Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188608274
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860827
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860827
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-08
- Tag1886-08-27
- Monat1886-08
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.08.1886
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. UrLaclion und Expedition Johanne-gasfe 8. Zprechftundrn der ltedact,»»: Vormittag» 1l>—13 Uhr. Nachmittags 5—6 Uhr. xtn du -m-i-b» e>»gei«ndtrr M,»uicrirle «acht -4 du N«dacn«n nicht »e»4>ne»ch. Annabwe der für »te nächstsolge«»« Nummer beftimmten -ns erate an Wochentagen hts S Uhr Rachmitta««. a I, Sann- und -rfttagen früh di« v,v Uhr. 3n den Filialen für Jus.-Ilnnahme: Otto Stemm. Universitälsstrahe 1. Laut« Lösche, Kaihariuenflr. 28, p. nur di» '/,» Udr UriMtrIagMalt Anzeiger. Lrgan für Politik, Localgeschichte, Handels- nnd Geschäftsverkehr. Auflage 1V,VS«. Äbounrmrnigpreis Viertels. 4'/, Mit. mcl. Bringerlohn 5 Mk., durch di« Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 30 P'. Belegexemplar 10 Pf. Gebünren >ür Extrabeilagen (in Tagcblatt-Fornmt gesalzt) ohne Postbesörderung 50 Mk. »>t Postbesörderung 80 Ml. Inserate Sgespaltenr Petitzeile 20 Pf. »rSger« Schriften lau« uns. Prei-verzeichaiß Tabellarischer u. Ziffernsatz nach höhrrm Tarif Ekklamrn unter dem Redaktion-strich dir «gespalt. Zeile 50 Pf, vor denFoniiliennachrichten die ggespallene Zeile 40 Ps. Inserate sind sie»- an die Exprditian zu senden. — Rabatt wird »ich« gegeben. Zahlung praevuinernv'lu oder durch Post- Nachnahme. L3S. Freitag den 27. August 1886. 80. Jahrgang: Amtlicher Theil. am 24. August in Reni, also aus russischem Gebiet, an« Land I Gefahren für die Ruhe auf der Balkanhalbinsel drohen, I gestiegen ist und sich nach Oesterreich begeben hat und zwar, labgesehen von Bulgarien, von Serbien, dessen Rüstungen wie ausdrücklich hinzugefügt wird, nicht al« Gefangener. I gegen Bulgarien trotz der geschehenen schroffen Abieugnung "" ist zweifelhaft, wie dieser Zusatz aufzusasseu ist: ob er sich I offenkundig sind. Eingestandenermaßen verwandeln die Serben aus die Weiterreise zu Lande bezieht, oder ob der Fürst I die vorläufigen Befestigungen bei Pirot in bleibende und con- i schon am Bord feiner Yacht frei über seine Person l rrntriren ihre Truppen an der bulgarischen Grenze. Königs > verfügen konnte. Die Aufklärung nur garten unvermeidlich und würden die „Befreier" von 187? ein paar Hundert der „Befreiten" niederschießen müssen." Wenn nicht Alle- trügt, ist es so weit gekommen, wie wir vermuthet hatten: die militairische Gegenrevolution in Bulgarien ist nicht nur versucht worden, sondern allem Anschein nach völlig geglückt. — . , . ., ^ .... ü Wenn die dem Fürsten ergebenen Regimenter offen Vorgehen, Da e« wünschenswert!, >st, daß dem-katioualfesttage I auch schon "'U Bord seiner Yacht frei über felne Person I rentriren ihre Truppe» an der bulgarischen Grenze. Kötttg I ,g Ed höchst wahrscheinlich auch die ganze übrig« Armee, Deutschlands, dem 2. September, in unserer Stadt auch I vnl'ugen konnte. Die Aufklärung de« Sachverhalt« ist erst I Milan hat seine Reise nackt Pest aufgeschoben, und die Stim-1 soweit sie zur Zeit noch schwankend ist, diesem Veilviele ?zu erwarten, wenn der Fürst Zeit und Muße gesunden I niuug in Belgrad wird al« eine dem König sehr ungünstige I folgen. So versöhnend es auch Angesicht- der beispiellosen habe» wird, sich selbst darüber zu äußern. Räthselhast I geschildert. Aus Griechenland liegen keine Nachrichten vor, I Schurkerei der Verschwörer in Civil wirken mag, daß wenig- bleibt eS vorläufig, wie e« möglich war, daß erst vier volle »aber eS ist selbstverständlich, daß die neue Wendung der Dinge I stenS in der bulgarischen Armee soldatisches EhrgesM steckt, so Tage nach der Katastrophe in Sofia eine positive Mittheilung I in Sofia auf den Gang der dortigen Entwickelung auch nicht I'""8 "w" zur Zeit zu liege» schelnen. mit über da« Schicksal de« Fürsten in die Oefsentlichkeit drang.! ohne Einfluß bleiben kann. Rußland hat durch seine Umtriebe I Mauder ^ft,nes Tb, mles vettustta^ wurd«^ wett er^stcki Auch ,n Rußlaud hat man sich nicht bee.lt den sehr! in Bulgarien dafür gesorgt daß die Ruhe ausd-rBalkan- ^„^ujssschenAnsprüch!,, im Orient hind!rl!ch erwies,'ist n°türl!2 berechtigten Wunsch um AuSkunsl über Aufenthalt und Lage I Halbinsel auf längere Zeit hinaus wieder gestört ,st. oder>und nachdem Rußland es aus sich genommen hat. eine schmutzige dcS Fürsten zu befriedigen, erst 24 Stunden nach seiner I glücklicherweise ist daS allgemeine Friede,'Sbedürsniß in Europa I Revolution anzuzelleln und zu bezahlen, wird e» zu dem Vorwurf Landung in Reni hat man es für nöthig befunden, das I groß genug, um durch derartige Vorfälle nicht auS der Fassung I nicht leicht auch »och den Spott darüber hinnehmen wollen, daß Ausland davon in Kenntniß zu setzen. I gebracht werden zu können. * I ihm der Aiischlag mißglückt, die Beute de- Frevels entgangen Wenn auch über di« Entstehung der russenfreundlichen . ' . ... . ! i» Dunkel gehüllt bleibt, so . U-ber di-V°rgäng-inBu l k' ° ^ " k-errs-bt noch ^^Tiuppen ^-.Aarien^ '^s'-Dam^^wären E Möglich. »st doch so viel klar, daß sie nur möglich war durch die Treu-1 oer dem dürftigen Nachrlchlenmalerial, welches lis zur S « I Verwickelungen, die, auch wenn sie die Großmächte unberührt lasten losigkert einer großen Anzahl Personen, welchen der Fürst I vorliegt, und bei den oft sich widersprechenden 'Nachrichten. I würden, doch j„, Orient selbst einen so weilen Herd erfaßen würden, sei» vertrauen geschenkt hatte. Einen Fürsten, an welchem I welche der Telegraph verbreitet, in vieler Beziehung ein so I sie ein große- Elend herbeiführen müßten. Rnßland hat da- das ganze Volk mit Liebe hängt, können nicht vier Officiere > öemcrkenswcrtheS Dunkel, daß cS kaum möglich ist. sichere I Jntriguenspiel insolge der zum Siege gelangten Gegenrevolution Nacht» au« dem Bette holen und als Gefangenen fort-> Schlüsse zu ziehen. Umsomehr ist eS geboten, alle Vorgänge I nicht gewonnen; ob e-nun zum Kriege greift — da« ist die Frage, führen. Diese Mordgesellen wären, wenn die Äevölkermiq I sorgfältig zu registriren und die Hoffnung nicht aufzugeden.uordec w,r stehe» Immer unklarerwirddie Rolle.die Karawelow Hauptstadt das Herz aus dem rechten Fleck gehabt c» werbe ... kurzer Zeit gelingen, aus niedlichem Wege -inen b" d°.n 'i-usich gespir i Au,°ngS als der Anst.ster und n». I Äustani^ in 1KNK11 Mieder 1 ^"0^ülljc1)e Urt)eber des Berratbs genannt, verschwand äußerlich ein festliches Gewand gegeben werde, so richten l wir an die Bewohner -unserer Älatt daS Ersuchen, an diesem Tage die Gebäude in würdiger Weise mit Flaggen schmuck zu versehen. Leipzig, den 24. August 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tro^iiblin. Henlschel.! Manlilmchimr. Sämmtliche städtische verwaltungS» und Caffenexpeditionen! bleiben am 2. September geschloffen. Leipzig, den 24. August 1886. Der Staitz der Stadt Leipzig Or. Tröndlin. Henlschel. I VetiänMachuT DaS Befahren de- Weges zwischen dem ehemaligen Frank furter Thore und dem Neue» Sct'iitzenkause am 2. September! während der Zeit von —5 Uhr Nachmittag« wird für Fuhrwerk jeder Art hiermit untersagt und wird der Fährver kehr während dieser Zeit aus de» Weg vom Kuhthurme nach Lein Nene» Schützenbause verwiesen. ! . Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 20 l sunden. aus welche der Fürst seine Hoffnungen für die geahndet. I Zukunft gesetzt hatte. Die Zöglinge der Junkerschul«, also Leipzig, den 21. August 1886. I nach unserer Bezeichnung die Eadelten oder KricgSschüler be- Der Rath der Stadt Leipzig. I theiliglen sich an dem Aufstande. Fürst Alexander hat diese vr. Tröndlin. Henlschel. I Iunkerschulc bekanntlich zu dem Zweck begründet, um die SeSentliche Sitzung -er Handelskammer I dürch^^lgZsch-'ÖiLr/"» Nen^di- Iuüklr bLeu Mont»!,. Sri, :ro. Aunnft 1886, NächWitragS 6 Uhr. I den Stamm für da« vom Fürsten selbst herangebildeke in deren Sitznugssaalr, Neue Börse. 1. I bulgarische Osficiercorps der Zukunst. Wenn sich sogar m Tagesordnung: I diesem vom Fürsten mit besonderer Sorgfalt gehegten Kreise -V « -- . ,, - „ , .« . I Geist de- Aufruhr« regt, wenn die im Kampfe gegen die 2. Bericht des HandelsgeietzgebungS-AiisichussrS über daS Gesuch — der Hauptstadt daS Herz aus dem rechten Fleck gehabt I c« werbe », kurzer Zeit gelingen. e>„, ,uetUcheu. 2vege I . hätte, sofort unschädlich gemacht worden, bevor sie noch I erträglichen Zustand in jene» Balka»gcbwtc>. lu.eder herzu- l ^ wÜchi ttv^ wieber als ^auvt der Zesi gehabt hätten ihr Vorhaben auszusühren. Statt stelle». — Wir geben zu.,ächst e>>»ge Stimmen ->uS ter! Ne^erun;? au" I.at nun d, dessen haben sie aber gerade bei Denen Unterstützung ge-1 Bereuer Presse wieder, ^as osstciose Wiener „fremden-1 Er^karawclow »nter den Verschworenen an erste Iblatt" schreibt aus Anlaß der Vorgänge in Bulgarien: Bon welch hohem Interest« und welch intensiver Bedeutung ! sür Bulgarien die weitere Ennvicklung der Ereignisse »ninerhiu sein muß, so dar, doch jetzt bereits mit Rücksicht aus d.e schon ge machten Wahrnehmungen d.e Zuversicht auSgisprochen werden, daß auch die neuesten Ereignisse aus das Ursprungsgebiet eingeschränkt bleiben. So wie der Putsch vo» Philippopel und der in der Nähe unserer Grenzen geführte serbisch-bulgarische Krieg ohne eine er plötzlich neuen, die velt erster Stelle »annle, oder hat Karawelom die offene Mittliat verweigert, um sich nach beiden Seite» hin möglich zu halten? Auch auf diese Frage ist zur Zeit keine Antwort möglich, wie überhaupt alle Nachrichten widerspruchsvoll sind. Die neue Regierung wird wohl den Tele graphen zur Mittheilung de- wahre» Sachverhalts recht au-girbig in Anspruch nehme». des Marke», und Muslerschutzveretns deutscher Tabackindustricller, ^ die Verbesserung Ses Mnrkenschntzgrsetze« betr. Serben errungenen Lorbeeren nicht einmal so lange dem ver welken widerstehen konnten, bis die während de« Feldzuges I * Ob Fürst Alexander nach Bulgarien zurückkehren Störung des allgemeine» Frieden» und" der Beziehungen der I wird, bleibt natürlich abzuwarten. Meldungen au« Sofia Machte uuler einander ihren Abschluß gesunden habe». ebenso I besagen, die ganze bulgarische Arm« sei gegen die Staat»« wird we neueste Phase der bulgarische:, Gerichte reue Frieden--1 u,„wälrunq. Beide Bataillone, welche Alexander gefangen zuvers.cht nicht erichüitern können welck>e au, >-^»t>g-'. Garautt-n ^hmen. wurde» zur Waffenst.eckunq gezwungen. All-Städte beruht. DaS feste Buudmk rmt Deutschland und die freundschast-1 - * . ' lichen Beziehungen beider Staaten zu Rußland haben ja für uns I offenem Aufruf und gegeii^dre provisorische Regierung. und sür Europa die große Errungenschaft gebracht, daß die Störungen I v ^rl,ou)^, 'Schumla und Slstowa tele- 3. «ciichle d.s'Pekkehec-Au-schusse- über » die Zulchrist der I ^rhaiidencii Cadette» den OsficierSgrad erreicht halte», dann I Burgjchaslen des Friede»- nicht bei d » kleine» Völkern und I graphirtcn nach Bukarest, wo sie den Fürste» Alexander ver. Handels- und Gcwerdckammcr zu Cheuiuttz, die Einrichtung I bulgarische Armee auch keine Zukunft. Das Erwachen I ihr?« Launen zu suchen stad, sondern in dem scsten Willen der I »»utheten, und versickerten denselben ihrer Treue. Zahlreiche > iner ausgiebigere» Eiseabahn»erhtnd»»ng »wische» Etzemnit» I deö »lilitairischen Geiste« in ver Provinz, insbesondere in I Labineie, ihre gegenseitigen Interessen zu wahren und sich über die-j Bulgaren, welche nach Rumänien kamen, erklärten sich si und Leipzig betr.; b. das Gesuch der Handels- und Gewerbe-1 Ostrumelieu, hat zwar schließlich den AuSschiag sür das I selben zu verständigen. Welche» immer die vom rein menschlichen kamnier zu München. de» nene« Lclrgraphentarif betr. I Erstarken der Gegenrevolution gegeben, aber die Thatsache, I Geiühle eingegebenen Betrachtungen über das Schicksal des Fürsten 4. Bericht des Bank-, Münz- und Bürsen-Au-schusseS über deal daß die Junker sich mit den Verschwörern verbunden haben I Alexander sein ml ,en, und welch nene Ueberraichungen immerhin Entwurf einer neuen Vörlen-Lr»«»»,. I wird dadurch nicht ungeschehen gemacht, und e« wäre ein ' ^ - - o- Ei',7 «.»laneu größter Seibstverleugnung und Hingabe an die Äuleihc ^ ^ ° ^ «--kosten »er Börse anszunehmende I Interessen des bulgarischen Volkes, wen» Fürst Alexander nach Hierauf nicht-öffentliche Sitzung. ! lv^n Ersabrungen sich bewege» lasten sollte, nach Sofia zurück- sj» 1 zukehren. Die Lust, ein solches Volk ferner zu regiere», ist ÄtbltNELEIkl. -ihm gründlich verleidet worden, und Niemand könnte eS ihm drs unberlchenbar- Bulgarien dem europäischen Publicum bringen kann — die Rückwirkung oller Vorgänge aus bulgarischem Boden aus das übrige Europa kann nur von dem Standpunkte jener Ein tracht unter den Großmächken io Betracht gezogen werden, welche 1 das wichtigste Interesse der Völker — die Wahrung de« allgemeinen Friedens — bisher mit solchem Glücke vor jeder Benachlheiligung geschirmt hat, und welche erst in diesen Tagen i» Gastein eine neue Bulgaren, welche nach Rumänien kamen, erklärten sich für den Fürsten. — Ueber den Fürsten selbst schreibt man der Berliner „Post-: Fürst Alexander ahnte wohl selbst, daß er sehr nahe vor einer Katastrophe stand. Seine Briese an seine Verwandten gaben, wie man erzählt, schon seit längerer Zeit seinen Befürchtungen im Vorgefühle des Kommende» Ausdruck, auch die Mittheilungea seiner deutschen Umgebung an Verwandte und Kameraden in Deutschland. Er unterlag dem persönliche» Haffe des Zaren, der vielleicht durch ym. de» militairischen Ruhm, de» er sich in heißer, offener Feldschlacht «»»rvul iym grunviilp oerieioer woroen, uno uciemano ronnre cs ipm , «riw'imr qai, uoo ivelmc cr,r in o,e,cn ^agcn ,» wai-ein eine neue » Einigen hatte noch erhöht wurde Fürst Alcrrnder hotte e» oft Die hiesigen HaudelSfirnicn und Gewerbtreibeudeu werde» ersucht. I verdenken, wenn er Bulgarien auf Nimmerwiedersehen den I B-krältigung erfahren hat, uns.wenn auch mit Th-ilnahme,«Freunde' ausgesprochen, daß Alexander III. nicht mehr da durch Schließung ihrer Gcschästslocale am 2. September d. I. zur I Rücken gewandt hätte.^ Zunächst ^st die Freude darüber am ^ f^er ohne Besorgniß aus die Wechselsalle der TageSgeschichte blicken ^ ^ jhn sein wü^de, wa» sein hochherziger Beschützer und wohl Feier des Nalionalscstes beizutrage». Leipzig, den 26. August 1886. Tic Hanvelskauimer. Or. Wachsmuth, Vors. vr. Gensel, S. Tie Lewerbekamwer. D. A. Oe hier, Bors. Herzog. S. Platze, daß der edle Fürst nicht Mördcrhänden zum Opfer gefallen ist, wie das schon vielfach befürchtet wurde, weil andernfalls keine hinreichende Erklärung deS vollständigen Ausbleiben- jeder bestimmten Nachricht über sein Schicksal vorhanden war. E« scheint, daß die Werkzeuge tcS Ministerium« Hankow sich ihrer Auftraggeber würdig gezeigt und den pursten vier Tage lang von jedem Verkehr mit der Außen« 1 well vollständig abgeschlossen haben. Ueber die Zustände in Sofia fehlt es vorläufig auch noch Verdingung der Lieferung eines «rückcngeläuder«. Beim Umbau der Wyhraslutbbrücke bei Wolstitz, 3'/, Kilom. vom Bahnhose Jrohburg entfernt, sind 84'/, Meter fchmiedeeiserur« ^ Geländer im Gewichte von etwa 172g Kilogramm bi» zum I an verläßlichen Nachrichten. Die Meldung der „Neuen Freien 20. Oktober v. anzulieser» und binnen 14 Tage» auszustellen. I Presse" von der Wiedereinsetzung d-S Ministerium» Karawelow 2'° Bedingungen h.-rsür und d.e Beschreibung , des Geländer-1 jst «och unbestätigt, die letzten Depeschen sind auS Konstantinopel ..-!.ms.'i-P»n!"U!h«L:LNL§,.LL I b.s zum 11. Scpicmber d I. nicht ersolgi. ' i Kalasat erhalten, also von derselben Stelle, von welcher I ^ Leipzig und Borna, am 26. August 1886. ! auS die „Allgemeine Zeitung" ihre Telegramme Uber die Fahrt! ° ^b-«!>.^rak;cu- u. W-ff.rda«- «ö»i,I. vau»-r»-lt-r-i dn fürstlichen Yacht nach Reni bezogen hatte Sicher ist nur mEnegrinische Po^ea vereidigt. D«r Bamr Mihalow^errieth dE läßt. Die „Neue Freie Presse" schreibt: Schon am 22. Mai d. I. wurde übrigen» über einen gegen den Fürsten Alexander und den Minister Karawelow geplanten Staatsstreich berichtet. Der ehemalige russische Hauptmaaa Nabukow war die Seele dieser Verschwörung. Er bereiste zusammen mit montenegrinische» Geistlichen Ost-Rumelien und Bulgarien, um die Nothmendigkeit einer Wiederversühnung mit Rußland darzulege». Gleichzeitig versprach Nabukow den Griechen und Türken, seine Partei werde im Falle ihres Siege- die von Karawelow unterdrückte nationale Gleichberechtigung der Nichtbulgaren schützen, 'n der Nacht vom 17. aus den 18. Mai versammelten sich im ,ause eines hervorragenden Milgliedes der russischen Partei, eines gewissen Garuaow in BurgaS, acht Verschworene, darunter Nabukow, Mi Griechen und drei Montenegriner. Der Fürst sollte zwischen ido- und BurgaS überfallen und wenn möglich lebendig gefangen -uspccttoil Leipzig l. Michael. Borna Tieross. VerSrigernng. Montag, den 30. August 1886, Nachmittag« 1 Uhr sollen in der Sperling'schen Rrftauratiou in Bors-orf 1 Pferd (Schimmel, Wallach), 1 dergl. (schworzbrauner Wallach), 1 dergl. (braune Stute), 3 Pferdegeschirre und 1 großer Lastwagen (vierzoll.) meistbietend öffentlich versteigert werden. Grimma, den 26. August 1886. Ter «rrtchtsvollzieher des Königl. Amtsgericht». Wolf. Schulhausucubau dkr Äadt runzenau. Die Maurer-, Zimmer- und Steinmetz-Arbeiten für den Schulhau-neuban zu Lunzen-u sollen vergeben werden. Die Blanketts sür die einzelnen Arbeite» können bei den Architekten, den Herren Pfeifer und Häntzrl in Leipzig, gegen Zahlung der Lopialien entnommen werden. Die Zeichunge« und Bedingungen sind bei den genannte» Herren Architekten rinzuiehen, letztere liegen auch bei dem hiesigen schul- Vorstand zur Einsicht auS. Lunzenau, am 25. August 1886. Ter Echulvorftau». Hosfmann. Aufgebot. Die verwtttweli Frau Gerichtssecretair Langhammer, Angnfte geb. Fiedler, in Muhlhausen i/TH-, vertrete» durch den Iustizrath von Basedow in Dessau, bat die Todeterklärung ihre- Vater«, de- am 20. Mai 1805 zu Dessau geborenen, »uletzl in Lützen wohnhaft gewesenen Seifensieder- Lrberecht Wilhelm D-otb Gustav Fiedler beantragt und e« ist Ausgebolstermm ans den 24. Junt 1887, vormittag» 11 Utzr. an hiesiger GerichiSftelle oaberaumt. Der Seifensieder Leberecht Wilhelm. David Gustav Fiedler wird ausgesorderi, sich spätesten- in diesem Termine zu melden, widrigen- soll» derselbe sür »odt erklärt und sei» Vermögen de» sich legiti« mirendeu Erben au«geanttvortet werden wird. Lützen, den 12. Auaust 1886. Königliche« Amt»-«ertch». 1. «bttzlg. Nichtamtlicher Theil. Die Ereignisse in Bulgarien. daß in Tirnowo eine neue Regierung unter dem Borsitz de» > Bkrschwöcuag. und alle Theilnehmer wurden verhaftet. Gegen die Kammerpräsidenten Stambulow gebildet worden ist. welche I Verhaftung Nabukow'», de- Sohne» eines frühere» russischen Justiz, den Obersten Mutkurow mit dem Oberbefehl über die Armee I minister-, protestirlc die russische Gejandtjchasr, woraus dessen Frei, bettaut und ihm zugleich die Civilgewall übertragen hat. I lassung erfolgte Der Aufruf der neuen Regierung ist sehr energisch gehalten und bedroht Jeden, der sich ihr nicht fügt, mit dem Stand-1 esov Bon dem Theilnehmer an der Verschwörung Zankow entwirft daS „Neue Wiener Tageblatt" nachstehende Schilderung: Zankow ist ein älterer Herr, denn noch unter Sultan Mah- mud's Regierung wurde er 1827 zu Sistov geboren. Nachdem er recht. Besonder« sympathisch ist der Schluß de« Ausrufs, welcher da« bulgarische Volk zum Schutz von Krone und Vaterland gegen die verräther aufrust, welche den Helden-,, ^ ^ -n ,, «... müibiaen ael ebten Fürsten vom Throne Niirre» wolle» Diese I ^de a und Kiew studirt, vollendete er auf der Wiener Nmversftüt ^w.we w.^ .„ h l'''"- Studien. Hier gab er in der Mitte der fünfziger Jahre eine Sprache wird dem schwer geprüften Fürsten lllexander wohl-1 Grammatik heraus und verüffenlüchte auch einige Ibun, aber ob sie ihn veranlassen wird, sich nochmals al«' - - ' . --- Opfer von elenden Lerräthrrn preiSzugebea, daS wollen wir ! abwartcn. Die türkische Regierung hat Angesicht« der neuen Ver, > Wickelung eine ungewöhnliche Energie an den Tag gelegt. Sie hat die Entwaffnung der Redislruppen eingestellt und die erforderlichen Maßregeln ergriffen, um Makedonien gegen lleberraschungk» zu sichern. Bulgarien bleibt sich so lange selbst überlassen, bi« die Mächte ihre Entschlüsse gefaßt haben. Auch Rußland verharrt in seiner bisherigen Zurückhaltung, I Fürst Alexander nahm obwohl e« nickt an Stimmen fehlt, welche zum Einmarsch in I kurzer Zeit sah er sich Streitschriften, in welchen er sür die Befreiung seines Vaterlandes vom türkischen Joch und der pbanareotischen Herrschaft plaidirie. Nach der Beendigung des sranzöfisch-österrelchlschen Krieges suchte Zankow Napolon III. sür seine höchst,cgendcn Pläne zu begeistern. Bergeben». So mußte er denn in türkische Staatc-dienste treten, um wenigsten- eia klein Wenig da- schwere Loo- seiner Stamme-geuossen zu mil- der». Nachdem er Adlatu« des Pascha Muiessariff von Barna und dann de- Bali vo» Rusischuk gewesen, trat er mit Mr. Baring und durch diesen mit Gladstone in Verbindung und vublicirte einen Protest gegen die in Baiak angeblich verübten Türkengreuel. Der Zankow in sein Labinel, aber schon nach Bulgarien aussordern. Nach der balbamtlichen Aeußerung !dcS „Journal de St. PSterSbourg" und der damit zusammelz- treffeiiden der russischen „St. Petersburger Zeitung" ist ein solcher Gewaltakt jedoch nicht zu «warten, sonder» cs scheint, daß man Bulgarien zunächst sich selbst überlassen will. Mit den von russischer Seite genannten Caiividatcn sür den er ledigten bulgarischen Thron, den, Prinzen von Oldenburg und unlerschreiben. E» war die» in den Ociodertagen des Jahre» 1880. Dazumal hatte Oesterreich di« Präsidentschaft über die in Galatz tagende Donau-Lommission angestrcbt. Bulgarien, welches als „Sinuser'-Staat an der Lonsercnz theilnahm. hatte vcrlvrochen, seine Stimme zu Gunsten der österreichsschen Präsidentschaft abzu- geben; aber al- es zur Abstimmung kam. da gab Kiriak Zankow, der Bruder de« Minister-, sein Votum ab, „daß seine Pfllcht'al- bulgarischer Patriot ihn, nicht erlaubt habe, anders al« gegen Oester- stimmen"^ Gras Khevenhüller protestirle zu Sofia, und da« dem Herzog von Leuchtenberg, hat e« zunächst gute Wege; vor I reich zu sti allen Dingen bleibt abzuwartc», ob Fürst Alexander Neigung I Resultat war die Entlassung Zankow'» an» dem Staatsdienst. Frei zur Rückkehr verspürt oder nicht. I lick versüßte ihm der Fürst die Pille dadnrch, daß er einige Monate Der Vorschlag der türkischen Regierung. Zur Adwendung N/Sma,.m?nn"ha.ke°sich , ber Anarchie m den bulgarischen Stabten den Belagerung-» I schon al- offeakundiger Feind de- Fürsten proclomtrt, und von einer zustand zu erklären und während desselben dl» Regierung des ^ j» n»eaig biegsamen Natur war auch zu erwarten, daß sei»« Feind wollender Oheim Alexander H. war. Als er die Nachricht von dem jähen Tode des Kaisers empfangen hatte, kam nächst seiner Schmerzen-Lußerung über den Oheim der Gedanke zum Ausdruck, daß dieser Tod einer der schwersten Schicksalsschläge sür Bulgarien und seine Sache sei. Die Ereignisse haben ihm Recht gegeben. Und wenn der Fürst in den letzten Jahren von einer Reise nach dem Westen in sein Land zurückkehrte, so geschah dies nicht ohne bange Befürchtung. Doch war er gefaßt, wie er überhaupt allen Even tualitäten mit Ruhe und mit Muih entgegcnsah und in klarer Voraussicht, daß er eines schönen Tages die Grenzen deS Lande» al- Prinz Alexander von Battenberg verlassen würde, vor sieben Jahre» dahin gegangen war. Nichts konnte ihm von seinem Bor. haben abbringen, selbst nicht die Möglichkeit der Wiederholung eine- in der Geschichte jenes Landes nicht seltenen BorkommnisseS, daß man die Hand an ih» lege» würde. Er hatte Lourage und da- schöne Vorrecht der Jugend, da» Vertrauen in sein Glück. Allerdings hat ihm ba den Rücken gekehrt. Wenn man auch in Berlin au maßgebeudrr Stelle und in siaalsrechilicher Ausfassung de- Vertrage- vou Berlin den Fürsten nach seinem Einzug in Philippopel als Rebellen be- trachleie, so fand er doch nach seinen kriegerischen Erfolgen selbst in den Kreisen unserer höheren Officiere, von seinen früheren Kame raden gar nicht zu sprechen, so viel Verehrer und selbst Bewunderer seiner sich ganz und voll eiasetzeuden Persönlichkeit, daß diese Sym- palhicn auch dem Prinzen Alexander von Battenberg verbleibeu werden. Wenn polnisch der Battenberg« uns auch nicht- angcht, so wird uns das nicht hindern, unsere deutschen Sympathien seiner Persönlichkeit zu erhalten. * Ueber die Haltung der Türkei wird au-sührlichcr au« Konstantinopel, 24. August, gemeldet: DaS Rundschreiben, welches die Pforte anläßlich der bulgarische» Ereignisse an ihre Vertreter im Auslande richtete, sagt nach Erwähnung dieser Vorgänge: Die Psorle, welche diese» Ereignissen gegenüber nickt gleichgiltig bleiben konnte, Hai an Gaddan Esendi das nachfolgende Telegramm gerichtet: „Be, der Unkenniniß. in welcher sich die kasserliche Regierung über de» Grad der Legalität des Actes befindet, der de» Fürsten plötzlich seiner Würde beraubte, bedauert sie dieses Ereigniß, und falls die Nnbe bis zu dem Augenblicke, wo die kaiserliche Regierung in der Lage sein wird, die Situation nach vorgängigcm MkinungSailslausch mit de» Mächten zu entscheiden, sei es in Bulgarien oder Rumelien, gestört würde, werden alle Diejenigen, welche die Urheber hiervon sei» sollte», hiersür die Verantwortung zu tragen haben. Theilen Sie dies den Personen mit, welche die Macht in Sofia in Händen haben." Da« Rundschreiben fährt sodann fort: Indem Sie von dem Borangeschickten dem Minister der aus wärtigen Angelegenheiten Mittheil»',ig machen, betonen Sie den Wertb, welchen wir iin allgemeinen Interesse daraus legen, un» nicht von jener Linie de- Brrkalirns zu entfernen, die sich die Pforte feit dem Beginne der rumelischen Frage vorgez.'ichnet hat: »ämlich, in jener, soeben in die obangesührte neue Pdaie eiugctreienen Frage im Einverständnisse mit den Großmächte» zu handeln und zu entscheiden. Unter Mitwirkung eben dies« Mächte wünschen wir die Sachlage wieder in einen normalen, den interuationaleu Ver pflichtungen eotsprecheuden Stand zurückzuführea. Lande« selbst in die Hand zu nehmen, hat so viel für sich, I Ichast eiue nachhaltige sein werde. Dragan Zankow hat sich im daß die Mächte sür den Fall der Aufrechthaltung der Thron-1 Vergleich mit anderen Leuten Alexauder's wenigsten» dnrch eine enlsagung de« Fürsten tbm voraussichtlich ihre Zustimmung I ehrliche Gegnerschaft ausgezeichnet." Leipzig, 27. August 1886. * Daß zu den Gegenständen, mit weichen sich der Reichs tag in seiner nächsten Session zu beschäftigen hat. die Er neuerung de« MilitairseptennatS gehören wird, kann kaum einem Zweifel unterliegen. Freilich läuft da« bestehende * Ueber die Au.sichten der Gegenrevolution wird der I S^mnatersi am 3.Mär-l888 ab "ndw°nkünnt-s°nach Besnchde« Fürsten Br-marckin Franzensbad be.». Minister I Zeitung" °u, Berlin, 24. August, j ^"^^Z^ung dwser AngelegÄ.^au^ d"-W?ter' v Gier« stattsände. man wlttd« darin eine Gewähr dafür er. I'' I ftwon >887/88 nicht lhunlich ist, weil i», Falle der Ab- Llickc,'. daß Deutschland. Oesterreich und Rußland über Auf-stelle - .cküaut^dw Verschwärung rwn «lddia uur dauu haben, I l-hnung alSbann die Zeit fehlen würde, aus« Neue an das erlheilen werden. Wesentlich zur Beruhigung der aufgeregten Geinüther würde e» beittagen, wenn der in Au-sicht gestellte ru« St. P«ter«burg datirte Meldung, daß Fürst Alexander I standen sind. Die wichtigste der heule vorliegenden Nachrichten ist die I rechthaltung de« Frieden« auf der Balkanhalbinsel einder-1 wenn? etwa eiue EitiKrssche ^g»revöl^on'"»em,chi oderHrwcht I Dolk zu appelliren und mit einem andern Reichstag da» Ge würde. Für diesen Fall wäre der Stnmarsch der Russen noch Bul-1 setz zu vereinbaren. Man würbe wohl auch Scheu tragen,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite