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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.05.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188605272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860527
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860527
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-05
- Tag1886-05-27
- Monat1886-05
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.05.1886
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Q»ecksilbtrlhkru>ei„etcrii üver, und da dies« mit den Weingeift- tderinoiiiktern volcko»ii»c» übereiusiimmten, so glaubte «a» ihn t« Besitze eine» besonderen Geliei>»»>sses. Fabreuheit gab seiner Seala drei feste Punkte. Der erste war die Temperatur eines Gemisches von Eis, Wasser und Salmiak, dielen hielt er sür den absoluten Nullpunct Zufällig stimmte dieser Punkt mit der großen Winterkälte zu Danzig ii» Jahre 1709 überein. De» zweite» Puuc» erhielt er durch eine Mischung von Eis und Wasser, und der dritte wurde be- stimm, durch die Temperatur tm Innern de« Munde- oder der Achselhöhlen. Als Scala benutzte er zuletzt 96—43—l). Den Siede punkt des Wassers benutzt« er nicht. Manche seiuer Instrumente trugen die Bezeichnung 0 " — sehr große Kälte. 18 * — heiß. 4 ' — große «Lite. 80 * — sehr heiß. 8" — kalt. >4 * »» nnerlrügltch heiß. 13 ° — mäßig. Bei den Onecksilberihermometer» er»«itertr er die Lenk« so, daß Ll2 " dein Siedepunkt« des Wassers und 800' dem des Quecksilber« gleich waren. Fahrenheit beobachtete anch zuerst dir Veränderlichkeit des Siedepunktes nach dem Barometerstand, und dos bracht« ihn zur Erfindung des Therniobarometers. Line andere interesiaute von ih« geniachte Lnldcckuna ist die, daß das Master unterhalb des Aesricrpunctks flüssig bleibt, wen» man es tu der absolute» Nal.e läßt. Auch verdanke» »tr Fahrenheit da- erste, recht zweckmäßige Sewichttaräometer in der heutigen zweckmäßigen Gestalt. Da« von Nicholson 1731 ersundene »oeicht nur tu drr äußeren Gestalt von jenem ab. Rach Fahrenheit ist zu erwähnen Räaumur (1683—17b?). Er setzte da« Botinnen des Weingeistes bei 0° — I an, erhitzte den- selbe», er dehnte sich um 08 an«, und so fand Röaumur de» Siede punkt — 80" De Luc verbessert« dasselbe, indem er Quecksilber verwandte. De l'Jsle nahm den Siedepunkt »- 0, den Eispunkt --- 150", weil die Eontractioa 0.0150 betrug. Celsius endlich (1701—44) constrnirte das lOOthrilige Thermometer, jrdensalls bi« letzt das beste. Da- Thermometer Fahrenheit'« wird noch heute in England und Amerika aNgemeiu «braucht, »ud verdlrnt er wegen seiner Ei findnuge, jedenfalls «tue» «hreupiaß tu der Wissenschaft. L II. Königliches iksn-gerichi. I Wir berichteten s. Z. über et» nvch in dea letzten Tage» de alten Jahres an der preußischen Grenze zwischen Thammenhat» »ud Schilda» vorgekommenes Zusammentreffen von Focstbeamte» mit Wilddieben, bei welcher Gelegenheit der Forstgrhilfe R vou dem «inen Wilderer eiuen Schuß in dir ltuke Schulter erhalten, R. indessen noch so viel »rast besessen hatte, vou seiuer Waffe Ge- brauch zu machen und dem eine» der Gegner eiuen Schuß bet- tubriagen, der demselben tu da« Gesicht tras. >« gelang zwar trotzdem den Wilderern, an entkommen, allein ihre Spur wurde als- bald dadurch entdeckt, daß der verwuudet« Forstgehilse tu Schilda» ärztliche Hilfe gesucht »ud bei dem Arzt« erfahren hatte, daß kur, vorher ein Anderer bei ihm gewesen sei und sei»» Schußwunden im Gesicht als durch «tue unversehens ersolgt« Lntladuug seines Ge wehre« geschehe» bezeichne« habe. Der Schwerverletzte war der Gutsbesitzer Friedrich Wilhelm Kretz sch« ar aas Schilda», sei» Genoste ein gewisser Böhme, rin verwandter von ihm, welcher den Aretzschmar bei Gelegenheit eines Besuchs behuss Besichtigung eines Stückes Feld zu überreden gewußt hatte, mit ihm eiuen Abstecher »ach dem Jagdreviere des Baron« v. Sch. zu machen Daß Böhme aus das Wilder» vorbereitet war. ergtebt sich daran«, daß er unter- Wegs dem llretzschmar sein zerlegbare- Gewehr zeigt», womit er in be treffendem Revier denn auch alsbald ein Reh erlegte, das in einen Sack gestickt »ad aus die Schultern geladen wurde Die beiden Forstgehilsen des Barons von Sch., der erwähnte R. und sein College H., hatten den Schuß vernommen und nach eiuiger Zeit zwei Männer deine,kt. welche sichtlich sich zu verberge» bemühten. Während nun H. direct aus die Männer loSgegangen war, hatte R. sich eiligst daran gemacht, denselben die Flucht abzuschneiden, allein dabei jenen Schuß erhalten, den er noch zu erwiedern vermocht und dabei Aretzschmar getrosten halte Der daraus noch von der gegnerischen Seite abgegebene Schuß ivar fehlgegangen. ES ist zweifellos, daß die Schüsse von Seite» der Wilderer von Böhme abgegeben worden sind, denn dieser hat e- vorgezogen, alsbald »ach dem Vorfall sich dem irdischen R chter zu entziehe» und seinem Leben durch Erschießen rin Ende zu inachea. Aretzschmar aber ist seitdem de« Augenlichts beraubt und hatte sich auch noch wegen Jagdvergehens vor Gericht zu verantworten. Der Gerichtshos hat nach dem Ergebniß der Hauptverhandlung in der Handlungsweise Aretzschmar'«, welcher da» Reh sortgetrage». nur eine Beihilfe zum Jagdvergehen zu er- blicken vermocht und deshalb den Angeklagten zu 1 Monat Gesäugniß vernrtheilt. 11. Die Frau des Maurer- Adolf Heinrich Heßling aus Vaun« darf hatte s. Z. ohne dessen Wissen und Wille» Schulden gemach» und Zahlungsauslage erkalten, er selbst aber erst Aenutniß davon erlang«, als da» Czecutioasversabren in« Werk gesetzt worden war. Heßling hatte damals, weil er sich einer strasbaren Handlung hin pchilich drr Verätzung eines abgepsändrlen Spiegel- schuldig ge macht, eine Strafe sich »»gezogen. Aergerl ch über die ganze Ge schichte, wollte es vor einiger Zeit da« Geschick, daß, als er mit B« kannten in der Schenke saß. auch der Genchtsvollziehergehtlfe vom Amtsgericht Taucha eintrat: »uu machte Heßling seinem Unmuth durch verschiedene Bemeikungra Luft, die für ihn abermals »er hingiiißvoll wurden; denn das Gericht faßte sie als Beleidigungen «ui, erachtete ivdessen eine Geldstrafe von 1b.Al edeat. S Tage Gesäugniß als eine entsprechende Ahndung. Der Gerichtshol bestand aus den Herr n Landgerlchts-Director Just-zrath von Bose (Piäsid.^ Landgerichts Röthen Sieber, Bielitz, vr Fleischer und Assessor von Eonimerla»; die .Inklage führte Herr Staatsanwalt Hiutzschel. die verheidigung z» II. Herr RechtSanwal» Freytag II. IV. Gtrufkummev. I. Unter der Anklage der gefährlichen Körperverletzung befanden ßch der Handarbeiter Karl Hermann Zesewitz und der Fabrik arbeiter Johann Karl Keller, beide aus Grimma uud bereits vor- destrast, aus der Anklagebank. Am Abend de- 29 März ds. Ir-, war r» zwischen den in einem Hause der Brückenftraße in Grimma in Quartier liegend,» Husaren der dortigen Garnison uud de» An geklagten zu einer Reiberei gekommen. Die Eoldalen saßen in ihrem Quartier am offene» Fenster und sangen, als von der Straße aas ein Mann sie durch uniläthig« Reden unterbrach und es geradezu prodoeirte. daß fie hinunter in den Hausflur ka«e». Da bemerkten sie denn vor dem Hause jenen Störer, der sie ausjorberte, heraus aus die Straße zu kommen, wozu die Soldaten indeß leine Lust verspürten. Plötzlich lehrte der Urheber des Vorfall» in Begleitung eines anderen, an der benachbarttn Wirtbschast herbeigeholie» Manne- ziirück; beide drangen in den Haii'flur ei» und setzte» nun eine Schlägerei in Scene, bei welcher die Soldaten verschiedene Verletzungen, zwei davon auch Messerstiche erhielten. Auch ein Ehausieewärter und eine Wittwe, welche in demselben Hause wohnten und aus de» Lärm herbeigrlockt waren, wurden durch Wersen mit Ziegeiftücken verletz«, bezw durch schwere Bedrohungen eingeschüchtert; letztere- war von Setten des Angeklagte» Keller geschehen. Die Angeklagten, bezüglich deren jedoch es sich durch die Verhandlung nicht hat er weisen taffen, welcher von ihnen sich dcS Messer« bedient hatte, wurden und zwar wegen Körperverletzung Zesewitz zuSMonaten, Keller wegen Körperverletzung und Bedrohung und ilebertrelung de« ß. 366. 7 de« R.-Str-G-V zu 4 Monaten 1 Woche Be- sänqniß und 8 Wochen Haft verurtheilk. II. Die uiwerehel. Marie Juliane Streubel gen. Auer au« Oschatz, eine vielfach wegen Diebstahl-, Betrugs rc. und darunter des Oeiteren mit Zuchthaus bestrafte Persönlichkeit, war wieder einmal de- RückiallsbetrugS beschuldigt; sie halte im November und Deceniber vor. I. die Ehefrau de- Bäckers F. in Oschatz durch die Borspiegc luug, sie sei e»ie in Merkwitz wohnhafte Arbeitersfrau und werde ihren ganzen Bedarf an Brod rc. von ihr beziehen, zur credit weisen lltieriasfiing vo» Kuchen und anderer Backwaare zu de stimme» gewußt E> wnrden indrst-n vom Gerichtshof mit Rück sicht aus die Gel ingst!gigkcit de- Object- miNcrudc Umstände an genommen und 4 Monate Gesängniß a!S eine angemeffene Abi'biiiig eracht », III Der T i luecht Carl Auiust Wohlruh a»ö Sachieubrrg war mit seinem Dienstherr», einem Gut'bei tz'r in Wvhia, in Streit gcralhen und balle sein Arb-'i -buch und sei» Gelb verlangt, sich auch einer Aeußeeung beb e, l, welche dakin gedeutet worben wae, «IS wolle er „die ganze Pn'-e an alle, vier Ecken anstecken." Wohlrab, welcher desbä'b unter Anliaie g stellt worden wir, bestritt, eine derartige A,»ß' -»ng gelbe,, zu > a n, sondern ter Sin» seiner Rede sei etwa der gewejen, baß der Bau , den ganzen Dag in t der brennende» Cigarre a»f dem Heu' oden beaun ta-le ni d daß dadurch schon »och emmal die ganze Bude auhr-.»ien ivu.de. Im M rngel genü.enden Beweis - wurde der Ang klagte, der übr-geuS nati dem Por'alle wieder bei dem beirrst "den Brn.-r gearbeitet Katt-, i re ,ge i ve oeben Der Ge,ichtSbv> bestand ans !"u Herrn Laa .eiikt, s - Direktor Bartich «Präsid ), L' dger ch,s Rühen '.'»da.,». Siegel, I>e. ,"ranze und Schi bartst-E gel st 'll: btt A, k-'a-e s«irrte Herr Staatsanwalt Meißner Laljchei-ungen -es Neichs-rrichl«. (Abdruck ohne Augab« der Quelle wird gerichtlich verfolgt^ Wie leicht ei, Zeug« aus de» tzff. 164. 163 ktr^G^S. bestrast werden kann, wenn er bei Abgabe seiner eidliche» Aussage Eorgsalt und Vorsicht außer Acht läßt, zeigt das Urtheil he ll. Strafsenats des R.-B. vom 20. Oktober vorigen Jahres iu der Strafsache wider de» vom Landgericht weg«» fahrlässige» Falscheides verurtheilten Bauunternehmer» N. zu v. Wie das Landgericht sesistellt, halt« der Gertchtsvvllziehcr R. tm Austrage der verehelichte» Rentter K. bet dem Tischlermeister H. verschiedene Mädel gepfändet. Diese »ahm dir Ehefrau des H. als ihr Ligen- thum i» Auspruch uud tu dem dteferhalb augeftelltr, Juterveutions- procrffe bezeugte der Aageklagte am 8. Mär» 1884 vor dem Amts gericht zu V. etdltch, er wisse bestimmt, daß vou de» gepfändete» Gegenständen vuter andere» eio Kleiderspiud, eine Walchtolett«, eia Spiegel und riu WSschespiad sich schon 1873/73 iu der Wohnung de« Tischlermeister« H. besuudeu hätte», und im Jahr« 1879 habe er dieselben Gegeustände uud außerdem auch dea jetzt aepsäudetr» Tisch in der Wohnuug de- H. gesehen. Diese Aussage ist unrichtig. Dt« fraglichen Gegenstände hatte die verehelichte H. simmtlich vor ihrer im Jahre 1883 erfolgten veiheirathung mit dem Tischler meister H. vo» dritte» Personen erworbe» and dieselben hatten sich »u den augegebeae» gelte» tu der Wohnuug de- H. »icht besuudeu. Das Landgericht erachtet »war de» Angeklagte» sür »icht überführt, durch sei»« »»richtige Aussage wissentlich den aeleiftetea Eid ver löt zu habe», weil H. sowohl 1872/73, als auch 1879 eine ganz« Reih« vou Möbel» der bezeichne««,, Art i» seiner Wohnung gehabt Hab« ; es erwäg« aber, daß der Angekiagt-, obwohl die fraglichen Gegenstände gewähnliche Möbel von Mahagoniholz seien, welche sich bei der Länge der dazwischen liegenden Zeit schwer vou anderen Möbeln gleicher Art hätten uutrrscheidei, lassen, dennoch sei» Zeugniß »icht vorsichtig unter Vorbehalt der Möglichkeit eine« Irrthams abge- geben habe, sonder» mit einer völlig bestimmte» Augab« her »orgetretea sei, er hterdurch aber mit Außerachtlassung der allergewühnllchsteu Sorgfalt und Vorsicht zu Werke ge gangen sei und den Angeklagten der Vorwurf drr Fahrlässigkeit um >o schärser treffe, als er »ach der ihm bekannte» Lag« des Civil- proceffe« habe wisse» müssen, daß ela umfangreicher Gegenbeweis gegen die vou ihm bekundete» Tholsachea aagetretea war, be ziehungsweise k» Aussicht stand, er gleichwohl aber sich zu einer -ewissenhasterea Prüfung nicht veranlaßt arlunden Hab«. Das Landgericht hat aus Grund desse, die Feststellung getroffen: daß der Angettagtr vor etvrr zur Abnahme voa Lide» zustäudige» vehörde aus Fahrlässigkeit dea vor seiaer veruehmuug ge- leisteteu Eid durch ela falsche« Zeugniß verletzt hat. Hiergegen batte der Ang- klagte Revifloa etngeleat, das R.-G. hat dieselbe unter folgender Begründung verworfen. Wen» dir tzlevisioa zur Motivirung ihrer Beschwerden geltend macht, daß der Angeklagte, als Zeuge vernommen, di« Pflicht gehabt habe, Das, was er be bestimmt zv wisse» glaubte, feiner Ueberzeuauna gemäß auch bestimmt auszulageu, so übersieht st«, daß ei» Zeuge »ur solche Thalsachkn bestimmt oussageu darf, welch« re bestimmt weiß, und Thatlachev, welch« er bestimmt zu wiffeu glaubt, ebe» auch nur als solche anzugebeu hat. vorliegend hat aber der Angeklagte bei seiner eidliche» Vernehmung »icht erklärt, daß er bestimmt zu wisse» glaube, die fraglichen Möbel In der Wohnung de- H. gesehen zu haben, sondern er Hot ausgesagt und beeidigt, daß er bestimmt wisse» wie sich di« fraglichen Möbel in der Wohnung des H. befunden hätten, und daß er sie dort ge- sehen habe. Hierin findet das Landgericht die Fahrlässigkeit de- Augcklagten und r- ist nicht richlia, daß, wie die Revision weiter rügt, keine Umstünde festgestellt seien, durch welche daigctha» worden wäre, daß drr Angeklagte nicht ohne Fahrlässigkeit die ob jektiv unrichtige Tbatsa.t>t mit derjenigen Bestimmtheit, wie geschehen, habe bezeugen können. Solche Umstände stellt da- Landgericht aller- dings fest, indem cs »ach der Beschaffenheit der fraglichen Möbel und nach der Kennt» iß des Angeklagten vo» der Lage des Civil» Protestes, in wrlchem sein Zeugniß verlangt ivar, für dargethan erachtet, daß drr Angeklagte mit Außerachtlassung der allergewöhn- lichste» Sorgsamkeit und Vorsicht z»W i ke gegangen sei, und so mit aniiiinmt, derselbe winde bei Anwendung einer solchen Sorg samkeit und Vorsicht zu der Erkenulniß gekommen lein, daß seine Angaben unrichtig fein konnten. Diese aus tbatfächlichen Er wägungen beruhende Annahme unterliegt nicht der Nachprüfung in der R,v sionsinstanz und. wenn da« Landgericht darau« folgert, daß der Angeklagte fahr lässig gehandelt habe, fehlt eS nicht rechts- grundsätzlich; deu» ein Zeuge, welcher eine Thatsache mit Bestimmtheit bekundet, von der er sich bei Anwendung der gewöhnlichen Sorgfalt und Vorsicht Kälte sagen müssen, daß sie unrichtig sei» köuae, handelt fahrlässig und verletzt au» Fahrlässigkeit den geleistete» Eid. Sterblichkeitsbrricht. au« Tuet» 8. uv« Odessa 4, au« Pev- «b Zürich je S. »«» Part« S, aus Pest 10 Todesfälle, aus Berliu sowie aus de» Regie- rungstezirkr» Marieuwerder und Stettin je 1. au» Wien. London, St. Petersburg mehrfach« Erkrankungen zur Anzeige. — Ueber die Cholera tu Italien laute» die Nachrichten bi« jetzt nicht ungünstig. In dea meisten Provinzen, ta denen sich Cholera zeigte, blieb das Auftretea ein beschränktes, der verlaus vielfach ein milder. Nur in den Provinzen Lecce (Brindisi), Venedig uud Bari gewann die Seuche größere Verbreitung. Aus Venedig werden auS der Be- nchiswoche (2. bis 8. Mai) 39 Todesfälle gemeldet. In der jeit vom 1ü. bis 2l. Mai erkrankten daselbst 30, ta Bari 64 Per- one». von deara 17 beziehungsweise 23 starke». Auch ia Ostuni kamen mehrfache Erkrankungen u»d tzterbesülle vor; in Brindisi nimmt die Epidemie ab. * Gemäß den Veröffentlichungen det kaiserliche» Gefond- heilsam te« si»d i» der Zeit vom 9. bis IS. Mai er. »»» je 1000 Bewohner«» aus den Jahresdurchschnitt be rechnet, alt geftorbea geuielde«: i» Berlin 24.8, in Breslau 29 b, in Königsberg 29.6, t» Köln 23.3, in Frankfurt a. M. 22 9, In Wiesbaden 28.1, in Hannover 20 S, i» Kaffei 2.V2, in Magde burg 28.7, in Stettin 29.3, in Altona 30.8, in Etraßburg 32 9, in Metz 16.4, in München 30.0, in Nürnberg 35.8, in Augsburg 30.2. in Dresden 21 2, in Leipzig 24 8, in Stuttgart 23 4, in Karls, rulie 2S.S, in Braunschweiq 23 8, tn Hamburg 3l.2, in Wien 30 2, in Pest 38,l, i» Prag 40.0, in Trieft —, in Krakau 4l.3. in Balel 18.4, iu Brüifel 29.2, i» Amsterdam 23.7, in Paris 27 6, in London l7.8, n» Glasgow 27.7, in Liverpool 20.8. in Dublin 23.3, in Edinburg 20.9, in Sopeuhoge» 29.9, ia Stockholm 26.9, in Cdristiania 17.9, ia St. Petersburg 43.3, in Warschau 26 5, in Odessa 29.4, m Rom —. iu Turm 28 2, iu Venedig 33.3, in Madrid — in Alezandria 48.1. Ferner iu der Zeit vom 18. bis 24. April cr.: i» New-Park 26 8, in Philadelphia 20.S, in Baltimore 19.S, in Sau Fraucisro —, tu Bombay 34.2, i» Kalkutta 22.6. iu Madras 33.0. Die Sterblichkeit zeigte iu der Bericht-woch« iu den meisten Großftädien EuiopaS keine wesentliche Veränderung. Während in einer größeren Zahl von Städten (besonders in süddeutschen), wie Frankfurt a. M„ Med, Munuheim, srrner iu Dresden, München, Hannover, Basel, Amsterdam, London, Wien, Christiania u. die Sterblichkeitsz-ffern kleiner wurden, stiegen diese iu Berlin, Köln, Wiesbaden, Kassel, Magdeburg, Stuttgart, Braunschweig, Hamburg, Brüssel, Prag. Paris u. a. In vielen Orten (Berlin, Breslau, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M-, Hamburg, Leipzig, Magdeburg, München, Pari«, St. Petersburg, Warjchau) zeigten dir Sterbeiülle a» acute» Eutzüiiduugea drr Bthmuugsorgane eine zum Theil bedeutende Steigerung, während in anderen Orten, wie in Barmen, Köln, Königsberg. Krefeld, Nürnberg, London, W en, die Zahl derselben eine kleinere wurde. Auch Darmkatarrhe und Vrech- durchsällc sührlen vielfach ia erhöhter Zahl zum Tode (wie in Berlin, Danzig, Köln,Paris),während in Breslau, Hamburg, München, Königs berg, London, Wien, St.Petersburg eine Abnahme stalisand D>eTheil- uahme des Säuglingsalters an der Slcrblichkeil zeigte im Allgemeinen keine wes.ntliche Veränderung; in Berlin »ahm sie zu. in München ab. vo» je 10,000 Lebenden starben, a»ss Jahr berechnet, in Berlin 86. in München 92 Säuglinge. — Unter de» Todesursache» veranlaßten die Insecliou-krankheite, meist mehr Todesfälle wie in der Vorwoche. So verliefen Masern besonder- in Berlin, Nürnberg, Prag, Pari-, London, Cdinbnrg. St. Petersburg, Zürich häufig mit löbtlichei» Aii-gange, veranlaßten auch in Hamburg, iow e in den Regierung-, bezirken Königsberg und Marieuwerder zahlreiche Erkrankungen und zeigien nur in Elberfeld, Straßburg, Wien eine Abnahme, — Das Scharlachstcber gewann in Charloitenburq, Hamburg, Köln, Posen, Christiania, Pari-, St. Pctcrcburg größere Verbreitung. — Die Sterblichkeit an Diphtherie nnb Croup war i» Altona, Berlin, Dre-de», Erfurt, Hamburg, K.iij.l. Leipzig, Magdeburg. Pob-u Stettin, Biüssel, Christiania, London, Turin, Et. Petersburg eine größere, nur in Stuttgart, Wien, Warichau, Paris Kat die Zahl der Sterbefälle etwas abgenommen. Auch das Bor tomiucn von lyphöien Fiebern war ei» bäufigercS; in den Stäblen Barmen, Berlin, München, St. Petersburg waren die Slerbefälle an Unlerleibsiypbus klw.iS häufiger, während sie in Paris. London. Prag. Warschau etwa- seltener wurden. — Tode-sälle an FlecklM'l»,« wurden au- de», RegierungSbeziik D,- ielbors, sowie «us Amli-rdam. Odessa je l, au» Peler-burg »ud Warschau je 3 zur Meldung gebrach«; ferner kamen an» dem Regierungsbezirk Hildesheim l, aus dem Regier»,igsbezirk Marieuwerder und au- Petersburg mehrere Erkrankungen zur Mittheilnng. Riickjallsfieber bedingten in Peters bürg in, krere Cekrankungs- und Slerbefälle, auch ans den Regierungs bezirken KSuig-berq und Marieuwerder wurde» mehrere Erkiankunqen gemeldet. — Au- Petersburg käme» 2 Todesfälle, aus Berlin ni hriache Erkrankungen an epidemischer Genickstarre zur Bericht eriiattiinq — Das Kintbettsiebcr forderte in Pari» und Wien mehr iach Opier, auch >n Kopenhagen kamen mehr Erkrankungen vor. — De, '«euch! usten verlief in Pari«, London, Glasgow, Liverpool mrlder. in B Ni., stieg die Zahl der Tode-sälle. in Hambnrq die der Er kranku,gea. Pocke» kamen seltener zur Anzeige. Aus dem Regie- rnnzsbez rs Stettin sowie aus Wien und St. Petersburg kamrn 2, Sachsen. * Leipzig, 26. Mai. Am gestrigen Abend wurde unter dem Vorsitze des Herrn Pastor vr. Drehdorss di« diesjährige Generalversammlung de« Verein» zur Lerhütuug der HauSbettelei abgehalten, welche ebenso wie ihre Vorgänge rinnen leider sehr schwach besucht war. Au« dem einstimmig zenehmigten Geschäft-- und Cassenbenchte ist hervorzuheben, Saß vom Vereine im vorigen Jahre 12,186 Personen (gegen 9849 Personen im Jahre 1884) mit l908-K SO an Geld geschenken. 6>2l Speisemarken und 5405 Brodmarken untrr- tützt morden sind. Die Ursache dieser erhöhten Inanspruch nahme, welche auch bei anderen Vereinen beobachtet wurde, dürste, wie constatirt worden ist. namentlich in den während de- vorigen Jahre- in- Werk gesetzten verschiedenen Arbeiter- treiks zu finde» sein. Die Mitgliederbeiträge sind gegen da- vorjahr der Zahl nach um 20 zurückgegangen. ver Summe nach um 216 -st gestiegen. Die Seitherigen Vorstandsmitglie der. Hrn. Pastor vr.Drrydorff.Recht-anw. Tscharmanu, Vr. Hermann Howard, Stadtrath Pohlentz und Rentier Hermann Brunner, wurden einstimmig wildergewählt. — Leipzig, 2«. Mai. Zu Ehren ihre- hochverdienten, langjährige» Lehrers, des verstorbenen Herrn Hult sch. hielt >estern die Teichmana'sche Privatschule zu derselben Zeit, wo in Neukirch in der Oberlausitz da- Begräbniß statt« a»d. in ihrer Aula «ine Trauerselerlichkeit ab. zu der ich die Kinder mit ihren Lehrern, Eitern und früher« Schü- «rililien eingrsundeu hatten. Nach dem Gesang« des Liedes „Nach einer Prüfung kurzer Tage" entwarf der Direktor der Anstalt, Herr vr. Roth, mit tnsgefühlten Worte» ein Bild des verstorbenen, drr 39 Jahre un der Anstalt unermüdlich thätig gewesen und iu dieser Zeit Tausende von Kindern herangebildet hat, und zeigte, wie sich derselbe durch sein lieben-würdige- Wesen und seine Herzeu-aüte, seinen braven, edlen Charakter und seine anspruchslose Bescheidenheit nicht uur ia den Herzen der Kinder, sondern in dea weitesten Kreisen unserer Stadt allgemeine Liebe und Verehrung er worben hat. Da- Andenken an den Entschlafene», der du- Alter von 7 t Jahren erreicht hat. wird von Allen, die ihm nahe kamen, insbesondere von seinen zahlreichen Schülern «nd Schülerinnen, stet« in Ehren gehalten werden. —w. Beim Cantate-Esse» der Buchhändler hat ei» Appell de- Herrn C Gottwald an die Theilnehmer zu Gunsten der Wittwen- und Waisen-Casse de- Allgemeine» Deutschen B»chhaitdlung--Gehtlsen-Verba»de- rin ersreuliche- Ergebniß zur Folge gehabt: es wurden 93.35 baar ge« sammelt und sür 97 Liederbücher verkauft. — Da» „Lind. - Plagw. Wochenbl." meldet: Do» vor längerer Zeit niedergesetzt«, au- Bürgern beider Ort« Lin de »au und Piagwitz bestehende Evinitü, dem die Bor- arb-ite» zur Versorgung unserer Orte mit einer Wasser leitung obliegen, hatte bekanntlich beschlossen, ehe man dea Bau einer eigenen Wasserleitung anstrebe, mit» den maßgeben den Leipziger Kreisen darüber zu verhandeln, ob und unter welchen Bedingungen e- möglich sei, Liudenau und Piagwitz nach Fertigstellung der Nauiiboser Wasserleitung an di« Leip ziger Wasserleitung anzuschiießen. Al- bisheriger Erfolg dieser Verhandlungen ist ein längere- Gutachten z» betrachte»», da- vor Kurze,» dem Cvniitä zuging u»,v in welchem die Mög lichkeit, die Scbwesierortr Liudenau und Plagwrtz in da» Röhren, netz der Lo pzigeiWafferleituiig rinzuziehen, dargelegt und zugleich ein vorläufiger Kostenanschlag ausgestellt wird. Was den letz tere» Punct anbelangt, so sind die Kosten eine- Anschluffe- von Liudenau und Plagwitz an die Leipziger Wasserleitung und der in den Orten selbst sich nvthig machenden Röhren- teitungen rc. auf ca. 400,000 ull berechnet. Da- Comitb hat nun in seiner letzten, vergangenen Sonntag stattgehabten Sitzung beschlossen, aus Grund diese» Gutachten- nunmehr osstciell mit dem Stadtrathe zn unterhandeln, und hofft, daß die Stadt Leipzig den Vau unter solgeuden Bedingungen au-sühren wird: „Die Sladt Leipzig baut die ganze Anlage und wird Besitzerin derselben wie m Leipzig. Die Berzinsnng und Tilgung drr Aulagekosten, sowie die Betriebskosten werden ihr vom ComitL sür die Wasserleitung sür Lindenau-Plagwitz garantirt und übernimmt die Stadt die Risiken de» Waffer- verkauf».'' ES würben die» sür unsere Orte sehr günstige Bedingungen sein, zumal dir Steuerzahler dabei nicht in Mitleidenschast gezogen würden. Hossen wir. daß die ferneren Unterhandlungen einen recht gedeihlichen Fortgang nehmen und wir so endlich au- drr wasserlosen, der schrecklichen Zeit befreit werden. — In Chemnitz sind seit Sonntag 12 Personen nach dem Genuß von rohem gehackten Rindfleisch, welches Von einem dortigen Fleischer gekauft worden ist, erkrankt. Sech- Personen hiervon sind aus ärztliche Anordnung in da« Stadt- IrankenhauS gebracht worden. — Am 3l. Mai d. I. findet in Limbach di« General versammlung de- landwirthschastlikben Kreisverein« für da- Erzgebirge statt. Die sächsische StaatSeisenbahn- verwaltung läßt in Rücksicht daraus Nachmittag- 5 Uhr einen Ertrazug von Bahnhof Limbach nach Wittgen-dors abzehen, welcher in Wittgen-dors Anschluß an den 5.44 Uhr Nachmittag» in Chemnitz emtrefsendei, Personenzug vermittelt. Dieser Eptrazug kann aus die gewöhnlichen ÄillelS vou Jedermann benutzt «erden. — Aus Plauen. 21. Mai. schreibt der „vogtl. Anz. ES ist bei den kirchlichen Trauungen die Unsitte einge rissen, daß die Brautpaare sich an die zur Trauung festgesetzte Zeit nicht halten und öfter» erst sehr lange darnach erscheinen. Gewöhnlich wird al» Grund dafür da» Zuspälkommen der Kutsche angegeben. Tbatsache ist e- aber, daß oft die Kutscher '/, Stunde lang vor der Tbür de« Brauthause- warten muffen, weil die leidige Sucht, »i>t Putz zu renommiren und zu brilliren. selbst bei den ernsteste» Gelegenheiten hervor tritt Einem Beschluß de- Kirchenvorstandc- zufolge braucht aber der die Trauung besorgende Geistliche nicht über die Gebühr zu warten. Gestern ist nun der Fall vorgekommen, daß einer der Herren Geistlichen, trotzdem er länger als ein« Stunde Über die angesetzte Zeit gewartet halte, da» Gotte«. Haus verließ, und da» Brautpaar, nachdem e- endlich sür gut befunden hatte, zu erscheinen, unverrichteter Sache wieder abziehc» mußte. r- Soeben veröffentlicht di« Verwaltung der Staat-eise». babne» eine Bekanulmachung Über den Eptrcizug, welcher am HiiiiuieisahrtStage voa Werdau, mit Anschluß von Crimmitschau, ferner von Zwickau nach Aue, Eibenstock und Schönheide abgelassrn wird. Die Abfahrt von Werdau er solgt 7 Uhr >5 Mm. früh, von Zwickau 7 Uhr 45 Min.; die Anklinft in Aue kurz vor 9 Uhr, in Eibenstock kurz vor lO Uhr, in Schönheide IO Uhr 7 Min. Vormittag«. Ans der Hinfahrt nimmt der Extrazug auch in CainSkors Per sonen zu den Zwickanrr Billelpreisei» aus und hält in Blaue,>- thal und WoissarÜn zum Absetzea von Personen. Tie Billet- preisr sind die bekannten billigen und zwar »ack> Aue mit eintägiger Giltigkeit-dauer ab Crimmitschau in 2 Ci 2 20 in S. El. t .SV ab Werdau oder Zwickau in 2 Ci > 50 .< in s. El. 4 -ck; »ach Eibenstock oder Schönheide lagegen mit .weilägiger Giltigkeit ab Crimmitschau in 2 Cl. 3 20 in 3. Cl. 2.20 ab Werdau oder Zwickau in 2. Ci. 2.50 in 3. Cl. l.70 Die Rückfahrt auf alle diese BilletS ist in gewöhnlichen Personenzüge» au-zusühren. Netzschkau, 25. Mai. Als gestern Mittag gegen V,l Uhr in der hiesigen Brauerei zwei Burschen von dem oberen iAottich hinab in- Brauhaus gehen wollten, glitt der eine auf der Treppe auS und stürzte in einen Bottich mit heiße», Wasser, da- rum Spülen drr Fässer bestimmt war. AtS oics der College sah, sprang er hinzu und wollte den um Hiis« rufenden herau-ziehen; bei dieser Gelegenheit stürzte jedoch auch dieser iu den Bottich, so daß beide Brauerburschen an den Armen und Beinen verbrüht wurden. Auf Anordnung de» Arzte- erfolgte hierauf die Ueberführung derselben ia da» jiesige Krankenhaus, ihr Zustand soll aber kine-sall- besorgniß» erregender Natur fein. — Ein Tischlergeselle au» Aue, zur Zeit in Wilkau in lrbeit, badete am Sonntag in der Mulde, und da er sich vorher nicht gehörig abgekühlt, tras ihn i« Wasser ein Gchlay, und nach einem Aufschrei versank er vor den Augen der unt ihm Badenden in die Fluth. Diese Letzteren konnten nicht» weiter thun, al» seine Leiche au» dem Wasser brinacn. Wie traurig sür den Vater de» jungen Manne»! Mit dem Mttag-zuge tras derselbe fröhlich w Wilkau ein und bracht« dem Sohn eine» neuen Anzug mit — der nun leider keinen mehr braucht! — Beim Baden in der Zschopau ertrank am 21. d. M. zu Waldheim ein Soldat de» Wachcommanbo» der dor tigen Strafanstalt. i. Neustädtel, 25. Mai. Der Rechnungsabschluß der OrtSkrankencasse für Neustädtel auf« Jahr 1385 ergiebl einen sür dieselbe sehr günstigen Stand. Die Gesammt» einnahmen betrugen 8702.77 ^>k, darunter 3383 97 -K Bei träge. die Ausgaben uur 2850 48 -K, darunter 922 --- sür ärztliche Behandlung. 477.25 -ck sür Arznei und sonstige Heilmittel, 781.84 -cs Krankengelder, 26 40 ^ für Wöchne rinnen, 80 -K Sterbegelder, 283 -sk verwaltung-kosten, l49.99 -K sonstige A,l»gaben. so daß vem Reservefonds der Reingewinn in Höhe von 1052.29 ^tk zugeführt werden konnte. Die Krankengelder betrugen l -K resp. 0.75 pro Tag sür erwachsene Mitglieder. Die Zahl der Mitglieder beliet sich am Schluffe de» Jahre» aus 340, die Zahl der E krankungS- älle 265, die Zahl der Krankheitttage 1736 wovon ans Unglückrsälle N5 kommen. — Auch der Adsck'lnß ver Gc- uicludekrankenraffe ist ein günstiger and ergiebt einen Ueberschuß. — Eine strenge, aber sehr gerechte Strafe erhielt vor kurzer Zeit ein in Licbtenhain bei Schandau bediensteter 5uyrk»ocht von dem Schöffengericht zu Schandau zuertbeilt. Oerselbe hatte bei seinen Fuhren durch Schandau in höchst recher und roher Weise zu verschiedenen Malen theil» Leichen züge, theil» Begräbniß-Feierlichkeiten gestört, wodurch er sich die größte Entrüstung sämnitlicher Anwesenden zugezogen »alte. Da» Urtheil de» Schöffengericht» lautete auf 24 Tage Gefäiigniß und Tragung der Gericht-kostea. v. Pirna. 25. Mai. Der dritte Hauptgewinn der PserdeauSstellungS-Lotterie. eine prächtige zwei- pänniae Jucker-Equipage mit elektrischer Beleuchtung rc., ist einem Wirtbschast-besitzer !m benachbarten MühlSdors zu Theil geworden. Hochbeglückt dampfte da» von Frau Fortuna lebätschclte Bäuerlein nach Dre-den. — In dankenSwerther lLeise bat die DampsschisssahrtS-Gesellschast nun mehr auf der bekannte» Station Logelgesang bei Pirna eine Landungsbrücke errichtet. Bi» jetzt gab es dortselbst nur «ine sogenannte Kahnstatioo. — In der sächsischen Ober-Lausitz sind gegenwärtig «och ungefähr 50—55.000 Wenden ansässig. E« ist nun vor Kurzem der amtliche Nachweis über die Zahl dec wendischen BvlkSschüler erschiene», ivelcher allgemein überraschte- In deu Jab»«« >878—84 hat nämlich die Aabl ^-selben »«» »22 zugenoiomen. wahre-cd man verea m erstgenanntem Jahre m Summa 8230 zählte, betrug fie im letzten 8852. Diese Zahlen beweisen wohl zur Genüg«, daß die allgemein gehegte Ansicht falsch ist. wonach man in nicht zu serner Ze,t das zäuzliche Erlöschen dieses slawischen Bevölkerunzsstammes nnerhalb des Dentschthum» annahm. Andererseits ist dieie» WachSthu« ein Zeichen dafür, wie zäh« derselbe an seinem nationale« Charakter sesthält. 1- Dresden. 25. Mai. Drr beutige 2t. Geburt-tag Sr. königl. Hoheit de» Prinzen Friedrich August wurde im Schlosse zu Hosterwitz im engsten Familienkreise gefeiert. Ihre Majestäten der König und die Königin sandten in früher MorgenstundevonSibhllenortBegrüß»ngStelegra»,me. Gleich zeitig tras die Ernenuung de» volljährig gewordenen Prinzen um Hauptmaau ein. Anfang» Juni tritt Prinz Friedrich ilugust eine große Reise nach Eüdeuropa und dem Orient a», zu welchen« Zweck ihm al» persönlicher Adjutant Hauptmann von Wagner beigegeben ist. Der langjährige inilitairisch« Be gleiter de» Prinzen. Major vo» der Planitz, tritt wieder in da» Großenhainer Husaren-Regiment zurück Dresden, 24. Mai. In der Nacht zum Sonntage starb in Dresden der Herau-geber de» .Correspondeiizbiatte» der llrztlichen Kreis- und BezirkSvereine im Königreich Sachsen" vr. weck. Eugen Bnrkhardt nach langen, schweren Leiden. vermischtes. -- Au» Baden. 25. Mai. Der päpstiibc Nnniinö im Haag, Monsignore Spolverini, welcher fick' von Freiburg zum zweiten Mal nach Karlsruhe begeben hatte, wurde am 24. Mai vom Großherzog in Privatandienz empfangen. Später fand zu Einen de» geistlichen Würdenträger» eia Dejeuner im Schlosse statt, zu welchem verschiedene hohe Personen geladen waren. Hieraus ist zu entnehmen, daß ia der Freiburger BischosSfrage eine Einigung zwischen der großherzoglichen Regierung und Rom erzielt ist, und daß die Ernennung de» neuen Erzbischof» in Kurze zu erwarten ist. Wie verlautet, soll Tonicapitular Rudolf in Freiburg die meiste» Aussichten, gewäbtt zu werden, haben. — Der Uuiver- sität-sechllebrer Fr. Schulze in Heidelberg, welcher seit einigen Jahren der Kaiserin vou Oesterreich Fechtunter richt ertheilte, erhielt die österreichische goldene Berdieust- nietaille vom Kaiser vo» Oesterreich. Die Kaiserin wird, wie verlautet, jedoch nicbt mehr fechten, da die Aerzte davon abgcrathen haben. — Die Stadt Heidelberg erhält von der Militairverwaltung sür die Zeit de» UniversitätSjnbiläum» leihweise 700 eiserne Bettstellen zu Masseuqnartiere». — Die Zaht der Fremden in Baden-Baden ist bereit» über 12,000 gestiegen. Die Frequenz scheint diese» Jahr sehr stark zu werden. — Marseille, 2l. Mai. In dem bezüglich der E iscn- bahnkatastrophe vom lO. März bei Monte Carlo von dem zu 18 Monaten Gesäugniß vom Gerichtshof Nizza ver- urtbeiiten Bahnhosangestellte» Gabriel Didelot in Ncquel« brunne an den GericblShrs Aix eingelegten Appell fand gestern Sitzung statt und erkannte der Rlchterspruch: .Daß die Tideiot vorgeworfene Unachtsamkeit durch Arbeit-Überhäufung der Angestellte» seiten» der Babnverwaituag erklärt ist; daß die Katastrophe wäre verhütet morden, wenn nicht andere gleich falls mit Arbeit überbSuste Angestellte ihrerseits Fehler ge macht hätten, und daß dem Didelot, durch bereit» erlittenen FreibeitSabbruch genügend bestraft, die verbleibenden 15 Monate und Kosten zu erlasse» sind." I» Wirklichkeit ist e» also di« Babnverwallung. die moral sch als verantwortlich sür das Unglück vernrtheilt worden ist. — Das älteste schwimmende Kaussahrteischifs ist dio Barke ,.True Love", die im ^al 1764 in Philadelphia grbau: iouck un!» in dem ehrwu-' tc von 122 Jayre» »och l'7n- L'enst ste->>.
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