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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.04.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188704066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870406
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-04
- Tag1887-04-06
- Monat1887-04
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.04.1887
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Erste Mage M Leipziger Tageblatt unb Anzeiger. Ar 98. Mittwoch den 6. April 1887. 81. Jahrgang Jur Lage. — Berlin, 4. April. Die stille Woche hat auch in die Parlamente di« vollste Ferienruhe gebracht, selbst in den «sezmimcrn ist eS still; wer von den Abgeordneten nicht in ve,lm ansässig, ist heimgekehrl an seinen eigenen Herd. Aber in den NeichSLmtern unb Ministerien dauert die Arbeit sort. Die Chefs zwar dürfen sich zum Theil eine kurze FesttagSruhe zäunen. Die Minister v. Goßler und Lucius haben Berlin verlassen, der StaatSsecretair Gras BiSmarck ist zu kurzem Besuch bci seinem Bruder in Hanau eingetrossen. Aber im TeichSamt de« Innern, im Reichsschatzamt. im Finanz» nimitcrium wird fleißig gearbeitet und der Reichskanzler ist Ihätig von früh bi« spät. E< sollen dem Reichstage die Eicunvorlagen möglichst sofort nach seinem Zusammentreten »gehen, außerdem einlAesetzentwurs, betr. die elsaß lothringischen PeihLItaiffe, ein anderer, betr. süddeutsche militairische Bahnen, die in kcr Thronrede Verheißene Novelle zur Gewerbeordnung. Puch die NachtragS-Creditsorberuna wird dem Reichstage nach Oster» unterbreitet werden, welche sich auf etwa 100 Millionen beziffern dürste. In jedem Falle wird dafür gesorgt sein, daß genügendes Arbeitsmaterial dem RrichStage sofort nach seinem Wicberzusammnuritt vorliegt. Da angenommen »erden darf, daß nach Ostern keine Initiativanträge au» dem Hanse mehr eiugehen und di« Beralhungen in ebenso sach licher Weise gefördert werden, wie vor dem Fest«, läßt sich »war bossen, daß der größere Theil der Vorlagen b,S Pfiugslen, Ende Mai, erledigt sei» wird, aber unmöglich ist e«, da» ganze Pensum, sofern eben die beiden Steuervorlagen darin «Ihallcn sind, bis dahin fertig zu stellen, zumal der Landtag »ebeu dem Rerch-tag tagt» und auch noch Wahlprüfuugen und Petitionen, welche noch gar nicht aus der Tagesordnung stanken, zu berücksichtigen sind. Der preußische Landtag dagegen wird jedenfalls zu Psingsten geschloffen werden können. Hier wird vornehmlich die sirchenpolitische Vorlage noch einige Zeit beanspruchen, »eiche im Abgeordnetenhause noch nicht zur ersten Lesung gelangt ist. ES ist selbstverständlich, daß sie hier einer Com- »isjion überwiesen wird. Irgend welche Abänderung bedingt, daß baS Gesetz wieder an daS Herrenbau- zurückgebt. Gleich wohl ist eS, Luten Willen vorausgesetzt, sehr Wohl möglich, daß in vier Wochen die Vorlage alle erforderlichen Stadien durchläuft. Von wichtigeren Entwürfe» sind dann noch das -reiSlheiliingSgesetz und der Entwurf, b«lr. dir Leistungen sür »ic Volksschulen, zu erledigen, von denen da« erste« aller dings gegen die Beschlüsse beS Herrenhauses nicht unwesent liche Abänderungen erfahren hat. Neue Vorlagen werden »der im Landtage nicht mehr erwartet, außer dem NachtragS- «tat, welcher durch da» Gesetz über die KreiStheilungcn und die Eisenbahnvorlagen erforderlich geworden ist. Dieser Nach- tragSetat kann naturgemäß erst nach Annahme der beiden «wähnten Vorlagen ei'ngebracht werden; die betreffenden Viidgclposten aber passiren als eine Consequenz der ange nommenen Gesetze ohne Beanstandung. HlXZ. Berlin» 4. April. Spaltenlang ergehen sich die fortschrittlichen Blätter Tag für Tag über die angeb liche» Steuerpläne der Negierung und der Majoritäts- Parteien in den gehässigsten Betrachtungen, die sich ganz be sonders gegen die Naiionalliberalen richten. Alle» voran »atürlich die .Freisinnige Zeitung". Dabei wissen diese Blätter noch absolut nicht-, weder über die Pläne der Re gierung. noch über den Inhalt und da« Ergebniß gelegent licher Besprechungen zwischen Parteiführern der Re,cki»tagS- mehrheit. WaS darüber verlautet, ist noch vollkommen ungenügend und unverbürgt. Aber daS hindert nicht, gegen tie Regierung und die einer Steuerreform geneigten Parteien ohue irgend welchen sachlichen Anhalt die schnödesten Angriffe zu richten, sie der ungerechtesten Begünstigung selbstsüchtiger Interessen aus Kosten de» BolkSwohlS anzuklagen. Mit solchen Leuten ist eine ernstliche sachliche Vehauvlunq wichtiger voli- tischer Fragen nicht mehr möglich. Zum Glück wendrl sich auch da» Volk, wie jede Wahl beweist, in wachsendem Maße von diesem wüsten demagogischen Treiben ab. Jur Leipziger Häuser-Lhronik. Eckhaus des Ntcvlaikirchhofs «nd der Rtcalalftratze Nr. 1. Diel« Tage beginnt der Abbruch eines der ältesten und durch seiue Anlage eigenartigsten Häuser LeivjigS, des Eckhauses am Rcoloikirchhos und der Nicolaistrabe, welches «och zur Zeit unserer Großeltern allgemein unter dem Namen „daS Barbierhaus" bekoniit mar. Ursprünglich gehörte dasselbe, als sogenanntes MiethS- haus. baS heißt Nebengebäude für Bermiethungszwecke, zu dem an» grerzeuden Grundstück „die drei Kronen", welches das Eckhaus an der Srimmmlcheu Straße bildet. Es kam voa diesem erst im Jahre l82l weg, indem die Besitzerin der „drei Kronen", Elisabeth Luja, daS Much-Han« als selbstständiges SrnndkSck an de» Schneider Heinrich Zpftl verkaufte. Dessen Schwiegersohn, Hon« Schuster, iwr Barbier, welcher da« Hau« schon 1822 für 1VOO Gülden an» kaaste and die Barblergerechiigkeit rntt demselben verband, die über -me,bunkert Jahre darin auSgeübt worden ist. Rach Hanl Schnster's ISA ersolgiem Tode übernahm da« Han« seine Wittw» Magdalene, die bald nachher den Barbier Haa« Georg Horn hetrathete. Hora stirb 1656 und seine Erben verkauften da» Grundstück iür 1050 Gülden an den Barbier David Stuppenlu». Dieser ging 1665 an» Tode ab, und seine Witttve heirathete wieder einen Barbier, Peter Loch, den sie ebenfalls überlebte. Sie verkaufte das HauS sie 2200 Thal« im Jahre 1684. sammt der Borbiergerechtigkeit, au Johann Nikolo- Schneider, voa welchem e» durch testamentarisch« Btstimniuag 1704 an seine Tochter, Catharina Dorothea, die mit dem Ldirurgen Daniel Schmidt verheirathet war. überging. Die selbe ttol e- ihr-m Ehernaone 1705 sür 2000 Thlr. ob. Er schloß in demselben Jahre weaen Erbouang eine« QaeraebäubrS im Eck- gruudstück der Grimmaische» Straße mit desseB Besitzer, Ldristiaa Brummer, einen vergleich. Dein Nochsolger im Besitz wurde der Bord!« Arnold Salinu«. ein von 1711 bi« 1756 oft rühmlichft ge nannter Wundarzt. Während dieser Zeit bekleidete er auch da« Amt eiuel Lbirurgen im HoSpttal zu St. Johanni« und tm Georgenhanl«. Er ivar Oberällefter der Barbiertnnuag und verkaufte sein Hau«, «bst der Barbiergerechttgkeit im Jahre 1755 für 6000 Thaler an Johann Christoph Börner. Boa ihm brachte da« Grundstück 1764 der Kremerineifter und Handelsherr Ernst Müller voa Beraeck an sich, der dasür 4500 Thaler bezahlte und die Ausübung der Barbier- gerechiigkeit wahrscheinlich an Johann Benjamin Beer verpachtete, dein dieser erwarb Hon« und Gerechtsame im Jahre l?72 sür de» gleichen Preis, den der Kramermeister dasür dezahlt hatte. 4500 Thaler. Der nächste Besitzer war der Barbier Johann Gottsried tzeiar ch Heinzmaa», der 1795 dasür den Kaufpreis voa 6500 Tbaler bezahlte. Er lebte bis 1828, dann kam da« Grundstück an seinen Koda, der 1829 die Uarbierftnbe an F. L, Znnmermau» an« dem Hotel de Pruste überließ. Noch in demselben Jahre kaaste da« HauS Bard er Hvsmann, dessen Erbe» es 1885 erdtelle» and 1843 an den üleowncrinecher Earl Heinrich Heise veräußerten. Dieser starb 1870; sei»' Erken lasten zur Zeit den Neubau auSsühre». Bon dielen, Hause Hot sich aus dem 16. Jahrhundert eine genau «n-a-'üdrte Abbildung erhalten, wozu r>» brionderer Borsall Vrr- nleisung »ab. In Folge der nach dem Sturz« de« Kanzler« vr. Pilo lau» Lrell e,»getretene» Verfolgung der Lalviniste» wird« a» S). November >591 der im vorhergehenden Jahr» aas den Nwolai- tharm geletzte Knaps berabgrnomme». weil der alte Stndtschrelber Franz über darin befindliche Schriftstücke sollte bedenkliche Worte habe, lallen laste», In Gegenwart zweier hieran vom Laudes- »bwwistraior Herzog Wilhelm von Sachsea-Lltenbur- braustragten »aibSHerren Beit Sieber »ad Georg Hutter, wurde der Kaovs vom Ilieubirger Schieferdecker herabaenommea und darin — nutzt« Be »mlliche« gesunder. Ja, e» fand sich sogar eine sür die Unter- snchnagSeonimistio» gegen den Ealvinismn«, bestehend au« dem netzärzt». Kanzln gehässige» Edellenten nnd sanattsch wüthendea Theologen, nicht« weniger als schmeichelhafte Bemerkung nied««- geschriebea vor, daß nämlich Kurfürst August und sei» Sohn und Nachivlger Christian, eine neue Resormatioa im Lande hätten der- oustallea wollen, die jedoch durch allerhand Ränke zankiuchliger Theologen bisher Hintertrieb«» worden sei. Diese Abnahme de« TdurmknopIeS der Nicolaikirche hielt man für wichtig genug, um e« durch einen Holzschnitt zu verewige». welcher ein treue« Bild der Nicolaikirche und ihrer Umgebung, darunter auch da« jetzt im Neu bau begriffene Eckhaa«, vvljührt. Otto Mojer. Entscheidungen des Reichsgerichts. (Abdruck ohne Angabe der Quelle wird gerichtlich verfolgt.) * Der Bureanvorsteher V. zu V. ist vom Landgericht an« tz. 266 Nr. 2 Str.-G-B. wegen Untreue verurtheilt, indem e« fest stellt, daß G. als Bevollmächtigter über eine Forderung de« Auftraggeber- absichtlich zum Nachtdeile desselben verfügt hat. Nach dem vom Landgerichte sestgestellten Sachverhalte hat der Bierverleger K. im April 1884 einen Wechsel über 60 au« dem ihm lei» Schwager H »nr Zahlung verpflichtet, dem Angeklagten mit dem Aultrage zur Einklagung, Einziehung und Abführung der erhodeneu Beträge über geben, mit der Ermächtigung, die letzten lO iür seine Bemühungen zu behalten, der Angeklagte den Wechsel eingeklagt und voa H in 6 verschiedenen Raten zniammen 48.10 » erhalten, daS Geld aber nicht an tt. abgesührt sondern die einzelnen Beträge jedeSmal für sich behalten »ad verbrämt», nachdem er den Empfang dem K. gegen über bis zu seiner Uedersichnma bestritten. In Folge der von dem Angeklagten gegen die Bernrtbeilung eingelegten Revissi - hat baS R.-G, II. Strafsenat, am 1. October v. I die landgei,, ich« Entscheidung unter folgende« Begründung aufgehoben: E- unte liegt zwar keinem rechtlichen Bedenken, daß der Angeklagte in Folge der Ertheilung und Uebernahme de» AuitrogS zur Einklagung des Wechsels, Erhebung und Ab lieferung der Wechiclsumme Bevollmächtigter de- K. im Sinne de« ß. 266 Nr. 2 des Ltraig,setzduchS war. Seine Eigenschaft al« solcher wurde dadurch allein nicht beseitigt, daß er damals aoch minderjährig und in Folge dessen nach tz, 51 Al'-tz 1 der Livil- proceßorbnung nicht proceßsähig war; am allerwen'gsten wird dadurch die strairechiliche Beranlworilichkeit de« Angeklagte» sür Handlungen berührt, die er bei Ausführung de- k v ->a« begangen. Aber es ist nicht zu ersehen, daß der An^, f, ,1« über eine Forderung seines Machtgeber« zu dessen N.al- Iheil verfügt hat. Die Wechselsorderang hat er noch der Fest- stellunq anitragSmäßig eingeklagt und bi- aus einen Rest von etwa 12-4 «ingezoge»; darin liegt keine Verfügung über dir Forderung zum Nachtheil de« Gläubiger-; daß der Angeklagte etwa über den ForderungSrest verfügt, ist nicht sefig, stellt. DaS Landgericht findet die Bersügung über die Forderung nach den Gründen seine« Unheils ersichtlich auch nur darin, daß der Angeklagte den eingezogenen The,l der Forderung nicht abqeliesert hat. Darin liegt indessen keine Bersügung über die Wechlelsorderung. welche durch die Zahlung getilgt wurde, iondern lediglich eine Bersügung über da - etngezogene Geld. Denn eS läßt sich auch nicht sagen, daß der Angeklagte etwa über die Forderung seiue- Machtgeber« gegen ihn au« der Bollmachi aus Ablieferung de- erhobenen Geldes durch die Nichtablieserung zu dessen Nachihcil verfügt hat; diese Forderung ist durch die Nicht- ablieseruog nicht berührt, ihre Lage nicht geändert; der Schuldner verfügt durch Nichtbesriedigung über die Forderung seine- Gläubiger- nicht. Dies allein würde indessen zur Aiifhebung deS NrtheilS noch nicht führe» können, wenn sich au- den Feststellungen de« Urtheil- ergäbe, daß da« Landgericht sich nur in der Bezeichnung de- Object«, über welche- der Angeklagte ungetreu »erlügt, in der Schlnßftststellnnq vergriffen, i» Wahrheit ein andere- Object rechtlich bedcnkeiisrei scslgestelll wäre. Dabei kommt i» Betracht, daß der Angeklagte nach den Feststellungen deS Unheils über daS eingezogene Geld zun, Nachtheil seines Machtgeber- dadurch ver sagt hat. daß er e« absichtlich sür iich bebalten und ver braucht hat. Darin würde der Thaibestand der Unterschlagung in idealer Eoncurrenz mit dem des H. 266 Nr. 2 de« Strafgesetz, buch- liegen, wenn dn« eingezogene Geld Eigenthnm des Macht« g.bers K. und also Bermüqensstück desselben war. Das würde der Fall lein, wenn der Schuldner H da« Geld an den Angeklagten in ieiner Eigenicvaft als Bevollmächtigter des K. gezahlt hätte.' Dies stellt das Unheil aber nicht unzweideutig fest. Aus seiner «chlußiestitelliing bezüglich de« Object- der Untreue erwachsen in dieier Richtung um io mehr Bedenken, al« im Eingänge deS Ur- theil« heivvcgehoben, daß der K. dem Angeklagten den Wechsel zu m Einklagen gegeben, weil eS ibm selbst peinlich ge- wesen, direct gegen seinen Schwager vorzugehen. Daraus kann entnommen werden, daß der Angeklagte den Wechsel als legitimirter Wechselinhaber im eigenen Nameik hat einklage» und die Wechseiiuinme einziehen sollen, auch so geklagt und die Wechseisumme im eigenen Namen er- hoben hat. Ist die Sache so gestaltet, so hat nach den Grund sätzen deS zur Anwendung kommenden Recht« der Angeklagte da- Eigeuthum an dem gezahlten Gelbe erlangt, sein Macht- gebcr »ur die persönliche Forverunq aus Zahlung desselben: in diesem Falle ist daher sowohl der Thatbestand der Unter- schlag» ng wie der der Untreue auSgesMlosten. Die- würde auch dann der Fall sein, wenn, wie die Revision behaupt«, in dem Wrchsrlproceß gegen den H. nicht der Angeklagte, sondern wegen seiner Procrßniisähigkeii sein Bruder Robert G. als Kläger aus. getrete» ist. Denn auch in diesem Falle würde nicht ohne Weitere- angenommen werden können, daß H. den K. zun, Eigenthümer der gezahlten Beträge machen wollte, a>S er dieselben an den Ange» klagten zahlte. Hätte der Angeklagte Len von K. erhaltene» Wechsel gleich von Ansang an in der Absicht, die Wechiclsumme sür sich zu behalten, gegen den H eivgeNagt oder durch seinen Bruder einklagen lasten, so hülle er allerdings den Wechsel, indem er ihn nicht auftragsmäßig, sonder» sür sich verwerthete, unterschlagen and io idealer Coneurrenz mit dieser Unter- schlagong eine Untreue gegen K. begangen. * DaS sogen. Gallisirea deutscher Weine (durch Bei- Mischung von Zucker und Wasser znm Wein resp. zum Most), um die Weine dadurch süßer und trinkbarer zu machen, ist »ach einem Unheil de« Reichsgerichts, l. Strassen»««, vom 80. Januar d. I. al« Nahrung«, resv. Genußmiltei.Verfälschung zu be straft». wenn durch diele« verjähren eine Täuschung im Handel und Verkehr bezweckt ist. „Wenn die Ne» flau geltend macht, auch der reinste Wem känne ohue künstliche Manipulationen nicht bergestellt «erden, und wenn sie sich d»«balb aul da- „voa der Hefe Nehmen", da« durch Verdunste» und Ausscheiden von Hesenrückliänden bedingte „Nachsüllen" eine etwa »eranlaßie künstliche „Nachgährung" und eine uuter Umständen ntlthige „Klärung" beruft, so ist zozugeben, daß der Dein in gewissem Sinne ein Kuustproduct ist, dessen Güte im Allgemeinen mit Manipulationen zusammeuhängl, die von der Geschicklichkeit aud Eriahruug de« Einzelnen abbängen, welcher sich mit der Herstellung respective der Lonjervirung der Weine beschäftigt. Allein alle diese Manipulationen bedinge» keinen dauernden Zusatz fremder Stoffe zum Weine, sonder» können mit dem Naturprodukt höchsten« unter Benutzung älterer gleichartiger Stoffe oder mechoniich wirkender, wieder auslcheidborer Stoffe be wirkt werden, ohne daß eine durch Zuiatz fremder Stoffe herbei- gelührtr Subftanzvrränderung de« natürlichen Product- eintutrete« brauchte. Allerdings sind auch bezüglich der Beimischung fremder Stoffe zu einem ursprünglichen Naturprodukt die herkömmlichen Forme» der Herstellung zu berücksichtigen, »nd e« unterliegt keinem Bedenken, daß dem Ehampagaer, den Jedermann al« Kuustproduct kennt, oder den südliche», insbesondere iponischea Weinen oder den sogenannten Süßweinen dinenigen Beisätze gegeben werden, welch« ibre herkömmliche Beschaffenbeit bedingt »nd welche bei diesen Weinen, die als Kunstproduetr bekannt sind. Jedermann vorauSietzt. Aber hier ist regelmäßig schon an- dem für solche Kunftprodocte gewählten Namen die Abstammung und die mehr oder minder de- kannte Art der Zniammenietzung ersichtlich und de«halb eine Tänschnng de« Pndttrnm« nicht z» befürchten. Diese Verhältnisse lasten aber keine» «ückschluß z» aus die in de» Weingegenden Deutschland« gewachsenen Weine, voa welchen der erste Richter tdat- lächlich sestüellt. daß unter laichen im allgemein gebräuchlichen Sinn« nur ein Getränk verstanden wird, weiche« ohne jeden Zusatz au« Iraubensast durch alkoholische Gäbruna bereite« ist. . . . Dieie Bus« sastung siebt auch nicht im Widerspruch mit dem Unheil de« Reichsgericht« vom 2. November 1886. Denn die dort als nicht rechiSirrthümIIch erklärten tbatsächüchen Feststellungen de« InstanzgerichikS. welche weitcraehenbe Zusätze zum Wein al« derkSmmlich anlaheu, bezogen sich aus srauzSftichr Rothweiae, voa welchen schon in de» technische» Matenalien min Nahrung«. mitlelgesetz gesagt ist: „Ja Frankreich wird da« Petiolisireu — wonach man die Trebern nochmal«, sogar bi« fünfmal von Neuem mit Zuckerwaster vergäbrea läßi — in großartigem Maß. stabe betrieben, und nur dadurch wird eS möglich, die kolossalen Massen billiger Roibweine zu erzeugen, welche heutzutage nach allen Weitqegrnben wandern." Wenn eS also, wie dort vom erste» Achter sestgestellt wurde, wirklich herkömmlich sein sollte, ein schon m der Hcimaih derartig behandeltes Getränk durch Zusatz fremder Stoffe zu „verbessern", so läßt ein solche- Herkommen keine analoge Anwendung aus deutschen Wein zu. der durch Keltern der Traube newonnen wird und bezüglich dessen ein derartige« Herkommen weder seitgcittll», noch jemals voa Lonsumenleu oder Gerichten aiS zulässig iesunden worden ist. vermischtes. — Dir ärztliche Kunst hat im Lause der Zeit gegen die frühere sehr bedeutende Sterblichkeit der Kinder viele Erfolge erzielt. Daß aber ein schwächliche«, neugeborenes Kind mit starkem, ungarischem Wein gefüttert und dadurch am Leben erhallen worben ist, dürste wobt selten sein und doch erzählt e« der Herzog Albert von Sachsen-Teschen, geboren am 11. Juli 1738 im Schloß Moritzburg, bei dem diese« RellunqSmittel ang-wendet wurde, m seinen handschriftlich im königlichen HauplstaatSarchiv ausbewahrten „Mmoires clv ma vis.- Der Nngarwein war die Krone aller Weine im Drr-dner Hoskrller unb König August der Starke scheute keine Kosten, um die besten Sorten zu erlangen. Der Wein, welcher dem neugeborrnrn Prinzen so trefflich bekam, war eine Sorte Tokayer. der angeblich 60 Jahre im Keller beS Kron-Kammerberrn TowianSkr eingemauert gewesen und deshalb troovMv- genannt worden war. Gr soll auch dem König August, als er 1726 zu Bialvstock gefährlich er krank! war. da« Leben gerettet haben. Die Flasche wurde aus 9 Tbaler geschätzt, damals ein ungleich größerer Geid- wrrth al» jetzt. Auch dem Zaren Peter dem Großen scheint diese Marke gemundet zu haben. Als er am 11. September 1711 nach Dresden kam und in Abwesenheit deS Königs bei dem damaligen Oberstallmeister Grasen Friedrich von Vitzlhum-Eckstedl Quartier nahm, wurden ihm a»S dem Hos- keürr sechs Flasche» dieses TokaverS verehrt, welche Seine Zarische Majestät stehenden Fuße- sogleich selbst auStrank. --Berlin, 2. April. Die Frage, belresfend die Zu lassung von Velocipeden als Beförderungsmittel in den Straßen Berlin«, ist insofern um einen Schritt weiter gekommen, al« daS Polizeipräsidium dem Magisttat den Entwurf einer Polizeiverordnung über daS Fahre» mit Maschinen von drei und mehr Ravern hat rugeben lassen. Nach diesem Entwurf sollen alle derartigen gahrmaschinen vor ihrer Zniässigkelt zur Benutzung aus den Slraße» von den, Cominissariat sür da« öffentliche Fuhrwesen besichtigt, numerirt und abqestempelt werden. Jede Maschine muß eine Lenk- unb Hemmvorrichtung haben und eine mit der Nummer der Fabrmaschinc versehene Laterne, welche Abend» grnüaend erleuchtet lein muß. DaS Fahren soll nur Er wachsenen vom fünfzehnten Lebensjahre auswärts und nur gegen Lösung einer Fahrkarte gestaltet sein, welch letztere, ans daS Kalenderjahr auSgcstellt, alle Iabre erneuert werden muß. Jede vom Eommissariat sür daS öffentliche Fudrwesen zniliassene Fabrmaschine muß jährlich einmal demselben zur Prüfung vorgesührt werde». Der Magistrat hat sich zwar >m Grundsätze mit dem Erlasse einer Polizeiverordnung zur Regelung der Benutzung von Fabrmaschine» einverstanden erklärt, lebnt aber alle diejenigen Bestimmungen ab, welche sich aus Vorstellung und Prüfung durch da« Eommissariat sür da» ösfenlliche Fuhrwesen, sowie aus die Numerirung und Ertheilung eine« Fahrscheines beziehen, da diese Bestimmungen nur dann gerechter!,gl erscheine», wenn mau a»n>»ii»t, daß, ähnlich den Droschken und Kremsern an den Straßenecken oder ösfenliichen Plätze», auch Fahrmaschinen zur Benutzung deS Publicum- öfjenlllch ausgestellt werde» sollen. — Unseburg, 2. April. Unser sonst so stiller Ort wurde seit einigen Tage» durch ein seltenes Ereigniß in Ansregung versetzt. Eine Abtheilung deS 4. Pionierbataillons an« Magde burg, bestehend an« einem Hauptmann, zwei SccondelientenantS, einen, Biceseldwebel, einem Sergeanten und dreizehn Pionieren nebst einen» Militairarzt, „ahm die Sprengung eine» PotaschenosenS nnd die Niederlegung eines 50 Meter bohen DampiichornstcincS vor. Schon seil einigen Tagen sielen schwächere Sprengschüsse. welche die Bohrlöcher erweitern sollten. DaS Mauerwcrk de« PotaschenosenS war derartig fest, daß mit Hammer, Brechstange und Meißel nichts anS- zuricbten war. Heute Morgen sielen wiederum einige derartige Schüsse. Gegen Mittag sollte dann die Hauplsprengung vor- genommen werden, undcü wurden dann auch die „ölhigen Sicher- heit-maiii,schoflen ausgestellt, welche die neugierigen Einwohner in geböriger Entsernung vom Schauplatz hielten. Die Geduld der Zuschauer wurde aber aus eine harte Probe gestellt, erst gegen 2 llhr ertönte ein äußerst starker Schuß. Die Ladung bestand auS 90 Pfund Sprengpulver Eine große Anzahl Steine flog 40—50 m doch in die Lust, der 8 Eubikmeler starke Stein- klctz beS PotaschenosenS war zertrümmert. Einige groß» Steine waren über die Bode auf die Wiese und den Fußweg geflogen, einige batten die Dächer der WirldschasiSgebäude des benachbarten Bauerngutes ziemlich beschädigt. Nunmehr wurde der Danipsschornstein >n Angriff genommen, zunächst wurde ein etwa ein Quadratmeter große» Loch in den Fuß de« Schornstein« gesprengt; nun wnrde von zwei Seite» Schießbaumwolle angelegt und entzündet, eS erfolgte ein furchtbarer Knall, der Koloß blieb noch eine halbe Secimvc stehe», dann begann er sich langsam nach Weiten zu neigen und stürzte aus die Trümmer de« Glühofens. Eine furchtbare Staubwolke erhob sich. Wir traten nun heran, die Ver wüstung war furchtbar, Kubikmeter große Steinblöcke lagen umher. Die Sprengung war glänzend gelungen. Viele Mcnate hätten dazu gehört, wenn Meuschenkräste diese Arbeit hätten aussühren sollen. — Ein unerhörtes Borkommniß, welche» sich bei der Feier de» KaisergeburlStageS in der Aula deS neuen Gymnasiums zu Braunschweig zugetragen, bildet jetzt kort d>,S Stadt gespräch. Bei dem ,n der Aula aus Kaiser Wilhelm auS- gebrochten Hoch waren nämlich drei Secundaner. unter ihnen der Sobn einer bekannten wclsisch gesinnten Familie, aus ihren Plätzen sitzen geblieben und hatte» sich auch durch Pusse, die ihnen die Nachbarn rrtbeilten. nicht zun, Ausstebe» be wege» lassen. Be, ihrer späteren Verncbmung erklärten die „Herren" Secundaner, daß die Ursache ihrer Kundgebung ibre Unzufriedenheit mit den beliebenden politische» Ver hältnissen sei, ihr Ideal wäre die Wiederkehr t«, Zustände zur Zeit deS Bundestages! Vorläufig sind di« drc» Sccun» Vaner vom Besuche der Schule suSpenvirt worden. --- Altona, 5. April. Die hiesige Polizei hat dieser Tage eine ganze Wagenladung verbotener socialvemokratischcr Druckschriften beschlagnahmt. --- Stockholm, 2. April. Die unsichere Stellung, in welcher sich die beiden Hostheaier befinden, dal die Leitung derselben gezwungen, sämmtliche Verträge mit den Künstlern und den Angestellten ;u kündigen, so daß die gegen seitige Verpflichtung mit dem Euve dcü lausenden Spieljahre» aushvrt. — BurgaS, 8. Aprik. Der belgische KriegSminister hat die Srlaubniß ertheilt, daß zehn bulgarische Ossic irre die Mil»tairakadem>e in Brüssel besuchen; der Kriegs minister hat infolgedessen an die bulgarischen Ossiciere die Aufforderung ergehen lassen, diese Gelegenheit wahrzunehmen. — Pari», 31. März. Im Hotel Drouot wurde gestern ein prachtvolles Manuskript auS dem >5. Jahrhun dert. ein .Leben Jesu", welche» Plülipp der Gute, Herzog von Burgund, in farbiger Schrift auSgesnbrt und mit scchS- zehn Miniature» geschmückt hatte, für 10,500 Fr. verlaust. — 9m Botanischen Garten zu Lüttich entstand in dem GcbäudS. in welchem die wertbvollsten Pstaiizeiisami»- lungen ausbewahrt wurden, am 28. März ein Brand, der die ganzen Sammlungen vernichtete. ----Konstantinopel, 29 März: DieOstervorwochcn ind eingetreten und mit denselben eine Umwälzung i» tem .'eben eines großen ThcileS der Konstanlinopeler Bevölkerung. Zwei Wochen rüstet man im Orient zu dem Osterfeste und zwei Wochen dauert dann die Nachfeier desselben. Während dieser Zeit bat die Stadt ein ganz uiigewobnteS AuSsebeu. Die katholischen Levantiner nnd namentlich deren Frauen versäumen eS an keinem Morgen der Oslcrvo, Wochen, einer Messe beizuwohnen, und die Kirchen werden während dieser Zeit vo», Morgen dis zu», Abend sör ai- lich belagert. A,is die Charwoche der Katholiken folgt bald die Ebarwocbe der Griechen, welche sich wäbrcnd derselben mit fanatischem Eifer an vielerlei Eeremonie» betbeili gen. Selbstverständlich wird aber tie Zcil nicht mit Beten und der Ausübung frommer Gebräuche allein aiiSgesüllk. sondern eS bilden diese Wochen eine Periode des MiigiggangeS, der Schlemmerei und der Schlägereien. Die Osterwoche der Griechen namentlich bedeukel sür die Konstanlinopeler Polizei eine Zeit angestrengten Dienstes, da eS in den Straßen von Betrunkenen und Excedentrn wimmelt. UeberdieS knallt eS an allen Ecken und Enden von Flintenschüsse», so daß ei» Fremder an den Ausdruck eines bewaffneten AusstandeS »n Konstantinopel glauben müßte; eS handelt sich jedoch dab-, bloS um eine herkömmliche Ostcrvergnügung der Griechen. --- Uebcr die KaisergeburtStagSfeier in dem egyptischen Städtchen Luxor, welche» durch sein« bc- rilbmten historischen Ruinen bekannt ist, und sich neuerdings auch als klimatischer Curort einen Namen zu mache j» be gonnen hat, gehen der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" nachstehende interessante Miltheilungen zu: „DaS HauS deS deutschen Lonsularogenteu TodruS PauloZ war uon außen und t« seinen inneren Räumen durch geschmackvolle Sloffbekleidung in den deutschen Farben und durch prackitvolle Blunienguirlanden festlich geschmückt. Die Büste und ein guieS Portrait 8r. Majestät prangten in duftigen Kränzen. Unter Glocken- gclSute, Musik, Böllerschüssen und dem Salutire» der hiesigee, Gen. darmerie vereinigten sich dir sämmilichen Eonsularageuten der Großmächte, Englands, Rußland«, Oesterreichs, Frankreich-, AwerikaS, Italiens, TeuischlaadS, mit einigen vornehmen Arabern zur FcsteS- seier. Unter den geladenen Deutschen ist die Gegenwart de- Grafen und der Gräfin Karl v. Dönhos hervorzuheben. Zahlreiche Toaste ans Se. Majestät, «us die kaiserliche Familie, aus die europäischen und außereuropäische» Fürsten und Präsidenten, aus den Fürsten BiS- marck erhöhten die seierliche Stimmung. Abend» war da« HauS de« deutschen Eonsularageuten mit farbigen Laternen, die ans Llnmengehängen rnhten, glänzend be- leuchtet. Musik, Fackekzug. bengalische Flammen, Böllerschüsse hielten die deutsch« Tolonie bis spät in die Nacht hinein vereinigt". AuS Jerusalem, 23. März, geht demselben Blatt« folgender Festbericht zu: „An die vielen Feierlichkeiten, welch« sich in Folge de« Geburt-. tagcS Kaiser Wilhelms hier vollzogen haben, schloß sich gestern Abend eine wegen der dabei waltenden Umstände besonder« er hebende Fcstseier im Holel Feil. Eine von Karl Stange» geführte Reisegesellschaft, bestehend auS 6 Deutsche», 3 Amerikanern nnd einem Ungarn, hatte sich schon ta Egypten besprochen, die seltene Feier einmüthig zu begehen und, wenn möglich, an den von der deutschen Gemeinde in Jerusalem veranstalteten Festlichkeiten Theil zu nehmen. Leider erreichte die Reisegesellschaft erst gegen 4't, Uhr Nachmittag die heilige Stadt, zu spät, um noch bci dem Kaiserfest der deuischen Gemeind« zugegen lein zu könne». — Aber der Plan wurde darum nicht ausgegeben. Abends fand sich die Gesellschaft in einem besonderen Himmer de« Holel Feil zusammen und hatte da« Vergnügen, durch Herrn Kanzler Bonneß, der seine Ulanen-Ossicier- uniform angelegt hatte, auch vom deutschen Consulat einen Vertreter bei sich zu haben. Herr Staaisprocurator Köllig» au« Eleve hielt eine würdige, war», empsundene Ansprache, in welcher er seine besondere Freude au-iprach, daß die nicht zu unserer Nation gehörigen Herren bereit« vorher ibre Snmpathieu sür den Jubelgreis ausgesprochen und sich angeschlossen hätten. Rl-dann hob der Redner hervor, daß der Kaiser Wilhelm durch viel« Leidenswege bi- zu seiner Hübe haben gehen müssen, und daß hier in Jerusaftm genügende Veranlassung sei, seiner zu gedenken, denn mehr al- alle Monarchen, welche große Erlalge erzielt haben, habe er die christliche Milde geübt und da« schwerste Gebot erfüllt, „denn er habe seinen Feinden wohlgethan!" — Diesem echt christ lichen Heldenlaiscr widmete der Redner unicr stürmischem Beisall das erste Glas. Alle anderen Herren, Lieutenant v. Lösch a»S Berlin, stuck. j»r. v. Lö'ch auS Heidelberg, Stephan Meyer a»S Braunschweig, Justiz- ratb CustodiS au« Köln a. Rh., Meinecke nebst Frau »nd Knwcrt a»S Milwaukee, waren von der Feier ergriffe» und angenehm be« rüdrt; Karl Stangen trug noch ein kleine«, selbst versaßlcs Gedicht aus den Kaiser vor und so endete dieser ichüne Tag sür d.c von der Hcimalh Eulsernten in der erhebendsten Weise." ---- Den Getreuen in Jever ist e« in diesem Iabre wegen der anhaltenden Kälte und de» FrostwelterS vor vier zehn Tagen nicht gelungen, die üblichen 101 Kiebitzeier zum Geburtstage beS Fürsten BiSmarck anszubnngen. Tie Summe wird voraussichtlich nicht vor dein 8. oder 10. April Zusammenkommen. Vorläufig sind. w>e die „Post" meldet, de», Fürsten Reichskanzler »ur sieben Kiebitzeier mit folgendem originellen Gedicht übersandt worden: Söwen KiewitSeicr! Motto: „Man') söwen Stuck! o war') nüi Gnad! Elks') Ei —en Iahrl — maki Septenuall" T'iS vökSjohrtid'), «'iS Börjahrewccrl') De Kiew» kwamen in Lchaaren! Ua baut sin Nüst UN paart sück weer'), Un denkt nü» an Gefahren. Nu Jungsel') kommt, well') sökcn will, Kin Tid iS lau verläsen!") Fürst Bismarck krigg, doch tau April Sin Eier von uns' Frese» I") De Jnngse gungeu nt vull Lüst lln föchten wat ft kunne», Se gunnten sück kin Rast os Rüst") lln broggeo. wat se sunoea l") Wat helpil se harren") wenig Glück) Trotz alle Meit'') un Plage Slür") ick van Dag") erst söwen Stück Di tau Din NamenSdoge 1 Ua wenn't man söwen Eier sündi Ick glön»' van alle Talle» ") Hett >üst") de Söwentall") upstünd") Am besten Di gesallrul ) nur. 1 werde nicht böse, ') Jever. ') Frühlingszeit, 'l Früh ling-w'tter, ') wieder. ') Jungen«. ') wer. ') verliere», ") Friese, ") Ruhe, ") landen. ") hatten, ") Mühe. ") Schick, Cj heull ") Zahlen, ") gerade, ") Siebellzahl, -) augenblicklich.
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