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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.04.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188604254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860425
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860425
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-04
- Tag1886-04-25
- Monat1886-04
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.04.1886
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ürvi-ftrUai- kllbiug als dkS Herrn alt wirk en Peeken. ndig her- , »»gleich n»ch lange illig ver< icsitzcrSsohn »den ihres I Patienten > der Nacht) Aus meine lern er bei 'llstinbig d Organist. < irkung de» ' itc ich Sie, e mich bei Schopp. chen Ihre» »orden,*) msinann. hon König- c n Sir mir »- inge« be- Üicller. o auch« habe, ttcilcn, daß -ck- c g, und am iick. ir mit dem ehr wenig), noch ganz und meiner ros. Schatz ftr nichts r hier, ich itte wieder rpfohlcn, M. Pick. Komgtrank; litte wieder M. «ick. ^1 ll! raucht und t. — Jetzt w linunstc ist, zu übersen- rmeistcr. w scre Befiel« »k in Bes« ächc niuiiut Tochter in ZI aschcn.— chermeii^r. Zl «ich an Sie ' ^ ,traut, bau zu Hülse stvniglrain. habe ihre <p> >Hat auch ^ -losfel. « «0 « »«. s 83, Z r2- L lc.; re; ^ » , he, L cke, « L S 'S LI « ' »- v» o o. Grfch»,»ß tsgltch stütz 6'/. Uhr. »«tz«N« »W «r»edM»u Jo ha nnr« gaffe 8. H»rrchk»>drn der Ledtttim» vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag» ö—8 Uhr. k>» »>e Rua-.de e»^eluu»trr M»»»ikriM, >»»utzm« tze» s»r »tchEful»« »»««er tzeftimmt«, Auler««» «« »«che»ta,e« »i» » «8v «achmittaa«, «, G«»»»»»» Krstt«,«, srttz »t«/,» Utzr. 2» tr> /Uigte, fiir 2»s L,«tz»n Ott» Me«». U-turrfitlftstr-ß« 1. Laut» Lösche. «athariaenftr, SS.». »>r tzt» »tzr. eimigcr.TagMatt Anzeiger. Organ skr Politik, LocalMichte, tzaadels- «ud GeschLstSverkehr. «»fl»-» r»,««. ^bonnemrnliprri, viertelt. 4'/, Mt. inet. Brumcrloh» b Mk.. durch die Past bezogen 6 Mk. Jede »ivzetu« Nummer SO Ps. velegeremplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilagen «in Tageblatt. Forma« gesalzt) Ohne Posldesärderung bO Mk. «tt Poftbesördernug 60 Mk. Inserate «gespaltene' Petitzeile NO Ps. Gr-ßere Schrillen laut uns. Preiever zeichniß. Tabellanscher u.Z'fferniatz »ach höhermTarif. Urclame» uuter de» Nedartto,«strich di» «aelvaU. Zelle bOPs-, vordea Fa Milten »achrtchtt» di« Sgeipallene geil« «0 Ps. J»f«rat« st»d stet« an die GrpeSitta, ,n senden. — Rabat« wirb nicht gegede». Zahlung pruaouweraoäo oder durch Post. Nachnahme. NS. Sonntag den 2S. Aprll 1886. 8V. Jahrgang. Zur geDigeil Veachtung. Unsere Expedition ist morgen Montag, den 2«. April, Vormittags nur bis zS Uhr geöffnet. kxpvältloa a«8 I^lprlxer 'rasedlnttes. Amtlicher Theil. Vkli«uM»chtMg. Da« Pfttlhalten jeder Art in den hiesigen Uckdtlfche» fiV«ltz«»geu, namenklich auch während der Oster» und Psixgstfeiertage wird hiermit «vters««t und baden Zu»,»,,handelnde Geldstrafe bi» zu »0 Na« «d« Hast ßit ,, 14 Tagen zu gewärtigen. Leipzig, am 2l. April >8SS. Die Kötttgl. Amt«-anvt»»»»sch«ft. vr Play mann. Der Rattz der Utadt Leltzttg. vr. Georgs Heunig. Vekanntmachung. Eia« hiesige Dame, welch« ungenannt bleibe» Will, hat «ns »004» Mark zu einer Stiftung, die den Namen „M«rt«»E!t1st»»s" führen soll, mit der Zweckbestimmung übergeben, daß die Zinse« zur Deckung der ganzen ober Halden -oste« für dir Cur und Verpflegung minder bemittelter ehrbarer Frauen oder deren Töchter im hiesigen ZaeobSboSvitale dienen. Dir bringen diesen Beivei« mildthättger Fürsorge mit dem besten Dank« gegen di« Seherin hiermit zur öffentliche« KeuutuiL. Leipzig. am 21 April 1888 Der W«th brr Gtchtzt Hestni«. vr Georg». Henatg. Vekanntmachung. Die stadtgeschichtliche Adthrttriag »»serr« N«th4«rchi»4 befindet sich von jetzt an im Erdgeschoß de« neu r bauten »estlichen Flügel« de» städtischen Museum» und ist vko«t«g» >ad Dou«er»t«g» Nmch«ittaa» »on S dt» v Uhr. «r« «Ir« übrige» Wochentage» Vormittags »o» l» ist» IS Utzr geöffnet. Für di« Benutzung derselben gelte» folgend« Br» stimmuogeu: 1. Der da« Rathsarchiv zu wissenschaftlichen Zwecken zu benutzen wünscht, hat sich de-halb mit einrm schriftlichen Gesuch an de» Rath zu wenden. 2. Di« Benutzung de« Archiv« ist nur ln den Archidräumen selbst gestattet; Auoleihungen in die Wohnung finden nicht statt. Leipzig, den 24. April t886. Der Rath der Otaht «et»,lg. vr. Ge o r gi. vr. wustmnnn. Debliiintiüllchiiiit. df». I». wkd mit dem r Weg, begonnen werden Mo»t»g, den S. Mal Gchle»h»a»a» im DSf«»er , ? Um die »lermit aothwendiger Weis« verbundene» Befchrän» kungen de« Fährverkehr« auf ein mitglichst geringe» Maß zurückzusühren. wird man den Bau in de. Weis» betreiben, daß dem Fortgang« der Arbeiten entsprechend jeweilig nnr etwa tOO Meter de« Wege» verschmälert werde«. Während der Dauer dieser Arbeiten hat rin den Dösenrr Weg au» oder nach den dort befindlichen Grundstücke« Pas» sireader Nagen, welcher den vom Bau betroffenen khefl de» Wege» noch nicht erreicht hat, an einer noch unverschmälerten Stelle zu warten, sobald ein anderer oder mehrere Wagen, van per entgegengesetzten Richtung kommend, t« de» ver schmälerten Theil de» Wege- schon ringesahren sind. Bo» und »ach der «»k»nftsb»lle de» Bayerische» Vatz»tzof» fahrend» Droschke» dürfen währen» der Tauer der Arbeiten da» «ach des« Bayerische» Platze »« geleae«« Utzo» zu, »u«. und Einfahrt benutzen, «uch 'st denselven während dieser Zeit gestattet. v»r Ankunft der Züg« innerhalb de» BaßnhofMreal» statt auf dem Däsener Weg« Ausstellung zu nehmen. de Pzig, am 2l. April ,88». Der Rath der Ptadt H-ttztt«. vr. Seorgi, Henntg- Ausschreibung. Für die Scbleuhenanlcigr in dem z» errichtenden Schlacht» und Biehbo» zu Heipzig find gegoffea« »atz thellamls» geschmiedete Eise«gege«sta»dr im ungefähren Um- sang« von 20,000 -i. zu liefern. . Ungedot-sormular», VieserungSbedingungen und Zeich nungen find im Banburean, Nasäimarkt 1, Hl., zu entnehmen, wo auch sonstige Auskunft erlheilt ivird. Die Angebot« find ni't der Ansichrift „Eisenlieferungsüs di» Srhleuße im S>1>lack>tlws- versehen, hi» zum >ü- Ma« diese» Iehre». Abend« 5 Uhr. an di« oben bezelchnet« S»- schäsl«stelle ei, zureichen lieipzig, de» >S April 1886. Der Rath der Etadt LrtyjtG. vr. Grorgi. Ärlnamvlh, Aflenor. Ot» de» Haadeltmean tzavtd Nnschrwitzkt hier am di,««» Fatzee« an,» «r. 1«» erthritt, Gewerbe - Leott'mettea«»'»» tß »»tot«« erstatteter A»»»i«e adtzaad», gekemme» n»d wir» Wer«» für »»«'Nt, erklär«. ^ »er Stadt LetPtt». hartder. " -eipztg, am 22. April 1M8. WOliieinmt Brrtsch vrkauutmachuur. Die Lieferung der zur Dampstesselbeizmig l» der hiestgm Stadtwasserkunst auf dte Zeit vom 1. Juli l88st bi» 80 Juni 1887 «rsordertichen circa 40.000 Eenturr — 2.000.000 Alt»- aramm Steinkohle« soll, »orbebältlich der Auüwahl unter de« Submittenten, au den Mindestsordernden vrraeben werden. Offerten sind bi» zu dem Ai». Mat d». I»., Atead» 8 Utzr schriftlich und versiegelt mit der Aufschrift: .^totzlealteserang der StadtWafferk»»sß" au da« Bureau der Ttadtwasterkunst lSladthan». Obst markt S, UI. Etage, Zimmer 142) abzugedeu. »»salbst «MH di« Lieferungsbedingungen eingesrhen werden tt»«». Leipzig, den 22 April l88«. De» Rath» Deputation zur Gtadt»afferk»»st. LerirksvvrvLa und OamoluookotUteh« Ilt»,», veuuarelae, äaa sttz. »prll, Tba»äe g Odr, l» 8„la ä«r l. »Rrrereadil«. DaUoeoeckuaagr 1) Lerathuag Ndar ckio aoa« Vortag« cke» OrlabrvKdamaaam- Verbaoä, ro» 18. Tprü 1886, ») «ronlaoll: v»bl äar Vwrrmmmmmtznlm 4>mtz 41» Oaaaeuü^t». vr. l>»»«I. vr. Aeabartü ü. ktüdtlsoks k'ortdtldunxssekulv illr Lnadvn. via Tnmalänn« »oo ointroroockse Hoddtor bat ln ä«r Aalt um Amu»g, 4«u st, ma veauanna«, äon 8 dlet, Vormitt»«, roa >0—1 vbr auck XaodwtltaU, roo 4—8 vde m »rtvhsea, »M »war am 8. uuä 4. »oleher aai kimigm Acckalon, am 8. amt 8. Hat äer ron »«»»Rrt, bommouäoa. veizwig. 4«» >4. ä ppU 1888. Vr. Stmrl. Stödlische -tverbrschule. Di« Ausstellung der Schülererbeitra findet t« SchnUoenle, Jehanueepla» 7, 2. Etage, vom Ist. dt» «tt st». April ». a. ^ da» vermttta,« t« dt«Mttta«» I Ihr gm» Dainck, beweibe» deehet sich t» »iemm de» Sehn». LDkE»Il>MS >t»ch»6^EM Lrtpt«,. vw U. Wl lÜ». D-r Dtrretmr vr. Lad». »leprr. Nichtamtlicher Theil. Kaiser Alexander ln Livadia. Der russische Kaiser, welcher feit dem l8 März >88l da» große halb rnropäisch, bald astatische Reich beherrscht, hält gegenwärtig, also fünf Jahre «ach seine* Tbroubesteigung. zum ersten Mal» da Hof. wo sein Baker regelmäßig »inen Iheil de» Jahre« zu verbringen pfl-'gte. in Lcvadia aus der Krim. E» >st da« die viert« größer« Reise, welch« der Zar unternommen hat. die drei andern waren nach Mo»kau, nach Warschau beziehungsweise Skierniewire und nach Kopenhagn, gerichtet, im Uedrigen war sein Wohnsitz theil» in Gatschina, theil» in St. Petersburg Auch de, dieser letzten Reise waren wieder außergewöhnliche Vorsichtsmaßregeln IM u»ifassendsten Maß» ergriffen worden, um etwaige Attentate auf da» Leben de» Kniser» unmöglich zu machen, so groß» Truppenmasten wnrr» zur Bewachung der Bahnstrecke von Petersburg bi» Livadi« ausgeboten worden, daß sie nahezu Spalier aus de« ganzen Weg« bildeten. Man sagt, daß di« Zustände io Süd- rußtand den Besuch de» Kaiser» nölhig machten, um di« Be völkerung, welche durch Agitationen verschiedener Art beun ruhigt worden ist, wieder fester an die Dynastie zu ketten Da» ist der äußerlich angigeben« Zweck; e» wäre jedoch auch denkbar, daß »er Kaiser den Ereignissen ans der Balkanhald- insel näher zu sein wünsch». 2n Livadi« sind augenblicklich die Vertreter Rußland« bei der Türkei. Rumänien und Griechenland vereinigt, außerdem der rumänisch« Krirgdminister Ang»le«c» und ein außer ordentlicher Gesandter de» Sultan«. Server Pascha. Für all» dies« Besuch« fehlt «» nicht an triftigen Gründen; dt» Botschnster und Gesandten Rußland» «ollen die Gelegenheit benutzen, um ihrem erhabene« kaiserlichen Auftraggeber bi» schuldigen Ehrfurcht«bez»igungen darzudriogen und der Sultan genügt der Pflicht der Höflichkeit, indem er den Zaren durch eine» «ußerordentlichen Gesandten begrüßen läßt. Aber «» ist nicht ru verkennen, daß dir Vertreter Rußland» ans der Balkanhalbinsel dm »er grgenmärtigen gespannte. Lag« «nch noch anbsr« Gründe haben, u» ihren Souverain uersönlich auszusuchsn. E« ist de« Kaiser Alexander gewiß sehr will kommen, übe, d», ln Konstantinvvel, in Athen und in Bukarest herrschend« Stimmung »,«tz Personen unterrichtet zn werden, wetche bnrch persönliche Wahrnehmung darüber »u»ku»f» z» geben i« Stande stutz. Ucher di« Absichten Rußland« bezüa- lich Griechontanb» find nur Bermuthungen im Umlauft. Men weiß, daß England den Erlaß ein,» Ultimatum» an Griechenland in Borschlag gebracht hat. man weiß jedoch nicht, welche Stellung Rußland diesem Vorschläge gegenüber ein nimmt. Der sranzöjische Ministerpräsident Kreycinet bat sich über dies« Angelegenheit äußerst vorsichtig in ver ssanzöfijchen Deputirtenkammer geäußert. Er hat es abgelehnt, in der griechischen Frage irgend einen Schritt zu thun abgesondert von den übrigen »nropä,scheu Großmächten. Da« euroväisch« Schi«b»grr>cht, welche» der Abgeordnete Pafsy wünsche, besteh« bereit», »» sei gebildet durch di« Vertreter der europäischen Großmächte, und dies» seien bemüht, die türkisch-griechisch« Frage in sreundschastlicher Weise zu regeln. E« ist klar. »a> ein Ultimatum kein Freunbschasftaol ist, also wird England mit seinem Vorschläge vermulhlich nicht durch dringen. zumal dem Kaiser Alexander eine Aeußernng in den Mund gelegt wird, welche die Nolhwendigkeit. Griechenland »ine Genuglhuung zu geben, betont. Um welche Gennatbnung e» sich handelt, wird klar, wenn ma» den verlaus der Sitzung der griechischen Kammer vom N. April in» Auge faßt. E» kam. wie unfern Lesern bekannt ist. in jener S'tznng zur Sprache, weshalb die Regierung nicht sch-n im September p. I. Ianina und Elaffcna besetzt habe. Drtyanui» wie« auf die unzureichenden militairischen Hils»«ittrl bi«, welch« damal» nur zu Gebote gestanden hätten» wurd« aber der Unrichtigkeit dieser Angabe überführt. Trotz- de» gelang «» aber Delyanni», bi« Mehrheit für «in Vertrauen». Votum zn gewinnen, wohl nnr in der Hoffnung, daß Delhaaai» jetzt bereit sei. di, damalig« Rachlälsigkeit wieder gut zu macke«, lieber dies« Verhältnisse wird »er russisch« Gesandte in Athen d«n Kaiser Alexander Bericht zu erstatten haben. Dir zweite Angelegenheit von Bedeutung aus der Balkan halbinsel, di« Neugestaltung de» Verhältnisse« Ostrumetien» zu Bulgarien und zur Pforte, ist durch Annahme de» Geueral- aouvernement» für d,e nächsten fünf Jahr« seiten« de« Fürste« von Bulgarien vorläufig erledigt, aber r» ist ein Stachel i« Herzen de» Kaiser» zurückgeblieben, er hat sich standhaft geweigert, da» frühere gut» verhältniß zu« Fürsten von Bulgarien «iederherzustellen. Sciu Groll gegen diesen Fürsten ist noch derselbe wie z» der Zeit, al» er seinen Namen au» de» rnssischen Armrelistrn streichen ließ. Der Besuch de» Prinzen Alepnnder von Hessen in St. Peter»bura> welcher di» Versöhnung zwischen den, Kaiser »od dem Fürsten Alexander bezweckte, ist ganz vergeblich gewesen, «» wurde dem Prinzen noch vor seiner Audienz beim Kaiser mitgetheilt, daß er di« bulgarisch« Angelegenheit ganz unberührt lasten möge. Daraus ist ersichtlich, daß auch die Regelung der ostrumelischen An gelegenheit in der endgiltigen Form dem Zaren noch nicht genügt, er hätte e» vorgezogeu, den steck»» qoo „cko herzustellen. Zur vrurlheilung der Stellung, welche Rußland den Verwickelungen aus der Balkanhalbinsel gegenüber einnimmt, darf auch me Haltung, welch« einflußreiche russische Blätter mit Rücksicht aus da» österreichisch-ungarische Landsturmgesetz beobachten, nicht unbeachtet bleiben. Ein Theil der russischen Presse hat diese» Gesetz al» einen gegen Rußland gerichteten Schachzug OesterreiL-Ungaru» erklärt. Da» würde nur ein neue, Beweis für di« Nolhwendigkeit und Zweckmäßigkeit der Maßregel sei», denn ein ausrichtiger Bundesgenosse Oesterreich- Ungarn» kann über die Steigerung der Wehrkraft dieser Macht nur Freud« empfinden. Za diesem Falle würde sich also Rußland nicht befinden, wen» «an diesen Blättern Glauben schenken sollte Ganz besonder» aussallen muß di» Reise de» rnmänischrn KrieaSminisler» nach Livadia. Rumänien ist der Grenzstaat der Balkanhaldinftt «ach Rordoste«, durch rumänische« Gebiet würde Rußland t» Falle «ine» «ilitainschrn Eingriff» in dir Verhältnisse d», Halbinsel seine Truppen marscbiren lassen, ebenso wis tz» ü«hr« 1877. An Rußland besteht eine einfiuß- rsiche Partei? w-'ck« schon seit geraum«, Zeit »um Krieg« dringt uup w»l«b« chse» Eis stuß auch in d« russischen Br,„« geiftnd wacht. E« beißt, daß vor Kaiser «it dies« Partei »icht einverstanden ist. aber e« doch nicht sä» zweckmäßig erachtet, ihr vollständig Schweige« z« aedieten. Der Gedanke drängt sich mit zwingender Gewalt auf, »aß de, rumäuisch« KriegSmiaister den Auftrag hat. sich in diessr Bezieh»«- Gewißheit zu verschaffen. W>r hoffen und wünschen, daß di« Befürchtungen, welche sich aus verschiedenen Seiten an de« Aufenthalt de» Kaisers Alexander in Livadia knüpfen, grundlos srm mtzgen und daß eia entscheidender Schritt der Mächte in Athen dem Gerede jeglichen Boden entziehen möge, aber wir batte« e« sllr die Micht de» Publicisten, Dinge nicht mit Stillschweigen zu übergehen, welch, die Krim« d« zukünftigen Entwickelung in sich tragen. Di« russische Politik hat tyre Stärke stet» im Schweigen gesucht, sie trifft ,hr, Vorbereitungen in aller Stille und tritt dann plötzlich mit dem fertigen Entschluß vor die Oeffentlichkeit. So war r« im Zahr« 1870, al» Gorlschakoff die PoatuSfrag« entschied, so war e« im Jahre 1877. al» die russische Arme« di« Donau und den Balkan überschritt. Kaiser Alexander ist nicht au« irgend einer flüchtigen Laune „ach Livadia gegangen, dort wird dir Entscheidung getroffen, ab die griechische Frage brennend werden oder sich in Wohl, gssallea ausläse» soll. * Leipzig, 25. April 1886. * Dem Bundesrath ist, wie bereit» mitgetheilt worden, der Entwurf eine« vertrage« zwischen dem Reiche und Grotzbritannten zum Schutz der Rechte an Werken »er Literatur und Kunst vorgelegt worden. ES bestanden bislang (so wird osstciv» au» Berlin geschrieben) derartige Verträge zwischen Großbritannien und anderen Bunbelstcialen. aber nicht mit Bayern. Württemberg, Baden, beiden Mecklen burg. Waldeck, beiden Fürstentbümrrn Lippe. Lübeck. Bremen und Elsaß-Lothringen. Der seit einer Reibe von Jahren an- gestrebte Abschluß einer einheitlichen, der neueren Entwickelung de» BertragSrechte« entsprechende» Lilerar - Ueberelnkunst zwischen dem Reich und Großbritannien ist vor Beendigung der im Gange befindlichen Abänderung der britischen Nacbdruck- gesrtzgebung nicht in Aussicht zu nehmen. Unter diesen Um ständen ist e« wünschcnSwertb, den «>t der jetzigen Rechtslage verbundenen Mißüand. daß ein Theil der deutschen Geiste«- arbeitrr jede» vertragsmäßigen Schutze« gegen Verletzung de« Urheberrecht« in England mtbehrt. durch ein vorläufiges Ablommen aus dcr Grundlage de, bestrbendrn Verträge »» beseitig«». Zur Erreichung diese« Ziele« sind ver- schieden« Wege in Betracht gezogen worden: ». die ver- »inbarnng eine« einheitlichen, den wesentlichen Inhalt de« geltenden Vertragsrechts ausnehmenden Abkommen» für da» aanz« Reich unter Aushebung der in einigen Punkten nickt übsreinstimmenden Sinzelverträg»; k. die Anldehnung eine« »er bestehende« Sinftlverträgr anf da« Reich: o »ie An«, dehimug ,i«G der bestehenden Linzetverträge aus dft ver- tragSlosen SebietStheile de« «eich«. «u« verschiedenen Grün»,,, namentlich um bei dem tesiglich »ertäufign, Ab kommen «rnderungen de« bestehenden Berlrag«recht« zu ver- meide», erschien »« «"gezeigt, den dritte» weg ,u beschreiten Was die Auswahl unter den Verträge» aulangt, so war dem bereit« in d,m grvßern Theil de» Reich«gebiet» geltenden preußisch-britischen BertraqSrecht der vsrzug um so mebr zn gebe», al« damit für die Zukunft auch die Frage sich erledigt, ob diese» V«rtrag«r»cht auch für dft i« der Zwischenzeit mit Preußen vereinigten LandeSlheil» Geltung erlangt bat. Diesen Gestchtspuncten »nlsprichi der vorgelegtr Entwurf »ine« Ab kommen», zu dessen Abschluß di« königlich großdeitannisch« Regierung ibr» Bereitwilligkeit zu erkennen gegeben bat. Der Entwurf zerfällt in vier Artikel, beigegeben sin» di« früher» Literarüberein tunst zwischen Preußen und England von 184« und der Zusatzvertrag von 18S». * Nachdem ver schwedische Reichstag dem Prinzen O»kar die beantragte Apanage verweigert bat, ist die Vor lage. di« aiiiTdem norwegischen Stortoing ingegongen war. vom Könige znrückgerogen worden Laut „Nva Dagl. Alleh."wird der Prinz sich in nächster Zeit «it der Prinzessin Luise von Wale» verloben. — Da» neue Gesetz z»m Schutze der nomadisirenven Lappländer ist von beiden Kam mer« de» schwedischen Reichstage» angenommen worden, wird sich aber schwerlich in allen Punkten durchführen lasten. * Zur Lage in Bulgarien berichtet die »Politische Eorrespondenz'' au« Sofia, tä. April: Die von bler au» kürzlich verbreiirt« Metbnng. daß Gcibban Esfenbt in Sofia kein Vertraue» mehr geuiebe, gehSrt in die Reche der seit einiger Zelt auflaucheaden Teudenzoachrichle». welche aus eine Trübung der veztehungtn zwischen der Psorte und der bulga rische, Regteuua berechne! sind. ES läßt sich versichern, dasi man h>er Gndban Effendi rolle Sympathien und volle« Vertraue» ent- geaendringt und idn auch vollständig geeignet dafür erachiel. die bestehenden guien «eziedunqen zwischen tkonstaniinopel und Sofia zu pflegen. Eben «>i Rücklicht ans diese« Verhalinih, da« die dul- garische Regierung ausrech, zu erha ten wünscht, Hai auch du Nach- rich» von «»»er tm Entstehe» begossene» macedonischen Bewegung i» Sofia unangenehm berührt. Wenn e« „ Makedonien >» der Ttiat gidrt. io kann mau mit Bestimmtheit annehme», dah die« nur dal Werk pauilawistilchrr Agitatoren sei, weiche da» griechisch« Ele- meat in Makedonien zu unterstützen beginnen. Von makedonischer kette geht diele Bewegung nicht au»; die in Sofia weilenden make donischen Emigranten haben wiederholt erklärt, bah sie, wenn ihnen Amnestie gewädrt würde, »ach Macedoniea zurückkehr», würden, um die griechischen Jntrigueu und die aus Herdeisühruag elue« Auf standes gerichteten Versuche zu bekämpft». Zaukowistische Organe brachten die Nachricht, daß elue beträcht, liche Fiaclion der Deputirten, die hinter dem Blatte „Nesavisimost" stellen, nunmehr gegen da» Tabinet Karawclow Stellung zu nehme» beginne. Die soeben erschienene „Nesavisimost" dementirt dies« Behauptung i» »nischiebeuer Weift und sagt hinzu, daß die be- zeichuete Grupp« dem Labiuel Karawelow seine Unterstützung nur dann versage« würde, wenn dasselbe dft Union Bulgarien» mit Ost- rumelte» nicht zu Ende führen würde, wenn e« mit Rufiland eia Lomvromiß scblSffe, durch welche« Bulgaren wieder russische Osficiere erhielte und überhaupt unter ruisische Bormundschast gelangen würde, oder wen» da« Cadinet seinen Principien untreu werden würde. ES läßt sich jedoch versichern, daß da« Labiuet Karawelow betreffs der Union nicht aus halbem Wege stebe, »u bleibe», noch Buigartru wieder unter die Vormundschaft Roßlaud» zu stellen, »vch die Bahn der Reaktion zu betreten gedenkt. Für den wenig befriedigenden vorläufige, Abschluß der a»s die Uuiou beider Bulgarien gerichtete» Aktion dnrq daS modificirte türkisch-bulgarisch« Uebereiukommra macht da« gruaaute Blatt Haupt- sächlich de» Minister d«S Aeußere». Herr» Zaaow, verantwortlich, der in Konstautinopei den Paragraph 1 de» UederetukommenS io der vou Rußlaud vvrgelchlageaen Fastu»g. «»»ach der Fürst voa vul- garie» coufvr« dem Art. 17 de« Berltner Vertrage» »um Geueral- gouverueur »o» vftrnmrlie» eruouut wirb, »hue Zusttmmuua, ja »äar W.sft, de« Fürste* Uiexrudnr au^uauune» tzatt» und in Folge dessen au» Kaustauttuaps» abderuftu »urde. D«» geuauutr Blatt „»laugt auch bri»g«W eia« Eftschlemttauua de»A»»8a>w» der dR»>' rische« vatzue», nauwutifth der Stuft Gefi»Risch. Dft «W de» Garuisou», vv, varu«, Schumla, »ustschnk ms. »ach ihr»» ErgäazunaSbezIrkea znrückkrhrende» Tiuppeu »erb«« allenthalben mit EnthustaSmu» aufgeaom«»,. Aus dem dau D»»«» Regiment zu Ehren gegebenen Bankett ln Rustichuk wurdea uutrr Anderem Toaste aus Fülst Aleander, al» da« tapfere Oberhaupt der Arme«, ferner aus dik mobamedanischen Truppe» autgebracht, dft sich s, tapfer sür da« gemeiuiame Vaterland in de« Reihen der bul garische» Arme« geschlagen haben. Der Zaakovist Ivan Daua» iraak auf da« ruisische Volk, „nicht aus da» »fffttelle Rußlaud, sondern da« ganz, russische Vrndervalk". Eia bulgarische- Biatt veröffentlicht »tue» bemrrkruswerihea Brief eine« russischen Osficftr«, der dft zum 6. September v. I». in der bulgarischen Armee gedient hatte. Der Schreiber giebt seiner Ueber- «euiiong Aiftdiuck, dasi Bulgarien zur vollständigen Einigung mit Oftrumelien gelangen werde. Bulgarien werde täglich stärker, und d>- Weisheit de« Fürsten Alexander leg« für da« geeinigte Bulgarien einen festen Grund. Der Br.es. welcher hler große« Auflehen erregte, schließ« folgendermaßen: „Gott mSge Bulgarien sür eine große Zu kunft erhalte, und dem tapsere» Fürste» Alexander ei» lauge«, rühm- reiches Leben schenke» I * Eine Erklärung der Leibärzte der Königin von Spanien in der .Gacela" macht bekannt, daß der Entbindung Maria Ehristioa'S zwischen dem lS. und 20, Mai ent- gegenzuseben sei: e« wirb sich also dann enkjcbeiden, ob dir Eorteü demnächst Maria Mercedes oder einem Hochgeborenen männlichen Sprossen Alsonso'S al» ihrem künftigen Herrscher zu huldigen baden werde». Die Erzherzogin Elisabeth, die Mutter der Kvnigin-Regenlin, ist in Madrid eingelrofsen und an, Bahnhof von ihrer Tochter und den Behörden, an ihrer Spitze Saaasta und Moret, empfangen worden. Die Gerüchte über den besorgnißerregende» GesuiivheitSzuüand der Königin sollen nach neueren Nachrichten jeder Begründung ent behren.—DaSLeiche nbegängaiß de« ermordeten Bischof« Zzquierdo bat am Mittwoch vom bischöflichen Palast i» der Straße Sakraments ans unter großartiger B'tbeiiigung stattgrfunken. Al« Hauptleidtragende folgten dein Sa> e zwei Brüder de« Verstorbenen in einsacker Bauerntracht, sci ner dkr päpstliche Nuntius, die Earkinal-Erzbischöse von Sevilla und Toleb«, die Spitzen der Behörden, darunter Sagasta und audere Minister, die General-Eapitaine Martiuez E'inpoS nnd der Marqu'« von Habana an der Spitze von Olficftr«- abordnungeu sämmtticher Regimenter der Garnison, welche sich ans desonbern Wunsch der Königin an dem Znae de- lbeiligten, und endlich eine lange Reibe der angeftbensien Bürger der Stadt. Tie Leiche wurde in der Koche Sa» Zsivro beigesetzt, wo nächsten« eine größere Trauersciellichkeit solgen wird. * Zur Lage in Portugal schreibt man der „Politischen Correspondenz" au« Lissabon, 17, April: Dft Session der Kammern, welche oni 2. d. geschleift» werde» sollte, war. da dft dringendsten Vorlagen der Rigierung zu jenem Zeitpunkte »och nicht erledigt waren, bi» 8 d vcilänzen worden. Die Kammern habru trotz der üüeiwiegrnden Majorität der R-ge- nergtion-varlei dem progressiitischen llabinete die verjastiin S.iiä'i ge Zustimmung zur Einhebong der Steuern lür da« Finanz,ah 67 und der Be Wendung derielden ertheill, sowie die Vorlage», betreffend die Recrutirung für die Armee und Marine, angenommen. Ferner baden die Kammern säst mit Stimmen - Eindelligkeii die Eri Sbung der Dotation de« Kronorinzen aus 222,L2,' Fee«,, sowie eine Summe von stl»5 dän streß sür die Auslagen de» Königs anläßlich der Hoch zeit de« Kiaiivrinzen bewilligt. Für d>» HechjtitS'eieriichftiten, sowie sür den Emvlnng der erwarteten fürstlichen Gäste werden in den kä,»glichen Piiästen in Ajuda, Belem und Necem'dade- graße vorbereiinngen gel,offen. Nach der Hochieft die für den 22 Mai onderaumi ist, wird der Kronprinz da< Palais von Belem de»,ehe«. Von verschiedenen Körperlchasten iverden Vorbereftnngen für die Veranstaltung vou Vvlktftfte» am HochzeitSIage de« Kronprinzen gelrofsen. Da« Eabinet dal aus (»rund eine« bereu« im Jahr» >884 votirten Gesetze« dir Abgabe, welch» biSder aus der Ausfuhr von Münzen »ud Edelmetallen lastete, aufgehoben, wa« aus den WechielcourS und ZiuSsuß einen sehr günfilaen Einfluß nndübte. Gleichzeitig ha« da« Fiunnzmintsterium «ine bedentend« Reduktion des ZinSsuß.S der ichwebendeo Schuld durchaetühr«, eine Reduktion, dft in manche» Fällen 2—4 Proeev» beträgt.
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