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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188703176
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870317
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870317
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-03
- Tag1887-03-17
- Monat1887-03
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1887
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1Sl2 merksame» Vubft^t,« »ach Wärde» mitz Brrdteust mit größtem Vc soll belohn! wuid«. Alle die!» khorgesänge bnv-eftn, daß der Verein mit Lu» und Liede und mit d-m «öihlqen Ernste musicin. «ui» Tonbilduvg. möglichste B-rücksichiigung der rynauiiichen Zeichen und gulr» Ensemble, di»ir mierläß scheu Bedingungen eine» «i.klich «ulen LvorgesangeS. snchie »in jeder Sänger zu er. fülle». Gnu« au«gez„chaei wmde die Llavieibrgleiinng der einzelnen Nummer» durchgcsührt. — Unlerstütz, wurde da« Eoncer» durch wedrere Soliftea: Herr Barieden trug mit guter Technik und hübschem Bortrage eine Polonaise sür Bioline mil Elavierbegleitung »vn Laub vor, Herr Pianist Georg Schumann eiiiw ckelie große Wärme i» dem Rocturuo von Shopin, während beneide Künstler „> Moszkowsty'S ..Boise Scher«»" bedeuieude B>rl»osi:äl enisaltei». Rich. wenig interesstrte un« da« Streichquartett „Die schüiie Mulle,tu" von I Nass, vorgelrageu von den Herren Wagner, Barieden, Seydel und Rehderq. Die Wiedergabe war eine auSgezeichnei», die verschiedenen Silnaiionen kamen überall deutlich zu,» «u-brucke — Dem Lo,leerte folgte Tales und Ball. Möge der, Mercur ' unter der ost erprobten und bewahitrn Lotung dc« Mujikvileclols Herr» Oll» Kirmse vett-r wachse«. blühen »ad gedeihest » Lelpzlg. 16 März. Abeob Unterhaltung de« Kabatrk'» schea githerverei»«. Dust unser Lliester, unter der Proiectlon Sr. t. Hoheit Herzog Mnxiiii-liaa tu Bullern stehender knbatek'icher Ailheivereia noch immer aus der Höhe seiner Leiftung-kroft sich befindet, die« zeigte klar die Abeuhunterhaltung, welche derselbe gestern km Trieischle>'schrn Saa r seinen Freunden unter güiiger Mllwirkung de« Irl. Therese Doelle and de« Herrn Eduard Eelow bot. Schon die Einleitung, ein Präludium von Pugh, welche« sich tn gewählten Huriuouiea und zarten Klängen bewegte, brw e«. d >b die Lineler auch de« schwereren und seiuereu Ausgaben der Zuber gewachsen find. Da« bestäligte auch dir theil« sauste Melancholie in Moll, tbeil« krast und lknilchiedenheit in Dur atbmeude „Nordische Romanze" von Pugh, in welcher aameoilich die UiiisouosleNen. die manchmal Klippen bilden, recht gut gelangen. Auch die übrigen Ensenible-Siücke: „Trust au- Oesterreich" (Polka) und „Siephaitte-Gavolte" errangen sich vetsall. Wa« die Zuber in zarter Fraueiihand aa Weichheit, Grozft und Lieblichkeit vermag, die« zeigte un« Fri. Doelle, welche da« Schubert'lche Ständchen nach Liszi'« Bearbeitung lsür die Zilhec gesetzt von Grastinann) und die Blocken- und Horsenvdantaste vo» Burgflaller vortrug. Ohne alle Auftirngung glitten die Finger über die Sailen hin, und die Töne wurden nieist rein and edel producirt; nur wird sich die Pirtuosia hüten müssen, dast e« ihr nicht wie manchem Redner oder Sänger gebt, der bei dem Schaltire» seine« Borlrag« Silben uad Töne oer- fchsntki ; »lunche Töne erwiesen sich hin und wieder allzu »a,t und liesten DeuiliLkeil verutissea. — Wenn zwei treffliche Spieler sich vereinigen, daun entsteht ein so schöner gusammeuklang, wie er bei dem au» lieblichen, anheimelnden Bebikg-Tunzwetsen zusamm-ngeseplen „Ball aus der Alm" von Trastniann austrat. Diese Leistung aus zwei Discunl-Zubern war in jeder Weise höchst anerkeunenöwertd. Da es eine aite Ersahrung ist, dast lauter Hithervorlräge schliestlich er- müden. Io hatte der Verein auch >ür Abwechselung gesorgt. Herr E. Selow gab zuerst die „Waldlchenke" von Simon zum Belirn, »ad trotzdem, dast sein sonore» volle« Organ etwa» belegt zu sei» schien, wustie er doch dasselbe so kiäslig uad glücklich zu entsallen, dost er durch lebhaften Beilall sich zu einer Zugabe bcwogeu sab, in welcher sein Gelang säst noch wirksamer erschien, a!« im ersten Liede. Die Herzen oller Hörer bezwang er aber mit dem Trinklied von Peulchel, in welche,» er dem „Gluck, gluck" eine reizende Natürlich keit zu gebe» ve,stand. Dast er hier erst recht zu einer Zugabe ge drängt wurde, ve, steht sich von selbst. Kurz, die Adknduulkt Haftung war eine genußreiche, uad der geschätzte Berel« verdirute dasür den Daak aller Zuhörer. — * Dresden. Ueber da« Eoncert im Gewerbehause in Dresden, in welche», auch ein junger Leipziger Künstler mit- Wirkte, schreibt da« „Dresdner Tageblatt „Da« Streben de« Herr» Kapellmeister Stahl, durch Mitwirkung lvltsl-scher Ktüfte seinen Loncerien Abwechselung zu geben, muß anerkannt werden. Publicum und Orchester haben von derselbe» Lokiheil: jenen, ist Gelegenheit geboten, mit Comvosilionen bekannt zu werden, die laust uar i» den schwerer zugänglichen Butuoieu- Loncertea vorgelrageu werden; dielen, kann die Uebuug i» der Be gieitung eine» Soloiiistrumeiite« mil Rücksicht aus seine Mllwirkung bei gröberen Soncerle« nur angenehm sein. Endlich wird aber auch jüngere» Tcleuien Bclegeuheit geboten, an die Orffenilichkeil zu treten Heer Georg Schuman» au« Leipzig stellte sich am Saanabend dem hiesigen Publicum l» doppelier Eigensaiait, al« Pianist und komromst, vor. Beide Male wurde er sehr freundlich aulge nominen. Und mit Recht. Dem herrlichen ä wall-Loncert seme« g> osten Name„«verwa»dlen wünschten wir sceilich eine im Ganzen »och leidenschaftlicher«, tiesere Wiedergabe. Au-gezeichiiete Technik, über die Herr Schumann ja versügt, vermag da« „öihige Tunprrauient »lchl zu erirtzen. Der Anschlag war zu weich, nichi energisch genug. D es. n Mangel emvtanden wir nam'nliich im 1. Satze; der 2 gelang «m besten. Eine Serenade sür Orchester, sür deren tadelsreie Wtrdei gab« man dem Orchester und Herrn Slahl gewiß danken wird, auö 3 Süßen bestehend, ist eia liebenswürdige» We>k, das den geschmack volle» seinsühiigen Künstler verräth. Die Stimmung de« l. und 2 Satze» ist eine ganz ronianlische; man spür, den Liiiffust Robert Schuman»'«. Namentlich gestel un« da»sanft melancholische Andaiitiiio, do« interesianl Mit dem Horn beginnt. Der Milieilav in ihm hebt sich w»kn»g«voll von den andern bciden ab. Da« Finale ist am wenigsten originell. Ja Melodien und auch in der Jnstiumrutatio» wachen sich starke Anklänge an Wagner gellend, die wir indessen dem Komponisten, besten Werk, wie schon bemerkt wurde, sehr freundlich «ulgenommen wurde» nicht zu sehr übel nehmen könne». Do« Orcheftrr halte einen guten Tag. W>r erinnern un« nicht, die Oüur Shmphonie Beetboveu« so in einem Gusse gehört zu habe». Da« reizende Weik da» so wenig von dem Komponisten der 5. und V. Symphonie an sich hat, fand lebhaften Befall, namrnilich dcr lustige Schliistsatz. Im Larghetto an« Mozart'« kiariuelle» qviniett ersreule Herr Wünsche durch die schöue Wiedergabe de« Kloriaetleiipartk«. I» den beiden SonntagSconrerten produrirlc sich ein nicht allzu blusiger Gast: ein Birmose aus dem lloulrabaß. Herr AloiS Kovaa au« Prag beherrsch» sei« gieße» Iniirumeni in sehr voll koiiimrner Weise und mit seliener Gelüufigkeit. Er entlockie ihm Töne, die ost aa da« Lello rrinaer», auch daSFlageole« machte sich gut. Freilich erkannte mau auch, daß da« Iuftrumeui sich nur wenig zum Soloinstrumente eignet. Die tieferen Töne sind zu »iäß>q. sprechen auch schwerer an. den höheren, welche hauptsälblich zur Verwendung kommen müsse», mangelt die nSIHigk Fülle. Ihr Klang ist dün». Die Literatur sür den Eontrabaß ist naiurgemäß sehr spärlich; die von Herrn Kopon im Abendconcert vorgetragcnen Eiücke: Eoncerlino von I. Moirl, Adagio von Jos. Aberl und die M izurka vo» Jos. Re»vera. konnten keine« Anspruch aus musikalische vedeuinng macht«, küre tutereffaule Eischeinuug bleibt Herr Kopaa ftumerhia." U M»rk»r»klrche», 1». März. Sek» zweite» Ehm bponie-koneert hielt »nser Herr Masikoireclor Sach« am Vorigen Sonntage tn Pautu«' Saal ab. Ai« Hnuptnummer seine« Programme« hatte Herr Sach« die Symphonie Ne. » 6ä»r an 2l von L- ». Beethoven gewählt, welche vorzüglich zur An«, fuhr»,ig gelangte. Lebe gut rinslndiet waren ser.ier die Ouvertüre z Op. „Die Zavberslöie" von M. A. Mozart, die Ouvertüre „Meeresstille und glückliche Fahrt" von Mendelssohn-Barlholdy sowie da« qemüihvolle „Air" »u« der Emir von I. S. Bach Heer Sach« rrnletr mit seine» Musiker» sür leine ousgeze chneteu Leistungen wohlverdienten Veisall. — Al« Solist von ou«wär>- wiifte t» »teseii, koncerle der Loncerimeister Herr Arno Hits »ns Vad Elürr Mi». Er brochie znm Vortrngr koncerl für Violine van LH. W. Hil^ (Bruder de« Herrn Arno Hilf und Kapellmeister in Bad-Elftcr) und l-a Noucko ä«a l,u»iu», 8ekee,o (»»«»»liqu« für Violine von Razzini. Herr Ar»« Hils brachte lein» bekannten Geiger-Eigenschalten, größte Heatlichkeit »nd tadellos» Reiiißeit in Passagen. Doppelgriffen «e auch i» diesem ziemlich lange», au« drei Sätze» bestehende» Lioii»» Iincerir z» »oller Gelinng. währrud er in de« bet«,nie», «der schweren und immer dankbare» Rorzini'sche» Stücke hinreichend Gelegenheit fand, durch Iri» unsehldore« Flageolet, da« kräftige Uiuiiatodee linke» Hand.sowieb»rchlewe vogengewandlheik auch aach dieser Richtung hi» keine Meisterschaft zu bekunde». Leide« vermißie» »>r diesmal bei seine» Voriräge» leine »orirefflich« Gnarneek» V oline welche er dem Vernehme» »ach seinem Reffe», de« drillonle» >ioli,»iiiu»ien »nd Violinlehrrr »« Moskauer k»»ser»a«orium, Hei r, Arno Hilf, käoslich üderlaffe» Hai. D>« Vlollae. «selch« Herr Hill gegenn-äetig t» G«dr»i>ch hat, ist zwar »«» schönem, aber dach »ne »an kleinem Tone an» kan, da« virtuose Spiel de« Meister« »ich« Vollständig unierftützen. Di« Leistungen selbst waren »der vortreffliche, ms« rauschender Veisall belohnte da« Spiel dr< Künstler«. * Ueber dt« am » März im „Laorrrlyrrrl»" z» Zeitz ftatkgehabte Unsiädrun, de« Schn «ano'schen „spaniichen" und de« „mittel» hochdeutschen Liederspiel«" von P,,t Umlanst durch Leipziger Krüstt, sowie über da« I^tgena,,«« Werk selbst Ipeeche» st» olle Merichie l» döchst güost gn Weis» ,»«. Dt» „Zeltzer Ze iung" schreidt vargder: „Die gestrige <ussühr,»g de« L»»ceri»er«»« bot »»« et» baß aus geführt «urde, der «Here »der ,1« vollständtge« Schumann'« spanische« Liederspiel, welch-« zuerst ge,eben wurde, hat. wenn wir drn Applaus der Hörer al« de» Gradmesser de« Empfinden» ansehen dürfen, nicht so angtlprochea wie de« jungen Leipziger Komponisten Paul Umlaust's mittelhochdeuische» Liederspiel. Der Grund, da« letztere sich eine« erdüvirren Bestall« erfreute, liegt klar der Hand. Schumann ist kein Tondichter, der die Sinne de« Hörer« durch leichi faßliche und sosor» erkennbare melodiiche Dar- leguag seine« musikalische» Wollen» von Ansang an bestiicki. soadei» er verlangt, daß man sich in den Geist seiuer Musik htiieiuvcrietze, daß man sich über seine Inleniionen bei der Auffaiiung de« Ge bürten klar weide, daß man gewisse,maßen seine musikalischen Ge- donkea au« einem aujch«ille»d mystischen Helldunkel der Töne sich selbst zniamnienslelle.... Ganz nnder« veryält e« sich mil dem hier noch uichi gehörten miltelbochdeulsche» Liederspiel von Pani Um laust. Bon vornherein führt un« der junge Komponist, welcher lein W-rk persönlich am Klavier beqleiiete, durch eine charoftcrislische Musik in da« Reich seine« Gewollten; nirqeiid- wirb der aufmerksame Hörer die Brz-ehungen zwischen Text unv Musik vermissen, und bei dem Tonzquoriett rnidustoSmirie der eigenartige» anspcechende, gewissermaßen suqirt« */.-Ri>yl«u»i- di« Anweiende» derarltg, daß dir >» ihrer Melodik wirklich reizende Schöpfung cka eapo gesungen «erden mußte .... D>« Wiedergabe der Gelänge war >m Großen und Ganzen eine de» zu stellenden An- orderunqea enljvrechende. Frau Anna Müller-Psetsser besitzt etnea ichänen, nanienllich nach der Höhe zu au-gicbigea Sopra», drr nur dann sorcirt klingt, wen» die Sängerin über ihre Mittel hinaus- »gehen veriuchk. Der Alt de« Fräulein Eugenik Leuckart hatte tiie« zarten Schmelz uad jene Weichheit tn der Tongebung, wie man ie vor Allein an Altistinnen i» erster Linie schätz«; daß Fri Leuckrrt nanienllich in dem Schnmann'schea Werke hie und da vor den auoera Stimmen etwa« zurückirat, liegt m der eigenartigen Behandlung de» All seiten« de« llomponifteo, nicht tn der Stimmkraft drr jungen Dame begründet. Herr Gustav Traulermaaa, ein hier ja de- kannte! Sänger, der bei seinem Austreten de« vollsten Beisull« gew>ß ist. sührte seinen Part mit der schon so ost gerühmten glocken hellen Stimme und prächliger vocalisatioa durch, während Herr Robert Letderitz un« al« koneeltsänger nicht so piädeftiniri er- scheinen wollle wie al« Kircheujänger. Wenn er auch in dcr tiescrn Lage vortdeilhaft hervorznlreten wußte, so konnte er sich doch in den höheren R-q>stern gegen den Tenor nicht in allen Stücken be- haopiea ... Daß Herr Umlanst den Klavierpart mit der ertordek- lichen meisterhalien Routine durchs,ihrte, bedars selbstverslindlich keiner Persichklung." Ebenio schreibl die „Sächsische Proviiizialzeitung": „In nahezu vollendeier Weise gelaogie da« Liedeesviel (von Schumann) durch da- Leipziger Ouaitetl zum Borrrag. Im zweiten Liebe, spiel vo» Paul Umlauil) wetlkijerlen iümniillche Mitglieder und setziea ihr ganze» Können ein, den, Komponisten diese« sowohl im statt lichen lexilichen, al« auch seltenen, kunstvollen, modernea Bewände strahlenden W cke« die Siege«palme zu erringen; der raus.liende Bersall noch jeder Nummer trelerre dea Beweis, daß ihre Mühe keine vergebliche gtwcsca war. Auch in diesem Werke liegt der Glanzpunkt in den Onarleften; „Lanzen wir den Reihen" mußle iogar wiederholt werden. Dem Komponisten Herrn Paul Umlauft gebührt sür die döchst saubere und discrcle Bealeiiung, sowie sur die Ausführung leincs wunderbar schönen Lirderspiel« ei» ganz be sondere« Bravo." In gleicher Weise urikeilt der Rescreal über die gesangliche Ausführung; Frau Müller-Pseisser wird eine seltene Meisterschaft im Boilrage und treffliche Berwerlduag ihre« klang, vollen Organe«, sowie gute An-iprache nachgeriihml. während Fräu lein Leuckart'« Al» beiondrr« in der Eigenschaft der beglritendeu Summe al« „von vorzüglicher Wiikung" bezeichne» wird. Blöße der Auslassung und de« Borlrag« wird an der Lristung de» Herrn Tranterniann heivorgehrwea; ebrulo wird Heien Leideritz der gebührende Antheil an der gelungenen Aufführung beider Liebere spiele zueikannt. Si ch! minder günstig spricht sich sowohl über die Komposition, wie über die Ausinhrung der „Zeitzer Anzeiger" au«. Z Der Wnnderknabe Joseph Hosmauo »»«Warschau bat am Sonntag in BreSlau eia Eoncrr» gegeben, in dem er Compositionen von Mendelssohn, Weber und Lhopi», sowie drei kleinere eigene Loniposilionen Mit großer Sicherheit vortrug. G. Boy» rühm» aa ihm anßer seiner docheai wickelten Technik die musikalische Sicherheit und Energie, mil welchcr er iastincli» Ausgaben erledig», die weit über sei» kindliche« FaffnugsvermSgen hinausgehen, sowie sein eminente« rhythmische« Gesühl. Am Schluß im- provisirle der Knabe, indem er von der Pianistin Mary Wurm aui einem zweiten Klaviere gespielt» musikalische Sätze ausnahn» und sorispann. Leicht verständliche Themata wirdea mit sichtlicher Freudigkeit ausgegriffen und sorlentwickelt. während abstrusere Ton- combinationen dem kindlichen Gesühl eaiiprrchcnd uiiigeivrnit und variirt werden, ein Bcwci« de« durchaus »rigdaalk» LalttttS de« acuatähligea kuabe». Litrratiir. E» Ist schon früher mehrsach aus die hier in der Verkogshand- liing von Licht »nd Meyer erscheinend«, voitrefflich redigirte Zrit- schris» „Der Ehorgesong" hingewieseu worden; wir sehr dir Hcrousgrder bestrebt sind, di,selb« m»t nur aus der bisherigen Höhe zu erhaften, sondern auch ihren »exilichen wie musikalischen Inhalt immer reichhaltiger und wertbvoller zu gestalten, brweist au» da« Kiai ste da« soeben vollendete erste Semester de« zweite» Jahrganges, da« wieder eine überaus reiche Fülle de« «nregeadste, Inhalte« bietet. Wie früher so enthält dasselbe nkbe» einer Anzahl von Biographien herum ragender Zeitgenossen, deren Wirken sich haupt sächlich auf dem G-biele de« Lhorgeiaiige- kundg-than bat. eine trrffliche Auswahl interrffonter wissenschasllicher Aussätze e« seien von drnsetden nur folgende heevorgebobe,: „Die Berwerihvng Mcndelssohn'scher Musik im rvaugelijchea Gotte«, dienst" von De. Lompobiii«, „Abhandlungen über da« Volkslied aller Kulturvölker" und „Unsere Harmonie leb re" von I. Vincent' „Resirxionen über die Acceniualiou im Lborgesangr" von v. W d ma»n. „Die Janko'iche Reuclavialur" von Fr. Oberreich und „Zur Aufführung der MaiihäuSpaision" vo» L. Nohl. Für Unterhaltung defferrr Art sorgen Aussätze wie ,.Loitzing und Nicolai" vo» Piment, „Die TeuselSgeige" von I. Jahn. .Lohaun Sebastian Bach al» Stilist und Gesuch«»»»taffer" von E. E. in Th. und ähnliche. Ueber alle interessanten musikalischen Borkomm- »iss» der letzte« Zeit, besonder» über solche, die dem Gebiet de« Berein-Iebrnö ougrbSren, berichtet die „Bereiusumichau"; die uad Kiinstmoppe greift einen m»glichst umft'siende» Ueberblick über werlbvolle in der neuesten Zeit erschienene Bücher und Musika- Iien; Gedichte zum Eompoairen. Personalien. Permiichtc«, Briet- Wechsel rc. vervollständigen den Inhalt der einzelnen Hefte in bester Weise. Selbstve,stündlich enthaften auch die musikaliichen Beilagen wieder eine Anzahl werihvvller Beiträge; dasür bürgen schon kom- poii'stkntiame» wie Gernsheim, Markull, Jgn. Biüll, Aid D eirich, I. Brambach, W Speidel und andere mehr, die in der Musikwel« eine» gute» Klang besitze». Beiondrr» lei übrige»« noch die Nummer 11 der vorliegcnden Heslr erwähn»; ankuüplend an die devorftebende »Ojährige Geburtstagsfeier deö deutschen Kaiser« lenkt sie, aus dem Umschlag mft dem wohtgelungeneu Vildniß de« Kaiser« geschmückt, die Ausmerksamktl» aus mehrere patriolijch« Festqeiäuge, deren Erscheinen gerade sür da» erwädnle Fest lehr willkommen sein dürfte; es sind die» „Kaiser Roihdar»'« Testament" von E. Söllner, „Der Lchniieo von Sedan" von Jseuiuaun, „Jritden«doukiied" von Wickede un» da» von einem Ungenannten compoiiirle „Lied dee Deuiicheu". Roch allem hier Grsagleu brauch» wohl kaai» noch einmal daraus hingewieseu zu werden, wie sehr die vortreffliche Z-itschris, der Beaftftuug aller Gesaugverelük, Dtligeatt» uad sonstigea Inlrresseareu empsohiea wrrdcv darf. —t. Solröe des Leipziger Fröbelvereins. G Leipzig, 16 März. Dir gestrig» SoleSe, welch« der Leipziger Frlbelveerin s« Thratersaak» de« »ivstollpalaste« veranstaltete, war wir gewöhnlich ungemein zahlreich besucht. Waren doch auch diesmal die ersten Krtste »»» drn Künstlern Leipzig« ans dem Programm vertreten. De» erste» Theil de« Atzend« bildete »ie bisher dee Vortrag, welche» diesmal Herr Pros. l-r. Gosche übernommen hatte. <kr sprach über Goethe'« „M gnon". Der Redner hing in seinem döchft intereffinle» »vd »VN Susana bi« End« äuyerst fesselnden Vortrag von dem Gedanke« au», daß dir Goelhr'schen Gestalten sich durch etae «underbare Uripiünglich. keil «»»zeichne, v»d daher einen so mächtige» >eiz ans »,« ouSüben. Mignon sei ein» solch« Gekokt. De« Weiteren sührte nun »er «edaer an«, «ie »er Dichter ans dir Gestalt der Mignov, di» ja nicht an« seiner Phantasie geschöpft sei, gekommen wäre, und gab un« sodau« et» t» allen Tdeilen klare«, übersichtliche« Bild von dnn kdaraklee dieser zauberhaften Mädchengestal» un» ihren Schicksale» kn der Handlung de« Goethe'ichra Naman«. »»bei er die verschiedenen Gelänge, di» ker Dichter ihr in de» Minb gelegt, berührt«. Mignon « Reinheit un» Größe, so sührte brr Reduer weiter an«, träten dnrch »wei Gestalten ihrer Umgebung ,,« i, glänzenderem Lichte vor die Auge,, durch Philin«, jene flatterhaft» liedeaSwürdig« Kvk tte, dt» ««, llrd ha» »ub »och »ich« lieb Hobe, Vars, uat durch de» Harfner, de» riusamrv. gottverlasseue» vchulbtge». feffeknd« Mibchenqestalt auf die übrige» Küuste gBvGftin, stabe. Auch ia der Geichichi» der Tonkunst se, Mignon eine heilig« Gestatt geworden. Beethoven. Schubert, Li«zt. Schumann hätte» die Miqnoiilteder comvonie». un« durch die Macht der Täne die poetische Gestalt ganz besonder« vertlärt und namentlich habe da« Schum- na'irye Heiß mich nicht reden" sc. einen machtvollen Reiz. Aber auch die diibeadea Künstler hatte, sich dem Zauber, den Goethe Über dies« Bestall au«gk-,offeu, nicht zu emzieyea vermocht. Schaden» habe zuerst riae bildliche Darstellung geboten. Doch vermochle diele ich» de» übeeirdiichea mystischen Reiz wiedrrznqeben. de» der Dichter der Gestalt gegeben. Da« Wort lei mächtiger al« die Forde. Neben ihm Hai auch Scheffer verschiedene Mignon-Grmäide gejchaffen. di« indesir» alle nichi an da« packende Kanldach'iche Hera--» reichen, der Mignon in dem Augenblicke darstelll, wo sie aach drr Be- burisiagsseirr da« zaubei hafte Festgiwand nicht »biegen will, und welcher i» ieinrm Gemälde all dea iiesrn Reiz, der um diese Gestalt schwebt, juiammengrsaßi hat Zum Schluß ging der Redner noch aus die Frage «l», wa» Goethe mil leiner „Mignon" gewollt hat, eine Frage, di» der Reknrr ebenso ieuisianig wie überzeugend beantwortete. Anhaltender, uagetheiller Beisall iolgl« dem seffeluden Vortrag«. Hieraus »ahmen die musikailschea und drelainaioriich n Bortrige ihren Ausang. Zunächst tiugc» die Herren koncerlaieifter Peiri uad Willy Rehberg die von letzlerem conlpviiirt» Sonate l)üur sür klavirr und Bioline vor, in derrn erstem Satze besonder« dir Themen mil viel Geschmack bearbeite! sind, und welche oon den beiden Herren mil unaasichibarce Vollendung zum Porirag gebracht wurde. Einen besondrer» Reiz Hali» da« Programm allerdings durch kie Absage der grau Steiubach-Ioda«, die leider durch Krankheit am Singe» verhindert war, eiagebüßt. Wenn Frl. Wulzo. die >u letzter Stunde bereitwilligst eingclreiea war. auch die u»abritr,ss>iche Frau Sieinbach-Jahn« nicht zu ersetzen vermochle. so brachte sie doch die einzeliien Lieber «ou Tauberl, Schumann, Rudinstet», Mradelssohn rc. nut sympathischer und besonder« »» hohen Register schmelzvoller Stimme zu Gehör und erntete lebhasie» Veisall. Einen hole» Ge»aß boten d>e declamalorischeu Borlräge der Frau Olga Lewta «ky, welche zunächst die „Glocke von Inisjair" vo» W. Halm mit packender dramatiilver krast vortrug uud auch sür die rührenden Stellen einen weiche» innige» Ausdruck sand. Im ipälere, verlause de« Abend« trug Frau Lewinsky noch Lieder ou« Scheffel'« .^ireotiurv", „T'empvru wuluncur" von Baumbach vor und erzielie auch hiermit ungelhkiliea Beisall, der ihrer sei,sinnigen uud herzlichen Vortragsweise auch vollkommen gebührte. Ja der „Suite" für Cello von Lorelli bckuabele Heirr Adolph Rehberg einen eblea, weichen Ton. sowie seine Nuancirung im Borlrag und zeigte sich auch hinsichllich der Technik seiner Ausgabe durch- weg gewachsen. Eine Glanzleistung de« Abend« bildete die Hu.enotttu-Phaatafie von Tbalbcrg, eia tn Techiiik, Kraft und Au«, baucr gleichjchmierige« Tanstück. welche« Herr Willy Rehderg mit großer Bravour und volleadeier Meisterschaft zur Geltung brachte. Die Sonte saad ihren Abschluß mit dcr „Ballade uad Polonaise" voa Bieuxiemp« bet deren Borlrag Herr Petri in ge- wohittcr Weise seinen warmen, gesaugrrichen Ton zum Ausdruck brachte und den eleganten und graziösen Weisen der Polonaise in brjonder« stilvoller Weise gerecht wurde. Es sei schließlich noch Herr Paul Ui» lau st erwälmi. welcher die B-gleitung der ein- zelnen Liedir iu diörrrler und grjchmackuollcr Weise »»«sührte. So zeichnete sich auch die gestrige Soiröe durch ein nach allen Seiten glückliches G lingen au«, ein Beidieust. da« nicht zum Mindeste» dem bewährten Votjlaad de- Früdelvereiue« zuzuschieiden ist. Vorlrage zum Lestru der Linder-Poliklinlk. VI. Leipzig, 16 März. Gestern hielt HerrProf. vr. Schreiber. Direktor de« Llädiischcn Museum«, den zum Beste» der Linder- Poliklinik veranstailrtea 6. Vortrag. Da« Thema desselben „Die ersten Bilderbücher deskiode« und die illustrirte Iugendlileralur", war ein sür die gcsammte Eizseherwelt. und numeutlich sür die Müller hoch interessantes, und e« wurde auch von drm aus diesem Gebiete, wie überhaupt aus drm Felde der Kunst ersahreueu uud bewauderlea Redoer eingeheud und gründlich behandelt. Derselbe ging »ou dem Kinde tu der ontikea Knust au« uud erlüuleri» dann die Fragen: Wie stellt sich dir Knust zu dem Kinde? Wie schafft sie sür da« Kind, und wie erscheint da- Lind aus dem Bilde? Bei der Vrantworiung dieser Fragen wie« er ans die Ansorderunge» der Pädagogik, aus die Neigungen uad Ansichten der Eltern uad aus die Zeitstiömungea hin; er zeigte deutlich, wie die Mensch«» da« ihnen durch Knust Gebotene ohne Itese« Ber- ständuiß einsach hinnebmen. uud wie daher durch verschiedene Waudlunge» der Geschmack in der Mode, in den MSbclu. uud auch in der Literatur tyrannisirt wird. Wa« die letztere anbelange, so sei sie vielsältig im Bann der Witzelei«» (Klapphor», vrrse, Anekdoten re ), und e« mache sich vielsoch auch im Publicum tiuc Hinneigung zu dem Gespreizten uud Komischen, eine Adoeigung vor dem Eintachen und Nolürlichea offenbar. In die rrnstestea Bilder mische sich da« Witzhafte, und die Loricalur verschone oft da« Heiligste nicht. Recht klar schilderte der Redner de» Einfluß de« BildeS aus da» Kind. Ln dem Auge uad an dem Ohre de- Kinde« gebt Manche« vorüber, aber ei» Bild an der Wand oder im Buche bleibt und kann zu jeder Stiiudc zu dem Kinde rede». Uud dieser Einfluß ist um so mächtiger, al« iu dem Kinde da« Urlheil noch nicht reis ist, und dasselbe All,« als Nahrung begierig hiunimmt. Mit Recht wurde hier aus Gorihe's Weit: Dumme« Zeug kann man viel reden und sch rillen rc. hingewiese, und daraus ausmerksam gemacht, daß da« Kind durch guir Gesellschaft gut, durch schlechte schlecht erzogen werde, vor alle» Dinge» sei nun alle« Da« au« de» Bilderbüchern liiiou« zu weisen, wa« entweder »ur den Erwachsene» verständlich sei (wie Max uad Moritz von Busch u. A.) oder wa« nnr tu Fratzen und Karikaturen auftrete. Den Emwand, daß die Linder doch oft an ihren eignen Malereien, an den mit wenigen Strichen gezeichneten Gesichter», aa einer Puppe ohne Kops u. dgl. m. Freude hätten, widerlegte der Redner s-hr richtig dadurch, daß er schilderte, wie die Puvpe mit einem Kopse und die richtig gemalte» meajchlicheu G-stallen (in, Gegensätze zu de» Struwelpeter») doch noch mehr Freude in dein Kinde errege». Ebenso wie in Kiuderbücheru drr lallende, kindische Ton zu velwcrien sei, so dürft auch die Kunst, dir dem Kinde nur da« Beste liefern müsse, solche carikirte Bilder sür daS Kind nicht bieten. Freilich dürft mau auch nicht so wett gehe», daß mau dem Kinde daS Lest« Von» vorenthaite, wen« e« vielleicht nicht schon da» tiesste verständniß für olle Schönheiten eines Bildes besitze: rio Bild muß auch qegebe» werde», damit eS zum Nachdenken reize und »ach uud noch zum verstehe» sübrr. Nur dadurch, daß sich Siuu uud Geist auch a» Schwereres woge», bilde» man sich. Drum lege mau dem Kinde nach dem Grundsätze, daß sür dasselbe gerade da» Veste gut genug sei, viel Schönes und künstlerisch VollrudelrS vor. damit e« ästhetisch daran erzogen werde. Wenn man den Sinn de« Kinde« di« zum 15. Lcben«;ahre durch Borsührung voa Unschönem verdorbeu bot, wird eS sehr schwer halte», seinen irregeleiteten Geschmack wieder zu verb'ffern. Dabei leugnete der Redner nicht, daß der Humor in der Kinderstube auch seine Berechtigung habe, derselbe solle oder nur nicht tu Karikaturen auSarlea, die da« Kind uichi verstehe» könne. Roch einer Darlegung de» Segen», der aus der Einpflanzung de« Sinne« sür da« Schöne ruht, wandte sich der Redner schließlich de» Frag» zu: Wa- soll iu de» Vilderiüchern dargeftellt weide»? Er reit»e,e tozu Alle«, wa« ge eignet ist, dem Kinde Belehrung, Anregung, Freute uud Veredelung de« Herzen« zu gewähren, uud er hielt auch hier den Grundsatz „Für da-Kind ist da« Beste gut aenug!" al« maßgebeno und sprach sich gegen die Bilder vom bäse» Max. »ou drr «nieiulichen Lieft ec. auS. Endlich machte er noch aui die treffliche» Bilder Von Richter « A. autmeiksam, welche die Phantasie de« Kinde« i» so edler Weüe beleben, daß e« de» Segen davon «it t» jeio spätere« Atter tzinübrr nimmt. Nach Schluß de« mit Beifall belohnte, Bortrage« legt» der Redner noch «>ae ganze Reihe von Bilderdächeru vor. «eich« da« bestätigte», wa« er über die illustrirte Jugea»ttft«ftal gksagt haue «-»sftllun, kur» der Gedankengong avgeßeutrt werbe», welcher », dem Unleruthtuen Schumann « sührte und demftlbe» zu Gr»,«« liegt. Er weift aus den Unterschied zwischen den Geist der erlolcheue, und heule nur scheinbar wiedereiwecklen, loimensreudige» Renaissance» bin und unseren tormen. uud gestallenleeitn Geist, der daiür iu der Welt de« Gedanken«, der Forschungen lebt. Die Kunst unserer Zeit ist die seelenvollste, aber zugleich körperloseste Kunst ber Musik, und darum erschein» gerade die Beschäftigung mit der Formeuw-lt der ilotteuischen Reaalssancckunft al« dao rechte und aothwendlge Geg»^ - wicht. Ein Blick «un aus da« gewnliig« Heer der Geister, di» aach dem Ideal der Renaiffoncekuuft strebte», immer Hintermann i» Bordeiniann« Fußstupsen tretend, zeigt voran die Männer de« Rinnen«, dann die de« Bollgenusse«, weiter die dc- Wähle»« u»b kvdlich die de« Uederdrusse« und de- BiriuoseolhumS. Die Florentiner brachen zuerst die Bahn. Gwtlo überwand die byzaulin sch« Starrheit und brach die Fesseln der Measchengrsialh die kimabue schon gelockert Halle. Ja seinen Spuren wandelte» Gaddi, Oicagna, Spinells, Ser.ni u. a. Der gotttelige i'-trsole ragt al« eia Stück Mittelalter in diesen Krei« herein. Eia »Weiler Bah», brecher war iodana Maiaccio mil dem stattlichen Gesoige eme« Uccelli, Lastagno, Peielli, Fra Filippo Lippi. Im Eliungeue» schwelg» Benozzo Gozzoli: die Technik särder» die Pollajuoli und Piero della Fronce«co; aus ihnen schreite» weiter voticelli, Filippta» Lippi, Ghirlandajo, Lerocchio und der gewaltige Luca Signorelli. Nächst Florenz war auch Siena eine kunstdeimolh. Einem Eimadue uud Giotto konnte eS einen Duccio di Buoniasegaa uud einen Simone Martini gegenüberseden. Lippo Memml uad später Pacchia, Sodoma, Peruzzi, Beccasuini uad Pacch arotto gehören edensoll- hierher. Auch Oberilalien beiheiligt sich in dieser Zeit de« Elrebea« und der Vorbereitung. In Padua Irrsten wir Manie-»», iu Venedig Trivelli, Bealile Belliui, viliorio Carpaccio und den den gewaltigen Schritt in die Oelmalerei tduenden Aittonello. Mit den biedern Umbriern Perugin» und Pinturicchio tritt man dem Hödepuacte der Renaissance ganz nahe. Au« ihrem Kreis« geht Rasjael hervor; schon vor ihn, war der universale Lionardo da Vinci erstanden; neben ihnen thront einsam der Recke Michelau- arlo. Hier ftedt man aus dea sonnenbrglänzten Höhen der Renais sance. Diese drei vereinigen alle Kraft, alle« Können, welchr« «ie Jahrhunderte gezeitigt baden. Ein ganzer Stab von Fürsten um girdi diese Herrscher. Um Lionardo schaareu sich Vallrasfio, Sau driij o Ferrari, Marco d'Oggione, Lesare da Sefto. Dem unerreich- baren Michelangelo streben nach Duniele da Bolierra und Scbasliaao del Piombo; neben Raffael stehen nicht unwürdig Fra Bario- Iviumeo, Mariotlo Albcruuelli, Giovannis da Udme uud Giulio Romano. Auch Sieua hat seinen Antheil au dieser großen Zelt; brau Sodoma und Baldaffare Peruzzi sind seine Söbue. In Florenz er stehen Poulormo, Franciabigio, Riboiso Ghiriandoio. endlich der schöiiheiiSstrahleiide Bestallen schaffende Andrea bei Sarto. Mil Raffael'« Httigang geht sretlich auch die harmonisch vollendete Kunst dahiu. E« ist, als hätte sich der Boden Rom-, Florenz' und Siena» erschöpft. HrimaihloS ist fortan die Kunst der Earracci, de» koravaggio, Solvatore Rosa, Ribera. Doch ersteht jeise»» de» Apennin noch eiu aolibegnadeler Künstler, Lorreggio. In Venedig hat sich der große Giovanni Vrlliai von der herben Richtung de« Meisters Iacopo loSgerisjea. In seiaea heiteren Spuren Wandels die drei gioßeu Venezianer Gwrgioae, Palma Vecchio und Tizian. Neben ihnen regen sich noch zahlreiche Kunstkiäfte aus Venedig uud Umgebung: Lorenzo Lotto. Pordenoae, Mor.tt», Moroni, Pari- Bordone. AuS der Schaar der Jüngeren ragen Tintoreito und Paolo Veronese hervor. In TIevolo lebt urden reiner virioosiiät noch ein guter Kern alter Auffassung. Auch der Meister, der die ganze stolze Reihe schließ», stammt au» Venedig, dem letzten Horst italienischer Kunst, nämlich Vernarb» Belotto, genannt Lanalett». Seine freundlichen Veduten leitea von der Stadl der Lagunen in die schöne Elbestadt Dresden, vo» der die Anregung zu der hier zunächst nur im Fluge übrrblicklea. herrlichen, jetzl ia unseren Kunstvereinsräume» aurgestellleu Bildersammlung au-ging. Aus die riuzelueu Paufta derselbe» soll noch »über znräck- gekommea werde». Aböls Weiste. . .. . , . drr «i» trbiicheS Boeolroucer». welche« «,» zwei Liedeerykle» zu Gehör brachte, von Glück »tcht meßr verdiene» kan« g« zweite» Theile seine« ßww, du ck« «1«, «sju» Grt» gAtzu, tzj« «ch« u« »uttv^ö V» du >«Gw» «vs du «.stutz «s,. d» tzj«s» Lunst-Vereia. BK Aköstrstvvß »VN «. ««tdter'ö u«d vr. V»vl Gchmmmk'ö „«nie»« »er tioiieuischen W.lerrt" t« vri>i»«l,Pd»t*ör«ktztr>. I, dr» Räumen de« Kunftvrrrin« tm städtische» Mus«»« ist gegenwärtig eine Sammlung vo, über L00V Blatt pbologropbischer Nachbildungen »och de» Gemälden ttalienischee Meister »»«gestellt, ivelch« t» zu sage» «tu „Mute»« drr gelammte» ttolinnjch«, Renaiffaurr-Maftrrt" vo» idrem Beginne bis zn ihrem ErlS'che» im 18. IavrhunbeN bildet. DaS Verdienst der Zusammenstellung und Dnrchsüdr»»- diele« ebenso seffeluden wir lehrreiche, Werke« gebühr» dem königl. lächs. Hoskuustdändler Aböls Gutbter i» Dresden «ub dem Kunstschrisisteller l)r. Panl Schumau» ebendort. Der Letztere, ela Schüler unsere« Springer, hat den »mittäglichen »ub dab«, klar übersichtlichen Katalog bearbeitet, mit umsichtigster Berücksichtig»», aller knnfttrititcher Arbeiten der Renzett, I» daß da« starke Heft einen oollüändige» Ueberblnk über unser gegenwärtige« Wissen »»»tt«lie»t<cher Malers gewährt. Vr. I.kchu>n«n» ist llbriaru« schv» dvrch seine treffliche Schrift „Barmt uud Rncocn" and »et»« del >. Hayne scheinende Hogarttz-«»«gab» «vdlbek.uut. «« »»» t« 8««»«» Eiifttu^ Ms ßG Bstrvcht,^ du Versammlung der Maurer UN- Zimmerer. * Leipzig, 16. März. Die gestern Abead tm Sooft der Tonhalle" abgeholtene öffentliche versammln», der Maurer und Zimmerer Leipzig« und Umgegend war vo» etwa einiouftad Personen besucht. I» derselben wurde zunächst, v« dem GesellenauSichuß der Jahre«, uud Laffenbericht aus die -Zeit vom I. Januar bi« Sl. Dccrmber vorige» Jahre« vorgetrage». Der Lassenabschluß weift al« Einnahme die ganz bedeulcndr Summe van IS.4U4 ul 92 ^ auf. die Autgobe betrug 10.285 ^ 17 so daß ein Bestand voa 9119 ^ 82 -E verbleibt. Unrer tea Ausgaben sind al- die bedrukrudsten zu nennen, 1200 >ür di« streikende» Maurer in Magdeburg und 6U00 ^l, welche der AgitationScoinmissioa in Hamborg cbensall« zur Uuielftützung streikender Maurer (I) über» wiesen worden sind. Jahre«, uad Laffenbericht wurden von de« Versammlung ohne Debatte uad einstimmig genehmigt. Bet drr hieraus ftattsiudenden Neuwahl de« GesellenauSschuffe« wurde» 8 Maurer uud 6 Zimmerer, gcößteatheil« dir bisherige» Milglieder, gewählt. Der letzte Punct drr Tagesordnung, die Stellungnahme zu de» im vergangenen Jahr ousgestclllea Forderungen der Maurer uud Zimmerer betreffend» wurde von Herra Albiu Richter bespräche», der zum Festhalte» aa dem Beschlüsse der Versammlung vom lO. November vor. I». ausforberte und hierbei mitlheilte, daß die Meister, denen die Forderung unterbreitet worden sei, sich ia keiner Weise darüber geäußert hätte». Die Versammlung beschloß, die am gedachten Dutum ausgestellten Forderungen, SV Psennia Siundenloha, Lieftrung der Kalkkästen, Waffereimer rc.. sowie bessere Juftandhaliung der Baubude» leite»« der Meister, festzuhalteu uad sür die Durch führung dieser Forderung gemeinsam einzutreten. Herr Stammer nahm -rlSbana noch Brlegeuhrit. gegen da« „Tageblatt" ouizutrete», da« aach seiner Ansicht nur gegen die Interesseii de« ArbeiterftandeS sei. Besonder« Ichors kritisirte Herr Stammer dea im volk«- wirthschastlicheu Theil« der Nr. 13 de» „Leipziger Tagebla»te 1" eulhaiienc» Artikel, der unter der Uederschrist „Eine Mahnung au die Arbeiter" die ArbeilSeiustelluugeu al« schädlich sür die Arbeiter bezeichurt. Herr Stammer war der Meinung, daß der Schreiber jene- Artikel» von drr Lag« der Arbeiter durchaus uichi» versteh«. Zum Schluß wurde noch eia Aatrig, noch welchem aus jedem Bau ein sogenanuter Vertrauensmann oder Delegtrier gewählt w.rdea soll, der sich bi» zum 28 März mit dem G selleuoukschuß zum Empsana der uöihigea Verhaltungsmaßregel iu Berdiudung zu setze» hat, eiusnmmig ongeuommeu. Dcr Schluß der velsawmiuug er- folgte gegen 11 Uhr. Nachschrift der Nedaction. Wir haben Herrn Stammer einsach zu erwidern, daß seine Behauptung, da» „Leipziger Tageblatt" sei gegen die Interessen de« Arbeiter» staiide«, in die Kategorie ber leichtsertigeu Verdächtigungen gehört, womit die Agitatoren in den Ardeiterversammlunge» ibre Zwecke zu fördern suchen. Wir sind un« bewußt, siel« für die wirklichen Interesse» der Arbeiter eingelreten zu sein und ia maßvoller Weise auf die Verbesserung ber Lage derselben hingrwirkl zu haben. Wa« wir aber stet« be kämpften und auch in Zukunst bekämpfen werden, da» ist die im höchsten Grade unkluge und unverantwortliche Weise, wo mit die Agitatoren häufig die Arbeiter zu Streik« verteilen, welche, wie die Erfahrung nun in Hunderten vo» Fällen gt« zeigt hat, allermeisten« zu Ungunsten der Streikenden au«, fallen und deren Lage nicht verbessern, sondern nur ver schlechtern. Nach unserer unerschütterlichen Meinung werten die Arbeiter viel bester fahren, wenn sie dea social» demokratischen Hetzaposteln den Lauspaß geben und ruhig, anständig und höflich aus friedlichem Wege mit den AlbeU- aedrrn und Priucipalea verhandeln. Die brüske, ja oft beleidigend« Art, womit namentlich seitens drr Kachvereiae den Arbeitgebern entgegengetreten wird, ist eS hauptsächlich, welche der Erfüllung der Wünsche der Arbeiter Schwierigkeiten bereitet. Wir sind eben noch lange nicht so weit, daß die Arbeiter den Arbeitgebern einfach ihren Willen decretiren können »ad werden hossentlich niemals dahin kommen. Herr» Stammer sei übrigen« noch versichert, daß der Verfasser deS von ihm besonder« angegrissenea Artikel« voa der Lage der Arbeiter mindesten« rdensovtel Verständniß habe» bürste; wie Herr Stamm« selber. SüdvorstSdlischer Lkzlrksvereln. * Leipzig. IS. März. Die gestrige Sitzung de« BeeeftG «. ästuete der Vorsitze»»« Herr La »de» hei« mit ewigen begrüßeube« Worte», woraus Herr Mix Sauer sich mit warm-n Worte, dasür verwendete, daß der Verein drr Reuen Leipziger Speisranstatt > (Zeiger Siraße) etuea etumalige, veitra, bewilligte. Er Hab hervor, doß zwar dft «»statt jetzt »icht gerade i, Roth sei. baß sie yorläustg »ach au« sich ftlbß bestehe» ttunte, astet, die »»statt wüste bedach» sei», ihr, Zukauft i, jeder Weift sicher »» stelle« Do b» » ftltO d« Gell-Ger »er »,statt sei, s, ersStze «g
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