Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.04.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-04-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188704117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870411
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870411
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-04
- Tag1887-04-11
- Monat1887-04
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.04.1887
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Kr-action uni» Lrprdition IohoaneSgasse 8. Spskltilllindrn drr ttrdarlio«: vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag- 5—6 Uhr. »i,!» Ni!ii^-de nn^etandln M-nuIcn»r« macht ftch tik stedaclion nicht »cidmdlnh. «»ahme der kür die «achl»to>genör 1»«mcr defttmmte» I» kernte an g»chr«iachr» dis 3 Uhr Rachmitta,«, «,?«„»- und Ar,»tage» früh dis'/.VUhr. Zi, vrn Filialrn für Zns.-^nnahme: Ltl» Alciniti, UniversikätSstraße 1. Louis Lösche. -atharmeiistt. 23 pari. u. König-Platz 7, nur bis '/,3 Uhr. Z? 1V1. Anzeiger. Organ fnr Politik, LocalMichtr, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Montag den 11. April 1887. Auflage lk».7Z«tz. Ädoiinemrutsprriü vierlelj. 4'/, Mt incl. Bringcrlohn 5 Mt.. durch du Post bezogen 6 Ml. Jede einzelne -Nummer 20 Pf Belegexemplar lO Ps. Gebühre« tiir Czirabeilagen (in Tageblatt-Formal gesalztf ohne Postöe-örderung «>0 Bit. wlt Posthesürderuiig 70 Mk. Inserate Kgespallene Pctitzeile 20 Pf. Gröbere Schrillen laut uns. Preisverzeichnift. Tabellarischer u. Ziffernsatz nach hohcrm Tarif. Urctamrn onter dem Red actio» «strich die -gespalt. Zeile 50Pt., vor denIam > l, e» nachrichten die Ogeipalteiic Zeile tO Pf. Inserate sind stet« an die tVrprVition zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pravvninneninl» oder durch Pnst- nachnahmc. 81. Jahrgang Amtlicher Theil. der schlechthin intransigenten Haltung, welche die elsaß- lothringischen ReudStagsabgeorbnelen fortan einnehmen zu wollen scheinen, abgeraihen haben würde Unter diese», ! Gesichtlpuncte hat sein Tod eine besondere Bedeutung. Er Erstatteter Anzeige zufolge ist da« der Warte Gchrorder au« I sann eine solche aber auch noch in anderer Richtung gewinnen, wnüeri von der Polizeibehörde zu Rohla unterm 31. Decemdcr 1875 I Inmitten de» unerfreulichen elsaß-lothriagischen Wablergeb- gestellle Dienstbuch in hiesiger Stadt abhanden gekommen. Air bitten, da- Buch im Aussinduug-solle bei un- abzugebeu. tzeipzig. am 7. April 1887. La» Bolt-et-Am» der Gtatzt LetOzt«. ll 2233. Vretichnrider. W^ Aufnahme in die Leipziger Volksschule«. Tie Ausnahme der neu eintretenden Kinder findet Donnerstag, »ee 14. April, statt, und zwar in der IVrgsch.^. f.Knb.Vorm. 10U., I.Bezirksch. > . . . Lm. 9 . I. » « » Mdch Nm. 3 » H. » . ... » 9 * I. - ö. - Vocm.10 - m. » . ... . 10 . 10 . IV. - . ... . 9 - III. » 9 » V. - 9 - 17. « » 10 » VI. - s.Lnb. . 9. V . Vl. - . Mdch Nm. 3 - VI. . VII. « . K»b. Lm. 9 - VII. VH. , » Mdch. - 10 - Lee. Freischule . . Nachm. 3 » VIII. G . . . . Nm. 2 - Leipzig, den 9. Avril 1887. Die Dirertsren »er Volksschulen. SMMie Gewerbeschule. Ter Unterricht im Sommerscmester 1887 beginnt Montag, de» 18. April ». o; der TageScursu- früh 7 Uhr, der A endcursus um 7 Uhr. Die iimmtlichen Schüler der Buchdrucker.Lehranstalt incl. dir Aeiiaiigeineldelen und Abgebenden haben sich am 14. Avril «drnd» 6'/. Uhr i« Ltulgebäude einzusinden. De von der Maler, und Lackirer-Innung anznmrldeudea »eu »rszunehmenden Schüler finden sich am li». April AbriitzS ?'/. Uhr im Schulgebäude ein. Leipzig, am 11. April 1887. Der Direktor: vr. Lndw Nieprr. Tie Schülerartzeitrn bleiben Deute noch auSgestettt. Israelitische Neligiousschule. D- Ausnadme neuer Schüler und Schülerinner. findet »Hl««-» t«l> den 12., Ui>0 Mirlwoch, den 18. April. Bormittag- von 10 tit 12 Ubr, Im Kanzleilocale der Synagoge statt. Der Unterricht t.gnint Sonntag, den 17. Avril, Vormittags 8 Uhr, in drr ersten Sürgerschule. — Leipzig, 6. Avril 1887. älllssjfisit, stur diesige Schulanstalr soll eine zweite Lehrerin V-tlll t.ilus. sür weibliche Handarbeiten angeftkllt werden. hlcsiiche find bis z»»> 18. dieses Monat» im Gemrinde- auite. >uo auch über GehallSverhällnisse Auskunst ertheilt wird, «»ziibriiigen. Üu intz ch, am 7. April 1887. Der Lck»ilv«rsta»d. Tdoma«, Lorsitz. In das Mustcrregister der Unterzeichneten Amtsgericht» ist unter Re. 1275 eingetragen: sinnig Horst Ulrich in Chemnitz, ein Packet, enthaltend einen Rock au« Tricolstoss und 16 Tricottioff. Muster, FlSchenerzeugnisie, si-driknummern 307-r. 317. 318, 321. 322. 329—LH. 338 — 312. ö02, 503, Schutzfrist 3 Jahre, angcmeldet am IS. März 1887 Nachmittags '/,4 Ubr. Chemnitz, am 9. April 18^7. KSnigttche» Amtsgericht» Akth. v. - Nodr. Treff. Nichtamtlicher Theil. »isieS vom 2t. Februar bat Etraßburg einen Hofsiiung erweckenden Lichtpunkt geboten. Wahrend Kablö bei der Reich-tag»wahl von 1884 72 Proc. der abgegebenen Stimme» ans sich vereinigte, erhielt er Vie«mal nur noch 54.5 Prcc.; der Rest fiel auf den von Elsässern und Altdeutschen gemein- sam ausgestellten RechlSanwalt Petri. Selbst die außer ordentliche Popularität, deren sich Kadlö in Straßbueg er- freute, hatte e» also nicht verhindern können, daß die Protest- Partei bi» hart an die Niederlage kam. Danach erscheint die Hoffnung berechtigt, daß nunmehr ein »weiter Anlauf den versöhnlichen Elementen zum Siege verhelfen werde. 2n der kritischen Lage de- Augenblicks kann die Neuwahl, welche die Hauptstadt deS Reich-lanbe- demnächst vorzuuehmen habe» wird, von ungewöhnlicher Wichtigkeit werken. Möge man in Straßburg aoS drr jüngstrn Vergangenheit die richtige Lehre ziehen! * Ter „Allgemeinen Zeitung" wird ouS Berlin gemeldet: Die Angaben, die Berichte Galimberti'S verheißen die Errichtung einer päpstlichen Nuntiatur in Berlin in Vier Jahren rc., werden von unterrichteten Personen für un richtig erklärt. Die Curie habe wiederholt eine Nuntiatur in Berlin gewünscht, sei aber an dem Widerspruch von ent scheidendfler Stelle gescheitert". * LuS Petersburg liegen wieder sensationelle Mer» düngen vor. Die „vossische Zeitung" erhält folgendes Telegramm: * Wien, S. April. Nach Petersburger Privatnachrichten scheint Mittwoch Nachmittag wieder ein Attentat gegen den Kaiser vereitelt worden zu sein. Als sich derselbe lammt Ge mahlin über die MorSkaja zum Bahnhof Gailchina begab, wurden ein Student und eine Frauensperson» in Plaids gehüllt, unter welcheu sie angeblich Sprengbomben versteckt hielten, kurz vor Vor beisahrt de- kaiserlichen Paares verhaster. während eia Loorpiice in musste Entfernung dem Kaiser eine Bittschrift überreichte. Der taiser ließ halten und sich berichten. Der „Nationalzeitung" wird au» St. Peters burg. 6. April, geschrieben: Seit dem Mordanschlag an der MorSkaja hört man wieder mehr alS je von Verhaftungen und HauSsuchuugru. D>e Polizei will jedenfalls durch eine erhöhte Thätigkeit zeigen, bah sie nicht« versäumt. Weit bedenklicher alS die nihilistische Verschwörung ist allerdings di» an-gedehnte militairische Verschwörung deren Verzweigungen noch immer verfolgt werden. Von Lssiciercorp- im westeuropäischen Sinn oder gar wie in Preußen kann man allerdings in der russischen Armee, ob- gesehen von einzelnen privilegirten Truppentheilc», nickt sprechen. Für die Lage der Armee sind daher auch die Verschwörungen unter den Osficieren nicht so bedeutungsvoll, wie dies bei anderen Armee» nnier analogen Umständen der stall sein würde. Nichtsdestoweniger wird auch die Verschwörung oder wie man die große grheime Liga im OificiercorpS nennen mag, ein Element der Unsichrrheit in die Armeevrrhältuisse getragen, daS sich nach allen Seiten geltend macht. Vielleicht hängt die Entstehung deS Gerüchte- über einen Mordversuch aus de» Zaren von militairijcher Seite mit diesen Armeezusränden zusammen. Der Eiser, mit welchem dieieS Gerücht erstickt worden, ist jedenfalls lehr berechtig»; den» leider sprechen schreckliche Erfahrungen dosür, daß nichts so leicht in Rußland derartige Verbrechen hervorrust als vorau-gegangene Versuche. * Englische und französische Blätter beschäftigen sich mit einem Zwischenfalle, bei vem eS sich zwar nur um einen Act internationaler CouHoisie hankelt. der jedoch beinahe zu einer Frage der hohen Politik ausgcbauschl worden wäre. Al» vor einigen Tagen vor Cannes, woselbst sich die Königin von England befand, ein sran zöfische- Geschwader einlraf, um der aus französischem Boden als Gasi verweilen- den Souvrrainin eine» befreundeten Lande« die Honneur» zu erweisen, unterließ da- unter dem Oberbefehle de» Herzog« von Ebin bürg stehende, auS nicht weniger alS vier Kriegs Leipzig, 11. April 1887. * Der BunveSrath wird seine durch da» Osterfest uiilerbrocheueii Beratbungcn schon am l3. April wieder auf- mhiiikn, und zwar findet an diesem Tage die erste Ausschuß slhuiig statt. , * Nie bereit- gestern telegraphisch gemeldet, begicbt sich ! lassen zusammengesetzte englische Geschwader die Erwiderung die kronprinzliche Familie gleich nach dem Osterfeste aus! ver Salutschüsse. Bon vssicieller englischer Seite wurden einige Wochen nach Bad Em«.' woselbst Sr. kaisrrl. und I allerlei Erklärungen für die Unterlassung deö ActeS inter- kenigl. Hoheit der Kronprinz seines Ha lSleiden» wegen «me I nationaler Höflichkeit versucht. So hieß e- unter Anderem, * Zwei Tage hat die spanische Regierung zu den wuch tigen Vorwürfen, die ihr im Parlament wegen deö Ver trage« mit der transatlantischen Dampsergesell- schast entgegengeschlkudert wurden, geschwiegen, und schon glaubte die Opposition den Geschützen der NegicrungS- batterien für immer den Mund gestopft zu haben: da ist Sagasta in der Sitzung vom 5. dS. mit einer Heftigkeit für den Entwurf in die Schranken getreten, welche die Sache nur nock mehr verdächtigen muß, denn dieser geschmeidige Parlamentarier läßt sich sonst nicht so leicht au» der Fassung bringen. Die Stimmabgabe gegen den Vertrag sei gleich bedeutend mit dem AuStlitt auS der liberalen Partei, drohte er seinen bjSherigen Anhängern; falle daS Gesetz, so falle mit ihm daS Cadinet. und wer dazu deigetrage», sei sei» Freund nicht mehr. Aber man kann da» Ei nicht aus die Spitze stellen, ohne eS zu zerbrccheu, und eö scheint, daß dieses Hnos ego Sagasta'S alles Andere eher denn eine Einschüch terung der aufsässigen Vasallen bewirken werde. So stumpf wie die öffentliche Meinung in diesem Lande zur Zeit der srührrcu Bourbonen war, so empfindlich ist sie jetzt gegen Alle», waS einer Drohung ähnlich sieht. Man ist heute nur zu geneigt, Thatkrast, fall» sie sich vom RegicrungSlische äußert, mit Willkür zu verwechseln, und so legt denn selbst die liberale Presse bereits gegen eine derartige Vergewaltigung der Gcmüthcr, wie sie Sagasta neucrding» betreibe, Berwah- rnng ein. Vielleicht ist eö grade da». waS Sagasta be- »weckte, vielleicht zieht er den geräuschvollen Fall dem lang- samen AbzehrungStode, wie ihn seine Gegner ihm zugedachl haben, vor. * Die GemeinderathSwablen in Chicago, dem Herde de« Anarchi-muS. haben mit einem glänzenden Siege der OrdnungSparleien geendet. Der Republikaner Rocke, sür den auch ein großer Theil der demokratischen Partei eintrat, wurde mit 51.089 Stimmen zum Bürgermeister gewählt, sein Gegner, der Candivat der vereinigten Socealisten und Anarchisten, erbicll nur 22,848 Stimmen. B>S aus einen Sitz im Grmeinderalb sind die Arbeiter jetzt auS allen städti schen Aemtern verdrängt. Roche erklärte, seine Leitung werde zu Verbindern wissen, daß die Stadt von der rothen Fahne tyrannisirt werde. Ausstellung von Schülerarbeiten Ser TonntaoSschule tzer Golhtrchutschen Gesellschaft. ID Leivzig, lO. April. Wie alljährlich ui» die Oster »-t, die ja sür unsere Jugend die Zeit der Prüfungen ist. sä Hot auch >» diesem Jahre Li« unter der bewährten Le tung deS Herrn'Dirrctor Pasemann stehende „Sonntag« schule der Polytechnischen Gesellschaft" im Schul saale der zweiten Bezirk»sckule (Lcssingstraße) eine Anö stell» ug von Sckülerarbeiten arrangirt, die dem Public»»» dis zun: l2. April, täglich von lO bis l Uhr. zum Besuch: offen stehen wird. Wir möchte» an dieser Stelle, indem wir unS eine eingebende Betrachtung der Ausstellung vordehalken, zu einem fleißigen Besuche dericlben aussorver», denn sie bietet rin prächtige» B»ld de» edlen, wackeren Streben», da- in der Schule unsere- Gewerbevereins seit Jahrzehnten herrscht und den zukünftigen Gewerbetreibenden, die hier ihre Ausbildung und gesunde Anschauung empfangen, zum reichste» Segen wird. Don jeder DiSciPlin, welche !n ver Schule ge lehrt wird, wird unfern Blicken rin gesammter Lehr gang vorgesübrt, so daß wir zugleich einen schönen Einblick in die Art und Weise der pädagogischen Unterweisung er halten. Unter der Fülle gewerblicher Zeichnungen befinde» sich auch in diesem Jahre wieder Meisterstücke, die den Schülern, den Lehrern und Ver ganzen Schule zur Ebre gereichen. Ter Besuch der trefflich angeorbnrten, vielseitigen Ausstellung bietet daher sür Jeden ein Hobe- Interesse, der für die Leipziger Schulverbälliiisse und ihre Weiterentwickclung Sinn hat. für alle Eltern, deren Knaben sich künftig dem Gcwerbestanb widmen sollen, und in dieser Linie sür die Gewerbetreibenden selbst, die hier mit Freuden bemerken werden, wie kräftig und schön sich die kommende Generation deS Gewerbeleben« ent wickelt. Ein fleißiger Besuch der Ausstellung wäre der beste Lohn sllr die Stunden redlicher, treuer Arbeit, welche von den Sonntagsschülern aus ihre Werke verwandt worden sind; und Vieser Lohn, der alljährlich nicht grsehlt hat, wird auch diesmal gewiß nicht auSvletben. daß sich a» Bord be» englischen AdmiralsckiffeS keine Geschütze I kleineren Kaliber» befunden hätte», mit denen der Salut er widert werben konnte. Nach einer andcren LeSart, welche in dem vorliegenden .Temps" ai» glaubwürdig bezeichnet wird, hätte der Herzog von Edinburg in dem Augenblick, da da» französische Geschwader daS englische begrüß'», geschlafen. der Coiumankanl de» Sck»fseS, aus dem er sich befand, fürchtete, Der am Gründonnerstag eingelretene Tod de« Straß-1 »kö..''t- durch die starken Schüsse ausgeweckl werden und er burger Re.ch«kaqSabzeoev..e,en KablS w.rv be. Allen, die '°w«rte den Gruß nicht AlS der Herzog von Ec.ndurg k,eS tcn erst ,m 57. Jabre stebenven Mann kannten, aufrichtige« "'"br. war „ s,hr aufgebracht und begab sich an Boro de» Bedauern erregen. KablL gehörte dem Reichstage s.jt > .«iche'.eu". um sich zu entschuld.^ Der „R.chel'eu". der Lu: gebrauche» wird. Wie von compclenter Seite verlautet, j in eS driiigendsler Wunsch der behandelnden Aerzte, daß Se. kaiserl, und königl. Hobelt während der Dauer der Eur sich mö'.lichste Schonung auserlegl und nur der Herstellung seiner Gesundheit lebl. Hüchsttersclbe wird deshalb während seiner Anwesenheit in dem Badeorte allen Geschäften scrnblcibc», Niemand empfangen und auch keinerlei Audienzen rrtheilen. „Courdcl" und die .Hirondelle" sind nach Toulon zurück gekehrt. Die Comnianvirenden dieser Schisse verbrachten de» Dienötag Abend bei der Königin, nachdem sie bei deren ersten Adjutanten, Grneral Ponsondy, dmirl hatten. ES ist be zeichnend, daß ein Tbeil der englischen Presse den Zwischen fall weil schärfer benrtheill, a>» die französischen Journale, die vielfach nur da» Mißverständniß bedauern. Nur der „Jntransigeanl" führt au», baß die Höslichkeilcn der Rcvudlik gegen gekrönte Häupter soeben den Tank erhallen haben, welcher erwartet werden mußte. * Der Berliner Corrrspondent der,T>meS" will «rsahren haben, daß der Herzog von Edinburgh bei seinem kürz- lichen Aufenthalte i» Deutschland formell aus seine Rechte aus den Thron von Sachsen-Koburg-Golha zu Gunsten seine» ältesten Sohne», de« Prinzen Alfred, welcher jetzt in Deutschland sur seine künftige Stellung erzogen wird, vcr- >878 al« Protestler an; in seinem Wesen lag aber nicht die lei'eslc Spur von Haß oder gar herauSsordernder Feindselig- tnl gegen das Deulschtüum. Die LoSreißung des Elsaß von Frankreich halte sür seine persönlichen Interessen empfindliche Na-ttheile zur Folge gebabt; indeß nicht daran-, sonder» webe nu» der Starrköpfiakeit des allemannischen VolkS- charakler» erklärt sich seine Opposition g-qen den Frankfurter Frieden. KablS war ein vollendeter Typu» dieses VolkS- ihuinS. und er gab etwa» daraus. alS solcher zu erscheinen. In H>rlb's ParlamentSalmanach ließ er von sich sagen: „Von altclsäss.icher Abstammung trotz dem t am Ende deS Namen»? Ma» wird vv» ihm aiinehinen dürfen, daß er sich an einer activen Forderung der Nevanchebestrkbungen niemals brlheiligt hol Er kam »» Gegenlheil unt der Zeit immer mehr zu einer Polilik, welche, trotz de» grundsätzlichen Proteststandpuncte«. aus cie Ausgleichung der Gegensätze bedacht war. Im Reichstage ist Kabls öffentlich selten ausgetreten; er nahm I sichlet habe. Abgesehen von persönlichen "Neigungen, so aber fleißig Tboil an den S tzungen unv knüpfte >m Prival- verkebr zahlreiche B kanntschasken mit Mitgliedern aller Parteien a». Die demonsiralive Abgeschlossenheit, in welcher sich die meisten seiner Prolettationecollegen gefallen. fa»o an lbin keine Unterstützung; er verschmähte sogar die Soireen cder die Frühschoppen de» Reichskanzler» nicht. Wie er fick unler den inzwischen sehr veränderten Verhältnissen benommen baden würbe. ,st ireilich schwer zu sagen, denn e» ist ihm bei seiner rasch vorschrrilenben Krankheit nicht mehr vergönnt gewesen, in dem neuen Reichstag» zu erscheine«. Man »,rv aber kaum irren, wenn mau annimmt, daß er von schreibt der Corrrspondent. mag der Herzog von Eemburgh eingeseben haben, daß seine Ansprüche al» englischer Prmz aus den Thron seine» Onkel», so legitim sie auch sein mögen, bei dem hoben Posten, welchen er gegenwärlig in drr britische» Marine eitnnmmt, beim beulschen Volke ans beträchtliche» Widerstand stoßen würden. „Aber mögen feine Motive ge wesen sein, welche sie wollen, ich kann nur wiederdolen, daß ich guten Grund bade, zu glauben, daß der Herzog von Edinburgh vor Ueberaahme de« EommandoS de» Mitlelmerr. geschwaver« daß oben erwähnte Arrangement tras, welche« jedrnsallS alle Betheiligtrn befriedige« wird". Del Vecchio'- Kunstausstellung. Li» Meisler, welcher der Ausstellung leider mehrere Jahr« lang fern geblieben war. Ernst Hev» aus Leipzig, ist jetzt durch zwei wundervolle in Aquarell ouSqesührie StimmungSlandschaiien ver treten. Die eine ist eine „Mondscheinst wmunq". Hinter den Baum krönen eine- im Düster liegenden Mehölzrondes link- schimmert die Mondscheibe durch. Ihre Reflerl chiee zittern uns einem kleinen Weiher im Vordergründe; oder auch im Hintergründe recht« über einer mit M-strupv und Heide bedeckten Ebene blitzt ein ferner «ee> ipiegel im Mondlichie. Da- zweite E Heya'sche Bild heißi „Wald srieden". Aus einem Waldwege unter den dichten sriichqrünen, hier und da vom Sonnenlicht durchbrochenen Wipieln mächtiger Tannen wandelt beschaulich rin einlamer Klosterbruder. Ernst Heyn'- Agiiarclltlchnik bat bei aller Zartheit eine ungewöhnlich- Kraft lind striiche und meisterlich behcrrlcht sein Pinsel den Au-druck sür Lichl Wirkungen. Von E. Th. Compton sind jetzt im ersten Saale vier aller liebste in Oel au-geiübrt« Hochaebirg-dilder auSgest-llt. Da- eine „Cima di Brenta", zeigt über Gletichermassen im Vordergründe bin dieien in, Sonnenlichte sich badenden schneebedeckten Alprngipsel Da- zw! te führt den Beschauer aus dem Wege vom Ckanivuiuxiliale nach dem Mvntanvert, dorthin, wo links von diesem L ege die ge wattige Masse der „Aiquille du Den" den Hellen leichtbewülkic» Himmel überschneidet. Da- dritte behandelt ein Tnroler Motiv an- dem mit allen Reizen ver HochgebirgSnatur geschmückten „Ahn, Idole" und da- vierte führt un- in da« herrliche Vmbackithal mit dem majestätische» Massiv de- Watzmana als Abschluß dcs Hint-rgrunde«. Im zweiten Eaale begegnet man recht- einer recht interessanten „dolländiichen stlußlandschast" von Deos. Herrmann Baisch e »er Regenstimmung mit viel nassen Reslezlichtern. Lmk- eine n> Äehötten tunlauscnde Landstraß» mit Staffage, rechl« ein breiter Fluß »der E^nalspiegel, am Horizont eine Ortschaft m l Windmühle und Kirche, trüber Regent»,,,mel. R ich a rd H osfma «n an« Leipzig ha, zwei reizende ,,we bliche Stvbikntöpie" oiwqestell', den einen größere» in Pastell, einen kleineren in Lrl au-gesüdet. Da- Pastellbilü zeigt bei aller Zartbrit der Behandlung Kra't und Freihcil von alen Slißlickien und Geleckten. To« ziemlich ins Profil zewendete Küviche mil seinem kurzen, lockige», blonden Haar ist reizend modelliri Nicht minder anziehend ist der kleine in Oel ou«geiithrte und in Vorderansicht behandelte Mädchensgps. M«n sind!, beide Bildnisse sind frei behandelt und nicht voa einer Photographie abgequäll Ebensall« stn puette» Gaal« fiud von Elise Leutz t» Karlsruhe vier decoraiive Stillleben ausgestellt, die Embleme der Universität-- acultäten darstellend und vielleicht sür da- EnipiaiigSziinmcr eine- Ncclor Magnisicu- passend. Die einzelnen Attribute und Embleme sind g»t ausgewäiilt, trefflich gruppir» und comvonirl ii»S auch in malerischer Hinsicht mit großem Geschick und wirksam bchaiidelt. Ii» dritten Saale ans der Staffele! begegnet man einer mit ungemeinem Geschick und effektvoll von Cnrt Stöviug in Aquarell au-geiührlen Gei'animtaiisicht des große» „ ttuppeivestidüi« im Jubiläums-Ausst.llungs.Palastc" zu Berlin. I», Eingang-portale lebend, überblickt ma» die sich nach den anderen drei Seilen in d e anderen Säle in Rundbogen - Portalen sich öffnende Kuppelhalle. In den N sche» zwi'ch i, diesen Portalen erblickt man die großen allegorische» Gruppen vo» Eberlein und G-iger. lieber de» Portalen ieht ma» die plastischen, reich decorirten Voute» und darüber durch eine» bal»strodc»unigcbk»e» Teckenausichiiilt da- große allegorische Deckengcniälüe vo» Woideniar Friedrich, in dessen Mitte die von einer Victoria bekränzte Berolina erscheint, umgeben voa zahlreichen anderen allegorischen Figuren. Erwähnt seien heute noch ein liübsch behandeltes „Motiv au- dein Rostocker Hasen" vo» Franz Bunge, ei» »eiteS „Chieinseebild" voa E. Pelikan, ein mit einer gewissen Frische gemaiie« „Rügener Moiiv" von Anna vo» Rozvnski. ei» wirklich prächtiger alter seine Netze auSbeffernder Fischer" vo» Ehr. Map Baer, cm nicht üble- „niederschiesi'chcs Bauernmädchen" im Kiichensiaate ve» A. Dürrer. Zwei Landschaslsbildcr vo» unserer iressiichcn Blumen- iiiaierin M. Orthau- beweise», daß sich die Künstlerin damit aus ein ihr vollständig srrmde« Gebiet begebe» hat. Adolf WeiSke. Klufik. " Leipzig, 10. April. Tie heulige Probe zur Beobachtung drr Klaiigwirkimg, welche in dem ticscrgelcztc» Orchesterraum deS Neuen SladtlhcaterS mit tcn einzeinen Instrumenten im Ensemble zu erzielen in. hat bei nicht gefülltem Hause ein sehr günstige» Resultat ergeben. Mozart'» graziöse Musik mit Len sciilsittuigen Einzelheiten der Jnstinmenlativn kvmint ebenso zur Geltung, wie Wcber'S sorlreißcnbc Wucht der Klangmasse und dessen bestrickend reizvolle Verwendung der Blasinstrumente. Die Streichinstrumente klangen voll und edel, die Metall- und Holzblasinstrumente waren glänzend im Ton, ohne durch Schärfe zu beleidigen und die Pauken erschienen äußerst lräslig, jedoch nicht vorlaut und unangenehm. Hoffentlich stellt sich da» Resultat bei gefülltem Hause alS ein ebenso günstiges heraus. * Leipzig. 9. April. Verein der Mnsiklchrer und Musik- lehrerinnr» zu Leipzig. — In der erfreulicherweise reckt zahl reich besuchten Verjaiiimlung vom 6. d». Nil», war den Mit gliedern Gelegenheit geboten, zwei ans da» Mnsikivesen bezügliche Rcubkiten j„ Augenschein zu nehmen und zwar ein Pianino aiil neu erfundener StimnO-orrichtung von der Firma Seröser «V: Co. und einen von Herrn A. F. Denkerl nenconstrnieien Ctavierseffel. Es wurde voi beiden Gegen ständen, sowie von den seilenS der anwesenden Herren Erfinder dazu gegebenen Erläuterungen mit Interesse Kenntnis; genoininen. Die ferner von der VerlagShandlnng C- F. Kahnl Nacks, eingesandlcn beiden Werke: Lo»i« Köblcr'ö Theorie der Verzierungen und I»r. H. Riemann'ö PhrasirungöauSgabe der Back'scheir Inventionen fanden durch Herrn Johannes Weidenback eine eingehende, die Hauxtpuiwte trefflich klar legende Besprechung. 8. Sachsen. * Leipig, 10. April. AnS Anlaß der heute staltsiiidende» Erössnung der A l ber t-Hallc im Kryslallpalast herrschte vor und innerhalb de» Etablissements ein äußerst bewegtes L'bcn und Treiben. Zahlreiche Fremde waren anwesend, ohne indessen allesamml den Wunsch, der Elöst'ii»ngS-Bor- st-llung beizuwohiicn, befriedigen zu können. Bereit» am gestrigen Tage war die große Mehrzahl der besseren Plätze zu»; Circus verkauft, heule Vormittag aber war der CircuS auSverkaus t. * Leipzig, 10. Avril. Von Radfahrern ist bei den Behörden darüber geklagt worden, daß sie vom Publicum, unv zwar von Eiwachsenen sowohl al- von Kindern, vielfach behindert, beeinliächligt, gefährdet und beleidig! werte». Die hiesige köiii g lick e A m ls hanp lm a » nschas t erläßt daber an alle Polizeibehörden und Polizeiorgane eine Anweisung, wonach derartiger U»sng nicht zu vnlocn und demjelheu in jeder Weise zu steuern sei und daß Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnung zur Vestrasuiig ang,-zeigt werken solle». -----t. Der Localverhanb Leipziger Keglerclubs begeht sein diesjähriges Wi n le r-Pr c io kegel n am 17. April im Rryllall-Palail. Dasselbe besteht in Preiskegeln, Jn- dullrtc- und Leipziger Wettspiel aus 6 Palmen, be ginnt Bormillag fall Uhr und dauert b>0 AicndS 6 Uhr. von welcher Zeit ab la- „Abstechen" siallsindel. Abends von 7 bis >/:>0 Ubr Concerl mit daraus soigendei» Tanz im blauen Saal. Tie Ti>e>ln.ihi»e >ü nur M lglieker» und von kiesen eiiigeladenc» Gästen gestattet, ve>k-insiiche Einlrill«- karlcn si»0 nicht z» haben. E« stehen prächtige IN iv-nne' von welche» viele durch die Club« gest s:el sind, in Ancsicht. Der Leipziger Localverband zahlt j-tzl 4l Clubs »ul 4t0 Mit gliedern und ist in gleicher Höhe wie der Verband Berlin. DaS im Juni i». o. hier stallsiildctide g'vße deutsche PeeiS- kegelsest dürste noch manchen gute» Club dem Verbände zll- sühren, denn eö kann contte.lirt werden, daß eine steigende Theiluabme sür den Verband emgelnten ist. ----- Wie niiS »ntgettieill wirb, ist eS der Direktion von Trietschler'S Etablissement gelungen, sür die Dauer der kommenden O st er i» ess e eine stattliche Anzahl von hervor ragende» Künstler-Specialitätc» zu engagiren. Vor Allen, wird daS in der letzte» Michaelis Rieste nut so viele», Beifall ausgenommenc Schweizer Doppel Onarlcll auch in der vevor- »ebenden Messe wieder das Publicum »lil seinen berrlichen G sängen erfreuen n»v wa» die üb. g» Uräjlc anbelangl, so werden wir später noch einnial Gelegenbeit nehmen, deS Näheren hinzuiveisen, koch bürgt wohl an b ohne N >i»cn zu lennen der Rus deS Trielschlcr'sche» Elablissemenls sür ver gnügte Abende. --- Die Leipziger Ouortett« und Concertsänger. H'rren Evle. P nther. Hoffman», Kä:er. Frische, RiaaS und Hanke, sind wieder hier eingrtross ». uni in kein seil ober zwei Dccennien innrgehabte» Stalnma»art ere. in den obere» Säle» des Hotel de Pologne hnniorotiichk ScirLen zu veranslalleii. unv zwar zunachfl >väl»kiid der Festtage ein schließlich de« sogen, vritlen Feiertag» und bann wahrend der I Messe. ES steht wohl außer Zweiset, daß ihnen auch tie»mal I ein zahlreicher Besuch zu Theil werden wird. Bezüglich de» I Näheren verweisen wir aus den Anzeigen!heil.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite