Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188609027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-09
- Tag1886-09-02
- Monat1886-09
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1886
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erscheint täglich früh 6'/. Uhr. Urdaction und Lrpkdition IohanaeS-iastr 8. SprrchKundrn der Nkdaüui». BormitlagS 10—12 Uhr. Nachmittags 5—6 Uhr. j Ul t» NUSzat, n»^riandtrr Mauulcr,»,« m»»t ß» tl« »Ikd««lon nicht »ertüldllch. «nnabme de, für »i« nLchftf«l,«»tze Nummer bestimmten Inserate an Wochentagen bis 3 Uhr Nachmittag«, ui» Loun- und Festtagen srütz dis '/.S Uhr. In den Filialen für Ins.-^nnahmr: Otto Klemm, UniversitätSstraße 1. Louis Lösche, Katharinens"- nur bis '1.3 U' Ameiger. ... or. Organ für Politik, Localgefchichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auslage IS,«so. ^donnrmenlsprri« virrtelj. 4V, Mli. incl. Brniqcrlobn 5 Mk., durch die Post bezogen 6 Mt. Jede einzelne Nummer 20 Ps. Belegexemplar 10 Ps. Gebüoren für Extrabeilagen lin Tageblatt-Format gesalzt) ohne Postbesürdernng 50 Mk. mit Postbesörderung 60 Mk. Inserate 6gespaltme Petitzeile SO Pf. Gröbere Schriften laut uns. Preisverzeichnis Tabellarischer u. Mernsatz nach hühermTarif Ktllamrn anter dem RedactionSstrich die Sgespall. Zeile 50 Ps., vor denFamiliennachrichten die 6gespaltrne Zeile 40 Pf. Inserate sind stet- an die Expedition zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praeuumeranllo oder durch Post nachnahme. ^-45. Donnerstag dm 2. September 1886. 80. Jahrgang: Zur gefälligen Beachtung. Heute Donnerstag, den 2. September, wird aus Anlaß der Sedan-Feier unsere Expedition von 10 Uhr ab geschlossen bleiben. Lxpvältlon <1es I^tzlpLlxer Daxedlattes. Amtlicher Theil. Drllamtmchuilg. Wegen Pflasterung der Fahrstraße über den Doro theen «Platz wird der Eingang von diesem Platze in d»e Eolonnadenstraße sowohl, als auch in die Dorotheen-Straße oom 3. September d. I. ab aus die, etwa 3 Tage währende Dauer der Pflasterarbciten für alle» gahrvertehr gesperrt. Leipzig, den 3l. August 1888. Der Rath der Ttadt Leipzig. L 8736. Ilr. Georgi. Wilttch. Ast. LSui-l. Stichs. Standesamt. Am 2. September d. I. werden nur Vormittags von 8 bi« 9 Uhr Anzeigen vou Todtgeburte» und Tterbefällen entgegen genommen. , Tie in den StandeSamtSlocalitäten befindliche Frtev hofSexpedition und Vasse ist auch nur während vorge- Lächler Zeit geöffnet. Leipzig, den 31. August 1886. Der Standesbeamte. Trinckler. Msc ;n Leixsir. Am S. September bleibt, de» SedanfesteS wegen, die vörse r-- Mayer. Bealschu^L zu Reudnitz. Zu der am 2. 2clHtu,ber »-Ä- vormittag 1» Uhr im Feftsaalr der Reallchkule auS Anlaß de» Sedanseste» stattfiodeudcu Gönner der Anstalt hierdurch ergebenst eingeladen. Reudnitz, den 30. August 1886. Die Nealschulvirectio«. I. B.: I. Burgkhardt. Nichtamtlicher Theil. Zum Ledanfeste. Ganz Deutschland begeht heute zum sechzehnten Male die Feier deS Sieges bei Sedan und des Zusammenbruchs der Napoieonischcn Herrschaft. Mit der Gefangennahme Napoleons HI. war der Sirg Deutschland- über Frankreich entschieden, so große Anstrengungen auch die Besiegten nachher »och gemacht haben, um unS den Sieg wieocr zu entreiße». Ter Krieg ist dadurch um fünf Monate verlängert und die Erschöpfung der Franzosen bis zur Kampsunfähigkeit gesteigert worden, an dem Endcrgcbniß deS Kriege- war nichts mehr zu ändern, die deutsche Einheit war mit der Besiegung dcö letzten HeercS Napoleon'- HI. gewonnen, der französische Ver such, sie zu zertrümmern war mißlungen. So hat denn da- Fest, welches wir heute feiern, die doppelte Bedeutung als Sieges- und Friedensfcst; denn mit der Ausrichtung de- deutsche- Reiches in seiner alten Macht und Herrlichkeit war das Hauptbollwerk deS europäischen Friedens erstanden, an dem die Rachegelüste unserer Feinde nun schon ein balbeS Menschenalter hindurch ihre Schranke gesunden haben. Wir haben nach den Beun ruhigungen deS letzten Jahre« besondere Ursache, da- Scdanscst mit bestem Jubel zu b-aeben, weil wir aufs Nene inne ge worden sind, eine wie felsenfeste Grundlage Deutschland für all: Friedensfreunde darbietel. Die Verehrung, welche der d-mtsche Kaiser in der ganzen Welt genießt, und der woblbegründele Ruhm, welchen die weise Politik unseres leitenden StaatömanneS sich erworben hat, haben cS im Verein mit der Kraft und Schlagfertigkeit de- deutschen Heere« zu Stanoe gebracht, daß Diejenigen, welche den Frieden stören möchten, ihre Absicht nicht auSzuführen wagen und daß alle ihre Pläne an Deutschland- Macht und Einfluß zu Schanden werden. Das Bündniß zwischen Deutschland und Oesterreich hat auch in diesem Jahre die Probe bestanden und ist durch die Ereignisse aus der Balkanhalbinscl und die nationalen Kämpfe der Deutschen und Slawen in Oesterreich nickt erschüttert, sondern, wie die Begegnung in Gastei» am 8. und 9. August bewiesen hat, ist der Bund nur noch inniger und fester geworden. Zu dieser compacten Masse im Herze» Europa- trete» noch England und Italien alS Verbündete, weil sie in dem deutsch österreichischen Bunde die sicherste Bürgschaft für die Auf rechtballung de- Friedens erblicken. Solcher Gruppiruog gegen über können Rußland und Frankreich keine Hoffnung fasten, mit ibren Wünschen durchzudringen, und deshalb bleibt da« Bünd niß zwischen Beiden ungeschlosten, Rußland aber hat zu dem Frieden-Programm Deutschland« und Oesterreich» seine Zu stimmung gegeben. Nach solcher glänzenden Bestätigung de« maßgebenden Einflüsse« der deutschen Politik erhält auch die Feier de« SedanfesteS eine erhöhte Bedeutung, da» deutsche Volk empfindet mehr denn je da» Bedürfuiß. seiner Freude über die Errungenschaften de« großen Völker kampse« zeuseit de» «Heins »-»druck zu gebe» und die vorschnn, p» Preise». daß sie un» durch so zahlreiche und schwere Gefahren bisher glücklich hindurchgesührt hat. ES ist schon oft hervorgehoben worden, daß die Sedan eier niit den kriegerischen Leidenschaften nicht« zu thun hat. daß sie weder eine Kundgebung de« Uebermuthe« ist, noch eine Herausforderung an unsere Feinde in sich schließt, sondern daß sie lediglich einem historischen Gedenktage gilt, daß sie zur inneren Sammlung und zur Ausgleichung der vorhandenen Gegensätze beitragen soll. Wir bedürfen bei unserem scharf ausgeprägten Parteileben eine- Sammelpunkte«, aus welchem alle Parteien, alle Stände einmüthig zusammenstehen können, und einen solchen Sammelpunkt bietet die Sevanseier dar. Sie ist »in Volk-fest im besten Sinne, an welchem Alle theil- nehmen. Hat doch da« deutsche Lol! in Waffen sein Blut gemeinsam vergossen für die große gemeinsame Sache der deutschen Unabhängigkeit von der Fremdherrschaft und der deutschen Einheit. Deshalb verschwindet an dem Sedantage auch Alle», wa» un« trennt, und unter dem deutschen Banner schaaren wir un< zusammen, um der in blutigen Schlachten erkämpften Güter zu gedenken und un- ihre« Besitze» zu freuen. Leipzig hat von jeher eingehendes Verständniß für die Bedeutung de» SedantageS für -utschland- Wohlergehen an den Tag gelegt, die Sedanseier in Leipzig hat kaum ihre- Gleichen in Deutscbla . Aber Leipzig hat auch ganz besondere Veranlassung z. dieser erhöhten Festesfreude, denn hier sind die Hauptkämpse auSgesochten worden um der deutschen Zerrissenheit ein Ende zu machen und um die Sache der Freiheit und de- Recht« zum Siege zu führen. Die Völkerschlacht bei Leipzig im Jahre 1813 war die Morgenrvthe. welche nach der Finsterniß von 1806 bis 1813 über Deutsch^-"' ' ' ' * und bei S-ed^n "",rde v- Geschick heranvra^, -a« Werk zu Ende geführt, welches 57 Jahre zuvor bei Leipzig begonnen worden war. Sachsen bat die Leiden de« Kriege« mehr auSgekostet al» irgend ein deutsche-Land im Dreißigjährigen und im Siebenjährigen Kriege und darum weiß nian auch hier die Segnungen de« Friedens vorzugsweise zu würdigen. Leipzig ist sich dessen voll bewußt, was für Deutschland- Größe und für den Weltfrieden bei Sedan gewonnen worden ist. Es bleibt uns noch übrig, einen Blick auf Frankreich zu werfen als aus du» Land, welches Deutschlands Frieden seit 200 Jahren am häufigsten und schwerste» gefährdet hat. Man kann nicht sage», daß der Rachegedanke in Frankreich in den letzten Jahren an Kraft und Ausdehnung gewonnen hat, denn alle Versuche, die Armee auf einen dem deutschen Heere überlegenen Standpunct zu bringen, haben sich als verfehlt erwiese», der Feldzug in Tonkill hat Mängel der Organisation auf gedeckt. welche zu einem erneuten Angriff gegen Deutschland nicht ermuthigen können, und ebenso wenig ist es Frankreich gelungen. Alliirte gegen Deutschland zu finden. Mag auch Dsroulöde in Rußland Hetzen, mag General Boulanger einen neuen HeereSorganisation-plan i»S Werk setzen, daS Ergcbniß der Entwickelung der letzten 15 Jahre wird dadurch kein andere-. An Zahl sind die französischen Soldaten den deutsche» überlegen, an Schlagsertigkeit, an DiSciplin und an Bildung stehen sie weit hinter den deutschen Soldaten zurück. Nie zuvor ist die Kraft de« deutschen Volke- so vollständig in den Dienst de» Vaterlandes gestellt gewesen wie heute, ivo die gesammte waffenfähige Mannschaft Deutschlands, von den Soldaten angesaogen, welche unter der Fahne stehen, bis zum letzten Jahrgange deS Landsturmes, jeden Augenblick für die Bertheidigung de- Vaterlandes auf den Ruf de« Kaiser« herbeizueilea bereit ist. Die Germania aus dem Niederwald ist das Symbol der deutschen Wehrkraft. In hobeitsvoller Ruhe stehl sie auf dem Felsen am Rhein und blickt nach dem jenseitigen User, stet- aus der Wacht, die deutsche Unabhängigkeit und Einheit gegen fremde Eindringlinge zn wahren und zu schützen. Wir hegen keine Feindschaft gegen die Franzosen, wir wünschen, daß sic zu der vollen Blüthe gelangen, welche ihnen zu er reichen möglich ist, aber wir können niemals dulden, daß diese Blüthe aus Kosten Deutschlands erzielt wird. Wir hoffen, daß wir auch ferner im Frieden mit unseren westlichen Nach barn leben werden, aber wir haben auch den Willen, jedem Angriff mit aller Kraft zu begegnen. In diesem Sinne be gehen wir heute wie immerdar den Tag von Sedan. * Einflüsse der Regierung unterworfen sind. Diese Thatsache führt von selbst zu dem Schluffe, daß in einem absoluten Staate wie Rußland solche Preßäußerungen nur mit dem stillschweigenden Einverständniß der Regierung gemacht werden können. Wäre die» nicht der Fall und würden jene Aus lastungen der Petersburger Regierung nur im Geringsten unangenehm sein, so hätte man jedenfalls sosort eine« jener bekannten Rundschreiben der russischen „Oberpreß-Verwaltung" an sämmtliche Petersburger und Moskauer ZeitungS- Ncdactionen zu erwarten, eine Maßnahme, die gewiß genügen Lindenau, 31. August. Der mit dem heutigen Tag« beginnende Markt hatte, vom schönsten Wetter begünstigt» "ich schon in den Stunden de« Vormittag- eine» zahlreichen Besuche» zu erfreuen. DaS Resultat der am heutigen Morgen angetriebenen Thiere war folgende«: 265 Pferde, 5 Fohlen, 59 Rinder, 4 Schafe, 462 Läuferschweine. 207 Ferkel, 1 Kasten Tauben, 2289 Sack Zwiebeln. — E» ist auffallend, wie schnell Heuer da» Kartosselkraut znsammengesallen und zum großen Theil schon ganz schwarz geworden ist. Jedenfalls ist diese Erscheinung der intensiven Hitze in der zweiten Hälfte Russische preßstimmen. * Die feindselige Haltung, welche schon seit Monaten säst alle nicht direct mit der russischen Regierung in Fühlung stehende Petersburger und Moskauer Blätter gegen Deutsch land angenommen haben, hat in denselben wiederholt zn einer Reihe Auslastungen und Angriffen gegen Alle», was Deulsch ist. geführt, welche selbst den gehässigsten Ausfällen der sra»- zöstsch-cbauvinistischen Presse gegen Deutschland nicht nach stehe» dürften. Diese Haltung der russischen Blätter mußte selbstverständ lich im AuSlande Ausseben und Befremden erregen, weil man dort vergeblich nach Gründen suchte, welch« dies« Feindselig keit der russischen Organe erklären sollten. Von Seiten der Regierung in Petertburg wurde diesen deutsch-feindlichen Änderungen nicht» in de» Weg gelegt, ja einige der Regierung nahes,ehrnde Blätter gaben sogar zu verstehen, daß man nicht in der Lage sei, der .öffentlichen Meinung" Gewalt anzuthun. Diese Erklärung mußte um so mehr verwundern, wett doch sonst Rußland gewiß nicht da« Land ist. wo die Regierung vor der Anwendung von Gewall- niaßregeln eine besondere Scheu empfindet. Alle Well weiß, daß in Rußland kein« oder anr bevwgnngsweis« Preßfreiheit besteht »nd daß die d«ti>» Zeitungen ganz und gar de» wie das Ncdactionen zu erwarten, eine Maßnahme, die gewiß genügen I viele crricvcmung der »nienliven Hitze m der zweiten Hinzle würde, dem russischen Preßchauvini-mu» ein rasche« Ziel I deS August zuzuschreibcn. Doch sind di« Knollen gesund und zu setzen. I mehlig und von der Kartoffelkrankheit hat man wenigsten« AlS die freundschaftlichen Beziehungen der verbündeten I bis jetzt noch nicht« gehört; cs sind im Äegentheil zur Zeit Mächte neuerding» eine greifbarere Gestatt annahmen. wurde I alle Aussichten aus eine gute Kartoffelernte vorhanden, allerdings in Petersburg eine aiiltliche Mitteilung veröffeiit-1 x Nossen. 3l. August. Der PredigtamtScandidat licht, in welcher man behauptete, die russische Regierung habe I Pierling auS Leipzig wurde nach vorausgeganqener Probe- nickt nur nicht« mit jenen Preßäußerungen zu thun, sondern I predigt in einer der letzten KirchenvorstandSsitzungen zum mißbillige selbst dieselben. Man Halle »un Lenken sollen, daß I Diakon»« für di« hiesige Parochie erwählt. — Herr Bahn in einem absoluten Staate wie Rußland Liese Erklärung den > iiosS-Jnspector Seidel allhier verläßt in nächster Zeit sein« chauvinistischen Blättern gegenüber von Erfolg sein würde. I jetzige Stellung und geht zum 1. September o. in gleicher Von einem solchen ist aber bis jetzt nicht da» Geringste zu I Eigenschaft nach Wurzen. — Der Verkehr aus dem hiesigen verspüren. , IBahn Hose wird von Jahr zu Jahr ein regerer, wie nach- Jm Gegentheil, seit dem Ausbruche der Verschwörung in I stehende Zahlen beweisen. 1885 benutzten die Noffener Bahn Bulgarien und den damit in Verbindung sichende» Ereig- 1 221,875 Personen (l884 : 221,843). DaS Gewicht der an- nissen sind die russischen Blätter der erwähnten Richtung I gekommenen und abgcsandten Güter betrug 1885: 778,226 vollends auS Rand und Band gerathen. Ihre Feindseligkeit l Zentner (1884: 654,026 Ctr.). Die Gesammteinnahme richtet sich jetzt in verdoppeltem Grade gegen Deutschland I endlich bezifferte sich 1885 auf 325,971.52 (1884: und Oesterreich, deren Einfluß aus der Balkanbalbinsel. nach I 196,778.34 ^k). ibrer Meinung, gründlich beseitigt werden müsse. Fürst I --- Rschlitz, 1. September. „Ausstellungen haben ihren Alexander von Bulgarien ist diese» russischen Blättern gegen-1 Zweck verfehlt", hört man heutzutage oft sagen und auch in über nichts weiter alS ein willfähriges Werkzeug Deutschland« I unserer Stadt wurde diese Meinung laut, als die hiesige und Englands, ja ein Moskauer Telegramm verkündet bereits, I Gewerbe-AuSstellung angeregt wurde. ES mag etwa« daß Kaikoiv's „MoSkowSkija Wjcdomosti" erklärt haben, der I PZahreS in dieser Behauptung sein, seitdem kein Jahr mehr Wiccerantritt der Regierung in Bulgarien durch Fürst Alexander l ohne große Ausstellungen vorübergehl und eine gewisse AuS« müste von Rußland um jeden Preis verhindert werten. Selbst I stellungS-MÜdigkeil Play gegriffen bat. Aber die kleinen, di« ----- dem allgemeinen Maßstabe Provinzen; sie beschränken men Kreis unv gerade in fraglich eS mit der deutschen Gesinnung mancher in Rußland in I diesem haben sie nach wie vor ihr beacbtcnSwertbeS Ziel. erscheinenden Blätter steht. Daran« geht I Sie zeigen, wa« daheim geliefert werden kann, und sic öffnen deutscher Lvr, '"ich hervor, daß die Sprach- allem I denen die Augen, die da meinen, nur in der Großstadt könne wieder einmal aan» vc,... ' Nationalität ist. Dieses man etwa» Gute« kausen. Hört man nicht jeden Handwerker noch lange nicht das Mcrkma^ . pseudvdcutscken Petersburger Blätter ycw ^ deutsch ge lhuin so wenig etwa- gemein, wie das gleia., schriebe»- Erechenblatt. die Prager „Politik", o»,^ ungarische Regierungsblatt, der „Pestcr Lloyd" Und da wird dem standhaften Fürsten Alexander en. zwetter, „weit yachtheillgerer Sturz" prophezeit. WaS aber unter diesem „nachtheiligereu Sturz" zu verstehen ist. da« fuhren einige Blätter deutlicher aus. Nach diesen ist das Bestehen einer starten russischen Partei in Bulgarien Zweifel- los. »vorüber man sich selbstverständlich in Rußland nur freuen könne. Der Anhang Fürst Alexander'«, fahren diese Blätter fort, bestehe nur aus ehrgeizigen Strebern, die durch ihn ihre persönlichen Ziele zu erreichen hoffe», und auS einem Hausen „politischer Idioten", mit denen gar nicht zu rechnen sei. Bulgarien könne sich unmöglich dem russischen Schutze und Einflüsse entziehen, denn es verdanke seine Existenz ausschließlich Rußland, welche» der Befreiung des Landes von der Türkenherrschast Gut und Blut geopfert habe. Das wüßten alle bulgarischen Patrioten und keiner derselben könne mit der „verrätherischen deutsch- englischen Politik" des Fürsten Alexander einverstanden sein. Diese b >be zur Verschwörung in Sofia und zur gewaltsamen Entfernung de« Fürsten geführt, aber nicht die russische Ne gierung, wie in den deutschen Blätter» behauptet worbe» sei. „Wenn besten ungeachtet", heißt eS in der „Nowoje Wremja", „Fürst Alexander da« Wagniß unternimmt, die Negierung in Bulgarien nochmals anzutreten, so kan» dasselbe für seine Person leicht zn den schlimmsten Folgen führe», welchen er bei seiner Festnahme in Sofia noch entgangen ist." Was unter Viesen Worten zu verstehe» ist, kann man leicht crralhcn; cs wird den rustcnsrcunLIichcn bulgarischen „Patrioten" indirekt der nicht-würdige Rath gegeben, sich in Zukunst nicht mehr auf die bloße Entsernung des Fürsten zu beschränken. — Daß ein solcher, ivcnig verblümter Rath in einem unter russischer Censur erscheinenden Blatte ertheilt werden kann, muß in höchstem Grave überraschen. Auch sonst sabren die russischen Blätter wieder fort, Deutschland und Oesterreich zu demonstriren, daß sie aus der Balkan-Halbinsel nicht- zu suchen hätte», wo die endgiltige Regelung der südslawischen Frage Rußland und den mit ib'in Verbündeten südslawischen Patrioten allein zusallen müßte. Diese und ähnliche Aeußerungen der russischen Presse scheinen im gegenwärtigen Augenblick, trotz der gcgentbcitigen amtlichen Petersburger Erklärungen, gewiß sehr bemerkcnSwerth: jeden falls lasten sie erkennen, was wir vom russischen „VolkSgeiste" zu erwarten haben, wenn cS allein nach den Köpfen dieser L i!cule glnge. Lachsen. -- Leipzig, 1. September. Die Herbst.Rennen zu Leipzig, welche bisher im October abgehalten zu werden pflegten, finden diese« Jahr Sonntag, de» 26.Septembcr, statt unv beginnen Nachmittag 1'/, Uhr, Man bat an be treffender Stelle diese Verlegung deS „Herbst-MeetingS" auch sür sernere Zeit deshalb als nothweiivig erachtet, weil eS wiederholt vorgekommen ist, daß bei Ereignissen, welche die programmmäßig sestgeslellte Zeit veränderten, wie zum Beispiel sogenannte „todte Rennen" unv AehnlicheS, die ein tretende Dunkelheit de» Abend« störend einwirkte. * Leipzig, l. September. Gesuche um Entlassung von Soldaten vom Militair nach 2jähriger Dienstzeit im Interesse häuslicher Verhältnisse müsien jetzt schleunigst bei den OrtSbehördcn angebracht werden, wenn dieselben noch in diesem Jahre Berücksichtigung finden sollen. Dir Reservisten- und DispostlionSurlauber werden nämlich gleich nach Be endigung der Manöver, etwa Mitte September, entlasten. — Die Direction de- Krystall-Palaste» veranstaltet heute zur Sedanfeier ein patriotische» Festconeert unv ein große« Feuerwerk au« dem bekannten Jakob <d Knösel'schen Laboratorium in Plagwitz. ES ist diesmal bei dem Feuer werk daraus Bedacht genommen, daß die einzelnen Gruppen möglichst eine dem Feste entsprechende Bedeutung haben. Da« Eoncert beginnt um 8 Uhr, da« Feuerwerk soll gegen Ende vrS EoneerteS abgebrannt werden. DaS Eoucerl findet außer Aboaoemeut statt, doch habe» «bonsenteu, Dutzend- und VeretnSkmtaünhader zu ermäßigt« Zutritt. klagen, wie gerade diejenigen Leute, die da« Gelb haben, eine -ute Waare zu kausen, in die Großstadt lausen und da« solide Gewerbe daheim link« liegen lasten? Nun. wir hoffen, daß auch unsere Ausstellung darin ein wenig Besserung mit schaffe» werde, denn wie sich mehr und mehr herauSstrllt, i?» m ^ - . » --r< -- ^ bieten. Die ttvO Quadratmeter Play bietenden AuSstellungv. räume werden voll besetzt werden, und man wird auch noch Maschinen und Geräthe vor den Gebäuden placiren müsien. 150 Aussteller au» Stadt und Amtsgerichtsbezirk Rochlitz habe» sich gesunden. Einige von ihnen brauchen allein bi» 100 Quadratmtr. AuSstcllungsfläcbr. Die beiden AuSstellungS- gebäude sind licht und freundlich, größere Gartri-.cmlagen werden Leu Platz vor dem Hauptgebäude zieren und Flaggen, Bäumchen uuv sonstiger Schmuck werden dem Ganzen ein fest liches Gepräge geben. Nächsten Sonntag Bermillag 11 Uhr wird die Eröffnungsfeier statlsiiiden. Hoffentlich bleibt da« Wetter günstig und hilft so bezüglich des Besuche- mit, die Concurrenz weniger merkbar zu machen, die die Altenburger Ausstellung uns bereitet. -- Chemnitz, 30. August. Ein Hochstapler wurde gestern in einem hiesigen Hotel durch die Polizei scstgenommen. Es war die« der Reisende eines hiesigen Geschäft-, welcher vor einigen Tagen bei seinem Principal in den begründeten Verdacht gerieth, cincasstrte Gelder in Höhe von 527 in seinem Nutzen verwendet, also unterschlage» zu haben. Auf dabin gehenden Vorhalt konnte er seine Schulo nicht in Ab rede stellen und deshalb verschwand er. Er ließ sich auch in seinem Logis nicht mehr sehen, log e sich vielmehr in einem hiesigen Hotel als „Baron" ein. Dem Herrn „Baron" scheint aber seine Rolle ohne „Geschirr" nicht gefallen zu baden und deshalb begab er sich in eine hiesige VclocipedeS-Niederlage und kaufte sich daselbst ein TricycleS im Preise von 568 aus den er nach der Probefahrt 300 anzuzahlen versprach, während er den Rest durch monatliche Abzahlungen tilgen wollte. Der Herr Baron ließ sich aber nicht wieder sehen. Die aus erstattete Anzeige hin vorgenommenen polizeilichen Recherchen führten alsbald zur Ermittelung und Verhaftung deS Schwindler-, welcher glückticherweise LaS TricycleS noch bei sich hatte. Dasselbe ist der betrogenen Firma wieder zurück gegeben worden. ---Freiberg, 3l. August. Morgen erfolgt hier die Inbetriebsetzung der Fernsprechanlage, deren Herstellung hier mit mancherlei Schwierigkeiten verbunden war. zumal verschiedene Dynamitsprengungen Le« harten GneisbodcnS sich nöthig machte», um die LoilungSdräbte bis zum Grundwasser zu bringen, lieber kie Telephon-Verbindung mit TreSvcn verlautet noch nichts Bestimmtes. DaS große Publicum ist in Bezug auf postalische Veränderungen lind Verbesserungen leider stet« auf kurze reoaclionellc Notizen angewiesen und beklagt vielfach, daß dieselben nicht von der ReichSpostbebörde ebenso durch bezahlte amtliche Bekanntmachungen zur öffent lichen Kenntniß gebracht werde», wie die« von olle» anderen königlicheu und städtische» Behörde» bei wichtigen Vorkomm nissen in ihrem Restort geschiebl. Gegen eine Mehrausgabe sür öffentliche Bekannlinachuuge» würve die Mehrheit leS deutschen Reichstage- bei Berathung de« Post- und Tele- graphen-ElatS sicher nichts einweuden. "Zwickau, 3l. August. Wie nunniebr seststeht, wird Se. Majestät der König in Veranlassu.ig der in hiesiger Gegend stattfindenden mililairischen Hebungen bestimmt am Montag, den 6. September, Nachmittag« oder Abend« hier eintreffen und einige Tage im Hotel zur Post Wohnung nehmen. Auch steht nach den bisher getroffenen Dispositionen zu boffen, daß hierbei Allerböchstrerselbe von Ihrer Ma jestät der Königin begleitet sein wird. Der EinzugSweg vom Bahnhof bi» in die innere Stadl wird auf städtische Kosten festlich geschmückt werden. — Für da« am künftigen Sonntag hier abzubaltende Velocipev-Wettfahren sind bis jetzt 37 Tbeilnebmer mit 54 Ncnisttngen (gegen 28, resp. 50 beim Frühjahrs-Wettrennen) angemelvet, darunter die besten Namen wie Pundl und Haase-Berlin. Boigl-Leipzig u. A. mehr. — Bei dem vorgestrigen Sonntag im benach barten Cainsdorf stattgefunVenen Fahnenweibfeste de» dastgen Kriegerverein- wurde da» neue Vereia-zeichen mit einer von Sr. Majestät dem König gespendeten pracht voll» Schleis« nebst Fahnenaa-el geschmückt^ ebenso über-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite