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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188608131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-08
- Tag1886-08-13
- Monat1886-08
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.08.1886
- Autor
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Erfch»i«t tL-ltch früh 6'/, Uhr. »e»«N« »kd LkPkdUion JvhonueSgasse 8. LPrrchikotki der Atß«k,a v-rmtttaM 10-13 Uh» NachmMaM »-S Uhr. »»«Nb« »er für 3t, »tchsi^l*«** Numwer heftt««tt» S>fer«t« *» »-che«»«,«« h<« » NtzrNnchmittaa». »» »*»««»» Fe»t««eHsr»t ht«'/,» Uhr. Zn de» FUinle« für I»f.-A»n«h«e-. vtt« Sie««. UntverfitätSstraße 1. Lant* Lischt, Kathattneustr. 23, p. «ur h«» '/.S Utzr. dger.TllgMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- »nd GeschüstSverkehr. Auflage LV,«SO. ^donnnnrnloprei« viertelj. 4V, incl. Bringerlobn 5 Mk., durch die Post bezöge« 6 Mk. Jede einzelne Nummer SO Ps. Belegerenipiae 10 Pf. Gebsvrra für Eztrabeilage» ist, Tageblatt-Format gesalzt) »tz,r Poftbesörderung SO Mk. «tt P°ftb.s«rder»»g SO Mk. Inserate ögespaltme Petitzeile SO Pf. Größere Schristeu laut aus. Preisverzeichnis Tabellanscher «. Zisservsatz nach höherm Tarif Lerlmnrn »utrr dem Redactionsftrich die sgespalt. ZeileSOPs., vor de« Familteanachrlchtea die Sgejpaliene Zeile <0 Pf. Juferate sind stet« au die Expesiti»« zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praeuuweruviio oder durch Post» Nachnahme. a- 225. Freitag vm IS. August 1886. 8«. Jahrgang Amtlicher Theil. >Äesu«. Maria und Joseph und anderen religiösen Vereinen, keinen Einfluß auf den Gang der Politik in Oesterreich-Ungarn .... -> . . - f mehr besitze. aps« Strengste zu verbieten. Um der Ausführung de- Äesuitengesetze« entgeaenznwirkrn, ^ kamen die Nltramontanen und ihre Prrff« aus dir Unter. ' ' "" ^ ist in der sckeidung zwischen OrdansthStigkeit und seelsorgerischer Thätig. " b,' " — , I behaupteten, daß die letztere, von der dir katholi b^n*-n^Achies,rd!-^, ^ «f-tsker I ^ einer Ordensthätigkeit spreche, nicht betro' I°r77m JV lW4 °N^ >Jesuiten freiste? gegangen und bitten wir, dasselbe im Ausfindungssalle bei uns, Obstmarkt Nr. 3, II., Zimmer Nb (Stadthaus), ab zuliefern. Leipzig, am 10. August 188«. Der Ratb der Stadt Leipzig. VI. Ss«A. vr. Tröndlin. Reichel. seelsorgerische Verrichtungen, welche sie ohnedies nur Kraft priest Das im Jahre Ikkaimlmachung. ! t8S» unter Nr. 5« iü> ür di« am 5. Mai len wir, dasselbe im Auffi«. markt Nr. S, II.. Zimmer 115 (Stadthbus) ab,»liefern. Leipzig, am 10. Augnst 188«. De» Math de» Stadt Leipzig. VI. 3443. vr. Tröndli». Re,chel. Die Inhaber der als Vorloren, vernichtet, over sonst als Beide Angelegenheiten wurden im Parlament Presse, in Studenten- und Volksversammlungen» an denen eme Anrahl Abgeordneter betheiligt^waren, lebhaft erörtert. und besonder« wendete sich en den General Ianskv, als den Urheber de- Streites. Die Sache nahm dann bald eine Wendung zum Besseren durch eine vom Chef redakteur des .Pester Lloyd-, vr. Falk, erlassene Erklärung, prirsterlicher Befugnisse oder bischöflicher Weisungen. I in welcher er di, Deutung bedauert, welche der Artikel über nicht im Auftrag von Orden-oberen in Orden-Häusern au»-1 den Toast de« Erzherzogs Albreckt erfahren habe. Da uben, auch fernerhin ungehindert zu besorgen. Damit wäre I Wiebrrerscheinen Ian-ky's bei der ArbitrtrunaScommiffion in die Wirkung des Gesetzes vom 4. Juli lediglich aus Schließung I Fünskirchen am 4. Juni schürte aber die Aufregung aus« und Auslösung der Orden-Häuser beschränkt; die einzelnen I Neue, und dieselbe hat inzwischen durch die Beförderung de- " Iky und durch dir Abberufung des General- Jesuiten aber selbst würden ihre Thätigkeit auf der Kanzel, I General» Jans nach oder auf einen bischöflichen Auftrag sich berufend. Von dieser Unterscheidung, welche eine Zeit lang einen Zwiespalt zwischen der .Germania" und der »Schlesischen Bolk-zeitung-, dom Organ de- Fürstbischofs von Breslau, hervorrief, »ahmen die deutschen Regierungen keine Notiz, auch nicht, als Bischof i Krttelrr in einem Schreiben vom 13. August an das hessische! uilrn aber selbst wurden ihre Thätigkeit auf der Kanzel, I General» Sans» und durch d,e Abderufung vr« General» Beichtstuhl, in Mission-Versammlungen und in der Schule I EbelSheiin als Hüchstcommandirenden in Pest neue Nahrung 1 wie vor fortsetzrn. aus ihren pnrsterlichen Charakter I gesunden. Erzherzog Nlbrecht «rhiolt durch ein kaiserliches ndschreiben. welche« sein,» Verdiensten voll« Anerkrnnung zollt, Genugthuung. Das war d,r äußere verlaus der Bewegung, welch« auf di« vollständig« Lostrennung der ungarischen Arm«« von d«r österreichischen abziette. T»e Sach, erhielt dadurch ein sehr , ... - - .... .bedenkliche« Aussehen. daß der ungarische Ministerpräsident Ministerium gegen d,e ihm unerwünschte Auslegung de» I durch den Tadel de« Vorgehen» de» General- Ianskv im Worte- „Ordensthätigkeit- protestirte. I Parlament zu dem Streit etn« Stellung genommen yatte. Nachdem der vundeSrath beschlossen hatte, das Jesuiten- s welche sein verbleiben an der Spitze der Regierung Ungarns L>,e snyaver der als verloren, vernichtet, ooer ,on,i cii, , '^caco°em oer >o»nvesraiy ve,«logen hall«, da« itrlunen-e welche sein verbleiben an der Spitze der Regieruug Ungarns abhanden gekommen angezeigten Pfandschein, Vit. T. Nr. I gesetz auch aus Elsaß-Lothringen auszudebuen, wurden di« I unmöglich zu mache« schien. Man war denn auch in Wien «4268 SS598 7822l 82401 8VS35 Sl«74, Vit. v Nr. 13144 I Niederlassungen in Ttraßburg und Jsseuhr,,,, geschlossen und I „us ftinen Rücktritt länger« Zeit gefaßt, und die Thatsochr 14405 154l0 15947 18578 27>70 27280 31517 89804 6K333 I das Iesultencollegium in Metz siedelte nach Nancy über» von «9292 705S2 71815 74742 8058« 85159 87271 89538 89777 I seinen Metzer Schülern möglichst viele mitnehmend. Ueberall 89778 90141 90142 92515 9L08I 95773 werden hierdurch I erfolgte in den Monaten Juli und August die Schließung der ausgefordert, sich damit unverzüglich und längsten» bi» zum I OrveiiShäuscr und die Ausweisung der ausländischen Ordens- Ablauf von 30 Tagen nach der aus jedem der Scheine be-1 mikglieder. Die von Sckrimm in Posen kehrten nach Galizien merkten Verfallzeit bei Unterzeichneter Anstalt zu melde», um I zurück, die von Maria-Laach und von Essen ließen sich Pässe ihr Recht daran zu beweisen oder dieselben gegen Belohnung I nach Holland oder »ach Amerika au-stellrn. Adelige Herren, rurückzugeben, widrigenfalls der Leihhaus-Ordnung gemäß deu I Mitglieder de- preußischen Herrenhauses, stellten den ver» Anzeigen die Pfänder auSgeliescrt und di« Inhaber der I triebenen ihre Güter in Holland oder in Belgien^ womöglich Scheine ihrer etwaigen Ansprüche daraus verlustig gehen werden, s ' Leipzig, den 11. August 188«. Lik Verwalt»»« üe» Lethhaase« »«d üee Ver lm hiesige» Georgen da use dctinirt« Lackirer August Rabert v«r»»es. am 30. August 1837 in Leipzig grdorrn, ist von dem ihm am 18. Mat dss. I«. bewilligten «u»gaage nicht zurück,ekehrt «nd treibt sich jedenfalls »agabonvirend umher. Wir biltrn, densrlbeu im vetretnugsfolle sestzoaehmea und uns 1 »„verweilt Nachricht zu geben. Leipzig, am 10. August 1886. La« V«lti,iamt 3er Ltatzt Letpzl«. vrrtschneider. Saiteamacher. hart an de, deutschen Grenze, zur Verfügung. Bei der Ab-! reise der Jesuiten fehlte es da und. dort «icht an Tumulten. In Esten fand am 25- Au<s ' der Polizei und der ohne verwundete , 25. August rin Zusammenstoß zwischen I xisza's de c ausgereizlen Menge stall. Es ging nicht I schreiben o ab. von Düsseldorf mußle Militair I rungcu «» seines weitere« Verbleibens an der Spitz« der Geschäft« er hielt nnr durch die Schwierigkeit, eine« paffenden Ersatz für ihn zu finden, ausreichende Erklärung. Tisza hat es sich seit zehn Äahren angelegen sein lassen, da* gnte Einvernehmen mit der anderen Rrichshälfte zu pflegen und alle Meinungs verschiedenheiten» welche sich trotzdem ergaben, auszugleichen. Es ist ihm da- durch feine unleugbare Geschicklichkeit bisher immer gelungen, und auch jetzt wiederum bat e» seine Gewandtheit dahin gebracht, daß die nun fast drei Monate dauernd« Bewegung sich ihrem End« nähert. Da- Eraebaiß einer am S. August in Ischl erfolgten Audienz a's beim Kaiser Franz Äosrpb ist rin kaiserliches Hand- »den an de» Mimfier, in weiche», die jüngsten veräude» rungcu >» dee Generalität als lediglich i» dienstlichen Interesse gat ionen' erklärt. Die Nichtamtlicher Theil. Vas Lrsuitengeseh. iv * Der zwischea der ersten und zweiten Lesung von den verschiedenen Parteien vereinbarte Entwurf lautete fol gendermaßen: „tz. 1. Der Orden der Gesellschaft Jesu und die ihm verwandten Orden und orden-ähnlichen Con- aregationen sind vom Gebiet des deutschen Reich- ausge» schloffen. Die Errichtuin untersagt. Di« zur Zv binnen einer vom Bundesrath zu bestimmenden Frist, welche sechs Monate nichts übersteigen darf, aufzulösen, tz. 2. Die welche dem gleichen verbot verfallen waren. In > re,chi,ch.»ngari!chen Äme« als di« des Kai!,. Posen wurde die Ordensgeseklschaft ver „Frauen dom Herzen »Armee, die alle Völker der Monarchie umsaffe, sei verrinl Jesu" in Folge eine» Decret« der preußischen Rtzieruqg rm I unter dem Oberbefehl des Kaiser«, Arme« und Oberbefehl«. December aufgelöst. In Ems erschien eine Deputation von I Haber könnten nur von dem gleichen Geiste beseelt sein, und Notablen der Slädte der Nheinprovinz, um hei dem Kaiser, welcher damals tas Irsuitengesetz noch nicht unterschrieben batte, einen letzten versuch, ihn zur Verweigerung der Sanclion zu bewege», im Namen de» „katholischen VelkeS" ,u machen. Kaiser Wilhelm, welcher keinen Minister bei sich batte, empfing die Deputation nicht, erklärte stch jedoch bereit, den Führer der Deputation. Oberbürgermeister Kontzen von Aachen, welcher ibm persönlich bekannt war. privatim zu empfangen. Fünf Tage darauf unterzeichnet« rr das Gesetz. Im Jabre 1873 wurde sodann zur Ausführung deS Gesetze« über de» Orden der Gesellschaft Jesu, nach best»» Bestimmungen auch die demselben verwandten Genossenschaften verboten werden sollte», durch eine Bekanntmachung des Reichskanzler« «U dieser sei die sicherste Bürgschaft für die treue Pflichterfüllung ver Armer, fern von allen Parteiumtrieben. Ter Kaiser spricht schließlich die Erwartung au-, daß es dem Minister von Tisza gelingen werde, der Beunruhigung, welche die Be völkerung ergriffen habe, ein Ziel zu setzen. Die Hoffnung erscheint berechtigt, daß der Minister Tisza dem in ihn gesetzten kaiserlichen Vertrauen entsprechen wird; aber man kann sich nicht verhehlen, daß eia Zustand, welcher derartige Mittel »vthig macht, kein gesunder ist. Der Geist der Auflehnung hat sich zwar in der ungarischen Arme« selbst nickt geltend gemacht, aber die Bevölkerung, au» welcher diese Armee herstammt und au- welcher sie sich ergänzt, ist durch magyarisch« Agitationen seit fast drei Monaten in LL- R V-LL.'L.'LULr? kündet, daß als solche Gcnostenschasten folgende vier anzu sehen seien: di« Redemptoristen, die Lazaristen, die Priester vom heiligen Geist und di» Gesellschaft vom heiligen Herzen Jesu (cku sacrh ooour). Die Niederlassungen dieser Genoffen- " ' ' ^ ' " stenS -»gehörigen de« Orden« der Gesellschaft Jesu oder der ihm ,,. . . . . ^ ... ^ „ verwandten Orden können, wenn sie Ausländer sind, au- dem l ^astn. "« Gebiete de« deu'schen Rerche* müssen spätes kann " 7nd°Sich«stkllüng^»^oL7g» dws-S G^setz?s'e^förder7ichen l T-'9- vor der gestern in Fulda ,usan>m-naetr-tenen BischosS. > Anordnungen werden vom Bundesrathe erlass«,.- -onserenz. Da» Wort .jesuE- hat allüberall keine gute, - ^ ^ m .L ..»«lam wenigsten eme heilige Bedeutung, unv wenn die Be- D.eser Entwurf wurde >n der zweiten Beratbung m.t 183>^rung .Irrgläubiger' als die erst? unv hauptsächlichste sesgebiet auSgewiefen werden: wenn sie Inländer sind, I blauen sechs Monaten ausgelöst werden. , , I Generalität zu richten, sie haben nickt ihnen der Aufenthalt in bestimmte» Bezirken oder Orten I Ao vor dreizehn und vierzehn Jahren. ES ist beachten»-1 de« kaiserliche» Hauses Halt gt oder angewiesea werden. H. 3. Die zur Ausführung Ider Papst ^« Belob,gung-breve erließ, wenig» I Falk einen Widerruf vrröffentlich S.cherstelluna de« Bollrua» d.-s-S Gesetze« erforderliche?! T°-l- vor der gestern in Fulda, zu amm-na- r-tenen Bischofs- ' ... ^„h„, Aufgabe des Orten» eousessionell gemischten religiöse» Frieden. ,ilt. so ist diese Ausgabe in einem äiibe keinesfalls verträglich mit dem daß die österreichische und die ungarisch« Arme« zwei grund verschiedene Dinge seien, und daß es eine Anmaßung Oesterreich« sei. wenn es die schwarz-grlbe Fahne als die ge meinsame Fahne beider betrachte. Die Führer der Bewegung haben sich nicht daraus beschränkt, ihre Angriffe gegen die ^nmal tz,, Ay. grmocht. Mag auch entlicht habe«, der Artikel de« .Pester Lloyd- gegen den Erzherzo* Albrecht ist eine Thatsache, die durch keine nachfolgende Ableugnung aus der Welt geschafft werden kaun. Für die Schärfe und den Um sang. welchen di« Bewegung angenommen hatte, giebt es nur rineErkläruna. und da« ist der Fehler, wrlcher in den Grundlagen der dualistischen SlaalSversassung Oesterreich-Ungarns liegt. Dos einzige feste Band, welches die beide« Staatshälstrn bisher Reckt als eine patriotische und nationale Pflicht gefordert, und es ist eine Tbatsache. daß sich das Fehlen der Jesuiten im deutschen Reiche nirgends als nacktheilig bemerkbar emacht„ Wir glauben, es gilt noch immer der Satz von nen: „8ivt »t eunt, aut non eint." Sic haben sich nicht geändert und werden sich nicht ändern, biinderlich steht aber auch fest der ivuell« Eharakt«, de« deutschen Reich«, unv da« mächtige Reich hat,allen Aalaß, vie Verhetzung seiner Bürger auch ferner nach Kräften zu verhindern durch Ansrechterhaltung de* IesuitengeseheS. gegen 10t Stimmen angenommen. Gegen denselben stimmten die ultramontane Partei, die Polen, ein Theil der Fort, schrittSpartei. Dasselbe Verhältniß stellte sich in der dritten Lesung heraus, woraus der Bunvesrath seinerseits beschloß, dem veränderten Entwurf di« Zustimmung zu ertheile». Die vom Bundrsrath am 28. Juni gefaßten Beschlüsse über die Ausführung de» Gesetze* lauteten im Wesentlichen dahin, daß den Angehörigen de» nun vom deutschen Reich« ausgeschlossenen Orden» der Gesellschaft Jesu di« Ausübung einer Ordensthätigkeit, insbesondere in der Kirche und Schule, sowie die Abhaltung von Missionen nicht gestattet sei; daß I die Niederlassungen des Ordens spätestens binnen sechs Mo» I naten auszulösru seien; daß die zur Vollziehung de« Gesetzes I ^ ' . in den einzelnen Fällen zu treffenden Anordnungen von den Bundespolizeibebörden verfügt würden; daß die Bundes regierungen ersucht werden sollten, von der vollzogenen Aus lvsung von Niederlassungen, von der Ausweisung au-ländischcr und von der Internirung inländischer Ordensmitglieder, mit Angabe ihrer Namen und persönlichen Verhältnisse, und von dem Stande der Orden und ordensähnlichen Congrrgationen, welche mit dem Jesuitenorden verwandt sind, dem Reichs kanzler Mittheilung zu machen. Iu Utbereinstimmung damit richtete der preußisch« Eultus- minister am lö. Juni einen Erlaß an die preußischen Regierung«» Präsidenten und trug ihnen aus, dafür zu sorgen, daß di« ^ , Mitglieder einer geistlichen Eongregalion oder eines grist-1 Gräber des General« Henzi und der"übrigen bei der Erstürmung ficken Ordens in Zukunft nicht mehr als Lehrer oder Lehre» I Ofen« gefallene» österreichischen Officlrr« aus Veranlassung», aeiOia.n ülinv. rinnen an öffentlichen Volksschulen zugelassen und bestätigt I des General« Iansky gab den Vorwand, dem bereits fett langer >' „»»»,«, Di-t-i Würden. Wegen der Zulassung der Mitglieder geistlicher I Zeit i» der Entwickelung begriffenen Gegensatz zwischen den I » . vi, «enoffenschaslen an Prwatichnlen behielt sich der Minister Armeen der beiden Reichshäl ten zu lautem Ausdruck zu ver- ^ " ' "elfen. D°ß di.Gräk.rbekr7n,unecht die Ursache de« S;«..--, § LsLn"«^!^ den war. zeigte d>-Wirkung., ^ Zoll an Bode«, welcher sü, di« «u* Die Ausweisung d^S Orden- wurde^seiner Zeit mit j umschloß, die Armee, ist durch die Vorgänge der letzten Monate ... ^ ^lockert» und Wiederholungen der unliebsamen Auftritte werden nur dann vermieden werden, wenn daS allein denkbare Einbeit-woment wieder in Kraft tritt. Da» Band, wrlcheS die Arme« bildet, ist nur in dem Falle stark genug, da» österreichisch-ungarisch« StaatSwesen zusammenzusassen und zu erhalten, wenn es durch eine all« Völler der Monarchie umfassende und durchdringende nationale Kraft zusammen gehalten wird. Da« deutsche Commando ist der Talisman, welcher die österreichisch-ungarische Armee bisher zu einem eiu« hcitlichrn Heerrskörper gemacht hat; an die Osficiere und an die Untercsstclere wird vie unerläßliche Anforderung gestellt daß sie der deutschen Sprach» mächtig sind. Der ReichSkiieg«. minister hat di« Befürchtung ausgrsprvchen, daß diese Aa- sorbrruug sich in Zukunft als undurchführbar erweisen könnte, und die neuesten Erfahrungen bei den Staatsprüfungen in Böhmen scheine» ihm Recht zu geben. E« ist eine rückläufig Bewegung, welche aus dein Labynnth der NationaUtäkenpolit zu der österreichischen Ärsammlstaatspolitik zurücksUhrt, derr>t- erkennbar, aber sie ist noch zu schwach, als daß sie die erforderliche Wirkung haben könnte. Als Anfang zur Rückkehr ist e« immerhin ersreulich, wenn ein halbamtliche« Wiener Blatt wie da« „Frrmdrnblatt", aus Anlaß der Heidelberger Jubel feier von dem geistig«» Band« spricht, welchrs Oesterreich mit Dentschland vereine. Dieses Band war in de« letzten Jahren durch die Ezechisirung vvbmens sehr gelockert worden Nach einer Mittheilung der Bayerischen BaugewerkS-Ge- nossenschaft sind in der Zeit vom 1. October 1885 dis Ende Juni 188« Alle» in Allem im Bereiche derselbe» 955 Unsälle, di« innerhalb der drelzehnwöchentlichen Frist ihre Erledigung anden, 9« Unsälle, welche Arbeitsunfähigkeit von mebr als »reizehnwöchentlicher Dauer im Gefolge hatten, und 44 Tode», alle vorgekommen. Diese ungewöhnliche verlustziffer zeigt aus- Neue, wie »othwendig die Schaffung einer Unsallver» Icherung war und wie segensreich dieselbe bereits gewirkt hat. * Die Geschichte von dem Selbstmorde des Redac trurs Richard Prohl im Berliner Untersuchungs- lefängatß ist, wie sich jetzt herausstellt, eine Erfindung, jrohl hat, wie von zuständiger Stelle mitaetheilt worden ist, weder einen Selbstmord au-gefübrt. noch je zu einem solchen während seines ganzen Aufenthalts in Berlin irgendwelche I Zersuche gemacht. Er befindet sich vollständig wohl und hat in keiner Weise zu besonderen Maßnahmen Leranlassuug gegeben. * Der Großherzog von Baden hat folgendes rigen- IHndige Schreiben an den Oberbürgermeister von Heidelberg, vr. Wilckens. gerichtet: Mein lieber Herr Oberbürgermeister vr. WllckeuSl Unter dem hochbrfriedigrude» Lmdrucke der festliche» Lage, welch« ich in Heidelberg erlebt Lade, ist es mir Bedürfaiß, Ihne» auSzuspreche», welche aufrichtige Anerkennung ich der liebevollen und opferwilligen Theilnahme der Einwohnerschaft Heidelbergs an der JudijäumSseier widme, und dabei meiner Ueberzeugung Ausdruck zu geben, daß dies« Theilnahme zum Gelingen dieser schöne» für alle Zeit denk» würdigen Feier wesentlich beigetragen hat. Aber dieses eiu- müthiae Znsammenwirkrn der Heidelberger -inwodaerschast, die hrrbelstihrung eine« güaftlge» verlause« der JubiläumSseft« hat sür mich noch eine besondere höchst erftenlich, Beden- tung dadurch, daß diese Erscheinung davon Zrugniß giebt, welch' tnntaer Zusammenhang zwischen der Heidelberger Einwohner chasi »nd der städtische» vrnoaltuuä besteht, bereu umsichtige Leitung ein« so wirksame Unterstützung durch die Bevölkern»« aefnnde» hat. Wenn Ich daher der musterhasten Haltung der Stadt Hetdelberg «ährend dieser Festtage mit herzlicher Befriedigung gedank«, drängt et mich zugleich, Ihnen, Herr Oberbürgermeister, und den übrigen Mitglieder» der städtischen Verwaltung meine ausrichtig« Anerkennung ür die Hingebung und Treue auStnsprechr», mit wrlcher Sie in Sa- meinscha» mit den städtischen Behörden Ihre* Amtes walten. Empfangen Eie, Herr Oberbürgermeister, mit de» «ärmste» Wünschen ür da« fortdauernd« Gedeihe» Ihrer Stadt dl« Versicherung «einer vorzüglichen Werthschötznvg. Karlsruhe da» 8. Avgnsi 1888. Friedrich. * Einer Meldung de« „Czas" zusolge »ird der öster reichische Xeichsrath defiuiti» a« 25. Veytrmbrr berufe» und End« Oktober vertagt werde«. * Nach der „vudapester Eorrckpoodenz" wird der Kaiser Franz Josef am 1. September der Fei,, de« 200. Jahres tage« der Wiedereroberuu g Ofens persönlich beiwohnen. * Der vsterreichikch-uugarische Krieg-minister ist wieder sür di« deutsche Sprach« als Dicnstsprach« der gemeinsamen Armee iu di« Schranken getrete». Das officiöse .Prager Tageblatt" meldet nämlich: Mittelst Erlasses dom 22. galt hat da, NelchKelegchninlsterin« sämmlllch« PrüsungScommisfione» für Resrrvevsflciers-Aspi» rante» angewiesen, genau di» vestlmmnnge, der bezüglichen Punet« der Jnftrueno» über di« Truppenschulea de» Heere«, betreffend dl« Srnntniß der deutsche» «»rache fetten« der Aspiranten für Reserveosficirrsftellen, im Auge »u behalten. Dieser Punet der ge nannte» Instruction bestimmt, daß die NeserveosficierS-Aspirante« ein« thrvrttijche Prüfung an« allen Gegenstände« in deutscher Sprache als Dienstsprach» de« Heere« abznlegea haben, jedoch bet jene» Aspiranten, deren Muttersprache nicht di« deutsch« ist, r< ga- nügt, wen» dieselben stch in dieser Sprach« in einer für de« Dienstgebrauch ansreichende« Weil« verständlich «ach«» könna», mithin kein gkwöhlter Bortrag ersorderltch. Da« Ministerium ordnet in diese« Erlasse an, daß Einjährig-Freiwillige», welche der deutlche» Sprache »icht t» einer für de» Dienstgebrauch onSreichenden Weise mächtig fiad, di« Eignung znm Reserveasflcier lEadetten) auch in dem Falle nicht »„erkannt werde» darf, wenn der Vetressend« di« nöthia» theoretische Kennt,iß in seiner nichtddentschen Sprache noch- zowrisen vermag und derselbe bei dee praktische, Erprabnng sür die Verwendung al« Lompagnir-Ossicier geeignet erkannt »nrd« Ferner hat dat Kriege Ministerium mit diesem Erlass« angrordne», dich von nun an di« NesrrvevssicierS-Atpirante» die praktisch« Befähigung zum Rekervrosficier vor einer Eommüfion unmMrlbar vor Beginn der Neserveosssciersprüsung abzulegen haben. Dieser krirgömimsterielle Erlaß wird aller Wahrscheinlichkeit nach in hohem Maße den Zorn der Ezechen erregen, jedoch auch in Ungarn nicht unbemerkt bleiben, wo er Denen gewiß ganz gelegen kommt, die di« Agitation sür eine selbst ständige ungarische Armee sich angelegen sein lassen. * Nachstehend lassen wir die Rede, welche Jule« Zeller, der Präsident de« „Institut de France", zugleich im Naiven sämmtlicher gelehrten auswärtigen Körperschaften zu Vie ungarische Armeefrage. Seit dem 2l. Mai, dem Jahrestage der Erstürmung Ofen» durch die Oesterreicher im Jahre 1849, hat sich in Ungarn «ine Bewegung entwickelt, welche die Trennung der österreichisch-ungarischen Arme« in ein« österreichische und eine ungarische Arme« al» Ziel verfolgte. DI« Bekränzung der ^ Ersti! besonder« Bestimmung vor. Dagegen wurde von ultromon- tanrr und demokratischer Seite die Anklage erhoben, es sei ! londern nur der Vorwand destel wzelnen Theil« seiner Luflösuug. rgeoe, vag oie Tiaais- e vag vie o>t«rr«ia»l>ch»ungarische wrme« rm gescv reairrung da» Recht unv die Milcht habe, durch geeignete I demselben Geist beseeltes Ganze bilde, in welchem dir Löhne! Mittel zu verhindern, daß di« Schulen zu eine, staatssrind-1 aller Volksstämme sich im Wetteifer an Treue. Hingebung und lichen Propaganda mißbraucht werden. Ein anderer Erlaß I Dienstsreudiakeit als Brlider unter dem schwarzgelven Banner de« Enltu«>m,,jster« vom 4. Juli trug den Provinzialschul- ! vereinigt fänden. Der .Pester Lloyd- fand diesen Toast I cvllegien auf. den Schülern der Gymnasien und anderer I sonderbar und meinte, daß di, letzten 40 Jahre an dem Erz-1 - Bekanntlich gehört die B höherer Unterrichtsanstalten die Tbeilnahme an den Maria- I Herzog spurlos vorüberaegangen seien; übrigens komme aus I zu den gefährlichsten Betrieben ttFch« Epngregationen, Erzbrltderschasten der heiligen Familie ' da«, was er sage, wenig an. weil er schon seit langer Zeit I lommenden Unfälle erreichen l Leipzig, 13. August 188S. * Bekanntlich gehört die Bau» und Maurerarbeit ' und di« in dersrlben vor- Y leider ein« sehr hohe Ziffer eidriberg bet« Festacl in der Aula gehalten hat, im ortlaut nach dem „Figaro" folgen. Dieselbe lautete: „Meine HerrenI Ich bi, »ach Heidelberg gekommen mit einem mich hoch ehrenden Austrag«, der mich »llerdtngS gleichzeitig einer gewisse» Befahr au-sedt. Als Präsident de« „Institut de France" ist mir di« Ausgabe »»gefalle», der Uuiverfitit Heidelberg dessen Glück- und kegen«wünsche zu übermitteln. Gestern Abend haben die außer- druticken Universttäiea und Akademien mich znm Dolmetsch ihrer Besüdle und Gesinnungen gelegentlich dieser Feier auSersehen, und um dieser schwierigen und delikaten Ausgabe gerecht zu werden, ha« »S mir geschienen, daß ich mich daraus beschränken könne, in aller Kürze an die zu den »«rschiedensieii Zeiten zum Wahle det mensch liche» Geiste- erwiesenen D>enfte der «nßrrdrutschen Gelebrtenwelt zu erinnern, deren hervorragendste Bettler hier in diesem Kreis« zugegen sind. Niemand wird r- mir wohl zum Borwurs machrn, wenn ich mit Griechenland beginne, welche« hier durch den Abgesandten der Atkenischen Universität verirrten ist. Man möchte sagen, daß dies« Lehrmeisteria der Menschdei», wie man sie genannt hat, im Altertdam die erst« »neopöilche Univerfilät »nd Akademie gewes«, iß. Mi» vielleicht etwa« selbstischer Freud« spreche ich ferner i« Namen Italien«, »eiche« ja die erste Schülerin GrirchenlaadS ge wesen ist. Ans Italien« fruchtbarem Boden, der, wie man sagt, g,schassen ist. Tobte« wieder zum Lebe« z» erwecke», tznt BoiognaS Univerflt«» zuerst di« Rechtswissenschaft, Salerno« dode Schule die Arzneiknnd« zu erveuter Blüthe gebracht. Im l«. Jahrhundert hat stch l» Italien jene Wiederbelebung de« Menschengeiste« vollzogen, welch« dvrt »vd anderswo die Akademie« hervoeqernsen hat und nach »nd «ach, »nter dem schönen Namen der „Nenaissonoe", bet alle» Natt«»»» Europa* die schönen Künste »nd Wissenschaften ne» rntsalttt». Haber »nser Frankreich knnn ich «ich wohl knr, fasse», »ein« Herren. Aber ich darf doch daraus Hinweisen, daß dl« Statute» unserer »raltr» Pariser Uoiversttät de» ersten und ältesten andere» ochschuleu »um Muster gedirnt habe». Noch ihre« Vorbild nd sie geschaffen. Dies« Universttät, die arnorganistrt» und «rch engste Vereinigung oller ihrer Faenltitten g«kräftigt« den Sie z» dem heutigen Festtage ein l i en « und neubelebt«, dabei, Sie z» dem heutige» grladen. Warum soll ich nicht auch unserer Akabem tage eia- gedenke^
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