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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.07.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188607127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860712
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860712
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-07
- Tag1886-07-12
- Monat1886-07
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.07.1886
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Erste Mage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 183. Montag den 12. Juli 1888. 8V. Jahrgang. Die unanfechtbare» Policen der Lebensversicherung- Gesellschaft zu Leipzig. Die von der Lebensversicherungs.Gesellschaft zu Leipzig kürzlich etngesührte Unansechibarkeit ihrer Police» »och sünsjährigem Ver- sicherungSbeslandc bat i» der Presse diejenige Beachtung gesunden, welchr diese hochwichtige Neuerung verdient. Aber auch di« An- griffe aus dieselbe sind nicht ausgeblieben. Sie sind sür uns Ver anlassung gewesen, die ganze Frage, welcher wir von Hau» au» da» lebhafteste Interesse entgegengebracht haben, an der Hind de» einschlagenden tbatsächlichen Material» nochmal» aus» Eingehendste zu prüsen. Wir sind dabei in unserer bi»kerigeu Ueberzeugung, daß die von der Lebensversicherung» Ges Nschaft zu Leipzig ein- gesührte Neuerung einen wahrhaften Fortschritt im Versicherungs wesen bedeute und von den segensreichsten Folgen begleitet sein werde, nur bestärkt worden und können uns die Angriffe, welche gegen dieselbe versucht worden sind, nur au» einem völligen Ver kennen der maßgebende» Gesichtspuucte erklären. Wenn wir nachstehend unser» Lesern das Resultat unserer Prüfung unterbreiten, so bemerken wir dabei, daß wir sür die Richtigkeit de» mitgetheillen thatsächlichen Materials vollständig »instehe». Ehe die Lkbensversicherungs-Gesellschast zu Leipzig die Unanfecht barkeit ihrer sünsjährigen Policen proclamirte, konnte ein Betsiche rungsvertrag, ohne Rücksicht aus die Dauer seine» Bestände», von allen deutschen Versicherungs-Gesellschaften aus den verschiedenste» Gründen mit der Wirkung aniiullirt werden, daß der Anspruch aus die Versicherungssumme verloren ging und die Prämienzahlungen der Ge sellschaft vollständig Versalien waren, günstigsten Falls nur die Reserve der Versicherung, das ist etwa die Hälfte der eingczahltcn Prämien, ganz oder lhcilweiS zurückgewährt wurde. So wenn der Versicherte unrichtig declarirt hatte, wenn er sich selbst entleibte oder im Duell fiel, ivcun er in einen ausschweifende» Lebenswandel, insbesondere Trunkincht verfiel, wenn er zu einer mehrjährigen (z. B. zwei Jahre überdauernden) Freiheitsstrafe verurtheilt wurde, wenn sein Tod aus eine leichtsinnige Handlung zurückznsührcn war ic. Und diese bunte Reihe von Ansechtungsgründen steht nicht blo» auf dem Papier, sondern eS ist von ihnen bis in die neueste Zeit ein recht praktischer Gebrauch gemacht worden. Das ergeben schon die Annalen der Gerichte am Domicil von Versicherungsgesellschaften, und doch kommt nur der kleinste Theil der Zahlungsverweigerungen der Gesellschaften zur Entscheidung der Gerichte, da die Interessenten wegen der hohen Proceßkosten meist den von der Gesellschaft angebotenen mageren Vergleich dem kostspieligen Rechtsstreit vorziehen. Mag die Versicherung 20—30 Jahre unö noch länger bestehen und mag die Prämie sür dieselbe stet- ouss Pünktlichste bezahlt worden sei». Niemand kann wissen, ob nicht ein nachträglich sich herausstellender AnsechtungSgrnnd den Anspruch aus die erwartete Versicherungssumme zu nicht« machen werde. Das ist ein solch exorbitanter Zustand, daß er nur geduldet werden darf, wenn die Versicherungsgesellschaften ohne die zeitliche Beschränkung ihrer mannigfachen Anscchtung-gründe nicht bestehe» können. Was Hilst es. wenn die Gesellschaften aus die coulaute Handhabung ihrer statutarischen Bestimmungen Hinweisen? Die Zahlung der Versicherungssumme soll gegebenen Falls nicht von der wandelbaren Coulanz der Gesellschaft abhängen, sondern rechtlich gesichert sein. Dann hat der Versicherungsvertrag erst wirk lichen Werth. Die LebensversichernngS - Gesellschaft zu Leipzig hat in diesem augensälligen Mißstand endlich Wandel geschaffen, indem sie nach Ablaus von 5 Bersicherungsjahren auf jeden Einwand gegen die Giltigkeit des Versicherungsvertrages verzichtete. Wenn eine Gesell schaft von so solider Geschüstsprax>s und so bewährter Vorsicht wie die LebensversicherungS - Gesellschaft zu Leipzig sich zu der Ein führung unanfechtbarer Policen entschlossen hat, so dürfen wir hierin schon eine Gewähr dafür erblicken, daß dieser Schritt ohne Gefährdung der Sicherheit und Prosperität der Gesellschaft gethan Verde» konnte. Aber wir lasten uns daran nicht genügen. Wir denken auch hier: Zahlen beweisen! und haben deshalb einige statistische Srmitteluygu^nicht gescheut. Wir haben unS die Frage vorgelegt: Äa^Wmft die LebenSversicherungs-Gesellschaft zu Leipzig wohl mehr an Lersicherungsgeldern auSzuzahlen gehabt haben, wenn sie ihre jetzige Neuerung schon früher eingeführt hätte? Wir lasten au» den un» von d»r Lebensversicherungs-Gesellschaft zu Leipzig in bereitwilligster Weise zur Versügung gestellten vollständigen Unterlagen nur die letzten drei Jahre sprechen. In den Jahren 1883, 1884 und 1885 bat die Lebensversicherungs-Gesellschaft zu Leipzig im Ganzen 7,630.020.38 ^l Versicherungssumme gezahlt. Hätte sie in diesen drei Jahren alle fällig gewordeneu Versicherungen, welche länger als fünf Jahre bestanden haben, voll ausgezahlt, so hätte sie lediglich wegen Selbsttödtung von Versicherten 36,599 ^l mehr zu zahlen gehabt; falsche Declaration, Tod der Versicherten durch Duell, durch Richterspruch, durch ausschweifenden Lebenswandel und durch Fahrlässigkeit hätte» sie keinen Pfennig mehr gekostet, denn alle diese Anscchtungsgründe hatten bet ihr uach längerem ul» fünfjährigem Vcrsicherungsbestand zu einer Zahlungs verweigerung gar keine Veranlassung gegeben. Die Mehrausgabe von 36.599 in den Jahren 1883, 1884 und 1885 würde die au» diesen Jahren resultireude Dividende kaum um den 200. Theil derselben reducirt haben. Und diesen 36,599 >l stand «ine Prämien- und Ziaseneinnahme der Lebensversicherungs Gesellschaft zu Leipzig in den Jahren 1863 bi» 1885 von 27,442,028 Mark gegenüber. Der materielle Nachtheil, den die Gesellschaft durch ihre Neuerung erleide» kann, ist somit ein verhältnißmäßig recht geringer. Wenn derselbe gegenüber der großen Wohltdat, welche in der unan- sechtbaren Police sür die Versicherungswelt liegt, gar nicht in Frage kommen kann, so wird er noch dazu wieder zehnfach durch den Bortheil ausgewogen, den die Gesellschaft au» dem größeren Geschäft in Folge ihrer liberalen Neuerung erwarten darf. Da» beweist schon der erneute Aufschwung, den die Gesellschaft seit der Genrralver sammlung vom 8. Mai d. I., welchr die Einführung der unanfecht baren Policen beschlossen, genommen hat. E» Todesfallbrauche eingegangeu 4« Mai und Juni 1883 564 Anträge über 4,034,300 ^l Versicherungssumme, im Mai und , 4,514,900 girbt den weitgehendsten Schutz gegen Betrug, wer aber besten- ungeachtet »ine» Betrug gegen eine Versicherung-gesellschast auSsühren will, wird sich hiervon schwerlich dadurch abhalten lasten, daß die Gesellschaft ein zeitlich unbegrenztes Recht zur Anfechtung de« Ver sicherungsvertrag» hat, denn das weiß Jeder, daß einem Betrüge um so schwerer nachzukommen ist, je längere Zeit seit seiner Ver- Übung verflossen ist. Ist aber längere Zeit über den Betrug vergangen, ohne daß die betrüglich declarirte oder verschwiegene Tdatjache ihre Wir- kung in einem frühzeitigen Tode des Versicherten geäußert hat, so ver liert sie überhaupt an Bedeutung sür den Versicherungsvertrag. Die Gesellschaft wird sich deshalb nicht schädigen, wenn sie bei der Unanfechtbarkeit der Police wegen de» Betrug» keine Ausnahme macht, und e» ist sür die Police al» Creditpapier jedenfalls werth voll, daß sie nach Ablauf eines bestimmten Zeitraums gegen alle Einwände gesichert ist. Auch da- darf man gegen die Ausnahme wegen des Betrugs ansühren, daß wenn die Gesellschaften »ach jahre langem Versicherungsbestaude die Auszahlung der Bersicherungs- summe wegen unwahrer Declaration verweigern, sie damit nicht den Deklaranten selbst, sondern nur beste» unschuldige Hinterbliebenen oder einen Gläubiger, der dem Versicherten im Vertrauen aus dessen Ehrlichkeit Credit auf die Police gewährt Hot, treffen. Diejenigen aber, welche sich moralisch so in die Brust Wersen, scheinen ganz übersehen zu haben, daß auch der Staat kein moralisches Bedenken darin gesunden hat, den Betrüger »ach Ablauf eines gewissen Zeitraums sür straffrei zu erklären: das deutsche Reichs- strasgesetzbuch schließt die strafrechtliche Versolgung des Betrügers aus, sobald fünf Jahre seit Verübung des Betrug» verflossen sind. Ebensowenig wie Betrüger wird die Neuerung der Lebeusver- sicherungs-Gesellschast zu Leipzig nach unserer festen Ueberzeugung auch Selbstmörder schaffen. Man übersehe nur beim Betrug >me beim Selbstmord nicht, daß die Gesellschaft aus die Anfechtung der Police erst nach fünfjährigem VersicherungSbestandc verzichtet. Es wird sich schwerlich Jemand das Lebe» neh men , um die Versicherungssumme sür Andere flüssig zu mache»; wer aber überhaupt aus eine» solchen Gedanken kommt, der wird auch bei der unbeschränkten Anfechtbarkeit seiner Police in der Wahl einer TodeSart, welche der Gesellschaft den Beweis einer Selbsttödtung unmöglich machen kann, da» Mittel zur Erreichung seines Zwecks zu finden wissen. Wir halten e» sür sehr richtig, daß sich die Lebensversicherungs-Gescllschast zu Leipzig durch solche sernlicgend« Möglichkeiten an ihrem Unansechtbarkeits princip wegen des Selbstmordes der Versicherten nicht hat irre machen lasten; wir finde» den Standpunkt der Lebens Versicherung» - Gesellschaft zu Leipzig in dieser Hinsicht sür weit moralischer als den der übrige» Gesellschaften, welche der un schuldigen Familie die Versicherungssumme erbarmungslos entziehen, wenn ihr Ernährer, nachdem er eine lange Reihe von Jahren hin durch der Gesellschaft seine Ersparniste zugewendet hat, durch viel leicht ganz unverschuldete Verhältnisse in den Tod getrieben wird. Lachsen. Unwetter in Sachsen. find bet ihr io der Juni 1884 Im Mai und Juni 1885 tm Mai und Juni 1886 661 618 741 4,990,800 « Dir älteren Mitglieder Leipzig können somit wegen . 6,265.900 . ' . der Lebeusversicheruug» - Gesellschaft z» Leipzig können somit wegen der pecuntäreo Seite der von ihr eia- geführten Neuerung nach unserer Ueberzeugung nicht uur vollständig beruhigt sein, sondern werden sicherlich in Zukunft nur Beranlassung haben, ihrer Gesellschaft dafür Dank zu wissen. Wir lasten un» in unserm Urtheil über die unanfechtbaren Policen der Lebensversicherungs - Gesellschaft zu Leipzig auch nicht durch die Angriffe, die man gegen dieselben erhebt, irre machen; wir haben sie, so weit sie uns bekannt geworden sind, geprüft und gesehen, daß ma , bewußt »der unbewußt aus der Mi.cke einen L phanlei. macht. Wir haben mehrfach gelesen: Die Lroen-versichrrungS-vesellschaft zu Leipzig I jü befördere durch ihre Neuerung hewMtrug und den Selbstmord, j un E» ist ein beliebt gewordene- Schlogwort, daß die unan sechtbare Police dem Betrug „Thür und Thor öffne", und man ergeht sich deshalb von mancher Seite in einer wahrhaft moralischen Entrüstung über diese Neuerung. Für den ersten Anblick scheint der Vorwurf nicht unberechtigt zu sein und die Leben» versicherungr-Gesellschast zu Leipzig hat, wie un» bekannt ist, früher ein gleiche» Bedenken selbst gehabt, aber wenn man der Sach« näher tritt und jenem Vorwurf aus deu Grund geht, so muß ma» sich bald von seiner Hinfälligkeit überzeugen. Ein An tragsteller kan» die Gesellschaft nur durch falsch« Declaration über seinen jetzigen und früheren Gesundheitszustand und über vererblich« Krankheiten i» seiner Familie benachtheiligen. Hier ist ober ein Betrug nicht so leicht durchzuführen, al» da» große Publicum denkt, wenn die Gesellschaften bei der Aufnahme von Ver sicherten so gewissenhaft und sorgfältig verfahren» wie die» uach der un» gewordenen Information bei der LebenSvrrsiche rung» - Gesellschaft zu Leipzig geschieht. Der Antragsteller wird vor seiner Ausnahme der gründlichsten Untersuchung durch die tüchtigsten und znverlässiastea Arrzte unterzogen, seine früheren Erkrankungen und erblich« Krankheiten seiner Familie werden durch die regelmäßig eiageholten Atteste der Hausäczte, welche von ihm und semer Familie benntzl worden find, wenn dieselben aber verstorben sind oder angeblich keine benützt worden sind, durch anderweit« Ec Mittelungen der Gesellschaft Vor der Beschlußfassung über den Ver sicherungSantrag sestgeftellt und, wenn in dicsen Richtungen etwas zweifelhaft bleibt, oder wenn der Antrag sonst zu irgend welchen Bedenken Beranlassung giebt, so wird er abge ehnt. Dieses Verfahren L. Pirna, 10. Juli. Da» war heute eine SchreckenSnacht, welche noch lange in der Erinnerung sortleben wird. Von gestern Abend 8 Uhr an tosten die Wasscrmasten aus den Wolkenregioncn herab, und verhängnißvoll sind nun theilweise die Folgen, welche die alsbald aus weitem Umkreise eintretcnde Uebersl uth uug mit sich gebracht. Unscheinbare Bächclchen, die sonst keine Beachtung finden, nahmen urplötzlich einen förmlich reißenden Charakter an und wirth- schastetenin einerWcise, die aller Beschreibung spottet. Von alle» Seiten kommen Berichte über verwüstete Fluren und Felder, auSgerisscne Bäume und ausgcwühlte Wegestreckcn, so daß von einem wirklich bedeutenden Gesammtschaden gesprochen werden muß. Im Vorder gründe der betreffenden Unglücks-Chronik steht die Katastrophe an der Bahnstrecke der böhmischen Linie bei Vogelgelang, woselbst die furchtbaren Negenmaffen die Halden des Praffen'ichen Stein bruchcs unterwaschen hatten, so daß dieselben dann aus den Bahn körper niederstürzten, wa» eine Entgleisung des Nachts '/,3 Uhr von Bodenbach gekommenen Courierzuges mit sich brachte, da der Zug, dessen Führer nicht mehr rechtzeitig gewarnt werden konnte, aus die Gesteinsmassen aussuhr. Die Maschine kam quer über die Geleise zu stehen, während der Packwagen über die Damböschung herabstürzte und bi- auf das Pack meister-Coups, das noch dazu unten zu liegen kam, total zertrümmert wurde. Der darin befindliche Beamte wurde wie durch ein Wunder gerettet. Nachdem mau sich überzeugt, daß er noch wohlbehalten war, erfolgte da» Herau-sägen der Coupvwand, woruus dann der io schwerster Gefahr Schwebende glücklich herausgeholt wurde. Ein große» Glück bei dem Unglück war ferner auch, daß die nächstkommendeu zwei Personenwagen unbesetzt geblieben waren, wie überhaupt kein Menschenleben bet der Affaire zu beklagen ist. Die Eisenbahnverwaltung beorderte sofort ein stattliches Lon- lngent von Arbeitern, wie auch alsbald auf telegraphische Bestellung ein Werkzeugswagen au die Unglücksftelle abging, so daß e» wohl schon heute Abend, resp. tu der Nacht noch möglich werden dürste, da» eine Gelei- wieder betriebsfähig zu machen, während man hin tlich de» zweite» ein gleiche» Resultat für deu Verlaus des morgenden ge» erwartet. Eine Eisenbahu-BetriebSstörung erfolgte ferner auch auf der Pirua-Berggießhübler Linie bei dem Rittergut-Hose zu Rottwerudorf; doch hofft mau bald wieder Ordnung zu schaffen au der betreffeadeu Stelle. Im Uebrigeu wurden voa der Ucberschwemmung arg mitgenommen die sächsischen Lmaillirwerke der Gebrüder Gebier, sowie die Hannsel'sch« Essen»«»- sabrik, in welch letzterer die ganze Nacht über mit größter Anstrengung gearbeitet werdet» mußte, um die werthvolleu Objecte zu bergen. Schlimm sieht e» ferner au» in dem schon genannten Rottwerndorf, sowie außerdem in König stet», ehlen» Schweizermühle» Hohustein und vielen anderen Orten der Sächsischen Schweiz, sowie ferner im „Edmundsgrunde bei Herrn-kretschrn, woselbst die Wassermassen ebensall» schauderhaft wütheteu. Im sogenannten „Mädchengraben" bei Pirna erhielt nian da» Schauspiel eine» wilbschäumeuden Gieß bache», während in den Steinbrüchen zu Posta rc. ebenso!!» mich tig« Wasserfälle herabbrausten und eine Masse Steinzeug niit sich führten. Unheimliche» Getöse, welche» von Zeit zu Zeit zu hören war, gab deu Beweis, daß hier und dort größere Einstürze erfolgt fein mochten. In dem Städtchen Dohna waren die niedrig ge legenen Häuser überschwemmt, wie dortselbft auch die städtische Bade anstalt mit fortgeriffen wurde. -n-Klingrnthal, 10. Juli. Bei dem gestrige» Gewitter schlug der Blitz in da» Bahuhos-gebäude Z w o t a. Der Schornstein, seger, welcher sich gerade aus dem Dache befand, wäre beinahe heruntergesallen, da der Schreck ihn einen Augenblick besinnungtlo» gemacht hatte; doch hielt er sich krampfhaft lest und erlitt merk würdiger Weise keine Verletzung. Starke Regengüsse, welche dem Gewitter folgten, haben da» Getreide zum Theil niedergedrückt; doch wird e» wohl nicht stark gelitten haben. Kamenz, 9. Juli. Während unsere Stadt durch eine Reihe von Jahre» von heftigen Gewitterscheinungen verschont geblieben ist. haben wir jetzt wiederholt von heftigen elektrischen Entladungen berichten, welche mit gewaltige» Dounerschlägen auf unsere Häuser und Fluren hernicdersuhren. In der 5. Rachmittaq-stunde entlud sich ein Gewitter, wobei ein Blitzschlag die Wirthschastsgebäude de- Gast Hofs „zum goldnen Berg" traf und daselbst acht geringe Verwüstungen anrichtete, ohne jedoch zu zünden. Noch heftiger tobte das gegen 6 Uhr ausziedende Gewitter. Ein Strahl traf die Werkstätte des Klempnermeisters Schiebold und betäubte einen der arbeitenden Ge. Hilfen, ein anderer Blitz die Zschach'sche Färberei, gleichsalls einen Arheiter betäubend. Beide sind jedoch wieder zum Leben gebracht worden. Auch die Lange'sche Tuchfabrik und die Fabrik „Rein- hardtSmühle" sollen vom Blitze getroffen worden sein. Alle Schläge waren nicht zündende. — In dem benachbarten Dorfe Iauer jedoch traf ein Blitz des ersten Gewitter» da» Stallgebäude des Gut»- besitzer» Waurich und setzte dasselbe in Brand, welcher mit Hilft der Feuerwehr zu Kloster Marienstern jedoch auf den Herd beschränkt blieb. Bemerken-werth ist, daß die Ortschaft Iauer seit den letzten zehn Jahren wiederholt von Vlitzbraudschäden betroffen wurde und da- geschädigte Gut innerhalb diese» Zeitraum» viermal Brand- Unglück erlebte. Reichenbach» 10. Juli. Vergangene Nacht gingen über hiesige Gegend gewaltige Regengüsse nieder. Da- Wetter, welche» sich gestern Abend eingestellt, hielt fast ohne Unterbrechung bi» »um Morgen an. Penig, 10. Juli. Da» durch de» gestern eingetreteneo Rege» entstandene Hochwasser hat da« in der Mulde eingehaute Bad, sowie die dem hiesigen Gondclverein gehörenden, aus der Mulde befind lichen 5 Gondeln mit soctgenomme». Elftere» ist vollständig zer trümmert, während voa letzteren 2 gerettet wnrde». * Leipzig, 11. Juli. Au» München wird gemeldet, daß Herr vr. Friedrich Ratzel, Professor der Geographie am dortigen Polytechnikum, einen an ihn ergangenen Rus nach Leipzig angenommen hat. Er wird den durch den Abgang Herrn Pros. Ferd. v. Richthoscn'S nach Berlin erledigten (früher durch Oskar Pcschel besetzten) Lehrstuhl der Geographie an der Universilät cinnchmen. * Leipzig, 11. Juli. Herrn vr. Simroth» erstem naturwissenschaftlichen Lehrer an der hiesigen Realschule Direktor Pfalz), ist die hohe Auszeichnung zu Theil ge worden, daß die königl. preuß. Akademie der Wissenschaften ihn mit einem Stipendium von 2500 ausgerüstet hat, damit er die Azoren-Inseln zum Zweck zoologischer Studien durchforsche. — DaS diesjährige Concert zum Besten der PensionS- asse der deutschen Militaircapellmeister findet Mittwoch den 14. Juli im Krystall-Palast statt. Dasselbe verspricht ganz'besonder» großartig zu werden. Die Musik- tiickc werden von 81 Musikern (Capelle de» 106. und 107. Regiments) auSgesührt, und ferner wirken auch 200 Sänger niit (Leipziger Sängerbund). Zum Schluß kommt da» große Schlachlcutongemalte 1870—71 von Saro unter Mitwirkung eine» Trvmmlercorpö und mit Kanonendonner und Gewchr- seuer zur Aufführung. I Leipzig, 11. Juli. Der heute Morgen auf der Bayerischen Bahn nach Greiz und Ncutzschmühle ab- gcgangene Bcrguiigungöextrazug war von circa 200 Personen besetzt -- Ja der Dorolhceustraße kam gestern Bormillag in Folge AuSgieiienS das Pferd einer Equipage zum Stürzen, wobei rer Wage» den Gabetbaum einbüßle, auch daS Pscrd sch am linke» Beiue verletzte, Personen aber glücklicherweise nicht zu Schaden kamen. — In der Johannesgasse schlug gestern Abend die Flamme einer an einem vasigeu Grundstück angebrachten Straßenlaterne in Folge eine» DesccteS am Brenner plötzlich hoch aus und setzlc einen daraus liegenden Lappe», der die Laterne vor herabsallcnden Steinen beim Abputze schützen sollte, in Brand. ES wurde durch Ab teilung der Leitung weitere Gefahr beseitigt. — In ver gangener Nacht machte sich ein S tein metz geselle in einem hiesige» Tanzlocale den Schlaf eines anderen dasigen GaslcS insojcrn zu Nutzen, als er demselben während bcS Schlafens sein Portemonnaie mit 10 Jubalt anS der Tasche entwendete und damit sich auS dem Staube machte. Man hatte aber den Diebstahl sofort bemerkt und eilte dem flüchtenden Diebe aus dem Fuße uach, welcher kenn auch am Gerichtswege eingeholt, scstgciwmmcn und aus dem Naschmarkl zur Hast gebracht wurde. — Im Tbomas gäßchen beging m vergangener Nacht ein junger Mann die Noheil, über einen ibm begegnenden Marklhelser ohne jede Beranlassung herzusallen und ihn mit dem Stocke zu bearbeiten. Letzterer wurde dabei im Gesicht blutig verwundet, der Erccdenl aber von einem Schutzmann arretirt und nach dem Naschmarkl gebracht. — Heute in früher Morgenstunde fand eine polizeiliche Absuchung des Schilf teichcs an der Thüringer Bahn stall, wobei dcrl und unter der Ucber- bruckung der Bahn am Eutritzscher Wege nicht weniger als echS herbergölosc Individuen aufgestvberl und ebenfalls dem ftaschmarkte zugesnhrl wurden. — A» der Gohliser Mühle fand man heule Morgen ein hiesiges Dienstmädchen enlsecit in der Pleiße auf, nachdem man bereit- gestern ihren Hut und Schirm am dortigen Ufer gefunden halte. Tie Un glücklich« hatte sich einer Unterschlagung schuldig gemacht und scheint aus Furcht vor den Folgen ihre- Vergehens deu Tod im Master gesucht zu haben. * Chemnitz, 10. Juli. Seit gestern Abend prangen verschiedene, namentlich städtische Gebäude im Fahnenschmuck zu Ehren de- hier zusammenlretenden sächsischen Ge mein bet ag». Gestern fand um 7 Uhr Abend» bereit- die Begrüßung der angekommcnen Gäste im Carola-Hotel statt und heule Vormittag um 10 Uhr nahmen im Börsensaale die Bcrathungen ihren Anfang. Aus der Tagesordnung stand zunächst die Slädtereinigungssrage (Referent: Herr Professor vr. Franz Hosmann-Leipzig), die Schankfrage Einschrän kung der Trunksucht durch Verminderung der Schankwirth- schasten(Referent: Stadtrath Müller-Chemnitz, Correferrnt: Stavtratb vr. Wangemann-Leipzig) und Besprechung Über Unterwegs entstanden Mißhelligkeiten zwischen de» Beiden» und in der Näbe der Theilig <L KlauS'sche» Fabrik zog de, junge Mann, Namen- T., einen Revolver und schoß sei», Geliebte in den einen Arm. Der Attentäter wurde durch die Gendarmerie sestgenommen. OelSnitz, 10. Juli. Im städtische» Steinbruche .Engel- hardtSpöhl". au» welchem der Bedarf an Steinmaterial für städtische Straßenbnuten genommen, ereignete sich a« Donnerstag Abend gegen */,5 Uhr ein Unfall, der leider einen tvdtlichen AuSgang zur Folge hatte und welcher wohl für alle Steinbrucharbeiter ein warnend,» Beispiel in Bezug aus die Art und Weise de- SteinbrechcilS sein wird. Ta» Unlerminircn von Erd- und Steinschichten, welche» wohl schon in zahlreichen Fällen Verschüttungen mit den traurigsten Folge» herbeigesübrt hat, war auch zu obigem Unfall die Veranlassung. Der Straßenvorarbeiler Franz Schmidt wurde von hercinstiirzenden Sleinmaffen, welche er vorher unterininirt, derart verletzt, daß der Tod »ach wenigen Minuten eintrat. Außer verschiedenen Verletzungen am Ge sicht und Körper wurde dem Schmidt da» linke Bei» zer schmettert. Der Verunglückte hiuterläßt Frau und Kinder. vermischtes. (D Tera, 10. Juli. Heule Morgen 12 Uhr ereignete sich in der mechanischen Weberei von Morand L Co.» welche über lOOO Arbeiter beschäftigt, ein gräßliche« Unglück. Der Mitbesitzer der Firma, Herr Commerzienrath Robert Fcrber, betrat de» geräumigen Maschinensaal und wurde auf ciue bi» jetzt vollständig unerklärliche Weise von der Dampsmaschine, die durch ein eiserne- Geländer abgeschlossen ist, ersaßt und buchstäblich zerrisse». Allgemein ist die Be stürzung und Trauer, denn die Familie verliert «inen liebenden Gatten und Vater, da» weitverzweigte Geschäft einen tüch tigen Leiter und die Stadt einen der edelsten Bürger. — Wir erhielten diese Nachricht am Sonnabend Abend, da dieselbe jedoch den Absender nicht nannte, so fragten wir wegen der Richtigkeit bei dem Sladtrath in Gera telegraphisch an. Die Antwort desselben kam un- leider erst heute Sonntag zu. Die Red. de» Leipz. Tageblattes. Die „Geracr Zeitung" mclvet über da« Unglück: Die Kunde vo» einem erichüiternden llnglückssall durcheilt soeben unftre Stadt. Gegen 11'/, Ul/r Vormittags verunglückte aus eutfttzliche Weise der Herr Eommerzicuralh Robert Ferber sMiiiuhabcr der Firma Morand L Co.) in seiner an der ve Smilstraße gelegenen Fabrik. Ucber den Hergang des im höchsten Maße traurige» und beklagenSwerthen Vonalles erfahren wir Folgende-: Der Herr Coinmerzicnratli halte sich, um de» Gang der Dampsmaschine zu in'piciren, in den M.nchaienrau», begeben, wo zwei große Damps- niajchinen neben einander ausgestellt sind. Zwischen beiden bewegt sich das große Schwungrad, vor welchem zum Schutz sür die Acbeiier ein eisernes G lter angebracht ist. Aus lms.S hatte der Genannte die Anne gelehnt, während er den Gang der Maschine beobachtete. Es bleibt unaufgeklärt, ob er sich hierbei z» weit vorgebeugt hatte oder ob er, vom Schwindel ersaßt, vornüber sank, grillig. er wurde von den Speichen des großen Schwung rades ersaßt, hcrumgeschleudert und dann in die sogenannte Kurbclgrubc geworfen, wo er von der aus und nieder schlagenden Kurbclstange binnen wenigen Sekunden und ehe der Maschine»« sührer die Maschine zum Stillstand bringen konnte, beinahe voll- stä -big zermalmt wurde. Die Aufregung in der Fabrik bei der Kunde vo» den« Unglückesall war eine außerordentlich große. Viele Arbeiter weinten und jeder in der Fabrik Angestellte beklag« schmerzlich den Verlust des so p ötzttch dahingesch,ebene» edlen und stets gütigen Brodherrn. Auch außerhalb des Etablissement» trnucrn viele uin den als Wohlthälcr drr Aimen wohlbekannten aurgezeichneten Mann. Die Stadt Gera verliert au ihm einen ihrer geachtetsteu Mit bürger, besten Andenken Allen, die rhu näher kannten, stet» uirver- geßlich bleiben wird. die betreff de» Krankenversicherungsgesetze» gemachten Erfah rungen (Referent: Sladtrath Geier-Dresden, Correferent: vr. Schmid-Leipzig.) Nachmittag fand ein Festessen in der „Eintracht" statt und sür den Abend ist ein Csncert und Feuerwerk im „Schloßgarten" in Aussicht genommen. Morgen ist ein Besuch de» Hedwigbade-, de- städtischen Wasserwerks iu Erfenschlag und de» Schlacht- und Biehhos» beabsichtigt. — Der gestrige anhaltende Regen hatte eiu bedeutende- Steigen unserer Gewässer zur Folge, so daß zumal die Hartmannstraße zum guten Theil heule Morgen unter Wasser stand und Feuerwehrmannschaften zur Bergung von Gerätden und sonstiger Hilfeleistung thätig waren. Auch der Pfortensteg wurde beschädigt und dieGarten an der Beckerstraße überschwemmt Die Stadtverordneten haben die Rathsvorlage, betreff» der Erbauung einer neuen (der achten) Bezrrksschule an genommen und zu diesem Behuf« die Summe von 304.300 au» der Stadtanleihe bewilligt. — Für die 7. BczirkSschule. welche am 1. Oktober eröffnet wird, ist Herr Lehrer Krause hier al» Direktor gewählt worden. — Unter den drei für da» neugegründete 2. Diakonat in der Petrikirchen- emeinde in Betracht gezogenen Bewerbern hat sich der sirchenvorstand für die Wahl de» Herrn Pfarrer» Boitz au» Friedrich-grün bei Zwickau mit Einstimmigkeit entschieden. — Ein hiesiger Bäckermeister hat, wie hier erzählt wird, aus seinem Jagdrevier unweit Wüstenbrend einen Streit mit zwei Burschen gehabt, welche von der Reviergrenze mit Steinen nach ihm warfen, woraus e» zu Thällichkeiten zwischen beiden Theilen kam. Dabei entlud, wie bereit» mitgclhcilt, sich daS Gcivchr de» Manne» so unglücklich, da» die Kugel einen seiner Gegner in den Rücken traf und aus der Brust wieder herauSdraug. Ter Verletzte ist gestorben. * Zwickau. 10. Juli. I» der heule vor dem hiesigen königl. Landgerichte stattgesundeuen Hauplvcrbandlung wurde derjenige Lehrling eine» hiesigen Bankbause», welcher, wie s. Z. berichtet ward, durch Wechseliälschung sich in den. allerdings nur kurze Zeit dauernden Besitz von 20,000 ^ zu setzen wußte und schon am Tage danach in Werdau zur Hast kam, in Rücksicht aus seine Jugend zu einer zweijährigen Gefängnißstrafe verurtheilt. während zwei andcre junge Burschen, die al» Hehler in die Angelegenheit verwickelt waren, je ein Jahr Gesängniß zudiclirt erhielten. — In der permanenten Kunstausstellung de- hiesigen Kunstvcrei»-, welcher zur Zeit 443 Mitglieder zählt, wurden im vergangenen Jahre, dem 22. seines Bestehen-, 439 Kunstgegenstände im Gesammtwcrthe von 88,652 ausgestellt, darunter 218 Oel- gemälde im Werthe von 80,425 .< l26 Aauarellen im Werthe von 7276 und hierüber eine Anzahl Tempera- gemälde, Handzeichnungen rc. Im Ganze» gelangte» davon 65 Stück für 634l ^ zum Verkauf. In der kunsigewcrb- lichen Ausstellung de» Verein» gelangten im Lause veS Jibre» 321 kunstgewerbliche Gegenstände im Gksamuitwerthe vo» 15,476 zur Ansicht, und e» wurden davon eine Anzahl zum Preise von 84t ^ verkauft. — Ein Crimmitschauer Liebespaar promcuirte am Donnerstag Abend nach dem benachbarte» Neukircheu. (Eingesandt.) Den Sommerfrischlern in Schmaunewitz bei Dahlen ist in diesem Jahre der Aufenthalt insofern angenehmer ge macht, al» von dem ComitS daselbst sür gute Priva Ikücbe esorgt worden ist. lleberhaupt sei Schmannewitz allen Er- olungSbedürsligen, wegen seiner ruhigen, reizenden Lage am Walde hiermit nochmal» aus» Wärmst« empfohlen. (Eingesandt.) Wenige Tage noch und die „großen Ferien" beginnen! Damit rückt auch die Stunde der Entscheidung näher: ob, wie und wohm man reiien fall? Denn „reisen" gilt hcuizutage als Parole sür all« Feriengtücklichen und wer nur irgend kan», euiflieht gern ans einige ochen dem Gewühl und Getöse der Stadt, um besonders in den Bergen Ruh« und Erholung zu finden. Da gilt nun. wie schon seit Jahren, Geucke-Wagner's Programm znr 28. und 29. Alpen- Extrasahrt als trefflicher Wegweiser; eS erschien bereits in zwetter Auslage und kündigt aust Reue olle jeu« Boriheile und Annehmlich- keiteu au, welche diese Fahrtea in allen Kreise» so überaus beliebt gemacht habe». Außer de» billige« Billeis nach München, Salz burg, Rcichenhall, Kufstein und Lindau, welche 45 Tage gelte» und zur Rücksabrt mit allen Züge», also auch den Eilzügen, gelten, welche betreffende Wagenclaffe führen, ist es besonder- die gediegene Aus- Wahl voa anschließenden Rundtourea, welche die Entschließung: „wie und wohiu reisen" uaaemein leicht machen. Für Reisende, welche die Schweiz und Tirol gleichzeitig besuchen wolle«, ist eine pracht volle Rundtour eiuschli-ßlich der großartigen Arlbergbahn und Inns bruck vorgesehen. Schweizeriftnde erholten diesmal Billels direct bi» Zürich und Luzern für einen ungewöhnlich billigen Preis; außer- dem werden aus dem Zuger- und Vierwaldstätter See, sowie aus ollen Rigibabnen noch 20 Proceul Fahrpreisermäßigung gewährt. DaS au-lührliche Programm mit einem Orientirungtkärtchen giebt über Alle- genaue Auskunft. Angenehm gestaltet sich auch die Rück fahrt, die beliebig über Regensburg oder Nürnberg-Bamberg oder Ba^reut^und mit Unterbrechung stattfinden kann. Telegraphische Depeschen. * Stettin, 10. Juli. Heule Mittag 12 Uhr fand aus der Werst de» .Vulkan" der Stapellaus de- ersten großen Reicbs-Postvaiiipser- statt. Der Tansact wurde von der Gemahlin des Oberpräsiden len der Provinz Pommern, Gräfin Bebr-Nege»da»k, vollzogen; der Tampser erhielt den Namen .Preußen". Der Feierlichkeit wohnte» bei: die StaatSiiiiiiister V. Putlkamer und v. Boetticher, die Unterstaatssecretaire Eck und Herrsiirtb, der Direktor ini RcichSposlanit Sachse, »iel>rcre höhere sächsische, wiirttenibcrgisLe, badische, hessische sowie hanseatische Würdenträger, mehrere Rälhe der Akmiralitäk, der chincsische Gesandte, der Consul H. H. Meier vom Nord deutschen Lloyd, die Spitzen der Proviiirial-, Militair- und städtischen Behörden, sowie zahlreiche Zuschauer. * Hirschberg i. Schi., 10. Juli. Der Zacken ist wieder in seine User zurückgetreten. * Paris, 10. Juli. An Stelle de» MarqniS von NoailleS. welcher um seine zeitweilige Stellung zur Disposi tion „achgcsncht hatte, ist der Gras von Montebellv, bisher Gesandter i» Brüssel, zum Botschafter in Konstanlinopel ernannt worden. * Rom, 10. Juli. Von gestern Mittag bi» heute Mittag sind an der Cholera erkrankt in Codigoro 8 Personen, gestorben 1 Person, in Venedig t Person erkrankt und 2 Per sonen gestorben, in Brindisi 15 Personen erkrankt und 5 ge storben, in Latiano 32 Personen erkrankt und 15 gestorben, in Francavilla 59 Personen erkrankt und 2l gestorben, in San Vito 12 Personell erkrankt und 3 gestorben, in Oria t Person erkrankt und l Person gestorben, in Mcsagno l Per son erkrankt, in Ostuni 1 Person erkrankt und l Person gestorben und in Ecchie 11 Personen erkiaukl. In Venedig ist da» CboleraboSpital geschlossen worden^ N-r-icienr Heinrich Uhse I» ketvili- gil, t.» U>U,N^„IV»II LpeN H>l»ltt,»k ttr. O eenr Vaut i» eetvtl»,
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