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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188608087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860808
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860808
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-08
- Tag1886-08-08
- Monat1886-08
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.08.1886
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Erscheint täglich früh ö'/, Uhr. Kedartion und Lipr-ilion Johaniik'gasje 8. Sprechstunde» der Nrdactu,». Vormittag- 10—12 Uhr. Nachmittag- 5—6 Uhr. IZIa die Aii-q-bk einqeiandkcr M-»»nr,,Ik mach! st- l,c iitlkacuou >u»l vcrb,uri,q. Aiinaüme der für Vir nächstfolgende Nummer liestimmte» Jnkrrate an Wochentngen bis 3 ttbr Nachmittag«, „ii Soun- und Feittagrii früh bis ',.9 Utzr. Zn den Filialen für Zus.-Annahme: Ltt» klemm, Uniocrsuätsstraße I. Louis Lösche, Kalharmcnstr. 26, p. nur bis ' ,:t Uhr. WM" Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels und Geschäftsverkehr. Auslage 1S,6S». Zbonnrmrnlsprris viertelj. 4V» Ml. incl. Bringcrlohn 5 Mk., durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 2t) Pf. Belegexemplar 10 Pf. GebSnren für Extrabeilagen tiu Tageblatt-Format gesalzt) ohne Postbeschdcrung 50 Mk. Mit Postbesörderung 60 Mk. Inserate flgespalknc Petitzeile LO Pf. Lrüßere Schriften laut uns. PreiSverzeichniß Tabellarischer u.Zifierusatz »ach höherm Tarif Nrelamen nuter dem Redactionsstt ich die 4aespalt. Zeile SO Pf-, vor den Familiennachrichten die «gespaltene Zeile 40 Pf. Inserate sind stets an die Ertzediti«» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praenumeramlo oder durch Post nachnahme. 220. Sonntag een 8. August 1886. 80. Jahrgang Amtlicher Theil. Bekanntmachung. die Mahl der Wahlniänuer ;ur Gewerbekammer betreffend. Wegen der diesjährigen ErgänzuiigSwahl für die Ge- tverbekamrner bat vaü .königliche Ministerium des Innern in Gemäßbeil von tz 6 der Verordnung, die Handels- nnd iäseiverbekammer bctr., vom 16. Juli l8«>8 beschlossen, die bei den letzten Wahlen im Jahre 1877. 1850 und 1883 zu Grunde gelegte Einthcilung der Wahlbezirke, sowie die Gc- i mimkzahl der Wahlmanner beizuhchalten. auch in der eine Wahlabtheilniig sür sich bildenden Stadt Leipzig im Ganzen n ieder 52 Wahlmanner wählen, dabei jedoch so verjähren zu lassen, baß jeder einzelne Stimmberechtigte in Leipzig nur 13 Wahlmänner zu wählen hat. , Nachdem wir nun Herrn Stadtrath C Fiedler als Wahlvorsteher ^ und Herrn Stadtverordneten M. 4> Ehmig als stellvertretenden Wahlvorsteher zur Leitung der Wahl- männerwahl beruse» haben, so werden alle i» Heipztg wohiihasten, sür die Gewerbekammer Stimmberechtigten, nämlich: a. Kauslente und Fabrikanten, die mit höchstens >900 aber iiiil über 600 ./kl Einkommen nach tz. I7«1 und 8- 2t des Einkommensteuergesetzes vom 2. Juli 1878 »n Ortssteuercalastcr eingeschätzt sind, b. alle nicht zu den Kauflculen und Fabrikanten zählenden Gewerbetreibende», die im OrtSsteuercataster mit über 600 .S Einkommen nach ß. 17 ä und Z. 21 de- Ein» kommenstcuergesetzcS eingeschätzt, o. 25 Jahre alt und ck. nicht »ach den bestehenden Gesetzen vom Stimmrechte in der Gemeinde oder i» Folge der Verübung eines Ver brechens von de» staatsbürgerliche» Rechten ausge schlossen sind. geladen, zur Ausübung ihres Wahlrechts und bei Verlust des letzteren sür die gegenwärtig vorzunehmende Wahl Montag, den 00. August 1880, Nachmittag- 1» deu Staude« von 0—0 Uhr "I dem Wahllokale, dem Laale der Alten Waage, Kathartaenstraste Ltt, n. Stock, persönlich sich einzu- nndcn und einen Stimmzettel, auf welchem IS Name» wählbarer Personen angegeben sind, abzugeben. Zur Legitimation hinsichtlich seine- WablrechtS hat jeder Wählende die Quittung über Entrichtung de- zuletzt vorhergegangrneu (also hier des dies jährigen zweiten) EinkonimensteuerternrinS, bcz. diesjährigen Beitrags zur Gewerbekam,uer vor- zuweiscn, auch, soweit »ölhig, daS Vorhandensein der unter o. und ck. ausgesübrten Bedingungen darzuthun. Diejenigen Wäblcnde», welche als Vertreter eines Ge schäfts, dessen im OrtScakaster cingelrageneS Einkommen nach tz. I7ck und tz. 2l des Einkoiiimenstencrgejetzes nicht auSreicht, um sämmtliche Theilbabcr als wahlberechtigt zu betrachten, kaö Wahlrecht anSüben wollen, haben sich durch ein Zeugniß der Geschäftsinhaber zu lcgitnnire». Wählbar ist jeder Stimmbercchligte. Leipzig, am 5. August 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. lin. Reichel. Vl. 3418. Do. Tröndli Vrlranntmachnng. Bekanntmachung, die Wahl von Wahlmännern zur Handels kammer betreffend. Zn der diesjährigen Ergänzuiigöwahl sür die Handels kammer sind zunächst die Wahlmanner durch Urwabl zn ernennen, sür welch letztere wir Herrn Sladtralh M. Pohlentz als Wahlvorsteher und Herrn Stadlralb Rob. Grüner als stellvcrlrelenven Wahlvorsteher zur Leitung berusen haben. Es werden daher alle in Leipzig, sowie im Bezirke der Königliche» AmtShauptmaunschast zu Leipzig wohubasten Kansleute und Fabrikanten, welche n mit über I960 .41 Einkommen nach tz, 17 ä und tz. 2l deS Einkommensteuergesetzes vom 2. Juli 1878 im OrtSsteuercataster eingeschätzt; d. 25 Jahre alt; e. nicht nach den bestehenden Gesetzen vom Stimmrechte in der Gemeinde oder infolge der Perübung eines Verbrechens von den staatsbürgerlichen Rechten aus geschlossen sind; sowie die Vertreter und bez. Besitzer der im Bezirke gelegenen si-calischen und coinmunlicheu GewcrbSanstalle», Eisenbahn-, SchisstahrlS-, Bergwerks- und Stcinbruchlunteriiehmungen. soweit sie den unter b. und e. angegebenen Bedingungen genügen, bez. den unter a. angegebenen CensuS erreichen, geladen, zur AiiSübung ihres Wahlrechtes und bei Berlust deS letzteren »Ur die jetzt vorumebinenke Wahl Freitag, de» «7. August >880 in den Stunden von 9—12 Uhr Bor- und 3—6 Uhr Nach mittags in dem Wahllokal, den» Saale der Alte» Waage, Kathart»e»st»«iGe 20, LR. Stock, in Person sich einzusinden uno einen mit Ott Name» wählbarer Personen versehene» Stimmzettel abzugeben. Zur Legitimation hinsichtlich feine- Wahlrechtes hat Löuisliche Akademie -er Wenden Lün-e und Aunßgemrkeschule zu Lelpng. Di- Studien im 8lwtkrsr«efter 188-/87 beginnen Freitag, »ru 1. vrtaber ». , sie *aaesrurse früh 8 llhr, Sie Abeudcurfe nne 5 0H DerVetrplan nmsaflt alle Unterrichtsgebieericr bilden tzen »iiiitte nnd des »uiistgewrrbcs nnd dcricksichtigt sprcic »ie Ausbildung in den graphifche» »«»st« - ... „gz Anineldunge» zur Ausnahme sind in der Ze>k v°> _5. Scp-ember dis. J-. ui der Expedition de Akademie, westlich FOigcl der Pleißenburg 2. Etage, Nachmittags zwischen 4 - Uvr zu bewirken. „ Leipzig, de» 1. August 1886 Handelskammer vorzuweisen, auch, soweit nöt^ig, daS Vorhandensein der unter b. und e. ausgesührren Be dingungen darzuthun. Außerdem haben diejenigen Mäkler, welche ihr Wahlrecht als Vertreter eines Geschäftes, besten im OrtScataster ein getragenes Einlommen »ach tz. 17 ck und tz. 21 deS Ei» kommensteuergeseheS nicht ausreicht, um sämmtliche Thrilhabrr at« wahlberechtigt zu betrachten, au<üben wollen, sich durch ein Zrugniß der persönlich hastenden Teilhaber de» von iknen vertretene» Geschäftes zu legitimiren, ebenso Vertreter jnristischcr Personen, bez. si-cal,scher und comniuiillcher Unter nehmniigen durch ein Zeugniß der Vorstäute und Ticnst- behördc». Wählbar sind alle Stimmberechtigte». Leipzig, am 5. August 1886. Vl. 3418. Der Rath der Stadt Leipzig Or. Tröndli». Neapel. Veka7ntmachung. Das dem am 25. März 1869 zn Zankerode bei Dresden geborenen ArleilSbursche» Friedrich Ernst Auerbach von nuS im Jahre 188» »iiter Nr I I7o ansgesleülc Arbeit» buch ist verloren geganae» und bitte» wir, dasselbe »n 2lus- tindinlgSsalle bei u»S Obstmarkt Nr. 3, 1l, Zimmer llö, (Stadthaus) abzulieser». Leipzig, am 5. August 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. Vl. 3277. I)r. Tröndli». Reichet? Das 25. Stück des dieSjälnigen ReichSgesetzblatteS ist bei »nS eingegangcn und wird biS zum 0>. dss. MtS. aus dem Natbhaussaale zur Einsichluahme össcntlich auskäilge». Dastelbe enthält: Nr. 1078. Verordnung, betreffend nähere Festsetzungen über die Gewährung von Tagegeldern und Fuhrkostcn an die Beamten der Militair- und Mariuever- wallung. Vom 27. Juli 1886. Nr. 1679. Bekannlmachuug. betreffend ben Antheil der NeickiS- bank an de», Elesamnitbctrage deS steuersrcien ungedeckten diotenun.lauss. Vom 25. Juli 1886. Leipzig, den S. August 1880. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröildtin. Krumdicgel Ausschreibung. Für den Schlacht- und Virhhof bierselbst sollen 1) die Erd- «ad Maurer-Arbeiten, 2) die ASphalt-Arbeiten rer Greßviehschlachthallc, deS KübthauseS und deS SanitätS- gcbäudcS auf dem Wege deS öffentlichen Angebotes vergeben werte». Die Unterlagen können vom tO. August d. I. ab gegen Erlegung von 3 sür die Zeichnungen und 2 .6 für die Schriftstücke jeder Arbeitsgattung im Schlachthosbauonreau an der Kaiserin Augusta-Slraße entnommen werden. Ebenda wird jede weitere Auskunft erlheilt. Tic Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Erd- und Maurer- der. ASphalt-Arbette» für deu Sehlachkhosbau" oerseben bis zum 24. August d. I Mittag- 12 Uhr an die Nunliatur des RalhhauseS einzurcichen. Wir beballen unS die Auswahl unter den Bewerbern, sowie die Ablehnung sämmtlicher Angebote vor. Leipzig, am 5. August l88K. Der Rath der Stadt Leipzig. l)r. TrÜndlin. Hennig. Ja Folge der Moutag, deu S. ds<- Mt<., beginnenden Pflasterung der Lortztuastrage wird dieselbe vom gedachten Tage ob auf die Dauer der Arbeilen und deren Fortschreiten entsprechend streckenweise für alle« ««befugten Fahrperkehr gesperrt. Leipzig, am 7. Auauit 1886 Der Rath der Stadt Leipjüg. 1)r. IrVnvlia. Hennig. Gesucht wird der am 5. Juli >850 zu Zwickau geborene Hufschmied Carl Wilhelm Werner, welcher zur Fürsorge sür seine der öffentlichen Unterstützung ankeimgesallene Familie anzuhalten ist. Leipzig, am 29. Juli >886. Der Rath der Stadt Leipzig. Armenamt. R. V. 1721. Ludwig-Wols. Wendt Bom 1. Marz bis mit 15. Mai 1886 befand sich aus öffentliche Kosten im hiesigen Siodtkrankendause wegen HeschlechlSkrankheil ein junger Mann in Verpflegung, welcher bei seiner prolokollarischen Vernehmung angegeben hat. er sei der Nagelichniiedegcsclle Srnft Map Härter, geb. am 8. Juli 1860 zu Johanngcorgeiistadi; derselbe belegte seine «u«jage auch durch eine» aus den gleichen Namen lautende» Militair paß, d. d. Bautzen, 22. September 1882 und ein Führung-attest vom gleichen Tage. Wie sich jetzt in Folge von uns angestelltcn Erörterungen heraus, gestellt hat, ist der in jenen LeiitimutionSpapiere» bezeichnet? re. Härter während der Eingangs erwähnte» Zeit i» seinem OleburkS orte ouihältlich gewesen, so daß die hier verpflegte Person dem Namen nach un» ganz unbekannt ist. Nach Härter'- Aussage sind ibm oben verzeichnet« Papiere im anuar dS. I«. nebst seinem Winterüberzieher von seinem damalige» eisegesährte», welcher sich Kaufmann Herma»» EarstenS an» Lauban genannt bat, in Mitlweida gestohlen worden. Da aller Wahrscheinlichkeit »ach der angebliche re. CarstenS der im hiesigen Krankenhanle Beroflegte grwesen ist, so bitte» wir. den- ielben im BrtreiungSsalle aiizubalte», ih» ans Grund von ss. 63 de- Ges tze» vom 6. Juni 1870 über iemen UnterstützungS-Wohnsitz zn be. trage» und uns hierauf Abschrift des aufgenommenen Proiokollc- zugehen zu lasten. Leipzig, 2. August 1886 Lrr Rath per Ltndt Leipzig. iArmeiiamt > X k Vl. 8795. Ludwig-Wols. Dolge. Erledigt bat sich die gegen den Polizeiobservat, Sattler Ludwig Heinrich Tötzlrr au- Leipzig, unterm 7. vorigen Monats erlassene Be kannimachuiig. Leipzig, am 4. Auaust 1886. Ta« P»lizet-A«t der St«pt Leipzig. I « : Iunck, Pol.-Rath^ S. Verlleigervng. rteuptgtz »«, 17. «»„ft 1886, »a««. 3 vtzr sollen Berliner Strohe 27 hier ca. 50 Stück Mehduden. bezögt. Budenbrstandtheile, und 2 große »terrädrigr Wagen meistbietend gegen josoriige Vaarzahluug öffentlich versteigert werde» Leipzig, den «7. Juli 1886. Ter «ertcht»»„,teh«r de« «ß»t-l. «»t»,ertcht« dsseldft. ttr. Ter Tirectar Ludw. Nieper. Holz-Auction. Bon den au, den, Na.u,Hafer F-rstrevicre in den Abihe.lungen 13. 23, 2!1. 32, 35, 86, 40 biS 4o, 47, 48, 49 und ol ausbereitctcn ^ «mitag! "drn 2». August dsS. I»- vo» früh S tthr an. 140 kies. Stämme von 16—80em Millenstarke, 82 eich. Klötzer - 28—83 . > Miltenstärke, 464 kies. - - t"—48 - k ,, r - , * 10.60 Hdrt. fichlene «langen vo» 8-15ew Untcrstarle. u!L,! 4 . harte > Brxnnknüppcl und Zacken, »18 - weraii.' / ! Brcnnreisig» 100 - weiches / ^ 3 Wllhdrt. harte- l ^ ^ 160 - welches i ' 3 weiche Langhausen und einem solchen Ereigniß Frankreich apf russischer Seit« zu sehen hofft. Seinen Gedanken und Empfindungen bezügliche Oesterreichs giebt Kalksio in der „Moskauer Zeitung" keinen' Ausdruck, er beschäftigt sich außerdem nur mit Deutschs lauü und findet, daß Rußland sich von der Politik deS Fürsten Bismarck mehr beeinflussen läßt, als seinen Jnlcrcsscn entspricht. Als Ergevniß sein« Be trachtungen empfiehlt Kalkei» dann strenge Neutralität int Falle eines Krieges zwischen Deutschland und Frankreich. Dieser Theil der Kalkvw'schcn Aussührungen leidet an einer deutlich erkennbaren Gezwungenheit, er thut sich offenbar Gewalt an. um seinen Gedanken eine andere Richtung zu de AuS denr geben, als sie naturgemäß nehmen möchten, sonstigen Inhalt deS Artikels geht vielmehr klar hervor, daß dem Verfasser ein Büiitniß zwischen Rußland und Frankreich' als oie allein mögliche Lösung der vorhandenen Gegensätze erscheint. Er spricht von der Wiedrrherstellung der ActionS- sreiheit Rußlands, meint aber handgreiflich den Abschluß deS Bündnisses mit Frankreich. Die wahre Meinung Katkow'S tritt am Schluffe seiner Auseinandersetzung hervor, welche lautet: „Aber wenn, waS möglich ist. England im nahen oder fernere» Orient mit unS Zusammenstößen sollte, so würde das heutige Frankreich, zwischen dem nnd England ein kaum ge ringerer Widerstreit besteht als der deutsch-französische, wahr scheinlich kein thcilnahmloser Zuschauer des Kampfes bleibe», „uv darüber haben wir unS koch wahrlich nicht zu beklagen." Die Meinung Katkvw's ist hiernach mehr an Dem zu erkenne», waS er verschweigt, als WaS er sagt. Der Antagonismus zwilchen Deutschland und Frankreich gilt ibm als der Angel punkt der russischen Politik der Zukunft, und aus diesen sind alle Schrille gemünzt, welche Rußland lhul oder vorbereitet. Aber die deutsche Politik ist nicht minder weitschaucnd als die russische. So sehr unS daran liegt, mit Rußland im Frieden zu leben, so stark sind wir von der Nolhwendigkeil durchdrungen, sür ven Fall Vorkehrungen zu treffen, daß Ruß- 16 lim harte Siöcke und Späne . , . , ^ --><>»-"-» v-->» meistbietend gegen sofortige Bezahlung und unter den ionst vorher i ^ ^ seinem Interesse krachtet, ans Seite unserer Gegner bekannt zu gebenden Bedingungen versteigert werden. ^ erscheinen. DenlschlandS FrieteiiSpvlilik ist al» ausrichlig Versnmml,..,, aus dem v°lz,ch,°g- am A.»mel-Ha.ncr W-g-s e ,» ^ ^ Welt anerkannt, dagegen ist eS ebenso sicher! uuwe>t der Änrmel-Haincr Feldhrenze. . . Grtpci»uahu>k im Gaithose „«ladt Lewzrg" in Naunnos. »Sninl. Forftrcvierpcrwaltuiia Naunhof und tönigl. Forstrentamt Wurzen, am 2. August 1886. Leuthold. Bachmann. Nichtamtlicher Theil. Oie.Zusammenkunft in Gajtein. Dir gleichzeitige Anwesenheit deS Fürsten Bismarck und de« Grasen Kaliioky bei der Begegnung der Kaiser von Dealschland und Oesterrcich-lliigarn i» Gasten, lenkt selbst verständlich die Blicke Europas ans de» berühmten Aipen- ciirorl, wo die Geschicke unseres WeltlheilS sür die nächste Zukunft entschiede,> werde» solle». Es kan» keinem Zweifel »»terliege». das; die llebercnistnnmling der beiden Kaiscrmächle jeder äußeren Gefahr gegenüber Niemals vollkommener gc- daß Rußland und Frankreich nur so lange Friede» hakten, als sie überzeugt sind, daß ein vo» ihnen begonnener Krieg zu ihrem Nacbtheil nuSschlagen würde. Die Lage so zu ge stalten, Laß Viele Neberzeugunq auch in Zukunft sortbesteht, ist die Hauplausgabe Lcr auswärtigen Politik Deutschland-, und daiür, daß dem so ist, scheine» wir bei Oesterreich-Ungarn daS richtige Berslänbniß gesunden zu habe». Die Kaiser- begcgnuiig in Gastein hat wie alle vorangegangenrn Fürsten« zusamuienküttste, an welchen Deutschlands Kaiser bcthciligt ist, den Zweck, de» Friede» Europas dem bisherigen Laus der Dinge entsprechend zu sichern. * Leipzig, 8. Anqust 1886. * Der preußische Gesandte v. Schlözer isi aus Urlaub auS Rom in Berlin eingclrofsen Sickern, Vernehmen nack ist der bisherige deutsche Gesandte in Ehile Freiherr Schenk zu Schwei usberg zum Gekandlen i» Persien und der - , . - . . - „ , , , , bisherige Lcaalionssecretair in Madrid Freiherr v. Gut- ivese» >it, daraus weilen alle loabci'eambaren Thalsacke» 1sch,,, jpl z»»> Gesandten in Chile ernannt worden. Letzterer und darüber ist auch.d.e otsenll.ckc Meinung Europas einig, v»,M den 1'eaaIionSl-e-etair Graien Richt ganz so klar »t dagegen taü Verballiiig, in welchem Tcutschlanv und Oesterreich-Ungarn zu Rußland stehen. Seit dem 18. September v. I. haben sich ans der Balkanhalbinsel Ereignisse abgespielt, welche d e Verschiedenheit der öster reichischen und russischen Interesse» in diesem Lande scharf zur Erscheinung treten ließen. Der Angriff Serbiens aus Bulgarien wäre nicht geschehen, wenn Serbien nicht aus die moralische Unterstützung Oesterreichs gerechnet hätte, nickt im Kampfe gegen Bulgarien, denn Scrbicn fühlt- sich ja Bulgarien weit überlegen, sondern »n Falle drs Eingreifens einer dritten Macht. Der Verlauf des Krieges war bekanntlich ein anderer, als ib» Serbien erwartet halte, und als Serbien Gcsabr lies, von Bulgarien tief gedemülbigt zn werde», erschien Oester reich Ungarn in Gestalt deS Grafe» Khcvenhüller-Melsch als wird in Madrid durch den LegationSsecretair Grasen Taltenbach ersetzt werden, der bisher ui Belgrad war. * Ter Socialistenproceß in Freiberg giebt der „Rordveuischen Allgemeinen Zeitung" 'Anlaß zu folgender Betrachtung: In der letzten Zeit haben mehrsachc Proceßverhandluagen poli- tb'cher Natur slaiiaeinnde», an denen die dcutiche Socialdemo kratie deioudcrs veihcitigt war; da-Ergebniß derselben ist durchaus zu deren Nngunstc» ansgesallcn. Man wird sich des sensationellen Aussehens erinnern, welches s. Zt. die vom Abgeordneten Singer im Reichstage über den Fall Jhring - Mablvw vorgcbrachte» Aussagen machten; auch im ckedächlniß haben wie die geinmmte oppositionelle Presse bestrebt war, diese Angelegenheit zu Ungunsten der Behörden und der Politik der verbündete» Regierungen, specull der preußischen, ^Handlung zusammcn- Netlcr in der Nolh aus dem Plan, und Fürst Alexander sah I auszubeute». Das bisherige Ergebnis, der richierlichen Bch, sich genölhigt, aus den Siegerpreis Verzicht zu leisten. Ruß-1 dieier Sache ist nun aber wohl in mildester Form dahm zuß tanb machte damals gute Miene zu bösem Spiel und gab I zuM". daß Herr Smgcr ohne genügende Prüfung der ihm von äußerlich seine Zustimmung ,n dem Geschehene»; aber trotz Verlranenspi-rionc,, hm,erbrach,.n Meldungen d.e Rc-ch-tagr- ^ ^ l trlbune aqltatorlscb zu Äunsicn semer Parte! IN einer Ael)e be- ^ "ber die e'^enmachtlne I durch die erfolgte Verurtheilun^ jener Vertrauens- HandlungSwe.se LcS Für,ten Alexander empfand waren die l n.änner genügend gekennzeichnet erscheint, ruififchei, Wunsche doch auf bulgarischer und nickt aus serbi- I Während nun aber Herr Singer nur ihm berichtete, thetsächlich fchcr Seite. Die Meinung war die, baß Rußland Bulgarien I falsche Tinge im Reichstage vortrug, erzählte sein Parteigenosse nach Beseitigung des Fürsten Alexander seine» Beistand gegen I Heine, angeblich gestützt ans sein Tagebuch, „eigene Erlebnisse" in daS siegreiche Serbien leihen wollte. Der unerwartete Äicg! "»er solchen Bleuchtung, daß. als er in dem Preßprocefse gegen den des Fürsten Alexander ankerte die Sachlage I Redacienr der „Freisinnigen Zeitung" unter dem Zeugenkid darüber Tie griechische Verwickelung hätte niemals zu so großer »""ommen wurde, ibn sein ckedächtniß vollkommen i.n Sl,che ließ, B,'? Illuna c»,s.1i,i,<-ll„, «ä„n>», ^i^.» t I und es sich dann ergab, da« die von Herrn Heine „erlebten Dinge .»r» Mich....- Krieges zwischen Griechenland und der Türkei wäre Rußland I Neben diesen beiden Fällen beaniprncht die durch das Land- »ach der Nieinung Griechenlands als Zeichen zu einem l gericht in Freiberg neuerdings erfolgte Berurtheilung einer allgemelucn Brande auf der Batkauhalbinsel willkommen I Reihe socialdcmokral,scher Abgeordneter und Führer aus Grund deS gewesen. Rnßlanv »ahm auch iu der griechischen Frage die I 8- >29 de- Strafgesetzbuches wegen Theilnahme an einer „Der- Haltung des Friedensfreundes an, weil hie übrigen Vertrags-1 bu'dnng. zu deren Zwecken oder Beschäftigungen gehör», Maßregeln »lächle mit England an der Spitze sich enticklvffen reisten > «"Wallung oder Vollziehung vvn Besitzen durch ungeietzliche einen Angriff Griechenland- acae» die "bürkei »r I ^'"el ju verhindern oder zu entkräften", ein noch grützeres Verbindern ^ Inleresse. Bekannil.ch hat d-eier Proceß eine lehr lange Vorgeschichte. R»öi i„ve> ^ ^ ^ I wußte, weil mehrere Reichstag-Mitglieder zu den Ange- i i , e > ^?^u»balbi»fel blieb aufrecht I klagicn gebörle», mehrfach vertagt w rLeii, dann erfolgte im October ervaiic», obgleich alte Hebel ln Bewegung gesetzt waren, die I vorigen Jahre- ein d iiinächst vom Reichsgericht im December aus- Dnige zum Kriege zu treiben. Auch bei diesem Streit stand I gehobenes, sreisprecheiidrs Uriheil und mußte schließlich die jetzt Ociterreich-Ungar» mit England zusammen, welche« die Blockade der griechischen Küste» energisch in- Werk setzte. Ter dritte Act des Lramaö ans der Balkanbalbmsel be gann mit der bulgarische» Thronrede am 14. Juni, welcher ^NNrastSmachte konnten sich jedoch dieser Aus-1 Die Socialdcmokraicn benutzen die Tribüne de- Reichstags und faifung nicht cnifch ikßeii, und die große Aclion Rußlands I die ihnen dort zustebende Immunität sür ihre aqiiatoriichen Zwecke gegen den Fürsten Alexander als Vertragsbrüchige» Ilsuipalor I "»b betreiben ihre Propaganda u. A. durch Verbreitung verbotener verlief wiederum im Sande. Nach solchem Mißgeschick be-1 Wen» »un auch durch die Proceßverhaiidliiiig schließlich durste der Groll Rußlands einer Genuglbuunq^ und Nx I swäMwiesen wird, daß die agitatornch m daS Land bin,iu-geichrienen wurde gesunden in ver Aushebung der Frcibasenslelluna I -2? Thatsachen nicht entiprechen, so verläuft der Natur Batum«, welche England widerwillig zuließ da eS wegen so I nach doch zwischen dem ersten und letzten Arte jedes unbedeutende» Anlässe- »ich, -»i» I ewzelne» dieser Vorgänge ein Zeitraum von Monaten, ja von T°S i,^ ' ^ 2°""". Inzwischen bcarbene. die gesamm.e °vv°si„o.,elle Presse Zusammenkunft ^ I und die PatteiagitaUon gleicher Richtung diese Dinge auf Grund ist Rußland grollt über daS I der ursprünglichen, später al« falsch erwiejenen Darlegungen und »ey schlagen feiner Hoffnungen aus die Entwickelung der Be-1 unterstützt so die agitatorischen Bestrebungen der Socialdemokratie, weguna aus der Balkanhatbinsel und macht dafür in erster I ^4 wird aus die>'e Weise vielfach Vorkommen, daß solch« Dinge auch .England verantwortlich. Daher rechnet auch dj^ I »ock von Piancheni sür wahr gehalten werden, nachdem sie staligehable Verhandlung wiederum au- dem schon erwähnten Grunde längere Zeit hinausgeschoben werden. Wir beabsichtigen nicht, in eine Kritik von Handlungen der an diesen Processen beiheiligten Pcrionen emzuirete», und da- um so weniger, ol- noch llcih-ile der höchste» Instanz z» gewärtigen sind. Auf einen bei diesen Procesjen hervorgetrelenen Umstand halten «Moskauer Zeitung" mit der Möglichkeit euies >4uiammen-1 ^ ""d zwar tr- n'l's. weil der stoße» zwischen Rußland und England al« einen, divlomatiicken I Zwijchenraum viclsach de» eigentlichen Zuiammcnhang Factor und giedt nicht undeutlich ru versieben vag o« r»«; I dat. «G chz verf etzrn, daß sie bei > Dem Gerichtshof kann eia Vorwurf daran« nicht gemacht werden bcrcäs al- uuwalr erwiesen sind, und zwar trs>alb, weil der
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