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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.06.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188606206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860620
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860620
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-06
- Tag1886-06-20
- Monat1886-06
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.06.1886
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i»M> «»t. 4 lgu« w«4 UU.40 UM. >ir. 4 UL- t>« 101- tll0- W4— I«rd,tA. ILlÜ IIS— 1-8.- >«- WOb0 L!w SS— 4-.LI «S- ,li>.- ii'.- «8.W Lvuö St. N.- l>7- 1ILUI s>^« I4L-- s».- 7S« um.-a «baut»» tu «o» »drt» u drtU »vriU »»od.-8 UU Volk»» «»»«eo 2d») er» 8» !ul»»ri> u»ü !». . 000V. )Ld1»o rtnc.1 >»l> nlionr» ,I1i«d» ,4,6o.> l»ut»r, -rdit»> «e»i >»r) >riin»> »5»dr. -F»dr dt»I»> »vo> «-ict» »dL d»0»>> >rixr :» »«od.l e«ioU> .gi«rt> -»ttt» itt,n ». i»r«t 8», <» 1->8 S 4« S 4-L 0 « a »w a »o o j«- >» i-o a >tb <» »- a c» s <r sr n v, « >8 » «>!« S <r «q. ,» «1. a Vl. s 0>i. O AS U S v, a «1, u n>g s -«d» a 8 s «dr a 4 s L S 4 S Sch a l«»!. >00 141 4.50 X. rr kuui- 0 35^4. 1.70 >», p» . lOidül 3.70 ^4 r /uul- une'll. >- b'/... ?«ni»m -ir 5'/- >. <soo i >. gaaä »«4'.'.. 0. One lo. üno 4> 3»,.. >r »'-« äo. äo. woä«. ' 7»-. »»iV: 10.003 trunü. ixr, 1S4. erikd- i. Kon- «»irr »»irr .tzi«. ) »er Vtar chser Mrfchcktnr täglich früh S'/, Uhr. ,»t LrPettti,, Johauuelgaff« 8. APrechßLiten her Leöark,« vormittag« 10—18 Uhr. Nachmittag« 5—0 Uhr. »«r fü» heftim» »ta,ev hi« b. -»»»Fsttta««» r tzi« »L N>öÄ „«frützl »IchUfnl«»«tz« «r«t« u» '""AL ht«'/.», Z> Ze« Filialen für 2«s.-A«»ah»e-. Vt» Rle»«. U»«verfität«straße 1. ro»t« L-sche. Kathariaenstr. SS» p. mir hl« '/»> »hr. eiWgcr.TllgMM Anzeiger. Organ für Politik, LocalMichte, Handels- «nd GeschüstSverkehr. Auflage 1S,6»0. ^donnewrnlsprris viertelj. 4'/, Mk. incl. Bringcrlobn ö Mk., durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer SO Ps. Velegeiemplar 10 Pf. chebstoren für Lrtrabeilagen fin raaeblan-Format gefal»» ohne Poftbesordcrung ÜO Mk »tt Postbefürderuag 60 Mk. Insernte «gespaltene Petitzeile SO Pf. IhrSgrr« vchnfteu laut uns. Prei«verzeichniH. rabellarifcher u.Merniatz nach HSHenn Tarif. Neriamen »uier dem Redactiousstrich die «gespali. LrilrbOPf., vor den Familiennachrichten dir Sgelpallene Zeile 40 Pf. Inserate stad stet« an die i-rpe»iti«« zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prnovuweramio oder durch Post nachnahme. ^-171. Sonntag den 20. Juni 1886. 8V. Jahrgang. Amtlicher Thetl. «elniürchr Ätz»», »er Lkrttrerertrete» «tttmach, »e» SS. 2«»t »88«. «».,»« «»,, Uhr, t» Gmrel« »»» L. Bürgersshttte. ra«e««rd»tt»g: I. Bericht d«s Bau«. Schul« «nd FInanzauDschusse« Über > Erbauung der H Berirttschul«. II. Bericht de« Bauautschuffe« üb«r Herstellung von Privetanlage« und »iuer Hausmann-wohnung « der alteu lhoma-schule. M. Bericht über di« Rechnung der Gasanstalt I auf da« Jahr >884. IV. Bericht de« Verfassung«- «nd Finanzausschüsse« über die RathSvorlage, detr. di« Verlängerung de« Theater pachtvertrage«. Sarlen-Verpachtn«-. Bon dem der Stadtgemeinve gehörigen, hier an der I Promenade hinter dem da« Kloster genannten Haosgrundstück Slostergufle Nr. k> gelegenen Sarte»«r»ale ist die pachtsrei werdrnde Ahthrtl«»« 8, die erste lt»k« am Giaganae »«» »er Promenade an«, vom ». «kovemder d. I. an gegen einjährige Kündigung anderweit zu ver pachten» Pachtgesuch« werden auf dem Rathhause» 1. Etage, Himmer Nr. 17, entgegengrnommen, auch können daselbst d»e Ver«! pachtungsbedingungrn ringrsehen werde». Leipzig, drn 1«. Juni 188«. Der -lath der Stadt veipzia. Krumvi« Seneralversammlung .. der vrt«trankrneafie II kür Metallarhettrr zu Leipztg und Umgea »ir««tag. d,„ 2S. Juni 188«. «Heu»« 8 rreou dr» Vkrbande«, Wkststroße Nr. 33. l., Zm IkSordnung: e«V Uhr Zimmer Nr. L. Abnahme der Rechnung o»f dir Zeit Vom I I». 2889. Vr. Georgi. biegel. zur Rotzstraße, Vekaimtvlluhlmg. Degen Einlegen« von Ea-rohren wird die Kürnderger Gtratze auf der Strecke von der Sternwarten« vi« einschließlich der Straßenkreuzungen, von Mittwoch, den LS. ». M. ah auf die Dauer Ver etwa 10 läge in Anspruch nehmenden Arbeite» für «Lea »nbefngten Fährverkehr gestverrt. Leipzig, am 19. Jun, 188S. Der Rath der Stadt Leipzig. IX. 6KL4. vr. Georgi. Hennig. Bekanntmachung. r Smtt Rudolf Meister Kauf. Loui» Meister, Kohleiistraße Nr. lS. Part., lene Wahl zum Armenvfleger im 20. Disiricte Nachdem Herr Emil Rudolf man«, in Firma Lou oie auf ihn gefallene anarno»»»eii hat, ist derselbe am l t. Juni d. I. durch Herrn Districl«vorsteher Lehrer Albert Ling« in diese« Amt ringe« wiese» worden. Leipzig, den 1«. Juni 1886. Da« Armendlreetorta«. X. A. 4SI. Ludwig-Wolf. A. Der am 25. Avril 1845 zu Waldenburg in Schl, ge borene Barbierqeblttfe Adolf JnltnS Wilhelm H-tnfch, welcher hier durch KrankenhauSverpslegung der öffentlichen Unterstützung anheimgesalleN ist, hat bei seiner Befragung über seine Anfciitbaltöverbältntsse (er will u. A. von 1881 bi« 1885 ununterbrochen in Breslau aufhältlich gewesen falsche Angaben gemacht. Behuf» Feststellung de« Unterstützung««Wohnsitze« de« p Heinfch ersuchen wir im Vetretuna«salle unter Bezu nehme auf ß. SS de« Gesetze» vom S. Juni 1870 um noc malige genau« Befragung de» Genannten «nd Anbersendung einer Abschrift vr» hierüber ausgenommenen Protokolle». Heinfch war mit einen, Arbett»zeugnib> ä. ä. Langenbielau, 18./10. 1885 (dasselbe ist nach Auskunft de« Amt-vorstande» daselbst für «Inen erst IS Jahre alten Barbtergehülsen DU- Helm Heinsch auSgestrllt worden), sowie mit einer Bescheini gung, aus den Namen Friedrich Wilhelm Leberecht R»»uer lautend, ck. ä Lspenhatn, 2. Januar 188«, versehen. Leipzig, den 15. Juni 1S8S. Dev Rath der Stadt Leipzig X. «. VI. 2S08. (Armeuamt). Ludwig-Wolf. Dolge. Lrueurrt wird die von un» am 20. August 1885 erlassene Bekannt machung. die Aufforderung de» Gchlossergesellen B-r»hard Wilhelm Hanaemaaa zur Fürsorge für seine Familie betrrfsead. Leipzig, den 18 Juni >880. Der Ri ». VI. 2309. lath der Stadt Letpzlg. (Nrmeaamt.t Ludwig«Wols. Dolge. Veklmnlmachull-. «maeld», »»« «nschluh an »t« Ota»t-Ker,s»rr<ei,rtchtU>« kur Leipzig » Neve AnschlSss« ,u die Ltodi.Ferniprkchelnrlchtuaa für Leipzig »ere» Herftelun, in der »weiten vaupertod» de« laus«»»»» Jade»» gewünscht wird, sind spätestens bi» zn« I.Jult bei der Lber-Posidirection anzuimldeii. Line bestimmt» Zustcheroog, daß »ie »ozameldraden Anlchlüst» noch im lausend«» Jahr« zur Au», sühruna »»langen, kann indtflen »orerft nicht «Nheilt »erdeu. Anschltst«. «»ich» erst «ach pe« 1. Juli aaqttneldet werbe«, tönn»« im lausenden Jahre nicht mehr „«»qesabrt «erdeu. Gl«rr Gr«eurrii«g Per hier bereit« 0»r,e«erttr« An» »el»««ge« brbars e« «icht. Leipzi-. de« 17. Juki >886. dea 17. Juui Der Sailerltch, Lber-Oostbtrrclor. «alter. im Bureau T a i 1) Beschlußfassung über 1 ^ , 1. December 1884 bi» 31. December 1885. ») Etwaig« «ntrLqe A. 50. Abi. 4 des Eastenstutut«. Theiliiehmer an d« «erlammluug flud die Herren Berttrtrr der Mitglieder und der Arbeitgeber. Leipzig, dru 7. Juni 1886. Der varsttzmde: — Richard Hetue. Sapitzky Generalversammlung .. ^ brr vrtokraukrneasse V kür die Deriiliuduftrie zu Leipzig und U««me»d Dannersiaa. den 1. Juli 188«, Abend» 8 Uhr im Bureau de« Verbandes. WMraßc Nr. 33, l., Zimmer 5. Tagesordnung: 1) Beschlußfassung über Abnabme der Rechnung auf die Zeit vom 1. December 1884 bi« 31. December 1885. Boruahme der erforderlichen Neuwahlen sür den Borstuud. Etwaige Anträge A. 50. Abs. 4 deS Lassenstatut». heiluehmer an der Versammlung sind die Herr«» Vertreter der Mitglieder und der Arbeitgeber. Leipzig, de» 17. Juui 1886. Dar Vorsitze«»«: Dagobert Hofmanu. Kapitzfr, Generalversammlung ^ der vrtStrankencasle XI ^ küt Gchnetderet u«d Putzmacheret zu Lrtpzt« «»d U»«e»end »rrttag, dm 2. Juli 188«. «dm»« 8 »», im Bureau de» verbände», Mestftraß» Rr. 3», I., Zimmer ö. Tage-orduuug: 1) Leschlußsastuug über Abnahme der Rechnung auf die Zeit vom 1. December 1884 bi» 31. December 1885. 3) Vornahme der erforderlichen Neuwahl für den Vorstand. 8) Elwalge Anlrilge «. 50. Abs. 4 de» Cassenstatitt». Theilnehmer an der «ersammlung sind die Herr«» Vertreter d« Mitglieder und der Arbeitgeber. Leipzig, den 17. Juni 1880. Der Vorsitzende» ^ «. Vollstadt. »apihky. Generalversammlung ^ »er vrtskrankrntasie XVH kür dte verkrl»r»grwer«e zu Leipzig und »utgegmd Sonnabend, den S. Jnlt 188«. Abc,,»« 8 Uhr im Bureau deS BerbandeS, Weststraße Nr. 33, 1., Zimmrr 5. Tagesordnung: 1) Beschlußsastung über Abnahme der Rechnung auf die Zeit vom 1. December 1881 bis 31. Drcember 1885. 2) Bornahnie der ersordrrlichen Neuwahl sür den Vorstand. 3) Etwaige Anträge 8 50. Abs. 4 deS Eassenstatuts. Theilnehmer an der Versammlung sind di» Herren Vertreter der Mitglieder und der Arbeitgeber. Leipzig, drn 17. Juni 1880. Der Vorsitzende Moritz Ritter. Knvitzkv. Daß von der Polizeiverwaltniig in ElSIebe» am 14. Juni 1880 aud Nr. 49 für die Wirlhschafierin Auguste viüäer au» Presse! ausgestellte Dienstbuch ist im MLrz d. I. abhanden gekommen und im Auffindungcsalle anher abzulieferu. Leipzig» am 14. Juni 1886. Da» Polizetamt drr Stadt Leipzig. B reis ch »eider. Fnldir. Mannlmchung. Die Elsterdrücke bei Gchlentzig ist wegen einer umfänglichen Reparatur sür de» Fährverkehr bi« auf Widerruf gesperrt. Kteiuzschochcr, den 19. Juni 1886. Der Gometndcvorftaud. El. Rammelt. Nichtamtlicher Theil Jur Lage in Bayern. Da» Außerordentliche in drn Ereignissen, welche sich in drn Lagen vom 9. bi» zum 13. Juni in Baveru abgespielt haben, hatte ein« Ausreguug erzeugt, welche eine ruhige und unbefangene veurthrilung der Sachlage unmöglich machte. Allmälig beginnt man sich aber in dem Ehao« zurecht zu finden, und die besonnene Uebrrlegung gewinnt Uber die Leidenschaft die Oberhand. Die rinmüthige Tbrilnahme, welche Bayern ia der gegenwärtigen schweren Krisis von allen Seiten entgegrngebrocht wird, die Unwesenhcit einer erlauchten Ttauerversammlung in München bei drr Be stattung de« König» Ludwig, wie sie kaum jemals in ähnlicher Zusammensetzung gesehen worden ist. liefert den klare« Beweis, daß die deutschnational« reichsfrrundliche Politik, welche Bayern seit den letzten sechzehn Jahren desolgtc, da» Ansehen diese» Landes in der Weit nicht ver ringert, sondern vielmehr wesentlich grbobrn hat. Vor allen Dingen kann e» der ultramoatanen Partei nicht entgehen, daß der Haß. welchen si, gegen da» Ministerium Lutz brqt, vom Paps« und den ihn« zunächst stehenden kirchlichen Autori täten nicht getheilt wird. Die Beileidsbezeigung de» Papste» an drn Regenten Prinzen Luitpold und der Erlaß de» Er», bischof» von Müitchen-Freiflng an den Kleru» seiner Diöcrf« sind dvllgiltige Zeugnisse für da» beste Einvernehmen zwischen Staat und Kirche in Bayern. In dem erzbischöflichen Erlaß beißt e» ausdrücklich: Wir vertrauen» daß der ebrwürdtg» Ktrru» unseres Erzbi-Ihum« durch angemessenen Vollzug drr angrorvneten Drauerfeirrlichkriten(TodtenveSper,Bigilie,Trrlen« amt und sechswöchige» Trauergeläute) dieselben nicht nur al» Pflicht gegen de» von Gott un» gesetzten LandeSherrn erfüllen, sondern auch der tiefsten Dankbarkeit entsprechenden Ausdruck geben werde, welche vi» katholische Kirche in Bayern unserem geliebten König-Hause in so hobe.n Grade schuldet. Da» ! Ministerium Lutz ist also nicht nur kein Hmderniß der Fort» trrrfsea vollständig i« Stich gelassen. Der Zwiespalt, den diese Partei mit allen Kräften zu schaffen bestrebt ist, wird vom Papst und vom Erzbischof von München«Frcising als gar nicht der Rede werty betrachtet, sie sind mit dem be stehenden Zustand zufrieden und wünschen keinerlei Verände rung desselben. Dem Einfluß dieser bedeutungsvollen Kund gebungen können sich auch die verbissensten Parteiführer nicht entziehen, und die Niederlage, welch« die untersränkischen Heiß sporne bei den jüngsten Verhandlungen im Ausschuß sür dir Regentschastsvorlaaen erlebt haben, wird ihnen ein Fingerzeig sein für ihr zukünftiges verhalte». Eine Trauerversammlung. wie fl« am Sonnabend in München beobachtet wurde, hat die bayerische Hauptstadt noch nicht gesehen. Die glänzende Reihe der fürstliche» Leid tragenden unter Führung de» deutschen und de» österreichischen Kronprinzen giebt Kunde von der hohen Achtung, welche da» Königreich Bayern al» zweitgrößter Staat de» deutschen Reiche» in der ganzen Welt genießt. Ein isolirte» Bayern, welche» in der Fortführung seiner vom deutschen Reiche los gelösten Eristenz seine Ausgabe erblickt hätte, würde niemals aus irgend welche Beachtung der Außenwelt haben rechnen können; erst in dem lebendigen Zusammenwirken mit dem deutschen Reiche hat eS die Blüthe erreichen können, zu welcher eü heute gediehen ist. Die ultra montane Partei in Bayern ist ein AnachroniSmn», sie steht aus einem Standpunkte, für welchen c» an jeglichem Entgegenkommen von der anderen Seite her fehlt. Ein Ministerium, wie e« der Vorstellung dieser Leute ent- sprechen würde, läßt sich überhaupt in Bayern nicht zu sammenbringen. Die Jörg und Frrytag würden vergeblich aus die Action warten, welche sie seit dem Jahre >874 herdeizuführen sich angestrengt haben: auch ein Ministerium Franckenstein würde keine anderen Wege wandeln können, als sie da» Ministerium Lutz vorgezeichnet bat. Die Bischöfe in Bamberg, Passau, München und Würzvurg, die Schreiber, Meckert, Strichele und Stein haben einer neuen Zeit die Bahn gebrochen, in welche die früheren Au-brUche ver Leidenschaft nicht mehr hi»einpasten; da» von Rom und München au- gleichmäßig zur Nichlschnur genommene Losungs wort heißt »Versöhnung", nicht „Kampf'. Di« kleine Alt katholiken - Gemeinde in Bayer» kann keinen Gegenstand de» Streite» mehr bilden; die katholische Kirche genießt die Rechte in Bayern, aus welche sie Werth legt, und Weitere» 'langt sie nicht. Die Aufregung, welche sich heute noch innerhalb der so genannten Patrioienpartei tundgiebt, ist ein Strohfeurr, daS ebenso schnell verstiegen wird, wir die künstlich angesachlc Parteinahme der Bergbevölkerung in Füssen für den wahn sinnigen König Ludwig gegen den Regenten Prinzen Luitvold. Heute ist die gesummte bayerische Bevölkerung von der Nolh Wendigkeit Ver Maßregeln, welche Prinz Luitpold im Em- verständaiß mit dem Ministerium Lutz ergriffen hat. durch drungen; sie ist zur Einsicht gelangt, daß ein König, welcher Lakaien mit der Bildung von Ministerien beauftragt, nicht . angesehen werden konnte. Der gegen das Ministerium Lutz klammerte sich an den Vorwurf, daß der richtige Zeitpunkt für die »olhwcndige Veränderung verpaßt wurde, aber auch dieser ist bereit- als unhaltbar erkannt, weil sonst der Regent früher eingeschritten sein würde. AuS den vorstehenden Andeutungen eraiebt sich, daß di« Krisis in Bayern aus dem Puncte steht, eme für die LandeS- unv NcichSintercsten günstige Wendung zu nehmen. Zu einem Slurm auf da» Mmistermm Lutz liegt keine Veranlassung vor, auch nicht sür die Patrioten. Das Material, welches de» Kammern zur Beurtheilung der Frage unterbreitet worden, ob König Lukwig zurechnungsfähig war oder nicht, ist so er drückend, vaß e» sich nur darum handeln kann, die Schrift stücke allzu bedenklicher Natur von Ver Veröffentlichung auS- zuschließen. Die BersasiungSfrage erweist sich zur Zeit al» unlösbar, weil die nölhige Zwelvrittel-Mebrheit sür die er- forderliche Veränderung nicht zu gewinnen ist. also zerfällt di« ganze von den .Patrioten- geplante Aclion in sich Freiherr von Franckenstein. der von den Illtramontancn in Aussicht genommene Ministerpräsident, steht dem Reiche heute auch nicht mehr feindlich gegenüber, er würde nur eine solche Politik befolgen könne», welche auf die Billigung de- PapsteS rechnen kvnnlc. Der Papst hat da« sichtbare Bestreben, not dem deutschen Reiche in freundschaftlicher Weise zu verkehre», und diesem Streben kommt VaS Ministerium Lutz seit einer Reihe von Jahren entgegen. Die Lage der Verhältnisse in Bayer« ist danach angelhan, daß die Parteiunlerschiede sich allmälig aiiSgleiche», und diesen Erfolg dars sich VatMinistrrium Lutz zum Ruhme anrechnen. * mehr al» zurechnungsfähig ang letzte versuch de- Widerstände« Leipzig, 20. Juni 1886. L «eitschtilithslische Senkt»»«. Unser Reliai»»«onlerricht sind«» regelmäßig in »er Urtier, Bürger, ichnl» Mittwoch» Nachmittag« von » Uhr an statt. Wir bitten dte betreffenden EU»»,, für pünctllchen vrinch der Kinder za sorgen. Der Arttetzrnrnltz. >.r g. G. Findel, ». Z. Borsihntder. dauer der au»ge,eichnetsten Berjehuiigen zwischen der Kirche und drin bayerischen Königshaus« gewesen, sondern gerade da» gemäßigte und doch feste Austreten ver Regierung bat ior auch die ! volle Anerkennung de» päpstlichen SüiblrS cingetragen. Da» gehässige Parteigelriebe vermechle mcktt Vreiche zu legen in da» ! gute Einvernehmen inden b-'.' 'ren »nd l ochsten N g onrn, unbjetzt nach dem Tode de» König» sieht sich die ultramontane Partei > in Bayern durch di« berufenen Vertreter der kirchlichen Jn- Bei der Berathuug de» Branntweinmonopol» im Reichs tage hat der Abg. Oeckel Häuser den Gedanke» hinge» worsen. daß inan al» Gegenstück zur Branntweinsteuer ein« Weinsteuer einsühren sollte. Diese Bemerkung ist von den Gegnern drr nalionaUiberalen Partei zur Beunruhigung der weiabautreibenden Bevölkerung au«gebeutet worden. Nament lich in drr Rheinpsatz, von deren sechs RrickStagSmandatc» ja zum großen Schmerz der Demokraten und Forlschritllr »och immer süns i» nationaUrberalc» Händen sind, bat man Eapital daraus zu schlagen versucht. Jetzt hat nun der Abg Bürkl», bei einer Berichterstattung in Neustadt a. d. Haardt klargrsteüt, daß Herr Oechelhäusrr mit jenem Gedanken ledig lich «inen persönlichen Wunsch, keineswegs einen Plan der nationaltibrralen Fraktion de« Reichstag» ausgesprochen habe Da» paßt natürlich den Gegnern nickt. Die „Franksurier Zeitung" läßt sich sogar i» einem giftgeschwollriien Artikel au» Berlin schreiben, bei der Autorität de» Herr» Oechel bäusrr müsse man „annehmen, daß die Nationaltiberale» dieser Steuer bereit sind »nd sogar die Regierung aus diese! als die zunächst an die Reibe kvmmcnbe aufmerksam mache» wollen-. Wen» da» leilei,de Organ der süddeutschen Demokratie statt Veste» die Ehrlichkeit gehabt halte, die betreffende Stelle der Oecknstbäuser'scken Rede au« dem stenographischen Bericht ivietrrzugeben, so hätte e» die .Annahme- seine» Berliner Eorrrspondrntln entbehren können Herr Oechrlhäuser hat »l» rr soinen Wunsch »ach einer „Eonsumsteuer sür Wein ,,ol» »»«gleichenden Act drr Gerechtigkeit" aussprach, wört I'ch gesagt: „Ich spreche durchaus nicht im Nniuen meiner reunde, e< ,st Derartige- in unserer Fraclion noch nicht zur prachr gekommen." Dainck kan» man die Annahme" der „Fianksurter Zeitung" und Derer, die da« gleiche Geschäft in gleicher Weise betreiben, einfach ans sich be ruhen lasten. Nicht überflüssig aber sind einige Bemerkungen Uder die Reich-weinsteiier selbst. An sich ist e- zweifel los «ine gerechte Forderung, daß wer daS Getränk der Armen besteuert, jedenfalls auch nicht daS Getränk der Reichen außer Acht lasten soll, und eS erscheint unter diesem Gesichtspunkte als ein sehr natürlicher Gedanke, der Branntweinsteuer eine Weinsteuer zur Seile zu setzen. Daß die-, wie der Abg Bamberger im Reichstag behauptet hak. eine Aeiiverung der ReichSvcrfastuiig sein würde, ist nicht richtig. Artikel 35 der Versagung, aus de» er sich beruft, besagt nur, daß die Gesetzgebung über die Besteuerung dos Salze-, Tabaks, Branntweine», BicreS und Zucker» .auS- 'chließlich- Sacke deS Reiche» ist, keineswegs aber kann da» beißen, daß da- Reick nicht auch berechtigt wäre, den (in- ländischen) Wein zu besteuern. Vielmehr ist nach Art. 4 der Bcrsastung die gesetzgeberische Competenz vcö Reiche« i» Bezug aus die .für die Zwecke de« Reiches zu verwendenden Steuern- ganz unbeschränkt und eine Aenderung ver Bel astung wäre e» nur, wenn auch die Besteuerung re« Weines „au-sckließlich- dem Reiche zugewiesen würde. Ein rechtliche« Hindrrniß stände also einem RcichSmeiiisieuel- gesetz keine-weg- entgegen. Dagegen ist nicht zu übersehen, Vaß der Weineonsum, gerade insoweit e« sich recht eigentlich um da» „Getränk ver Reichen" handelt, bereits durch den oll aus die ausländischen Weine von ReickSwegen reckt eträcktlich besteuert ist. Eine Reickeconsumstener sür di« inländischen Weine aber würde vor Allem mit den in kiner Anzahl von Bundesstaaten bestehenden LandeSweinstcueni, die denselben nicht genommen werden können, zu rechnen haben. Diese LandeSweinsteuern werden schon sür sich allein von der weinbauendcn Bevölkerung theilwciie recht hart empfunden. Auf alle Fälle aber wäre eine Belastung de- inländische» Weines von Reich-Wegen nicht möglich ohne cnt- prechenvr Erhöhung de» Zolle- aus ausländische Weine bezw. auf frische Weinbeeren. Nun ist aber der Weinzoll durch den spanischen Handelsvertrag bi» 3V. Juni 1887 ge bunden und e» dürfen bi» dahin die ausländischen Weine auch keiner iuländischen Evnsumsteurr in Deutschland unterworfen werden. Ebenso erleidet der Zoll sür frische Weinbeeren gemäß dem italienischen Handelsvertrag« zum Mindesten bi« 1888 keine Erhöhung. Unter diesen Umständen ist gegen wärtig von einer Rrichtweinsteuir praktisch überhaupt nicht zu reden. * Dem Bunde«rathe ist der Entwurf einer kaiserliche» Verordnung zugeganaen, der zufolge da» Gesetz über die Ausdehnung ver Unfall- und Krankenversicherung sür den Baggereibetrieb. den gewerbsmäßigen Fuhrwerk»-, Binnen schifffahrt»-, Flösse«!-, Prahm- und Fährbetrieb, sowie den Gewerbebetriev de» SchiffSzichen- (Treidelei), den gewerbS- mäßigen Spedition»-. Speicher- und Kellereibetrieb, den Gewerbebetrieb der Güterpacker, Gllterladrr, Schaffer, Brücker. Wäger, Messer, Schauer und Stauer in seinem vollen Um fange am 1. Juli 1886 in Kraft tritt. Bereit» in seiner Sitzung vom 15. April 1886 hatte der BundeSrath die Bildung einer TpeditionS», Speichere!» und Kellerel-Beruss- genossciischast. einer Fuhrwerk- BerufSgenostenschast, sowie kreier Binnenschifffahrt»-BerusSgcnostenscbasten beschloss». In der Zeit vom 28. April bis K. Mai >886 sind für diese Genossenschaften die GenossenschastSversammlungen behus- Be- rathung und Beschlußsastung über die Statuten abgehaltcn und in der Zeit vom 29. April bi» 7. Mai 1886 sind die in diesen Versammlungen sestgestellten Statuten von« Reichs- versichrrungSamt« genehmigt worden. Im Lause diese» Monats werden di» Genossenschaft»- und Section-versamm« lungen für die Wahl der definitiven Vorstände und sür die sonstige innere Organisation drr BernsSgenostenschasten sämmt- lick nbgrhalten werden. Auch die Festsetzung der Sitze der Schiedsgerichte und die Ernennung vr« Vorsitzenden drr Schiedsgerichte ist inzwischen soweit ge,ördert, daß die Organi- salion jener BrrusSgrnostenschasten im Lause re« Monat» Juni in der Hauptsache abgeschlossen werden wird. Die Landescentralbehvrvrn sind darüber befragt worden, ob gegen die Jnkrastsetzung de» Gesetze» zum 1. Juli >886 Bedenken gellend zu mache» seien. Die Antworten sind sämmtlich ver- nclnenv ausgefallen. — Nachdem bereits durch kaiserliche Ver ordnung vom 25. Scvl. 1885jür die iu tz.l.Zisserl deö Gesetze», betreffend die AuSdclmung der Unfall- und Krankenversicherung vom 28. Mai 1885 bezeickneieu Betriebe der Post-, Tele graphen- »nd Eisenbahn - verwalt»,ige». der Marine« und HrerrS Venvallungk», jene» Gesetz i» Kraft gesetzt worden ist. wird durch oben sk-zzirte Verordnung auch sür die übrigen im tz. l bezeichneten Betriebe, somit für den ganzen Umsang de» AuSLkhnungSgesctzcS die Unfall- und Krankenversicherung >>« Kraft gesetzt. Am 7. Juni d. I. waren von der Unfall versicherung umfaßt 62 BerusSgenvstciischaslrn mil 2>7,l62 Betrieben und 3,085,719 Arbeitern, 44 AuSsuhruiigSbehörve» mit 231,782 Arbeitern, zusammen 3,317,501 Arbeitern; hierzu komme» noch diejenige» Personen, sür welche durch daS Gesetz, betreffend die Fürsorge sür Beamte und Personen deS Sol datenstandcS, gesorgt worden ist. * Bei dem Festmahle, da« die Stadt Aachen dem Erzbischos Krem cn y bereitet hatte und an dem die Spitzen der staatlichen, städtischen und katholisch-kirchlichen Behörden tbcilnahmen, brachte drr Kirckrusürst einen Trinkspruch auS, besten Wortlaut ebenso rrsreulich ist sür die gegenwärtig be stehenden guten Beziehungen zwischen Staat und Kirche, al» er die Hostnunqen ultramontaner Heitzlpvrne aus eine frische, fröhliche Fortsetzung de» Eulturkampse» tirs niederdrucken dürste. Der Erzbischos ließ sich (wie wir heule auSsührlich imttbeilen) also vernehmen: iNestaite» Sir, daß ich der Stadt Aachen, die ihrem Bischof etneu lo üverau« berzlichen und schönen Emplang bereit« da>, meinen besten Dank auSspreche. Ich ttnie da« mit belonderer Freude. Ich freue mich deshalb, weil die Ehrend,ze>gunqen. die mir entgegen- aebracht worden sind, Demjenigen gellen. ,n d'ssen Namen ich komme, lioneckietti» gui vvnit in nomine Öomini. Der Aesandte freut sich über die Ebre, die ihm widersädrt, weil sie dem Könige gilt, der ih» gelandt bat, und darum nehme ich auch alle Kränze, olle Fahnen, alle Blumen, alle Äu rlonden. alle Ehrenbezeigungen und Freuden zniammen und lege sie als eine Gabe der Treue und Anbänglichteit der Stadl Aachen an ihren Herrn und Heiland ans drn Altar de»- leiden und svrrch« mit dem Propheten de« allen Bunde«: „Dir. o Herr, sei Ehr», mir aber BelivLmung." Ich srrue mich ferner des halb, weil ich ja al» Hirte mich freuen muß über die Anerkennung, d e der Hirt in seiner Stellung finde«, und ich glaube auch, daß dt» Stad», welche die von Aalt eingesetzte Autorität ehrt und achtet, sich selbst ehrt und achte«, denn sie bot offenbar dir Ueberzeugung, daß Gottesfurcht »nd Religion die Grundlagen stad sür die bürgerlich« Dohlsahr«. Ich freue mich aber ferner, «eil, wie ich glaube, dieser Empfang in eiwa» der hiftoriichen Stellung, die Aachen »ianimmi, entspricht. Aachen ist die alte Kaiserstadt, und da» Kaiserthum kl-
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