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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.06.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188606279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860627
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860627
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-06
- Tag1886-06-27
- Monat1886-06
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.06.1886
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Vktution uad LkPt-iltio Johanne-gaff« 8. L-rechstun-rn der Nedltctwa: Vormittags 10—IS Ubr. Nachmittag-; 5—ü Uhr. «n du Ru-Ij-d, nn^rl.adler «»»uscrive« »»cht ß» »>r Ittd-clion mcht »rrdiodllch. >«,«»»- der für sie «tchsttol-eu»« N»««er desti««te» Juserute a» S»che»ta-ru di« S Uhr Nachmittau«, ,» k«»u- und Keftt««e» früh dt«'/,» UH«. -> de, Mirle» str I»s.-Lil«ah«n Ott» tle««, Untversitättstraß« 1. Laut» Lüsche, Kalharinenftr. 33, p. «ur «1« '/,» Utzr. WpMtr Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. 178. Sonntag den 27. Juni 1886. Auflage IS,«SV. ^vonnrmenispreis Viertels. 4'/, MK. inci, Bringcrlohn 5 Mk,, durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 30 Ps. Belegexemplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilagen (in Tageblatt-Format qefalzi) ohne Poftbcsörderung 50 Mk. mit PostbesSrderung M Mk. Inserate «gespaltene Petitzeile SO Pf. Größere Schriften laut uns. Preisverzeichniß Tabellarischer u. Ziffernsatz nach höherm Tarif Keclamen »nter dem RedactiooSstrich die tgrspo». Zeile 50Ps., vor den Familie nuachrichten die 6gespalteue Zeile 40 Pf. Inserate sind stet» an die tfxprüition zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pncenumorancto oder durch Post- Nachnahme. 8«. Jahrgang Amtlicher Thetl. 0e-rntliche Sitzung -er Studlveror-neteu Mittwoch, den »1». Ju«t R88«. Ade«»« «»/, Uhr, im Laale der I. Bürgerschule. TageSord nung: I. Bericht de« Bau», Oekonomie- und FinanzauSschufleS über: ») Verkauf eine« an der Halleschen Chaussee ge legenen Arealstreifen- an die Leipziger Immobilien« besellschaft; d) Verkauf de« vormals Trommer'schen, jetzt der hiesigen Stadtgemeinde gehörigen Grundstücks in Naunhof. II. Bericht deS Bau» und OekonomieauSschusseS Uber: ») Bersetzung deS öffentlichen Pissoir- am Rabenstein platze an den Fußweg zwischen dem Pestalozzi-Garten und dem Exercirplatze; d) Cassirung der LvSniger Straße von der Molliestraße ab bi- zur nördlichen Flucht der Kronprinzstraße. III. Bericht de-OckonomieauSschuffeS über: ») Herstellung deS von der Heiligen Brücke nach dem Kuhthurme führenden Fußweges; d) Berbreiterung der westlichen Fahrbahn des Marktes auf 12 w; o) Anbringung einer solideren Befestigung aus einem Theile der Parthenvorlänber; ä) Herstellung zweier Uebergänge und Ausführung von Pflasterungsarbeiten auf dem Dorothccnplabe. IV. Bericht des Oekonomie-, Bau- und Finanzausschusses Uber: a) Arcalauslausch zwischen der Stadt als Be sitzerin des Rittergutes GraSvorf uad Herrn Polter in Graötvrf; d) Erwerbung von Areal an dem Eutritzsch-Schöneseldcr CommunicationSwege von Herrn Gontard aus Mockau. V. Bericht deS Stiftung«- und OekonomieauSschusseS über die Errichtung eine« Zimmer« zum Aufenthalte für die Geistlichen auf dem neuen Iohannissriedhose. VI. Bericht dcS FinanzauSschufleS über Gewährung eine« einmaligen Beitrages an den HilsSverein deutscher Reichsangehörigcr in Prag. Vermirtkimg. Eine im fpart»*re der alte« Nicolatschule hier. Bcolaikirchhos Rr. 13, gelegene Stube, welche vom zeit- erigen Abmiether al» BerkausSgewvlbe während der hiesigen >auptmeflen benutzt wurde, ist vom L. Juli d». I- vez. von einem spätere« Zeitpunkte an. anderweit gegen etuhalbjäbrltche Kündigung zu vcrmiethen. Miethgesuche werden aus dem Rathhause. 1. Etage, timmer Nr. 17, entgegengenommen, auch könnm daselbst die rermiethung-bedingungen eingesehen werden. Leipzig, am 24. Juni 1886 Der Rath der Stadt Leipzig. 1^ 375t. vr Georg». Krumbiegel. Dekauntmachung. Wegen der Doauer-tag, de« I. Jult d. I. beginnenden AsphaltirungSarbeiten im Sch«h«achergä-cheu wird dasselbe von genanntem Tage ab aus die Dauer der Arbeiten für alle» »«befugte« Fährverkehr gesperrt. Leipzig, den 25. Inn, 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. H 6787. Vr. Georgi. Hentschel. Anmeldung ,«» «nschlui, an die Stadt-Kerusprecheinrichtung für Lettzzig »e. Neue Anschlüsse au die Stadk-Ferniprecheiurlchtuna für Leipzig ,c„ deren Herftelluug in der zweiten Bauperiede de« laufenden Jahres gewünscht wird, sind spätestens »iS zu« 1. Juli bei der Ober-Vostdireetton anzumelden Eine bestimmte Zusicherung, daß die anznmeldendro Anschlüsse noch im lausenden Jahre zur AuS- ührung gelangen, kan» indessen vorerst nicht ertheilt werden. Anschlüsse, welche erst nach dem t. Jnlt aagemeldet werden, können im laufenden Jahre nicht mehr au-gesührt werden. Einer Erneuerung der hier heretts »ar«e«ertte» >»- meldnngeu hedars es nicht. Leipzig, den 17. Juni 1886. Der Kaiserliche Vtzer-Pafthtrectar. Walter. Die Auöstell mg von Gemälden de« städtischen Museums im Grundstücke >es Herrn Geheimen LegationSrath vr Keil, LöhrS-Platz Nr. 4, ist wegen der vorzunehmenden Ordnung der Sammlungen deS MnseumS geschloflen worden. Leipzig, 26. Juni 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. Ia. 2934. vr. Georgi. Hentschel. Bekanntmachung. Die Zinsen der Frege'sehen Stiftung zur De lohnung treuer und unbescholtener Dienstboten, welche mindesten« 2tt Jahre hindurch bei einer ober koch nur bei zwei Herrschaften in hiesiger Stadt im Dienste gestanden haben, sind am 2tt. August ds«. IS. i» Beträgen vo» mindesten» 3N Mark zu vertbeilcn. Empfangsberechtigt sind nur wirkliche Dienstboten, d. h. solche welche zur ausschließlichen Leistung häuslicher Dienste gedungen sind und bei der Dienstherrschaft Wobnunq und Kost haben. Bewerbungen sind bis zum 3. August dss. IS. unter Beifügung von Zeugniflen der Dienstherrschaften bei uuS nnzubringen. Spätere Anmeldungen, sowie Bewerbungen vo« Dienstboten, welche aus obiger Stiftung bereit« einmal belohnt worden sinh, können nicht berücksichtigt werden. Leipzig, am 2l. Juni 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi Kr. Bekanntmachung. Wegen de« Einlegens vo» Ga-robren wird da« Salzgäftchen von DienStag, den 28. dS. MtS., ab aus etwa 14 Tage für allen unbefugten Fährverkehr gesperrt. Leipzig, am 24. Juni 1886. Der Rath der Stadt Leipzig IX. 674t. Vr. Georgi. Hennig Bekanntmachung. Bon Montag den 28. b>» zum 30. d«. MtS. Nacht» soll die Spülung der Hauplröhren der Wasserleitung durch die Spülsckieber nach de» Schleusten und vom l. Juli d. I. an die Spülung der Zweigröhren durch die Feuerwehr statlfinden Leipzig, den 26. Juni 1886. Der Ratb der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Henkfchel la 3832. Bekanntmachung. Wegen vorzunebmendcr Gasrvdrlegung wird die Nürnberger Strafte aus der Strecke vo» der Roßstraße bi« zur JohanneSgafle. einschließlich der Straßenkreuzungen, jedoch ausschließlich der Kreuzung mit der JohanneSgafle. von DienStag, den 28. dieses Monats ab aus die Dauer der etwa l<» Tage beanspruchenden Arbeilen für allen unbefugte» Fährverkehr gesperrt. Leipzig, am 26. Juni 1886. Der Ratb der Stadt Leipzig. IX. 68 l 6. vr. Georgi. Herwig. Bekanntmachung. Nachdem die Arbeilen für den Bau der Hauptschleußen in der Schulstraße, Poststraßc, Magazingafle und Barsnßgäßcher vergeben sind, werben die nicht berücksichtigten Herren Be> Werber ihrer Angebote entlasten. Leipzig, am 2l. Juni 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. Id. 2L00/7VS. Vr Georgi. Gnngmutb, Assessor Bekanntmachung. Die Reupflasterung der PouiatowSknstrafte ist ver gebe» und werden die nicht berücksichtigten Herren Bewerber ihrer Angebote entlasten. Leipzig, am 2l. Juni 1886 Der Ratb der Stadt Letp^a. Id. »19/66«. Vr. Georgi- Ärmgaulth, wolle», hat er seinen Wohnsitz dort genommen. und in Wahr-1 gestellungspflichtig geworden. 33,333 zurückgestcllt, 116 auS- heit hat er auf der Lauer gelegen, um sich im geeigneten I geschloflen. 9458 auSgemuflert. 7837 der Ersayrrserve l., Augenblick de« Throne« zu bemächtigen. Da« ist kein ehr- 1 5937 der Ersatzreserve II überwiesen, 17,892 auSgehoben, liehe- Spiel, da« ist nicht königlich gehandelt, in diesem I 2250 überzählig gewesen, l 583 freiwillig eingelreten. 17,384 Puncte ist Don Carlo« seinem Verwandten weit überlegen. I Man» wurden zum Dienst mit der Waffe, 508 Mann zum er hat wenigsten« Da-, wa« er sinnt, niemals verhehlt, er s Dienst ohne Waffe auSgeboben. Wegen unerlaubter AuS hat sich stets offen al» den alleinberechtigten Thronerbe» von Spanien bekannt. Der Gras v Pari« hat den Bürger der Republik nur geheuchelt, im Herzen hat rr niemals aus- gehvrt, Prätendent zu sein. Deshalb ist ihm auch nur sein Recht geschehen durch die Verbannung. Auch die Verheira- tbunq feiner Tochter mit dem Kronprinzen von Portugal hat Wanderung wurden >304 Mann verurlheilt, 883 Mann be- sanden sich wegen desselben Vergehen« am Schluffe des Jahres noch in Untersuchung. * An die Ausführung der zur Schutzwebr deS Deutschs thumS gegen die lieber slulhung deS Po lenthu »iS er- laffeiien Gesetze gedenkt die preußische Regierung offenbar rr a!« ein ganz Frankreich inleressircndeS und dem Lande zu I „,ft größter Raschheit und Energie zu gehen, und man wird Gute kommende- Ereigniß betrachtet; nach feiner Auslassung I jhr dafür nur Dank wissen können. Die AnsiedelungS- hat er dadurch ein neues Band zwischen Frankreich und einer I commissioii, deren Zusammensetzung unverzüglich bekannt ge- besrrundeten Nation kergestclll, und natürlich ist der Herzog I macht werden wird, hat bereits, wie gemeldet, die Verordnung von CharlreS derselben Meinung bezüglich der Heirath seiner l über ihre Geschäftsordnung empfangen und wird in den Tochter mit dem dänischen Prinzen. Auch diese Verbindungen!,Ochsten Tagen schon ihre Wirksamkeit eröffnen. ES hat wurden als Vorstufen für die bald gehoffte Tkronbeileignng I gegen dieses wichtigste der antipolnischen Gesetze auch bei deS Königs Louis Pbilipp betrachtet. ES war also die höchste I Freunden der demselben zu Grunde liegenden Bestrebungen Zeit sür die republikanische Regierung, cm Ende mit diesem I „jchl an Bedenken gefehlt; man hat bezweifelt, ob der An- Aefäbrtichen Treiben zu machen, sonst wären die Orleans I sixdttungSplan sich Praktisch so wirksam erweisen werde, wie immer kühner geworden und würden endlich auch vor Er-1 seine Befürworter hoffe», ob sich das geeignete Colonisten- regung eine« Bürgerkrieges nicht zurückgeschrcckt sein. I material finde» und ob dasselbe die erforderliche nationale Witcr- Ietzt erscheinen die Entfernung der orleaniftiichei^Prinzeii j standSkrast besitzen werde, um die Zwecke deS Gesetze» zu erreichen. auö der Armee und die neulich vorgcnommenBi Trnppen- kiSloeationc» in einem ganz anderen Lieble: es waren noth wendige Maßregeln vo» außerordentlicher Milde, welche dem Grasen von Pari« zur Warnung dienen sollten, daß er die Sache nicht zu weit treiben möge. Die Agitationen der Gewiß sicht inan hier vor einem neuen und eigenarligen Versuche, kessen Gelinge» in vollem Umsang im Voran« nicht mit Sicherheit z» behauplen ist. Allein man darf zu der AuS« sührungScoinmission daS Vertrauen haben, daß sie mit bestem Willen, ernstestem Streben und richtiger Einsicht an ihre Aus Generalversammlung «er Lrt-traokcnraffe IV »uv die chrmisitie Jnduftric zn Lelp-.ig n»d ilmurnen« Montag, dru ü. Juli 1886, Abend» 8 Mir im Bureau des Verbände-, Weststraße Nr. 32, I., Zimmer Nr. 5. Tagesordnung: 1) Beschlußfassung über Abnahme der Rechnung aus die Zeit vom 1. December 1884 bis 31. December 1885. 3) Etwaige Anträge §. 50, Abs. 4 des Cassenstatutl. theilnehiner an der Bcrsammlung sind die Herren Bettreter der Mitglieder und der Arbeitgeber. Leipzig, de« 34. Juni 1886. vr. Willmar Schwabe. - Vorsitzender. Kapitzky. Royalisten sind jetzt weit ernster zn nehmen als im Jahre l873,1 herantritt, und dann wird der Erfolg auch nicht aus- alS Mac Makon den Präsidenlenstuhl der Republik bestieg, I bleibe,,. Die bisherigen Gülerankäuse scheinen durchaus und drei Jahre später, al- der Herzog von Broglic sür da« I zweckmäßig zu sein und für tüchtige deutsche Eolonisten, an Hau» Bourbon in die Schranken lrat. Damals hielt sich der I bene» cS schon jetzt nicht fehlen soll, gute Aussichten deS Fort- Gras von Paris vorsichtig im Hintergründe und ließ die I l,-mmc»S zu eröffnen. Soivie daS Herrenhaus seine endgiltiar Anderen für sich handeln, jetzt aber hat er da« »öihig: I ^„siimmung erlheilt hat, wird sodann auch da- Posen-West- Selbstvertrauen gewonnen, um selbst handelnd ausznlrclen. I preußische BolkSschullehrergesetz in Wirksamkeit treten. Um eine Ken, Gras Ebainboro stehl ihm mehr im Wege, der sich I zweckenlsprechende Ausführung diese« Gesetzes zu sichern, bereist aus das Liecht der Legitimität berufen konnle, er vereinigt I czxgk„wärtig der CultuSmlnistcr die dabei belhciliaten Provinzen beute die Ansprüche beider Linien deS Hanse« Bourbon in I und hält mit den provinziellen und örtlichen Behörden Be- seiner Person. Aber auch nach dem Tode deS Grafen I ralhunaen ab. Auch dieses mühsam zu Stande gekommene Chamborv hat d>.r Gras von Paris vo» seinen Absichten I Gesetz kann und wird eine heilsam« Wirkung sür die Interessen mchl» verlauten taffen, unter dem Schutze der ihm ge- s be« Dculschlhum» erziclem Ein tüchtiger, ordentliche Schul- flößender Unterricht ist deutsche Cullur, deutsche _ , ^ ^ gegen die Gefahren der Er hat seine Partei organisirl, sür die Wahle» vom I Unterdrückung zu schützen. Der geflissentlichen Polonisirung Oclobcr einen Hauplschlag gegen die Republik vorbereitet I b,„ch vw Schule entgegenzntrelcn, ist der Zweck diese« Gesetze«' und auch wirklcch soviel erreicht, daß bei», erste» Wahl-1 Ei» Grund zur Besorgnis;, daß die Regierung über diesen gange l80 Anhänger der Monarchie in die Deputirtcnkammer I Zweck hinaus in die Rechte der Gemeinden bei der Lehrer Lubmiffon. Die Herstellungsarbeiten sür die theilweise Belchlcußnng — Wölbschleuße — der Laugenstratze und deren Fortsetzung bis zur Kasernenichleuße zn BohliS sollen a» de» Mmdestsorbcrnden der- geben werden. Die Bedingungen zu diesen Arbeiten liegen auf dem Bemcinde- bureau auS und können daselbst eingesehen, resp. gegen Erlegung von 1 entnommen werden. Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: ..Wöldschleutze der Lnnarnftratze" bi- zu« 7. Juli 1886, Nachmittags » lltzr anher euizureichen. SohliS b. L-, am 36. Juni 1886. Der Eemriuderat«,. Singer. Der Schneider Friedrich Karl Sichling von hier, geboren am 34. April 1847 zu Endors, hat sich der Fürsorge sür seine Familie entzogen und treibt sich jedenfalls in der hiesigen Umgegend vagirend umher. Es wird ersucht, denselben im BetretungSsalle sestzunehmru uad anher abzuliesern. Neustadt bei Leipzig. 34. Juni 188«. Der OrtSarmenvrrdand Dietrich, Gemeinde-Lorstand. Assessor. Nichtamtlicher Thetl. Das Manifest des Grafe» von Paris. Wenn die Deputirtcn und Senatoren, welche sür die Aus weisung de« Grafen von Paris gestimmt haben, noch einer Rechtfertigung vor sich selbst »nd vor dem Lande bedurft Kälten, so bat sie ihnen der Gras von Paris durch sein Mani- fest gegeben. In diesem Schriftstück tritt er zum ersten Mal offen al« Prätendent hervor und bestätigt durch seine eigenen Worte die Richtigkeit aller der Anklage», welche die Republi kaner seit dem Tode Ganibetta'S gegen ihn voryebrackl haben. Er bekennt sich als daS Haupt einer Familie, welche die naiionalc Einheit bilde. Die Monarchie allein könne Frank reichs Schäden heilen und seine Wohlfahrt sichersiellen, die Ausweisung sei die Rache sür die 3V, Millionen Glimmen, welche die Vertreter der Monarchie an, 4. October v. I. um sich gesammelt baden. Mit GvtteS Hilfe und unter dem Beistände seiner Freunde werde er feine Aufgabe erfüllen und er werde zur entscheidenden Stunde bereit sei». DaS ist nicht die Sprache eines französischen Bürger-, welcher die bestehenden Gesetze zu achten entschlossen ist. e» ist vielmehr die Sprache eine« Präkcndenten, welcher jede Ge legenheit benutzt, um die Republik zu stürzen und seine Tbron- brsteigung mit List oder Gewalt in» Werk zu setze». Eine so gefährliche Persönlichkeit durste die Regierung nicht länger »n Lande ihre Minirarbeit betreiben lassen, eS m.ßte rin Ende gemacht werden; die Verbannung war die mildeste Strafe sür solch« hoebverrätherische Pläne. Offen war der Gras von Pari- allerding- mit seinen Abncklcn bisher nicht bervorgrtreten, und insofern hatte er sich keine Verletzung der Gesetze zu Schulden kommen lassen, aber desto eifriger hat er im Geheimen gewirkt und dir letzten Wahlen nur al» die Vorstufe zum Sturz der republikanischen StaalSsorm be trachtet. Mit scheinpeiliger Zurückhaltung bat der Gras von I Paris da- »hm voa Regierung und Volk geschenkte Vertrauen I fünfzehn Jahre lang schnöd« gemißbraucht, mit dem Ber- > spreche», al« republikanischer Bürger i» Frankreich leben zu niwis verlauten laf'en, unler oem cswutze oer ,yn> ge-1 d,-- Dculschlhum» erzielen. Ein tüchtiger, währten Berechtigung al» französischer Bürger ist er »ach I hstduna und patriotische Gesinnung einflöße Frankreich zurückgekehrt und dal da» m ihn gesetzle! w,? kein andere« Mittel geeignet, deulschc Vertrösten curch Wühlereien schlinimstrr Art gcläusch:. I Sprache und deutsche« VolkSlhnm gegen gewählt wurde». Damit noch nicht zufrieden, hal er aus wärtige Verbindungen besonder- in Rußland angeknüpft und sich zuletzt am l5. Mai sogar den Vertretern der fremden Machte in Frankreich gegenüber als den eigentliche» Herrscher deS Landes anfgefpiell. Und daS AllcS unter dein Schutze deS ihm verliehenen Rechlö als republikanischer Bürger. Tic Parole ist jetzt auSgegeben sür die Anhänger de« KöniglhiiuiS, sie werden jetzt für ihre Sache mit offene», Bisir kämpfe», und der Gras von Paris wird von England aus seine Thronbesteigung betreiben, llnter solchen unislänben sind seine Verwandle», dic Hcrzöge von EhartreS, von Aumale, anstellung eingreifen werde, liegt nicht vor. Auch sür ein drittes Gesetz, daS über die Errichtung von Fortbildungs schulen, sind bereits die Vorbereitungen zu alsbaldiger Aus führung getroffen. Möge der Erfolg diesen zum Schutz des deutschen VolkSthumS nothwendigen Maßnahmen, die fetzt ihre praktische Wirksamkeit zu erproben haben werden, nicht fehlen! * AuS Laibach, 24. Juni, wird un« geschrieben: Die Laibachec Vorfälle stehen noch immer aus der Tagesordnung. Aus daS vom hiesigen Gemcüiderathe verfaßte und dem Minister« Aleiitzoii, Penthievrc, Joinville und Nemours, als seine Agenten I Präsidenten Taafse vom Bürgermeister Grasselli persönlich über zu betrachte», und deshalb wird wohl die Prinzenbebatte als bald noch ein Nachspiel erhalten. Freycinet wird nicht umhin können, von de» ihm durch daS Gesetz vom 21. Juni ertheillen Vollmachten uinsasfeiiden Gebrauch zu »lache» und alle männ lichen Vertreter de« HauseS Orleans aus Frankreich auSzu weisen. DaS Maniscsl deS Grafen von Paris gewinnt bc sonder» dadurch eine ernste Bedeutung, weil er sich damit dem Auölande gegenüber als den Träger deö monarchischen PrincipS in Frankreich zu erkenne» gegeben hat. ES ist bc- reichle Memorandum habe» „un auch eine Anzahl der angesehensten dciilschen Burger, Gutsbesitzer und Landtagsabgevrdnete durch Baron Schwcgel dem Ministerpräsidenten ein Memorandum überreichen lasse», welches sich jedoch hauptsächlich nur mit der Richtigstellung der im Geiiieindcraihoillemoranduin cnlhalleaen Verdrehungen, Ent stellungen rc. bejchäsligl. Daß aber dieser letztere nur zn gerecht- sertigte Schritt ein geneigtes Ohr finden wird, kann bei der heuttaeu poliliiche» Strömung kam» erwarlet werden. Auch die Interpellation des Abgeordneten Menger bezüglich der Laibacher Affaire wurde in einer keineswegs besricdigendcn Weise vom MiuislettOche des Inner« kannt, welche Hoffnungen die französischen Royalisten sür den l a»; beantwortet. Eine unglaublich laclloie Handlung hat aber der Fall der Wiederherstellung deS KönigthumS auf e.» Bündniß I ^memderalh damit begangen, daß er gleich AnsangS seines Memo- mit Rußland setze» und daß auch in den rePubl.kanischen ^'w's unocrsroren eikläri daßer nai.onal i und sich na.wnal I südle. und dies bei e«ner gemilchtlprachijien Bevölterunq, wo kS doch ^ ^ ! unbcdingt am Platze wäre, seines Amtes unp arteilich zu walten. Durch die AuSwe.sung deS Grasen von Pari« ist d.e Kluft, I Eine weitere «rhauplung dcS Gcm.„,deralheS. „die größere welche die Republik von dem russischen Kaiserreich trennt, um I N„zah, der Mitglieder des dcutichen Turnvereins besitze ein Bedeutende« erweitert worden, insofern ist also die I nicht daS Verständlich, die Werke des Anastasius Grün Wirkung der AuS>veis»»g auf das Ausland nicht zu ver-1 zu deuten", ist wohl z» absurd, um derselben irgend welchen Werth kennen; die guten auswärtigen Beziehungen Frankreichs, wie I bcimessen zu können, vielmehr kennzeichnet eine solche Verleumdung sie Bsrenger in seinem Referat über die Berathungen der SenatScommission nannte, sind in der Thal dadurch geschädigt worden. General Apperl bat bi-her noch keinen Nachfolger als Vertreter Frankreichs in St. Petersburg erhalten, und Gras Foucher de Eareil, der sranzösifche Botschafter in Wien, hal in Folge der Ausweisung gleichfalls seine Entlassung ein nur denjenigen, der fie thut. Der Gemetnderath genirt sich über haupt nicht, in sein Memorandum selbst die größien Wohlldäter de» Landes mit hineinzuziehen, so unter Andern» die löbliche krainische Sparkasse, welche, nebenbei bemerkt, dieses Jahr allein über 100,000 fl. an verschiedene krainische humanitäre Vereine votittc, darunter auch die cvangelischc Gemeinde mit 350 fl. Daß über haupt der Gcmcindcratk und die amtliche „Laibacher Zeitung" gereicht. In dem letztgenannten Falle wirb bald ein Ersatz I einander Lügen st.ascn, beweist der Umstand, daß da- Gemeinde gesunden sein; weniger leichl dürste sich der Bolschaflerwechsel I raihS-Meiiioraiibmii behauptet, „da- Fest deS deutschen Turnvereins in St. Petersburg vollziehen, bi« zum Abbruch der diploma tischen Beziehungen werden die Dinge aber auch in Rußland I nicht gedeihen. * sei in Folge schwacher Bethcitigung seiten» der deutschen Be- vülkeriing kläglich ausgesallen", wohingegen die amtliche Zeitung die Notiz brachte, „daß bas Fest in der schönsten Ordnung verlies". DaS „Laibacher Wochenblatt" berichtet sogar, daß sich bei den damaligen Excesscn ii» dichteste» Gewüble Gemciuderälhe haben sehen lassen, ohne noch nur den geringsten Versuch zur Befchwichtigung der sanatisirtrn Üöpse zn mache». Ja. es solle» sogar slowenische Leipzig, 27. Juni 1886. * Für das Jahr 1885 sind dem BundeSrath in zwei dom preußischen und vom bayerischen Krieg-Ministerium I Giöß-n damit geprahli baden (bcrichicl ebenfalls das Wochenblatt), aufgestellken Uebersichle» die Ergebnisse de« Hee reS-I an die liebe Jugend „Pseiserln" ausgelheilt zu habe», um die Hetze ErgänzungSa-schastS zur Kenntniß gebrach, worden. j zu.-mer^elammen i» «'stal-en. solche den dem preußischen Kr>egSm»»stcrinm unterstehenden Be-) zirkcn de« l.bi« l5 ArmeecorpS wurden in den alphabetischen und Restanten liste» 1,247,440 Mann geführt. Davon sind als unermittelt bezeichnet 35,l8S, ohne Enlschuldigung au»- geblieben 115,923, auverwärlS gestellungspflichtig geworden 272,660, zuriickgestellt 455,050, ausgeschlossen 1109, auS- aemustert 57,435, der Ersatzreserve I, überwiesen 97.085. der Ersatzreserve II. überwiese» 50,897. der Seewehr II. über wiesen 483, auSgehoben >24,884. überzählig geblieben 17,747 und freiwillig eingelreten 18.978 Mann Don de» AuS- gehobenen gehören zum Heere, und zwar zum Dienst mit der Waffe 1l8,82l, zum Dienst ohne Waffe 3437, zur Flotte und zwar aus der Landbevölkerung l058. auS der seemänni schen Bevölkerung 1568 Mann, Wegen unerlaubter Au« Wanderung waren verurlheilt worden 16,171 Mann von der Landbevölkerung und 542 Mann von der seemännischen Bevölkerung. In Untersuchung deSweaen waren noch 12,955 Mann von der Land- und 32l Mann vo» der see mannischen Bevölkerung. — In den bäuerischen Listen! den» doch nicht in der Heil dcS deutsch-liberalen GemcindcralheS ab- gesvieli, vielmehr verwallele derselbe durch volle 13 Jahre wacker die Geschicke der Gemeinde. Jetzt wird aber aus Fremde gar keine Rück sicht mehr genommen, Beweis dessen, daß sämmtliche Ausschristen aus Wegwe>Iern, Warnungen rc. in de» herrliche» Iivoli-Anlagen un weit der Stadt nur in slowenischer Sprache prangen. Wa« die War nungen anbelangl, so geht die einheimische deutsche und sich btntsch- sühlende Bevölkerung mit Ruhe darüber hinweg, da sie ohnedies weiß, was sie zu tbua und zu lassen hat. Dem deutschen l urnvereine werden noch jetzt von ollen Seiten die wärmsten Smnoatdien z» Theil -Selbst die Genieindevettretungen von Line Klagciisuil »ad Eilli baden einstimmig beschlossen, über die Laidacher Excesse ihre Enlrustung, dem deutsche» Turnverein aber die vollste Anerkennung auszusprechen. Da ver- schiedene hiesige Firmen ibre Arbeiten für da- Denkmal gratis lieferten, so belauft» sich die »osten desselben nur auf 1540 fl,; eS resultirt daher ein kleiner Ueberichuß. welcher zur Bildung rinrS Er- haliungssonds ang- legl wurde. M tle Juli findet in Graz ein Gaulurnkest statt uad werden zn demselben auch eine größere Anzahl sächsischer Tnrnrr erwattrt. Ter li üg- --e-'t-»'- Turnm-ein st-llte den Antrag, sür die projrc- ltric» Äu.'jsi.zr auch >ttamS luiurschünbeiien mn m ^ tracht zu ziehrn, doch wurde ni dieier Beziehung iiv>« bereits erörtert. Die wurden 115,727 Mann .geführt: davon 5249 u,icnn>ftell, I :ij,dac,i,n> von dem Turaratb d,S subosterreichischen Gaues de» 6849 ohne Entschuldigung ausgevtleben, 25,223 anderwärts > schloffen, den eintrefftndea sächsischen Gästen Ausflüge in slawische
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