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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.06.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188606299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860629
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860629
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-06
- Tag1886-06-29
- Monat1886-06
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.06.1886
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grüntet sei. — D:e Aushebung der Blockade erfolgte dessenungeachtet bekanntlich erst am 7. Juni, und zwar wurde dieselbe dem griechischen Eabiuete mittelst solgeuver, nach stehend i» wortgetreuer Uebersetzung veröffentlichte» collectiveu Rotificatioa «»gezeigt: Athen, 7. Inn«. Dt« Unterzeichnete», aömlich der anterordenilich« Gesandte uud bevollmltchtlgte Minlster Rußland» und die Vertreter Deutschland«, Oefterretch-Ungarn«, Großbritannien« und Italien-, sind von ihre» betreffenden Regierungen beauftragt worden. Se. Lxcellenz Herrn Dragami«. Minister de« Aeußern Sr. Majestät de« König« vou Griechenland, zu benachrichtigen, daß die obenerwähutea Regierungen in Folge der osficiellea Mittheiluug seiner Depesche vo« 3t. Mai, betreffeud die von der griechische» Regierung verfügten Abrüstung«, maßregeln uud angesichts der friedfertige» Versicherungen de« Athener Labinet«, di« aus diesem Schriftstücke ersichtlich sind, indem st« je»« Bersichrruugeu zur kenntniß uehmen, mit Befriedigung an- erkeuueu, daß «ater de» gegenwärtige» Verhältnissen kein Grund «ehr vorhaude» ist, die Zwang-maßregela zu verlängern, zu de»«» sie im Iutereffe de« all-eaietue» Frieden« ihre Zuflucht ge- »owme» habe». Demgemäß Hobe» die Uuterzelchnete» im Rameu ihrer rclpective» Regierunge» die Ehre, Er. Ercellenz dem Herr» Minister de« Aeußere» die Anzeige zu erstatte», daß die Eommandanteu de« com- binirte» Geschwader« den Befehl erhalte» haben, die Blockade der Lüste» Griechenland« aufzuhrbea. Gez. Bötzow, Leyden, Lelic«, Malter Baring, L. Rosst Loe«eo. Herr Draaumi« beantwortete seirierseit» diese Mit« theiluna mit folgender ErbaltSanzeige. mit der die ganze An gelegenheit definitiv zum Abschluß gelangt: Athen» 7. Juni. Der Unterzeichnete, Minister des Auswärtigen Sr. Majestät de« König« von Griechenland, beehrt sich, den Empfang der Lollectiv- »ote vom heutigen Datum zu bestätigen, mittelst deren der außer ordentliche Gesandte und bevollmächtige Minister Rußland« und die Herren Lertreter Deutschlands, Oesterreich-Ungarn«. Gioßbritannien« uud Italien« Ihn im Namen ihrer Neqierungen benachrichtigt haben, daß die Eommaadanten de« conidinirten Geschwader« den Befehl erhielte», di« Blockade der Küsten Griechenland« auszuhebe». E. Draguml«. » Die Session der schweizerische» BundeSver- sammlung soll am l. Juli geschloffen werben. Der National rath hat die zwischen der Schweiz und dem deutschen Reiche am 4. d. Mt«, nach zehnjährigen Verhandlungen in Berlin abgeschloffene Uebereinkunst, betreffend die Erleichterung der Eheschließung der beiderseitigen StaatSangeliürigen. sowie den vom Ausschüsse bei diesem Anlaß gestellte» Antrag genehmigt, daß der BundeSrath zu ersuchen sei. „die Frage der Ehe scheidung von in der Schweiz wohnenden Ausländern in dem Sinne zu prüfen, ob eS nicht aus dem Wc-e von StaatS- verträgen zu erzielen sei, baß die schweizerischen Gerichte befugt erklärt werden, über diese Ehescheidungen mit allen juristischen Folgen zu erkennen". Ferner genehmigte der Nationalrath in Uebereinsliuimung mit dem Ständerathe den sür die Lrieg-materialanschassuttgen im Jahre 1887 ver- laugten Eredit von 2.286.4KK Franc«. * Die im Haag versammelt gewesene Konferenz zur Be kämpfung der durch de» Handel in der Nordsee erzeugten Mißbräuche hat ihre Berathungen beendet und ist kürzlich geschloffen worden. Die Delegirten haben den Entwurf einer Convention angenommen, der den bctheiligten Regierungen zur Prüfung unterbreitet werden wird. * >u» Brüssel, 25 Juni, wird der „Allgemeinen Zeitung" gemeldet: „Die Ankunft des Prinzen Victor Napoleon in der belgischen Hauptstadt, die er zum Eril gewählt hat, ist natürlich das Ereigniß deS TageS. Der Prinz langte hier Mittwoch um Mitternacht an. nachdem er <m der belgischen Grenze von einem hohen Fuiictiouaik Namens der Regierung begrüßt worden war. (V) Als der Zug in die Halle einjuhr und der Prinz dem Salonwagen, welchen ihm die französische Compagnie du Nord zur Verfügung ge stellt, entstieg, wurde er vo» rem zahlreichen Publicum — eS batten sich mehr als tausend Personen eingesuudcn — in sehr sympathischer Weise begrüßt. In Begleitung de- Prinzen befanden sich viele bonapartistische Notabilitäten. darunter Marqui- de la Valette, der Erzieher und Freund Sr. kais. Hoheit. Gras Fleury, der Herzog von Padua, Baron Hauß- mann, die Abgeordnete» Levert und JoliboiS. Die bona- partistischen Abgeordneten und Senatoren sind bereits nach Pari« zurückgereist, nur die Grasen de la Valette und Fleury werden in der Umgebung deS Prinzen bleiben. Vorläufig hat der Prinz sein Absteigequartier im Hotel Bell^-Bue genommen, sein Intendant beschäftigt sich jedoch mit der Adaptirung eines Hotels, da der Prätendent die ganze Zeit seines Exils in Brüssel zuzubriugcn gedenkt. Im Lause deS Sommer« wird Prinz Victor Napoleon einige Reisen »lachen und zunächst die Kaiserin Eugenie in Chiselhurst und sodann seine Mutter, die Prinzessin Elotilbe, in Moncalieri besuchen. Was nun die politische Stellung deS Prätendenten ans belgischem Boden betrifft, so glaube ich folgende Mitlheilungc» verbürgen zu können. Der Prinz wird zwar die engste Verbindung mit seinen Anhängern in Frankreich Pflegen: er wird jedoch aus belgischem Boden keinen Prärendenten-Act unternehmen und namentlich kein Manifest erlassen. Er will in Belgien ledig lich die Ereignisse in Frankreich abwarten. und sobald dieselbe.. welcher sich der Regierung nun völlig z» überantworte» vor hat. au- zuvertraue». Meine sech«jährige Erfahrung mit dieser Partei, ihrer Sprache im Unterhaus,, ihre» Ibate» «» Irland macht e< mir uu- möglich. meia« Zustimmung zu geben, daß die Industrie, da« Eigen- tbum uud di« «echt« vo» 5,000.000 Uuterthaue» der Löuigio ihr übergebe» wird. Wenigste,« 2,000,000 vo» ihue» fiud ebeaso loyal, wie di« Bevölternag Ihrer Stadt, uud ich will mich »icht betheilige» an einer Maßregel, welche ihue» di« Geaerofttät uud dir Gerechtigkeit de« vereiaialea und Reichsparlameut» entzieh«. Ich war sehr betrübt, wie Sie Wahl verstehe» werden, all ick meine Stimme bet der letzten Abstimmung abgab. ober meine lleberzeuguug uud mein Geweste» machten mir eine andere Handlungsweise unmöglich. 40 Jahre lang bi» ich der Freund Irland« gewesen. Längst ehe irgend eia Mitglied der irische» Partei im Parlament saß. oder irgend ei» Mitglied de« gegenwärtigen Ministerium« seine Lippen öffnete, am da« Irland zugctügte Unrecht an« Licht zu ziehe» und zu vernrtheile». bi» ich tür da« irische Volk im Unterhaus« und t» öffentliche» Red«» im Laude in die Schranke» geirrten. Gerade «eil ich »och immer ei» Freund Irland« bin. weigerr ich mich, e» Denjenigen anchuliesr«, welche» die ebe» verworsrue Bill e« unter- woese, habe» würde." , * Zur Angelegenheit der Neuen Hebriden wird der „Politischen Correspondenz" au« London, 42. Juni, ge schrieben: Die i» Folge der Lauduug sroazSsischer Trappe» aus de» Reue» Hebriden ausgetauchte Frage ,st zwar durch die zwischen dea llabiueteu »oa Lauda» und Pari« aulgetaaschten Erklärungen vorläufig brigelegt worden: in diplomatischen Kreise» erachtet man jedoch dieselbe keiueSweg« für vollständig out der Welt geschafft. E« heißt, daß da« französische Labiuet sich daselbst allmälia eiue der Position England« tu Egypten ähnliche Stellung zu verschaffen brab- sichtig». E< lei hierbei, meint man hier, der französischen Regierung nicht um den Besitz dieser Inseln zu thnn, sondern sie strebe damit da« Ziel an. eia Pression-mittel in die Hand zu bekommen» durch welche« England zu einer rascheren Räumung Egypten« bewogen werde» könnte. Da« französische Labiuet dürfte sogar, wie man hier glaubt, bereit sei», der Aunectiruag der Renen Hebriden dnrch Australien zuzustimmea» wenn England sich in der egyptischea Frage den An sprüchen Frankreich« gegenüber entgegenkommender zeigen würde. Wenn die« in der That die Tendenzen der französische» Politik sein sollien, so würden dieselben durch die Verschiebung, welch« die Stellung England« in der egyptischea Frage in der letzten Zeit ersadrea ha«, unzweiselhast begünstigt werden. Durch de» Bau der canadischcn Paelsic-Vahn, welche den Atloatischeu Oceo» mit dem Stillen Ocean verbindet, ist da« Interesse England« am Suezroaal, als dem bi«her einzige» Wege nach Indien, »icht unerheblich ob- geschwächt worden. Die canadtsche Pacific-Bahn eröffnet nämlich für England eine» neuen Weg nach Indien und de» australischen Loloaien, der im Falle einer Blockirung de« Suezcanal« oder der Bersperruug derselben in Folge eine« Elementarereignisse« für die Trupprabesörderung benutzt werden könnte. Die englischen Leuppe» würden in diesem Falle »ach Halifax, dem Lenlralhase» der eng. lisch«» Flotte i« Atlantischen Meere, gebracht, iodaaa quer durch den amerikanischen Loatiageut mittelst der neuen Lauada-Elsenbahn nach LSauimanl» befördert werden, wo sie sich nach Indien oder Australien einschiffeu würden. Die Beförderung ans diesem Wege würde, wie man berechnet, sobald einmal dir «rsorderlichr» Vorkehrungen getroffen sind, nicht viel längere Zeit beaniornchea, al« jene durch de« Suezcanal; überdies b»te jener Weg de» Lortdeil. daß er »««schließlich durch raglischcs Gebiet führt. Dir englische Regierung wird denn auch in Würdigung dieser Umstände der Gesellschaft der kanadischen Pacisie-Baho eine Subvention aabiete». Angesicht« dieser Sachlage ist e< sehr wohl möglich, daß da« englische Labinet sich in Betreff Lgypteat für Zugeständnisse an Mankreich zugänglicher lzeigen dürste und man meint, daß Herr Gladstone, sein Verbleibe» an der Spitze der Regierung vorausgesetzt, geneigt sein werde, sich mit Fraukreich unter de» angedeuteten Bedingungen zu verständigen, indem dasselbe fü^ Loncrsstone» in Betreff der Neuen Hebriden Lompensattoae» auf dem Gebiete der egyptischea Frage erhielte. * Ueber den im April d. I. auSgesührten Besuch unsere« Kreuzergrschwader« in Tonga wird amtlichen Blätter» Folgende« geschrieben: Am 10. April Mittag» verließ da« Geschwader, bestehend an« S. M. S. S. „Gueisenau". „Bismarck" und „Olga" nutz geführt vom Loatrradmiral Knorr den Hafen von Auckland »ad dampfte seewärt«. Am 19. Vormiltag« kam die Insel Taogatabu sTongagrnpPe) aus etwa IS Seemeilen in Sicht, und um ü Uhr Nachmittag« ging da« Geschwader auf der Rhede von Nukualosa zu Anker. Gleich daraus machte der kaisentiche Lonlularagent. Herr v. Tre-kow — zugleich Vorsteher de« dortHea Geschäft« der Deutschen Handel«- und Plantagen-Gesellschast — seinen osfic>ellen Besuch. Der Salut sür die Flagge von Tonga wnrde aus Wunsch de- König« erst am nächsten Morgen »och Ankunft de« Geschwaders gefeuert. Am selben Vormittag machte der Admiral in Begleitung der Lonimandanten und de- Flagglieutenanl« dem König Georg seinen amrlichen Besuch. Am Landungsplatz war die seit einem Jahre unter Leitung eines Eng länder- dort bestehende tonganilche Eapelle ausgestellt und spielte zum Linpsang die Wacht am Rhein. Vom Landungsplatz den ganzen Weg bi« zum Palast entlang bildeten die Truppen de« König«, »hrilweise in rothen Uniformen, Spalier, während der Polizei- minister und der Director der tonganischen Schule, dessen Zöglinge gleichfalls am Landungsplätze ausgestellt waren, den Admiral zum Könige geleiteten. Der König, in großer Unisorni, geschmückt Mit Band und Stern de« Rothen Adlerordens und umgeben von seinen Mmister», empfing den Admiral in sehr herzlicher Weise, der früheren Bekanntschaft erwähnend. In seiner osficiellrn Ansprache an den König hob her Admiral hervor, daß die Sendung de« Geschwader« nach Tonga al« ein Zeichen der irenndschaftlichkn Gefühle Dciitlchland« sür Tonga und seine jetzige Regierung anjulehen sei, und daß die Unadhäiigigkeit und da« weitere Gedeihen Tonga« nach wie vor da« Jnleressc der deutschen Regierung ist noch nicht gesunden worden, und man nimmt daher a». daß er verwundet ist und von seinen Stamme-genoffen ver steckt gehalten wird. Dennoch ist der Haquikrieg, der. nach len Depeschen au« Mexiko, mit einem so glänzenden Sieze sür die Truppen geendet haben sollte, noch lange nicht zu Ende. E« bängt Alle« von der Gefangennahme de« Häupt ling» Eajeme ab, der die Seele de« ganzen Unternehmen« ist u»i> von vielen Mexikanern al« ei» zweiter Jnarez angesehen wird. Dir Paqui« sind eine sehr tüchtig« Nation und Eajeme ist in der sranzösiscbeu Armee zu einem sehr geschickten Heer führer erzogen worden. Die Maquis haben unter den Mexi kaner» selbst angeblich sehr viele Freunde, und vielfach wird an der Wahrheit de« oben «rwähatrn Eiegesbericht« gezweisrlt. >t, wie er sagt, „die Traditionen des napoleonischen kamen« hochzuhalten". Im Allgemeinen glaubt Prinz Victor Napoleon nicht an eine Wiercrhcrslclluna der nionatchischen Regierungsform aus parlamentarische», Wege, weil die Mehr zahl der Wähler nach seiner Ansicht »inner mit der jeweiligen Regierung stimme. Allein der immer mehr zur Herrschaft gelangende Radikalismus werde schließlich ein der Anarchie verwandte« Regime schaffen, die Bourgeoisie werte wieder nach Ordnung rufen und dann werde die Zeit sür die Wieder herstellung d», Kaiserthum« gekommen sein. Mit diesen Ge danken hat Prinz Victor Napoleon den belgischen Boven de- treten, und die äußere Erscheinung de« Prätendenten, welche eine ausfallende Aeimlichkcit mit dem ersten Napoleon, ab- geschwächt durch einige Züge seine« Großvater» Victor Emanuel, ausweisi, spricht dafür, daß r« dem Prinzen in der Stunde der Entscheidung weder a» Muth und Entschlossen» heit, noch an Rücksichtslosigkeit fehlen wird. * Dem.TempS" zufolge ist die belgische Regierung fest entschlossen, jede Jnlrigiie de« Prätendenten Don Carlo« auf belgischem Boten zu vereiteln. Di« Z»sai»i»cnkunst des selben mit seinen Parteigänger» m Brüsjcl wird jedoch nicht untersagt werden. * Seinem Aussehen erregenden Schreiben a» den Abgeord neten für Barrow. Ca-nc. bat Jolin Bright nunmehr feinen Ausruf an die Wähler de« von ihm im Unter bau se vertretenen Wahlbezirks von Birmingham (Central- Division) folgen laste». Im Eingänge diele« Manifestes sagt er. dt« Belk-vertreler seien angegangen worden, sich für rm Princip verbiiidlitd zu machen, welche« unschuldig ober böch > gefährlich sein dürste, je nachdem et in de» künftigen irischen B,ll« erklärt werdru möge „Ein- solch« Verbindlichkeit". läürt er kort, „kann ich nicht ringeben. Di« Er- sadrnng der verflossenen drei Monate erdöbt nicht mein Vertrauen in die Weisheit der Verwaltung l Gladstone «) oder deren Politik. Wa« die künftige Regierung von Irland «»langt, so liegt un- ein „Princip" vor, da« v»n dessen Urbeb-r oder dessen Anhängern nicht erklärt ist, und ich will noch »ich! tue etwa« verbindlich machen, Wa ich nicht verstehe oder wa« ich nicht billigen kann. Im Jahre 1872 schrieb ich «:»r» Brief an einen Irländer, dem ich einen kurzen Satz entlehne: „Zwei gesetzgebende Versammlungen im Bereinigien Königreich z» haben, wurde meine« Erachten» ein unerträgliches Uedel sei», »ob ich denke daß kein vernu»ft»,er Mensch, der nicht wünscht, daß au« dem Vereinigten Königreiche zwei oder mcdr gänzlich von einaader getrennte Nalionen werden, de« Wunsch i.uch zwei Parlamenten innerhalb »er Grenze, de- gegenwärtigen Br» einigten Königreiche« hegen kann." An dieser Meinung d»Iir >», noch sest, wenn möglich fester al« »srher Ich opponire de». An sichten der Regierung in nicht geringerem Grade Irin»»« selbst Wege», al« England«. Kein irische« Parlament kann s» wichtig oder so ge recht in Irland sein al« da« tu Westminfter tagende vereinigte Par- kämest. Ich vermag nicht, die Interesse» Irland«, sowohl de« Rsrdra« wie de« Süden«, der irische» parlamentarisch» Partei, Aii-druck-weise, daß er in Deutschland stet« einen treuen, wirksame» Schutz gesunden bade, «ad daß ihn da« lebhafteste Dankgesühl gegen den Herrscher diese« mächtigen Lande« bis an sein Lebensende de- gleiten werde. AI« der König am nächsten Tage mit seinen Ministern seinen Gegenbesuch abstattete, wurde er beim Erscheinen nnd Verlassen der Rhede vom Geschwader in üblicher Weise salutirt. Derselbe blieb ungesähr 1'/, Stunden an Bord de« Admirallchiffe« und sah sich da« Geschütz- und Gewehrexercitium mit großem Jnlereffe an. Al« Auldruck de« Danke« für die deutsche Freundschaft wurde dem Admiral eia für da» Geschwader bestimmte« Geschenk an Naturalien, in der Form der übliche» Huldigung der Eingeborenen, darqebracht. Der nahezu 80 jährige König ließ sich dabei, da er zu angegriffen war, durch seinen Enkel nnd Thronerben Leisunoo (Nelson) und den Präsidenten de« gesetzgebende» Hause«, Tunst. ver treten. Im Namen de« König« sprach Tuuji den Dank Tonga« für den Besuch de« deutschen Geschwader« an« und bat, die geringen Gaben al« Zeichen der freundschaftlichen Gefühle der gesanimten Bevölkerung für Deutschland annehmen zu wollen. Am Nachmittag war der Bevölkerung vom Admiral die Lrlaubniß znm Besuch der Schiffe erthrilt worden, von welcher reichlich Gebrauch gemacht wurde. Tag« zuvor Hallen die Eapelle» von „BlSinarck" und „Gneise»«»" an Land vor dem Hause des König« aus dtflen Bitte concertirt. Nachdem da« Geschwader am 24. April Morgen« Nukualosa ver lassen hatte, ist e« am 28. Mittags ia Apia angelaugt. Sicherlich ist der Anseutbalt de« Geschwader« in Tonga der Stärkung de« deutschen Ansehen« daselbst in hohem Grade nützlich gewesen. * Ueber den Feldzug der Mexikaner gegen die ?)aqui« berichten amerikanische Blätter au« Tombstonr vom 28. Mai, daß die Regierung, bevor sie sich in den Krieg mit den ?)aqui« einließ, den Versuch machte, mit dem Haupt ling Cajeme zu einem friedlichen Uebereinkommen zu gelangen. Ern zu diesem Zwecke ernanutr« Eomit« unter der Führung eine« alten Avvocaten mit Namen Don Nieve« Acosta schloß einen Vertrag mit Cajeme ab. der jedoch nickt al« giltig an erkannt wurde, weil der Letztere seine Unterschrift verweigert batte mit der Erklärung, daß sein Wort allein genügen muffe. General Martine» wurde init der Führung de« Felozuge- detraut, und e« gelang ihm durch Ibeilung seiner Mannschaft in 4 Divisionen. Cajeme'« Mannschaft einzuschließen uud au» zuhungern, bi« dieselbe iu einer Schlacht am l4. Mai ous- gcrieben wurde. Diese Schlacht dauerte vier Tage und fand bei Vatachivr statt. Sir endete mit der Unterwerfung der Indianer unter die Staat«- und BundeStruppen. Da« Gemetzel war unerbvtt und man fand unter den Tobten viele alte Männer, Frauen und Kinder. Cajeme batte im Eingang zu oem Canvoo, in dem die Schlacht flatlsand, 2000 Familien ringepserckt, und da gerade an diesem Puncte die meisten Bomben der Truppen explodirten. war da» Blutbad rin un geheure«. Sennor Acosta sogt, daß schon viele Häuptlinge sich mit ihren Anhänger» unterworsen haben. Cajeme selbst NatlonaUiberaler Verein für das Königreich Sachsen. r. * Leipzig, 28. Juni. Der Nationalliberale Verein sür da« Königreich Sachsen hielt am gestrigen Sonntag seine die«, ährige Generalversammlung ia Meerane ab. Dieser Ort war dazu gewählt worden, weil die Zahl der Mitglieder de« Verein« daselbst iu den letzten Jahren sich beträchtlich vermehrt »alte und bei der geographischen Lage der Stadt man hoffen durste, daß die Mitglieder au- dem Erzgebirge und dem Vogtland« sich zahlreich einfindeu würden. Diese Hoffnung erfüllte sich nun freilich nicht, so daß der Besuch Ver Generalversammlung ein schwacher war. Wir wollen zugeben und haben auch schon früher darauf hm- gewiesen. daß die Anberaumung einer Versammlung während der heißen Jahreszeit immer etwas Bedenkliches hat, und daß daher «in früherer Termin zur Abhaltung der General versammlung sich empfiehlt, aber mit der Bemerkung können wir auch nicht zurückhalten, daß der Eifer der Parteigenossen doch ein wenig größer sein könnte. Der Nationalliberale Verein für da« Königreich Sachsen zählt in da« siebente Hundert Mitglieder und seine Eaffe ist wohlgesüllt; u bedauern bleibt aber, wenn nicht der zehnte eil der Mitglieder zu der nur einmal im Jahre statt- inbenden Generalversammlung erscheint. E« ist die alte, aber immer wiederkehreud« Erscheinung, daß die bürgerlichen Parteien sich in Bezug auf Betheiligung an politischen An gelegenheiten weit von ihren Gegnern, den Socialdemokraten, überhclen lassen. Erfreulich unter solche» Umständen war wenigsten« der Umstand, daß die der Generalversamm lung vorausgehende öffentliche Versammlung, in welcher ÜeichStagSabgeordneter Professor Meyer au« Jena und Generaliecretair Jerusalem au« Berlin über die Aus gaben und Ziele der nationalliberalen Partei und die Arbeiten der letzten ReichStagSscssion sprachen, gut besucht war. Nament lich der Städtische Verein und der Gewerbeverein in Meerane zatten bierzn ein zahireicheSContingenk vouAnwesenden gestellt. Nachdem Herr vr. Gensel-Leipzig im Namen d«S ZereinSvorstande« die Versammlung herzlich begrüßt und ^err Director Rot Her-Meerane den WillkommrnSgruß der beiden obengenannten Bernne dargebrackl hatte, ergriff Herr ReichStagSangeordneter Prof. Meyer-Jena da« Wort, um iu »/istünbigem lebendigen und klaren Vortrag seiner Aufgabe ich zu entledigen. Der Herr Redner betonte von vornherein, die national liberale Partei, wrlch« bei ihrer politischen Thätigkeit vor Allem die nationalen Gesichtspunkte in den Vordergrund rücke, fei angewiesen, ihre Parteigenossen sich in ganz Deutschland zu suchen, uud sie allein sei e«, welche gegen- wärlig «ine Verbindung zwischen dem norddeutschen uud dem süddeutschen Liberalismus darstelle. Ein engere« Bündniß bestehe insbesondere zwischen den thüringischen und den sächsischen Gesinnungsgenossen, und e» gereiche ihm. Redner, ur Genugthuung, heute vor den sächsischen Parteifreunden prechen zu dürfen. Dabei erscheine e« ihm al« Herzen«. bedürsniß. mit der Empfindung tiefer Wehmuth und größter Dankbarkeit be« dahlngeschiebenea wackeren Mitkämpfer«, de» Abg. Stephani, an dieser Stelle zu gedenken, eine» Manne«, der da» größte Verdienst um die nationalliberale Partei habe. Die nationalliberale Partei sei in einer Zeit begründet worden, wo e» galt, den Norddeutschen Bund in da« Leben u rufen und ein neues Gebäude der deutschen Ein- >eit auszurichten. Die Gründer der Partei Hallen Stellung zu nehmen zu BiSmarck. dem Manne, welcher die Ziele der deutschen Patrioten verwirklicht halte- sie entschlossen sich, die Politik dieses ManneS zu unterltützcn, wenn sie auch damit nicht die eigene Meinung ausgaden und nicht eine Partei BiSmarck «an» pürnse bildeten. ES handelte sich vor Allem darum, den Moment, in welchem die deutsche Einheit berbeigesührt war, nicht unbenutzt vorüdergebcn zu taffen. Wa« namentlich die au-wärtige Politik BiSmarck'« anlangl, o mußte bier vor Allem sür die politischen Parteien Zurück haltung geboten sein, denn nur der Kanzler allein vermöge die europäische Lage ganz zu überschauen, und wie die Dinge sich ge- taltet haben, so muß ihm sicher Jeder hierin Vertraue» entgegen- >ringcn; wer hätte wohl geglaubt, daß nach dem deutsch- ranzösischen Kriege eine llljährige Periode deü Frieden« sür u»S sein würde, und dafür ist dem Fürsten Bismarck zu danken, welcher unser Verhältnis zu Frankreich meisterlich zu regeln verstanden hat. In gleicher Weise bat eS der Kanzler verstanden, zwischen Deutschland und Oesterreich eia so enge« Bunde«- und FreundschaslSverbältniß berzustellen, wie e« vorher niemal« bestanden hat. Und auch in der Eolouial- politik sehen wir die starke und geschickte Hand de« Reichs kanzler«. Da«, wa« seit 2 Jahren erreicht worden, ist doch schon recht ansehnlich, wenn auch noch keine direkten materiellen vortheile daran» bervorgegangen sind, wa» aber auch in der kurzen Spanne Zeit gar nicht möglich war. Zu Fürst BiSmarck'« nationaler Politik gehören auch die Maßregeln gegen da- Vordringen de« Polenldum«; der Kanzler bat scharf die Gefahren^ die für Deutschland hieran» entstebrn, erkannt und darnach seine Maßnahmen getroffen, welche die nalionalliderale Partei entschieden unterstützt. Zu einer guten, erfolgreichen Politik gekört aber vor Allem ein schlagfertige« Heer und e« wird sich in der nächsten Session de« Reichstage« wieder darum handeln, die Friedensprälenzstärke de» Heere» zu bestimmen. Für die Fixirung dieser Frieden«präsen, aus eine längere Reih« von Jahren ifi die nationalliberale Partei bereit« da« letzte Mal eingetrelen und sie wird da», wie er. Redner, im Namen seiner Fraktion bestimmt versichern könne, auch dieses Mal thnn. (Lebhaftes Bravo!) Deutschland steht mitten zwischen den großen Militairmächten de» Con- tinent» und muß angesicht« dieser Lage gewappnet sein; Nie mand kann sagen, wie in zebn Jabren die Verhältnisse liegen. Der Vorschlag der drutschsreisinnigen Partei, die Frieden«. Präsenz aus die Dauer der Legi«laturperiode zu fixiren, erscheint gänzlich unannehmbar; eS würde da eher noch die Feststellung aus ein Jahr sich empfehlen, denn im elfteren Falle würde die Frage der HeereSstärke jedes mal zum Gegenstand der Wahlbewegung gemacht werden und hierzu ist sie doch ganz ungeeignet. Die nationalliberale Partei ist immer dafür eingetrelen. daß da» Privatvermögen der Osficiere zur Besteurrüna berangezogen wird, und diese Frage ist nunmehr zu einem befriedigenden Abschluß gebracht worben. Unbeschadet der Unterstützung der Politik de« Fürsten BiSmarck will die nationalliberale Partei aber auch eine liberale Partei sein, nur mit dem Unterschied gegen andere liberal« Parteien, daß sie die nationalen Grundsätze ia den Vordergrund stellt und der Macht nab Ehre de« Vater landes jede Parteidockrin uutrrordnet. Stet« ist di» nationalliberal« Partei sür dir geheime Dahl eingetrrten und sie wird da« auch künftig thnn» wie sie Überhaupt in allen Fragen, in denen e« sich um die wirklichen Rechte de« deutschen Volke« handelt, mit derselben Energie wie die an- deren literale» Parteien dafür in die Schranken tritt. Hierzu gehört auch di« Haltung der nationalliberalea Partei w den Ärchenpolitischen Fragen; sie wird niemals Wahlbündnisse mit den llllramontanen riugeben, und so sehr sie geneigt ist, der katholischen Bevölkerung Glauben«, uud G«wissen«sreihest zuzugesteheo. ebenso fordert sie auch, daß die Kirche die Autorität der Staatsgesetze respectirt. Zwe, Dinge find e< vor Allem, woraus die ualioualliberale Partei auch heute besteht: die uatiooale Vorbildung de« Klerus uud daß die Kirche sich kein« Urbergriffe in die bürgerlichen Verhältnisse erlaube» darf. Wa« nun die wirthschastliche» Fragen betrifft, welche be- kanntlich unsere Zeit beherrschen, so ist die nationalliberale Pattei immer der Ansicht gewesen, daß nach dieser Richtung hin jede« Einzelnen eine gewisse Freiheit gewahrt sein muß Insbesondere die Frage: ob Freihandel oder Schutzzoll? hat nicht« mit dem polttischcn Staodpuott zu thnn, denn e« kann B. «iu guter Eouservativer Freihändler sei» und umae- ehrt. Hier handelt e« sich lediglich um Fragen praktischer Erwägung und wir sehen denn auch, daß ans diesem Gebiet sich mehr territoriale Gegensatz« al« ausgesprochene Parteigegeasätze heran«gebildet yab«». Wa« nothwendig erscheint im Interesse Aller, da« ist, daß eiue gewisse Stetigkeit in dir wirthschastliche Entwickelung kommt, damit der Geschäft««»»» mit sicheren Eonjunclure» zu rechnen bat. Auch für schraakeulose Gewerbesreiheit ist die national- liberale Partei nicht eingetreteu; sie ist durchaus einer ver ständigen korporativen Organisanon de« Handwerk« nicht ab geneigt. wohl aber ist sie der Meinung, daß wir zu den Zwang«. Innungen nicht wieder zurückkehre» könne» und daß der tz. 100s der Gewerbeordnung in seiner dcrmalige» Gestalt schon ein bedenklicher Schritt ist. Mit solchen Zwang«bestimmu»gen nützt man dem Handwerk nicht«, und die Bestrebungen nach Zwang«- innungen müssen schon daran scheitern, daß e« bei der modernen technischen Entwickelung ganz unmöglich »st, eiue scharfe Grenze zwischen dem Handwerk und der Fabrik zu ziehen. Dagegen hat die nationalliberale Partei den Maßregeln gegen dir gemein- gesährlichen Bestrebungen der Eoeustdemokatir zugestimmt, weil sie gewillt ist, vre heutige Staat«» und Gesellschafts ordnung gegen da« gefährlich« Treib« geschäft-mäßiger Demagogen ausrecht zu halt«. In Bezug aus Steuersrag« hat die nationalliberale Partei sich gegen da« Tabak- und Branntwein «Monopol erklärt, weil dadurch blühend« Industrien vernichtet würden, wa« bei der heutig« Erwerb-lage doppelt bedenilich ist. und weil hierbei uameutlich Exportindustri« iu Fraqe kommen, in den« nur der Kaufmann mit Erfolg arbeitet. Die Bran»tweinst«er-Lorlage ist vor der Hand auch vom Reich»- tag mit großer Mehrheit abgelebnt Word«, weil sie nicht ge nügend vorbereitet war; diese Vorlage wird aber sicher un nächst« Winter Wiederkehr« uud daun hoffentlich zu einem besser« Resultat führen. Der Branntwein ist in der Tbat. nach dem Vorgänge iu vielen ander« Lände« geeignet, daß für da« Reich daraus größere Summen gezog« werden können; desgleichen wird die Zuckerst«« nach ihrer Reform dazu beitragen, daß den Einzelstaat« vom Reich größere Zuwendungen gewacht werden können. Der Herr Redner kam nun zum Schluß seiner von der Versammlung an viel« Stellen mit Beifall ausgenommen« Ansprache. Die nationalliberale Partei, so betonte er, hat die Zeit schwerer Krisis, die namentlich eiatrat, als die Secession au-brach, glücklich überstand«, der Uebergang der Secessionisten zum Fortschritt bat die Situation völlig ge klärt. Die nationalliberale Partei hat bei den letzten Reich«tag«wahlen zwar ihr« Besitzstand vorerst nur um einige Mandate vermehrt, thatsächlich hat sie aber Hunderttausend« von Stimmen gewonnen. Und die nationalliberale Partei wird sich immer mehr ausschwingm, je mehr jede« einzelne Parteimitglied seine Schuldigkeit thut. Mit dem Wunsche, daß da« geschehe zum Heile unsere« Vaterlandes, schloß Herr Prozessor Meyer, den ein kräftige«, hrlllöne.ide« Organ unterstützt, unter langanhaltendem stürmisch« Beifall der Zuhörer seine Rede. vermischter. — 50jährige« Jubiläum Meran« al« Curort. Au« Meran wird un» vom 25. d«. geschrieben; Unser Curort feiert im heurigen Herbst da« 50jährige Jubiläum seine« Be stände« al« solcher. So alt unsere Stadt, so alt der Ruhm ibrer herrlichen Lage und ihre« mild« Klima«, so sallea die Anfänge Meran« al- sozusagen systematisch behandelter Cur« vrt dock erst in die Mille der dreißiger Jahre unsere« Jahr hundert«. In diesen 50 Jabren aber hat sich Meran au« dem einsachen tirolischen Lanbstäbtchen zum sashionablm Well- curort entwickelt und e« darf mit einiger Berechtigung an die Feier eine« zeitliche» Abschnitte« dieser Entwickelung gehen. Zur Vorbereitung de« Jubiläum-feste« hat sich unter Vorsitz de« Curvorsteher« v. Pernwerth ein Comitä gebildet, dessen Ausgabe e« sein wird, da« Programm sür da» Fest auSzu- arbeiten. Vorläufig sind die Veranstaltung eine« Festball« im Curhause. eine« Kcllerscste« in der alt« landeSsürstlicken Burg (von Erzherzog Sigismund erbaut und in letzter Zeit mit seinem Ku»stverständn»ß restaurirt und in Stand gehalten), ei» Lolk«sest. Beleuchtung der au-gebehnten Euranlagen, Fest« diner rc.. ferner die Herausgabe eine« illustrirten Festblatte« und die Prägung einer Denkmünze in AuSstcht genommen. — In St. Petersburg ist e« der Polizei gelungen, eine völlig organisirte Bande vou Giftmischer», bestehend au« sechszehn Individuen, vor einigen Tagen dingfest zu mach«. Die Bande operirte, wie der „Herold" schreibt, säst auSschlirßlich mit Fuhrleuten und Finnen, wrlche in der Butlerwoche nach der Stadt gekommen war«. Hauptsächlich bediente sich jene Bande narkotischer Mittel zu ihr« Ver giftung-Versuchen. Doch auch an anderen Opfern übt« sie ihre grauenvolle Thätigkeit au« uud schont« sogar ihre eigenen Spießgesellen nickt, wenn sie sich bei Betreibung ihre» Handwerk- lässig zeigten. Wie viele LergistungSsälle über- daupt vorgelommcii sind, konnte bi« jetzt noch nicht sest- gestellt werden, constatirt wurden effertiv 5 bi« S Fälle. So unter Anderm wurde im Laufe de« Maimonat« aus einer Straße de» Alexauder-New-ki-Sladttheile« die Leiche eine« ManneS gesunden, der bei der Sektion al« Vergiftet be funden wurde. Die eingeleitete Untersuchung ergab, daß der Verstorbene der Lobnsuhrmaun Letjagia war, der am Morgen mit seinem neuen Fubrwerk und mit gutem Pserd« von Hause weggesabren und nicht mehr zurückgekehrt war. Weitere Untersuchungen ergaben, daß die Droschke vervsändtt und da» Pserd in Pskow verkauft Word« war. Zwei Mitglieder der Bande. Michails» und Roschan, aestandea, Letiagin trunken gemacht und dann beraubt zu hav«, wobei Michailow sich rühmte, währmd der Butterwoche d« Finnen mehr wir 25 Pserd« weggetrieben nnd in Gatschiuo und Pskow verlaust zu baden. In einem andere» Falle fand mau aus dem Ochtaschen Prospekt ein« Menschen iu bewußtlosem Zustande. Derselbe, zum Bewußtsein gebracht, erzählte, daß ihn Unbe kannte mit irgend einem Getränk betrunken gemacht und bei dieser Gelegenheit 280 Rubel geraubt hätte». — Wie Portugal'seine Reisenden ehrt! So ist d« beiden portugiesisch« Reisenden Eaprllo und Jven« aus Vorschlag der Regierung von Seit« der portugiesischen Volks vertretung al« Nationaldank sür erfolgreiche Reisen bewilligt worden: 1) Eine jäbrliche Pension von 600.000 Rei« (ungefähr 2700 uck) al« Zuschlag zu der ihnen bereit« noch ihrer ersten Reise bewilligten Pension von der gleichen Höbe. 2) Befreiung von all« Steuern. ») Der Staat läßt aus seine Kost« eine Auflage von 5000 Eremplareo ihrer Reiserrzäbluug drucken und stellt dieselbe den Reisenden, di« da» Verlagsrecht behalten, zur frei« Verfügung. 4) Der von den Reisend« ione« gehalten« Rang wird ihn« bestätigt nnd sie werben von der Verpflichtung befreit, den Rest ihrer Dienstzeit, de, sie zur Führung dessrlb« eigentlich «ur berechtig« würde, i» Afrika
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