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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.02.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188702230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-02
- Tag1887-02-23
- Monat1887-02
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.02.1887
- Autor
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Erscheint täglich früh'6'/, Uhr. -röarti«» «>ö Lr-rttti« Johanne«gaffe 8. Aprräiliundrii der KrdarliOa: Vormittag« 10—18 Uhr. Nachmittag» b—8 Uhr. r»e »tr rUul.«»» «-»utrrl»», «ch» ft> d» Net-etwa »ich! »redmtlich. Ann«tz«e »er für »te nächftf»»,«,-« Nnurmer »efttm«ten Iu kernte a» Wochentagen dt« 8 Uhr Nachmittag«, n, r,uu- und Festtagen früh dt»'/,» Udr. Za üra Fjlialeo für Zus -Annah»«: Ltto »lemm. Universirät-straße 1. Lauts Lösche. Kathanuenstr. 23 part. a. KönigSplatz t, »nr bi«'/.» Uhr. MiWger.TiMlilalt Anzeiger. Organ für Politik. Localgeschichte, Handels- and GeschSftSvcrkehr. Auflage LS7S0. Abonnemratspreis viertelj. 4", Mk tml. Bringerlohn 5 Mk., durch die Post bezogea 8 Ml. Jede einzelne tztuinmer SO Pt. Belegeremplar 10 Ps. Gebühre» für Eztrabeilaaeu (in Taaedlalt-Format gesalzt) »tznr Postl>esörderung KO Mk. «tt Postbcsörderung 70 Ml. Kttlamrn unter dem Redactlou-strich die «gespalt. Zette SOPs, vor denFamiliennochrichtea tne «gespaltene Zeile 40 Ps. Inserate sind sie,» an die Srped.tto» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praonumeraiuio oder durch Post Nachnahme. H 54. Mittwoch dm 23. Februar 1887. 81. Jahrgang. Amtlicher Theil. NtllaimtmchllUt. Obwohl durch Bekanntmachung vom 2 Februar vorigen Iahie« den hiesigen Sckänkwirthen eröffnet worden ist, daß ir Vockbterfest« und e«r»e»au-tschr Rarrea» Abende Musikerlaubniß nur d>« II Uhr ertbeiil iverben solle. sind doch oeueiding» wiederholt Gesuche eingegangen, durck welche aus eine längere Zeit Erlaubniß sür Musik- abhalkung bei solchen Festen erbeten worden ist. Die Sckänkwirthe werden daher nochmal« in Kenntniß .zcsetzt, daß bei solchen Leranlaffungen Musik nur bi« I I Uhr gestattet wirb, zugleich aber verständigt, daß auch Seilen br« »ntunterzeiLnelen PvlizeiamtS eine Eistreckung der allgemein oder sür den einzelnen Eesucksteller sestgesteilten Schlußzeit versagt und vielmehr gegen Uederschreitnngrn derselben mit den vicdsallr angebroheten Strafen verjähren werven wird, überdies aber vorbehalle» wird, gegen Schänkwirlhe, welche solcher Uedetschreilungen sich schuldig machen, eine frühere schlußzeit sestzusetzen. Leipzig, den 22 Februar 1887. Der Stath der Ltadt Leipzig. Da» VoltzeiAmt. VI. 7«0. Llr. Georgi. Bretschuetbe». Elchorio». Bürgerschaft Leipzigs einen so vernichtend«, Schlag gegen die Feind« de« Reiche« und der Ordnung führe» würde, da« hat selbst, wir gestehen e« offen, unsere Erwartungen Udrrtroffea. Nun, da jetzt »a« über alle Maßen glänzende Wahtresullat in seiner Totalität dorliegt. da wollen wir nicht länger darüber rechten, ob der Eine oder Andere mit seiner Anschauung und seiner Voraussagung Recht gedabt hat, sondern wir wollen lediglich dem Bedürsniß der Freude und de« Danke« Ausdruck verleiden, baß unsere Stadt Leipzig nach wie vor ai« ei« an» erschülterlicher Leuckttdurm au« dem wogende» Meer patrio tischer Begeisterung hervorragt. da« hossentiich vorgestern die rcichtse,übliche Majorität de« Reich«tagr« hioweggeschwemntt haben wird. Der hauptsächliche Grund de« vorgestrigen großartigen Wahl- ersolgc« liegt darin, daß e« dea vereinten Bmüd»»gea ge lungen ist. di« große Zahl der sür gewöhnlich Lauen und Trägen aus die Bein« zu bringen. Leipzig besitzt, da« haben bi» jetzt alle Wahlen gezeigt, «inen sehr starken Stamm guter unenlwegl reich-treuer Bürger, di, sür ihren Theil an den Wabiurneu zu erscheinen pflegen und ihnen ist diesen Gesetzentwurf vorgelegt, om nicht »ine« Versäumnisse« be schuldigt zu werden, welche« verhängnißvoll werden kv»»te. Wir Wiste«, daß da« Friebenldetürsiuß der Völker seiten« der Regierungen gelheiit wird und daß wir der Hoffnung Raum gebe» können und müssen, dir friedlichen Bestrebungen werben da« Uebergewicht gewinnen; doch ist e« anderseits nicht zu teugnen, daß der Horizont Europa« umwölkt, die politische Uimosphäre mit Eteklricität gesättigt ist. und wie wisse» nicht, wann und wo ver Funke sich entzündet, von welchem da« weisello« vorbandene Zündmalerial Feuer sängt Mit eine,» orte: Die Unsicherheit der Lage wirkt in ganz Europa drückend aus die Gemiilher. Man kann gewiß nicht behaupten, baß diese Eiklärung sehr zuversichtlich klingt, und man würde auch i» einer Täuschung besangen sei«, wenn man glaubt», daß die Worte, welch« ver Ministerpräsident später hinzu»,esügl ha«, um die Lage zu charakterisier», den Eindruck de« von K.jervaiy Gesagte» wnber verwischt hätten. Ti«za sprach zwar die Hoffnung, daß bei Fried« erhalte» werde, gleich seinem College» Krjervary aue. aber er könnt« doch nicht unikin, zu bemerken: Wenn trotz r« zuzuschreibrn, daß unsere Stadt da« Sck cksal vieler I agex Bestrebungen und Hoffnungen dennoch eruste Even anderer Großstädte, eine Beute der Svcialbemokratie zu werden, nicht ereilt hat: der zweite Factor »u ben bilberigei, reich-treueu Dahl-Ersolgea >u Leipzig besteht darin, dag die beide» großen Orduungsparleie». Pie Rationallide- raten und di« Conservativen. schon längst erkannt habe», welche Tborheit st» beaehen würden, wenn st« bei ver Reich«- lagswahl einander bekämpfen. Da« Äahieartekl zwischen ver nalioiiallib,raten und der conservativen Partei, wie e« diese« GcwSIbt-vermikthllng. , ^ Da» im Erdgeschoß de« N tthbause« (Naschmarktseites I Mat in Folge eiserner Nvlhwendigkeit allgemein im Reiche l vwser Vorlage be?rachle Ich al« einen BeivriS. baß im Hirze» I slUiU^^vHanlasten siicheü tualilälen eintreten sollten, so bin ich überzeugt, daß jeder Todn de« Lanke« seine Pflicht lhun wirb. Und er schloß mit den Worten: Man verlangt von der Volksvertretung nicht die Mittel sür die Mobittsirung. nicht sür Alieg«„vecke sonbern nur sür ein» äußerste Eventualität, wen» die Hofs nung aus Erhaltung de« Frieden« wider Erwarte» sich als trügerisch erweisen sollte und die Monarchie sür ihre Inter esse» nnzutreke» geuölhigt wäre. D>e «instimniige Annahn»^ ist beute eine unnatürllche und über Gebühr gespannte. «» wird daher großer Mäßigung. Besonnenheit und plugbeit be dürfen. wenn die Ei.klricilSk. von welcher der Honved- minister Aejervary um Sonnadend sprach, unschädlich abge leitet werden soll, ohne zu einer furchtbaren Erschütterung zu sühreo, deren Wirkungen in ganz Europa zu spüren sein würde«. * Leipzig. 23. Februar 1887. * Zu der „Südwestas r>kanjschen Gesellschaft" und zu der „Deut scheu süd westa >'r> sontschen Compa gnie" ist »och eiue dritte Corporation getreten, der „Verein zur Förderung deutscher Interessen in Süb-Airtta". Die Ausgabe, welche sich diese neu« Vereinigung gestellt hat. ist. einen Mittelpunkt sür die deutsche» Interessen >n Süd afrika zu bilde», über die dortigen Bkihältnisie sich eingehend zu unterrichten und mit ihre» Keiiiilnisien oder Verbindungen alle» Deutschen zu dienen. Der Verein strebt zugleich gebelh- uch« wir'i'lchastliche Beziehungen Deutschland« und der deutsche» Ca oniatgel'iete zu den südasrikaliischcn Staaten an, unter b>>e« Schutze Deutsche leben. So will der Südafrika nische Vere.n die Deutschen in Südafrika >n ihrem Streben nach Erhaltung deutscher Sprache. Sitte unk Art unterstütze», sowie sür die Eingeborenen Sütasrika« mtt Wohlwollen ein» treten, sie wlrlüslt'ajtUch und sittlich zu heben juchen und gut« Beziehungen zwisck n >d»e» und den deutsche» Ansiedlers iviber» h'lse»; auch will er Forschungsreisen nach wirth- schasllich wichtigen Gebieten Südafrika« au« eigenen Mittel» ober durch Heranziehung vo» staallichrn und sonstigen Unlg«» - st dl'chi Derkauf-aewölb» »kr. 22 soll vo«, L. April VS. I». an «egen einbati»1adrltche Küudtguag Freitag, ben A. Mär, dS. Is., Vormittag» 11 Uhr ans dem Ratbbaus«. 1. Etage, Zimmer Nr. t8. an den Meistbietenden a»derweit vermtethet werde». Ebendaselbst aus dem großen Vorsaale liegen die Ver» niielhung«. und LersteigerungSdediiigungen nebst Jnventarium des zu vermiethenden Gewölbe« schon vor dem Termine zur Einsichtnahme au«. Leipzig, de» 18. Februar 1887 la. 773. Der Slath -er Stadt Leipzig »rgi. Sl 1)r. Geoi tkß. zu Tage getreten ist und, wie man schon letzt ersehen kan», wirklich erhebende Erfolge gezeitigt bat. hat «n Leipzig schon ! die ganzen Jahre daher bestanden und sür da« unbedingt nothwendige vertrauensvolle E»lgea«»Irmme» der beiden s ^ Parteien war diese« Mal in bester Weis« der Weg geebnet Wir können un« aber nicht verhehlen, daß e« trotz dieser! günstige» Umstände in Leipzig nicht möglich gewesen wäre, nur einer solchen Wucht, wie da« vorgestern geschehen ist, gegen bi« reichöseinvlichen Parteien Vurchzudrücken, wenn eben nickt brr Appell an die Indissercnlcn von E.solg begleitet gewesen s wäre. Dieser Appell hat diese« Mal Wunder gewirkt, denn von 34.700 Wahlberechtigten baben 81,000 ae-! ! wählt, da« sind etwa 00 Proeeut. 3» vielen Wahlkreisen Vrkalintmllirillug, die Attmeldnvg taabstummer, sotvte bltader Kiader betr. Gesetzlicher Bestimmung gemäß sind taubstumme, sowie blinde Amber bei dem Einlrilt in da« schulpflichtige Aller i» herzu bestimmten öffentlichen oder Pridatanstalten unter- zubnngen, sofern nicht durch die dazu Verpflichteten ander weit für ihre Lczichung hinreichend gesorgt ist. W »fordern daher die hier wohnhaften Eltern solcher Hiubcr, ' beziehentlich die Stellvertreter der Elter», hierdurch Liis, alle bi« jetzt »och nicht angemelteten, lw volkSschul- psl chtigrn Alter st-henden taubstummen, sowie blinde» pinvrr dehus« deren Aufnabme in eine Anstalt spätesten« bi« zum 28. diese« Monat« fchrisllich bei un« anzunielden. Leipzig, am tl Februar l387. Der TchalauSschuS -er Stadt Leipzig. Lehn baben sogar S2 und OL Procent gewählt, fürwahr «in. „ Wahlbe,Heiligung, wie sie von eke. Wäh,«schast n>», ' pfl cb,gemäßer und glänzender be.hä.igt werden kann. Wenn ^ 2 " .. ^ S.ache sü R nd we.cher r Panitz. Lehuert. Vrkannlmachlmg. Die Lenchlkrast de« städtischen Leuchtgase« betrug in der Zeit vom l4 bi« 20. Februar v. I. im Arganbbrenncr bei 2.5 Millimeter Druck und l40 Litern stündlichem Eonsuni ba» l6 7sache der Lenchlkrast der deutschen Normalkerze vo» 50 Millimeler Flammenhöhe. Da« specistsche Gewicht stellt sich im Mittel auf 0.411. Leipzig, am 22. Februar 1887. DeS RatdS Deputation zu der» Ga-ansialten Der Inhaber de« von unserem ll. Filial al« abhauven gekommen angezeigten Interim«schein« über da« Sparcassen- buch Serie ll. Nr. S45KS wird hierdurch ausgefordrrt, den selben innerhalb drei Monaten und längsten« am 23. Mai Li«se» Jahre« an die Unterzeichnete Anstalt zurückzugeden oder sein Recht daran zu beweisen, wivrigensall« der Sparcasse». Ortnung gemäß dem angemeldeten Verlustträger, nach erfolgter Beeidigung seiuer Anzeige, da« Buch ausgehänbigt werden wird. Leipzig, den IS. Februar 1887. Die D,r»altaag de« Leihhaase» «ad -er Sparkasse. NralgWiiaßlun zu IMig. TonnerStag. den 84. Februar 1887, Vormittag« 8 Uhr: Atts» nahme-rüsung. vlnael. vcalschllle Leubnitz. Aus»ah«eprÜf«NH Donaer-Iag, den 24. Februar, früh 8 Uhr. Reudois, den 22. Februar 1887. vr. kkentzner. pst chtaemäher und glänzender belhätigt man berücksichtigt, daß in Folge de« Charakter« uulerer Kindl al- Handel«stabl eiue sehr beöeutente Anzahl ihrer Wähler aus Geschäftsreisen sich desnude» hat, so kan» man wohl sagen, daß vorgestern beinahe jeder Wablbereckligtr an der Wabl- u nc erschicneii ist. W un eü eig-»l!ich für Jedermann patrio tische Pflicht sein sollte, sein Wahlrecht auszuüden und ei» förmlicher Dank dafür nicht gebührt, so wolle» wir dock recht au dieser Stelle rühmend anerkennen, daß e« am 2l. Februar in Leipzig kernen Lauen und Trägen gegeben hat. verschwindende AnSnabmen natürlich abgerechnet. Die Empfindung, zu dem herrlichen Wahlsieg deigetragen zu baden, möge diesen au« dem Schlaf- erwacht«» indifferenten Bürgern, die allerving« besonderer Reizmittel debuisle», »in Spor» sür die Zukunft sei», nicht wieder m de» alte» Fehler der Gletch- gilliakttl und Zukückvallung zu veisaflen. Zn dem Ergebn ß der vorgestrigen W hl hat endlich auch noch die musterhafte Organisation der reichslrruen Parteien beigetragen. Die verschiedenen Ansschüsie uud die Vertrauen« Männer haben rühmlich aewetttisert, den technischen Wahl agitat>cn«.Apparat zum Klappen zu bringen und viele, sehr der Södne tiefer Nation sowohl di« Lalerlantsliebe, als jener politische Takt vorhanden ist, ohne den cin freie» Lank nicht ep>stirer, kann. Die Nnyanmenbung aus den deutschen Neich-tag. dessen Mehrbell bekanntlich diese» Takt bei Ver Abstimmung Uder di« Septennattvvrlage am l4. Januar nicht bewiesen bat, liegt nahe genug. I» Oesterreich-Ungarn ist man sich über Haupt de« Ernste« der Lage vollkommen bewußt, denn nicht nur in Pest ist die Lanbsturnivorlaqe einstimmig angenommen morde», auch in Wien hat der Bubgetansschuß de» Credit von l2 Millionen Gulden sür die Landwehr und den Land- sturm einstimmig bewilligt. Da« Brstr.bcn der beiderseitigen Regierungen ist offenbar hantlunge» übe. darin offenbar e> thalten rst. möglichst zu verhülle», deSllatb ließ e« auch ver Hsnvedminisler zweiselbast. von welcher Seite ein Angrifs gegen Oesterreich-Ungar» droh«. Da jedoch D>uischland mit Oesterreich'Ungarn durch ein feste« Bilnbniß verbunden ist. so ist nicht abzusehe», welche andere Gefahr al« diejenige, welche Rußland darbietet, gemeint sein könnle, denn selbst «in Krieg, welcher durch einen französischen Angriff aus Deutschland entzündet würde, könnte für Oesterreich-Ungar» nur in dem Falle Gefahr bringen, wenn sich Rußland dadurch veranlaßt sühlte. selbstthälig in die Bewegung emzugreisen. Man könnte genelgl sein, wegen der velbäll»ißi»äßigen Ruhe, welche gegenwärtig aus der Balkan Halbinsel benscht, die von dieser Seile drodende Gefahr als beseitigt anjiisrheii, «in Blick aus die «»glischeu Pa>lame»l«verba»vlungen lehrt jedoch, baß diese Aliitassunq irrig sein würbe, vaS Feue, glimmt dort unter ver Aiche stetig weiter und Rußland wallet vorläufig nur den geeigneten Angendlick ad. um ihn, wen» er «»tritt, um so nachdrücklicher sür seine Zwecke aus- zubeuke» Der UnlerstaatSsecrelair te« Auswärtigen. Fe>> gusson. erwiderte am Freitag aus eine Bemerkung Labouchäre's. viele Wähler werden bezeuge» können, wie sie ein, zwei und I die Zustänbe^r» Bulgarien noch sehr kritisch seien und baß sogar drei Mal zur Aueüdung ihre« Wahlrechtes ermahnt worden sind, «m Mittel, bas von sehr günstigem Erfolg be gleitet mar. Daß diese« Makuversadren so energisch und exact in Scene gesetzt werden konnte, da« ist zum wesentlichen Theil der höchst schätzenswerlhen Unterstützung zu verdanke», welch« die hiesige Sludentenichast durch Sleflung freiwilligre Boten tem re»ch«treuen Wahlcomit« bat zu Theil werde» lassen. Das bringt un» in die angenehme Lage, den Herren ttudirenbeu. dir ihre freiwillige Agitation nicht allein aus ^ Leipzig-Stadt, sondern auch aus da« sebr schwierige Terrain veS Leipziger LaiikkreiseS erstreckten, für diese patriotische Hingebung ebensall« unseren wärmsten Dank abzustatlen. Was ?ehr, »a« vorgestrige Wadlerg.bmß in Leipzig? In I >«§». D„ Lösung der dul „irischen Frage ist von Ruß erster Linie, daß die reicksireue Wählersckasi ,n unserer Stadt, > °ll"'bar, b>« nach Eintritt br« ZettpuncteS vertagt. wenn da» Vaterland aus den, Spiele siebt, nicht mit sich spaßen läßt, daß alle Angnsse der reichssemdlichen Parteien a» ihr jämmerlich zerschellen. So ist e«. Gott se: dank, bi« her immer gewesen und so wird e«. will'« Gott, auch immer bleiben. Die Socialbemotratie wird sich wohl allmälig llber zeugen, daß der Strom von Schlamm und Bosheit, von Rohheit und Vaterlandslosigkeit, mit welchen, si? operirt, hier die Wirkung hervorgebracht, daß alle ansiänbigen Leute sich zusauimenschaaren und Vieser Partei ein war»e»de- Hierher und nickt weiter"« zurusen. Die Hochfluih der socialdeniokratischen Agitation dürste mit dem vorgestrigen Tage eine entschiedene Eiiibämmung i» Leipzig und wohl auch im ganzen Reiche erfahren haben. Bon der sogenannten deutsch-? ^ ' zu reden deshalb mrhrere Schrislstück« nicht veröffentlicht werden könnte». Di« Regentsckast Bulgariens Hab» sich unter den obwaltenden Schwierigkeiten überraschend bewährt, dadurch sei dir Haltung England« und dessen Bestrebungen sür die Ausrechlbaltung der Unabhängigkeit und der constilulionellrn Rechte Bulgariens rechlsertigt. Rußland weiß »un zwar, daß aus solche orte, die ein englischer Minister oder sein Sttllvertreter im arlament äußert, wenig Werth zu lege» ist, weil die kalk» den Worten nicht zu entsprechen pflegen, aber wahr scheinlich würde di« russische Regierung Vieser Erklärung rößere Aufmerksamkeit geschenkt haben, wenn ntä» der öchwerpnnct der Entwickelung gegenwärtig im Westen läge. Dir Lösung der bul „irischen Frage ist von Rußland c bi« nach Eintritt beS Zeitpunktes vertagt, da dir Beziebungen zwischen Dcu»chla„d und Frankreich voll- ständig geklärt sind, und da« wird voranSsichttich erü geschehe», nachdem da« Wablresultat des 21. Februar seslgeslettt ist Bi- dahin beschränkt sich die russische Regierung aus kurze Abfertigungen englischer Kui'dgebungrn durch die amllichen Preßorgane. Eine solche wende- sich gegen die Beschuldigung de« .Standard-,daß wenn dieLösung der bulgarischen Schmierig, keilen nicht sortsckreite. die- Rußland zur Last falle, weiche« die Anfragen der anderen Mächte nicht beantworte. DaS „Journal de St. PölerSbourg" bezweifelt, baß überhaupt derartige Anfragen gestellt wurden, übrigens wisse die W il nach Veröffentlichung de- englische» Biaubuchs. woher die Aufreizungen kommen, und wenn die bulgarische Frage ins freisinnige» Partei verlobrtt e« sich eigentlich "gar nicht I^^^n grralben sei, so werbe der „Standard" gut thun, n, dieselbe ist mtt ihrem Candidatrn so gründlich rein-1 ^ llrsache anderwärts zu suchen. Lasßrrr-Llele. Die Steve de« hiesigen vrt«- «ttd L-ärc«ffen-Casstrer«, mit der die Funktion de« Orltstroer-Linnehmer« inskünftig nicht ver. I gefallen, daß kein vcrnünsliqer Mensch diese Partei »och sür I dkan erkennt au» dieser milden Form, die bulgarische unden «st. kommt «n Folge freiwillige» Rück,ritt» de« dermaligen I „nst nehmen kann. Ter Fluch der Lächerlichkeit türkte die-! zu behandeln, den Wunsch Rußlands, die Sache nickt ... r„n .. «... .. ...x.. , vollständig getroffen haben. I zu Überstürze» und de» ruhigen Gang der Entwickelt», z nickt Und nun mögen sich alle reick«tr«ue» Wähler unserer I «u stören. Ta« ,st ,tcherl,ch de, der gespanulcn Lage », Europa Stadt angesichts de« vorgestrigen Wahlresultate« geloben, auch z Wünschenswerte, denn, daß Rußland aus die Durchführung jort und fort brüderlich zusammenzustehen, und wenn wieder <-»— da« Vaterland ruft, u„t gleicher Kraft stinen Feinden rnt- gegeazutreten. Jndaber« zur Lrledignng und soll spätesten« am 1ü. Aai er. ander weit besitzt werden. Do» JadreSeinkomme» beträgt 1800 ^ «nd di« zu bestellende Tonnoa 3tXX1 Lautro^sädig«, ««» de» Sparcossenwesen vertrant, Bewerber wallen ihre Gesuch« mit abschristlicheu Zeugnisse» -1» A. Mt», «r. anher einreichen. L -bertwoiki-i». am 1«. Febrn« 1887. »« Ae»et,d«r«th. Nichtamtlicher Theil. Der Sie- i« Eeipzi--Statt. * Mit von freudigem Hochgefühl aeschwellter Vrnst können wir a»f da« Ergedach der jüngsten Reich«tag«wahl . » Graeench der jttngs unserer Stadt -liete». Sir haben zwar nicht die Beforgniß Dreien, zen wendigleit «nee Stich-»«' schlrmmeee« Urfnitat zen oe ^»nhlt »rfstrch theil», welch« entweder die Noth- vora««fnhen »de, »« «in noch Men, aber daß dw rrich«treur Vir Lage im Vkea. 3m ungarischen Abgeordnetenhaus« bat am Snnnnbend I eine Verhandlung stattgesunden, welche auch sür Deutschland von großem 3nlrresie ist. weil dabei die Auffassung zum Ausdruck gekommen »st. welche die Regierung von »er gegen- ^ wärtigen Lage in Europa hat. In »iefer Beziehung ver- ! dienen besonder« dir vom Honved-Mntister Baron Fejeri abgegebenen Erklärungen Beachtnag. Der Minister sagte unter Andern,: Da in ganz Europa ein« ganz ungewöhnliche Thätigleit zum Zweck der Erhöhung der Wehrkraft wahrzn« nehmen ist, da ^ ferner nnsere patriotisch« Pflicht ist, für die Sicherheit unsere« Vaterland«« dergestalt zu sorgen, daß wir sür den Fall ei»e«Angriffe«.dersrlb«»ögr nun zn welch«, Zeit »der von > welcher Veit« immer kommen, gerüstet find, Hab« ich de« Haufe seiner Pläne in Bulgarien Verzicht leiste» werde, erwartet «odl Niemand in Europa. Augenblicklich bestehen verhällniß- mäßig befriedigende Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland, da« ist der atieimgr Grund, welcher Rußlands Zurückhaltung erklärt Diese augenbl «klicke Rune täuscht aber Oesterreich-Ungarn nicht über die Gesadre». welche ibn, vo» Rußland drohe», daker sein Bestreben, sich möglichst geräuschlos in Verlheidigu»g«zusiand zu setzen. Da» Wort Ber»be,kigung wird auch von anderen Mächten mit Vorliebe in, Munde geführt, hekonder« von Frankreich, obwohl alle Well weiß daß Frankreich niemals in die Lage kommen w>rd, sich gegen einen Angriff feine« östliche» Nachbar« zu verthe>bigen. Die französischen Rüstungen sind «ine siele Krieg-drobung sür Deutschland und diese sind e«, welche ihre Wirkung bi« nach Oesterreich und Rußland erstrecken. An die Stelle der halgarischen Frage ist di« deutsch - sranzösiscke ge. treten, und weil sie die wichtigere ist. verstumm« »eben ihr da« Geräusch aus der Balkanhalbinsel. ohne daß e« NostAündig Lusgehörl hätte. Die Sesammtlage in Europa * So bitter« Wahrheiten hat dir deutschsreifinnlae Partei wohl seile» zu bören bekommem wir in einer Er örterung .Zur ReichülagOwahl". welche der Berliner Professor Golbschuiidt », der .Nationai-Zeitung" ver öffentlicht. Ter bcrühntte Gelehrte, dessen entschieden liberale Gesinnung auch von Fortschrittlern nicht beziveiseit werden kan», geht hier mit der beutschsreisinnigen Partei in wahr haft vernichtender Weise ins Gericht. Auö dem ziemlich »ms.uigrelche» Aussatz seien hier nur einige Sätze mitgetheilt: „Für die großen Ausgabe» de» deutschen SiaaiSlkbenS dat weder die alte Fortschritte,», lei, »och die neue, welche jetzt den Namen der „Dein chiieisiiililgen" sühn, jemals em ausreichende« iUeisländnisl ge zeigt, anscheinend solche« von J. hr zu Jahr in wachtendem Maße ver loren. D.e Männer, welche sich jetzt um den Adg. Luge» Richter schaaren, und e« befinde« sich darunter leider auch ehemalige Vartel- g.nosseu von ehemals erprodler ualtonalrr Gesinnung, bade» sich >» ganz fatsche*. »ogeschichlllcheS und verdrrdnchr« SlaalSideat Gene ausgebildet uud bisher rücksichtslos durchgelührt: rin Jveal von PaclonientanSmuS, wie ivlcher zu keiner Zeit bisher in Deutfch- lnnd oder gor «u Preußen bestauben hat, wie er nur in schwach«, Nationen, etwa dem neutralen Belgien oder dem noch in der staat lichen Ausbildung begriffenen Italien gepflegt wird, i» dem parlamentarischen Musterstoate England aber zwar besteht, indek aus Grund sehr eigenthömlicher und geschichtlicher und gesellichaslllcher Voraussetzungen, welche mir wrder besitzen, »vch wunickien können. Wir Deuischen und vor Allem wir Preußen »rauche» dagegen ein mächtige« Kä.ugthum. Was die Verdinhung der iogenunnten deutschsleiünnigev Partei mit de» Uliramoitane», den Welse», den Polen u s. s tage» will, da« beareist unr Derjenige ,u»l, der die beuische iöeichichle nicht keuut. Das heißt, wen» eS auch nicht bezw.ckt ist, Berrath am deutscheu Reich, Lanbeeveriath, ,»e»n auch nicht strasgesetzlich verpönter Und mtt tiefem Schmerze iehe ich Männer aus diesem höchst abschüistgen W.ge, «elche einst besser« Ziele »rrsnlzl l»ob»n. Unsähig de» große» nattonale« Ansgaben gegenüber Hot die Fortschrittspartei sich gezeigt fett Errichtung de» norddeutsche» Bundes diö zur Gegenwart. I ber einzelne von den cnticheiveade» Actcu, ans welche» die Vieder- rerst-llung und die Bu-bilbung de« beutichen Reiche« beruht, ist auf ihren doktrinären Widerstand gestoßen und dal nur gegeu sie durch i>!k damals »och die Mehrheit oe« Reichstage« bildenden staats» erhaltenden Parteien durchgesetzt werden können. Iu der ganzen so viele Wochen iu Anspruch »ehmenden, überaus traurigen Com» Mission«- und Plenar - Beralhung über das Teptenvat ist vo« diesen Männern nicht ein einziger ftast-mänuischer Gedanke intivickllt worden, wähl aber eine nörgelnd« Schulmeisteret, ein erstaunliches Vtsserwffenwollen gegenüber den sachkundigen niilila'rischeit Vertretern der R ichsreaierung. Wen» die jölickilich deutschsreisiiinige genannte Partei immer mehr herab, sinkt aus der abschüssigen Bahn einer doririnären uud sactiösrn Opposiiionsparlel und, was saust nur bei Er lirteu begegaet, jede ,1ühlu»g mit dem wiiklichen Boiksgeist un» den realen SiaatS- veidäliniffeu verlierl; wenn sonst wackere Männer, von denen das ja schwer zu glauben wa>, in dem dämo stschen Bann der Partei und ihres rücksiwi-iole» Führe,« zu Grunde gehen; wenn, wie ich zuveistchilich kaffe, da« beuische Volk über diese Partei bei den br- vorstehendeu Wahlen eiu vernichieudeä Bcrbict adgiebt, nachdem auch die biSberigen BundeSg' iivsse», die Mitglieder de« zerbröckelnde» Lanlium«, genötiilgt sind, die Folge zu versagen, so können wir ihr keme Thräne nach>ve»ien." Da» ist da» Nrtheil eine« in langen politischen und wissen- schastiicke» Arbeiten beiväbrlen Manne«, dem gewiß Niemand Machlanbrlung und Str.derlbu», nachsagen kann, drffen un abhängige und wabrhajt liberale Gesinnung vielmehr allbe kannt lst, der aber die Aufgabe de« deutschen Liberalismus nickt in einem öden doktrinären Radikalismus, sondern in der praliischc» Mitarbeit an den großen nationalen und staatlich«,» Ausgaben unserer Zeit erblick«. Da» Wort de« hochverehrten Manne» wird sicherlich auch manchem Deutschsrelsinnige» zu denken geben. * Herrn Eugen Richt«r ist e» in diesem Wahlkampf« eigen- tkümtich ergangen. Ein einzige« Mat wollte er sprechen, im 5. Berliner Wahlkreise, am letzte» Tage vor der Wahl. Selbst »> seinem Wahlkreise Hage» war er nickt ausgetreten. Und da» einzige Mal, da er auslrat, wurde nach einem «ine Viertelstunde währenden Geschimpfe die Versammlung ausgelöst. Zur selben Zeit wurde >>» zweiten Berliner Wabttrei« Herrn Virckow von den Sociatbemokrate» so übet mitgespiett und die Ver sammlung gestaltete sich zu einem solchen Tumult, daß auch kirr dir Auslösung ersvlgen mußte. Die wiederholten sort» ichrillliche» Versicherungen von der Gemeinsamkeit der politischen ^ ele und Interesse» scheinen bei ben Sociaibemokralen «euig ndiuck gemacht zu habe». * Die .Germania" berichtet mit großem Triumpb, daß von de» Unterzeichnern der rheinische» AvelSadrrsse gegen dir EenirumSleitung bereit« einer, Gras Franz von Spee, srmen Namen zurückgezogen bade Die .Ger mania" vergißt aber binzuzusUgen. daß Gras Spee, der die Gründe sür seinen Widerruf nickt angiebt, zugleich erklärt, dem Fürsten von Hodenzoll,en seine Stimme bei der Dahl geben zu wollen, der bekanntlich al« katbolikcher Gegenkandidat gegen da» Eentrum in Düsseldorf ausgestellt ist. Einig« de« Eentrum ungehörige adlige Abgeordnete der Rhemprodiaz bade, übrigen« jetzt ewe Gegenerklärung gegen ihre ceatr»»«.
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