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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.04.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188704101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870410
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870410
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-04
- Tag1887-04-10
- Monat1887-04
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.04.1887
- Autor
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tk 182». l'r 1450. - Rüböl -180.00. » Laver- Zuni-Rili pcr Tef. iher loco ter loco >ier fl«. Sn. 0.7', Be.. 6.6S Br. Vloi-Iuai llaiS ver 6 40 Br. 6.37 Sd., >.27 Sd.. er Herbst - kohl. November 120-121. >eu flau. .00, per ist 25 00. tai 5400, öl rudie, per Si-- to. «bel Test . rodcS iertificatc» rweizen ) 02°/. c. - Zucker 15'/,. - Broilers lc Hlpyer. : Leä ck'. u. »,A obI 'II'v. I)LS »ns «*Lüri tir Ll erstE^o lir >i> ti -lur k- iveifr»Ui». tt u«' p> mir l-ll culu-» l»r trpr!I-il»> ' tunt-iuN de^ 0»tc. ml lvltn- l. der., per . per snü- !7 LI. d,r. I unä xnt >nck doliwi- lscker ui»t io«c>c>eud. änn- U Ll. der. ,er mäixuLL»- äpi'N-Ädl dÜU. der. o di» «i »I.. ä». U ö LI. der , per buui- per Xpril- >!2.II. der. r- Ocloder der., mit . der., per A. .K-4IL bi» der., per iinüixnvx-- 8»nm- i kür 8pe- »t, Kurril» l-älai 5'/,, uli-.zu/n« itadcr 5'/,, '-Oecewder o c d ev- »nieriü.rili- ialleo. kür , anmittel en, Import OO Kal len. 00 Lnü-n. I» ckuvoa ser „Drum- sterr-ickische ouih.imr.on Necka,m ampier: in peck: l7'4> der Luioa- cch Bremen, beide «oi>- as-Tanpier Hamburger kr „Trave". Theil« » »pser „Tn- rila Zmi-er" Mail»; da Erscheint täglich ftüh S'/, Uhr. ffrö-kti«, »u- «rpktiti« IohaaaeSgaffe 8. Spitchiiuniea der Nedarti««: BonnittagS 10—12 Uhr. Nachmittags ü—6 Uhr. - " - >,,«»«« »er sstr »te »»chstkolgr«»« N>«»cr drfttmmte» Jnlergtr a» Kocheutase» dtS > Uhr Nachottt«»», i, t«na- na» Fkfit« v früh dt«'/,» lltzr. z, de» /ilialea str Ans -Annahme: vtt« Mt««. UaiversitLtSstrabe 1. Lsui» L-schr. Kutheriarustr. 23 park. u. König-Platz 7. bi«'/.» 0»r. ^ 10«. MMr.TaMalt Anzeiger. Liga« für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Sonntag den 1V. April 1887. Zur gesiilligen Veachtung. Unsere Expedition ist morgen Montag« den LI. April, Bormittags nur bis jzS Uhr ^öffnet. kxpeäMov des I-olprlxor 'rnxedliittes. Amtlicher Theil. Unter Hinweis aus die Bestimmung «n A. 368.2 de« Reiibsstrasgesetzbuch« wird den Grundstücksbesitzern brz. Garten« iebakera hiesige» Stadtbezirkes bei Vermeidung einer Geld» strafe bi» zu UV oder entsprechender Haft hiermit aus« gegeben, während de« Mouat« April v. I. ihr« Bäume, ZIrSuchcr, Hecken rc. von den Raupen de« ffkiu>elstpt«>urr- (vowdvx »ustrl«) gehörig säubern und vea Schädling »ertilger» zu lassen. Cle,ck>zeitig geben wir nachstehend sud D sine kurz, Be- schreibung drr Lebensweise und ver zweckmäßigsten Vertilgung«« weise der angeführten Schmetterling«art. Leipzig, den 28. März 1887. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Georgt. Hennig. Niugclstzintter (Lomber kksaetrla). ver Schmetterling legt seine Eier End« Juli oder Anfang August dit za 100 Stück beisammen spiralförmig um ein» bi« dreijährige Sestchen. Erst im nächsten März ichlüpse» di« Aasaog« schwarzen, >a»g gelbbraun behaarten Räuschen au», nähre» sich zuerst von «ooipen, später von Laub. Ihre Frahstellea überlvinnen sie mit eine« leichten, lockeren Gewebe, ohne ein eigeatliche» Nest herzustelleu. liilang- trifft man diese Räuden zu mehreren Hunderten gesellig an vdstbäiiiiien. Weifldorn, Rosen. Weihbuchen, Eichen, Rastern, Pnppetn, Birken beisammen, in der Gabeln«, eine- Aste« oder ähnlichen Eiellen dicht aneiuandergedrängt. Mit dem zuothmendea UackiSlhom ... <»,„».» nv.»„n kiele Gelliljchostell kleiner und kleiner, bis sie Zuui gänzlich auslöse». Kt« fressen bei >o» Baum zu Vau«, wen» die Rahruog «andelt sich im Juni t» einem etrnndrn geui ouiwnuuviri, ...... zu einer weiche» schwarze» Raupe, drr im Juli der Falter entschlüpft. Zweckmäb>»e BertiigungSweiser Zerquetsche» »od vernichten der stäupen in idren Schlupfwinkeln, auS denen sie» veno solch« hoch «n Baume sich befinde», durch Anschlägen an die Stämme htrab- geworsen werde» können, im April. Auclion. Aus dem städtischen Lagerplatz« an de» Ehauffeestraße in Reudnitz lagern 1) 283 Stück eiserne desecte Rechen von Gitter« steinen, im Gewicht von ca. 84S Icg 2) 40 Stück eiserne Schleußeneinfallkästchen, i« Gewicht von ca. 1040 «) ll alte Schleußendeckei ohne Tehäns«, 2 abgefahrene » » « mehrere zerbrochene Schleußendeckei und Gehäuse und 4 alle ovale Schleußendeckei mit Gehäuse im Gewicht von zusammen ca. 2967 Diese Gegenstände sollen ebendaselbst Freitag, de« IS. diese» Monat», Dorratttag» Lv Uhr, in drei PeHea nach obiger Zuiammenstellung unter den vorder bekannt «machenden Beringungen gegen sofortige haare BrzahWzg «etstbtetend versteigert werden, v. April >887. Der Rath der Stadt Leipzig. Id. N14. »K- I)r. Georgs. Krumdiegel. Städtische Geverbtschille. Die «>«ste»«„ »er kchnlerorbeite« si»det i» Schallocale. IohaiaeSplatz 7, 2. Etage »«« 7. dt« «tt 11. April a. a. »«» v«r«ttt«, 1« »t» viltt«^ I «hr Zu« Besuche derselbe» beehrt sich t» «am» dM Lehrrreolle- günnl ergebenst einznladen. L.ipzi^ de» «. April 1887. Lee Street»»: vr. Lndwi, Rieper. ^ »,«rrk,NL An dieser Ausstellung betheiUO sich t, die Jahre auch di« Mater» »nb Lackirer.Fachschul«. Israelitlschr Lkligt-nsschule. Vie Aufnahme »euer Schüler und Schülerinnen findet Liens- t«>, den 12^ nod M>tt«»ch, den lS. April, vormittag» voa IO di» 12 Uhr. im -auzleilocale der Synagoge statt. Der Uaterricht de,mul Soautag. de» 17. April, vormittag» 8 Uhr, t» der erste» Bürgerschule. — Leipzig, 8. Avril 1887. Vekannlmach««-. von be» ftr Schüler in Adttzetln»! L gegründeten Schnlgeld» ste Kellen sind einige zur Erledig»»« gekommen. «esuche ,m Verleihung derselben find »o, de» dunstende» Lllern bez. Pfleger» bi« 30. April d. I. a» dt» Unterzeichneten muzoreichen. Später etngeheadr Gesuch« I«»»ea keine Vertickfichthplng LldkN. Sohlis, dt» 7. April 1887. Der Gchnlperstgn». Jultn» Rndalpb, Vars. Auflage IV.7SO. Adonnrinrutsprris viertel,. 4'/, Mk incl. Bnnaerlobn 5, Mk.. durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 P> Belegexemplar lO Pf. Gebühren iür Ezlrabeclaaen (in Tageblatt-Format gesalzt) ohne Postbefarderung 60 Mk. mit Poslbesörderung 70 Mk. Inserate tigcipaltcne Petitzeile LO Pf. Gröbere Schriften laut uns. Prccövcrzeichnib. Tabellarischer u. Ziffernsatz nach Höhen» Tarif. Nrllamen unter dem Redactionöstrich die 4ge'palt. geile bOPs., vor denFamiliennachrichten die Oqeivallene Zeile 40 Pi. Inserate sind sict-ö an die (sypeSUton zu senden. — Rabatt wird nichi gegeben. Zahlung praonumerancko oder durch Post. Nachnahme. 81. Jahrgang. Lrkannlmachuils. Di« bei Ltzanssiru», »er tztest,e« vatz>tz«rßr»te ierdcrliche» Steinsetzer »Arbeite« !»»"' »t»r Vorbehalt der Auswahl unter de» Submittenten de» Mübestsoedernd», vergebe» »erd«». Farmnlar« z, »oflen-Ans-dlä», »mm, ms de» htefige, , »rtndeaml in Emptam, genommen «erd«,; dtesekbr, find »rrfiemlt di« 20. d«. Mt«, all hier einznretchen. Lentzsitz de, ». AprU 1«7. »« »« Udltp ^»^ der Nacht zum 30. März diese« Jahre« find BeriönsSgewälde in ^iefiger Stadt mittelst Einbruch» 1000 Mark in 7 Einhundert - Mark. Scheinen, darnntrr eia Hannoverscher, da» übrige Geld in Gold- und Silbrrmüaze, sowie ta einem Coupon über 10 und 40 ^l, erner vier verschiedene Rester lochstoff z» Herrenkleiduag, nämlich «in Stück ». blau und schwarz gestreifte», mit zirgekrothea Fade» durch. wirkten Stoffes voa 1.20 w Läng», l». schwarz und hellblau schmal gestreiften Stoffe« von gleicher Länge, o. schwarz und blaogra» kleincarrtrte», mit rvthea Faden durch- »iikten Stoffe« voa 0 m Länge, ck. schwarz und duakelblao schmal gestreifte» Stoffe« voa 2.40 w Länge gestohlen wardea. Znr Ermittelung de« Thäter« wird solche» mit der Mitthellung bekannt gemocht, dob der verletzte demjenigen, welcher ihm die Wievererlauguna der gestohlenen Sachen, wenigsten» de« Geld«» verschaffi, eine velatzuung van tv» Mark zuslchert. Leipzig, den 8. April 1887. Königliche TtaatSanwaltschast. I. Grob. Ass. Vrrkaufs-Iocale. Durch beabsichtigten Umban de« Parterre» vom Unibrrfitöt«- GruudstüL Gvetdeftrnhe Nr. 6 werden für spätesten» I. April 1888 gröbere und kleinere, den Anforderungen der Neuzeit eul» sprechende. verka»s«laeale mit großen trackcnen Lagerräume« im Entresol und Souterrain vermielhvar. Resleclante» wollen sich geiälligst mit dem Universitätl-Rentamte int Vernehmen setzen. Di« Zeichnungen können daselbst eingesehen und etwaige wünsche in Bezug aus Einrichtung der Locale bei dem Umbau berücksichtigt werden. Leipzig, am S. April 18«7. Uut»trsiiSt«-N«ntamt. —, Gebhardt. Zweite rortbildlmgsschnle für Anabeu. Die Aumelpu«, ne« eintretender Schüler bat in drr Z?U von Montag, den >8., bi» Donner«taq. den 21. April, Vormittag« von 10—l Uhr und Nachmittag» von 4—6 Uhr zu er folgen, und zwar am 18. und IS. solcher au» hiesige» Schulen, am 20. und 2l. April der von ou»wärt« kommenden. Leipzig, den 9. April >887. vr. 8to«rl. Höhere Schule für Mädchen. Nachprüsunaimd zweile Ausnobm Prüfung Mouiag. de« 18. April V',. Uhr. Leipzig, de» S. «pell 1887. vr. M. klickest. Evangelisch-reformlrte Gemeinde. Die Eltern, deren -Inder z» Oster» 1888 in der resormlrten Kirche confirmirt werdm sollen, werde» hierdurch ersucht, dieselben anzumelden, die iinade« bei Herrn Pastor lüo. Simon» am 18. oder 19. April von 4—6 Uhr Nachmittag», die Mädchen bei Herrn Pastor O Dreydorsf am 14. oder 15. April von 1—6 Uhr Nachmittag». Di« Kinder können sich nicht selbst anmeldcn; aber erwünscht ist, dab sie miikomnien. Leipzig, 7. April l867. Sdangeiisch-resarmtrte» Psarramt. Nichtamtlicher Theil Deutsch-Ostafrika. Seit einiger Zeit ist wieder ein frischerer Zug in unsere Eolonialbewegunq gekommen, wa» um so beachte,iSwertber ist, als durch den Tob einer Reihe von Führern in der Aus richtung de» ColonisalionSwerkeS sich weiter Kreise, welche veniseiden ihre Hoffnungen gewidmet, liefe N crergeschlagen- heit bemächtigt Halle. Klima, Mord und Uugliick-sälle ballen sich vereinigt, um VaS Werk der Colonisirung Afrika- zu stören unv zu hemme». Aus vr. NackUigal und vr. Flegel, die Opfer de- FieberS wurden, folgte die Ermorkung vr. Jühlke'S und ver Tod de» Kaufmann- Lüveritz. welcher aus der Fahrt nach Angra Pcquena ertrunken ist. Da- waren Harle Schläge, die aber dennoch nicht dazu geeignet sind, den Gedanken der Errichtung von Colonien als einen unglücklichen ober verfehlten zu kennzeichnen. Und so fehlt e» denn auch nicht an kühnen Männern, welche sich durch da« Geschehene nicht abhallen lasten, auf dem betretenen Wege muthig und unbeirrt forlzufchreiten. Ganz besouder» hoffnung-voll erscheint da- Unternehmen, welche- gegen, »ckrtig unter Leitung de- vr. Peter- au-gesührt werken soll. Deutsch «Ostasrika, besten Besitz wir vorzugsweise der Thatkrast de- vr. Peter- zu verdanken haben, hat durch da- Londoner Abkommen feste, von allen Mächten anerkannte Grenzen erhalten und umfaßt etwa 20,000 Qua- dralmeilen. Die Grenzlinie läuft im Süden am Rowumaflnß entlang, durchschneidet den Nyastasee und folgt vem l2.Grab südl. Breite; sich nach Norden wenvend, umschließt sie de» Bangweolosee. den Mrru- und den Tanganyikosee unv geht in gerader Richtung weiter bi- zum 1. Grav südl. Breite; diesem nach Osten folgend, durchschneidet sie den Bietoria Nyanzasee und wendet sich südöstlich bi» zum Kilimandscharo gebirge, voa dort reicht sie bi- zur Umbamündung. Die West grenze bildet der Coagvstaat. Die Expedition hat sich die Erschließung diese- große« Gebiet» für ven Anbau mit export fähigen Produkten, wir Dabak und Baumwolle, die Errichtung von Stationen unv die Anlage von Wegen und Eisenbahnen »ur Aufgabe gemacht. Demgemäß befindet sich unter den Mitgliedern der Plantagenlriter Flemming, drr Eisenbahn» daumeister Wolfs, ein Feldmesser und zwei Gehilfen. Eine Anzahl Osficiere und Beamte wird mit den Dirigenten vr Peter» und vr. Blrv die Organisation deS Gebiete- und seine Sicherung gegen feindliche Angriffe betreiben und vier Kausleute werden der geschäftlichen Seite dr» Unternehmen« ihre Kräfte und ihr Capital widmen nach dem Vorgänge von Lüderitz, Doermaan und anderen Colonisatorrn. Welche Gefahren auch diesem Unternehmen bevorstrhen, vo» haben dir bl-herigen Fehden mit dem Sultan von Zanzibar und mit den Somali» gezeigt. Trotz de- Londoner Uevereialommen» fleht Said Bargasch die Au«dreitu»g de« deutschen Einfiuste» LN seinen Grenzen mit scheelen Augen an und wende! alle möglichen Kunstgriffe «». u» den deutsche« Colvaist« Hinder nisse zu bereiten. Lodersrit- ist er ob« durch die Erfahrung belehrt worden, daß er setueu Widerstand «ich» zu weit treiben darf, well in diese» Full« stet« nur grnfigeud« Unzahl Kriegsschiff» vorhanden ist, um ihn in feine Schranken zurück- zuweisrn. Seit Bestrafung de- Mörder» de- vr. Iüvlke ist auch dem Kampsr-mnth der Somali» eia heilsamer Dämpfer aufgesetzt worden. Dagegen ist eine andere sehr wichtige Frag», nämlich die der Mnstcoansiedeluag von deutschen Au-wandrrern, für einen Theil Deutsch-Ostasrika- bereit« im günstigen Sinne gelöst. Da« Klima de« Djaggalande- ist derart, daß e» Deutsche ohne Nachtheil für ihre Gesundheit ertragen können, und am Fuße de» Kilimandscharo werden sich in Zukunst viele Tanienve von deutschen Ansiedlern ihr Heim gründen können. ES ist ba- erste Mal, vaß vie Klimasrage m Centralasrika in befriedigender Weise brantworlrt werden konnte. ve»n in Kamerun, wo man gleiche Hoffnungen hegte, sind dieselben betannllich nicht be tätigt worden, vielmehr sind e» nur einzelne GedirgSstriche, welche Deutschen al» Wohnort dienen könnten, unv auch dort sind erst noch mannigfache Schwierigkeiten zu über winden. bi- von Euuvanderuug in größerem Maßslabe die Rede rin könnte. Bon größter Wichtigkeit für die Zukunft von Deutsch- Ostasrika ist e». daß e» im Westen an den Conaostaat grenzt, baß also damit eine feste Stütze de- deutschen ColonifaiionS- werke» nach dieser Richtung hin geboten ist. Der Handel«, verkehr wird dadurch für den Congostaat nach Osten und für Deutsch-Ostasrika nach Westen eröffnet; beide Staatsgebiete können sich gegenseitig in ihren Bestrebungen fördern unv unterstützeo. C» ist nicht zu befürchten, baß Zwistigkeiten zwischen beiden Gebieten au-brecben werden; der Eongostaat ist so groß, daß den belgischen Besitzern nickt an seiner Aus- debnung gelegen sein kann; «S wird sich nur darum handeln, den Verkehr nach der Ostküsie Afrika» für die Bewohner deS Congostaate» nicht durch lästige Zollschranken einzuenqen. Daß die- nicht geschieht, dafür >>t bereit» durch vie LÜest- airikanischr Eonserenz vom Jahre 1885 Sorge getragen, von welcher zugleich die Anerkennung de- Congostaate- aus gesprochen worden ist. Der Congostaat entwickelt sich unter der Leitung der da mit beauftragten Persönlichkeiten so gedeihlich, daß bi« belgische Volksvertretung keinen Anstand genommen hat. mit 8« gegen 9 Stimmen bei 7 Slimmenthaltungen eine Anleihe bis zur Höbe von t50 Millionen Franc» für die Zwecke de» Congo- laateS zu bewilligen. Der Hauplstrom de» Berkehr» in diesem Staate ist naturgemäß nach Westen gerichtet, weil der Congo- sirom die Haupiverkehrüaver bi» aus eine Strecke von SooO Kilometer bildet, innerbald deren er schiffbar ist. Eine Eisenbahn wird diesem Bcrkehr die wünschenswerlhe Unter- liitzuug zewähren. Mit Recht ist da» Interesse Belgien» au» die Ern, -ckelung de- großen ColonralreicheS gerichtet, dem, e« l:.—c auf der Hand, daß r» di« Quelle für die wachsende /Hohlsghrt de- Mnlterlanbe» gewähren wird. Die Bclgiek sichren Deutschland al- Muster an für ihre Colonialbcsttebungen; wir könne» un« aber auch ein Bei- piel an der Ovserwilligkeit der Belgier nebme», welche den Congostaat für werto Hallen, ihm ihre Capitalien zur Verfügung zu stellen. E« ist ja auch bei un» in dieser Bcziebuiig ein erfreulicher Anfang mit Gründung einer Reihe vo» ColonialgeseUsLaslen gemacht worbe», aber da» Cavital, welche» denselben zu Gebote steht, ist völlig unzureichend. Wenn der König von Belgien nicht über so groß« Mittel ver. fugte, welche er zur Gründung de» CongostaalS mit vollen Händen hrrgegeben hat, daun würde von einem solchen heute nicht die Rede sein. Bei u»S liegen die Verhältnisse aller dings wesentlich ander-, weil die deutsche Colonialbewegung nickt vom StaalSoberhaupt, sondern von einigen unter nehmenden Kausleuten angeregt worden ist. Als Grund gedanke der ganzen deutschen Colonisation ist scfigehalten, daß vie StaatSregierung nicht die Initiative ergreift, sonder» de» Privaluntcrnebmungcn nur folgt und ihnen ihren Beistand leiht. Hierin wird voraussichtlich keine Aenderung «inlrcten, aber da» Pnvalcapital muß weit reicher fließen, wenn die ausgcwenvete Kraft bald Früchte tragen soll. Da» Grund- c.ipitat der Deulsch-Ostasnkaniscke» Gesellschaft beträgt gegen wärtig etwa« über 2 Millionen Mark, eine Bagatelle im Vergleich, mit ver Ausgabe, welche damit gelöst werden soll. Schon viele kühne Männer, eifrige Forscher unv unternehmende Kausleute haben ihr Leben aus« Spiel gesetzt und leider zum Theil auch verloren, um die deutsche Colonialbewegung in Fluß zu bringen. Mögen nun auch die Mittel bereit gestellt werde», um die so hoffnungsreichen Anfänge nicht im Sande verlausen zu lasten. * Leipzig. 10. April 1887. * Die mehrfach aufgeworfene Frage, ob der in der Weh r- Ordnung vom 28. September 1875 vorgelchriebene ein jährige Befuch der zweiten beziehungsweise ersten Claste bei Erwerbung der Berechtig uug zum einjährigen Mili- tairdienfle aus zwei Anstalten gleicher Kategorie sich ver theilen. oder aber nur eine und dieselbe Anstalt umfassen dürfe, hat dem Vernehmen nach neuerdings in Preußen ihre Er ledigung durch die sinngemäße Anwendung derjenigen Be stimmungen gesunden, welche bezüglich der Anrechnung der an verschiedenen Gymnasien zugebrachten Semester ans den für dir Zulassung zur Abiturientniprüsung erforderten zweijährigen Besuch der Prima getroffen sind. Hiernach ist der i» der Wrhrordnung ersorvertr Besuch der vorgenannten Claste» auch al«vann al« erfüllt zu betrachten, wenn sich derselbe aus zwei gleichartig« Lehranstalten vertheilt, unter der Voraus setzung jedoch, »aß der Wechsel der Anstalt uicht durch vis- cixlinaire Anlässe, z. B. Berweisuug, vermeidupg einer Schul» straf«, sondern durch Wohnungsveränderung der Angehörigen, Rücksichten aus die Gesuudbeit de» Schüler«, oder andere, den Verdacht einer ungerechtfertigten Willkstr «a<schließrnv«n Gründe erfolgt ist. Wenn nach diesen Gesichtspunkten über die Anrechnung der an verschiedene« Anstalt«, zugebrachten Besuch«,eit ein Zweifel entstand, wurde di« Entscheidung de» Provinzial-Schulcollegium- eingrholl. * Der neu« Accession-vertrag zwischen Preußen und. Waldeck »ird demnächst auch dem preußischen Landtage zugehen, bei welcher Gelegenheit vermnthlich die Frage drr Einverleibung Waldeck« in Preußen wieder znr Sprache kommen wird. »In Waldeck wv»d« man eS", wie die dort benachbarte .Hessische Morgen-Zeitung" schreibt, .freudig begrüßen, wenn dem jetzig«. Zustande der formellen Sonverainrtät und der faktischen Zugehörigkeit ,u Preußen ein End« gemacht werden würde, u« so meyr. al« da« Ac- eession-veryältniß Preußen immer höhere Opfer auserlegt, für welch« au« den Einkünften Waldeck- selbst eine entsprechende Gegenletsveug nicht zu erwarten ist. Di« Besugniß Preußen«, zur definitiven Annexion Waldeck» zu schreiten, besieht schon länger, unv eS ist auch schon einmal im Abgeorknekenhause der Wunsch ausgesprochen worden, daß von dieser Bcsugniß Gebrauch gemacht werde. Sollte jetzt mehr Geneigtheit be stellen, der Sache „aber zu treten, so würde zuvor die Frage entschieden werden müssen, wie e» niit der Stimme, die Waldeck jetzt »in BnndeSratbe hat, in Zukunft werden soll. Daß diese nicht eo ipso aus Preußen übergehen könnte, liegt aus der Hand." * Mit der commistarischen Leitung de» Reichseisen« bahn amt» ist seit der am l. März v. I. erfolgten Pe», sionirung de» Geh. RalhS Koerte der Geh Ralh Kraesst beauslragt. « * » * DaS ossiciöse Wiener „Fremdenblatt" verzeichnet eS mit Befriedigung, Vas; die bulgarische Regentschaft verstanden hat. die Ausführung deS von den bulgarischen CoinllöS der nationalen Vertbcidignug gefaßte» Beschlüsse», Bulgarien zum Königreich zu proclaunrcn unv den Prinzen Alexander zurlickzubcruse», zu Verbindern. Die bulgarische Negeutschasl babe im Geiste jener Mäßigung und jener Politik gebandelt, welche die wahren Freunde der bulgarischen Nation nur billigen könne». Sie babe durch dieses Cingreiscn in die populäre Bewegung euch jene panjlawistische» Anklagen ent waffnet oder doch wenigstens zum großen Tbeile widerlegt, welche von ver Voraussetzung ausgegangen sind, die Regent schaft beabsichtige eine Provocalion Rußlands und wolle den Kamps mit diesem ausnebmcn. Es sei immerdi» möglich, daß der ruhige Verlaus de» LosungStageS auch dem Eindrücke zu danken ist, welchen Herr Sloilow während seiner bi-ber allerdings noch kurze» Anwesenbeil in Wie» aus Lein Gespräche mit all jenen politischen Persönlichkeiten davon- gelragen haben wird, mit welchen er i» Berührung getreten war. Den» eS könne mit Bestimmlheit angenommen werden, daß er, wo immer er Einblick i» die Jnlentionen der Mächte gewinnen konnte, nur dem Wunsche begegnet ist, sein Bolk iiichl aus abcnleuerl'chc Bahnen zn dränge», eS nicht in Con- flicte mit den Mächten oder anderen Rücksichten zu bringen, die e» zn beacblen verhallen ist. Oknc Zweifel könne i» dem erfolgreiche» Emwirken der Regenten aus die öffentliche Mei nung ihres Landes ein Zeichen ihrer fortdauernden Autorität erblickt werden, von der eS nur zu wünschen sei. sic möchte stet» im Dienste der Besonnenheit unv de» Frieden» im Oriente wirken. " Der ossiciöse Correspondent der „Politischen Corre- spondenz" schreibt aus St. Petersburg, 4. April. ^ 7 genannten Wiener Blatte rur Lage: E» ist eine betrübende T Hatsache, daß die friedlichen Versicherungen, welche in der jän-iste» Zeit zu wiederholten Mate» von autoritativer Teile abgegeben worden sind, Lurchnu» nicht im Ltande Ware», die Unruhe zu beseitigen, die seit acht Monaten da» stennreichen der allgemeinen politische» Lage bildet. ES uuierllegl keinem Zweifel, dav die Lage eine wesentlich andere und zwar eme bessere gewesen wäre, wenn Rußland in der bulgarischen Frage eine andere Haltung eingenommen hätte. Die Symvalhicn, welche die Theil- nehmehr der verschiedenen Putsche der letzteren Zeit in Rußland landen, haben allerorten ein Mißtrauen gegrn Rußland erzeugt, daß sich nicht leicht verlieren dürste und daß den materiellen Interessen Rußland» eriwnnen Tchnden zugesügt hat. Nichtsdestoweniger dürste eS kaum gerechtfertigt ericheinen, Rußland gerade in diesem Augenblicke aggressive Pläne aus der Balkanhalbinsel zuzuichrcibrn. Die osficiüscn Eiklärunge», die im Lause der letzte» Monate in den von der russische» Regierung insvirirten in- und ausländischen Zeitungen abgegeben winden daß Rußland sich durchaus nicht veranlaßt fühle, seine bisherige reservirie Haltung auszugeben, habe» säst nirgend» Zutrauen gesunden. Man hat «ege» diese osfikiSien Erklärungen emgewendel, daß dieselben keineswegs befriedigender Natur seien, »idem gerade sic dazu bei- gciragen haben, die gegenwärtige politische Lage mit all' ihrer Un ruhe und Unsicherheit aufrecht zu halten, indem Rußland durch seine Zurückhaltung eine befriedigende Lösung der bulgarischen Frage verhindert. Wenn aber auch dieser Anichauung ein gewisser Grad von Berechtigung nicht abgeivrochcn werden kann, so darf andererseits nicht außer Acht gelassen werden, daß die russische Regierung sich gegenwärtig i» einer äußerst schwierigen Situativ» befindet. Man darf nämlich nicht übersehe», daß die Erwartungen der überwiegenden Mehrheit der Benölkening durch daS anjänglich sa energische Aust»eien der russi ch n Regierung in Bulgarien sehr hoch gespannt wurden. Alle Tirienigen. die ou- verschiedenen Mo tiv-» ihre Hoffnung aus einen Krieg setzte», waren fest überzeugt, ihre Hoffnung würde in Erfüllung gehe». Bald sahen sic sich aber eiittämchl, und die bereits herrschende Nnzusriedenbeit ivucl)- dadurch noch mehr und hat wahrscheinlich noch nicht ihren CuliningtionSpunct erreicht. Die russische Regierung ist spät, ober doch noch rechtzeitig zu der Erkenntnis; gekommen, daß ihre Haltung zu Beginn der bul garische» Krise -ine wenig glückliche war. DaS Geschehene läßt sich aber nicht ungeschehen machen, und mit Rücksicht aus d>e precäre innere Lage deS Reiches bält man es offenbar nickt für angemessen, eine andere Politik einzuich'.agcn und verharrt noch immer in der bisherigen absoluten Negation, mittelst deren sie vor Allem Zeit ge winnen will, in der Hoffnung, daß die erregten Gemüthcr sich be ruhigen werden, und die Regierung sodann im Stande sein wird, ihre bisher besolgte politische Richtung g»sz»gebcn. ES liegen iiidcß gerade 1» den letzten Tagen bestimmte Anzeichen Nor, daß eine befriedigende Lösung der bulgarischen Frage näher gerückt ist, als allgemein ang-»oa:men wird, und zwar liegt die Bcrmuthung aus der Hand, daß Rußland sich mit einer bescheideneren Genugtbuung begnüge» wird, indem cS den russischen SlaaiSmäniier» nach und nnch einleuchtet, daß eine Fortsetzung des Widerstande- gegen die Regelung der bulgarischen Frage auch nickt im Interesse Rußland» liegt. Die öffentliche Meinung hier zu Lande dürste freilich durch die Art und Weise der bevorstehenden Regelung eine ziemüihe Enttäuschung erleiden. * Wie au» St. Petersburg czeschriebcn wurde, halte der Finaiizminister Wischnegradsky dieser Tage dem ReichSrathe em Projekt unterbreitek, gemäß dessen eie Steuer aus die Auslandspässe ganz bedeutend erhöbt werden sollte, und zwar aus 30 Rutel für eine» Auslandspaß bi« aus 3 Monate. 15 Rubel sür jeden weiteren Monat bi« aus ein Jadr und dann 1 Rudel sür jeden Tag. Sichere», Vernehmen nach wird da» Projekt aber vom ReichSrathe nicht angenommen werden * Die zur Untersuchung der belgischen Militairpro» jecte vereinigte Centralsection der belgischen Depulirken- kammer hat vierzig Fragen festgestellt, die sie an den Krieg«- minister richten will'. Der zum Berichterstatter gewählte klerikale Abgeordnete d: Bruyn glaubt Milte Mai »>il seinem Berichte fertig zu werden. * Nach verläßlichen Meldungen au» Madrid legt man daselbst den in jüngster Zeit versuchten Petarden- ANentaten keinerlei ernste Bedeutung bei. Dieselbe,, werden kleinlichen Rache-Aclen gegen den Minister de» Innern und Vea Sladtpräseclen zugeschrieben, ohne daß hierbei eigentlich
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