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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.05.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188605135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860513
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-05
- Tag1886-05-13
- Monat1886-05
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.05.1886
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Ledarti«» onö LrpedUisn IvhavnrSgaste 8. LprechKundkn -er Ns-arUo«: BormittagS 10—12 Uhr. Rachmillag« 5—6 Uhr. «w du Uvu^-d- a»»ekndi»r M-n-ici,»»» »»ch« ftch »U tt«-Llu-r >.,»! ».^»uUiUch. «m»»tz»« »er für dt« »Schftf«l,e»»« N»»«er beftiwwtrn J»ser«tr «« W«chrnta>en dt» S Nbr Nachmitta«», o» S»nn- und -rfttagru früh dt» V»d Uhr. 2» tkü /ilialr» str 3as.-Lu«ah»r: vtt» Me««. Universttöltstroß« 1. Laut» L-schr, Kaiharinenstr. Ä, p. uur dt« '/,t v-r. Anzeiger. Organ för Politik, Localgeschichte, Handels- «nd GesMstSvnkehr. Meß-Ausiage LS,-ZS«. Tbonnrmrnlsprri» vierlrlj. 4'/, Mk. incl. Brmgerlodn b Mk., durch die Post bezogen 6 Wk. Jede einzelne Nummer SO Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren ,ür Exirabellagea iin Tageblatt - Format gesalzt) ohne Postbeförderung 50 Mk ml« Pvftbcförderung 60 Mk. Inserate tigespalteue Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut uns. Preisverzeichniß. Tabellarischer u.Ziffrrnfatz nach höhermTari'. Ukllnmkn »nter dem RedackiooSstrich die 4gejpalt. Zeile 50Ps-, vor den gamiliennachrtchteu die 6gefpaltrne Zeile 40 Pf. Inserate sind stet« an die bypediti«« zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prneouweramlo oder durch Post- nachnahme. 1Z3. DounevStag den 13. Mai 1886. 8V. Jahrgang. Amtlicher Theil. Dekannlmachllng. Da» neuerrichtete ll. Diacoaat an der hiesigen Matthaikirche ist zu besetzen. M>k dieser Stelle ist ein Gehalt von 3800 Dtart btt 4200 Mark jährlich und eia Aüuftel diese» Ge- aalt» aio LÜohnungSeatschädiguag öergeslalt verbunden, daß der Slelleninhader mit dein niedrigsten Satze von 3600 ^ beginnt und nach je 3 Jahren 200 Zulage er» hält, bi» er den höchsten Gehaltssatz von <200 »ck erreicht hat. Entsprechend erhöht sich auch die Wohaung-erttschL- vigung. Bewerbungsgesuche sind unter Beifügung von Zeugnissen bi» zum LS. Mat Ifd. A bei un» einzureichen. Leipzig, den 15. April 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Kretschmer. Vrlianntmachuug. Am 2«. diese« Monat« wird mtt der Umlegung der Gas»! rohre in der tpeterSstratze in die Trottoir» der Westseite wieder begonnen werden; sodann werden sich die übrigen mittelst Bekanntmachung vom 2. Februar d». I». Logekün digten Arbeiten unmittelbar anschließeu. Leipzig, am 8. Mai 1886. Der Rat- -er Stadt Leipzig. vr. Georgi. G Steckbrief. «egen den unten beschriebene» Arbeiter Hmtsch au« Naguhn. welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen schweren Diebstahl» verhängt. ES wird ersucht, denselben zu verhafte» und i» da» Gericht»- Gesöngniß zu Jeßnitz t. Anhalt abzulteseru. Jeßnitz, den 8. Mat 1886. Herz«>liche» Amtsgericht. Kraaold. W- veschretdnng. Alter: 38 Jahre: Statur: schlau!; Grüße: mittel; Haare: roth; Stirn: gewöhnlich; Bar«: sehlt; Augenbrauen: roth; Nase: gewöhnlich; Mund: gewöhnlich: Zähne: vollständig; Kinn: rund; SesichlSsarbe: gesund; Sprache: deutsch; Kleidung: brauner Rock, braune Hose, dunkle Stosfmntze, Halbstiesela. Be- sondere Kennzeichen: zahlreich« Sommersprossen im Besicht. Loncursverfahren. Da» Loncursversadren über das Vermögen der Firma Aldert Hartmann, A. W. Netnktn,, Nachfolger zu Quedlinburg wird, nachdem der in dem Termine vom 12. Februar 1886 aageuommeae Zwangrvergleich durch recht»kräf»gen Beschluß vom LS. best. Man. brstäligt worden, hierdurch ausgehobe». Ourdliuborg, den 7. Mai 1886. «juigltche« AmtgeriGt. Haudt. Nichtamtlicher Theil. Jur griechischen Frage. Die griechische Ministerkrisi« scheint nach langen Be mühungen endlich enlscbicden zu sein. Der Minister de» Innern Papamichalopulo» hat den Auftrag der EabinetSbil düng übernommen »nd wollte dem König noch im Laufe de» Dienstag die neue Ministerliste vorlegen. Trikupi» hatte zur Lösung der Schwierigkeiten die Einberufung der Kammer empfohlen, damit die Volksvertretung selbst ihre Meinung über die zu ergreifenden Maßregeln kundgrben könne. Dieser Rath fand jedoch den Beifall de» König» nicht, obwohl seine persönliche Verantwortung für die ferneren Maß. Vkkannlnlllchmrg. Da» Dnreau für den Neubau de» Schlacht» und Bieh- hos« befindet sich von jetzt an in dem aus der Baustelle hierzu errichteten Gebäude. Leipzig, am tl. Mai 188«. waldErtt-verv-chüi,,. Arrttaq. den 2t. Mat d.J.. sollen ,m fyorstrevter« I e" vergaß jedoch darüber die Grenzlinie festzuhalten, welche Burgaue die diesjährigen Gra«nutzungen unter den im I im cmisiitutionellen Staate zwischen Legislative und Executive Termine noch näber bekannt zu machenden Bedingungen und I bestellt. Die Ernennung der Minister ist da« unantastbare gegen sofortige Bezahlung der Pachtsumme nach de» > Recht de» Köniz«, aus diese» Recht kann er nicht zu Gunsten Zuschläge parceilenweise meistbietend verpachtet werden. I der Mehrheit der Bolkrvertretung Verzicht leisten, sonst Zusammenkunft: l) vormittag» 9 Uhr am Rosen»«dankt er als Staatsoberhaupt ab. Selbst in der Republik lhalstege an der Elster, in der Nähe de» neuen Schützen-1 sieht dem gewählten Präsidenten da» Recht zu. feine Minister Hause» und 2) '/, l lZlhr an der Leutzsch-Wahrener Brücke. j,u ernennen, wenn er dabei auch an die Parteistelluag doch Frankreich nicht Vorschub leisten wollen, wenn e» sich noch serner zu den Bürgen de- Berliner Frieden» rechnen will. Immerhin ist die Haltung Frankreich- bedenklich genug, um die Vermittln»»« auskoinmen zu lasten, daß Delyanni- im Vertrauen aus die Hilfe Frankreich» e» abgelehnt hat, sich dem Ultimatum vom 26. April zu fügen. Wa- die .Time»" damit sagen wollte, daß sie Rußland und Oesterreich für den etwaigen AuSbrnch de» Kriege» zwischen Griechenland und der Türkei verantwortlich mache, ist völlig unverständlich; diese Bebauplung enthielt die Verdächtigung, daß Rußland und Oesterreich Griechenland in seinem Wider stande gegen die Ralhschläae der vereinigten Großmächte ins geheim bestärkt haben. England hat zu derartigen Ber» dächligungeir um so weniger Veranlassung, weil e» ja selbst nr ber bulgarischen Frage eine von den übrigen Mächten abweichende Haltung «ingenomrnen hat. Al» sich die übrige» Mächte i» dem Wunsche begegneten, daß der frühere Zustand in Ostrliinrlirn wiederhergestellt Werden solle, sprach sich die englische Regierung dahin au», daß die Wünsche der Bevoltcruiig Berücksichtigung verdienten; wenn die Bul garen in Bulgarien und Ostrumelien die Bereinigung wünschten, so könnte die Trennung nicht gegen ihren Willen vorgenoniineil werbe». Diese Meinung hat schließlich durch die unvorherzuseheiide Entwickelung de» serbisch-bulgarischen Streite» die Oberhand erhalten; aber zu der Zeit, al» sie zurrst ausgesprochen wurde, stand sie mit der der übrigen Mächte gerade so im Widerspruch, wie die Haltung Frank reich» in der griechischen Frage mit der der sünf anderen Großmächte. In ter Politik hat man e» überhaupt nicht mit geheimen Wünschen der Machthaber und den Empfindungen der Völker, sondern mit dem amtlich kundgeaebenen Willen der Re gierungen zu thuii. Fünf europäische Großmächte haben am 26. April durch ihre Vertreter in Athen ein Ultimatum über reicht. Diese Tliatsachc ließ an Deutlichkeit nicht» zu wünschen übrig. Wen» Frankreich sich an diesem Schritt nickt belkeiligt bat, so war da« für die griechische Regierung noch kein Anlaß, den fünf andern Großmächten gegenüber seinen Willen aus- recht zu erballe». Ein Protest der griechische» Nationalliaa gegen die B ockade ist rin Schlag in» Master. Die Türkei bat volle» Vcritändniß für die Wichtigkeit de» Augenblicks, sie beweist cs dadurch, daß sie ihre Truppen nicht zum An- griff aus Griechenland lo-läßt. Hätte sie e» gethan, dann wäre wahrscheinlich in Griechenland keine Ministerkrisi». * Leipzig, am 11. Mai 1886. DrS RathS Forstdrpatatlo». MldMerei - Verpachtung. Arettaq. den 24. Mat ds». Ir«., sollen im Forst-! der parlamentarischen Mehrheit gebunden ist. König Georg handelte demgemäß nicht nur konstitutionell, sondern auch im Einklang mit seinen Befugnissen al« Staatsoberhaupt, indem er Papamichalopulo» mit der Eabinel«bildung beauftragte. Delyanni» unter Anklage zu stellen wegen Pflichtverletzung gegen die Nation und den König bleibt pachtet werden. Zusammenkunft: Nachmittag» V,4 Uhr am Gohliser! Wedre im Rosenlhale. Leipzig, am tl. Mai 1886. DeS RathS Forstdeputatton. aber der Vorschlag von Trikupi» auch unpraktisch, denn der Zusammentritt der Kammer würde nach Lage der Verbälk- mste erst am 20. Mai erselgen können, während die Blockade und der auf die höchste Spitze getriebene Zorn der Türken eine augenblickliche Veränderung der Lage erheischen. Papa michalopulo- hatte sich für di« Ausführung der Abrüstung durch Delyanni« ausgesprochen und war deshalb vollkommen Gestohlen wurden in der Nacht vom 7. zum 8. diese» Monat»,. . ^ .. ^ ,, .. , . au» einer Billa in Gohlis mittelst EmsteigenS und Erbrechen» vo» Ider Lage, die Verantwortung für diese Maßreget zu über Behältnissen folgende Negensländc: I) l goldene ovale Brache mit I nehmen, da er ja selbst dem Ministerium Delyanni«' angc dem Bilde eines Kindes; 1 Schmuck, bestehend aus goldener I Hörle. Daß sich an Stelle von Trikupi» eine andere ge« Brache und Ohrringen uiit Brillante»; 3) 1 wraualhaarnadel. einen I eignete Persönlichkeit zur CabinetSbiidung fand, ist de-halb Schmetterling darstellend; 4) 1 Schmuck, bestehend au- goldenem .. — Armband, Brache und Ohrringen mit Brillante,, und Perlen; ä) 1 Schmuck, bestehend auS goldenem Armband, Brache und Ohr ringen mit rundgeschliffenen Korallen; 6) 1 Schmuck, bestehend auS goldenem Armband. Breche und Ohrringen mit grünen Steinen und von Wichtigkeit, weil Trikupi» al» persönlicher Gegner von Delyanni» bei den Anhängern diese« Manne« Aergerniß erregen mußte. Da» ist glücklich vermieden worden; die Ab- I rnstung-angelkgenbeit kann jetzt frei von jeder persönlichen schien" Per,Vn?7)"l gold7ne"«ritt"mit"schwarz rmäillirtem goldenen I Äbncmuiig und Verstimmung ihren Verlauf nehmen, wie ihn Medaillon, rin Bild eittdaliend; 8) 1 große Koralleukette; 9) 1 kleine» I die Verhältnisse erheischen^ die Bolk«le,denschasten werden eiserne« Kästchen, enlhaltend alte Silber, »nd Goldmünzen im I durch den jetzigen Ministerwechfcl nicht erregt, sondern Wertb« von ca. 200 >l; 10) 1 Blechcastette. enthaltend 1 alte goldene, I beruhigt. Delyanni- fand nicht den Muth, seinen Jrrlhum aus der Rückseite muschelarlig graoirte Repetirudr; II) 2 goldene I „nb seine politische Niederlage selbst durch seine Handlung» D-menuhren °°n denen die eine m,t Sette und M.tnllzifferblatt offen einziigestchen; er zog sich feig zurück, al« er einsah b^gi^a.wtt-7 s7b id--8 -r den seiner Leitung anvertrauten Staat in» verderben rivqe; 14) 1 Paar aoldeue Lhemisetteknöpse; 1v) 1 Paar große I ^Uurzlbattr. <!- ist nur ;u wünschen, daß der Inttwct de- goldene Ohrringe in Form eine» Reisen» m„ einem Her, in der I griechischen Volke» da» Richtige treffen und nicht Diezenigen Mitte; 16)9 verschiedene goldene Ringe; 17) l vergolbettrBiumenhalter l für da» Geschehene Verantwortlich machen möge, die daran in Fülldornsorni; l8) 3 silberne Servietienringe — in einem der-1 schuldlos sind, selben ist der Name „Heinrich" eingravirt gewesen—; 19) 2 Porte monnaies Mit Geld, das eine von schwarzem Leder und mit roibem AtlaSfiitter, da» andere von SeehundSscll; 20) 200 boareS Geld, bestehend auS 1 Fünszig-Markschein, Gold- und Silbermünzen. Solche- wird hiermit zur Ermittelung de» DiebeS und Meder erlangnng bei Gestoblenen zugleich m>> dem Bemerken zur Sffenb lichea Kennlniß gebracht, daß der Bestoblene für Wiedererlangung der oben unter 1, 2, 4—9 und 12 verzeichneten Sachen je nach der Daß die griechischen Rüstungen neben der bekannten auch ibre gedeime Geschichte geliabt Kaden mag und daß von der einen oder anderen Seile bei Delyanni» Hoffnungen erregt worden sind, die später unerfüllt geblieben sind, ändert daran nicht», daß Delyanni» sein Vaterland in: Augenblick der höchsten, durch »h» selbst verschuldeten Gefahr trrulo» im Stich gelaffen ,, !kat, von diesem Vorwurf kann ihn auch die Treulosigkeit. Anzahl der wikdererlaiigten Stücke eine Belohnung von'30 » bis« die Andere gegen ibn begangen haben mögen. Nicht irei- 300 ^ auSg-Ietzl ha» Leipzig, den 11. Mai 1886. Der Söntftliche Lt»atS«»»alt: Martini. sprechen. Rathselhast bleibt d,e Haltung, welche Frankreich seit dem 23. April in der griechische» Frage beobachtet hat. Di« Andeutungen, welche Lord Roseberry darüber im eng lischen Oberhause gemacht hat, sind gänzlich nnzure,ch,nv. Er bedauert einfach, daß sich Frankreich von de» übrigen Großmächten getrennt habe, nimmt aber an, daß e» von dem Hch-Anclion. . , von de« a»s dem Nr»dnt-er F«rstre»trr, ausbereltetr, I gleichen Wunsche beseelt «ei. zu einer friedlichen Lösung Hölzer» sollen T«nner«tag. den 27. Mal ds» Ihr«., »»n vormittag» 9 Uhr an «» TSrtn,» rchonkwirthschakt ans »n« 1300 kies. Stämme vo» 13—22 cm Mittenst. 750 » « . 83—29 ISO » » » 30-44 » 8»0 » «l-tzrr . 10—15 » Oberst. 500 » » « 16—82 » » 300 » » . 23—44 . . 120 buch. » . 10—22 . - 30 » » » 23—50 » » 200 ficht. Stange» » 5—8 » Unterst. 190 » - » 10—15 in de» Ab- tdeilnugea 2. 6, SO. Ä ». »0, ia den >b- theilungen 20 >i. 50, i» Abthetlnng >2, «eistdtetend gegen sosortiqe Betaklung »nd »nter de, soast »orher nt »u gebenden B-dioqilng.n vecftrigett werden L»»tgl. >r»iero,rwattnu, Nen»«ttz aast RS«»Ot Forstrrntamk War»«», am 8. Mai 1886. >er,«r Bach«a>» zu gelangen. Da» ist Alle». Nach einem ausreichenden Grunde für di« abweichende Haltung Frankreich« bal man bisher vergeblich gesucht, wenn e» nickt vielleicht da« Streben ist, nickt denselben Weg einzuschlagen, dm Deutschland ge wählt hat. Jede» Zusammeugeben mit Deutschland wird der französischen Regierung im eigenen Land« erfahrungsgemäß zum Vorwurf gemacht. Der Gedanke liegt also nahe» baß yreycinet diesen Vorwurf entkräften wollte, nur hat er dabei außer Acht gelassen, daß Frankreich den Berliner Friedea vom 13. Jul, 1878 mit unterzeichnet bat, also auch an den Pflichten der Bürgen diese» Frieden» Tbeil nimmt. Griechen land hat im Jahre 1881 von der Türkei die Abtretung Tbeffalien» erlangt, sein nationale» Programm also sowen ersüllt. al» e» sich aus friedlichem Wege erfüllen läßt. Seiner Länderz.er genügte da« aber noch nickt, e» will auch »och Jauina und Elassona haben, welche di« Türkei »iemol« gutwillig h«ran»g«br» wird. Solch«« Erost«r»ug«plL»«n kau» Leipzig, 13. Mai 1886. * tleder die Ausnahme der neuen Branntweinsteuer» Vorlagen in den süddeutschen Staaten, für m-lche dieselben zunächst nicht au-gearbeitet sind, läßt sich zur Zeit noch kein klare» Bild gewinnen. E» hat aber den Anschein, al» wenn die Alternative, entweder wie bisher außerhalb der Gemeinschaft zu bleiben oder auf der vorgcschlagenen Grund, läge sich an derselben zu bctheiligen, i» Bayern ganz besondc» chwer empfunden werde. Aus der anderen Seite waren nvrd- 'eutsche und süddeulschr Stimmen darin einverstanden, daß die üvdeulschrn Staaten und besonders Bayern bei dem vor geschlagene» Monopolsystew. von seinen inneren Bedenken ab- geseben, da« beste Geschäft gemacht baden würden. Bon einer Geneigtheit Bayer»«, aus den jetzt vorliegenden Entwurf rin- zugehen, hat noch nichts verlautet, während die» von Baden und Württemberg behauptet wird. Bci der Abstimmung im BundeSralh und Reichstage über die neue Vorlage würde die BcrsaffungSbcstimmung zur praktischen Anwendung kommen, daß die BundeSralbSiiittglieder der »ickttbethelliglen Staaten von der Entscheidung aiiSgeschloffen sind, wäbrend die Reich», lag-abgeordncten dieser Länder da» volle Stimmrechl besitzen. Je nach den Verhältnisse» kann die Eiitscheidunain den Händen gerade dieser NeichSlagsmilglieder liegen, und sie würden dabei eine ganz eigeitthiimliche Verantworllichkcil aus sich zu nehmen «den. Um so mehr fällt e» in» Gewicht, daß süddeutsche Idgeordnete einen so erheblichen Bcstandthcil der EentrumS- raction de» Reichstage« auömachen. * Zur kirchcnpolitischen Lage wird der .Kölnischen Zeitung" au» Berlin geschrieben: „Nach beendigter dritter Berathung der kircheupolili'che» Novelle im Ab- aeordnetenhaufe ist di? Cultiirkamvssrage bi» aus Weitere» den Partei-Erörterungen wieder entrückt. Die Nationalliberalcn stimmten, mit Ausnahme de» Ab geordneten Bygen, geschloffen mit einem Theile ber Deutsch reisinnigen und der Freiconscrvativcn gegen da» Gesetz, da» mit 260 gegen 108 Stimmen angenommen wurde. E» ist dem Fürste» Biömarck nicht gelungen, die Nationallideralen u überzeugen, daß die Vorlage der entscheidende Schritt zum irchenpolitischen Frieden sein werde; und so stimmten die- elben bi» aus den Vertreter von Effen-DniSburg gegen die Vorlage. Eine baldige Zukunst muß lehren, ob ihr Miß trauen gercckttsertigt war, oder ob e» der Eurie mit einem ehrlichen und aufrichtigen, dem Staate gereckt werdenden Frieden ernst gemeint ist. Wir unserseits glaubten diesmal der Curie trauen zu sollen und würde» an» politischen Erwägungen e» gern gesehen haben, wen» di« Nationallideralen für die Vorlage gestimmt Kälten. E» wird jetzt Ausgabe der Regierung sein, die Trümmer -rr Maigesetze durch e>n einheitliche» Gesetz zu beseitigen, da- die Grenzgebiete der kirchlichen »nd staatliche» Befugnisse regelt, und d,e Zustimmung der Euric zu diesem neuen Gesetz zu erkalte». Gelingt ihr die« in einer die Staat», koheit wahrenden Weise, so war da« Mißtrauen der National- liberalen und eine« Theile» ter Freieonservativen unbegründet und dann werden auch sie bei dem enkgiltigen FriedenSschlnß gewiß gern Mitwirken wollen. Wa» jetzt zu Stande gebracht wurde, ist ja noch nickt der Friede, sondern soll ihn erst berbri- führen. Tic Curie Kat bi» jetzt ehrlich und aufrichtig ge bandelt und die Anzeigepflicht, die zur Zeit von den preußischen Bischöfen ersüllt wird, ist die in der preußischen Gesetzgebung vorgeschriebene, keine andere. Wird dieselbe dauernd gemacht, wa» der Papst ja versprochen hat, so kann ein Mißtrauen nicht mehr gerechtfertigt werden." * In einem Rechenschast-bericbte vor seinen Wählern in Landstuhl in der Pfalz verbreitete sich der ReichSIag»- obgeordnrte vr. Buhl unter Andern auch über da» So- rialistengrsetz und machte dabei nach dem Bericht de» „Franksurter Journal»" folgende Bemerkungen: „Die Deulschsreisinnigen haben diesmal da» Gesetz rundweg abge lehnt. auch diejenigen unter ihnen, die früher zu un« gehört haben. Mir war da besonder» merkwürdig, welche Wandlung der Herr Abg. I>r. Bambrrger biS hierher durckgemachl hat. Seiner Zeit — 1879 war e» meine» Erinnern»— bat er sehr ernst« Artckel über dies« Bewegung geschrieben, er hat gerade Deutschland al- den Herd derselben bezeichnet, hat e» wunderbar gesunden, daß man mit solchen Leuten noch ver handele und hat dann zwar keine Vorschläge gemacht, wie man da» Uebel heile, aber dock» einige kleine Vorbeugungs- Maßregeln aiigedeutct, wie der Staat sich größeren Schutz verbürge» könne. Unsere Legislaturperioden seien „etwa« leichtsinnig" aus nur 3 Jakre bemeffen worden. Nach einer andere» Richtung hin empfahl er da» allgemeine gleiche ge- beime Wahlrecht wenigstens vom Nachweis einer gewissen Nn- sässigkeitSdauer abhängig zu machen. Ich Halle mir eigentlich vorgciivmincn, jene Vorschläge de» Herrn vr. Bamberger ohne Nennung de» Verfasser» in der nationaltikeralen Presto gleichsam al» deren eigene» GeisleSproLucl veröffentliche» za laste». Und dann hätte ich den Sturm der Entrüstung in der deulschsreisinnigen Presse über un« Reaclionaire erleben mögen. Hintennach Kälte ich einfach erklären können: Dictum de» Herr» Abg. I)r. Bamberger." * AuS München wird der .Nationalzeitung" unterm lO. Mai berichtet: .Da» Gesa mm tst aal» Ministerium hat. wie auch die .Allgemeine Zeitung" meldet, sich veranlaßt ge sehen, am 8. d. M., nachdem die kur» nach Ostern seilen- de» Ministerium« mit einer größeren Anzahl von Abgeordneten bezüglich einer Ereditvorlage an den Landtag ge pflogenen vertraulichen Verhandlungen zu einem entschieden negativen Resultat geführt haben — sich an Se. Maj. den König mit einer die Zustände der königlichen CabinelScaffe und deren unabwendbare Folgen offen barlegenden Eingabe zu wende» und demselben ehrfurchtsvoll anheimmgeben, die Zustände der königlichen CabinelScaffe durch ein Ab komme» mit den dringendsten Gläubigern und Ein stellung der kostspieligen Bauten. Beschränkung der Hos- stäbe rc au» eigener allerhöchster Jmtialive zu saniren ES ist nun zwar, nach der .Allgemeinen Zeitung", eine sdirecte) Antwort Sr. Majestät aus diese .ebenso ehrfurchtsvolle, al« entschieden sreimüthige Vorstellung" de» Gesammtstaat»- ministerium» noch nickt erfolgt; wir erfahren aber, daß der Ministerialrath »n C»UuS- und Unterrichtsministerium,Dr. von Ziegler, welcher bekanntlich eine lanae Reihe von Jahren CabinetSsecretair Sr. Majestät de» König« war, aus ein Telegramm au« dem königlichen Cabinet von einer Urlaub« reise au« Bade» Baden vorgestern hierhcrhcrusen wurde, und den Wunsch Sr. Majestät de« König« vorsand, die Leitung de« königlichen CabinclS wieder zu übernehmen; daß eine wenigsten« partielle Neubilknng de» Staat«Ministerium» bcvor- steht, ferne» daß die socken stattsindenven Besprechungen auch aus den eventuellen Eintritt Dr. v. Ziegler'» in da» Staat»- luiaiflerium sich beziehen " * Au« Heidelberg wird oom 11. diese» Monat» be richtet. drß nach einer dorthin gelangten Zusage sowohl der Kaiser al» auch der deutsche Kronprinz zur Fe--? de» UniversitätSjubiläuinS dorthin kommen werden. Der Großh-rzog und die übrigen Mitglieder de« großherzoglichen Hause» haben ebensallS ihren Besuch zugesagt Für die hohen ürstlichen Herrschaften wird ein befonterer Fürsleiipavillon aus dein BiSmarckplatz erbaut, um den Festzug defiliren zu losten. — Am 21. Januar d. I. wurde der ReichStag»- abgeordnete Bebel nebst mehreren anderen Socialisten von der Strafkammer zu Mannheim in einer Anklage wegen unerlaubter Alhattung einer Veriammlnug daselbst sreige- sprocken. Ans die Berufung der Staalvamvallschast hat jetzt da» OberlanoeSgericht in Karlsruhe die« llrtheil ausgehoben und zu nochmaliger Berliandlung an die Strafkammer zu Mannheim zurückverwicsen » » » * Seit einigen Jahren ist zufolge Entscheide» der deut schen Reichsregierung weder die deutsche Gesandt schaft in Ber», noch irgend ei» deutsche» Consulat in der Schweiz befugt, bei bevorstehender Eheschließung in der Schweiz wohnender Angehörigen de» deutschen Reiche» die Erklärung abzngeben. daß die zu schließende Ehe mit asten ihren rechtlichen Folgen in Deutschland Anerkennung finden werde, oder auch Bescheinigungen darüber auSzustcllrn, daß da» von schweizerischen Gerichten in EkescheidungSprocesten zu fällende Unheil in Dculschland werde anerkannt und voll- streckl werden. Die deutsche Reichsregierung gab sich der Hoff nung bin, mit der Schweiz über kurz oder lang zu einer Vereinbarung über die gegenseitige Anerkennung der in Ehe- streitigkciten ergehenden Urtheile zu gelangen. Tabin zielend: Versuche wurden bereit» wiederholt, ober ohne Erfolg gcmacku Al» vor ungefähr drei Jahren der schweizerische BunveSralb an die deutsche ReichSregierung die Einladung zu Eonse renzen Hehns» Berathung eine» vertrage» über gegenseitige Anerkennung der in Civilsachen ergehenden gerichtlichen Ur theile richtete, antwortete die letztere dabin, daß e» ihr zweckmäßig erscheine, vorläufig eine solche allgemeine Verein barung nicht in» Auge zn fasten, sondern zunächst den Ver such sorlzusetze», zn einer Vereinbarung zwischen der Schweiz und Deutschland über die gegenseitige Anerkennung der in Ehestreitigkeiten ergebenden Uribeile z» gelange». Die deutsche ReichSregierung macht dabei die Bedingung, daß eine solche Vereinbarung sich ausschließlich aus diejenige» NechlSstreitig- kciten beziehe, welche die Trennung, lliigiltigkeit oder Nichtig keit einer Ebe oder die Herstellung de« eheliche» Leben» im Sinne der denlschen Ctt'ilproe.'ßordniing zum Gegenstände baben. Aus diese Beringung glaubte indeß der schweizerische Bnndesratb nicht eingehen zu könne»; er wolllc vieliiiebr auch diejenigen Puiiclc der schweizerischen Urtheile in Cliesachc», welche nach de» Gesetzen der Schweiz über alle Folgen der Ebelcheidung bezüglich der Berinögensverbällniste zur Ent scheidung gelange,der geplanten Vereinbarung uitterworse» haben. Kürzlich bat nun der schweizerische BundeSrath die Gesandtschaft in Berlin beauslragt, bei der deutschen ReichS regierung die Wiederaufnahme der Berbandliinqen bebns» endliche» Abschlusses de» seit Jahre» in Aussicht genommenen Uerereinkomnien«. welche» die Erleichterung der Eheschließung von gegenseitige» Staatsangehörigen bezweckt, in Antrag zu bringen. * Dir .vossische Zeitung" bringt die folgend« interessaitte Eorrespondenz au» Madrid, 6. Mai: Do ln ftins oder lech« Tagen — nach den Berechnungen einiger Hvsärzte — die Niederkunst der Königin zu erwarten ist, so dürste e» iiitcrkssirc». etwa» über da» gönzende Eeremoniell zg ersahren, da» mtt dies-m Ereigniß verbunden ist. Sobald die An zeichen der bevorstehende» Entbindung so unzweiselhait werden, daß die letztere binnen weniger Stunden zu erwarten ist, werden zu- nöchft große Ehrenwachen mit dem Dienst in dem Schlosst betraut, um den zur Pröientation beorderten Würdenträgern de« Reiche», sowie dem diplomatischen Eorp» die ersorder- lichea Ehre» »u erweisen. Gleichzeitig wird dem Schloßhaupimano
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