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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.07.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188607187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860718
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860718
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-07
- Tag1886-07-18
- Monat1886-07
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.07.1886
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Fünfte Geilage zum Leipziger Tageblatt nab Anzeiger. ^ IW. Sonntag den 18. Juli 1886. 8V. Jahrgang. Del vecchio's Kunstausstellung. Eine große itompotluo» im Geoieie de« bihlucyeu Sittenbilbe» ist Hont Bnrckhardt'S Delila und Simlon". Der Maler schildert dieselbe Situation. w e e< Erwin Sprckter aus unserem MuseiimSbiide thul, nämlich den Moment, wo der hebräische Herrule«, aus dcm Schoße der Delila enljchlummert, unter dem Scdeermeffer dieser philiftäischen Schönen die „sieben Locken seine» Haupthaare»" (Buch der Richter Lop. 16) und mit dielen seine Stärke einbüßt; denn er Halle ihr verralhen. daß, wenn sie ihn bethöre, seine Kraft von ihm wiche, da ihm al« einem Verlobten Bolle» von Mutter- leibe au noch nie ein Scheermesser aus da« Haupt gekommen sei. Die halb aufsitzende Delila ist eine tadellose rothblonde semitische Schänheit und hat in ihrem Wesen recht wohl da» Zeug zu einer Eimionädraut. Di« Zeichnung de» Acte» ist auch in den starken Verkürzungen de» ruhenden Hcro» richtig und von gefälliger Ve- wegung in den Linien. Die Fleischtöne sind auch in den Schatten schön und wahr und in treulichem Zusammen- und Widerspiel mit den Farben de» Beiwerke» und Hintergründe». Unter dem Burckvardl'schen Bilde benierkt man zwei hübsche soldatische Sittenbilder mir Staffage au- dem 17. Jahrhundert „Aus Dosten" und „Aus Recognoscirung" von Aßmu». Da» Landschaft liche ist mit gleichem Beschick behandelt wie da» Figürliche. Aus dem erster«» unterhält sich vor dem in der Ferne erscheinenden Lager ein angekommener Reiter mit einem Wachposten, aus dem anderen recognolciren zwei Soldaten in einem verlassenen Behätt und scheinen nicht» Unsichere» gesunden zu haben; der eine hat sich schon in» Gra» gestreckt, und auch der andere ist abgestiegen. Alle» stramme Ariegergeflaltea. L. Meisel'S „Froher Zecher" ist auch ein solcher tapserer Recke, nur in noch behaglicherer Lage, im Wein- kellcr bei der schmucken Kellnerin sitzend, die Laute io der einen, da» dampseude Tabak-Pseischea in der andern Hand. Bin prächtige» Jagdstück ist die „Rast vor dem Wirth-hause" von Als. WieruSz-Kowalrki. Die Jagdgesellschaft ist offenbar ln dem polnilchea Wirth-hause versammelt, au» besten Fenstern schon Licht schimmert. Vor demselben wartet die Dienerschaft mit den Vierde» und der Hundekoppel und dem weiter hinten haltenden Wogen mit der Jagdbeute. Am Horizont erlebt sich die Vollmond»- scheibe. Ebeasall» nach Pole» versetzt de» Bescha „er B. v. k l e» z v n « i i mit seiner „Schlittenfahrt in Polen". Im Vordergrund laust ein Schlitte» dahin, besten in Pelz gehüllte Insasse» die schneidige Winterluft nicht anficht. Da- muthige Biergelpan» leitet ein kecker Führer in schmucker polnischer Volkstracht. Die Winlerlandschasl ist ebenso trefflich aulgeführt wie aus dem Bilde „Scheuende Pferde" von Albert Becker. Der sehr ursprüngliche Bauernlchl'tten kommt mit seiner Ladung in Besahr. denn da» dahineilende Fünf- geipana desselben bäumt und scheut plädl>ch vor einem alten Weiden- stumps« am Wege. Die schwierige Aufgabe, diele» Echeuwerden an süns Pferden dar»ustellen, ist dem Maler recht hübsch gelungen. Di« Stellungen der Lhiere sind natürlich und gut zulammencomponirt. Bia recht virtuo» gemalte», aber doch etwa» nüchterne» „Still leben" hat Emil Br ehmer auSgestcllt, v. Woltze ein wirklich vorzügliche» weibliche» Pastellportrait. Minder ansprechend ist eine „Rämrrin" von W. Sichelkow. Da» scharfe, da» Profil treffende Randlicht giebt der Bestalt keinen Kärper und keine Modellirnng. F. v. Kleudger hat einen recht hübschen „Strand von Bordighera" gemalt. Strand, Wasser und Luft, Alle» ist stimmung-voll. Den Vordergrund belebt eine Bruppe von Wäscherinnen. Mächtige Agaven überschueiden den Himmel. Al» tüchtiger Jnnenraum-maler bewährt sich Lout» Delehaye mit seinem „Inneren de» Museum» Plantin- Morrtu» zu Antwerpen", dem er eine malerisch sehr wirksame Staffage gegeben Hot. In den Pulten der Hinteren Zimmer ist übrigen» die Au-stellung der hochinteressanten Harburger'schen Bleistiftskizze» zum Dheil erneuert worden, und man vertiejt sich bei Betrachtung der allerliebsten neue» Blätter ganz gern auch wieder in die der älteren. Erwähnt seien noch zwei gezeichnete Kinderfriese von Karl Hasse, „In die Schule" und „Au» der Schule", mit Kindergruppen von recht hübscher Erfindung und Zusammenstellung, die freilich bei verschiedenen Bestalteo mehr oder weniger ausfallende Verzeichnungen bemerken lassen. Adols Wei»ke. (Eingesandt.) Eine hübsche Wandertour sür einen Tag ist die von Loanewiü durch die prächtige Elfteraue bi» Zwenkau oder, wer gut zu Fuß ist, bi» Pegau oder wroitzsch. B>» Gautzsch, V« Stunden, ist der Weg zwar etwa» monoton, aber nicht unangenehm. Der Ort hat einen hübschen Rittergut-Park, und in der Kirche sind iuterestante Grabnionumente. Bon Gautzsch sührt ein Weg recht» ab nach dem '/« Stunde entlegenen vcbloßLauer, sogenannt wegen seiner früheren versteckten Lage in Wald und Sumpf. Jetzt ist da» also düstere Ritlerschlofi durchweg modernisirt; doch findet man im Hose noch manche Sehen-würdigkeit au» der Vergangenheit. Ein anmuthiger Wiesenpfad bringt den Wanderer in einem halbe» Stündchen nach Knauthain mit einem 1700 erbauten Schloß nad großem Park. Dir 1842 neuerdaute Kirche enthält interessante Grabsteine der Familie von Pslugk und von Die»kau und eine dem alten Baue entnommene Pforte au- der blühendsten Periode de» byzantinischen Baustyl», mit laubbcsrtzten Würselknäusen und aus der Fläche eine» Knaus» angebrachtem Pentalpha — durcheinander geschlungene» Fünfeck — dem hochwichtigen reli giösen Symbol der Alten, welchem man in grauer Vorzeit die Kraft beilegte, vor Unglück und bösen Beistern zu schützen. Nach- dem man sich in Knauthain in einem der dortigen guten Restaurant gestärkt, wird der Weg, immer am linken User der Elster entlang, über Hartmann-bors und Büsdorf nach Eythra angetreten. Da« dortige Schloß steht auf der Stelle einer alten Burg, aus welcher 1499 der berühmte Bischof von Naumburg, Juliu» Pslugk, «in Sohn Nickel Pslugk'» de» Eisernen, geboren wurde. Da» alte Kirchlein vorm Schlosse war einst die Bnrgcapeüe. Der Schloßpark wurde von dem Eadinkt-miiiister Scnst von Pilsach angelegt, dessen Wittwe, die Eythra I8l? geerbt batte, hier oft Festlichkeiten veranstaltete, welche an die Tag' von Trianon erinnerten. Von ihr erkaufte da» Gut der kammerrath Anger. Bon Eythra gelangt man in einer Viertelstunde nach Zwenkau, einst rin bedeutender, den Bischöfe» von Merseburg gehöriger Ort. an welchen noch da» Wappen de» Vi»lbum- am Thurme der Stadlkirche erinnert. Sehen-werth sind die Uebcrbleidsel de» vormal» hier gestandenen Schlosse», bei dessen Belagerung 1315 Markgraf Friedrich der Lahme mit einem Pfeile erschossen und in dem Arnold, der sünfzchnte Bischof von Merie- bürg, am 18. Februar 1126 von seinen eigenen Verwandten ermordet wurde. Heber Jmnitz mit alter interessanter Kirche kommt man nach Löbschütz, '/« Stunden, von wo ein anmuthiger Weg nach Wiederau abgabelt. Da» sehen-werthc Schloß, 1704 erbaut, war in der Mitte de» vorigen Jahrhundert» ost der Schauplatz üppiger Feste de« Dre-dner Hofe», indem e» König August der Starke dem sogenannten „Lakaieagraken von Henuigke", der sich vom Schneider- gesellen und Bedienten bi» zum Staat-minister ausgeichwungen, ge schenkt hatte. Hier wird im Original die berühmte Meißner Porzellan figur, ein Schneider in Hostracht aus einem Ziegenbocke reitend, als Slrasgeschenk de- König» an Henuigke wegen seine» grenzenlosen Hochmuth» ausbewabrt. Der Wiederauer Basthos ist empiehlens- werth. Bei Großstorkwitz verläßt man die Hauptstraße und schlägt den link» sührenden Seitenweg ein, der ununterbrochen am rechten Ufer de» sogenannten Mühlgraben», einem Arme der Elster, hinsührt. Aon hier präsentirt sich schon vortheilhait da» hvchge. tbürmte Pegau und link» leitwärt» der Broitzscher Sckilonbcrg. 2-vr Pegau trifft man noch — V, Stund« — aus da« Dorf Weidero ve mit einer großen Mühle, an welcher die Sage haftet, daß vor Zeilen ein Abt de» Kloster» Pegau ein Liebe»verhältniß mit der Müllerin gehabt und von dem eisersüchtigen Ehemann übersallen, in den ge heizten Backofen geworfen und zu Asche verbrannt worden sei. Bon Pegau wie auch von Groitzsch bietet sich die Rückkehr nach Leipzig durch die Eisenbahn. — »eranveertinrer Metaeteiir tzetnrtch UHIe t» retp«!». UL bi» -unuaUiV» ühlU <tr«I«tl»r Or. O»LI U»nt i, kelvtl» L«t»,t,. 17. IuN. Zur Richtigstellung. Ju unserer vorigen Freitag». Nummer brachten wir au- der neuesten Nummer der hiesigen „Wocheuschrist sür Spinnerei und Weberei" einen Artikel: „Die sächsische Au»suhr nach den Vereinigten Staaten" zu« Abdruck, iu der Meinnag, e» sei eine verdienstvolle Original arbeit der aeuannieu Wochenschrift. Heute werdeu wir jedoch eine» Bessereu belehrt, indem wir un» davon überzeugt habe», daß der belr. Artikel da» Resultat schwieriger Studien dc- Herrn Prof. D i e z m » u n in Lhemnitz ist. welcher dasselbe bereit» im Juli vartgeu Jahre in der von ihm redigiiten Zeitschrift „Exporteur" in Hamburg ver öffentlicht hat. — Wir haben dieser Thatsache »ichl« weiter hinzu- zusüge». *— »vrvreutige Magdeburg-Lripziger Eisenbahn» Prioritäten lät. 8. Di« nächste Ziehung dieser Prioritäten findet am 31. Juli statt. Gegen den LourSverlust von ca. 3 Proc. bei der Au»looiung übernimmt die hiesige Bankfirma Schirmer ch Lo. die Versicherung zu billigstem Prämiensatze lvergl. Inserat). —r— Ltze«uttt, 16. Juli. Die Haudschuhiudustrte in hiesiger Begeud hat nach der langen Zeit de» Abwarten« jetzt wieder bessere Aufträge: ober allgemein ist die Klage darüber, daß die Maare von den Bestellern immer billiger begehrt wird. Daß einige Fabrikanten diesem Drängen zq sehr »achgeben, hat der ganzen Branche viel geschadet. Wenn auch in der Gegend von Limbach und Obersrohna »och meist gut» und schwere Qualitäten heraestcllt werden (seidene Handschuh« au» 2fach L4/28«r, 3sach 26/30er Trame, ja sogar in feineren Nüaucen), so bat doch die Burgstädter Gegend mehr der leichten Maare (also sridine au» -0/23er Trame und plattirle au» Zwirn und Seid«) Eingang verschafft. Daß aber bald wieder di« solideren Stoffe begehrt werden, hofft man bestimmt. — Die Nachfrage nach Jerseyftoss ist, trotz der alltäglich sich »tehrenten Aufstellung von Rund- und Krtienstühlen, jetzt sehr groß. Für den au» Kammgarn erzeugten Tricolstoff hat dl» Erhöhung der Wollprciie den Nachtheil, daß bei Berechnung der Preise meist die früheren Wollcourse zu Grunde gelegt worden sind. -r- Lltgau 16. Juli. Da vorau-sichtlich i» nicht zu serner Zeit in dem Zwickiuer Kohlenreviere nur noch wenige Werke kohlen abbauen werdta, lo wird der Schwerpunkt der sächsischen kohlen- industrie im hiesige» Becken liegen. Bonden 13 tu der hiesigen Gegend befindlichen Werken sind 10 Aktiengesellschaften, 3 G-werk- schasten und nur ein» im Privatbesitz (Fürst von Waldenburg). Die 18 Werkt besitzen zusammen 28 Schächte. Bon diesen ist der tiefste der II. Schach» von Bockwa-Hohndors-Vereinigtfesd (80S Meter), während der seichtest» der Augustschacht de» Lugou-Niederwürschnitzer Steinkohlenbauverein» (88.3 Meter» ist. Der Gesammtdesitz dieser 13 Werke umfaßt 2436 Hektar Fläche. Wir haben hier Ruß-, Pech- und die sogenannte Hornkohle. Der Abbau ist weit schwieriger und kostspieliger al» bei den Zwickauer Werken, weil die Schachtanlagen sehr tief sind und in den kodlenlagerungen verschiedene Verwerfungen Vorkommen. Die anstehend« Kohle kan, aus 140 Millionen Kubik meter oder 1400 Millionen Hektoliter veranschlagt werden. Die 10 Actiengesellschaften haben bi- jetzt nur sehr wenig Gewinn au» ihren Schachtanlagen gezogen und e» werde» auch noch einige Jahre vergehen, «he eine gute Verzinsung de» Anlagekapital» (über 80 Mill. Mark) eintritt. x An« tze« vogtlantze. 18. Juli. Infolge de» fortwährende» Prei-rückgange» sür Rohkupfer und de» dadurch herbeigesührte» Sinken» der Messingpreise hat die Leipziger Messinghand lung in Niederauerbach ihre Auslösung beschlossen. Diese» Werk ist die älteste Meisingfabrik Sachsen». E» wäre Schade, wenn damit die Betrieböeinstellung der Fabrik zur Wirklichkeit würde. Vielleicht findet sich ein Privatunternehmer, welcher die Fabrik erwirb». Im Jahre 188S war da» Deficit Von über 17,000 ^tz durch die Speciatreserv« I. gedeckt worden. *— Oeltnttzrr Bergbau-Gesellschaft. Wir befinden un» in der angenehmen Lage, mittheile» zu können, daß dir Eon- Version der Prioriiäi--Obligationen der Oel-nitzer Bergbau-Gewerk schaft glänzend von Statten gegangen ist. ES ist nur ein unwesent licher Betrog auögeblieben. der nunniehr per Ende December d. I.. mit welchem Termine die Zinszahlung aushört, »I pari zur Rück zahlung gelangt. Die Operation erfolgte durch die Filiale der Geraer Bank in Ldemnitz. *— Et» äOjährige» Jubiläum. — Am 3. August begeht ein größere» vaterländische» Unternehmen, die Lhampagner- sabrik inNiederlößnitz bei Kötzschenbroda, frühere Actiengesrll- schast und selt 1879 im Besitz der Firma Uhlitzsch, Richter k Lo., die seltene Feier de» bOiäbrigen glücklichen Bestehen». Im Jahre 1835 kamen drei Grundbesitzer der Niederlöbnitz und von kötzlchen- broda und zwar die Herren Sickmann, Gchwartz und Pilgrim, aus die Idee, inmitten de« sächsischen Weinlande» eine Lbampagner- sabrik zu begründen. Nach vielseitigen reiflichen Erwägungen kam man zu dem Ergebnisse, e» müsse notdwendigerweise die Her« stellnng genau in der Art und Weise wie in Frankreich und di« Anlage der Fabrik eine größere in allen ihren Einrichtungen sein. Da hierzu die eignen Mittel nicht au-r«ichend waren, so wurde da» Unternehmen al» Aktiengesellschaft gegründet und am 3 August 1886 bildet« sich dieselbe unter dem Namen „Fabrik moussirender Weine, Aktiengesellschaft in Niederlöß nitz". Da» Aktienkapital bestand in vorläufig 100,000 Thaler, gezahlt in 1000 Stück Aktien 4 100 Lhlr. Der erste Vorstand be stand au» de» Herren Netke, Hartwig und Getzinger Der Bau der Fabrik war mit Schwierigkeiten verknüpft, die Anlage der groß artigen Kellereien in ganz bedeutender Ausdehnung (und diese doppelt übereinander) mußten mit äußerster Vorsicht und mit beste« Material gebaut werde», alle Gebäude, Lellier, Lager- und Fabri- kation-rSume. Pressen, Maschinen und sonstige« Erforderliche «urd« noch Muster der besten Anlagen Frankreich» beschafft und al» erster Fabrikant Herr Manzon au» Frankreich angestellt. Leider waren die ersten Geschäftsjahre keine rech» günstigen. r» wurde zu wenig und mit 30 Proc. vruch sabricirt, di» Herren Netke und Getziuger schieden au» dem Direktorium au» und r» traten die Heere» De. Stübei und Lieutenant a. D. Mittag t» dasselbe rin. Der Fabrikant Manzon wurde durch einen sehr tüchtigen andern Fabrikanten, Herren Laumset, ersetzt, und nachdem »och Herr Ferdinand Großman» in da» Direktorium eingetretrn war, folgte eine lange Reih« recht glücklicher Jahre für die Ldampognersabrik. Während t« Anfang etwa 10-30.000 Flaschen NerkaiM wnrdr», erreicht« j^t »« jlthestch. Uws»tz dt. Höh. bi« »» 58.000 Flasch«. Volkswirthschastliches. All» fltr dies», Theil bestimmten Sendungen sind zu richten an den Verantwortlichen Redakteur desselben E. G. Lau» in Leipzig. und es konnten den Herren Aktionairen recht zusrieveiistellende Dividende» gezoblt werden, wa» ganz besonder» Herrn Enumset und der umsichtigen Leitung der Direktoren zu danken war. Zu beiiierken ist. daß Hosrath De. Stübel 29 Jahre, Ferdinand Großman» 19 Jahre Direktoren und Herr Laumset 1ü Iobre Fabrikant der Fabrik waren und daß alle drei Herren noch irisch und munter da« öOjädrige Jubiläum der Lhompagnersabrik erleben Am 3. August 1861 feierte die Fabrik da» 2öjävrige Jubiläum ebrenvollen Bestehen». Im weiteren Verlaus der Jabre haben die Herren Wirkl. Geh. Rath von Weissendach, Bankier Rudolf, der damalige Appellation-gei ichl»- vrisideut von Weber, die Kaufleute M iy, Hermann, Echtermeyer, Bankier Harlan und mehr rbeil» al« Direktoren, tbeil» al- Ber- waltung«räthe mit Erfolg der Fabrik vorgestanden und Fabrikant Mit ganz vorzügliche» Erfolgen war bi» zu seinem vor zwei Jahren erfolgten Tode, etwa 2b Jabre lang, Herr Ernst Uhlitzsch. Die treffliche, de» besseren sraiizöstschen Marken vollkommen eben- bärtige Qualität der Lhampagner wurde immer mehr anerkannt, «an bestrebte sich aber auch, stet» nur au» de» vorzüglichsten Trauben guter Jahrgänge da« Beste berzustellen und bezeigen die Verdienste der Fabrik allerhöchste und hohe Auszeichnungen i» goldenen, silbernen und bronzenen Medaillen rc. Verkauf» wurden in den SO Jahre« über 1,680,000 Flaschen im Werthe von gegen 4,900,000 ^l, sowie über 1700 Faß Wein. Für de» Weinbau unsere» Balerlande» ist die Lbampagnerfabiik in den langen Jahren unzweifelhaft sehr segen-reich gewesen, e» wurde» mehr edlere Reben, namentlnh dl« blaue Burgundertraub« angepfianzt, welche die Fabrik von Pillnitz an bi» D e»bar »nd Seußlitz herunter in guten Jahren von allen geeignete» Weinbergen kaufte. Die Aktiengesell schaft sprach in der Generalversammluiiq vom 2b. März 1878 infolge eingetretener Schwierigkeiten im Geschäft und obgleich die- selbe gute Erträgnisse geboten hotte, die L qmdation an» und die Liquidatoren verkauften im December 1879 die Fnbrikgrundstücke mit allen Fabrikation-einrichlungen, bedeutenden Vorrätben an da» üonsortium Uhlitzsch. Richter L Lomp. zum Fortbetrieb der Fabrikation. Die neuen Besitzer übernahmen alle Beamten und Arbeiter, wovon die älteste» 84 und 82 Jahre und die jüngsten über 20 Jahre in der Lhampagnerlabrik ununterbrochen tdätig sin». Die Fabrikation wird grnau wie früher und genau wie in Frank reich aus natürlichem Wege in brwährter Weise vollzogen, und wenn immer mehr da» voruriheil, Lbampagner au» Frankreich iür drei- fach höhere Preise zu kaufen, sällt, auch gule Weinjahre besckieden sind, so wird es dem strebsame» Bemühen der Fabrik gewiß ge lingen. weiterhin lauge Jahre segen-rrich und immrr »ambaster zu sadriciren. Außer anderweitigen Niederlagen der Fabrik befinden sich die Niederlagen für Dresden bei den Herren: Ferdinand Gro»- mann, Scheffelstrabe, Hermann Mühlner. DipvoldiSwalder Platz. Julius Herrmann, Elbberg. Peyer L Co., Sch ffelstraße, und Eduard Schivpan, Neustadt, Hauptstraße. (Dr. Journ.) Berlin, 16. Juli. Der Handel-minister hat die Handels kammern u. s. w. ersucht, daraus hinzuwirke», daß bei Schrift wechsel mit den Reich».Lonsulaten nicht die persönliche Adresse de» Lonsul», sondern die a» die Lousulatlbe Hörde gebraucht werde. *—Prioritäten verstaatlichter Bahnen. Von dem preu ßischen Finanzminister sind die 4proc. Vergisch-MärkischenLisen- bohn-PrioritätS-Obligationen I. Serie, 1. und 2. Emission, und II. Serie, 1. und 2. Emission, die Düsseldors-Elberselder Eisenbahn- Pri»ri>St--Actien I. Serie und Düffelbors-Llbcrselder Eisenbahn- PrioriiälS-Obligatiooen II. Serie, die Dortniunl-Soefter E senbahn- PrioritStS-vbligationen 1. und II. Serie, die Aachen-Düffeldorser Eilenbahn-Prioritätt-Obligationen I-, II. i»id III. Serie und die Ruhrort-Kreseld-Krei« Gladbacher Eisenbahn-Priorität- Obligationen I. II. und III. Serie zur Rückzahlung aus den 2. Januar 1887 gekündigt, soweit die Inhaber derselben nicht da» ihnen gemachle Angebot angenommen haben oder noch annehmen, die Obligationen gegen 8'/,Prvc. Schuldverschreibungen der consolidirte» preußischen Staatsanleihe »mzutnuichen. Die Frist für die «»nahmeUirklärung bezüglich de» Umtausche» ist bi» zum 81. Juli d. I. verlängert worden. E» wird den in unserem Leierkreist Betheiligten, welche den Umtausch al» vortheilbaster vorziehen, erwünscht sein, au den baldigen Ablauf der Nachfrist rrinnert zu werden. Die Meldungen sind bei de» bereit» bekannt gegebene» Stellen etnzuretchen. *— Usance« der Berliner Getreidebörse. Rach einer Bekanntmachung der ständigen Deputation der Produktenbörse sind die Meldungen über resüsirte Weizenanküudigungrscheinr dem kündignng»beamten bi» 12 Uhr IO Minuten und über resüsirte Kündigung-scheinr sämmtlicher übrigenProdurre bi»spätesten« 12 Uhr 30 Minuten eine» jeden Börsentage» zuzusertigen, wenn die Publikation dieser refüstrten Kündigung-scheine noch an demselben Tage stattfinden soll. Di« Publikation der dem KündiguugSbeamten später al» vorstehend angegeben zugegcmgenen Meldungen von rrsüstrtrn Kündigvnglscheinea erfolgt am nächstiolaenden Börsentage. *— Neuer Roggen. In der gestrigen Productenbörse in Berlin wurde zum erste» Male in diesem Jahre neuer Roggen an» der Umgeaead Berlin» ongeboten. Die Qualität scheint durchaus nicht schlecht zu sein, doch ist die Waare noch klamm und daher schwer zu placireu, zumal die Forderungen noch zu hoch geschraubt sind. *— Berliner Gummiwaarrnsabrik, Acttengesell- schast. Dir adgehalien« außerordentlich« General-Versammlung grnrhmigt« di« Reductioa de» Aktienkapital» um 268 000 drn Ankans der Frauksurter Gummiwaoren-Fabrik von Wcndt, Buch- hvltz K L». tu Gelnhauleu. Ausnahme einer hyvothelarijcheu Anleib« von 38L.OOO und Erhöhung de» Grundcapital» auf 1 Million Mark. *— Lvnsulat». Der koiserl. Lonsul Weber ln Georgetown (Britisch Guayana) hat den Herrn Adolph»» Jahn Perot Main- wright zum Lonlular-Agente» l» Reu-Amsterdam (Verdi«) an Stelle de» von diese« Posten zurückgrtreteaeu Kaufmann» I. H. Lamero» bestellt. *— Am S. d. M. ist die Schmalspurbahn von der Station Dvdera» der Wt»«ar - Rostock» Eisenbahn nach dem See- bade Heiligend«»« sür tze, Personen- »nd Gtpöckverkehr eröffnet worden. D kscher-lrtzr«. 16. Juli. Im hiesigen Kreise finden mehr- sach« stltalisch« Bohrversuch« statt, von denen dieser Tage 2 bei Sch»a»»tzeck zur Erdohrung eine» Sal-lager« führte. R-ch. dm» da» »»«rsühr«, Vohnvaffer mit großer Schnektgkeit d» Bohr- krrn gelöst, drang der Bohrer in verhälinißmäßlg kurzer Zeit mehr al» 10 Meter in da- Lager ein. Bei Beginn der Bohrung wurde in geringer Tiefe eine starke warme Quelle angebohrt, so daß das Bohrloch verlassen und iu einiger Lntjernung ein neue» eingkiricbe» werden niußle. *— Franksurter Güter-Eiienbahn.Gesellschaft. Wie un» mitgetheilt wird, soll der am 2 August statifindenden General- verlanimluiig der Franksiiner Eiienbahn-Gesellichaft vorgeschlagen werden, de» im Jabre 188S 86 erzielten Reingewinn in Höhe von 120,680 44.8l, wie folgt, zur Berlheilnng zu bringen: L Proc. Dividrndk an die Actionnire -- 100.000./», '/«» Rücklage zum Lapttalverlust- Reservcsoiid« 6034 02 X, Tantiämen an Aufsichtlrath, Vorstand und Beamte 2929.28 », Proc. Superdivtdende —10,000^1, Uebertrag aus neue Rechnung 1717 14 — Wenn hiernach der Gewinn- »ertheilunglvorschlng die Resultate der vorhergegangenen Seschäft«- johre nicht erreicht und besonder« Reserven auch nicht gestellt werden konnten, so ist die» in den abnormen Verhältnisse» de» Vorjahre», sowie den durch die Verlegung der Bnreaux »er Gesellschaft nach BreSlau, die Reorganisation der Vertretungen der Gesellschaft und die Lo»lrennu«g der Oder-Tampsschiffsahrtt-Gesellschast vereinigter Schiffer erwachsenen, ungewöhnlichen Ausgaben begründet. Die bi» jevt erzielte» Reiultate lassen indeß erhoffen, daß da» lausende Jahr bessere Reiullaie bringen wird. *— Am 20. d. M. wird im Bezirk der königlichen Eisenbahn- Direetioa zu Bre-icm die an der Bahnstrecke Pos.m-Kreuz belegen«, bisher nur sür de» Wagenkadung»-Güterverk'hr eingerichtete Halte stelle Mokrz auch für den Personen- und Güterverkehr eröffnet. F Der Jabrrtdericht der HantelSkammrr zu Neuß für da» Jahr 188S, ein Ociavbest von 28 Seilen, behandelt aus 4'/, Stilen die HandelSgesetzqebung, da» Geld-, Müll», und Lreditwesen, die Handel-verliäge, Zoll- und Eisenbahntanse, die VerkedrSweae, de» Post- und Telegraphenverkehr die Staat»- und Gemeindesteuern. In Betreff der Krankenkassen wird eine gesetzliche Vorschrift gewünscht, daß in Fällen, wo da» Vorhandensein einer Krankheit schon vor Ausnahme de- Arbeiter» in den Cassenverband constatirt wird, die Verpflichtung der üasse zur UnlerstützungSleistung in Wegsall kommt, betr. der Un sali Versicherung beklagt die Handel», kammer, daß die Verwaltung schwerfällig und mit zu vielen Formalitäien verbunden ist. In der WährungSsrage dringt Ne aus endliche definitive volle Durchführung der ge- setzlich bestimmten Goldwäkrung, und betr. der Handelsverträge und Zollpolitik bemerkt sie: „W cwohl sür mehrere Fabrikation», zweige de» Bezirk» recht dringende Wünsche hinsichllich der Zollgesetz gebung bestehe», so erscheint e» nach unserem Dafürhalten dennoch rathiam, daß diese Gesetzgebung vorerst einmal für «ine Zeitlang zur Ruhe komme. Die steien Zollveränderungen stellen häustg an der einen Seite Verbesserungen des Gcschäft-betrieb-, an der anderen dagegen Beeinträchtigung desselben dar. Wir sprechen daher den Wunsch au», daß nur in besonder» dringenden und wichtigen Fällen zu weiteren Zollmodifieationen ttbcrgegangeo werden mäge." Speciell wiederholt sie ihren Widrrspruch gegen die Aushebung de» Eingang», zoll» aus Mineralöle, Schmieröl „im Interesse der inländischen Oelintzustri« und Saatcultur" und wünscht, daß io den statistischen Mittheilungen die Einfuhr von Petroleum und von Mineralschmier. Slcn getrennt ausgesübrt wird, da sie ohnehin verschiedenen Zollsätzen unterliegen. — Am Schluffe dc» allgemeinen Tbcil» beantragt die Kammer die Aushebung zweier Enischeiduugen der Provinzialsteuer- brhörde, von denen die eine kaufmännische Eorrespondenzen, welche den Abschluß eine» Geschäft» involvlren, sowie einseitig Unterzeichnete Schlußscheine dem Kauf- und Lieserung-strmpcl unterwirft, und die andere erklär», daß die von der Besteuerung mit dem Reich-stempel nicht betroffenen Kauf- und LiesernngSverträge im kaufmännifchen Verkehr der preußischen Stempelsteuer von 1822 in Hähe von '1, Proc. de» Kaufpreise» untersalle». Den Berichten über Thatsachr» ist zu entnehmen, daß da» abgelaufene Geschäftsjahr auch sür den Bezirk Neuß ein wirthschafllich ungünstige» gewesen ist, für einzelne Industriezweige sogar da» ungünsiigste seit ihrem Bestehen. Mehrfach wird über getäuschte Erwartungen betreff» der Wirkung von Zollerhöhungen berichtet, in einzelnen Fällen aber auch, wie z. B. von den Orlindustrielle» sür Boumwollsaalöl und von der Stearinfabrtkotion für Olein, eine neue Zollerdöhuug gefordert. Seiten» der Papierfabrikalioa wird al» Milt« zur Beschränkung der Production ein allgemeine» Verbot der konntagtarbeit iu den deutschen Papierfabriken in Vorschlag gebracht. Ueber die Wirkung der Holzzollerhühung wird mitgetheilt, daß der Holzhandel und die Holzverardeitung am Niedrrrhein in erheblichem Rückgänge be griffen ist. „Die Zollsätze de» rohen unbearbeiteten Rundholzes gegenüber dem fertige» Fabrikat, den Sägewaaren — geschnittene» Bauholz und Bretter — stehen nicht im Verhältnisse: da» fertig« Fabrikat kosteleien süns Mal an Zoll mehr, wie da» Rohproduct — Rundholz. — Dadurch kann die Holzbeorbeiiung sich im Innern unsere» Lande» nicht entwickeln, sondern wird, wa» man nicht »orhersah, an unsere deutschen Breozstatwuen und zwar Vorzug», weise an die bayerisch-österreichischen und preußisch-uagarischea »er- leg». Letztere» wird nun außerdem in neuerer Zelt begünstigt durch eine besondere Taris-Reduclion der österreichisch - ungariichen Eisen bahnen sveciell sür Rohholz au- jenen holzreicheu Ländern nach den deutschen Grenzstationen, wodurch diese deutschen Plätze aller- ding» erheblich gewinnen, wa» jedoch die Holzindustrie de» Binnen, lande« und speciell derjenigen de» Riederrhrine« zum Nachtheil gereicht." *— Schweizerisch-deutscher Handelsvertrag. I» der Generalversammlung de» „Württembergischen Gerbrrverein»", welche am 11. Juli in Göppingen ftattsantz, kamen auch di« Lederzölle zur Sprache. Bezüglich der in Frage stehende» Lrneueruna de» Handellvertrage» mit der Schweiz gaben Vertreter der Reutlinger Lederindustrie der Befürchtung Ausdruck, bei einer allsälligen Er- Höhung der schwrizeriichra Zollaniätze aus Leder, namentlich de» Ansatzes aus Oberleder, ihren bedeutenden Export in di« Schweiz zu verlieren. Dieser sei aber für die — bekanntlich lehr bedeutende — Reutlinger Lederindustrie erve Lebensfrage. — In der Frage der deutschen Lederzölle — über welche tm Barjahre zusolge Anregung im Reichstage bei den betreffende» Industrie, und HandrlSzweigen durch die Handelskammern Erhebungen statt- fanden — erfolgte dle einmüthige Schlußnahmr, tzei der Reichs« regirrung die Einführung eine» einheitlichen, für olle Ledersorleu gleiche» Zolle» (von wenigsten« 36 ^l) al» dringend nathwendig anklstrrbem — Rach dem Bericht der Rcntlingrr Handel«kammer wird von dort namentlich auch Sattler- und MIlitaIrzeugleder in die Schweiz rxpoitirt, noch dcm Beucht der Ravensburg» Handels kammer werde durch die schweizerischen AuSganqSzölle aus roh« Häute und Eichenrinden und den deutschen EingangSzoll aus letztere die Loncurreiiz in Sohlleder mit de» schweizerischen Fabriken erschwert. Nach dem Ulmer HandrlSkammerbericht ist in Reiseartikeln und Porleseuillrwaaren der Absatz nach der Schweiz zurückgegangrn, da die dortige Loncurrenz seit neuerer Zeit mehr sabricirt und „b«i besseren Preisen ebenso leistung-sähig wird". Zuiolge Bericht der Roltweiler HandelSIammer wird der Export von Schuhwaaren in die Schweiz durch den erhöhten schweizerischku EingangSzoll „beinahe unmöglich gemacht". IV-o Praa. 16. Juli. Die mährischen Znckerrasslna- deure stimmen vollständig den Beschlüssen der letzten Versamm lung der Zuckciraifinadeure in Prag zu, jedoch unter der Be- dingung, daß bei der Prei»reg»liru»g die Frachtdifferenzeu zwischen Prag u»d Wien in Berechnung gezogen werden. Die nächste Ber- samniluug der Zuckeriaifinadcure Böhmen», Mähren», Schlesien» bebuss Fixiruag der Preise sür weiße Waare findet am 21. Juli in Pra< ft«lt. « Wien» 16. Juli. Beide Regierungen verlangen nach der „N. Fr. Pr." von der Donau-Dampsschisssahrt».Gesellschaft, daß sie durch Tarisänderung drn Export rumänischen Getreide» über die Donau unmöglich mache. Die DampsschiffsahrtS-Gesellichast be tont, daß sie kein» Subvention beziehe und daß sie eine Entschädi gung verlangen müßte. *— Oestererichische Lrrditanstalt. Die ueuerding« an der Börse in Umlauf gesetzten Gerüchte, daß der Weinrich'schen ConcurSmasse eine Offerte ans die Herrichaft in Pecek zugekommen sei, welche nicht allein die Tilgung der Hypothekensorderuiig der Oesterreichischen Lredii - Anstalt ermöglichen, sondern auch einrn Betrag von ISO,000 fl. zu Gunsten der Wiener Unionbank verfügbar machen würde, stellen sich al- unwahr heran». Die exekutive Feilbietung der Peceker Realitäten wird im Lause de» nächsten Monat» ersolgen und die Oestrrreichische Lredit-Anftalt dürste, wie die Dinge heute liegen, sich genäthigt sehen, die Herrschaft zu erstehen. *— Die Galizische Carl-Ludwigbaha veröffentlicht jetzt die Erhöhung der Localtarise de« alten Netzer ab 1. September. Pcst, 15. Juli. Der „Pester Lloyd" meldrt: Der LandrSverein der ungarischen SvirituS-Fabrikanten hat sich an das Mini- sterium mit der Bitte gewendet, für eine genaue Zollbehandlung dc» r nmSnischerseil- iwportirten Sprit» in Lricst Sorge zn trage». Trotzdem nämlich der Sprit zu jenen Maaren gehört, bei denen ein drcibigprocentigcr ZusäRag zum autonomen Zolltarif in Anwendung kommt, trete der rumänische Sprit in da» Tricstcr Freihosengebiet ohne jede Behandlung ein und werde lheil» originaliter, theii» zu Branntwein verarbeitet, als österreichisch ungarische«Product rxportiri; so gelange dasselbe, obgleich auch die Türkei mit Rumänien im Zoll kriege steht, als östcrreichiich-ungarischeS Product in die Türkei. Zu bemerken ist, daß von S414 Hektolitern, die im Juni nach Triest kamen, 2376 rumänische Waare waren. — Der Medio ist in Pest ruhig verlausen. *— Zuckersteuer in Oesterreich. Au» Reichenberg wird gemeldet: Die hiesige Haiidelskammer hat sich in ihrer kürzlich ab- grbaltenen Sitzung bezüglich der Reform der Znckerstruer dahin aus gesprochen, daß 1) das dem neuen Entwurse eine» Zuckcrsteuer- Gejetzc» z» Grunde liegende Princip der Fobrikatsteuer sowohl vom volkswirthschasilichen als finaiizwirthschasllichcn Standpunkte al» richtig und dem gegenwärtigen Sleueisysteme überlegen anerkannt wird, daß jedoch 2) mit Rücksicht aus die Bedeutung der Zucker-Industrie für Oefterreich-Ungar» „nd deren derzeitige ungünstige Situation eine angemessene Erhöhung der BonificalionS-Lätze, demgemäß evenluell auch der Bonisicalion-.Gksammiiumme wünjchenSwerlh wäre; 3) daß die vo» allen Interessenten bekämpfte Uedergangs-Bestimmung des tz. 59 de» neue» Entwurse» beseitigt werden möge; 4) daß anläßlich dc» neuen Entwurse» auch die Frage der Restitution der Zuckersteucc bei Zuckerwaaren an» Loniumzucker, wie Landiteu, Lhocolade u. dgl., sowie au» Krümelzucker, Zuckercouleur, durch welche Maßregel ein Export dieser Piobucte in ausgedehnterem Maße ermöglicht würde, in Erwägung gezogen werden möge. Lrmbrrg. IS. Juli. Am 18. d. M. findet in Gorlice die bereit» früher ongekündigte Versammlung von galizische» Petroleum-Interessenten statt, in welcher die Haltung de» reich-räthlichen Polen-Llub» in der Petroleumzoll-Frage besprochen und die weiteren Schritte »um Schutze der galizischen Naphtha- Industrie beschlossen werden sollen. *— Die von dem belgischen Eisen - Syndikat beabsichtigte Production-regulirung ist nach der „Baff. Ztg." al- gescheiter! anjiisehen. Part», 16. Just. Da» „Börsenblatt" meldet: Die Panama- Lomvag nie benachrichtigte heute betreff» de» 2S - Milltonen-Bor- schusse» da» Sy»d>cat. daß sie nur aus eia Dritttheil dieser Summe reflektier, welche bi» Montag einzuzablen ist. Die neue Anleihe von 225 Millionen Franc- wird 6procrntig sein und in der letzten Juli- woche emiitirt werden. Jährlich finden sech» verloosungen statt. Jede Obligation lautet aus lOOO Franc». Der Emission«prei» wird ungefähr 445 Franc» betragen. Alle sranzüsischen Institute, au«, genommen der Lredit soncier, legen die Anleihe zur Zeichnung aus. *— Seidenernte in der Türkei. Wie der „Moniteur Oriental" meldet, hatte die Türkei in diesem Jahre eine vorzüg liche Seidener»««, sowohl wa« die Quantität als die Onaliiät der Waare anbelangt. In Anbetracht der Vorzüglichkeit der Waare erhalte» sich die Preis« »och immer in der alte» Höh«. *— Rach Meldnng de» „Lvdarh Morning Herold" ist in Australien — 300 englisch« Meilen vom Eanibridqe^Nols im Innern dr» Lande» — eine Gegend entdeckt, welche sich außerordentlich ergiebig an Allnvialgold erweisen soll. Man hält da» neu» entdeckte Goldfeld für da» reichste unter allen bisher ans der Erde ausgefundeue». In der von Alexander Dorn t» Wien heran«, gegebenen Bolk-wirthschastliche« Wochenschrift »trd an diese Miltbeiluna eiae intereffante Berechnung geknüpft, die daraus abzielt, feftzustelle», wie groß dl, Goldsand« sei, müßten, »m die Werthrelation zwischen Gold nud Silber von l:1S'/,» den fixen Punkt in de» Bestrebungen der Bimetallisten, mit den thatsächlichen Produclion-verhällniffea beider Metalle wieder ln Einklang zu bringen. Dorn geht dabei von den Jahre» 1888—1870 al« einem Normal- Oninqnennin« an«, t, »elche« dt« Werth-Relation von L: 15V,
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