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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.04.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188704101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870410
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870410
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-04
- Tag1887-04-10
- Monat1887-04
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.04.1887
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202» «akere'ischmttck wie von Teppichen überspannt, wodurch, da «ine Gliederung dieser großen Flächen durch Fensteröffnungen der dahinter liegenden Dioramenbilder wegen nicht möglich war, einmal die Leere und Eintönigkeit vollständig vermieden wird. Vor allem wird aber auch andererfeil« dem gewaltigen Bau dadurch der Charakter de« Leichten, ja Luftigen gegeben, ohne daß der Eindruck der Festigkeit irgendwie zu Schaden käme, denn dieser findet ganzwie in der Golhik seinen völlig beruhigen den Ausdruck in den Eisenpsrileru der zwölf Ecken, welche mit ihren dort vor die Umfassung-Wände tretenden, und in ganz orga nischer Weise wie von selbst sich auch zugleich schön ornamental gestaltenden und Strcbesysteme bildenden Versteifungen den» Bauwerk Stand und Hall geben und Last wie Seitenschub der mächtigen Kuppel ansnehmea. Aus dem die Umfassungs mauer in weiter kräftiger Ausladung und schöner Prosilirung wirkungsvoll abschließenden Hauptsim» erhebt sich über den zwölf Ecken rin Kranz von schlanken Fahnenstangen und läßt da« unten standfest Gegründete zu oberst in zwölf lustig flatternden Wimpeln harmonisch au-klingen. Die der Dioramenbilder wegen von einem breiten ring förmigen Oberlicht durchbrochene Kuppel findet ihren Ab schluß in einer geschmackvoll silhouettirten tempclartigcn Laterne, die ihrerseits al« Bekrönung da« aus so hoch ragendem Standpnncte sernhin sichtbare, alte bekannte Wahrzeichen deS SchlihenhauSgartenS trägt, einen die Welt kugel aus seinem Nacken tragenden Atlanten. Diese Laterne ist verglast und au« ihrem Inneren heraus senden deS Abends Hunderte von elektrischen Glühlichtern ihre blitzenden Strahlen weithin über die Stadt und in die weile Ferne, um als Leitstern zu dienen für alle die, welche hier, seien sie fremd, seien sie einheimisch, nach ernster Tageöarbeit eine Stunde jcofier Erholung suchen. Der eigentliche CircuSranm, oder besser gesagt die ..Alberlballe", hat einen iuuerenDurchmesser von43Meler nud saßt 3110» streng ampkiithcatralisch angcordnele degucme Sitzplätze. In reichster Weise ist für Zu- und Anögünge gesorgt, so daß jeder derselben nie mehr als 200 bis 300 Per sonen auszunchmen hat. Dabei sind alle Treppen massiv und lencrsichcr überwölbt. Ucber daS Ganze spannt sich, wohl auch hier zum ersten Male auSgesührt, ein massiver, durchweg üuersicherer Pavillon, targcstellt durch zwölf zwischen eisernen Trägern nach dem System Monnier gewölbte Kappen. Dieser vom Flur der Reitbahn in der höchsten Spitze bis zu einer Höbe von l? Metern sich erhebende Schirm ist in seinen zwölf Feldern aus da« Prächtigste und Wirkungsvollste von R. Schultz, der sich hier schon durch seine Arbeite» im Museum und der Börse glänzend bewährte, mit Deckenmalereien geschmückt, die reichornamental umrahmten Allegorien der zwölf Monate darstellend, nach den eigenen Compositionen oiescö Meister«. Im Umfange der Brüstung der obersten Galerie sieht man zwölf Pfeiler zur Decke emporsteigen. Die Zwischenräume zwischen denselben sind durch Arkaden gegliedert, welche von je drei elliptischen, aus eleganten Säulen ruhenden Bogen gebildet werden. Dahinter zieht sich in der llmsassungümaucr eine Reihe von Fenstern hin, welche volle» Tageslicht in den gewaltigen Nauru einströmcn läßt, während de« Abend« in den Arkadenöfsnungeu ein Strahlenkranz von elektrischen Glühlichter» sich entzündet, welcher im Verein mit einer Reihe von der Decke herabhängendcr Bogenlampen Tageshelle in der Hatte verbreitet. Für musikalische Ausführungen wirb die Reitbahn mit einem Podium überdeckt, durch welches Raum zu noch weiteren 1000 Plätzen sowie für ein stark besetztes Orchester zu den Bocal-u»d Instrumentalaussühruiigen gewonnen wird, während in der Mittelaxe aus erhöhtein Platze, da wo für gewöhnlich eine bescheidene Mnsikloge eingerichtet ist. sodann eine Orgel thront, die sonst in einem rückwärtigen Platze steht und aus Schienen in die Halle hereingesahren werden kann, eine Anordnung, wie sie bisher noch nirgends anzutrefseu ist. DaS schöne Orgelwerk und die ganze Einrichtung ist von der Firma Walker in LudwigSburg geschossen worden. Bei össentlichei, Feste» und Vergnügungen bildet daS obenerwähntePodinm einen Tanzplatz, während die weiten Sitzreiben die Zuschauer aufnehme» und große, binterder Arena liegende Sälezu Buffet--, „nd Speise- räumen eingerichtet werden. Eö befinden sich nämlich hinter dem Circu«bau im Anschlüsse an denselben noch weite schöne Räume, zu Künstlerprobc» und zum geselligen Zusammensein der Künstler, ferner zur Ausnahme von CireuSmaterial und zur Stellung von etwa 100 Pferden, während weite elegante Foyer« und ossene ringsum sich erstreckende Hallen dem Publieum Raum bieten, sich auch bei ungünstiger Witterung vor dem großen Bauwerke auSzubreite». Adolf Weiske. * Wir knüpfen au den vorstehenden Artikel über den Kunstbau der Alberthalle den Schluß der Betrachtung unseres Kiinstreserentkii über Die Dioramen. Wenn da« zuletzt besprochene Franz Simm'sche Bild den Beschauer einen Blick in daS Familienleben, oder wohl bester gesagt i» da» Thun und Treiben der Frau bei de» Völkern inuslimische» Glauben» thun läßt, so wird ihm mit dem nächsten Bilde Volk«- und Landesart vorgcsührt, die, wie fremd sie ihn auch anmulhen mag. doch seit einiger Zeit in nächst» Beziehung zu nn«, ja in den MachtkreiS de» deutsche» Reiche» selbst eingelreten ist. Man wird nämlich nach der Westküste Afrika« versetzt in die Stadt de» unter deuscher Oberhoheit stehenden Negerkönigö Aqua in Kamerun. Tropische Gluth brütet über der Straße de» mehr als Dorf denn als Stadt erscheinende» OrleS. Die dnnkle Bevölkerung desselben, Mann und Weib, all und jung, treibt sich beschäftigungslos aus der Straße umher, meist i» spärliche europäische Kleidungsstücke gehüllt und aus dem Rücken oder Bauche liegend oder sonst in einer beschaulichen Stellung aus dein sonnendurckglühten Sand boden hingestreckt sich sonnend. Zu beiden Seilen der Straße lausen die sehr primitiv conslruirten Negerhlltten hin. Ver schiedenes Gerätst lehnt an denselben oder liegt zerstreut au dem Boden umher. Einzelne schlanke Palmen überschneiden init ihren Wipfeln den klaren afrikanischen Himmel. In der Flucht der Straße hin geht der Blick aus daS die Himmel bläue wiederspiegelnde Meer. In einiger Entfernung vom Strande bemerkt man zwei alS Waarenlager und schwimmende Faetoreien benutzte sogenannte Hulks und eine ankommcnden Woermann'schen Dampfer. In der Ferne wird die Aussicht durch einen i» Dust gehüllten Streifen de- jenseitigen gebirgigen Strandes der Bucht geschlossen. Die Marine dieses Bildes ist von Han» Petersen, die Landschaft und da« Figürliche von Leop. von Schönchen auSgesührt und zwar genau »ach den von Han» Petersen selbst an Ort und Stelle gemachten jeden Baum, jede» Blatt, jeden Pfahl, jede Figur mit un bedingter Treue wiedergebenden Studien. Dadurch gewinnt diese» Colonialbild, bei dem Schwünge und der künstierischen Vollendung, mit welchen die Scenerie in demselben schließlich zur Darstellung gekommen ist, doppelt an Bedeutung. Auf solche authentische, man möchte sagen photographische Treue macht da» folgende Diorama zwar keiiien Anspruch dagegen hat «» nicht minder da» Verdienst, den Beschauer voll ständig in den Geist und die Sitten der daraus dargestellten Zeit zu versetzen. Zugleich ist e« hinsichtlich der Eomposition und koloristischen Ausführung ein schöne» bedeutende» Meister werk und zwar von der Hand Hermann Schneider'« in München. Es ist die» dir Darstellung eine« „römischen Frauenbade* in der Kaiserzeit". Ueber die glänzende, ja verschwenderisch reiche Einrichluna der römischen Bäder find die genauesten Schilderungen, besonder» durch Seneea au nn» gekommen. Auch viele Trümmer und mehr oder weniger aut erhaltene Neberreste derselben sind beredte Zeugen davon Im Rückblick aus die republikanisch« Schlichtheit der Sitten schildert Seneea da» Badegemach de* älteren Scipio Afrikaner» als ein enge», dunkle» Zimnrerchen, welche» nicht eigentliö» Fenster, sondern nur Ritzen hatte und erzählt, daß e» dem ..Schreck-» Carthago»" gar nicht daraus angekvmmen sei, eb sein Vavrwasser, etwa nach starkem Regen, trübe gewesen sei, und daß er sich auch alltäglich nur Anne «nd Berne wusch, den ganzen Körper nur all« ..Maikttage" badete. Jetzt heißt man — sagt er weiter — ei» Bad nur Spelunke, wen» nicht die Sonne de» ganzen Tag durch breite Fenster rittsällt und wenn man nickt von der Badewanne aus über Land und Meer freie Aussicht hat. Daun hört man von den stolzen säulengetragenc» Gewölben, de» Statuen. Wand malereien und große» Spiegeln, und wie jetzt Marmor von ThasoS, den ma» früher nur selten da und dort in einem Tempel fand, die Bassins einsasser» müsse. Ja, »ach einer Schilderung deS Statin» war Manche», der thasische Marmor noch viel zu gering und nur der violett gefleckte phrygische und der weiße, bei TyruS und Sidon gebrochene genügten. Großartig und herrlich waren auch die Lux,,»« und Heilbäder, besonders die berühmten', jetzt nur »och in stolzen Trümmern daliegende» der beule versumpften und gleich der römischen Campagna von Malaria vergiftete» Bakestadt Bajä ain Golf von Neapel. „Bajä, daS goldene Gestade der selige» Liebes göttin. Bajä. da« schmeichelnde Geschenk der stolzen Natur, möchte ick in tausend Versen preisen, und doch wäre es noch immer nicht de» Lobe« genug", sagt der römische Dichter MartialiS. Nun. an dieses Gestade von Bajä oder etiva uch an die gegenüberliegende sorrentinische Küste versetzt Hermann Schneider den Beschauer durch sein mit märchenhaftem Zauber wirtende« Bild. Eine peristyl- artige, in kostbarstem Marmor au-gesührte Säulenhalle umfaßt den Baderaui». Zwischen den Säule» hi» geht der Blick in täuschender Tiese aus eine ii» Charakler der er wähnten Gestade gehaltenen Ideatlandschast. Man erblickt ein Stück blauen GvlseS; von einem Vorgebirge leuchtet ein weißer dorischer Tempel herab; duslige, mit dem Lustton überhauchte Höhenzüge begrenze» die Perspective. Obe» chaul über daS Gebälk bcö Perisiyls da- gesättigte Azur de« italienischen Himmels hernieder ans die mit grünleuchtcnver Fluth gefüllten Marmorbecken und die Gruppe der badenden Römerinnen, die sie bedienenden Sklavinnen, die Pfauen und die gezähmten Leoparden, welche ihre Herrinnen zum Bade begleiteten, die Candelaberdreisnße und die andere» kunstvollen Broneegeräthe. De» Schw.'rpnnet der Gruppe bildet die Kaiserin auf den Sluseu link«, welche, von ihren Dienerinnen enlkleidet, im Begriffe stcbt, in da» Bad zu steigen. Daß Hermann Schneider Architektur und Figürliche» aus diesem Gebiete gleich meisterlich beherrscht, wird vielen noch von seiner „Tanzstunde im Dio> ysoSleinpel" aus der Jubiläum» Ausstellung her in frischer Erinnerung sein. Mit unserem Dioramabilde hat er es wieder aus» Beste bewiesen. Die Gestalten dieser Badende» oder zum Bade sich Vorbereitenden, oder auch nach dem Bade sich Erholenden entzücken nicht nur durch die reizvolle Behandlung deS Acte» und der Gruppirung, andern vor allem auch durch die seiasühlige koloristische Technik. Wie sie sich z. B. in den zarten grünen Wasserreflexen aus den Leibern der Badende» und in den Wirkungen de« blauen Himmelslicht» ausspricht. >- Au» dieser Idealwelt de» „römischen Frauenbade»" wird der Beschauer nach einigen Schritten durch die Meisterhand Professor Ludwig Braun'» alsbald in eine rauhe, packende Wirklichkeit geführt, indem dieser Künstler aus dem nächsten Diorama „Die Flucht Napoleon» I. nach der Leipziger Schlacht durch die Bnrgstraße hinaus" schildert. Dem unvurchdring- lieben Hauplstrome der Flüchtenden ausweichend, welche vom Markte auf den nächsten Wegen zum Ranstädter Stcinwege binauSquoll, hatte der Kaiser mit seinem Gefolge und einem Tbeile der Truppe» den Weg durch die Burgstraße ein geschlagen. Man sieht ihn hier soeben am Ende derselben nächst dem Eingänge zur Pleißenburg angelangt. Hoch zu Roß, in der geschichtlichen Tracht ragt er, marmorne Ruhe in Haltung und Antlitz, au» dem wilden verzweifelten Drängen und Hasten der Reiter und Fußtruppen heraus. Zn wie »in- vergleichlicher Weise e« Projessor Braun versteht, einen solchen Menschenk,»äuel zu eomponiren und bei aller Natürlich keit. ^a Wildheit de» Durcheinander doch Ruhe, Klarheit. Ueber>ichtlichkeit und Deutlichkeit der Composition zu be wahren, da» ist za Allen noch von unserem großen Mar»« la-Tour-Panorama her gar wohlbekannt und bewahrheitet sich auch >n diesen, Napoleon'schen Fluchtgewühl wieder aus das Herrlichste. Ueberaus stimmungsvoll ist auch die von mehreren anderen Künstler» gemalte Scenerie der alten Vurgstraße mit dem in den rauhen, bewölkten Oetober, Himmel ragenden, die Aussicht abschließenden Thoinaskirch thurine. Einer solchen schönen Leistung gegenüber fallt e» dem Beschauer natürlich nicht ein zu fragen, ob jede Firma oder jede» herauSgesteckte Handwerkszeichen auch wirklich mit absoluter geschichtlicher Treue wiebergegebei» »st. Es genügt vollständig, daß der Charakter gewahrt ist, und das ist au alle Fälle geschehen. Demselben Meister, der da» erste der sieben Bilder, da» wundervolle„Mo»aeo-Diorama"gemall hat. Professor Edmund Berninger, verdankt man auch da» letzte derselben, ein Motiv au» dem Berner Oberland behandelnde, nämlich einen „Ausblick von der Wengernalp aus die Jungfrau im Alpen glühen", und man kann wohl sagen, daß diese» Schlußbild ein würdiger, schöner Abschluß de» Ganzen ist. Bon allen den Piincten de» Berner Oderlandes, welche nicht sowohl weite Fernsichteu al» vielmehr malerische Perspectiven darbietcn, ist die Wengernalp wohl ohne Widerspruch der schönste und lohnendste. Nur eine tiefe Schlucht, da- Trümmlelenthal trennt den Beschauer von der Jungfrau. Die Entfernung bi» zu derselben beträgt zwar in gerader Linie immer noch etwa eine Wegstunde, doch ist, wie ja auch in anderen ähn lichen Fällen, die Augeittäuschung so groß, daß man nur um eines SleinwursS Weite entfernt zu sein glaubt. Bei klarem Wetter lösen sich dann die Umrisse der Iungsrau mit blenden der Weiße vom Azur deS Himmel». Gewaltige Gletscher- niasien steigen in den Falten de» Gewände« der Alpenkönigin da» Trüminletenthal bedrohend, herab. Bei Sonnenuntergaiig entwickelt da» Bild aber erst seine volle Schönheit, und einen solchen Augenblick führt Ebm. Berninger mit einer, man könnte wohl sagen alle» Glaubliche übersteigenden Meister schast in der Wiedergabe der zauberischen Lichtwirkuugen dem Beschauer vor. Schatten deckt schon da» liefe, von wilden Fe'.Sblöckeii, wetkerzerzausten und uingekilickteii Föhre» bedeckte Thal, aber die Jungfrau leuchtet in wundervollen, rosen- und purpurfarbige» Tinte». Nicht minder staunenöwerth al« diese Lichteffecte ist auch die gewandte, sichere Darstellung aller Einzelheiten de» FelSgesügeS und der Schneebedeckung. Mit Gewalt muß man es sich in daS Bewußtsein zurückrusen, daß man nicht wirklich draußen auf der vom Abendwind um wehten Wengernalp, sondern in enger Diorama-Zelle stehl. Die fast unbedingte Täuschung, welche nicht nur diese», sondern auch alle anderen, jetzt hier ausgestellte» Dioramen im Beschauer erwecken, kommt allerdings im Wesentlichen ans die große malerische Vollendung dieser Bilder. Ein Umstand freilich trägt zur wirklichen Verkörperung de» ge schauten Flachbilde» ebenfalls nickt wenig bei. ES ist bie der, einem jeden derselben beigesügte sogenannte „plastische Vordergrund", dem überall eine wirklich hochvollendcte und im Punele de» Anschlüsse» an daS Gemalte und de» ganz unmrrklichen Urdergangc» in dasselbe untadelige Aus führung zu Theil geworden ist. Der Hauptanlheil an diesen mit so großem Erfolg gekrönten Bemühungen fällt dem mit der Ausstellung der Bilder betrauten Herrn Han» Petersen zu. Doch haben auch Herr Pros. Braun und Herr H. Schneider ,n den letzten Tagen an diesen Arbeiten Theil genommen. Da» herrliche Werk, wa» aus diese Weis« geschaffen worden ist, wird für die Alberthalle. wird für Leipzig aus lange Zeiten einen ebenso würdigen wie kräftigen Anziehungvmiltelpunct bilden. Darum Dank allen Denen, die irgendwie zur Ent stehung und Vollendung desselben beitrugen. Adolf WeiSke. zns«»» mengestellte .Museum der italienischen Malerei in Oriczinalphotographie- zur Ausstellung. An Oelgruläldeii gelangten im Eingang»-Saal neu zur Ausstellung: ein Stillleben und .Sehnsucht" von Paul s)öysch in Dre-de», rin Schlackteubild von Franz Adam, Parti« an den Cela-Palana-Gllelschern" von Ferdinand ieldhütter in München. Ausgestellt bleiben: eine Abend- limmurig von A. Lire, eine Laudschost von Eduard Schleich und ein Portrait von Mathias Schiuid; an plastischen Arbeite»: eiue Portraitbuste (in Gw») von Fräul. Dora Beer in Leipzig, „Zur Brunstzeit am Brocken" von Ehr. Kröner in Düsieldors. „Landschaft bei Abend- beleuchlung" von I. Benedicter in München, ..Damen- porlrait und drei Kinderköpschen" von Philippine Wolfs- Arndt in Leipzig, „Frühling" von Robert Beyschlag in München, „Schottische Küste »ach dem Sturm" vo» Han» Guve in Berlin, „Der Achensee" von Heinrich Bürkel und eine Marmvrbüste der Frau Reicher-Kindermaun vo» O. Lehnert in Leipzig. Musik. Aufführung der Matthiiuspassion vou Sebast. Bach iu der Pelerskirche. Leipzig, 9. April. Wie alljährlich am Charsreitag fand auch gestern zum Besten der Stiftung für die Wittwen und Waisen des Stadtorchesters unter der Direetion de» Herrn CapellnikisterS Prof. Or. Reinecke eine Aufführung der ge waltigen Bach'ichei, MatthäuSpassio» statt, die nach jeder Seite einen guten Erselg anszuweisen hotte. Zu deuiselbc», trug iu künstlerischer Hinsicht namentlich der Uuistand bei, daß für die Solopartien vortreffliche Vertreter gewonnen worden waren. Zn der Sopranpartie hatte Frau Bau- inann Gelegenheit, ihre oft gerühmte Gesangskunst glän zend an de» Tag zu legen- ihre Leistung erfreute ebenso ehr durch den schönen Hellen Klang ihres Sopran» wie durch die technische Fertigkeit, welche die Schwierigkeiten, die Bach's unsangbare Schreibweise bereitet, fast gar nicht empfinden ließ. Gehörte Frl. Marie Sch »> idtlein auS Berlin auch nicht zu den einheiiilischen Kräften, so ist sie doch den» hiesigen Publicum längst keine Fremde mehr; sie hat wie früher» so auch gestern wieder gezeigt, daß sie den Ruf einer vertrefs- lichen Kirchensängerin mit Recht verdient; in der Durch- übrniig der Allpartie zeichnete sie sich ebenso stimmlich wie durch Wärme de- Vortrag« auS. Ein vorzüglicher Evangelist wa, Herr Carl Diericb; er hat selten so schön gesungen wie gestern. DieS ist um so höher auzuschlageu, als ja genugsa.n bekannt ist, daß hier außergewöhnliche und größere Schwierigkeiten febote» sind, al» i» irgend einer anderen Oratorienpartie. Den Christus sang Herr Sehelper ausdrucksvoll und mit männlicher Würde, wenn »»an auch gerade sür diese Ausgabe einem Organ etwa- mehr Weichheit wünschen möchte. Die ibrigen kleine» Partien deS Petrus, IudaS Ischarioth u. s. w. ührle Herr Hermann Schneider mit bestem Gelingen durch. Der Chor hat bekanntermaßen bei dieser Ausführung jedesmal mit mannicksachen Schwierigkeiten zu kämpfen. Wie er einerseits aus Mitgliedern der verschiedensten Vereine zu saminengesetzt ist und jede« Jahr wechselt, so fehlt eS aus der anderen Seite auch an Zeit, um daS schwierige Werk so zu studiren, wie eS zu einer vollendeten Ausführung nötbig ist. Dazu kommt als ungünstig ferner noch die höchst nach- Iheilige Aknsik der PeterSkirche, die selbstverständlich aus den Chor nicht ohne Rückwirkung bleiben kann. Man darf deshalb zufrieden sei», wen» er sich so wacker hält, wie e» gestern der Fall war. Alle Mitwirkenden sangen mit großer Hingebung; Vieles, wie z. A. der Choral .Wenn ich ciuma soll scheiden", war fein nuancirt. Daß da» GewandhauSorchester, welches die Begleitung inne hatte, aus» Beste seinen Platz auSsüllke, und daß seiner Herr Organist Paul Homeyer seine Aufgabe »nt gewohnter Vorlrefslichkeit durchführt«, bedarf wohl kaum noch der besonderen Erwähnung. P. Nm laust * Leipzig. 10. April. Stadt-Theater. Die heutige Ausführung de» „Rheingold" sinket in zwei Abteilungen statt. — Am Dienstag wird ein junger Bassist, Herr Dreßler vom Aelien-Thealer in Zürich, in der Partie deS Grasen vou Wilbenstein im „Tivuipeter von Säkkiiigen" debutireu. * Leipzig. 9. April. DaS projeetirte BrahmS-Con cert wird nunmehr bestimmt Sonntag den 17. April im Saale de» Gewandhauses stattsinden. rr. Leipzig, 8. April. Musik-Institut von Gustav Schmidt. Wie in früheren Zaine», so legten auch dle-mal die Prüflinge» in dem Musik-Institut des Herrn Gust. Schmidt ein laut redende» Zeugmß davon ab, daß dasselbe unter de» Musik schulen Leipzig» eine h r um ragende Stellung einnimmt. Tie Leistungen der Schüler dociunkiuiricn auch in diesen PrüsungSabenden. weiche im Tr,elschler'icben Saale abgehalten wuide», die westliche Anleitung, welche ihnen gewährt wird. Zu den besten Leistungen derselben ge- HSrteir vor ollen Dingen die Ensemble-Stücke, welche achtbändig vorgelragen wurden und durch ihren nur seilen oder »ie schwankenden Tact, sowie durch da» präcise Zusammenhalten in allen, auch in den schwierige» Stellen der Composii,onen einen schönen Erfolg erzielten. Der Müilairinarjch vo» Schubert, die Tell-Ouocrture von Rossini, der laiinhänjermarlch von Wagner, die Fantasie über Don Juan von Alberti und die Ouvertüre zur Euryanthe — da« waren Lciftßnge», sür welche den sänimllichrn Mitwirkenden die Anerkennung gebührte, welche sie bei dem auimunlerndeu Publicum sanken. Weitere Proben einer sortgeschrillenen und über die ersten Stusen hincrus- ragenden Fertigkeit legten u. A. die Zöglinge ab, welche sicher und gewandt die folgenden Glücke durchsührten: Andante und Bariationeu sür 2 Pianvsorte von Vogel, Rondo von Kalkbrenner. Hommage 4 Händel von MoscheleS (wobei sich auch der Direktor mit seinen» trefflichen Lv>el deiheiliqle), Sonate vckur vo» Mozart, Sonare vcknr von Mozart sür 2 Pianosorte, Fantasie 6wall von Mozart, Variationen von Haydn, Loncerr vmalt von Mendelssohn, Concertsatz sür 2 Pianoforte vo» Schumann, Loncert vcknr von Mozart, Sonate Lackar von Beridove», He» » ckisui von Weber re. Hier galt e« manche Schwierigkeit zu überwinden und die Art und Weise, wie die Schüler ihre anstrengenden Ausgaben lösten, ließ aus ernste gewiffeuhaste Studien schließen. Außer diesen Vorträgen kamen an den drei Prüsungsabenden noch eine ganze Reih« ansprechender größerer oder kleinerer Stücke vou Kuhlau, Hünten, Haudrock, Dnsseck, MoscheleS. Llemrnti re. zu Gehör, welche wohl hier und da einige Aengstlichkeit oder etwa» große Eilfertigkeit verriethen, im Ganzen avrr alle zeigten, daß e» an Fleiß und Ausdauer nicht ge- fehlt bade. Recht interessant waren un» auch die Leistungen der jungen Violinisten, die sämintlich sich bereit» so heimisch aus ihrem Instrument zeigten, daß die Intonation säst immer «ine reine war. Von den Stücken: Rondo von Häßner, Allegro von Schröder, Variationen von Daukla, Schifferlied von Schröder. Romanze und Scherzo von Häßner, Andante und Moderato von Schröder, Andante von Gluck, Menuett von Mozart, Duo sür zwei Violinen vo» Kalliwoda und Lavatüie iür Violine von Raff haben nn» namentlich die letzten beiden Sätze beionder» gefallen, sie genügten nicht nur den Ansorderungen hinsichtlich reiner Intonation, sondern zeigten auch, daß der Vortroqende schon Gesüdl und Ausdruck seinem Spiele zu geben verstand. Da» zahlreich anwesende Publicum ließ e» sich nicht nehmen, ollen Schülern ein AusmnnterungSzeichen durch Klatsche» anzudünge», möge es nur die besten Früchte tragen. Dem vortrefflichen Institut de» Herrn Gust. Schmidt, da» mit den höchst erfreulichen Resultaten seinen guten Rus onl» Nene gerechljertigt Hot, rasen wir aber rin herzliche» Glück aus sür da» nächste Schuljahr »uk Spiel. Sehr glatt »nd ansprechend kamen auch dl» vlerhäudigei Elücke von Beethoven (Sonate). Böhm, Diabelli, Sch»»«, das Moderato vo» Weber der „Türkische Marsch" von Dschirch, Serenade von Haydn zur Gellung und errangen sich Beilall bei dem gern «ns. munternden Publicum. Hervorragende Leistungen aber waren die achihindigea Vorträge: Freischütz-Ouvertüre von Weber und Ouvertüre zu DituS von Mozart, und hoch anzuerkennen war et, daß die Schülerinnen da» letztere Stück trotz seiuec nicht geringe, Schwierigkeiten doch fließend und glatt Wiedergaben. Wenn bei solche, Ausgaben der Tact manchmal iu Schwanken geräth, so ist da» kec, Wunder, aber die Schülerinnen hielten ihn so fest als möglich, und entwickelten namentlich zum Schluß da» rechte Ledea. Mit dieser Eiavierprüsung war aber auch eine GesaugSprülnng »er- Kunden, die verschiedene Probe» der Tüchtigkeit ablegie, und erue, sehr befriedigenden Eindruck bei den Zuhörern hinterließ. Du Sckiüler und Schülerinnen sangen den 121. Psalm vo» Mendelssohn: Hebe dein« Augen aus rc., da» „Gebet" v. Otto: GS wel-l durch euren Frieden re. rind das Lied von Hamma: Spinn, Mägdlein, spinn rc. ES ist wahrlich keine leichte Ausgabe, eine» mehrst-mmigc, reinen Kindergesang vorzubereiten und einzurichien. Die liebliche» Klänge der vorgelrageuen Lieder, die der Prüfung eine angenedwe Abwechselung verliehen und sowohl bei den getragenen wie bei de, bewegteren (sugirten) Stellen eine sichere Intonation und pnnelüchea Einsatz auswiesen, zeugten von sorgsältiger mühevoller Einstich,rusq und verdienten den Bestall der Anwesenden. Kurz die ganze Prüfung war geeignet, tein Institut neue Freunde zuzusühre» und über!»»»! bei seinen Bestrebungen, die Jugend sür Gesang und Spiel empsäug. sich und tüchtig zu machen, die Theilnahme de» mnsikliedendeu Pull:. eumS zu gewinnen. —— * AuS Dresden wird un» über die schon früher mehrfach lobend erwähnte Harsenvirtuosin Frl. Roscher aus Leipzig geschrieben: „In den Dresdner GewerbehauS-Eoncerlen erregt eine junge Harsen-Lirtuosin, Frl. Lina Roscher, Schülerin des Leipziger EonservotoriumS (de» Herrn Schücker) allgemeinste» Aufsehen durch ihr routinirte» Ensemblespiel. sowie vor Allem durch ausgezeichnete Sololeiftungen. Die Dame ist erst seit Mitte Februar dem Orchester körper eiaverleibt worden, nachdem sie vorher uns Concertreisen in Freiberg, Chemnitz, Borna, Gera. Altenburg und Plauen m,t großem Glück reussirt hatte. Geradezu Hervorragende» bot sie hier an verschiedenen Concert-Abenden durch E. Reinecke'S Concerl, „Sylpdentanz" von Godesroid, „He» aclieuic" und „Sylvaua" von Oberthür, re. Auch im Verein mit dem tüchtigen Cellisten Weber hörten wir dieselbe. Ihre Technik ist klar und sauber, der Anschlag sckiün weich, der Vortrag, soweit bei dieser» Instrument davon du Rede sein kann, voll Wärme: ihre Dynamik ist srappirend, wie auch dem Rh»tl»»iichen vollauf Rechnung getragen wird. Conlstene mit schwierigsten Begleitungsfiguren entsprechen ihren, Talent am meisten, besonder» in gedämpftem Bortrog wirkt sie vortrefflich. Drs Publieum bereitete ihr oft stürmische Ovationen, die sie bei idceui bescheidenen Auftreten auch wohl verdient. 8. Irr. Kunst-Verein. * Sonntag, den >0. April. Im großen Oberlicht »nd im Vortrag» Saal aelanat da» von dem Kuusthäudler Adolf Gutbier uad dem Kunsthistoriker vr. Paul Schumaun -— Altenburg. Auch die Musikaussührung am 6. April, welche Herr Cantor Franke mit dem städtischen Kirchenchore in der Bariholomäckirche veranstaltete, bot Gelegenheit, den bt< rühmten GewandbauSorganisten Herrn Paul Homeyer aus Leipzig als Meister des OrgelspielS zu hören. Wie selten einer versteh» er die Zuhörer zu fesseln und zu begeistern, und der Kritiker weiß nicht welche seiner Vorzüge er zuerst hervorheben soll: ob seine meister liche Technik, die ui» so mehr hervorsticht, al» sie verbunden ist mit ganz besonderer Sauberkeit, Sicherheit und Ruhe im Spiel, oder fein vorzügliche» Verständlich elastischer Tonwerke. da- sich in jeder Reproduktion derselben bekundet, oder schließlich seine Regisiri» kirnst, wodurch er Tongemälde von mächtiger Wirkung schisst. Diesem Künstler wird der Ruhm sicherlich noch manche Kränze winden. Außer den, Solospiel (Bach'lche Fantasie und Grave Ockur und Sonate Üoxrll von LH. Fink) begleitete Herr Hoincyci den Gesang de» Fräulein Cornelie von Bczold au» Leipzig, welche schon bei ihrem ersten Auftreten in einem der vorjährige, Kirchrnconcerte hier so angesproche» batte, daß Herr Elintor Fronte sie nochmals zum Mitwirken veranlaßte. Durch sie gelangte z,m Bottrag: Arie „Er war verschmähet" au» dem „Messias", ..Gebet' vo» F. Hiller und „Österlich" vo» A. Wiuterderger, dem glückliche, Compouisten so vieler Lieder, welcher mit Herrn Kunstkritiker B. Vogel und noch mehreren Leipziger Kunstsrenirdeu zu dem Loncert gekommen war. Gerade in diesem Osterliede entfaltete Fräulein von Bezold die ganze Schönheit ihrer gut geschulten, weiche, »»d umfangreichen Altstimme, die durch elwa» größere Wärme unr noch gewinne» dürste. Auch iu den beide» andern Nummern sprach sie kaum minder an. Wenn wir schließlich noch dt- städtischen Kirche»- chore» gedenken, so kann daS nur in der ehrendsten Weise ge schehe». Derartige Tondichtungen, wie die Cdoräle sür vierstimmigen Lhor: „Herzliebster Jesu", „Ich bin'S, ich soll.e büßen" oder wn der Choral sür sünsstimmige» Chor: „Ich will hier bei Dir stehen" oder wie die Motetten sür fünf- und ochtstiimuigen Cbor vo» OrlanduS LassuS „keettitn men" und „Dui «uut aoali" oder v»e die großarlige Palestrina'sche Motette: „?urxe illuminnr« llieruralem" bezeuge» schon da» küustieriiche Strebe» des Ekor» und daß Herr Cantor Franke seine» Sängern nicht zu viel zugemulhet hatte, dal bewies die gestrige Anssührung in allen ihren Theileo. Auch die Wieder gabe der „Frage" sür vierstimmigen und de» „ReujahrliedeS" sür Doppelchor vou B. Vogel in Leipzig glückte den, Chore, so daß d:r anwesende Componist Sängern nud Dirigenten sein Lob nicht »cr> hehlen konnte. * Zu Pfingsten findet in Düsseldorf da» 64. Niederrheinische Musik sest statt, dessen Direktion die Herren vr. HanS Richter au» Wien »nd Musik Direktor Julius Tausch von hier über nommen habe». AIS Solisten sind gewonnen Engen d'Albert. Frau Rosa Sucher au» Hamburg, Fräulein Hermine Spich aus Berlin. Herr GudehuS auS Dresden und Herr Plani ans Karlsruhe. 8, Brüssel, 8. April. Die Ckavier-Harse. Im Ealo, «ine» hiesigen bekannten Musikfreunde» wurde dieser Tage eincm ge wählte» Kreise vo» Musikern und Journalisten ein ueneS von dem Brüsseler Fabrikanten Dietz erfundenes Instrument» ..(.'lari-llarpe" genannt, vorgesührt, welche» die seit lange angestrebie Anwencung der Claviaior aus der Harfe zu verwirklichen sucht. DaS neue im „Leipziger Tageblatt" bereits erwähnte Instrument bat nicht ganz die eigeiitdüinlich? Klangfarbe, mit welcher die Harfe im neuer» Orchester sich gellend macht; die Baßtöne erinnern an das Pizzicato de» BioloncellvS oder ContrabasjeS. die hohen a» die Mandoline oder da» alte Clavecin. Trotzdem wird im Ganzen eine sehr schöne Wirkung erzielt, und diese Erfindung dürste Orchestern in Provinz- stützten, die keine Harsenistcn zur Verfügung haben, ron Nutzen sein. ? I» Stockholm sind am 4. d. M die „Meistersinger vn Nürnberg" von Richard Wagner zur erste» Ausführung gelangt. Diese Aufführung bildet, wie geschrieben wird, aus dem Aebceie dcr Musik unstreitig daS wichtigste Ereigniß in Stockholm in Lien Saison. Die Ueberjetzung der „Meistersinger" in das Schwedische Hai Hedberg. ein Deutscher, geliefert. Von Wagner'ichrn W.-rlr, waren in Stockholm bisher zur Aufführung gekommen: „Nieuzi", ,Der fliegend« Holländer", „Tanndäujer" «nd „Lodenen,,", ve, denen da- letztere am meiste» bekannt »st. Das Public,,in der schwedischen Hauptstadt hat sich diesen Werken gegenüber zwar insu ablehnend verhalle», allein da eS mehr Iür die Elzeugmise s,c»,zö> sijcher Meister Vorliebe heg», auch nicht unbedingt zustiiumei-d. Um so überraschender war der Erfolg, den die ,.Me,sleni„gcr" Lavoutrugen. Da- Han» war auSverkciiist und da» Public,»,, ver folgte den Bang des Werke» mit sichtlicher Spannung. Schon der erste Act entscsselte einen mächtigen Beifallssturm, sogar der zweite, der bei einer ersten Aufführung gewöhnlich nicht verstanden wird, schlug durch. Ter Erfolg de» dritten Acte» und damit dcr des ganzen Werke» setzte indesfea dem Ganzen die Krone aus; die Dar steller und zum Schluffe auch der verdienstvolle Dirigent wurden uuaushörlich hervorgerufen. Leipzig. 8. April. Berger'« Mustk-Iuftitat. Aach ,eschätzte, de, ' da» geschätzt«, iereit- feit einer Reihe vo» Jahre» I» Segen wirkende Berger'icke Musik-Inftitnt dielt nue Osterprüsung im Saale de» Elysium« unter zaalrricher Theilnahme der Etter» nutz Freund« der Schüler mrd Schülerinnen ob. Die Resultate derselbe» waren t» Ganze, sehr erfreulich und wa« wir »o» de» 34 Stücke, de» «beud» gehört haben, überzeugt« „», baß die Zögling« unter trefflicher Leitnug lobeaöwerthe Fortschritt« in Technik »ad Vortrag erzielten. An Stücken ron Bach, Beethoven. Hoydn, Reinecke, Kollack, Düsseck, Hummel, Hüuteir, Bertini, Schumann, Dialxlli, Mozart. Hamich, Llchirch, Pilz >c. offenbarte» dt« jnnge» Hionislru «iura entschiedenen, sicher» Anschlag »nd ei» correcte» »nd fließendes Die Eyiehungs- und Ltt-ililgWIten des Vereins sür Familien- und Volkserzichmg. * Unter den Anstalten, die unsrre Stadt der Initiative »nd opsersreudigen Arbeit von Vereinen verdankt, nehmen di« se t 1371 gegründeten Anstalten bet obengenannten Vereins e,»e beachtrnöiverth« Stellung ein. Hervorgrqangen aus dem dummen Gedanken, de« weniger bemittelten Familien der der Erziehung ihrer Kinder z» Hilse z» komme», war es die erste Ausgabe dc« Bereu». „Volktkindergürten" zu errichte», deren er während de) ersten Jahrzehnt» seiner Wirksamkeit vier iu verscbiedeuen Siadtibe le» ge« gründet Hot. Tanseaden von Kindern ist dadurch die Dohlthal e »er »ntnraemißen hormoaiichen Erziehung z« Theil geworden, gm» abgesehen von der Erleichterung viel beschäftigter, theil« sür den Er- »erd, «Heils i» HanShal» arbeitender Mütter. Im Zusammenhang« mit den volkskiadergärte» schns der Verein i« Jahre 1872 „L>e Bildung»«,statt für KindergärtneriBnen". Mehr »II 400 Kindergärtnerin»«« find an« der Anstalt Hervorgex-H,». dw Mit der Vorbereitung z» einem Brodawrrb zugleich tzie Varberritnng stk de, ««göttlichen» de, Er^ehnngrderns de» «»>
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