Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.04.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188604093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860409
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860409
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-04
- Tag1886-04-09
- Monat1886-04
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.04.1886
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
t, 2048 selben aber leichtsinnig sortqrwiesen wurde. Der genannte spielte nämlich, wie der„Pirn. An;." meldet, in der Collection voa Schineil in Copitz ein Zehntel der Nummer 93,043, von »elchrr er auch zwei Clnssen bezahlte, dann aber vbne Abschied zu nehmen über da« große W.isser zog. so daß dem Eollectenr nicht« übrig blieb, al« sich »ach einem neuen Looö- käufer nmzuschaue», der dabei erst am letzten Sonntag gesun den werden konnte. Der -aus, den der Betressende hiermit gemacht, war wahrlich kein schlechter, da am Montag aus erwähnte Nummer eia Gewinn vo» 49,00« Mark entfiel, wetch« güldene Bescheerung den Loo-besiyer selbstverständlich hoch beglückte, während Hempel schuldbewußt in dem Bötker- gewirr Amerika« verschwunden ist. L. Pirna. 7. April. Eine Regung bedeutender Miß stimmung geht durch den Wahlkreis infolge der gemachten Erfahrung, daß sich unser Vertreter im deutschen Reichstag abermal« unter Denjenigen befand, die au« lauter Princip die zwingende Nothweadigkeit de« Augenblick« vergaßen und wiederum Stellung nahmen gegen die Weitcrgewährung der in« Kamps« gegen die Umsturz-Tendenzen abermal« verlangten AuSnahme-Maßregeln. Der hiesige . Anleiger" theilt in seiner neueste» Nummer mit. daß in dieser Angelegenheit der Socialistengesetz-Abstimmung resp. der ablehnenden Stellungnahme EysolvI'« verschiedene Zuschriften an die Redaktion gelangte», welche u. A. betonten, daß in dem ge gebenen Falle die Rücksichtnahme aus den Schutz der Gesell schaft in ihrer Allgemeinheit unbedingt ausschlaggebend sein sollte. Ganz sicher übt da« Verhalten Eysolvl'S aus die nächste Reich-tagSwahl eine einschneidende Wirkung au«, da selbst in freisinnigen Kreisen au-vrücklich der Anschauung ge huldigt wird, daß der Regierung die Hilfe, deren sie vo» Bürgern gegen eine staatsfeindliche Propaganda bedarf, nicht vorenthalten werden dürfe. — Durch den hiesigen königl. BezirkSarzt vr. Era» ersolgt« gestern zu Stürza di« Sektion de« Leichnam« der infolge Strychnin-Vergiftung au« dem Leben geschiedenen Wirthschasterin Anna Perle von, Rittergut Heeselicht bei Stolpeu. Die Vornahme der er wähnten Sektion erfolgte auf staat-anwaltschaslliche Ver anlassung; Nähere- über di« bezüglichen Motive ist aber noch " beka ' nicht bekannt. Radeberg, 7. April. Im beute abgehaltenen ZwangS- v erste! gerung«-Termin de« Augustu-badeS warddassi'lbe dem Hvpothekengläubiqer HerrnOberamtm ann Richter in Dresden zun, Preis« von 183,900 .ck zugeschlagen, nachdem in der Einzelversteigerung aus Parcelle 1, da» genannte Badegrund stück. «ein Gebot, und aus die Lotzdorser Parcelle 13,009 .4 geboten worden waren. C« hatten sich zum Termin außer verschiedenen Hypothekengläubigern bez. deren Vertretern auch noch ander« Bieter eingefunde». Einsprache» wegen der Zu gehörigkeit von Maschinen und Bassin« wurden der Auseinander setzung de« betreffenden Ersteber« mit den Beschwerdeführern überwiesen. Die gctheilte Versteigerung erfolgte nm des willen, weil der frühere Besitzer die Zusammengehörigkeit beide, Parcelle» in einer Eingabe und auch persönlich ver neinte. Die gerichtliche Taxe betrug 292,974 für da« eigent liche Badegrundstück und 12,889 für dir Lotzdorser Parcelle. Durch da« erlangte Ergebniß hat nur die Sparkasse zu Froh- burg für ihre Forderung Deckung erhallen. (Drcöd. Anz.) Bischofswerda, 7. April. Bei dem gestrigen Gewitter, dem ersten in diesem Jahre, hat. wie der „S. E." mittheilt, ein Blitzschlag in Goldbach gezündet. Dre«dcn, 7. April. Da die« Mal der Geburtstag Sr. Majestät desKönig« bekanntlich aus de» Cbarfreitag fällt, hat der Monarch, wie der in Hosangelegenheiten gut unterrichtete „Pirnaische Anzeiger" mittheilt, den Wunsch ausgesprochen, von einer bezüglichen Festseier und insbesondere auch von der festlichen Beslaggung der Häuser abzusehen. * Dresden, 7. April. Sc. Majestät der König hat Allergnädiast geruht, nachstehende Personal - Verände rungen »n der Armee zu genehmjgen: Die Ernennung de« zur Dienstleistung bei der Intendantur commandirte« Premierlieuteaant» Nieberg all vom 8. Infanterie-Regi- mente .Prinz Johann Georg" Nr. 107, unter Stellung ä I» suito diese« Regiment«, zum Intendantur-Assessor: die Er nennung de» überzähligen MajorS im 9. Infanterie Regimente Nr. 133 von Zeschau zum BataillonS-Conimandeur in diesem Regimente; die Versetzung de« Hanplmann» und Compagnie-Ches- ii» 8. Insanterie-Regimente Nr. 195 Aster al« älteste!» Hauptinann zum 9. Infanterie Regimente Nr. >33; die Ernennung de« MajorS ä la suits de« 2.FeIb>Artillerle-Regi- mentSNr. 28 vo » Engel, unter Entbindung von der Stellung al» Mitglied der Artillerie Prüsungs-Coinnnssion und der Stndien- Commission der vereinigten Artillerie- und Ingenieur-Schule in Berlin, zum AbtlieiluugS Commandeur i», 1. Fcld-Artil lerir-Regiinente Nr. 12; die Stellung de» Hauptinann» und Compagnie-CbesS im Fuß - Artillerie - Regimente Nr. 12 Hentschel, ä I» knit« de»Regiment«, bebus« Commandirung al» Mitglied der Artilleric-Prusungs-Commission in Berlin — Die Verabschiedung de» MajorS und AbtheilungS-Com mandeur» im 1. Feld-Artillerie Regiment Nr. 12 v. Raben borst, in Gciichmigung seine» Gesuche«, au» Allerhöchsten Kriegsdiensten, mit der gesetzlichen Pension und der Erlaubniß zum Aorttragen der RegimentS-Unisorm mit den vorgeschrie denen Abzeichen. ? Dresden, 7. April. Wie da« „Dresdner Journal" berichtet, hat Se. Majestät der König dem unter dem Protektorate Sr. großherzogl. Hoheit dcS Prinzen Alexander von Hessen wirkenden Vereine deutscher Münzsorscher für die Zwecke der VereinStage desselben 3 Räume in der 3. Etage de« hiesigen königl. Residenzschlosse« bi« auf Weitere» zur Benutzung überweisen zu lassen geruht. Dank dieser königl. Munisscenz hat diese deutschnationale numi»matische Bereinigung ihren Sitz nunmehr in Dresden erlangt welche« der in Wien abgehaltene dritte BereinStag deutscher Münzsorscher für die dauernde Unterbringung der Vereinssammlungen auserkoren hatte, und so steht denn nun um so mehr zu hoffen, daß dieser mit wissen schaftlichen, wie praktischen Müuzfrage» sich beschäftigende Kreis in seiner Wirksamkeit nun völlig gesichert ist und der allgemeine deutsche Münzsorscherverein zu einem nationalen Mittelpunkte für die Pflege münzwissenschastlicher Studien werden wird. Bon den vereinStagen deutscher Münzsorscher hat bekanntlich der erste in Leipzig, der zweite in Dresden (1881) und der dritte in Wien stattgesunden, während der vierte aus Einladung der unter dem Protektorate Sr. Majestät de» König» von Bayern thätiaen Bayerischen Numismatischen Gesellschaft im lausenden Jahre in München abgehalten werden soll. A» der Spitze de» dermaligen sungirrnden Bureaus steht seit 1880 al« erster Präsident vr I. Erbstein hier. — Bei der Frage der Identität können die gröb lichsten Irrungen unterlaufen und der Unschuldigste in uu reparirbar criminelle Fatalitäten gebracht werde». Ein drastische« Bril'tv.'lder Art erzählen die .Dresdner Nachrichten" : „In Dresden Neustadt erfolgte vor einiger Zeit eine Denun ciation Uber Vornahme von unzüchtigen Handlungen beim Staatsanwalt, und e» wurde infolge derselben ein ganz un bescholtener Mann, dem Lehrfach angehörig, sistirt und der nommen. Derselbe belheuerte seine Unschuld, allein e» war ihm nicht durchweg möglich, von Fall zu Fall sein »lidi zu beweisen. Er berief sich daraus, daß, wie ihm schon oft ver sichert worden sei. rin Doppelgänger von ihm existire. Der Staatsanwalt confrontirte de» Angeschnldigten mit der De nunciantin und mehreren namhaft gemachten Zeugen, die sich Übereinstimmend bereit erklärten, eidlich zu erhärten, daß der mit ihnen Confrontirte und der Thäter ein und dieselbe Person seien Die Identität schien also nach aller Form Rechten« constalirt zu sein Immerbin war der Staats anwalt doch nicht ganz überzeugt Da- ganze Austreten de« Ickulpaten batte ihm einen entlastenden Einkrnck ge macht; er gab deshalb der Sach« kein« schnelle Entwickelung, sondern temporisirte zu Gunsten de« Angeschuldigten. Eine« Tage« kam derselbe und meldete, er Hab« fetzt seinen Doppel gänger selbst gesehen, allein e« sei ihm nicht gelungen, deS- elben habhaft zu werden. Mit einer solchen Aeußerung konnte der Staatsanwalt jedoch nicht« anfangen, sie war eher geeignet, ihn mißtrauisch zu stimmen. Da eine« Tage« geht letzter über die alte Brücke, plötzlich stürzt der Beschuldigte, der ihn eben vorübergehend begrüßt hat. ihm noch und berichtet ganz außer Athem, dort gehe sein Doppelgänger, er solle mit ihm kommen, ihn sestzuhaltea. Der Staat-anivalt geht daraus ein; sie näbern sich einem Individuum, dessen Aehnlichkeit mit dem Denunrirteu allerding« stützend war, sie halten ihn an und sistiren den sichtlich Erschreckenden ^ur Polizei, wo er sofort puro gesteht. Roch einmal citirt der Staat-anwalt Denunciantin und Zeugen, noch einmal erklären sie sich bereit, eidlich zu erhärten, der Lehrer sei der betreffende Thäter. Darauf läßt der Staat-anwalt den Doppelgänger vorsübren. und nun erklären sie auch, sie können beschwören, daß diese« der Thäter sei. An welchem Haar hing e« also, daß ein Un schuldiger hier mit einer, sein ganze« Leben vernichtenden Strafe belegt worden wäre infolge eidlich festgestellter Identität! Der Fall giebt zu denken!" Dre-den. 8 April. Da» Lrgebnsß der Synodal wahlen. die gestern in Dresden stattgesunden haben, ist olgende«: Im Wahlbezirk Dre-den I (Kreuz-, Frauen-, Johanni«- und MatthäuSkircbe) ist der langjährige bisherige geistliche Vertreter Oberhosprediger Vr. Koblschütter wicdergewählt worden; im Wahlbezirk Dre-den II (Annen- kirche, Iakobikircke und die Neustädter Kirchen) ist Pastor Vr. Sülze, gleichfalls der bisherige Vertreter, wenn auch erst nach hartem Kampfe, wiedergewäblt worden, al» weltlicher Deputirter ist AmtSrath GrabowSky gewählt worden; im Wahlbezirk DreSden-Land (3 Wahlbezirk) waren zwei weltliche Abgeordnete zu wählen und ist Baron v. Burgk wieder«, Fabrikbesitzer Gysae in Serkowitz neu gewählt worden. Ein geistlicher Vertreter diese« Wahlbezirk« war die»mal nicht zu wählen, da die Wahlperiode de- biSberigrn, de- Consistorial- rath» vr. Meier, sich auch aus diese Synode noch erstreckt. — Im 6. Wahlbezirk (Freiberg) wurden al» geistliche» Mit glied Superintendent Vr. Richter und al« weltliche- Mit glied AmtShauptmann Vr. Fischer, beide in Freiberg, gewählt. Vermischtes. — Berlin, 7. April. (Vom Hofe.) Se. Majestät der Kaiser brachte die gestrigen Abendstunden im Arbeitszimmer u und um 9 Uhr sahen dann die kaiserlichen Majestäten hre Durch!, den Prinzen und die Prinzessin Friedrich vo» Hohcnzollern. sowie mehrere andere Fürstlichkeiten und hochgestellte Personen als Gälte bei sich im königlichen Palais. Im Laufe de« heutigen Nachmittag« hörte Seine Majestät der Kaiser zunächst den Vortrag de« Ober-Hos- und Hau»- marschall» Grasen Perponcher. arbeitete mit dem Ches de» Civilcabinet«. Wirkliche» Geh. Rath v. WilmowSki, und er ledigte Regierung»-Angelegenheiten. Vor der Tafel unternahm Allcrhöckstderselbe eine Spazierfahrt. — Ihre Majestät die Kaiserin hatte gestern Mittag da-Augusta-Hospital besucht und dort längere Zeit verweilt. — Se. kaiserl. und königl. Hoheit der Kronprinz empfing am gestrigen Vor mittage um 11 Uhr den neu ernannten Ober-Reichs anwalt von Tessendorfs und nahm demnächst niehrere Vorträge und die persönlichen Meldungen einiger Generale und anderer höherer Ossiciere entgegen. Bon 1 Uhr Nach mittag« ab war Seine kaiserliche und königliche Hobeit der Kronprinz in einer »ikhrstündigen Sitzung de» StaatSratbe» anwesend. Am heutigen Vormittage hatte Höchstderselbe sich in Begleitung seine» persönlichen Adjutanten, des Rittmeister« Frhrn. von Bietinghoff, nach der Capelle de» Invalidenhauser begeben und dort der Trauerseicr am Sarge für den ver- storbenen Prinzen Heinrich XXlll. Neuß deigewohnt. — Mtt dem Befinden Ihrer kaiserl. und königl. Hoheit der Fra« Kronprinzessin geht e», wie wir erfahren, täglich besser. Auch am gestrigen Nachmittage hatte Höchstdieselbe wiederum eine Ausfahrt unternommen, welche Höchstderselbcn recht gut bekommen ist. — Ebenso schreitet die Besserung in dem Be finden der Prinzessin Victoria täglich in regelmäßiger Weise fort. — Dagegen sind die Masern bei der Prinz essin Sophie gegenwärtig noch inder Zunahme begriffen. Ferner er fahren wir dann auch noch, daß auch die jüngste kronprinzlicke Tochter. Prinzessin Margarethe, beute an den Maser» erkrankt sein soll. — Ihre königl. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Wilhelm werden dem vernehmen nach voraus sichtlich schon in der nächsten Zeit von hier wieder »ach dem Marmorpalai» bei Potsdam übersiedeln. Gestern Nachmittag folgten Beide einer Einladung der kaiserlichen Majestäten zum Diner nach dem königl Palai». — Se. königl Hobeit Priuz Heinrich ist, wie dem .Kieler Tageblatt" au» Tbale a. H gemeldet wird, an den Masern erkrankt Da« Allgemein befinden ist bi« auf den hin und wieder lästigen Husten nur sehr wenig gestört, Körpertemperatur ist nicht erhöht. In der letzten Nacht haben Se. königl. Hoheit ununterbrochen ruhig geschlafen. Bon der Hochzeit in Bückeburq wird der „Nord deutschen Allgemeinen Zeitung" vom 8. April geschrieben Es entsprach den Wünschen der hohe» Beiheil,giea. daß die Festlichkeiten zu Ehren der Vermählung Sr. königl. Hoheit de« Prinzen Wilhelm von Württemberg mit Ihrer Durchlaucht der Prinzessin Charlotte von Schanmburg.Lippe sich t» möglichst engen Grenzen halten sollten. Aus den besonderen Wunsch Sr. Durchlaucht de- Fürsten sollte auch die Haupt- und Residenz stadt Bückeburg sich einer festlichen Au-Ichniückung der Straßen enthalten; möglichst geräuschlos und einfach sollte das Ganze ver lausen. Die braven Bllckeburger konnten zn ihrem Bedauern ihrer Freude nur durch Aushängen voa Fahnen Ausdruck geben; da» Waldr-grün, der sonst unentbehrliche gierrath der HSusersronten und Straßen, sehlte diesmal gänzlich. Wenn dir Dheilnahme am dynastischen Feste somit äußerlich wenig zu Tage tritt, so ist sie doch eine innige und weitgehend«. Mit dem Fürstenhause sreut sich da» ganze Volk de» glänzenden Loose-, das der jungen Prinzessin zu Theil wurde, und lausend herzliche Wünsch« einer glücklichen und gesegneten Zukunft steigen zum Himmel empor. Die Festlichkeiten nahmen mit der gestern Abend gegen 8 Uhr er- solgten Ankunft des erlauchte» Bräutigams ihre» Anfang. Den ganzen Dag über batte in den sonst so stillen Straßen schon eia erhöhtes Leben geherrscht; die sürstlichen Wagen fuhren vom Schlöffe nach dem Bahnhöfe und wieder hin und zurück, jeder Eisenbahnzug brachte neue liebe Gäste. Das Hauptinteresse concentrirte sich aalür lich aus den Empfang de» hohen Bräutigam»; ganz Vückeburg war aus den Beinen, um den Erwähnen der Prinzessin Lharlolte bei seiner Ankunft zu sehen. Bon mililairifchem Gepränge, ohne da- man sich ein Hassest kaum denken kann, war und ist hier freilich nick»» zu sehen. Se. Durchlaucht der Fürst erschien mit de» übrigen fürstlichen Herren i« Eivil, und Eivil trug auch Priaz Wilhelm von Württemberg. Die Begrüßung war «aturgemäß eine herzliche und innige; man sah dem erlauchten Bräutigam wohl da« Glück dieser Stunde an. An seiuer Rechten sührle der Prinz sei» achtjährige» Döchterchen, die Prinzessin Pauline, welche in der ichoumburgischen Fürstentochter eine neue Mutter finden soll. Seine Braut und die übrigen fürstliche» Damen sand Prinz Wilhelm erst im Schlaffe; im engsten Kreise blir' über vereint. Wie für Schaumburg-Lippe, so ist auch für Württemberg der 8. April eia Dag der Hoffnung und Freude, und darum ist o»ch der Stuttgarter Hof bei der Hochzeit glänzend vertreten, schien König Karl und Königin Olga, die im fernen Lonnes wellen; dagegen ist die Mutter de» erlauchte» Bräutigams, Prinzessia Katharina, anwesend. Fernerbia die Herzogin Eugen von Württem berg, eine Schwester de» Fürste» von Schaumburg-Lippe, bereu Schwiegertochter, die Herzogin Wero, und cndlich der junge Herzog Albrech«. der als Secoiideiieutrnant im 19. Ulanen-Regiment „Klinik Karl" steht. Bon anderen deutschen Fürsten treffen eia: der Fürs Neuß ältere Linie und die Fürst,« Neuß, der Fürst uad die Fursttu zur L ppe, die Prinzessin Friedrich von Anhalt — als Groß mutter der Braut — mit Prtuzessiu Docht« Hilda, die Landgräfin Marie von Hessen - Philippsthal, eine geborene württember-tsch« Vrluzessi», »»d der Prinz Ernst zu Sachseu-Vrftnar, der lün^^Sohn de«^Prinzen Hermann, de« Schwagers von KSuig Karl. Daß die hochsürftlich Schaumburg-Lippesch« Familie a» paupt uud Glieder» vollzählig versammelt ist, braucht nicht beson der« erwähnt zu werde». Gar groß ist da« Gefolge aller dieser sürst- licheu Herrschaften; di« Gaftsreuudschaft der ersten Familie» der Stadt mußte zum Dheil i» Anspruch genommen werdtu, da di» wenige» gutea Hotel« — vor Allem da« Deutsch« Hau« und der Berliner Hof — de» so plötzlich a» sie heraagrtrrtrae» Ansprüchen nicht zu geuüge» vermöge». Vo» auderweitigeu geladenen Gästen eie» genannt der Oberftlieuteuant v. Schott, Commandeur de« würitembergische» Lragonerregiment« Nr. 26, deffe» Chef Prinz Wilhelm ist, der Oberpräsident v. Hagemeifter au« Hauuovrr, der Lommaadenr der 1?.. Divis«»», Geuerallieuleaaut v. Rachiigal au« Münster, der köaiglich« Gesandte tu Oldeuburg »ad Braunschwrig, Herr v. Norman», der Feldmarschalllieuteuaat Freiherr von KSuig au« Wien, der Oberst von Lolomb, Lommandeur de- König«- »usaren-Regiments au« Boun, der Prof. vr. L. Wedekmd, der Lehrer der erlauchteu Braut, und manch« Andere. Der Schauplatz der Festlichkeit ist da« fürstlich« Schloß, da» aus einer lieblichen Insel, dom Schloßgrabe» umflossen, liegt. E« stamm» au« sehr alter Zeit und hat früher gestände« als die Stadt selbst. Seit 1534 schlugen die Grafen — diese» Ditel führten die frühere» Herren de« Lande-, welche bi« dahin iu Stadthagea gewohnt halten — hier ihre Residenz auf. Im Jahre 1732 zerstörte eine Feuers» brunft den vorderen Dheil de« Schlöffe«, welcher ober durch de» Grase» Albrecht Wolsgaug am uud schöner wieder ausgebaut wurde, und in den letzten Jahre» sind die inuerm Rüume aus» Reue mit fürstlicher Pracht ausgestattet worden. Die Festungswerke, welche früher da» Schloß umgaben, sind seit 70 Jahre» abgetragen uud au ihre Stelle herrliche Spaziergänge und Parkanlagen getreten. Da« Eingang-thor zwischen Graben und Schloßhof hat sich die Umwand- lung in eine Ehrenpsorte gesalleu lassen; von ihr bi» zum äußeren Thor an der Straße ziehen sich veuetiautsche Masten und eine buntbeflaggle Vaanerstraße. Ja der Eapelle, tu welcher am 8. April der Bund de» erlauchten Paare» die heilige Weihe empfängt. wurde die letzte Hand an die künstlerische Ausschmückung gelegt L Piere ist außerordentlich stimmungsvoll gehalten, vornehme P ach! verbindet sich aus da« Glücklichste mit dem gemeffeuen Ernste religiöser Malerei. Die Eapelle. im Jahre 16l4 durch dm Grasen Ernst erbaut, war ziemlich iu Verfall geratheu, bi» sie in dm letzten Jahren, u»»er Leitung von Franz Müller au» Düffeldorf, von Eugen Lu vös einer Restauration unterzogen wurde. Tie gewölbte D cke, weich« wohl kaum die Höhe von zehn Meiern hat, ist mit einem Devpichmufter bemalt, in welchem mau schwebende Figuren erblickt, die mit den. Leide» Jesu Ehristi in Verbindung siele». Pech, sacket und Geldbeutel, Ruthe und Geißel, Kanne undWaschbecken.Dolnen- krone und Salbbüchse, Lanze und Schwamm, Ohr und Schwert, Geißelsäule und Stricke, Lilie und Kelch sind leichiverständlich« Be ziehungen auf die letzten Tage de» Heilande». In den Fenster- Nische» sieht man die Einsetzung de- heiligen Abendmahles, Christus vor Pilatus, seine Geißelung, seine Kreuzigung, die Grablegung und endlich die Auferstehung. Mit Gold, Stuck und edl in Holze sind die Wände belegt, an der Westseite baut sich die fürstliche Loge aus, von vergoldeten Arabesken umrahmt, geschmückt mit den Wappen des fürstlichen Erbauer- und seiner Gemahlin. Der Loge gegen über stebt der Altar, dessen Platte lediglich von zwei knieendcn ver goldeten Engeln getragen wird. An der kunstvoll bemalien, ab- schiieß.-iidkn Wand, welche die Orgel verdeckt, erhebt sich über dem Altar die Kanzel. Die Capelle Hit kaum die Größe eines mäßigen aaieS; aber sie ist eine würdige Slätie, die Gedanken aus daS Ewige zu lenken und Voiles Gnade anzurusen, daß sie die gemein- same Lebensbahn des erlauchten Paares segnen möge und ihm Heil und Glück erblühen lasse. ---- Berlin, 7. April. Leider sind immer wieder Un- qllickSsälle zu verzeichnen, welche sich durch leichtfertige Benutzung ver Fahrstühle in den Fabriken ereignen. Trotz polizeilicher Anordnungen fehlen zudem noch häufig an den Fahrstühlen die sogenannten Fangvorrichtungen, welche die Sicherung der elfteren gegen Herabstürzen bezwecken. In einem der größten Färberei-Elabliffcmenl« Deutschlands in der Umgebung von Berlin ist nun ein zweckmäßige» Reglement für den Fahrstudlbetrieb erlasscn, dessen Ein führung auch für andere Fabriken zu empfehlen sein dürste. Dasselbe bestimmt Folgende«: Der Fahrstuhl steht unter Leitung und Aufsicht de« Fahrstuhlführer«, dessen Anordnungen jeder den Fahrstuhl Benutzende Folge zu leisten hat. E» ist streng untersagt, den Borraum zu betreten oder sich darüber hinein- oder hinauSzubeugen. Wagen, Körbe und andere Gegenstände, welche nach anderen Etagen tran-portirt werden sollen, müssen aus dem Fahrstuhl so placirt werden, daß sie die Fahrt nicht bindern. Da- Etagensignal ist deutlich zu geben. Da» Oeffnen und Schließen der Barritzre ist nur dem Fahrstuhlführer gestattet, jedem Anderen aber verboten, und e» Vars erst dann der Fahrstuhl betreten resp. verlassen werden, wenn die BarriSre ganz geöffnet ist. Der Fahrstuhl darf von höchsten» sech» Personen zu gleicher Zeit benutzt werden, und die zu fvrdernven Lasten einschließlich der mitfahrendea Personen dürfe« 10 Eenlner nicht übersteige«. tt Eisenach, 7. April. Vorgestern Abend hielt der hiesige National liberale Reich«verein seine diesjährige Generalversammlung ab, wozu sich die Mitglieder desselben so zahlreich eingefunden halten, daß der geräumige kleine T'volisaal überfüllt war. Der Vorsitzende. Turnlehrer Goldner, eröffnet« die Versammlung mit warmempfundenen Worten der Begrüßung und dem Hinweis, daß der Verein im letzten Jahre mehrere langjährige treue Mitglieder durch den Tod verloren Hab«. Die Versammlung ehrte da« Ge- dächtniß der verstorbenen durch Erheben von den Sitzen Hieraus erstattete vr. Wedemann den Jahresbericht. Der selbe erinnerte einleitend an die vom Verein veranlaßte und so woblaelungene allgemeine Feier de« 70. Geburtstage« de» Reichskanzler« Fürste» Bilmarck am t. April vorigen Jahre«, gedachte dann der jüngsten Frier de« Sedankage« und der mit gutem Erfolg entfalteten Thätigkeit für die Landtag-Wahlen, sowie der Abhaltung de« Thürmger national liberalen Parteitage», welcher für die Weiterentwickelung und Stärkung der nationalliberalen Sache Thüringen- nicht ohne Erfolg gewesen sei. Hiernach gab der Berichterstatter ein so klare« und treffende« Bild der deutsch-politischen, ins besondere der parlamentarischen Bewegung de« letzten Jahre«, daß die Versammlung dem Vortrag Nicht allein mit gespann- Ausmerksamkeit folgte, sonvern denselben öfter« durch den-bruch« zu beschäftige», die in »euerer Zeit auf der Tagesordnung unserer hiesigen Gerichtshöfe ständig i»d. Tiesetben betreffen fast stet« polnische Arbeiter, welche so zahlreich besonder« in der Provinz Sachsen, aus den Zuckerfabriken, Domänen und insbesondere i» den ManS- eldischen Bergbaudistricteu vorhanden und bei jeder Gelegen heit, namentlich wenn an Lohntagen ,c. der .Math" durch reichlichen Braantweingenuß angesacht ist. zu Exccssen geneigt iad. Heute waren 4 solcher fremder Arbeiter angeklagl, m der Nacht zum 18. October v. I. in da« Gehöft de« Frei« glit»besitzer« Amtmann Keerl zu Oberwiederstedt einge» druagen zu sein, um die in der dortigen Arbeilerinnenkaserne wohnenden polnischen Mädchen zu besuchen Da da« Hau« verschlossen war und der Hosaufseher Losse die Leute zum rveggehen ausforderte, ervffneten dieselben einen wahre» Sturm auf da« Hau«, um e« mit Gewalt zu erbrechen. Sie erriffea eia Stacket, benutzten die Pfähle al« AngrissSmittel, »omdardirten mit Steinen rc. und drohten alle« tcdtschlageu u wollen, wenn sie hineinkämen. Löste drohten sie besonders lkache, da derselbe an» einem ähnlichen früheren Anlaß gegen Landsleute von ihnen vor Gericht al« Zeuge ausgetreten war. ^ ^ lUhr!" lebhaften Beifall unterbrach und ihn zum Schluß mit au- haltend rauschendem Beifall begleitete. Nach Bortrag der IahreSretbnung und Entlastung de« Cassirer« erfolgte die vorstand-wabl Hierzu «ahm der Geh. RegirrungSrath Roese da« Wort uud hob unter wiederholtem Beifall der Versammlung hervor, daß der Vereinsvorstand den Verein so tüchtig geleitet und so gut vertreten Hab«, daß er besten Wiederwahl beantrage, wa« auch einstimmig geschah. — Mit einem begeisterung-voll ausgenonimenen Hmh aus Seine Majestät den Kaiser Wilhelm schloß der Vorsitzende die Generalversammlung de« Nationalliberalen Reich-Verein«, die bei allen Theilnehmern einen sehr befriedigende» und er hebenden Eindruck zurückgelaffen. lalle a. S., 8. April. Da« hiesige Schwurgericht »Hall hatte sieb heute u. A. wieder mit einer jener Anklagen wegen Laadsriel Ter Skandal dauerte von 2—4 Uhr Nacht«, doch gelang ihnen ff " hre Absicht nicht, da« Hau« zu erbrechen, trotzdem sie eme Nenge Fensterscheiben, Rahmen und Läden zertrümmert Uittcn. Eine« der Mädchen im Zimmer ^ war durch eine« oteinwurs am Kopse verwundet worden. Die Geschworene« verneinten indeß die Fragen aus Landsrieden-bruck und xjahlen nur die aus gemeinschaftlichen Hausfriedensbruch, worauf drei der Angeklagten zu je 6, einer zu 3 Monate« Gcsängniß verurtheilt wurden. — Wie der königl. preußische Reservelieutenant und Guts besitzer Herr Paul Riebeck in Halle erst jüngst dem Großhrrzoz von Weimar eine kostbare Sammlung japanischer Gegenstände zum Geschenk gemacht hat, so hat er auch, wie wir jetzt erfahren, da» k. k »aturhistorische Hosmuseum iu Wien mit einer interessanten Sammlung zoologischer Objecte au» dem Nachlasse seine« verstorbenen Bruder«, de« Reisende« vr. Emil Riebeck, bedacht. — Ein schrecklicher Unglück-sall ereignete sich am 3. d. n Weichau. Der Sohn de« Ort-vorsta»de« Ziegener, ei« kräftiger junger Mann von 25 Iabrcn, stürzte, wie der .Tbür. Cur." berichtet, in der frühesten Morgenstunde vo« der Scheune herab und zwar so unglücklich, daß er, an einem armstarken Weidensiöckling hängen bleibend, sich denselben in« olge der Wucht des Falle« ungefähr ein Viertel Meter tief in da« dicke Fleisch in den Unterleib stieß. Der hiiizueilenve Vater erlöste seinen bewußtlosen Sohn au» der entsetzlichen Lage, leistete die dürftigste Hilfe bi« der Arzt au« Sulza requirirt war und nun erst die tief in den ?eib gedrungenen Holzsplitter, ein Slück Hosenzeug, welche« in die Wunde eingerisse» war rc., entfernt werden konnte». Der bcdauernSmerthe junge Manu liegt unter den entjetztichsie» Schmerzen hoffnungslos danieder. — Peking, 2. April. Der junge Kaiser von Cbina hat, begleitet von der Kaiserin, den Prinzen, den StaatS- ministern und einer Eskorte von lO.OOO Mann Trnppen Peking verlassen, ui» die Gräber seiner Ahnen zu be suchen. (Eingesandt.) Wsckauer Wege betreffe«». Ja Rr. 66 Ihre« geschätzten Blatte« befiudet sich rin E ugesandt, in welchem Herr Gemeindevo, stand Paula« >u Mockau erklärt, daß da« Eingesandt in Rr. 62 „ungerechtsrrtigte Behauptungen" enthält. Zur Bekräftigung der Angaben de« somit angegriffenen Ei«» sondt diene der gnbalt einer Eingabe, welche Bewohner der tm rthenlhale oittwäri« Mockau gelegenen Dörfer tm December 1883 direct an das königl. Ministerium de» Inner» gerichtet habe» uud tu welcher solgende Stelle enlbaltcn ist: „Besonders der Weg, welcher für die von Mockau flußaufwärts gelegenen Orte der nächste nach Leipzig ist, der am Ende der Ber liner Straße das Stadtgebiet verläßt und durch da- Dorf Mockau führt, befindet sich iu einem solche» Zustaudt, daß er zeitweise gar nicht zu paisiren ist. Der Weg hat am Au-gange de« Darse« Mockau folgende ve« schaffenheit: Der Parthenfluß wird hier mittelst einer Brücke überschritten, welche cirra 13 Schritte lang, au» rlaer Fahrbahn vo« circa 2'/, Meter Breite, sowie rechts und link« hiervon je einer Bohle von cirra '/, Meter Breite für Fußgänger besteht: st« liegt etwa manu«- hoch über dem Wasserspiegel. Zu dieser Brücke führt vom Dorf« her eine Fahrbahn circa 70 Schritt lang uud 4—4'/, Meter breit, recht» begrenzt van einer grabenortigeu Bertiesuug voa ca. '/, Meter Breite und einer Gartenmauer, link« durch eiue Böschung, unter halb welcher die Zufahrt zum Fluffe liegt. Jeuseit« der Brücke läuft ebeusall» eine Fahrbahn von 4—4'/, Meter Brette »och cirra 40 Schritt wk>» uad scukt sich dabei bi« aus da« Niveau der Auösahrt aus de« Wasser der Fuhrt, tu welche sie übergeht uud welch« letztere sorta« al« Straße gilt- Die «ussahrt «ft au dieser Stelle ,»r «eutae Eeutkmetrr höher al« der normale Wasserstau»», steigt aus eine Länge vo» über 250 Schritt »ur ganz »ubrdeuteud, so daß bei einer Erhöhuug de« Waffel» staube« dies« AuSsabrt, »lia» Straße auf länger« oder kürzere Strecke», «eist auf die ganz« Strecke uuter Wasser gesetzt, di« Brücke »icht zu erreiche» uud somit der Verkehr unmöglich ist. Aus dies« veise war im verflösse»«, Jahre dt« Straße fast »wet Drittel de« Jahre« »UPasprbar. Aber auch bet normale« Wasserstaud« ifl di« letztenoähuir Strecke schwer zu pasflrr»; deuu durch die Lage einig« Eeutimeter über Flußsvie-el ist der Vove» so sehr »eich, daß selbst aertuger Arge» riuru Morast erzeugt, au« de« hier und da Feld steine hervorrage», geelg Wogeu zerbreche» zu m< Damm, der »aterbroche» . Brett« übrr- »grr dir Strecke, besonder« bet größter Vorsicht und begründeter "zeugt. am Pferde bei »r »der die Räder der Rebe» dieser Fahrstraße läuft al« Fußweg eku ! a. t'/, Meter breit, aber 5 Mal »»» «afferdurchlässe» st, welch letztere je durch elue^ Holzkohle vo» ca. t'/, > — Altenburg, 8. April. Dem hiesigen Hostheater steht a», Sonntast» den ll. April, ein solenne« Fest bevor. Der bewährte Leiter desselben. Sc. Excellcnz Baron v. Lilien« cron, welcher >5 Jahre lang mit künstlerischem Geist dem Kunstinstitut vorgestanden und aus immerwährende Hebung desselben hin gearbeitet hat, feiert an dem Tage seinen acht zigsten Geburtstag. Die Festlichkeit wird schon vormittag« '<, ll Uhr im Theater vor den verwandten und Freunden de« Intendanten und im Beisein sämmtticher Bühnenange hörigen beginnen. Wie wir erfahren, soll hierbei «ine Hul» diaung«adresse im Namen de« ganzen Theaterpersonal« dem geschätzte« greisen Vorstand, welcher sich noch völligster Frische de« Geiste« und Körper» erfreut, überreicht werden. Abend« ndet eine Fcstvorstellung statt. Sie wird eröffnet durch rin wo estspiel, von Hartwig Köhler (H. Kegel) gedichtet, ovei da« ganze Bühnenpersonal sich beteiligen wird. Dem Festspiel folgt Carmen, die Liebling-over de« Intendanten. Zum Schluß wünschen wir dem würdige« Herrn, daß sich sein Ehrentag zu einem recht freudigen gestalten möge und daß er noch manche» Jahr unserem Musentempel Vorstehen möge. (Alteub.-Zkg.) ca. brückt find, so daß auch der Fuß Lbeud oder Hochwasser, nur mit Furcht vor Gefahr passireu kan»? Daß die Angabe» dem verhalte der Sach« eutsprecheud wäre«, erhellt au« dem Bescheide des köuigl. Miuifterium«, resp. der köatgl. Kreishauptmauuschast, k» welchem — wiederum wörtlich — steht: „Waö dagege« dt« ... tu Ausehung de« LommuutcatiouSwege« bet Mockau zur Sprach« gebrachten, auch von der LmtShauptmonu- schaft schon erörterte» Urbelftäude aulangt. so ... rc." r« ist gesagt, daß die königl. Amtöhauptmauuschaft „wegen Beseitigung der Uebel- stäade da« weiter Erforderlich« veranlassen wird." Beschluß Vvm 22. Mär» 1884. E< ist aber eiue wesentliche Aeuderung oder nachhaltige Vessrroag de« geschilderte» Zustaude« trotzdem nickt ersolgt, so daß a» die königl. SreiShauptmanaschaft im März 1885 eiue neue Beschwerde gerichtet wurde, aus welch« die köuigl. Amtshauptmauuschast uuterm 28. Juli 188» „benachrichtigt, daß die Erbauung eine« fluthfrrte« «ege- zwischeu Reutsch uud Mockau der baupflickiiqen Geintiud« Mockau ousgegebeu ... worbe» ist. Der Vau de« Wcges wird auf jede Weis« gefördert werde» und ist eia siöcalischer Beitrag vo» 3450 ^4 der Gemeind« bereit« brwtlligt." Durch diese amtliche» Vevlüquugeu wird bestätigt, daß die „ge schilderten Wegeverbältuisse" in Mockau allerdings derartige find, daß sie von den Allssichtsbehörden uicht geduldet werde», «ur hat di« Gemeinde Mock»» die Erfüllung ihrer Verpflichtuua trotz behördilcher Auflagen und trotz pecuaiärer Beihilfe voa einem Jahre aus« andere zu verschieben vermocht. Uud »« ist verwuudrrlich, daß augrsicht« dieser anniiche» Bestätigungen der Herr Gemciadrvorstnnd vo» „«»grrechtseriiglea Behauptungen" spreche» kau» und andererseits über „ganz besouder« wachsame AufsichttbehSeden" leis« zu klage» scheint. Hätte der Herr Gemeiudevorstaud lieber gesagt, was ge schehen ist. um die Aaordnung der Vorgesetzte» Behörde auszuiührr« oder wenigsten« die Luöführuug vorzuberettr». Oder ist Wiede« noch nichts geschehe»? Da hier unzweiselhaft ei» öffentliche« Iuterrffe verletzt wird und da die Commune Leipzig »och besonders mitbetroffea ist, weil dle Rittergüter Grasdors mit Cradefeld und Ponitz, sowie auch Tauch» aus dem beklagte« Wege ein« »m t—2 Kilometer kürzere verbind»»- mit der Stadt habe», da« heißt habe» k«aatt», al« aus der Dauchaer Chaussee, so sei e« un« gestattet, aus dir Sach« selbst noch, mal« zurückzukomme». —u— »utzl» d »tze X vl Kl 8- dt. « E »>
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder