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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.07.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188607155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860715
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860715
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-07
- Tag1886-07-15
- Monat1886-07
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.07.1886
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Erste Seilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. A? IW. Donnerstag den 1L. Juli 1888. 80. Jahrgang. Aus der evangelisch-lutherischen Landeskirche. LaudcaceUrcir sür de» Neubau einer Kirche in Dröda bei Lrlsnitz t. B. Unsere Leser werden sich gewiß noch de< schweren Geschick- er- innern, welches am 19. April v. I die kleine voigtiäiidische Gemeinde Dröda bclras. Der dortige Lehrer ließ, um den Schulkindern «ine Freude zu mache», einen Luslballon steigen. Derielbe fing Feuer, entzündete ein Strohdach und bald standen zwei Bauerngüter, die Kirche und die Psarrschenne in Flammen. Die Kirche wurde bis aus die Grundmauern eingeätchert, mit ihr dir Glocken und die säst neue Orgel vernichtet. Seitdem kann die Gemeinde sich nur aller 14 Tage im beschrankten Schulhause zum Gottesdienste versammeln und AbendniahlSseier, sowie Trauungen müsse» in der schwer zu erreichenden Kirche zu Böienbrinin vollzogen werden. Die nur 268 Seelen zählende Gemeinde Dröda muß daher an Erbauung einer neuen Kirche denken, ist jedoch dL schon jest jährlich 7 .4! Steuern aus den Kops und über 2 aus die Steuereiubeit entsalleu» allein hierzu nicht im Stande. Bei aller Eiuslhiänkung würde rin solcher Ban immerhin einen Aufwand von 29,000 ^l erfordern, wozu nur erst 11,500 » zur Vcrsügung stehen. Unter diesen Umständen haben denn die in Lvanuelic» beaus- tragteu Herren Staat-minister aus Vortrag deS evangelisch-lutherischen Landesconsistoriuins für den Neubau der Kirche zu Dröda die Brr« anstaltung einer allgemeinen Lande-collectc genehmigt und es ist sür deren Einsammlung dir 8. August d. I. — 7. Sonntag »ach Trinitatis — festgesetzt werden. Das Lande-co»sistor>um erläßt daher an die Kreishaupl- Mannschaft zu Bautzen als Tonsistorialbehörd«, die Superintendenten und Psarrer Verordnung, wegen Einsammlung dieser Collecte da- Erforderliche zu veranstalten, den Ertrag derselben aber in vor'christs- mäßigec Weise, mit Specisüation versehen, an die EultuSminislerial- casse einzusenden. Wir ermangeln nicht, unsere evangelischen Glauben-genosscn aus diese- Werk christlicher MüdthLIigkeil mit dem Bemerken besonders ausmerksam zu machen, daß die Gemeinde Dröda angesichts des seltenen Unglücks, welche- dieselben betroffen, gewiß besondere Theil- nahme verdient. Die neue vcsangbnch» - Lasse betr. Die aus dem Verkaufe deS alten Dresdner Gesangbuch- erzielten Ueberlchüsse wurden bekanntlich gesammelt und unter dem Namen: „Gesangbuchs Lasse' seither bei dem köiiig». CultuSministeriun' ver- waltet. Seit Einführung de- neuen Landesgesangbuch» ist nun Sü den Gewinnüberschüsjen, welche dasselbe abgeworfen hat oder noch abwersen wird, die sogenannte „Neue Gesangbuch«-Tasse" errichtet nud von der zuständigen Staatsbehörde mit den Rechten einer juristischen Person aujgestatlet worden. Da- Statut derselben, welche- 10 Paragraphen umsaßt, ist im neuesten Berordnung-blatte des LandeSconsistoriuniS adgedruckt und bezeichnet in 8. 1 als Zweck der Stillung, Förderung solcher Ausgaben der evangelisch-lutherischen Landeskirche im Königreich Sachsen, sür welche andere Fonds nicht oder nicht au-reichend zu Gebote stehen. UebrigenS wird diese Stiftung von dem jedesmaligen Präsidenten der genannten Behörde oder dessen Stellvertreter vertreten. Der allgemein« Kirchenfonds. Dieser Fonds, über welchen wir schon früher vielfach berichteten und dem erst jetzt wieder durch Herrn P, Immisch in Göda eine unter den Mitgliedern der letzten Synode veranstaltete Sammlung im Betrage von 600 zügewendet worden ist, beträgt dermalen etwa- über 200,000^l. abgesehen von der mit demselben verwalteten Separatstistung de- hiesigen KausmannS F, von bO.OOO Mark. Die Jahreszinsen betragen etwa 8000 -Al Mit Genehmigung der in Lvangvliei» beaurtragten Herren Staatsminister hat nun da« LandeSconsistorium auch diesen Fond- zu einer selbstständigen Stis> »ung zu erheben beschlossen und sür dir Letztere ebeasallS die Rechte einer juristischen Persönlichkeit erlangt. Der Zweck dieser Etistuog ist. ähnlich wie derjenige der Rene« GesangbuchScasse, mit den zar Verfügung stehenden Mitteln den Interessen der Landeskirche da zu dienen, wo die erforderlichen Mittel aus anderen Lassen und Fond- nicht oder nicht völlig au-reichen. Mit Rücksicht daraus aber, daß die Er langung eine- selbstständigen vermögen- sür die Kirche von größter Wichtigkeit ist, und daß aut demselben schon jetzt einzelne» Gemeinden große Wohlthaten zusließea. richtet da- Landescousistorium nament lich an alle kirchenvorftände die Aufforderung, wohlwollend daraus bedacht zu sein, daß dem gedachten Fond- au» den Kircheuärare» künftig ein angemessener, bez. erhöhter Jahresbeitrag zügewendet »erde. Unserer früheren Mittheiluag über Ordensverleihungen und Ernennungen im Bereiche der evangelischen Landeskirche sögen wir heute noch hinzu, daß Herr Superintendent vr. Meier io Dresden »um Oberconsistorialralh ernannt und dem Herrn Superintendent vr. Dibeliut daselbst da» Ritterkreuz I. Elaste de» Sachsen- Ernestinische» Hausorden- von Sr. Hoheit dem Herzog von Alten- barg verliehen worden ist. Durch Verleihung von Anerkennung-Urkunden Seiten de- evangelische« LandesconsistoriunrS wurde» ausgezeichnet der Cchuh- machermeifter Carl August Güuther in Roßwcin und der Kirchner Hermann Jnliu- Dünnhaupt zu Langenfeld, nachdem dieselben 24. bez. 40 Jahre hindurch im Dienste ihrer OrtSkircheu treu uud gewistenhast thätig gewesen sind. In der hiesigen Verlag-Handlung von Pöschel L Trepte — Nürnberger Straße — erscheint mit Genebmigunz de» Loiisistoriuins ein Separatabdriick des Formulars sür die Trauung nebst Schlnßliturgie auS der Kirchcnagende. welcher zu dem Preise von 1 ^l von genannter Buchdi uckerei direct bezogen und mit Genehmigung der Oberbehörde au- de» Mitteln der Kirckenärare beschafft werden kann. Im Interesse einer möglichsten Schonung der großen Exemplare ist die Beschaffung dieser SeparatauSgab« sehr empsehlenSwerlh. Erledigte geistliche Stein», l. Lollatur des LandeSconsiftorium». Psarramt SeiserSdors (Divpoldi-walde). Elaste Vk. Seelen zahl der Parochie: 2015. Eingepsarrt sechs Ortschaften; ll. Diacouat Glauchau (Ephoralort). Classe I. Scelenzahl: 22,186. Tinge pfarrt: 3 Orte; Diaconat Limbach (Stollberg). Elaste 1, bez. H. Seelenzahl: 11,346, Eingepsarrt: 3 Orte; Pfarramt Oberalbertsdorf mit den Filialen Niederalbertsdorf und LleinbereSdors (Werdau). Elaste ll. Seelenzahl: 153, 405 und 209; Diaconat Gerinqswolde (Rochlitz), Elaste I. Seelen- zahl: 4910. Eingeplarrt: 8 Orte; Diaconat Nossen (Meißen). Elaste I. Seelenzahl: 5464 Eingepsarrt: 6 Orte, Diaconat König- stein (Pirna). Classe 1. Seelenzahl: 7342. Eingepsarrt: 13 Orte; Diaconat Reudnitz(Leipziqll). Elaste III. Seelenzahl: ca.20.000; Psarramt Lauenstein (Dippoldiswalde). Elaste I. Seelenzahl: 1171. Eingepsarrt: 3 Orte. ll. Prioatcollaturra: Pfarramt Beiersdorf mit Filial RuppertSgrün (Werdau) Elaste VI. Seelenzahl . 1630 und 810. Eingepsarrt: 2 Orte. Toll Gutsherrichast daielbst; Psarramt Rattmannsdorf (Zwickau), Elaste I. Seelenzahl: 595. Eoll.: Herr von Arnim aut Schloß Planitz; Psarraurt Linz mit Blochwitz (Großenhain). Elaste III Seelenzahl: 259 nud 237. Eoll.: Herr Freiherr v. Palm aus Linz; Psarramt ObergerSdorf (Oberlausitz) Elaste II. Seelenzahl: 1583. Eingepsarrt: 3 Orte. Eoll,: Herr Bruno Lantz anf ObergerSdorf PfarramtLunzenau(Rochlitz). ElasteII. Seelenzahl: 3565, Eoll, Se. Erlaucht, Element Gras von Schöaburg-Roch-burg. Eingepsarrt 2 Orte- Pfarramt Mosel (Zwickau). Elaste Vll, Seelenzahl: 1764 Eingepsarrt: 2 Orte. Eoll,: Herr Leopold Gräser in Oberniosel die ueubegründete dritte geistliche Stelle an der St. Pctrikirche zu LHemnitz. Elaste I. Soll.: der Sladlrath zu Lhcmnitz. Nach der vorstehenden Zusammenstellung sind mithin 16 geist liche Stellen unbesetzt und, soviel wir unS erinnern, ist in diesen Togen abermal» eia Geistlicher mit Tode abgegangen. Wen» aber z. Z. 17 Stellen frei sind, kann unmöglich von Uebersüllung der theologische» Fächer mit jungen Kräften die Rede sein; es will uns vielmehr scheinen, alt ob di« jungen Theologen, sobald sie die Wadlsähigkcitsprüfuiig hinter sich haben, nicht gern sogenannte Minimalstellen annchmen wollen und lieber in Lehrämter» oder sonst warten, bi- ein bester dotirteS Amt oste» wird. Daher niag eS auch wohl kommen, daß unter de» erledigte» Stellen nicht weniger als ll dergleichen I. und ll. Elaste sind, von Lenen niehrcrc, wen» wenn wir nicht irren, schon einmal ausgeschrieben waren. Abhärtung. Die- Wort gehört jetzt auch mit zu den modernen Schlag» Worten, und die Abhärtung de- Körper» betrachtet man al» eine- der wichtigsten Hilfsmittel der jetzigen und künftigen Generation, da» zu Gesundheit, körperstärke und Wider standsfähigkeit gegen schädliche Einflüsse verhelfen soll. In früheren Zeiten hörte man weniger von der Nothwendigkeil der Abhärtung sprechen, E» lag die» nicht allein daran, daß damals »och wenig sür BolkSwohl und öffentliche Gesundheits pflege geschah und diese Zustände wenig erörtert wurde», al» vielmehr daran, daß diese Abhärtung nicht erst den Menschen zur Pflicht gemacht zu werben brauchte, sondern de» Meisten von den Verhältnissen geboten war. Wir brauchen zuerst nur an die Art de» früheren Reisen» und Fortkommen» zu erinnern, als es noch keine Tamps» Wage» und -Schisse gab. Wie viele Männer und Frauen, ja Kinder wurden da nicht zu Botengängen verwendet, mochten eS regelmäßige oder gelegentliche sein, und hatten wahrlich Gelegenheit genug, bei oft grundlose» Wegen in jeder Wille- rung, wo e« oft stundenlang keine Einkehr gab, sich abzuhärle»! Da- ging bis in alle Stände ausivärlö b>« zu den Wenigen, die über Pjerdc und Wagen zu verfügen Hallen oder Posten benutzen lonnten, und selbst diese Hallen Gelegenheit genug, rch abznhärlen. Nicht »ur die Marktfrauen, Pastoren-- und GutSdesttzerStöchter, die einander oder die Stadt besuchen wollten, und die Städterinnen, die dies gern erwiderten, waren auf Fußwanderungen angewiesen. Aber wie wenig ist solche» Fuß- wandern heute nothwcndig und wie noch viel weniger wird e» geübt! Wie mußten die jungen Handwerker, denen „da» Wandern" Pflicht war, wie alle Fußreisenden bei solcher Ge legenheit unvorbereitet oft an Abhärtung sich gewöhnen, eine Abhärtung, die viel größer und schwerer war al» diejenige, welche heutzutage die Militairzeit auserlegt und über welche unsere männliche Jugend so leicht Klage führt! Al» die Ber- kaus-Iäden und Werkstätten noch nicht geheizt waren, al» e» keine Doppelfenster gab und die dienende Elaste wie viele Andere in eiskalten Bodenkammern schlief — da gab e» Ge legenheit zur Abhärtun, Tie Hausarbeit war bis in die bestsituirlen Familien hinaus damals viel beschwerlicher als setzt, wodurch die Mädchen abgehärtet wurden. Das Recept damaliger verniinsliger HauSärzle zum Vorbeugen wie Euriren von Bleichsucht und Schwächlichkeit hieß sür Mädchen: körperliche Arbeit im Hause und sür Alle: Bewegung in freier Lust ohne Wetterscheu unk Furcht, sich zu erkälten. Jetzt »un soll die „Abhärtung" systematisch betrieben werden — die Zeit, welche sonst die Töchter körperlicher Hausarbeit widmeten, widmen sie jetzt kalten Waschungen, dem Turnen, Schwimmen u. s. w. — und dabei scheuen sie sür ihre AuSgänge Hitze wie Kälte, Wind und Regen, und ein weiter oder holpriger Weg im Freien über Land, selbst wenn er zu einem Vergnüge» führt, ist ihnen zu viel! DaS ist nicht allein so bei den Reichen — in den Bürgerhäusern und bei der dienenden Elaste findet man ganz dasselbe — trotz jener künstlichen Ab Härtung und Stärkung! Bor jeder körperlichen Strapaze fürchten sich diese Abgehärteten. Gerade weit die veränderten Verhältnisse der Gegenwart mehr geistige Anstrengungen sor dern al» früher, sollte Niemand die körperlichen scheuen und diese in der Arbeit suchen, aber nickt unnützen Modebesckäs tigungea obliegen, die. wenn sie nicht zn wirklicher durch gehender Abhärtung führen, sondern sonst jede körperliche Verwöhnung, Bequemlichkeit unk Faulheit sorlbeslehen lasten, nicht» sind, al» Zeiwrrschwcndung. Rur im Wechsel zwischen geistiger und körperlicher Thätigkeit, zwischen Anstrengung und Ruhe kann der Mensch sich normal entfalten und gesund werden. (S. E.) Linr verunglückte Wasserleitung. U Au» Thüringen. Eine t» Fachkreisen nicht wenig Ans- sehe» erregende Besprechung hat die Wetmarische Wasser- lettnug hervorgerusen. Rahe bei dem Dorfe Oettern. U Kilo«, entfernt, wurden am Ufer der Ilm drei Quelle» gesaßt, deren Master durch ei» Heberohr einem 266 Meter eatfrroten Eammelbrunne» zufließt; sie können diesem ta der Minute 8000 bit 5000 Liter liefern; wenig Schritte davon steht da» Maschinenbau«, iu welchem zwei Dampsmaschme» von je 14 Pserdekraft zwei Pumven treibe», die da« Master aus dem Sammelbruunea (5 Meter hoch) sangen und durch eine 25 Lentim. weite Rohrleitung in den 60 Meter höher und 450 Meter entfernt stehenden Behälter drücken; ei» Wohnhau», Siallgebäude uud Kohlenfchuppe» vervollständige» die Pumpstation. Der Hochbehälter saßt 750,000 Liter Wasser; er ist in zwei Kam- mern getheilt, die einzeln abgesperrt werden können, uud mit den nötliigen Vorkehrungen gegen Entleerung im Fall einet Druckrohr» bruckieS, gegen Erwärmung. Erfrieren «. s w. ausgerüstet. Von ihn, aus zieht sich daS 25 Lentim. weite Fallrohr ln einer Läng- von 6800 Meiern noch der Stadr; in. Mittelpunkt der letztere», nahezu dem tiefste». Punkte des RohructzeS, beträgt de» Druck dr« Wasser« etwa d, am höchsten Punkt, bei der Easerue, immer noch Aimoiphären. Die AuSsührung erfolgte durch die Finna Hermann L Manne» in Berlin in der Zeit vom 15. August 1882 bi« 15. Oktober 1883 mit einem Kofteuansivandr von 448,000 >4l Bei der Inbetrieb setzung im Herbst 1883 waren bereit» 724 Häuser angeschlosseu, da« Wasserwerk arbeitete vortrefflich, liefert« regelmäßig rin klare», frische« Wasser in überreichlicher Menge uud schien wohlgelungen in jeder Hinsicht. Die Freude blieb jedoch nicht lange ungetrübt. Da- kreisrunde Ouelleuhaus bei Oettern steht aus Grundmauer», die au« Beton zwischen Svnudwänden hergeftellt sind und aus tragsähigem Kie» aussitzen; an Stellen, wo während der Arbeit da« Wasser lebhaft emporgrsprudelt halte, mochte wohl der Eement nicht genügend ge bunden haben, es zeigten sich nach Wegnahme der innere» Spund wand herausgebrochene Stücke, und die Stadlbehörde beschloß, zur Sicherung das vorhandene Fundament innen uud außen nochmal» mit starken Beton-Ringen zu verwahren. Die Unternehmer erklärten sich gegen diese Aeuderuug und so führte die Sradtbehörde dies« selbst au». Dabei sind an» nicht allein starke Spundwände eingeraptmi uud wieder herausgehoben wordra, man hat auch die früher vorsichtig mit grobem FlußkieS bedeckte Thonsohle der Ouellstub« ausgegrabr» und durch seinen Kie» ersetzt. Die Folge» zeigten sich bald; zunächst suchte ei» Thril de- Wasser» sich unter dem Fundamente de» Ouellhause» hindurch einen Weg nach außen und ström« »na al» neue Quelle iu 10 M. Entfernung (2 cbm in 1 Minute) in» Freie; weiter aber war von nun an da« Wasser durch Thonlhellcheo in einer Weise getrübt, daß bol» die Sohlen des Sammelbrnnnen» nud de» Hochbehälters sowohl alt die Rohre iu der Stadt sich mit einer Thonschcht überzogen; um da« Wasser nur einigermaßen klar zu halten, mußte vou jetzt a» da« Rohrnetz jeden Tag gespült werde». Aber ein Unheil kommt niemals allein. — I» dem Gutachten der Herren Professor von See doch und Baurath Salbach dom Jahre 1874 sind die Quellen bei Oettern al» da» Ergebuiß vou alinoiphärische» Niederschlägen bezeichnet, welch« aus die bewaldeten Höhen recht« der Ilm und oberhalb der Quelle» uicdersallea, in dem zerklüfteten Wellenkalk bit aus de» Roth — di« obere Schicht des Bundsandsteins — versinken, vermöge de« Ueberdrucke» tu dem mehrere hundert Meter hohen Kalkgebirge da» Gerölle de« Fluß- lhaleS und den dasselbe überdeckenden Aue-Lehm durchbrechen und io all Quelle» zum Vorschein kommen. Dies« von de» genannten Sachverständigen mit aller Bestimmtheit au-gesprochene Ansicht er- schien so wahrscheinlich, daß man weitere Uatermchungen sür unnöthig hielt. — Im Juli 1884, als« nach ungefähr dreivierteljähriaein Be triebe, ereignete sich ein Vorfall, der aus den Ursprung der Quellen rin ganz neues Licht warf; e« fanden zu jener Zeit an den Quelle» der Ilin im Thüringer Wald außerordentlich starke Gewitterregen stall, die dem Wasser der Ilm, wie gewöhnlich, eine vollständige Lchnisarbe gaben; gleichzeitig aber oder wenige Minuten später halte das Wasser der Quelle» genau dieselbe Farbe; die Trübung war so stark, daß das Wasser in der Stadt während drei Tagen weder zi.m Trinke», noch auch zum Kochen oder Waschen benutzt «erden konnte; sie verschwand er- »ach wettere» acht Tage» voll ständig. — Ja Folge diese» unaageuehme» Zwischeusalle» wurde, von nun au täglich Wasserproben au» de» Quellen uud an» der Ilm entnommen uud iu Probirgläsera beobachtet; e» ergab sich, daß die Farbe de» Quellwaffer» stet« gleich derjenigen de» Ilm- wassert war. daß jede in der Ilm vorkommeade Trübung iu der selben Stärke auch alsbald im Quellwasser austrat. Weitere Nachforschungen ergabeu nua, daß bei Hetschburg, etwa 5 Kilometer oberhalb der Quelle», i» der Sohlt der Ilm große Feljeiispalten sich befinden, in welche beträchtlich« Wassermengen hineinsallen. Nunmehr rrmiitelte man auch au« de» Arten beim Gemei,u>evorstai>t>e iu Weimar die Thalsache, daß iu seither«» Zeiten de. Besitzer der unterhalb der Quelle belegeneu Neumühlr Klage gegen den Müller bei Hetschburg geführt habe, weil dieser durch Vcrstopsung der Felsenspalten im Bett der Ilm bet Hetschburg ihm das Wasser entzozen habe, uud daß der Beklagte durch richierliche Entscheidung angehalten worden ist, die Verstopfung zu beseitige». Die oben erwähnten Farbevergleichuageu sind während fünf Monaten regelmäßig fortgesetzt worden und eS besteht «icht der mindeste Zweifel mehr, daß die Quellen Ilmwasser lieseru. Wo dieses im Boden verschwindet, ob bei Hetschburg oder schon weiter oben bei Dienstedt, wo ähnliche Spalten im Jlmbett zahlreich vor handen sein sollen, ist noch nicht ermittelt; ebenso wenig weiß man, ob die Quellen lediglich Jlmwasser geben, oder ob mit diesem auch Nicderschlagwasser aus den benachbarte» bewaldeten Höhenzügen zu Tage tritt. — Das Jlmwasser konnte die Stadt Weimar freilich sür ihre WasserleituugSzwecke billiger iu der Nähe haben. Lterblichkeitsbericht. * Gemäß den Veröffentlichungen des kaiserlichen Gesund- heitsamteS sind in der Zeit vom 27 Juni bi- 3 Juli er. von je 1000 Bewohnern, aus den Jahresdurchschiiitt be rechnet, als gestorben gemelde»: in Berlin 28.2, in BreSlau 29.9, in Königsberg 31.6, in Köln 21.6, in Frankiurt a. M. 19.2, in Wiesbaden 18.8, in Hannover 20.5, in Kassel 22.7, in Magde burg 28.7, in Stettin 38.1, in Altona 23.3, iu Straßburg 24.1, in Metz —, iu München 27.4, i» Nürnberg 27.7, in Augsburg 28.6, in Dresden 26.1, in Leipzig 23.5, in Stuttgart 22 4, in Karl», ruhe 16.2. in Braunichweiq 17.1, in Hamburg 27.5. in Wien 25.7, in Pest 35.1, iu Prag 3! 9, in Trieft —, iu Krakau 326, m Amsterdam —, Basel 16.9, iu Brüssel 26.8. in Paris 22.5, in London 15.8, i.i Glasgow 24.2, in Liverpool 18.2. in Dublin 22.9. in Edinbiirg l5.7, in Kopenhagen 20.9, in Stockholm 17.3, in Cdkistiania l9.l, iu St. Petersburg 32.3, in Warschau 29.8. in Odessa —, in Rom 22.7. in Turin 25.5. in Venedig 25.8, in Madrid —, io Alexandria 48.5. Ferner in der Zeit vom 6. bi- 12 Juni cr.: in New-?)ork 22.2, iu Philadelphia 17.1, in Baltimore 19 4. in Sa» Francisco —, iu Kalkutta —, tu Bombay 28.3, iu Madras 32.8. Tie Sterblichkeit hat in der Berichlswoche in einem großen Theile der Großstädte Europa- etwas abgenommen, und werden aus einer größeren Zahl derselben, namentlich aus den süddeutschen Städten, wie Frankjurt a. M , Wiesbaden. Karlsruhe, Mannheim. Darmstadt, Mainz, sowie ferner aus Köln, Barmen. Elbrrseld, Braunschwcig, Hannover, Basel, London, Liverpool, Ediuburg, Kopenhagen, Christiania u. a. kleine Sterblichkeit-zifferu gemeldet. Wesentlich hat dazu wohl die niedrigere Temperatur der Lust, dir in der Berichlswoche, namentlich in Süddculschland, vorherrichte, beigetragea, indem in Folge dessen das Vorkommen von Darm- kaiarrheu und Brechdurckiällen kein so bänfiges war, wie sonst um diese Jahreszeit. Doch war die Zahl der durch dieselben hervorgeruseneu Eterbesälle in Berlin. Breslau, Hamburg, München, Dresden. Leipzig, Königsberg, Stettin, Paris, Wieu, V st, St. Petersburg, Warschau «. a. noch immer «ine bedeutende. Die Thrilnahme de« Ciuglingsatter« an der Sterblich keit blieb fast die gleiche wie iu der Vorwoche: von 10,000 Lebenden starbeu, auss Jahr berechnet, in Berlin 14l, in München 122 Säug> liug«. — Auch die Jiis.ktion-kraiikheiten ersubreu, sowie acute ent> jü,blich« Proteste der A.dmungsorgaue, Rückgänge; «ur dem kind- dellfieder erlagen mehr Frau«» wie iu der vorhergegaiigeae« Woche. — Maseru haben in Berlin, Esten, Stettin, Pari« mehr, in Elberfeld, Nürnberg, Straßbuxg, Wir». Prag» Pest, St. Petersburg, Ediuburg weniger Sterbrfälle hervorgerusen. In den Regierungsbezirken Düsseldorf, Königsberg, Marirnwerder, Stettin waren Masernerkraukuoge» noch sehr häufig, wenn auch in einige» etwa« weniger al» tu der Vorwoche zur Meldung kamen. — kchorlachsieber veranlaßt« tu Hamburg, Pest weniger, ta Pari» und St. Petersburg mehr Tode-sälle; auch t» Berlin, Köln, Ehristiouia wurde e» mehrfach Tode»veranloss«ng. — Die Sterblich kett a» Diphtherie und Eroup war im Allgemeine» ein« geringer« al» in der Vorwoche. So hat besonder» ta Berlin, Frankfurt a. M. (kein Sterbcsall), Hamburg, Magdeburg, München, St. Petersburg ». a. die Zadl der Tode-sälle abgenommen, während sie iu Dresden, London, Pari«, Prag die gleiche blieb uud in Barmen, Danzig, Hannover, Kassel, Nürnberg. Slrttiu, Wir«. Pest und Warschau «iu wenig größer wurde. — Da« Vorkommen von typhösen Fiebern war gleichsallS im Allgemeinen ei» seltenere« als in der Vorwoche; out Berlin, Hamburg, Königsberg, Pari«, Warschau, Sr Petersburg wurden weniger, auS Wiea mehr Tode-sälle rnitgetheill. — An Fleck typhus kamen au« London, St. Petersburg, Warschau je 1 Todesfall, ans St. Petersburg 3, ou- dem Regierungsbezirk Marirnwerder 24 Erkrankungen zur Anzeige. — Tode-sälle au Rücksollsfieber wurden aus St. Petersburg 3, Erkrankungen au« St. Petersburg 6, au« dem Regierungsbezirk Marienwerder 3 gemeldet. Epidemische Genickstarre sorderte iu Berlin und Kopenhagen je 1, ta Leipzig 2 Opfer; Er. krankuugen haben in Kopenhagen obgenommea, au« Berlin wurde» 2 mitgetheilt — In London kam eia Todesfall an Tollwuth zur Kenntniß. Rosenartige Enlzündunge» deS Zellgewebe- der Haut wurde» iu Berlin. Pari«, London, Kopenhagen seltener. DaS Kind- dettfieber veroulaßte in Berlin und Pari- mehrfach Todesfälle. Der Keuchhusten verlief in Pari« und Glasgow elwaS milder, mährend in Berlin und Londo» dir Zahl der Eterbesälle rin wenig größer wurde. — Pocken traten meist in beschränkter Zahl aus. Einzelue Sterbesälle kamen au« Prag, Brüstet» Warschau, mehrfache au» Zürich, Wieu, Pari« zur Berichterstattung In St. Petersburg er lagen denselben 5, tu Pest und Rom je 6 Personen. Erkrankungen kamen aus BreSlau 1. aut London 2, au- Berti» 4, auS Wien 8, au« St. Petersburg 11. a»S Pest 35 zur Meldung. — Die Lholera hat in Beliebig erheblich obgenommea. In der Bericht-woche er lagen derselben 9 Personen (gegen 43 der Vorwoche). Vom 4. bis 9. Juli kamen uur noch 4 Erkrankungen und 1 Todesfall zur Berchterstaltuiig. Dagegen hat die Epidemie iu Brindisi, Latiano. Francavilla und Sau Lito größere Verbreitung gewönne» und namentlich iu Latiaao und Fraucavilla viele Erkrankungen und Todesfälle hervorgeruse». Auch iu Oria, Erchie und Ostuui zeigte sich die Eholera, blieb aber bis jetzt tu beschränkter Zahl. — I» Fiume und Triest sind gleichsallS vereiuzelle Fälle vou Eholera vorgekomme». er Regulator mit Schlagwerk überreicht. Im Weiteren olaten Glückwünsche feiten» Ver Gesellschaft Typographia, welche einen goldenen Ring durch ikre Vertreter spendete. Der Verein Leipziger Buckdruckergehilsen sanvte durch seinen Vorsitzenden Herrn H. Böhme eine prächtig auSgestattete Volivtasel. Im Lause de» Vormittag» traf außer vielen anderen Glückwunschschreiben ein Telegramm de» Ecnlral- Vorstailde» au» Stuttgart rin. Den schönste» Abschluß diese» Feste» brachte der am Abend im neuen Saale dc» Sieben- münnerhause« arrangirte Festcomnier». bei welchem ernste uud heitere Reden die Ges.Uschast bi» früh scsthielten. — Ter WohllhätigkeitSverein „SäcksischeFechtschule" verfügt zur Zeit über einen VermögenSbestand von 6763.93 Die Rcdaclion der vor zwei Jahren gegründeten BereinS- eitung „Sächsische Fechtzeitung" ist am l. Juli an deren Drucker und Verleger, Herrn Arthur Schönberg in DreSbrn, ibergegangen. Beim Abschluß de» ersten Halbjahre» von 1886 bestand die Sächsische Fechtschule im ganzen König reiche au» 59 wohlorganisirten Verbänden mit etwa 36,000 Mitgliedern. Chemnitz, 13.Juli. Dem hiesigen Hospital St. Georg st von dem am 30. Mai d. I. hierselbst verstorbenen Kauf mann Herrn Karl Eduard Bergmann lchtwillig die Summe von 10,000 auSgesetzt und an dir Inspektion milder Stif tungen auSgezahlt worden mit der Bestimmung, daß die Zinsen von diesem Capital alljährlich an den, ToveStage de» Verstorbenen an sämmtliche Hospitaliter, gleichmäßig vertheilt werden. — In diesem Jahre haben sich 350 würdige und bedürftige Kinder au» den verschiedenen hiesigen Bezirksschulen zur Ausnahme in eine Ferienkolonie gemeldet. Ein großer Thril derselben wurde einer ärztlichen Untersuchung unter« ogen, die von den Vorstandsmitgliedern de» Allgemeinen !rzlehung«vere>n», Herrn I)r. Opitz, vr. Zimmermann und vr. Seidel, vorgenommen wurde. Leider lonnten in Rücksicht aus die bi» jetzt zu Gebote stehenden Mittel nur 100 der be dürftigste» Kinder au-gewählt werden, wozu 20 Kinder ge hören, die der Verein zu „Rath und That" vorgeschlagen hat und aus seine Kosten unterhält. Olbernhau. 13. Juli. Die Heuernte wurde ln unserer Gegend durch einen am Freitag Nachmittag eingetretenen und während der Nacht zum Sonnabend fortdauernden ungewöhn lich starken Regen unterbrochen. Ein anf dem Brandauer Forstrevier niedergegangener Wolkenbruch machte die Flöha und ihre Ncbensiüsse Natzschung und Schweinitz zu groß artigen überfliithenden Strömen. Die Waldwege sind dort so zugeiichtel, daß dir Klötzcrsuhrleule neulich zur Umkehr ge zwungen wurden und ihr Geschäft aursctzcn mußlen. Eine über die Flöha wegen eine» WerkSgrabenbaue» geschlagene Nolhbrücke oberhalb drr Haasc'sche» Bretmühle wurde von den Flulhen vollständig mit sorlgerissen. In Blumenau. Grünthal und Notl>e»lbal standen mehrere Häuser ganz unler Wasser. Bo» den Wiesen im Thale wurde da» daliegenve Heu iiiassenbafl sortgeschmemmt, da» noch anstehende Gra» aber zum Theil versandet. Früh gegen 5 Uhr war die Ueberflulbung am stärksten. Aus der Flöha kamen Pfosten, Bieter, Balken, Leitern, Acker- und Hau-geräthe rc. ge schwommen. Reichenbach. 13. Jost. Die Reise der Leidelbeeren ist «ingetreten und iu den Walkern der Umgebung regen sich fleißige Hände, diese der Gesundheit sehr zuträgliche Frucht eiiizusammela. In den kahmerer und Fricseoer Waldungen wimmelte e» am vergangenen Sonntag von Beerensucher». Die Quantität der Beerenfrucht soll nicht den Hoffnungen entsprechen, zu welchen die reiche Dlütb« seiner Zeit berechtigte, von Händlern wird da» Liter Heidelbeeren mit 10 bi- l2 -s bezahlt, im Einzelverkauf, wie er «cks dem Hausirwege in den Haushaltungen betriebe» wird, variirt der Pre«» zwischen 15 und 20 Ehreofrieder«dorf, 13. Juli. Da unsere städtische neue Wasserleitung ihrer Vollendung eutgegengeht, so wurde gestern mit dem Hydranten eine Spritzenvrobe veran staltet. Die Wirkung war eine überau» befriedigende. Hydranten werden bi» jetzt S ausgestellt, e« find die» solche der neuesten Art. — Am Sonntag Nachmittag hat sich am Waldrande bei Obrrgrüna der Expedient M. au»Hohenstein wahrscheinlich mit Blausäure vergiftet. M. unterhielt seit längerer Zeit mit ver Tochter eine» Hohenstein» Bürger» ein Liebe»verhält»>ß. welche» wahrscheinlich seiten» der Eltern nicht geduldet wurde. Da» Mädchen war die letzte Zeit bei verwandte» in Grüna. und M. hatte am Sonntage unter dem Vorwände, nach Chemnitz zu reisen, sich nach Grüna begeben und da» Mädchen veranlaßt, mit >hm eine kurze Strecke spazieren zu gehen, wa» dasselbe auch that. An dem Waldrande sah M. seinen ik» uchenden Bat» kommen, der, nicht» Gute» abnend, dem Sol n nackgereist War. In demselben Augenblick zog M. ein Zläschchen au» der Tasche hervor und versuchte da» Mädchen zum Trinken zu veranlassen, wa« dasselbe aber verweigerle und sich umwandte, um nach Hause zu gehen. M. aber eilte nach dem nahen Walde und trank von dem Inhalt de» Fläfchchen». wodurch sein sofortig» Tod veranlaßt wurde. M. halte einen AbschiedSbrief an seine Eltern in der elter liche» Wohnung zurückgelassen. Diesen Brief hatte man bald nach seinem Weggange gesunden und die» vnanlaßte auch seinen Vater zu der Nachreise. — Aus einem Neubaue der Mo-czyn-kistraße ln Dresden ist in einer d» letzten Nächte wahrscheinlich ein verwerflicher Art der Rache auSgesührt worden. Der Bauherr war mit seinen Arbeitern wegen ver Lohnsrage in Streit ge kommen, woraus sich bei Schluß der Arbeit alle Arbeiter entfernten. Nacht» hörte man ein Wasserrauschen, und e» stellte sich beim Nacksorsche» berau«. baß von irgend Jemandem der im vierten Stock befindliche Wasserhahn geöffnet worden war; da» ausströmende Wasser hatte die Decken ver Stockwerke durchweicht, so daß diese nunmehr neu hergestellt werden müssen. "V Sachsen. * Leipzig, 14. Juli. Mit Rücksicht aus die im Laufe diese» Jahre» vorzunehmenden Ergänzung-wahlen für die kirchenvorstände nimmt da» evangelisch-lutherische LandeSconsistorium iu einer Verordnung Veranlassung, alle Betheiligten auf rechtzeitige Anmeldung bei de« kirchenvor- stand« behus» Eintrag» in die Wahlliste und rege Theilnahire an den Wahlen selbst hinzuweifeu, und wacht dabei aus eine bei Schmidt in Döbeln erschienene Broschüre de» amtShaupl mannschastlickra Expedienten Reinwarth aufmerksam, in welcher die Vorschriften, welche bei den fraglichen Wahlen Beobachtung verdienen, übersichtlich zusammengestellt sind. v. Leipzig, IS. Juli. Am gestrigen Tag« waren die College» der Breitkops L HLrtel'schen Ossicin ver sammelt, um da» goldene Berus»j»biläu»> «ine» ihr» Mit arbeit», de» Schriftsetzer» Herrn Carl Gottfried Andrea», festlich zu begehen. Frühmorgens schon wurde der Jubilar durch rin Ständchen de» Gesangverein« Typographia in seiner Wohnung begrüßt und daraus durch eine Deputation seiner Collegen nach der Druckerei an seinen festlich geschmückte» Platz geleitet. Ein älterer College empfing den Jubilar mit einem „Gott grüß' die Kunst" und schilderte in beredt n Worten die Bedeutung de« Jubel-Tage«. Al« bleib-»d« Erinnerung wurde dem Jubilar seitens der Cellcgenschasl ein Vermischtes. D Ttra, 13. Juli. Selten hat wohl der Tod eine» Mitbürger» in allen Kreisen der hiesigen Bevölkerung eine so allgemeine Theilnahme hervorgeruseo, al» der de« Herrn Commerzienrathe» Rodert Ferber. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich am Sonnabend Mittag die erschütternde Nach richt von dem entsetzlichen Unglück durch die Stadt, und überall hörte nian vo» Hoch und Nirvria, Reich und Arm Worte de« ansrichligsten Beileid». Die Lied« und Achtung, welch« sich dadurch kund that. hat der verstorben« aber auch in vollem Maße verdient. 2» sein» Familie war derselbe da» theurr Oberhaupt, welche» mit allen Gliedern durch da» feste Vaud der innigsten Lieb« eng verbunden war; in dem Geschäft der umsichtige und tüchtige Leiter, der alle» seinen Arbeitern mit Rath und That brlsend zur Seite stand, und in der Gemeinde einer der edelsten Bürg», dessen objektive» und klare- Urtheil in städtischen Angelegen heiten vsl ausschlaggebend war. Bor allen Dingen beklage» die Armen und Nolblcidenden den Heimgang ihre» Wohlthäter», dessen Hand in fürstlicher Weise rm Geben nie müde wurde, »»V zablreichc »»lde Stislungen haben ihm einen dauernden E. re»pl.itz in der Geschichte unserer Stadt gesichert. Tr» Leickenbegäiigniß, welche» heule Lorniillag tt Uhr slaltsaiik, legte ein beredleS Zengniß sür die allgemein«
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