, viel)- und Producten - Erportgcscllschast in Rumänien. von Herrn Ehr. H Keßler IN Bukarest. In Nr. 36 de» , Leipziger Tageblatt" vom 5 Februar d. I. veröffentlichte ich «in Projekt ..Ernätiing eiaeS specirll landwirty» schaftlichen Geldinstitut« in Rumänien" und bemerkte, daß ich in einem späteren Bericht in eingrbender Weise aus dos Projekt ,.Er richtung einer Getreide-, v e». und Prodi,rien-Exporigesellschast in Rumänien" zurückkommen würde, und dieser mir gestellten Ausgabe will ich mich beul« unlerziehcii. Unsere intelligenten P oducenten und deren ausländische Ge schäftsfreunde sind schon lange daiüber einig, daß unser Getreide» rxvort be>onder» resormirt und aus eine ihm «inen gesicherten Erfolg garantirende Grundlage gestellt werden wüste und wirklich würde denn auch die Errichtung einer Getreideexportgelellichast in Rumänien unter Voraussetzung einer nuten und commerztell zweck mäßige» Organisaiion und fachmännische» Leitung unserer Getreide- produeenten ungeheure Boriheile bicie» und sür deren Ernten leichteren und prompleren Export, sowie auch vvrtheilhastere Preise erzielen. Die Organisation dieser Srvori8»el llichasi muß aus rein kausminnsicher Last« erfolgen. Tamii jedoch der Wirkungskreis dieser Vesellschakl «in genügend großer und ihre Slellnng eine bevor zugte werbe, ist es nolkwendig. daß sie über genügende Tapiialien vertilgt. Lrlbstverständlich muß die Verständigung über die Höbe des Lapilals bei Gründung der Geiellschaii erfolgen. Ist die Geiell- schasi einmal conftttuiri. !o muß si- soiori an die Gründung eine» kommerziellen Exploiltrungsbureaus schreiten welchem die Besorgung aller inneren und äuße rn Gkichä'te der Gesellichisi al» Auigad« »ulälll. Zn diesem Bevuie müßte von Seiten de» Bureau» dir Ent- se düng einer iädigen und sachkundiaen P'>sänlichkeil nach ollen j-ne» Ländern veranlaßt werden, mit w-Ichen man in kommerzielle Ver bindung treten will. Und zwar hatte dieier Aaent zunächst di» große» Lerealiendändler des Auslandes von den vortdeilen zu überzeuge», welch« denselben bet idren durch V-rm»tlung der Export-Gelevschaft in Rumäu en obge'chloffenen verkänse» erwachsen wurden. Wa» den Wirkungskre s der Gelellichast selb ! anbelaugt, s» würde sich derselbe aus folgende Operationen beschränken: 1) Ihr» Mitglieder ver»,lichten sich, solart noch Beendigung der Ernie Probe« verselb«» dem Exvloittrung«bur»»u einzusenden, damit letztere» in die Lage versetzt werde, die Verkauiscampagne zu be ginnen.
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