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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188608155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860815
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860815
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-08
- Tag1886-08-15
- Monat1886-08
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.08.1886
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Erscheint täglich früh «'/, Uhr. Nkdarlion und LrPkdUiou Iodaanesgasje 8. Sprrchkundrn der Krdam»in Vormittag- 10—12 Udr. Nachmittag» 5—6 Uhr. kl» dt« «««,»», «t»,«ti»dt«r M-iwtcrcht, ««ch» sich die Utedaciion nicht »erdlndlich. Annahme ter für die uLchftfolgeuDe Nummer »estimmten Inserate an Wacheutagen bis L Uhr Nachmittag«» an Sonn-««» Aetttage« früh bi« '/.S Uhr. In de» /Malen für Ins.-Annahmr: Ott» klemm. Universiiätsftraße 1. 1'ent« Lüsche, Kakhariueaftr. SS, p. nur bi« '/.S Uhr. eMger und Taacblatt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. 227. Sonntag vm ld. August i88k. Amtlicher Theil. Vebimilnachi»-. Wegen Schleußenbaues >v>rv die M«gaztngaffe von Montag, de» 1«. d. M. ab auf di« Dauer der Arbeiten für alle» «»drfngte» Fährverkehr gesperrt. Leipzig, am 5 August 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. IX. 6895. vr. Trönviin. Hennig. Bekanntmachung. Wegen de- am Montag, de» 18. diese- MoaatS beginnenden Schleußenbaues in, Barfutzgä-ehe» wird dasselbe auf die Dauer der Arbeite» für alle» un befugte» Fährverkehr gesperrt. Leipzig, am 5. Auauit >886. IX. K8S5. Der Rath der Stadt Leipzig. I)r. Trvndtin. Hennig. Bekanntmachung. 2m Monat Juli a. o. gingen beim Annenamte hier ein: 1 10 2 5 6 2 15 7 1 20 5 1 t 6 S 1 2 1 4 3 5 von Herrn Restaurateur D. in einer Differenz mit seinem Kellner» » SO - von A. H. K. (d. b. Post), » — » von Herrn Generalbirector Römer in Dresden für eine Auskunft, — » Sühne in Sachen E. W. /. A. A. i durch Hrn. « — - - - » A. W. 1. M. L. l Friedens» » — » » » « G. L. /. M. E l richter » — - - . ' E. R. /. A ». 1 Nagel. - — » von Herrn Hermann Luonnitzsch. » - Felix H. hier im Aufträge der Frau Anna H. in Nordhauser», ein nicht dran» ipruchte« Erbtheit betr.» Sühne in Sachen Z. 1. K, von H. zur -ertheuung an 4 arme Wittwen, Sühne in Sacken N. L. /. B. M. " /. » 87 50 50 B. S. L. S. M. L. G. ? ». /. T. -/. M. -/. S. /- ^ ,. M. B. T. durch Herrn Friedensrichter G.A.Iauckseu. Fräulein M. in S. '/. Frau C. 106 47 ^ Sa. Dankend quittirt Leipzig, den 11. August 188K. Der Rath der Stadt Leipzig. (Arrneuanrt.) Ludwig-Wolf. Iunghähnel. Sktucht wird der am 27. November 1849 in Berlin geborene Mützen macker Friedrich Avgust Robert Brasch, welcher zur Fürsorge für lerne Familie anzuhalten ist. Leipzig, den 12. August 1886. Der Rath^der Stadt Leipzig. k. IV. 224». (Är«reaa«t.) ! udwig - Wols. Hchn. Königliche Vangemerkenschule z« Lei-rig. Der Unterricht im kommender» Wintersemester beginnt Monta«, »en 4. vct«ber, früh 8 Uhr. Die Anmeldung Neueintretender kan« jederzeit schriftlich oder mündlich beim Unterzeichneten bewirkt werden. Die Ausnahmeprusunq findet am 1. Oktober früh 8 Uhr statt. Durch Zeugniß bar der Neueiatretendr uachzurveiseu: 1) Da- ersüllle 16. Lebensjahr. 2) eine mindesten« aus zwei Halbjahre ausgtbehnte praktische Tdätiakeit im Baugewerbe, S) eine Vorbildung» wie sie al« Ziel der volkSschale fest gesetzt ist. Außerdem ist ein Zeuguiß über gute Führung und ein Impfschein oeizubringen. Bei höherer Vorbildung könne» Dispensationen von de» beiden ersten Bedingungen eintrrtea. Frühere Schüler haben sich spätesten« am 1. October zwischen 9 «nd 11 Uhr im Schullocal zu melden. Bezüglich der Nachprüfungen ist der Bescheid bei der Anmeldung einzuholen. Da« Schullocal befindet sich Nicolaikirchplatz Nr. 11—12. Leipzig, den 1b. Juli 1886. Di« Direkt»««. Dtlh. Hey, Leibnizstr. 6. ilsene Gkmein-e-Vor-an-sßelle. Die hiesige Gemeinde-v»rfta«D»fteIe, mit der da« Dtreet«- rin« der Sparkasse verbunden ist, ist am 1. Januar 1887 ueu u besetzen. Da« jährliche Einkommen beträgt 3000 ^ti und 300 ^tz "r Verwaltung de« Standetamtes. Geeignet». IM Verwaltung«- und Gpartaffeuwejen erfahren« Bewerber wolle» ihre Gesuche bi« zum 10. September ds«. Ir«, mit der Aulschrist „Gemeinde-Vorfiandsfielle betr." anher einsende». Liebertwolkwitz-Leipzig, am 1b. «ngust 1886. Der Gewrtnberath. Friedrich L 3. v.: ribnitz, Gemeindeülteftrr. Bekanntmachung. Mit Genehmigung d r Ausjichistiedörde haben wir beschlossen, den Zinssntz für sämmtlich« Einlage» bei hiesiger Sparkasse ab 1. Januar 1887 von 3*/, aus 3'/, (Drei und Ti,drittel Ur,k«»t) tzerabz«setzen, während der 8»«s>h für ans^iiehene Htzpothrfen. Eapitakien ebensall« ab 1. Jannar 1887 uäb »war a»f Ha»«, grundstüike mit 4'/«'/», «as Landgrngdftücke mit 4'/, von uns normirt worden ist. Liebrrtwolkwitz, de» 10. August 1886. Der Gewei,»«,>«lh. Adler. Nichtamtlicher Thetl. Vie Socialisten in Brüssel. Heute findet in Brüssel die seit Monaten vorbereitete »rohe socialistische Kundgebung statt, welche angeblich der Ein- ühruna de« allgemeinen EtrmmrechtS in Belgien die Wege ebnen soll. Regierung und Stadtverwaltung haben sich nach emeinschaftlicher Bcrathung entschlossen, der Sache freien aus zu lassen, aber alle Vorsichtsmaßregeln zu ergreifen, uni Ausschreitungen zu verhindern. Die zur Verfügung stehende Polizeimacht umfaßt KOO Mann und die Garnison der Hauptstadt beträgt 6000. Außerdem stehen die Garnisonen der Nachbarstädle bereit, um im Nötbsalle Hilfe zu bringen, Da- belgische Gesetz gestattet derartige Massenversammlungen, aber die Regierung ist auch befugt, sie im Interesse der öffentlichen Ordnung zu untersagen. Sie hat eS vorgezogen, von dieser Befugniß kernen Gebrauch zu mache», ui» da durch keine Erbitterung zu erzeugen; die unzufriedenen Arbeiter sollen in die Lage gebracht werden, ihren Wünschen in der ihnen gut scheinenden Form Ausdruck zu geben. Da- mag etwa- für sich haben, keineSsalls tragen aber Massenansammlungen zur Beruhigung Unzusncdencr bei. Es werden bei solchem Anlaß Reden gehalten, welche die Leiden schaften der Menge ausreizen, statt sie in Schranken zu ballen, und die Folge ist, daß sie dann von Worten zu Thaten übergehen. Dieser Verlauf ist schon oft beobachtet worden, sowohl in Paris als in London; besonders eindringlich war die Lehre, welche die Februar-Ereignisse in London der Welt gegeben haben. Allerdings nahmen diese nur des halb eine so bedenkliche Wendung, weil es an den nöthigen Maßregeln zu ihrer Vermeidung fehlte. In Frankreich hat man sich nach den Erfahrungen der letzten Jahre veranlaßt gesunden, Massenkundgebungen auf offener Straße zu ver bieten, wenn aus der ganzen Art der Jnscenirung aus die Absicht zu schließen ist. daß sie nur zur Störung der öffentlichen Ordnung dienen sollen. Wenn die Socialisten da- Bedürsniß fühlen, zur Bcrathung und Beschlußfassung zusammenzukommen. so mögen sie sich in geschlossenen Räume» versammeln, die Straße ist nicht der Ort dazu. Die Zer trümmerung von Fensterscheiben, die Beraubung von kausSIocalen und die Bewersung der Polizisten mit Steinen gehören doch gewiß nicht zum socialistische» Programm und wenn da« der Fall wäre, so müßte dagegen mit aller Kraft ausgetreten werden. Ist aber nicht- von diesen Dingen bcad. sichligt, dann «st der Zweck eine» Umzuges mit rolhen Fahnen durch die belebtesten Theile einer großen Stadt nicht er kennbar. Die Socialisten erklären, daß sie dabei Heerschau halte» wollen über die Zahl, welche ihnen zu Gebole steht, und daß sie dadurch den Bourgeois Achtung oder wohl noch mehr Furcht einflöße» wollen. Dazu bedarf es aber keines Umzuges durch die Straßen, mögen sich die Leute im Freien ergehe», dort haben sie mehr Raum, sich auSzubreiten und dort kommt es nicht so leicht zu Reibungen. Was man von de» Theiliiehmer», an, heutigen Umzüge erwartet, zeigt am besten die ihnen gestellte und von ihnen angenommene Bedingung, daß sie nicht am königlichen Palais vorüberziehen sollen. Die Negierung!" hatte guten Grund, diese Bedingung zu stelle», weil i»i Marztz « während der Arbeilerunruhen in den Provinzen das königliche Palais zum Gegenstand eines feindlichen Angriffs gemacht wurde. Bei Entfaltung ausreichender Polizei- und Militair- machl ist der Umzug nichts als eine überflüssige Spielerei, durch welche nur unnützes Aufsehen erregt wird. Die Verhältnisse in den belgischen Bergwerksbezirken liegen leider schlimm genug, aber diese Uebelstände sind nicht der Gegenstand der Forderungen, welche die socialistisch organi- sirten Arbeiter Belgiens stellen; die Große bcS Elends in den Bergwerksbezirken hat stille Ergebung in ein unabwendbares Geschick zur Folge gehabt. Der Ertrag der Bergwerke ist nicht so groß, daß die Arbeiter ausreichenden Lohn erhalten kbnnten, also bleibt nur die Alternative, die Arbeit einzustellen oder sie unter den möglichen Bedingungen sortzusetzen. Ob hier eine Aenberung zum Besseren zu erwarten ist. muß der Sorge von Regierung und Volksvertretung überlasse» bleiben, di« socialistische Kundgebung in Brüssel steht außer Zusammen hang damit. Die Leute, welche die Baudoux'sche Glasfabrik zerstört haben, sind ganz anderer Art als die armen Bergarbeiter auS de» Kohlendistricten. ES waren sanatisirte. zu jeder Gewalt- thätigkeit stets bereite Burschen, welche nicht die Lage be drängter Arbeiter verbessern, sondern ihrer Rohheit und ihrem ZerstvrungStrieb die Zügel schießen lassen wollten. Leiber sind nur einige wenige von der verdienten Vergeltung ereilt worden, aber die verhängten Strafen von 20 und 15 Jahren Zwangs arbeit zeigen, baß doch nicht alle Schuldige» der Strafe ent ronnen sind. Bekanntlich zäblle der Hause, welcher sich aus die Baudoux'sche Fabrik stürzte, nach Tausenden, und wahr scheinlich werden Viele davon auck heute in Brüssel triumphire,G an der Kundgebung theilnehmen, um Widerspruch zu erheben gegen daS Elend der Arbeiter und die Forderungen nachzu- svrechen, welche ihnen die Führer versagen. Allein durch die Zerstörung der Bandoux'schrn Fabrik sind 1200 fleißige Ar beiter mit ihren Familien brodloS geworden; sie mögen sich bei den »Rettern der Gesellschaft" für ihre Nolhlage bedanken und von ihnen Abhilfe ihre» unverschuldeten Schicksal» bcgehren. Der Bürgermeister von Brüssel. BulS, hat bekanntlich einen Plan entworfen, welcher dem gütlichen Ausgleich zwischen Arbeitgebern und Arbeitern eine Handhabe darbiclen soll Zahlreiche Arbeitersyndicate und Fabrikbesitzer haben ihr Ein- verständniß mit dem Plane erklärt und man ist an die Aus führung desselben mit der Absicht gegangen, die Schlichtung aller Streitigkeit zwischen Arbeitgeber und Arbeiter in die Hände von Schiedsgerichten zu legen. Es scheint nickt, daß stbon fertig« Beschlüsse vorlirgen und daß die Wünsche der Arbeiter schon ihre volle Befriedigung gesunden haben, aber so Viel leuchtet eia, daß auf diesem Wege eher etwa» zu erreichen ist, als durch Umzüge mit rothen Fabnen und auf reizende Reden, durch welche die rohe Masse zu Gewalt- thätigkeiten verleitet wird. Die Volksvertretung ist da» Tribunal, vor welchem die Sacke der belgischen Arbeiter zur Entscheidung gebracht werden muß. aber wie steht eS mit dieser Volksvertretung? DaS geltende Wahlgesetz bietet der liberalen Partei ausreichende Gelegenheit, um ihre Interessen in der Kammer zu vertreten, und vefinoch haben die Ultra- montanen. Dank der Uneinigkeit der Liberalen und der festen Organisation der eigenen Partei, e« dahin gebracht, daß sie doppelt so stark in der Kammer sind wie^dw^i I Daß die ultramontane Reg'ening h r « '9 nnrtbschas'c" zeigt die Höhe de« Desic.ts, sie vttstehl ".wr z «„gesunde Lud hält si-b. d-nnoch «n d-r Macht. ^ Stimm- Zustänve. welche durch Einst hrnng sc ^g würden. ?echt» nickt verbessert, londcrn verlck w ^ sehr wohl Die drohende Haltung der Socia st n ' ^le Partei dadurch eine heilsame Wirkung haben, wcmi ^ P^tei sucht zur Einigkeit gebracht würde. T.e h-rr,we,>oe v r.« H-» x-4-':»''°» bock nur Abbilse der materiellen ^ liberale» Regierung Zustände Herbeisühren kann. »k , ^ heute, die vat sick Belgien ,n b-si-rerJabree s7cmMck"d^ -)L ka....,nur von liberaler Seite auSgchen. Leipzig, 15. August 1886. »Der Kronprinz des deutschen Reicks sandte an den Swdtconi,»andante» von M ün che n. Generall.euttnant v Wirthmann, anläßlich der Feier deS 50 ,ahngen Dien» iubiläumS desselben folgende« Glückwunschtelegramm: ..Pole- Commanbanten von München. Ich lpreche Ihne" Z heutigen Jubiläumsfeier im Andenken a» di- grn'eln^m er lebten Kriegsercignisse meinen herzlichsten Glückwunsch au». Friedrich Wilhelm» Kronprinz." »Von den drei preußischen Generalen, welche am 18. August o. ihr 50 jährig -« m, l, tairischeS Die n »- jubiläum feiern, geben wir m Nachstehendem zunächst eine Bioaraphic des Gcneraladjutanten und commandirenden Generals des 14. ArmeecorpS. Generals der Infanterie Hugo^Mmitz Anton Heinrich v. Obernitz worbe am 1«. April 1819 zu B.ichosSwerder ln Destpreußen geboren, uud trat an 18. Auqust 1836 au» dem Ladeitcnc-rpS ° Secondklikutc«anl bc>m 4. Insanlerieregiment ein. Nachdem er 1840-1842 Adtutant des Fasiuert'ataillon« bei genanntem Regimen» gewesen, wurde " von 1842- '.84ö zur Allgemeinen Kriegsschule com'iuindir«, dis er 184a die Siege de» RegiinentSadjutanten im 4. Jusanteriereglmenl Uder- «ob,», di- er bis 1840 verwaliete. wo er zur tovographilchen Ad- . te 'unq de« tNeneralstabes commandirt wurde. Am 21 Juli 1840 iie,m>e-liellle,,a»l avancirt, ,ungute er bis 15 März 1852 als Adjulanl bei der 1. Landwebrbriqade. Vom April bis November 1850 abermals zur topographische» Abiheilunq des General- siabeS commuudirt, wurde er bis Februar 1851 als General- stlibeoificier bei der 3. mobilen Ins-»,erie-Division ernannt. Am 22. Inn, 1852 zum Haupimonn liesördert, wurde v. Obernitz von, 0. Tecembec 1852 bis 18. Juni 1853 als Adjutant bei der 1. Division commaudirt, am 18. Juni I8S3 in den Generalstab des I. Armeeeoips, und 30. October 1855 zur 3. Division versetzt. Am 6. Juli 1856 evancirte er zun, Major, wurde am 7. März 1857 z»m Geitelalstobe der I. Gardedivisiou, und am II. August ei. ». nls Führer des 2. Bataillons z»m I. Garderegiment z. F versetzt. Nachdem er am 31. Januar 1858 zum Commandeur des Füsilier- bataillonS im 1. Gaideregiment, und am 6. November unter Aggre- girung bei diesem Regiment zum persönlichen Adjutanlen de- Prinzen Friedrich Wilhelm ernannt worden, wurde er am 28. Juni 1850 unterBelassuug m diesemVerhällinß sür dieDauer des Kriegszustandes der Armee mit Führung der Geschäste de« Generalstab»osfic,ers der 1. Garde-Jnsanteriedivision beauftragt. Am 18. Januar 1861 erfolgte ixine Besörderung zum Oberstlieutenant, und am 7. März 1863 wurde er zum Commandeur des Garbe-FüsilierregiM iitS ernannt. Am 17. März 1863 erfolgte seine Ernennung zum Oberst. Vom 6. Juni 1865 bis 20. Mai 1866 war v. Obernitz Mitglied der Studiencommission der Kriegsakademie und dann sür die Dauer des mobilen Verhältnisse- Commandeur der 1. Garde-Jnsanteriebrigade. Kn Feldzüge gegen Oesterreich nahm er an den Gescchten bei Soor- Burkendors und Königinhof und an der Schlacht bei Königgrätz Dheil, in der er schwer am Kopse verwundet wurde, und sür seine Tapscrkcil den Orden pour le märitv und daS großberzoglich Mecklenburgische Militair-Verdicnstkrcuz 2. Classe erhielt. Am SO. September 1866 zum Generalmajor befördert, wurden ihm die Geschälte der Commandantur in Potsdam übertragen, bis er im Mai 1867 als Militairdevollmächtigter an den Hos nach Stuttgart ging und zum General ä I» suite des Königs ernannt wurde. Im Januar 1868 erhielt er die Stelle des Inspekteurs der säger und Schützen, und zugleich die Führung der Geschäste eS Lommandeurs de» reitenden Feldjägercorps. Bei der Mobil- mochmig 1870 wurde ihm dos Commando über die würitembergische» Gruppen übertragen und kämpste er gegen Frankreich in den Schlachten von Wörth, Sedan und Billiers-Tbampignq. machte auch dir Belagerung von Paris mit. Dieser Feldzug brach!« ihm daS Eiserne Kreuz 1. und 2. Llosse und eine ganze Reibe hoher Orden eia. Am 26 Juli 1870 zum Generallieulenani befördert, erhielt er am 8. Juli 1871 dos Ehrenbürgerrecht der Stadt Stuttgart. Am 3. October 1871 wurde er zum Commandeur der 14. Division, am 2. September 1873 zum Generaladjulanten Sr. Majestät des Kaiser« und Königs, am 15. April 1879 zum comniandirendc» General des 14. Armercorps und am 11. Jum 1870 zum General der Jasanterie ernannt. Am 16. September 1885 wurde ihm durch die Verleihung des hohen Ordens vom Schwarzen Adler die höchste kaiserliche Auszeichnung zu Dheil. * Die diesjährige UebungSreise de» Großen Genercilstabe« wird, wie die „Kreuzzeitung" erfährt in Schlesien abtzehalten werden und am 18 August in OelS beginnen. Geleitet wird dieselbe, wie in den letzten Iglirc». durch den Gcneral-Quarliermeistcr General-Adjutanten Grasen von Waldersee. * Vom nationalliberalen Bezirksverein ,u Berlin S. und SO. (Luisenstadt) wurde Herrn Professor vr. Gneist zu seinem 70. Geburtstage ein- Adresse über- sandt, welche wie folgt lautet: „Herr Oberverwoltungs-Gerichl-ratb. Hochn-ehrter Herr Professor vr. Gneist! kotigen Tage sind Sie in ein neue» Jahrzehnt S^e i"öen Decennien, aus welche Sie zurückbl^e«. waren mehr al» vier neben Ihrer VerusSwissen- üad/ a'ewidm^ preußischen und deutschen Haupt- 'er Begabung, mit idealem sittlichen Ernst und geistigem Freiniuth haben Sie Ihrer Wnienichasl. in weitestem ? erfolgreichen akademischen Lehrthätigkeit. Ihrem d^ pÄik^L^ ""'""""en und volitsicheu En,w,rielung deutschen Reiches, dem communalen « ad! 7 ^ vol'>"chen Parteibewegung in unserer k ad tk-7 der Ze„en unentwegt obgelegen. Unser bedeutungsvollen Nomen der erhabenen ' «rüg, unser nativ,lalliberoler Bezirksvkrein S und vor räge uud persönliche, Verkehr unserer Luisenstadt Ihre Vus. Auflage LS,«SV. ^ßonilrmrnisprkis viertelt. 4'/, Mk. incl. Bringcrlolm 5 Mk., durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Ps. Belegexemplar 10 Ps. Gebüoren sür Extrabeilagen lin Tageblatt. Format gesalzt) ohne Postbesörderung 50 Mk. mit Postbesörderung 60 Mk. Inserate 6gespaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut uns. Preisverzeichniß Tabellarischer u.Zisfernsay nach höherm Tarif Krclämen unter dem Rcdactiontstrich die sgespalt. Zeile 50 Ps., vor den Familirnnachrichten die «gespaltene Zeile 40 Pf. Inserate sind stets an die Krtzeditt«» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pruenumernuäo oder durch Posl- nachuahme. 8V. Jahrgang: merksamkeit bewiesen, und als es jüngst daraus ankam. daS selbst ständige Dasein der nationalliberaleu Partei in Berlin auch durch eigene Candidatnren, zunächst sür da» preußische Abgeordnetenhaus, zu beweisen, »ahmen Sie bereitwilligst ein Wahlmandat in uiii'erei» zweiten Landlagswahlkreis aus unseren Händen entgegen. Sehr geehrter Herr! Wir wollen zu Ihrem heutigen frohen Familien- tage keine Parteivolitik schüren. Allein in Rückblick aus Ihre her- vorrogeiide öffentliche Wirksamkeit durch Wort und That seit vielen Jahrzehnten i»üssen wir einen Punct hervordeben, worin unsere historisch und staailich enlwickelte Freiheit und Culiur, wie sie durch die Fürste» de» HohcnzoNernhauscS. in unserem Jahrhundert vor Allem durch Friedrich Wilhelm III begründet tvurdc, ernstlich bedroht erscheint: die Kirche und die Schule. In der Abwehr der -»gleich liniere nutioualvolitische Einheit und Freiheit gefährdende» Angriffe auch aus dem Gebiete der Kirche und Schule wird Ihre», und Ihrer polittschc» Freunde ebenso maßvollem als freisinnigem Bestreben auch der nauoualliberale Bezirksverein S. uud SO. treu und Ihätig zur Seile stehen". . . Die von de» Mitgliedern de» GcsammtvorstandeS Unter zeichnete kalligrcipbische Adresse ruht in einem kornblumen blauen Lcverumschlag. Der zahlreich versammelte Gesammt- vorstand hatte dem Jubilar bereit» am Donnerstag Abend telegraphisch« Mittheilung von einem auf ihn auSgcbrachten urkrästigen Salamander nach Gastein gegeben. » » « * Man schreibt unS auS Petersburg, 12. August. „Im KutinSki'schcn Kreise hat sich eine Räuberbande ge bildet, an deren Spitze ein auS Sibirien entflohener Orts- angehvrigcr steht. In diesen Tagen hat die Bande 7 Werst von der Stadl entfernt zwei Kaufleule angefallen, ermordet und beraubt. — Die fünfte Ablheilung deS Senat» hat den Baron Wolfs sür schuldig erkannt, im Zorn seinen Diener verwundet zu haben und lhn zu zwei Monaten Gesängniß verurtheilt, sowie zu einer gewissen Einschränkung der per- önlichen Rechte. Die Angelegenheit wurde an den Senat verwiesen durch eine Verfügung de» Iustizminister», nachdem daS Livländische Obcrhosgericht den Baron Wolfs aus Mangel an Beweisen sreigesprochen hatte." * Die serbische Skupschtina wird am 17. Oktober wieder zusainmeutreten und die Erledigung de» Budgets sür die Finanzjabre 1885—86 und 1886—87 zum Hauptgegen- land ihrer Tbäligkeit habe»; letzteres Budget dürfte bereits unter Berücksichtigung der Berathungen deS Fünfzehner- Ausschusses zu Stande kommen und wird ein Normalbudget im strengsten Sinne deS Worte» sein. Der Fünfzehner« Ausschuß eröffnet am 1./13. September in Belgrad seine Thätigkeit. * Der Bonapartistencoagreß, der am 15. d. M. in PrangiS im schweirerischen Canton Waadt stattfinden sollte,' wird, wie eS heißt, nicht zu Stande kommen. - Am 10. August, morgen» 8 Uhr, ist, wie die „Kölnische Zeitung" aus Amsterdam meldet, der „Scorpion", daS stärkste und schönste Panzerschiff der niederländischen Marine, vor dem Hasen von Nieuwediep infolge eines Zusammenstöße- mit dem Schleppdampfer „Hercules" ge sunken. Letzterer, welcher das Lchrschisf „Hel Loo" au- dem Hasen geschleppt hatte, wollte wieder nach Nieuwediep zurück- kehren, und da in demselben Augenblick der „Scorpion" im Begriff war, den Hasen zu verlassen, um seine gewöhnlichen Uebungen aus der Rhede von Tessel zu halten, glaubte der Befehlshaber desselben »och reichlich Raum und Zeit zu haben, um vor dem Einfahren des „Hercules" auS dem Hase» hcrauS- zukoinme», allein er mochte sich von seinem Jrrlhuin bald über zeugt haben, und obwohl beide Schiffe alSbaldGegendanips gaben, wareszu spät, Ser „Hercules" bohrte indenBauch dcS „Scorpion" eine 14 cm breite und 20 cm lange Oesfnuna. Im Anfang glaubte man, daß der „Hercules" am meisten beschädigt sei. da der Steven deS ganz von Eisen gebauten Schisse- von oben bis unten zerrissen war und Maschine und Radkasten alsbald den Dienst versagten; zum Glück bewahrte die wasserdichte Verschlußvorrichtung auS Zink den Dampfer vor als baldigem Sinke». Während letzterer sich nun inncrbalb des Haseuö begab, dampfte der „Scorpion", der sich der Größe der Gesahr gar nickt bewußt war, ruhig weiter in die See. Ec war aber »och nickt weil gekommen, als man schon entdeckte, daß daS Schiff, daS voll Wasser lief, einen bedeutenden Leck bekommen haben mußte, so daß eS gerathen schien, schleunigst »ack dem Hasen zurückzukebren. Nun zeigte eS sich, baß die wasserdichten zinkene» Schlußvorrichtungen ihren Dienst versagten; noch che man im Hafen war, legte sich das Schiss schon aus die Seite, und als man in der Dock- schlense ankani, fland das ganze Vorderschiff unter Wasser. Hätte man nun eine- der beiden Trockendocks be nutzen können, so würde der Unfall damit sein Bewenden gehabt haben, allein beide waren von den Schiffen .Königin Emma" und .Silbernes Kreuz", welche ausgebessert werben mußten, in Beschlag genommen. Trotz aller Anstrengung, daö Sckifs mit einer Ecnlrisugalpumpe leer zu pumpen, sank eS langsam in die Tiefe. daS ganze Inventar — der Sckieß- bcdars, die Lebensmittel — war verloren, nur die Hänge matten, in denen tue Matrosen ihre Habseligkeiten geborgen Hallen, konnten noch gerettet werden. Ein Wunder ist es fast ;n nenne», daß inmitte» der allgemeinen Verwirrung kein weiterer Unfall vorkam, wenigstens hat man kein Mciischcii- ieben zu beklagen. Die Untersuchung der Sckuldsragc wirb natürlich Sache der zuständigen Marinebchördc sein, leugnen laßt sich aber nickt, daß dieser Unfall daS Vertrauen in daS Material der niederländischen Marine sehr tief erschüttert haben muß. * In Algerien soll laut Deeret vom 29. Juli 1886 ein vierte- Spabiregiment zu 6 EScadronS errichtet werden. Tie drei ersten EScadronS werden aus den bis dahin in Tunis verwendeten sogenannten 12 gemischten Zügen gebildet, die drei anderen je nach Bedürsniß und den dis ponibel werdenden Mitteln. Die SpahiS sind eine in Algerien sehr geschätzte Truppe; sie bilden die eigentliche Gendarmerie m diesem Lande. DaS Spahiregiment besteht auS dem Re giments-, dem Unterstab und 6 EScadronS in der Stärke von 58 Osficieren, darunter 4 StabSossiciere, 324 Cadremann- scbasten und 780 SpahiS, in Summe 1159 Köpfen mit 114t Plsrdrn. Die gemeinen SpahiS sind Eingeborene, nur die Ossicierburschen macken davon eine Ausnahme. Osficiere wie Cabremannschasten können sowohl Franzosen wie auch Ein geborene sein (Cadregesctz vom 13. März 1875, Tableau 3, Serie v). Tie Regimenter werden von einem Oberstiieotenant geführt. Tie Cavallerie in Algerien und Tunis bc- nebt demnach gegenwärtig aus 4 Regimentern Chasseurs d Asrique zu 6 Escadron» und 4 Regimenter« Spahi», eben- soll« zu 6 E-cadron», in Summa 8 Regimentern.
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