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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.06.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188606164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860616
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860616
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-06
- Tag1886-06-16
- Monat1886-06
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.06.1886
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L487 Alle» lieben Verwandte» «ad Freund«« die traurige Nachricht, daß gestern Bormittag 11 Uhr uulere theure, inaiggelieblc Cousine und Schwägerin Fräulein Louise Schwabe, Bürgert» und Haulbesigeria hier, saust «ntschlaseu ist. U« stille« Beileid bitte» Leipzig, de» 15. Jn»t 1886. di« tiefgebeugte» Auguste Richter. Auguste verw. Schwabe. Die Beerdig»»« findet Do»»er«tag S »hr vom Lr-oerhaufe, Rttlerstraße 3, aut statt. Gestern früh 10 Uhr «»tschitef «ach laage» schweren Leiden unser« gute Mutter. Frau aerw. WiltzrlmLschtesing ged Kooschitzktz i» Pirna, woselbst sie Genesung hoffte. Virua. Leipzig. de» 15 Juni 1886. Die trauerubeu Hioterlaffenri». Heute Mittag '/,2 llhrverschied nach kurzem ^ W " Imalte Mauu geb. Heiuickr, -ürschaermeister» Wittwe, im Leide» Fra» Bürger« »ud Jodaani-ftift. Die« zeigt ihre» Freunde» »ud Bekannte» tiesbetrüdt a» Leipzig, de» 14. Juni 1886. chre Freuudi» Amalte Gehbauer. Nach langem, schwerem Leide» verschied aefteru klbead Ist Uhr »usere liebe Schwester, Schwägerin »nd Tante, Ghrtsttaue Vtal. im Llttr va» LS Jahre». Rendnttz, 1b. Juai 1886. >»« Haffmauu. Marie Haffmauu, »ebft Familie. Leute Morgen '/«9 Uhr verschied saust »ach lange» uud schweren Leiden Nufiilt Mur Hsltzr. Sie war mir Sb Jahre lang eine brav« und treue Dieuert» »nd werden ich und di« Meiuigr, ihr stet« eiu ehrende« und dank- bare-»»denke» bewahren. Leipzig, 1b. Juni 1886. Taraltae verw. Haenbel. Heute, am S. Pkiaastseiertag, vormittag« 11'/« Uhr, verschied laust, nach langen und schwere» Leide», »»sere theure, innigstgeliebte Tochter, Schwester »ad Braut, Fräulein Emilie Sebastian, i» idrem 84. Leben«, jahr«. Um fttlle« Beileid bitte» Leipzig, de» 14. J»,i 1886. Die tteftrauerube» Hiuterlaffenen. Die Beerdigung findet Douner-tag srüh 8 Uhr vom Drauerhauie, Berliuer Str. S, au- statt. Heute früh b Uhr sentschlies »ach la»ge», schweren Leiden unser lieber, herzensguter Svbn und Bruder Paul im Alter von 10 Jahrea und bitten wir um stille- Beileid. Leipzig, den 1ö. Juni 1886 Di« kiestrauernde Familie H Aubrea«, König-ftraße Nr. 4. Heute früh?'/«Uhr wurde un« unsere kleine VsrlruS im zarten Alter voa '/, Jahre wieder durch den Dod entrissen. Leipzig-Reuduiy. 1b. Jani 1886. Uerudaril Uatia« und Frau klar» geb. tir««gvd»»vr. Donk. Für die vielen Beweise inniger Theilnahme, sowie de» reichen Blumenschmuck bei dem Hinscheide» ihre« gute» liebe» Söbnchro- Arthur sagt hierdurch ihren tiesgesühltestcu Dank die Familie Thurm. Für de» unerwartet reichen Blumenschmuck und die große Theilnahme, welch« »n« beim lode unsrer unvergeßlichen Tochter, Schwester uud Schwägeria Ummm entgegengrbracht wurde, sagen wir allen unser» inuiaste» Dank. Herzlichen Dank auch Herr» vr. Lebelt u»d Herr» vr. veoeal« für ihre Bemüdungeu, un- die Entschlafene am Lebe» z» erhalte», und Herra Pastor Jäger für sei« trostreiche» Worte am Grabe. Eutritzsch, am Ist. Juui 1886. Julia»« verw. Enberlet«. im Namen der übrige» Htaterbliebeue». Dank. Für die vielen Beweise inniger Theilnahme, sowie den reichen Blumenschmuck bei de,» Hin- scheiden unsere« lieben Sohne« und Bruder- Ernst jagen wir Allen, insbesondere Herrn Pastor Merbach sür die trostreichen L-orie am Grabe »ur hierdurch unseren tiesgesühliesten Dank. Frau verw Lrhnicker und Kinder. heim mit Irl. Margarethe Heine das. Herr Max Ditinch, Kausmanu in Äriiua, mit Frl. Melitta Schneider in Theniuitz. Herr Emil Bammler, Lehrer in Planitz, mit Frl. Minna Finke in Tre-den» Löbtau. Herr Rudolph Logel, Piarrvicar in Hüfgen b. Grimma, mit Frl. Margareta Epianger das. Herr Ernst Zeidler, Bürgerschullehrer in Dresden, mit Frl. Helene Einert in Bernftadt. Herr Otto Müller, Bildhauer au- Meerane, mit Frl. Hedwig Wütig in Lauter. Herr Max Beck. Bürgerschullehrer i» Aiinaberg. mit Frl. Anna Röder in Jodanngeorgenstadt. Herr Paul Bichweger in Lei-uig mit Frl. Clara Kratsch in Polschappcl b. Dre-den. Herr Curt Mehuert in Jreiberg-tors mit Fr. Hulda Zwadr geb. Wagner in Schöncwalde. Herr Robert Görnitz in Ltrieguitz mit Frl. Camilla Heinz« in Dörschnitz. Vermählt: Herr Otto Freund, Büger. schullehrer, mit Frl. Aurelie Gerlach in Stollberg i. E. Herr Lurt Wagner in Bautzen mit Frl. Elisabeth Rachlitz das. Geburrn: Herrn Carl Spengler jnv. in Crimmitschau ein Sohn. Herr» Rud. Schütz in Psarrhau« Niederzwönitz eine Tochter. Herrn H. Colditz in Lichtenstein eine Tochter Gestorbe«: Frau der«. Cvnsul Emma Graminann geb. Mart» in Hosterwitz. Herr Ludwig Richter, Maler i» Dresden. Herrn Bäckermstr. Leopold'- in Frankenberg Tochter Lie«chea. Frl. Martha Silbrrmana >i> Niederlichlena». Herr Heinrich Traiitniann, KriegSministerialsecretair a. D. in Dresden. Frau Amalie Steinhaus geb. Frieser, Schlossermeistcr-.Wittwe in Dresden Frau Lhristiaue Friederike Gierth geb. Kupplich i» Dregbe». Herr Earl Gustav Hähvek, Bäckermeister in Chemnitz. Herrn Wilh. DamieS' in Lheiiinitz Döchterchen Frieda. Herrn Herniann Dost'» in Chemnitz Eakelkiiid Clise Gottschlich. Frau verw. Filbrich geb. Schnell in Chemnitz Herr Carl Auto,, Pflugbeil in Chemnitz. Frau Friederike verw. Eiiemann geb. Fortagne in Bautzen. Frl. Clara Munke» ln Grimma. Herr Rudolf Gerber. Kaufmann io Plauen >. V. Temperatur IS Gr. N. Lchwimmuiiterrich» grün». S L»»0. »ch und billigst. Ldonenpr-, Irtueel» - W» urt-eta« n »«urtnSll»«!. Für Herren von8-'/,1u.4-9 Ubr. Damen v. 1-4 Uhr täglich. Wannen- o. HauSbäVrr zu »der Tageszeit. "AFstO Tamen: Dien«!.. D,iliier-t.u.S»aaad.v.'/,S- 'i.HU.Monrag.Mitiw .Frett. o.'/.st-'/.S Uhr LoMvu-MÄ- tttzw.-Irineko-, Un»,. Vamps-, Vouvb«- »»>! «1e«tr»i»>»».ItM«I«r. Für Herren von 8Uhr srüb bi» 8 Uhr Abend-. Taiiien : I. Ol. Mont., Mittw., Freit. 8—12 II. Ol. 1—4 Ubr tägl. I »o»« 8tr. 8 u. I«. Massage. Wannen-, Haus- ». Cnrbäder alltüxlt« I». Rim ckk-r!II EDFstO Damen: Dien-t.,Doiincrsi.o.Soniiab v.'/«9- S^üLMklUllLRELSLSLt^LL^V '/,11U. Montag.Mi,Iw.,Freitags.'/.2-bUl,r. MallL-SLÄ. LkLÜ Mtüevslem, u. u.rsernadrld.ntt«- bäöer bei Gicht. Rbeumatismus. ErkällungSleioea rc 5 Posis'raire 1b. TLgl.geSstnel voa Morgen- bis Abend«, ecoiilllnq: 7» 11^,11^1 Eüvglkl, MittaaS. Wanneneurbader genau nach ärztlicher Verorvnun« Dorolheenstraße 8. Geöffaei von srüh 6 biS Abend- 9. Lpeisrans«. 1. u. ll. Donnerstag: Gelbe Erbse» mit Schweiuefl. D V Münder, Iackowitz. Jur Lage. * Wir empfange» folgende» Bericht au- Berlin: Die Katastrophe vom Starnberger See bildet da- allcinige Thema der Unterhaltung an öffentlicher Stelle, wie im Privathause: wo zwei Menschen beisammen sind, wird der tragische Leoensabschluß de« König- Ludwig besprochen, an der Straßenecke, aus der Promenade, im WirthShau», im Pserdebahnwaaen, überall hört man die lebhaftesten Aeuße- rungen der Theilnahme über da- jähe Ende de- bayerischen König». Alle größeren Berliner Heilungen haben Extra blätter au-gegeb«n, uud obgleich dieselben in beträchtlicher Auslage gedruckt wurden, konnte der Nachfrage kaum genügt werben; haben doch an besonder» belebten Punctea de- Ver kehr» einzelne Zeitung-Verkäufer über hundert Mark an Extrablättern eingenommen. Aber e» ist nicht die gewöhnliche Neugier, die Sucht nach sensationelle« Neuigkeiten, welche die große Masse aller Großstädte von jeycr nicht gerade rühmlich aus gezeichnet hat. die heute die Leute so sehr zur Zeitungshalle treibt und den „fliegenden Händlern" «ne so ergiebige Ernte be reitet. e- ist vielmehr wahre und innige Antheilnahme, e» ist der einzig mögliche Ausdruck der Verehrung, welche daS Berliner Volk dem Dahiugrschiedcnen entqegenbringl. Es mao7paradox klingen, und doch ist cs «ine Thatsache: unter den Millionen Berlinern, welche König Ludwig ll. von Bayern niemal» vo» Angesicht zu feben bekommen haben, erfreute sich dieser Monarch einer gewissen Popularität, und dieser katholische Fürst, der sich auf vornehmer Höhe da» xrolrmnw vnlgus möglichst fern zu halten bestrebt war. der fast nur in einer sich selbst construirten idealen Welt lebte — er erfreute sich in gewissem Grade, ohne e» zu ahnen, der Liebe de» protestantischen, nüchternen kritiklechzendcn Berliner», welcher e» ihm nie ver- gostö»Gv«zt» ruxy ui« vergessen wird, wie er e» war, der von nationaler Begeisterung ergriffen e» sür seine heilig« Pflicht hielt, sie auch praktisch zu dethätigen, und nachdem er die historische Mission ver Hob-nrollern erkannt, die stärkste Säule de» protestantischen Kaiserthums geworden ist. Der getiebteste Mann deS deutschen Reiches ist Kaiser Wilhelm, und jeder Berliner liebt seinen Kaiser doppelt. Die Berliner Bevölkerung aber hat eS wohl gesuhlt und zu würdigen gewußt, baß König Ludwig nicht durch praktische Rücksichten der Politik, nicht durch Berechnungen der StaatswciSheit bewogen und geleitet wurde, daß vielmehr — so lange sein Geist noch frei war von jener de» iammernswerthen Umnachtung, welche ihn später ergriffen — sein ganze» Wesen aufging in der Hingebung sür die natio nale Idee. Und dieser edle, so großartig angelegte Geist, getragen auch von schönem und kräftigem Körper, er mußte so elend unleraehcn. Erschüttert stehen wir wieder vor einem jener Räthsel, sür welche eS hienieden überhaupt keine Lösung giebt; erschüttert fragen wir un», ob mehr da» Leben oder der Tod de» verblichenen zu beklagen. Wir brauchen nicht zu sagen, daß Kaiser Wilhelm durch die Kunde von König Ludwig'» Ende auf da» Tiefste ergriffen worden; es war gestern ein Trauer tag sür unseren Hof. und die Festesfreude war überall getrübt, wo die bayerischen Telegramme bekannt wurden. Die Einzelheiten der Ueberführung des König» nach Schloß Berg, sowie der letzten Vorgänge überhaupt werden natürlich vielfach besprochen. Daß der Geist des Könm» umnachtet war, wird hier, zumal nachdem da» ärztliche Gutachten ver öffentlicht worden, von keiner Seite bezweifelt; doch kann nicht verhehlt werden, daß man auch in Berlin e» nicht sür angezeigt hält, daß die bayerische Kammer die beweisenden und überzeugenden Thatsachen der Oeffentlichkeit vorenthält. Man ist vielmehr im Gegentheil der Ansicht, daß jede Ge heimhaltung hier ein schwerer Fehler loäre, ja, daß man kvr Interesse der Majestät und der Monarchie mcht offen genug sei» kann. In staatsrechtlicher Hinsicht ist durch den Tod de» König» keine Aenderung eingetreten. Bei der notorischen Regierung«- Unfähigkeit de» Prinzen — nunmehrigen König» — Otto ist Prinz Luitpold Rcichsverweser in dessen Namen. Daß uri nnt tel bare politische Folgen nicht zu erwarten sind, daß das Ministerium v. Lutz zunächst an der Spitz« der Ver waltung bleibt, hält man für selbstverständlich; sehr fraglich bleibt e» gleichwohl, ob da» Ministerium lauge im Stande sein ioird, unter dem neue» Regiment dem klerikalen Ansturm Stand zu halten, ob der Regent Luitpold sich in Zukunft ganz aus Seiten de» gegenwärtigen Ministerium» stellen und ten Einwirkungen von anderer Seite zu entziehen wissen wird. Wenn in einigen Blättern bereit» jetzt von einem Besuche de» Prinzen Luitpold in Berlin gesprochen wird, so ist die» al» ein« Taktlosigkeit zu charakterisiren. Wir zweifeln nicht daran, daß e» der Prinz ebenso al» eine Pflicht der Eour- toisie auffassen wie als Bedürsniß empfinden wird, dem deutschen Kaiser seine Aufwartung zu machen und überhaupt mit dem Hose von Berlin Fühlung zu suche». Aber die Ausführung diese» Plane» dürste immerhin erst im Herbste zu erwarten sein. Wohl aber dürfte Prinz Luitpold bereits vorher die Gelegenheit benutzen, Kaiser Wilhelm gelegentlich der bevorstehenden Reisen durch die bayerischen Lande seine Ergebenheit zu beweisen. Geffeutl. Verhandlungen der Stadtverordnete« »» »«. «at 188«.*) l>vf «rund de« Protokolle« bearbeite» und mttarthrllt.) Der Vorsitzende, Herr Aorftrber Justizrath vr. SchtIl er-ffurte die vvn 46 Stadtverordnete» »ud de» Herren Oberbürgermeister vr. Gevrgt «nd Stadlratb Esch« besuchte Plenarsitzung mit Brrlesnng solgender neuere» Registrondea-Ltngtnge: ». Mtttheitnng de« Nethe» über Anwendung vo» 1000 -4l vo» dem verstorbenen Herr» Gerhard, t» Firma Gerhard ü Hey, »r Unterstützung hiesiger hilfsbedürftiger Kranke» iw hiesigen Nähtische» Kronkenyanse. bei der Nrdacttv» a« 8. Juni. d. Einladung de- Ralhe» zur Theilnahme a» der Weihe de- südlichen FriedboseS, DieuSIag de» 1. Jnot dtese» Jahre« Vormittag- 9 Uhr. o. Rath-ichreidea, Adordnnvg einiger Mitglieder de» EolleginmS znr AuSloosung verschiedener Aaleihecapttalie» am 10. Ja»i diese« Jahre- Barm. 10 Uhr betr. Auf Lorschlag de- Herr» Vorsitzenden wird der Fincmzan«. schoß ermächtigt, zwei seiner Mitglieder hierz» abzuordneu. Der Herr Vorsitzende de- Finanzausschusses wird in dieser Beziehung da- Erforderlich« veranlassen. ä. Besuch de- Herrn RechtSanwal« vr. Eckstein uw Mtttheilong der Acten über Erbauung der Marienbrücke. Herr Vorsteher bemerkt hierzu, daß derselbe Antrag bet chm vor 8 Tagen von Herr» Rechtsanwalt vr. Eckstein gestellt worden sei, er aber die Miltheiluag der Acten verweigert habe, weil aach seiner Ansicht da- Stadiverorduetca-Lollegium überhaupt keine Acte» au Privatpersonen müzutheileu habe. Er überlasse dem Collegium die Entschließung aus da- Gefach. Herr Londgericht-director Bartsch ist gleicher Ansicht wie der Herr Vorsitzende. Die Acten de« Stadtverordaetea-Lolleginm« seien keine Acten einer öffeutllchea Behörde uud könnten daher keine-sall- ohne Zustimmung de- Rathe- mitgetherlt werden. Wären aber die Acten de- Collegium- wirklich als solche einer öffentlichen Behörde anzasehea, so würde sich die Mitrheiluag der Arten a» eine Privat person ebeasall- «nzuläisig darstellcn. Ob Herr Rechtsanwalt vr. Eckstein etwa versacheu werde, bez. mit Erfolg versuchen könnte, die Einsicht der Acten durch 8er- Mittelung de- Rathe- sich zu erbitten, könne dahingestellt bleiben. Iedeusall- sei aus da- Gesuch de- Herra Rechtsanwalt Oe. Eckstein dieSseit» niLt- writer zu thun. Da- Gesuch wird einstimmig abgelehui. e. Jahre-bericht de- Handlung-gehülfen > Unierstü^miglverfm- pro 188ö in 10 Exemplaren. Dieselben liegen auS. L Gesuch de- Herrn Stadtverordneten Kausmauo Wagucr um Urlaub aus unbestimmte Zeit wegen Verschlimmerung seine- Gksundheil-zustandeS. Der Urlaub wird einstimmig bewilligt. Nachdem man noch genehmigt hatte, daß heule die Vorlage, Ein setzung einer gemischten Deputation sür die wettere Bearbeitung de» Projekte« für die Berbretiereng de« Thoma-gäßchen-, obwohl die selbe bt-her noch nicht ans der Tagesordnung war, zur Be- rathung und Beschlußfassung gelange, tritt man tu dt: Tage«, ordauag ein. Herr Schneider refertrt für den Oekonomteau-schuß über: Verwendung von 1üS4 ^l 79 nj sür Reparatur de- alten Herrenhauses auf dem Rittergut« Lößnig n «aut^ Betrieb. Der Ausschuß beantragt: Zustimmung zur Vorlage, wünscht aber, daß nunmehr auch Alle- crjüUt sei, was zur Reparatur der Gebäude de- Rittergut« Lößnig gefordert werden köuue. Ter Ausschußanlrag wird einstimmig angenommen. Derselbe Herr Referent berichlet sür denselben Ausschn» über: die Abrechnung, betreffend den Neubau de-PjerdestallgebäudeS und den Umbau de- Scheuuengcdäude- ans dem Klostergute Connewitz, sowie über die Abrechnung, betreffend den Neubau de- Pferdestallgebäude» aus dem Rillergulc Cunner-dors. Zu jeder dieser beiden Abrechnungen beantragt der Ausschuß: Richtigsprechung. Dieser Antrag wird ohne Debatte einstimmig angenommen. Derselbe Herr Referent berichtet weiter sür dca Ockouomie- auSjchuß über die Rückäußerung de- Rathe- aus den wiederholten Antrag de- Collegium- aus Versetzung der Plakatsäule vor der Tuchhalle und beantragt Namen- desselben: hierbei Beruhigung zu fassen. Der Ausschuß will nunmehr hierbei Beruhigung sassc», wenn er auch seine Gründe sür die Versetzung der Placatsäule l.ach dem Platze am Kramsta'schen Hause nicht widerlegt finde. Dagegen wünscht der Ausschuß, daß die Säule, die sich aus dem Bcuauen be finde, beseitigt werde» möge. Herr Sußnian» bedauert, daß durch den Au-schußantrag die Wünsche vieler Petenten wegen Versetzung der Placalsüule unberück sichtigt bleiben. Er könne die Gründe de- Collegium- sür die Ver setzung Vicht widerlegt erachten und halte die Wünsche der Petenten für gerechtsertigt, werde daher gegen die Vorlage stimmen. Da» argen bitte er auch seinerseits den Rath dringend, deu GaSrohr- stumps ans dem Brunnen zu beseitigen, da derselbe da« Brunuen- gehänse verunziert. Sehr bedauerlich sei es auch, daß dcr Nath eS obgelehnt habe, die Uhr aus dem Brunnen anzubringen. Der BuSschußaalrag wird gegen S Stimmen augeuommcü. Ueber die Vorlage, btr. den Raths beschuh: „die Koste» im Gesammtbetrage von 15,574 ^l 36 für Veränderung der Umgebung der Lutherkirche dem Kirchenbao- vereine zu erlassen und aus die Stadtcasse zu übernehmen" referirt sür den Oekonomie- und Gasausschuß Herr Schneider. Die Aulschüsse beantragen Zustimmung zur Rathsvorlage, und tritt man diesem Anträge einstimmig bei. E- solgt Bericht de-Herrn Oehler für den Ga-- und Ockonomie- au»Ichuß über die Vorlage de- Rathe- betr. Entwässerung de- östlichen Theile- deS Areale- der Gas anstalt I mit einem Auswand bi- zu 2395 30 » «illto Anlagen in der Gasanstalt I. Bon den Ausschüssen wird empfohlen: die Vorlage zu genehmigen. Dieser Antrag findet einstimmige Annahme. Herr Seyssarth referirt sür den Bauausschuß über die Abrechnung, betreffend die Herstellung de- Filtrrbrckea» IX. neben dem Sammelcanale zwischen dem 13. und 14. Luslschachte. Der AuSschußanttag lautet aus Richtigsprechung dieser Abrechnung und wird dieser Antrag einstimmig angenommen. Derselbe Herr Referent berichtet sür den Bau« und Oekonomie« ausschuß über: Anpflanzung von Bäumen um die aus dem Eüdplabe, aus dem jyorkplatz« und vor der Gartenstraße zu errichtenden 1 Aborte mit einem Gesnmmtauswand vo» 64» „C. Die Ausschüsse empfehlen: die Vorlage zu genehmigen. Herr Schneider macht aus die mangelhafte Spülung der öffentlichen Aborte ausmerksani, nachdem da- Collegium genehmigt hatte, daß Herr Redner hierüber bei dem jetzigen Anlaß da- Wort ergreift. Derselbe hebt insbesondere hervor, daß da- Pissoir an der öst lichen Durchfahrt de- Neuen Theater- sehr schlecht gespült und dr-inficirt werde, woraus er übrigen- schon früher, jedoch ohne Erfolg, hingewiesen habe. Er wollte nicht unterlassen, die- heute mid z»»r z»»letch tm Allgemeinen tu Betreff der öffentliche» Aborte zu wiederholen, da c- sich hier gerade um neue handele, welche inmitten des Verkehr- ihren Platz erhallen werden. Deu AuSschußantrag »»»ml mau einstimmig au. Herr Seyssarth reserirt weiter sür dieselben Ausschüsse über: Ausstellung eine- siebenstelligen Pissoirs vor dem PeterSlhore an Stelle der dort stehenden dreistelligen derartigen Anlage uud Versetzung dieser Anlage an den Schlcußiger Weg gegenüber der Brandbrücke mit einem Aufwand bi» zur 4294 51 bezüglich 905 ^ Die vereinigten Ausschüsse empfehlen, nachdem nun die früher vermißten Pläne vorgelegi worden sind: der Vorlage zuzustlmmen, welcher Antrag einstimmig angenommen wird. E« solgt nun Bericht de- Bau-, Ockonomie- und Finanzausschüsse» über da« Rctthsschreiben wegen Einsetzung einer gennschleri Deputation zur Borberatbuag de» ProjectcS, betr. die Verbreiterung de- TliomaSgäßchenS. Herr Direktor Or. Jerusalem als Referent erinnerte an die seiner Zeit zum Beschluß erhobenen Ausschußanträge 4—7, deren Hauptmotive wiedergebend, und bemerk, man habe erwartet, daß der Rath zunächst die Anträge 4—7 in Erwägung ziehen würde, bevor cr mit neueren Anträgen käme. Unerwartet dessen kam der Rath mit dem Anträge, da» Ab kommen init Herrn Witzleben zu genehmigen. ES wurde daraus hin vom Collegium abgelehui, einen Beschluß in diesem Sinne zu fassen, weil erst kurz vorher die Entschlüsse de- Collegiums dem Rathe milgctheilt warcn und die Sachlage sich in zwischen nicht geändert habe. Jetzt beantragt der Raid die Niedersetzung einer gemischten De putation zur weiteren Bearbcilung des Projecle«. Man erkannte an, daß der Vorschlag de« RatheS aus guter Ab sicht beruh«, glaubte aber, daß die weitere Bearbeitung vorwiegend technischer und finanzieller Art sei und darum dem Rathe bez. dessen Beamten zuläme; auch meinte man, daß die 5 Mitglieder deS Colle giums, die in die Deputation kommen sollten, in eine schiese Stellung kommen de», in Betreff ihrer 'Abstimmung vinculirt werden würden. Man war übereinstimmend der Ansicht, daß man derartige Mit- arbeitung des Collegium; an der weiteren Bearbeitung de- Projekte- ablehncu und dem Rathe dieselbe überlassen solle. Der Finanzausschuß äußerte sich auch dahin, daß namentlich in den Erfahrungen, die er bez. der gemischten Finaiizdeputation mit der Begebung der Anleihe acmack.t habe, keine Ermunterung vorliege, sich in einer solchen gemischte» Deputation vertreten zu lassen. Im Uebrigen meinte man, daß man die weiteren Berathungen in einer so wichtigen Sache, wenn man sie aus den Kreis einer ge mischten Deputation beschränkte, doch zu sehr der Ocffeittlichkcit ent ziehen würde. WaS schließlich daS Gebot de- Herra Witzleben anlange, so halte» eS die Ausschüsse sür kein Unglück, wenn wirklich der Verkauf an dcnielben jetzt nicht zu Stande koinme. Man könne nicht zn- gcbeii, daß die Möglichkeit eines gleichen oder bessern Gebote- spater ausgeschlossen sein würde. AuS allen diesen Grünnde» kommen die Ausschüsse gegen 1 Stimme zu dem Anträge: die Rntheworlage abzulehne». Herr Oberbürgermeister entschuldigt die Abwesenheit de- Herrn Stadlralh Or. Wnngmiann in dessen Name», welcher durch eine auswärtige Expedition behindert sei, und bemerkt sodann: Es handele sich doch zunächst darum, eine Direktive sür die Techniker zu geben, um nicht technische Erörterungen nach einer Richtung hin anzustellen, die vielleicht gar nicht vom Collegium intendirt worden sei. Um ^.artige, möglicher Werse überflüssige Erörterungen zu ver- meiden, wollt: man die Sache mit den Stadtverordneten in einer gemischten Deputation besprechen, damit man die Intentionen de- Collegium- ^«besondere darüber, wie die Fortsetzung de- TbomaS- gäßchcns gedacht sei, noch näher kenne» zu lernen Gelegenheit habe. La- Collegium bez. dessen i» die Deputation zu wäblendc Mitglieder brauchten ni^t zu bcsürchten, daß sie sich präju- dicirten. Es bliebe den Betreffenden ja immer noch die Möglichkeit, wenn sie in der Commission überstimmt würden, ihre Meinung hier im Collegium noch gelten!) zu machen. Der Rath habe seinen Bor- schlag nur im Interesse de« guten Eiiivernchinens beider Collegien und besserer Förderung der weitern Bearbeitung der Sache gemacht, und bitte, den Vorschlag auch in diesem Sinne auszusassen. Herr Herrmann bemerkt, in der ganzen Sache trete eine ge wisse Eile zu Tage, die sich nur erkläre» lasse, weil da- dem Rathe günstig scheinende Gebot deS Herrn Witzleben vvrtiege. DaS Collegium habe seine Beschlüsse in dem Sinne gesoßt, daß man die Möglichkeit der Verbretterung sicher» wollte, dagegen für die AnSlührung und alle damit zusammenbäiiqenden Fragen erst einer gründliche» Erwägung und Bearbeitung Platz greisen lassen wollte. Eine solche sei aber lediglich Sache deS Rathe«, »nd könne er dies« Ansicht durch das vom Herrn Oberbürgermeister Gesagte nicht widerlegt finden. Dadurch, daß Herr Witzleben cm anständige- Ge bot aus einen Platz gethnn habe, welches aber nach Ansicht der Aus schuß»,ttglieder den Werth des Platzes nicht erschöpfe, könne kein Anlaß zu einer Veränderung deS Standpuncte- de- Collegium- in dieser Sache gegeben werden. Herr Referent bemerkt, wenn auch 5 Mitglieder deS Collegiums kn die Deputation kommen, so lerne der Rath dadurch doch nicht die Ansicht des ganzen Collegiums näher kennen. Di« technischen Arbeiten, welche doch nicht so schwer sein könnten, da schon Pläne der Imim.. killen-Gesellschaft in doppelter Bearbeitung vorliege», sowie die Entschließung über die Finanzsrage sei gewiß zunächst Sache deS RatheS, Herr Oberbürgermeister entgegnet, der Rath sei bei dieser Sache in einem eigeiilhüniliche» Dilemma, da derselbe genaue Direktive vom Collegium noch nicht habe, wie er weiter verfahren solle, andererseits es aber auch scheine, als wollte das Collegium geradezu die Offerte deS Herrn Witzleben ablehmn; dann niöge man aber auch diesen Beschluß geradezu fassen, damit eine bestimmte Basis gewonnen werde. Herr Hager bemerkt, dost er In den Ausschüssen für die Raths vorlage gestimmt dabe, und die- auch noch heule tku» werde. Er sei sür Niedersetzung der gemischten Deputation, was er sür eine ganz geeignete Modalität halte, wogegen er in den, AuSschußantrage eine ihm nicht zweckmäßig scheinende Hinausschiebung der Sache finden würde. Herr LandgerichtSdirecior Schmidt hält die Niedersetzung der Commission sür zwecklos, weil, wie schon der Herr Referent bemerkt habe, keine Garantie geboten sei. daß die der Eommissioa angetzörruden Müglieder de- Collegium- auch wirklich die Meinung de- Plenum- repräseutiren. Herr Roßbach ist sür die Rath-voriage; die Commission sei zweckmäßig, weil e- sür die weitere Bea.beitunq der technischen Frogen nöihig sei, genaue Direktive zu gewinnen. DaS Witzleden'sche Gedo« halte er sür nicht unangemessen; er bitte, e» nicht so von der Hand zu weisen. Herr Herr mann bemerk, man habe sich nicht dahin au-« gesprochen, daß da» Wihlebcn'iche Gebot abgelehnt werden solle; man habe nur gesagt, es könne ein höhere- Gebot wohl ersolgen. Im Uebrigen präcisirt Herr Redner die Stellung de» Collegium- noch dahin, dost e» demselben nach dem vorgelegtrn Material nicht möglich war, sich schlüssig über die weiteren Fragen zu machen. Dazu müßte eine größere Klarheit zunächst in die Sache gebracht werden. Wenn Herr Oberbürgermeister sage, eS könne vom Rathe nicht verlangt werden, mehrere Projekte zur Auswahl auszuarbetteu, so müsse er doch entgegnen, daß die Sache sich eben ander- nicht Weiler führen lasse. ES könne sich in der Haupt sache auch nur um di« Frage, ob einseitige Bebauung oder Passage, handeln. Herrn Roßbach könne er nicht beipflichten. Die Besprechung in der Commission würde nutzlos sein: die Meinung de- Einzelnen könne der Decerurnt voa jedem Mitglied« aus Wunsch gewiß siet- erfahren, aber gegen den Beschluß aus Niedersetzung der Commission müsse er sich erklären, sonst müßte man die- schließlich bei jedem ParcrllirungSvlaa thun. Nachdem Herr Oberbürgermeister nochmal- sür Annahme der Rath-voriage sich verwendet, und eia Antrag de- HcrrnPros.Or. Arndt aus Schlußder Debatte keine au-rcichcnde Unter- ftützung gesunden hatte, bemerkt Herr Schneider, der Rath scheine im Gegensatz zum Collegia» die Verbreiterung de- ThomaSgäßcheuS gleich vornehmen lassen zu wollen; er seinerseits könne die- nicht wunscheu. Wolle der Rath specicllea Beschluß über da- Witzleben'schc Gebot haben, so möge er ote< beantragen, und werde daun gewiß Beschluß vom Collegium gesaßt werden. Herr Vorsteher bemerk zur Motivtrung seiner Abstimmung für den Ausschußanlrag, daß er zwar ebeasall« die gute Absicht de- Raihe- bet seinem Vorschlag« anerleaae, aber daß für Jemanden, der, wie er, den» Collegium längere Zeit augehörr, die Zuversicht aus die Wirk samkeit der gemilchten Commisstoa namentlich in technischen Fragen doch durch die gemachten Erjahrnnaen etwa« herabgedrückt erscheinen müßte. Früber sei der Rath wohl selbst der Meinung gewesen, da der selbe bei dem südwestliche» Bebauung-plan aus Niedrrsetzuung einer vom Collegium beantragten gemischten Commission nicht eingegaugea sei. Die früheren Beschlüsse de« Collegium« t» der Sache stellen sich al- reine Compeomis vorschläge dar, »nd könne man gewiß nicht sogen, daß die 5 Mitglieder, die in dir Commission kommen sollen, i»> einer solchen Sach« dt« Meinung d«s Collegium- repräsentier» könnten. Die jetzt erforderliche technisch« und finanzielle Bearbeit»», könne doch wohl so schwierig nicht sei», etwa austauchrndr Zwischen- fragen könnten wohl von beiden Collegien im Plenum erledigt werden. Von der Thätigkeit der Co «misst»» könne er stch diel Nutzen nicht versprechen. Herr Referent spricht nochmal» ffir dt« Ansschußanträge, ver wahrt die Ausschüsse bez. da» Collegium gegen den Vorwurf de» Herrn Oberbürgermeister-, daß die Sache tu nnbtlliger Weise b«. bandelt sei, indem er aasührt, daß tm Gegeathetl dt» Sa»schasse die Sache, in welcher nur mangelbaste Uuterlage, vom Rathe vorgelegt wuedeu, mit sehr großer Sorgsalt und Srlbstübrrwiodnvg behandelt haben, und bestreitet auch unter nochmaliger Darlegung »anienilich de« Antrag« 5 de- Collegium-, daß dessen Anträge nicht die uöthige Direktive sür weitere Bearbeitungen gegeben hätten. Herr Oberbürgermeister erwidert, er habe keine Vorwürfe gegen Ausschüsse und Collegium au-sprcchru wollen. Der Rath Hab« dem Collegium so viel Unterlagen gegeben, als bet der Kürz« der Aeit möglich war. Nicht näher bearbeitet war da- Project dvr Immo- bttiengcscllschaft nur insoweit, al- der Rath e» überhaupt nicht weiter verfolgen wollte. Schätzungsweise Angaben würden immerhin anch bei writerer Bearbeitung nöihig sein, die etwaige» Beiträge der Adjacrnten aus der Nordseite könne mau nicht ermitteln, wen» man nicht geradezu bestimmt ihm sage, wann die Sache an-gesührt wrrdea solle. Er bitte nochmal-, wenn man die Verbreiterung überhaupt noch lassen wolle, da- Witzlebea'sche Gebot abzulehnen, damit der Rath wisse, woran er sei. Herr Referent weist aus die Mangelhaftigkett de- in dieser Sache vom Rathe vorgelegten Finanzplanc« hin, meint, daß Bei- gandluiigcn mit deu Adjacenien aus der Nordseite doch nicht aeradezu unmöglich seien, und befürwortet nochmal- de» Ausschußanlrag. Uedce das Witzleben'iche Gebot werde man sich schlüssig machen, so bald die ersorderlen Unterlagen beschafft würden. Herr LandgerichtSdircclor Bartsch bemerkt, daß Herr Witzleben früher sein Gebot an keine Frist gebunden habe; ganz abgesehen hiervon aber, Halle er es sür kein Unglück, wenn au- diesem Ver kaufe jetzt nichiS werden sollte. Die Intention einer großen Anzahl ron Mitgliedern des Colle giums sei gewesen, daß die Verbre-terurg nicht sofort zur AuSsüh- rung komincn solle. Er werde auch heu.e sür deu Ausschußanlrag stimme». Herr Herrmann bemerkt, cr habe Herrn Stadtrath vr. Wangemann schon erklärt, daß er sür die Nicdcisrtznng emcr gemischten Deputation nicht sei» könne, daß aber, wenn der Rath die Intention z. B. der Vorsitzenden der Ausschüsse kenne» lernen wolle, jeder derselben sich gewiß gern zur Verfügung stellen werde. Von einem Mißtrauen gegen den Rath und dessen Vorschlag in dieser Sache sei !n den Ausschüssen keine Rede gewesen. Herr Rechtsanwalt Zinkeisen spricht die Ansicht aus, dost zu nächst keine umsäugliche Bearbeitung, sonder» nur die Ausstellung eine- Pro 'rnnimcS für die wettere Bearbeitung zu erfolgen brauche, über do« sich das Collegium schlüssig z» mache» Halen werde. Der Ausschußanlrag wird gegen 3 Stimme» angenommen. Für den Finanzausschuß reserirt »och Her, Herrmann über: üoiito 29 „Aergwerkskuxe" des Hauohallplaiie« ans da) Jahr 1886. Vom vorgenannten Ausschuß wird beantragt: das Conio in Einnahmen und Ausgaben zu genehmigen. Herr Referent bemerkt: Der Ausschuß habe mit seinem Bericht über da« Conto gezögert, um erst bei, Geichästsbcricht über da« Mansfeldcr Werk nbzuwarttn und ei» klares Bild über die Lage diese« Unternehmen« geben zu können. Er ma hte nunmehr au- dem jetzt erschienenen Geichäitsberickit nähere Mittheiluiigen, indem er hervorhob, daß der Bericht die jetzige Krisis iinnicnllich der Silber- entwerthung durch die deutsche Müiizgesetzgebung »nd der außer ordentlichen Uebrrpriduction an Kutscr zuschreibe, wodurch enorme Preisrückgänge in Silber und Kupsec stalisanden; da« Werk habe auch mit gr»ßer Masser-noth zu kümvscn gehabt, was eine große Erhöhung der Wasserhattuiigskostcn zur F»Igc hatte. Der Gesanimlverlust betrage 653,338 Nach einigen Mit- theilunqen darüber, wie daS Werk den Nebelsländei, entgegenzustreben bemüht sei, giebt er noch einen zffsermäü gen Ucbcrblick über die BermöqcnSberechnung, wonach sich nach Abzug der Anleihe von 9,433,500 .X da- Vermögen überhaupt aus 18,844,190 ./I 83 stell, w»S gegen 1884 einen BermügenSrück:nng von 3,2lbt,000 ergebe. Wie dies mit dem Verluste von 653,338 in Einklang zu setze» sei, darüber habe er g«nz Vestimmle) nicht erfahren können, und gehe die- auch a»S dem Rechenschastsbencht nicht hervor. Ausbeute könne pr» 1886 nicht gewährt werden, und sei e» nur der Vorsicht, nicht alle BetriebSüberschüsse zu vertheilen, zu danken, daß bis jetzt ohne Zubuße auSzukommen war. Der AuSschußantrag findet einstimmige Annahme. Hieraus wird die öffeniliche Sitzung geschlossen und in eine nicht- öffenlliche Sitznng eingetrcten.
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