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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.04.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188704183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870418
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870418
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-04
- Tag1887-04-18
- Monat1887-04
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.04.1887
- Autor
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»« N»n «7t ÜT', »1« ÜI7>-, »Il, >r» IvllS «i".«i iMTL IldtR M 4 SLr? n»v «v- !c»ui- litr ittel- ivoit ul«». i»«>. !»rv» Tel«- >un? .- 8000 ^»akt 2.SS. mpser lztra- ) der > kp»a Oder" ick' >f mvi« deid auift- l) ». lläi ».si Erscheint tLgttch stütz «'/, Uhr. »ktzHi« «äHrPktM« Ivhannesgaffe 8. SPrechtarte» trr Retzekti«: Barmittng« 10—12 Uhr. Nachmittag« ü—6 Uhr. Nid r« '<»«<»»« «.»»icrint» «M OG »n «e»»L, »ich, -««»imch. »au«tz«e de« für hie «hchftf»>>e»h« Ru«»er hrftt««teu J»ler«te «, Glochrutagr« »i« 3 Uhr N»ch»ltt«a», a» r«»»» «»h -rftt«,«u stütz tzt« '/,2 Ütz«. 2> den Fslialk« fitr Z»s.-2i»u»tz»e: Ltt« kl««». UniversiAttstraß« t. L»«i« Lösche, Salhariaenftr. 23 pari. n. Köalgsplatz H «ur bi«V,3 Uhr. npMrr.TagMlllt Anzeiger. vrgan für Politik, Localgeschichte, tzandelS- «nd GeschSstSvrrkchr. .Z? 1V8. Mo»tag dm 18. April 1887. 'Anflage IN.7-IS. 2Ztzo»»emr»t»preis vir.telj. 4 . iacl. Bringerlohn 5 Mi., durch die ^ ' bezogt» b M!. Jede einzelne Nummcr Belegeremplar 10 Pf. Gebühren für Eztradrilagen (in Tageblatt-Formal gefalzt) Ohne Poüdriörderung 60 Mk. Mit Poltbcsördtrung 70 Mk. Inserate sigespaltcne Petitzeile L0 P'. Gröbere Lchrisien laut uns. Prelsverzeich» , Tadellarlschcr o. Zifiernjah »ach höhcrm lar' Nkltamen «rter dem Redaction -strich di» «grspali. gr»lr bv Pf., vor den F a " l > e» » achr»chtc:> die 6geipalte»> ic >0 Pf. Inserate sind »cts <n - (Lppedilian zu senden. — Rabatt >a rc »ichi gegeben. Zahlung pravoumor-li»! - e . durch Pas!- nachuahiuc. 81. ZahrganA Amtlicher. Theil. Zur Feier de» Geburtstage» Sr. Majestät de» König» von Sachsen wird Gonnabend, de« S». dieses Monats, -tachnrittags S Uhr, ein Festmahl im Etablissement Bonorand stattfinden. Diejenigen Herren, welche sich daran beiheiligen wollen, werden ersucht, die Tafelkarten zu 4 bis zum Abend de» 22. dss. Mt», auf unserer Nuntiatur im Rathbause zu entnehmen. Daselbst werden auch Bestellungen auf Tafelplätze angenommen; ohne vorherige Bestellung> werden Plätze nicht belegt werden. , . . Leipzig, den 7. April 1887. Der Math der Gtadt Leipzig. vr. Trvndlin. Hentschel. ^ NeidungswrrkstLtten; zwei werdeo als Rcndanteu drr Statioas- ^ cassen sungireo. » * » * Der ungarisch« Minister de* CnUu» und Präsident der ungarischen Akademie der Wissenschaften. Herr A. von Tresort, hat eine drutsche Ausgabe srinrr in den letzte» Jahren gehaltenen Reden und geschriebenen Effay« in deutscher Ausgabe zu Leipzig erscheinen lassen, lieber den Zweck aber, den Tresort bei dieser Ausgabe im Auge hatte, spricht er sich iu dem Vorworte zu derselben wie folgt au«: „Unsere Monarchie ist für da« deuische Reich, wie wichtig die« auch beute sei. »«, ganz besonderer Bedeuiuna, und die sreuadschasl. Vkkannlmachllng, die «»> o»d Abmeldmrg der Arr«de» detr Mit Rücksicht aus den kemnächstigen Beginn derOster«eff« j dringt da« Unterzeichnete Poli,>-iamt die nachstehenden Bestim mungen de« Meldereaulattv» mit dem Bemerken ial Erinnerung, dag vre Vernachlässigung dieser Vorschriften Aeidsirasr di» za SO ulk oder entbrechend« Hast nach j sich riebt. Zugleich wird bekannt gegebrn. daß di« Expeditionen der l ll. Adlbeilung de« Meldeamtes (Neichdstraße S, l.) während drr Bortvoq»« der Mess« Vormittag« von 7 bi« l» Uhr j und Nachmittag« von 2 d>« 7 Uhr. sowie an den Meß- sonntagrn vormittag« voa S di« 12 Uhr de« Publicum j geöstnrt sind. reipzig, am 16. April 1887. Da» Poltzrtamt der Stadt Leipzig. Bretschoriver. Largner, S. «aSzaa «» dem Meshrrrgalatt» der Sravt Leipzig da« 10 Oktober 18SS. ß 11. Jeder iu etnem Gakttzose oder ia einem mit Herhrrtz«» tcrechtigung versehe»»» ähnlichen Etablissement einkedrcnde und ilber Nacht bleibend» Fremd« ist vom Gaftwirtd »der Oaartiergrbrr »ad zwar, fall« er vor 2 Uhr Nachmittag« «»kommt. aoch am tage h«r Ankunft, onderaiolU aber am folgenden Morara sptlksie»« bi« 10 Uhr beim Meldeamt de« Polizeiamt«, Adtd. II, schriltlich mtttelst de« vorgeschrirdeae» und für jeden Fremde» besonder« »»«zuMende» Formular« anzumeldru. Befinden sich ln Begleit»»» de« Fremden FaMUienniitglieder, Dienerschaft »der sonstig« Personen, s» stad dieselben aus d«m »ämltchea Zettel wtl z, verzeichne». Zugleich mit diesen täglichen Anmeidange» ist auch die Abmeldung der inzwischen abgereisten deeariigen Fremden zu bewirken. ß. IS. Die in Vrtvathäiiscrii absteigenden Fremden, sogenaavt» vtsuchhfrtchhe. find, sobald sie länger al» » Tage hier verweilen, svliesten- am 4. Tage, voa erfolgter Ankunft an, vom Quartirrwirth bei« Meldeamt, Abth. ll. oder der detreskendea Lolizeibezi'ttwach« mündlich oder schriftlich mittelst de« vorqeschriebenea Formular« »nzumeldea. Bei den etwa in Privalhäusera Quartier nehmenden Mrtzfremheu jedoch Hot diese Anmelvnag ia jedem Falle, auch wenn sie nar eine Nacht hier bleibe», nab zwar binnen A4 BtlUihen von der Anlnnft an, beim Meldeamt. Abld. ll, zu gescheden. In gleicher Weise ist die Abmeldung binnen S Tagen, bei Wetz, sremhen binnen 24 Stunden von «rsolgter Abreise de« Fremden »der etwa erfolgter Wohaaaq«»ertnderu,g au »» bewirke». 8- 14. Beabfichtigt ei» Fremder länger al« hret Lage hier »» verwetlen, s« bedarf er dazu eine« kür die Zeit de« Aaseatdaltr« dv« Meldeamt. Abth. ll. ««gestellten Mklhrschetae«. Rach Ablans der e»s dem Meldescheia bemerkte» Giüigkeitädauer ist. baser» der Fremde »ich weiter hie, verweilen will, beim Meldeamt »m Verlingernng de« Scheine« nachzuinchen. Di« Laartterwirt-e sind dafür, daß dteser Beftimmaag allem» Halde» »,chg»g«geu «erde, «ltperaatwortllch. Veliiuiilmäm«. Da« 13. Stück Ve« v>e«,ährigen Re>ch«qesetzblatte« ist bei ua« eiagraaagen und wird bis t»M s. M«t d». 2. aus dm Ratbhau«saale zur Eiasichtuahm« öffentlich autzhäageu. Dasselbe enthält: Nr. 1712. verordnnng, betrrfirnd di« Eiafuhr bewurzelt«, <jsewüchse au« den bet der iatrrnatioualr» Red» la»«conventi»a nicht bethriligtr« Staate». Lo« 7. April 1387. Leipzig, den 14. Aprrl 1887. D,r R«th der St«»t Leipzig l-r. Peargi. Lru»di«g^. vekinlllmachsng. Hierdurch wird zur öffentliche« senntaiß gebracht, daß wir die La«pestr«ße aus vrren Strecke zwischen der slid- liLen Fluchtlinie drr Albrrlsteast» und der nördlichen Flucht, linie der Hohen Straße in las Eigeuthu» drr Slabtgemrmde und zur Üatrrhallung durch vleieide üdrrnommru h«»r«u. Lripzig» dr« lö. Avril >887. Der Xath der Stadt Leipzig. IN «bthlg. 14 1 d. 1088. llr. Georgi. »il'sch. Aff Ausschrtiblills. Für den Schlacht» und viehbos werden dt» Slaser.Arbettr, hierdurch öffentlich ausgeschrieben. Di« Unterlagen sind im Tchlachthofbaubnrra» -a>serin«Aubustci«Straßr argen Zahlung von 2.L ^ z» erhalten. Ebenda ist eia Pradesenster au»gestellt. Die Angebote sind nach Maßgabe der bei den Unterlagen brfinblichen vorschrifiea zu behandeln und bi« zum AG. Uprtl diese« Jahre», Bor»lttagö LL Uhr, bei der Ru», lialur ve« Ralhhause« abrugeden. Wir drdelte« uns die Auswahl unter de» Bewerbern de», die THeilung der Arbeiten, sowie di« Ablehnung sämmt» liarr Angebot« vor. Leipzig, den 13. April >887. I» l»sr Der Rkatd der Stadt Letpzta. vr. Trvndlin. Moritz. A, Wegen UZnigung der Räum, bleib» di« Schnleaff« ALaataa, dea IG. d. IRt«.» skr de» dienstliche» Verkehr geschtoffea. Leipzig, de» 1». April 1837. Der Math »er Stadt «etppG. Vr. »eorgt Lgilnr««s der HandklssebrSliche -er Lklpsiger Börse. Gegen dr» I» der Bekoaatmait>ung von> 10. v. M. erwähnten Bor» I schlag gnr Ergänz»»» der dandel«gebräuche drr Leipziger Börse in Bezug aas da« Geschäft in spanischen Wechsel» ist bi« zum 12. d. M. von kri»er Seit« rin Widerspruch rrbobe» worden. Wir haben die selben daher anderweit dnrch Vörienaushang bekannt gemacht, und »war mit der Wirkung, daß gegen D-njenigea, welcher ihnen bei, «dwickelang eine« Börsengeschäft« dir »nerteuaan, verweigert, Au«^ schließuna »„ d« Börse verfügt werden kann. Leipzig, dea 14. AprU 1887. Die Handelgkammer. Ä Thieme, stell«. Vorsitzender, vr. Gensel, b. 1. SMlische rorl-itdüll-sschule für Bnaden. Die Anmeldnng neu r»utret,«itz«r Schüler, de,, dl« Admeldnug der tu «ndrre Schnlru ktzergehenden Fort- bildunqeschulpflichtiaea bat ia der Zeit »»» ««»tag de« 18. tzlg Dnnnrröta, de» 31. April t» ersolgrn. und zwar sollen varmittag» von 10—1 Uhr die au» hiesige» Schulen «bgrqangeue», Nachmittag« von 4—6 Uhr die von ouowürt« Kommenden sich melden. <1ll. Bürgerschule. Johanui«- pla» 6 7, 1. Stock, g'mmer 33 ) Leipzig, am 16. April 1887. Dir. W. Püschmana. Holr-Auctiou. von de» i, der Hnrlh dr« Zwenkauer Forftrrvlerü aus. bereitete» Hölzern sollen Dtcn»tag. de, S. Mal ds». Ihr«. »an VarmUta, S Uhr an 6 eich. Klötzer von 21—86 em Ober» bez. Mitte», stärke. S—b m Länge. 109 eich, gekürzte Stangen von 7—1> an Obrrsttrke, S und 4 m Länge. IS Rmmtr. harte vrennscheit« »ad Brenakaüppel, bl8 . kies. Brennknüppel, 221 »A ! L°ngh-useu meistbietend gegen sofortige Bezahlung im Gasthaus« zu Großdeuben und unter den sonst vor Beginn der Aartion bekannt zu gebenden Bedingungen versteigert werde». Brrsammlnug am Grobbeaben-Zwenkaaer Lommunlcation«. Wege, nahe dem Bahuwärterhäuöcheu ta der Harth und den Deubener Feldern. stänigl. FOrstrr»ierverwalt««g Zwenkau «. KSutgl. Farst- reutamt Warze», am 12. April 1887. Lomlrr. vachmana. Nichtamtlicher Theil. Leipzig. 18. April 1887. * Ja der a» IL. d. M. unter drm Vorsitz dr« Staat«, minister« SlaaMsecretair« dr« Innern voa Boetticher al» gehaltrnea PlenartiduNst «rtheilt« der BuadeSrath dem Entwurf eine« Gesetze« wegen Abänderung drr Gesetze über di« Onortierleistung und über dir Naturalleistungeu für di« bewaffnete Macht im Frieden und dem Antrag Hessen«, betreffend die Aenderung der Statuten der Bank für Süddenlschland. di« Zustimmung. Mit der bereit« er» folgten Ueberweisung der Gesetzentwürfe wegen Feststellung ri»e« Nachtrag« znm Reich«ha»«balt«>Etat für da« Etat«- jahr lS87/bS und betreffrad die Aufnahme einer Anlrih« für Zwecke der Verwaltung de« Reich«beere« und für die Ver vollständigung de« deutschen Eisenbadnnetze« i« Interest« der Landrtzvertheidiguag. an die Autschüste für ReLnungSwesen. für da« Laadheer und die Festungen und für Eisenbahnen. Post und Telegraphen erklärte sich bi« Versammlung einver standen. Endlich wurde noch über di« Sr. Majestät dev, Kaiser wegen Besetzung der Stillen zweier ständiger Mit glieder de» Reich«-Vrrsicheru,ig«amt- zu unterdreilenkc» ver schlüge. sowie ans mehrere Gesuch« um Zulassung zur Schiffer prüjung Beschluß gefaßt » Durch A. K. O. vom 12. d. M. stad süus Marine. Zahlmeister: Wolfs, Aldrecht, Medmg, Dombrowsky und Riemer, zu Marine-Oderzahlmeistern rrnannt worden an der I Dir dazu avthigrn Mittel für 8 Stellen. jede zu 4Ü00 ^e, stad z>» ersten Mal, ta dem laasenden Etat eingestellt. der außerdem auch noch 12 neu« «»»»«mäßige Stellen für Zahl» meist«« uuo Unterzahlmeistrr enthält. so daß von den beiden letztere» Kategorien jetzt 57 Stellen vorhanden sind E« baden denn auch jetzt 19 Zahlmeisteraspiranten zu Marine. Unterzahlmeistera ernannt wrrdeu könne». Ein Mangel, welcher sich seit gahrea in der Marine fühlbar gemacht hat. ist damit beseitigt. E« wird ia Zukuaft in der Regel mög lich sriu, jede« m Dienst gestellte größer, Fabrzeug mit einem Zahlmeister zu besetzen, jrdensall« werden allen in da« Ao«» laad gehenden Fahrzeugen al« Verwoltungsdeamte nicht mehr rchitekt. I Zadlmeifteraspiraaten. sondern Zahlmeister milgegeben werben. — . I Während die Mariae» >Oder-Zahlmeister rin Gehalt von l45VO deziebe», steigt da«jenige der Unter-Zahlmeister unv Zahlmeister von >166 -6l di« SZOO ut Dies« Earrier« ist also jetzt rrhrblich verbessert, wo« u»ab»ri«bar war. um solche Anwärter heranmzteb«,. welch, ein, gute Schulbildung genoffe» habe». Die MarinmOber-Zahlmnstm stehen au der l Spitz« der beide» Aahlmeisterseettonea und der b«d«> ve» Mo»arch>» ist aber Ungarn nicht blo« die gleicdderrchtigte, sondern auch die kompaktere und conlotidirtere Hälfte. Noch immer giebl e« hüben und drüben genug Lent«. die in ihrem »rüden Eller weder de« Drutiche», noch dea Ungarn gat» Dienste leisten, und unser Baierlaud ist im deutschen Reiche noch immer wenig gekonnt and hat sich selten einer drr Wahrheit gemäßen Beurth iiuiig seiner Vergangenheit und Gegenwart zu erfreuen. Diese Aus- sotz« — und die« ntcht zur Rechtfertigung drr deutichrn Ausgabe, sonder, zur Charakteristik drr Tendenz ihre» Bersaiser« — dursten durch die Tdotsachrn und Ideen, welche sich in denselden adsviegel», mit da.u beitragen, daß die uagarijche Natton und deren Suiwickeiung richtiger onsgeloßl «erde, denn sie bciveijen. daß auch wir in dem Sirom der occidentulischen Lultnr leben, und daß e« «in falscher Siedanke ist. wenn manche Leute auch heule noch glauben oder die Welt glauben mach » wollen, dasi der Orient — an der Leitha be ginn» ... Wenn diese AnsILtze die Symv»U»en de« dkntlchea Leser« für u»s«r« Ration zu wecken und da« verstindoiß für nnser« B,r« »angenheit uad Gegeowa>t zu sürdera geeignet sind, so enlsprechea sie ihrer Ausgabe uud dem aufrichtigen Wunsche ihre« Verfasser« " * Di« Gefahren, von welchen die bulgarisch« Regent« schast bedroht ist. sind vornehmlich dopprltrr Art. Die erste liegt in drm materiellen Niedergang dr- Lande«, in der zunehmenden Finauznoth und der Ereditlosigkrit der Regie rung bei dem autwärtige» Capital, die ander« in der wach senden Ungeduld der Armee, die, nachdem von ihren 700 Ojsicierrn etwa 100 wegen Theilnuhmr au Bersch,vöruugr» entlassen sind, zudem noch einigermaßen de«orga»isirt lst. D>r Negierung bleibt, so bemerkl mit Recht der Eorrespvnbent de« „Standard" in Sofia, beim Zusammentritt der Sodranje uichls übrig, al« bestimmte Vorschläge entweder zur Besserung der Finanzlage oder zur schleunigen Beendigung der politischen Krisis in irgend welcher Art zu machen. Tollte die erster« Frage drsrirbigend gelöst werden, so wird da« Land geduldiger die Lösung der letzteren abwarteu. Vorläufig ist zur Besrir- diguoa der Armer, wie Hirsch'« Telegraphen-Bureau meldet, Ata« säiittnliichen bulgarischen Osficieren in Anbetracht ihrer außerorkenllicheu Dienstleistungrn während drr gegenwärtigen kritische» Zeit eine achtmonalliche Mehrdieustzcit in Aorrch »ung gebracht worden. * Ein Pariser Blatt, der .Malin", bringt in drr Form eine» angeblichen Londoner Telegramm« die nachfolgenden birnverbrannle» unv frechen Angriffe gegen die deutsche Politik, welche nur al« Beweis dafür, was Alle« in der ranzösischen Presse möglich ist. Erwähnung verdienen L» ist sicher, daß Rußland und Oesterreich sich über die Ad- ifrenznng ihrr« Einfluss,« i» den Donaulandera längst geeiuiat und zugleich die bulgarische Frage erledigt halten, wenn Den Ischl and nicht Alle«, wo« in leinen Kräfte» st,hl. thäte, um da» zu ver- hindern. Deutichland wird sortsahren, so zu handeln, so lange der Zar sich nicht endgiltia und bestimmt für die Politik de« Herrn v. Gier« oder de« Herr» Katkow entschieden hoben wird Der Nihilismu«. von drm man so viel in Berlin, Wien, London und selbst in Köln spricht, wird di« Anichiäge gegen da« Leben de« Zaren mit «och entsetzlicherem Elser wieder ausnehmen während gleichzeitig Frankreich von einer großen Menge rnroväischer Blätter al« der Herd de« Nihillsuiu« bezlichnei werden wird Man wird mich vielleicht beschuldigen, zu weit zu gehen, wenn ich behaupte, daß die deulsche Polizei ans die Entwickelung de« Nibililmu« Einfluß bat; e« ist da« aber keine einsache An »ahm», sondern »ine Thatsoch«, für die man überzeugende Beweise finden kann. E« geschieht nicht zum erste» Male, daß Gerächt« über Mortanjchläge gegen den Zaren gerade dann ,n Berlin entstehen wenn zwncheu Deutichland »nd Rußland politische Schwierigkeiten vorhanden sind. Diese« Zniammeutreffea ist d>e«nial im höchsten Grad« ausfällig. Wer lönme glauben, daß eia Mann wie Herr v Vtlmarck eine Macht, wie die in Rußland bestehend« nihilistische Richtung, unbeachirt und unbenutzt lasten wird, wenn man weiß daß er sich schon wiederholt mit den Socialistea höchst freund schastlich eingclasten hat. Ist e< Nicht ein« Thatsache. daß die kocialisten und Nihilisten ln der Schweiz nur von deutschem Gelbe leben? Die Berner Polizei könnte hierfür dir Be- weis« deibringen. Auch mehrere» Großmachteu ist da« nicht «ndriaaat. Der schwrizerische Bunde«raih hat also die Pflicht, nicht nur Mordanschiägc drr Nihilisten gegen dea rnisiichen Kaiser zu hiuterireiden, sondern auch fremde Regierungen zu ver hindern, au« einem freie» and ehrenhaften Lande wie dt« Schweiz einen Herd von Spionen, Socialistea und Nihilisten zu machen, deren Aufgabe darin besteht, durch ganz Europa Droh- und Morddesedle zu verichicken. In Wien wird man sich gegen die An- klage verwahren, daß Oefterreich-Ungar» da« Werkzeug de« Herrn v Biemarck se,; ta« edle Blut der Magvaren wird sich bei die'em Gedanke» empöre». Wenn sie oder »ersuchen, wi, Kalkow and seine Freunde dem Einflüsse vitniarck's zu euilchlüpsen, s» werden sie bald sehen, welche Kainp'initlel man auch gegen sie onwcnden wird, um den ruhigen Lang ihrer inneren Politik zu stören und ihren Credit zu »runde zu richten, bi« sie sich aus« Neue unterworscn Kaden. Rußland maitit diese Erfahrung jetzt zum zweiten Male, und auch England mußte sich ihr unterwerft», all Lladsione und Brauo lle am Ruder wäre». * Drm Pariser „Figaro", der in der letzten Zrit sehr risriq am Werke war. in seiner Art den Deulschensrrssrr» in Rußland den Hcs zu mache», wird im ..Journal de St. Pätertibourg" folgend: Abfertigung zu Tbril ..Der „Figaro" beginnt einen seiner Artikel Mit den Worten: „Aus Rußland lauft» Nachrichten immer oußeroetentl'cherer Art ein". Und in drr Tdar sind dt« von dein Boulevardblatt seinen Leier, geboienr« Nachrichien ganz auß,:ord,«il>cher Art ES wird erzädll. daß vor süns Tagen (e« geht doch nicht« über Lei au,gleit in jolcheii Fällen) ein Konvoi Möttau polsirte, der nach Odrsta be stimmt war. Er bestand au« 482 (dieselbe Priciiion) Osficieren aller Grade, welche nach rochalin eingesch ssl werden sollen. Rach einigen geographischen Detail« über dies« Julei und einigen svrärisen) Mittdrilnngrn über da« von den 482 Oisütrrea verübte Becdrewkn kommen nicht weniger ouiheutiich- Nachrichten über ein-, Eelbstmoidveriuch. welchen Äenerollieuteiiant Gresser, unser Siadt- houpluiaun, veiübt haben soll. Wir sind iu der Thai gespannt, zu erfahren, bi« zu welcher Grenze die alberne Tölve'e, grw'ster Dlöiier gehen kenn, welche jede Eisindunq über Rußlnn., die ihnen »„gebt, kür baare Münze nehmen, ohne fl« ans ihre Wahrscheinlich- »lt »u vrüken. Wi, können zu unserem Bedauern dr» ..Figur«" ei« »eltere Kränk»»« nicht ersparen. Die von ihm in seiner Frrkt,g«n»mmer adgrdrnckten Albernheiten sind nicht einmal e„« Erfindung de« Herr, Schwüre, der fi, Unterzeichnet, fte find »«luischrn Ursprnng«, schon seit mehreren Togen konnte man sie ln den verdicht-gst-n Blätter» Galizien« lesen. Der „Figaro" wird un« schon diese Resiiluirung zu Gute halten, er besitzt, wenn er will, genügend E>- findungsgabe, um nicht diejenige Anderer zu beneiden. Wae id,> ielilt, ist — Urtheil. Er wird v.elleichl nächsten« zur Ueberzeuqung kommen daß e» nicht genügt, eine« iriner Mitarbeiter aui achi Taze nach Rußland zu entsenden, um dann die ganze Redaktion >» b>n Sloud zu setzen, voa diesem Lande al« „uaterrichteicr Krau«' prrcheu zu können." * Der spanisch« Srieglminister wird demnächst den Corte« eine Reihe militairlscher Reformen unlerbreile». An der Spitze Verleiben befindet sich die allgemeine Dieust. Pflicht. Ebenso soll die Institution der Ei»jährig-Fre>willige>: eingesührt werden, die sich andererseits, wenn man den Mlli tairischen Autoritäten in Frankreich Glauben schenken Vars, daselbst so wenig bewährt hat. daß ihre Beseitigung geplant wirb. Die miliiairlschen Streilkräste Spanien» sollen nach der Vorlage des Kriegsminister» aus acht große Commando- bezirke veriheilt werden. Wa» daS Avancement der Osficirre betrifft, so würde dasselbe b,S zum Obersteugrade in Frieden«- eiten nach drr Anciennität. im Kriege nach freier Wadl er« olgea. Die General-Capitanale aus den Canarischen Inseln owie aus den Balearen werken ausrecht erhalten; die Stationen an der nordasrikanischen Küste bilden rin besondere« Eommando. Durch da» neue Militairgesetz wird auch die Mobilisirnng der Reserven und die Schaffung von Cadre« der Territorial-Armer vorbereitet, obne daß da« gegenwärtige Militairbudget, da« sich aus 162 Millionen Franc« beläuft, erhöht würde. * Während England und Rußland im Begriff stehen, ihr« mittelasiatischen Differenzen aus dem Wege gütlicher Verhandlung endgiltia zu schlichte», inehren sich dir Anzeichen ür eine Verschärfung der inneren afghanischen krise. Der Ghilzai-Auistanb ist Thatsache, und sein rrsolg- reiche« Anwachsen nicht minder. Wenn auch da« Gerücht, weiche« den Emir Ab dürr Ham an al« Flüchlling aus indischem Boden erschienen sein läßt, den Stempel tendenziöser Elfinduug an der Stirn trägt, so wird doch anvererseit« nicht bestritte», daß di» Herrschaft de« Emir« stark erschüttert worden ist und möglicherweise ganz zu Grunde gehen kann. Wa« drr öffentlichen Meinung in England am meisten Kops, drrchrn« verzlrsacht, ist da» Wieberaustauchrn der Persönlichkeit Eiud Khan«, de« bekannten Prätendenten aus den afghanische» Tvrou. welcher vor einigen Jahren in Persiaa inlernrrt wurde. Ejub Khan gilt den englische» Politiker», ob mit Recht oder Unrecht, mag dahingestellt bleiben, al« der Scksütz» ling, da« Werkzeug Rußland«. Tie neuliche Meldung eure« persischen Blatte«, al« trag, der Prälendrut sich mit Gelüsten aus Heral, ist nicht darnach aiigethan, den Argwobn de« englischen Publikums zu entkräften, ja einzelne Londoner Preßoraane geben schon so weit, da« HineinziebeaEjub« und seiner Pläne in ursächlichen Zusammenhang mit de», angeb lichen Plane Rußland« zu bringen, sich de« ganzen Opus- lauset zu bemächtigen. In, Anschluß daran wird dann die wettere Behauptung ousgestelll. Ejud Khan in Hera» wäre nicht« al« der Vasall Rußland« und sei bestimmt, de» Moment beschleunigen zu Helsen, wo Rußland seine Hand aus Balkh und Maiinene legen könne, al« Etappen aus dem Wege zur Einverleibung der Stadt Herat selbst — Im englischen Auswärtigen Amt sieht «an augen scheinlich die Sache bedeutend kaltblütiger an und unter scheidet genau zwischen den iiiueren afghanischen Wirren unv den ,n der Akhal-Teke-Oase engagirten englisch-russischen Interessen. Da England zu dem Emir Abdurrahman durchau» freundschaslliche Beziehungen unterhält, so kann e« nicht weiter besrenideu. daß die Sympathien dieser Macht de» Bestrebungen der aufrührerischen Gbilzai« uad noch mehr den ehrgeizige» Absichten Ejub KhanS schnnrrstrack« entgegen sichen, und daß Abdurrabina» de» seinem Trachte», sich aus dem Tbron zu behaupte», der moralischen Unterstützung England« gewiß sein darf. Zwischen London und Bombay ist in letzter Zeit der telegraphische Verkehr ein ungemein reger geworden, so zwar. daß. wie gemeldet wird, täglich bi» hundert Depeschen aus der auglo-indischrn Telegrapoen- linie au-getauscht werben. Daß der Löwenantheil diese« Verkehr« durch die afghanischen Ereignisse vrranlaßl wird, unterliegt wohl kaum irgend welchem Zwcisel. Zur Lage. 81-6. Berlin. 18 April. Dir deutschsreisiitrrige Presse scheint sich eine» besonderen Erfolg davon zu ver sprechen. einzelne nationalliberale Abgeordnete „fest, zunageln", welche sich während ver Wabibewegung sympathisch * über die drin NeichSrinkomniensteuerantrag zu Grund liegenden Gedanken ausgesprochen, dann aber doch l'ür eine molivirte Tagesordnung gestimmt baben. Sie glaubt damit jenen Herr» einen schreienden Wikerspruch in ibrer Haltung vor und nach den Wahlen vorwersen zu können. TaS ist aber gänzlich unberecbligt. Nicht blo« einzelne Mitglieder der «ationalliberalen Partei, sondern die ganze Fraktion sieht auch beute noch dem Grundgedanke», von dem jener Ai'treg autging. sympathisch gegenüber und ist jederzeit de- reit, ihn praktisch zu verwirklichen. Aber »in da« zu er reichen. muß man eben einen gangbaren Weg einschlagc». Die teutschlreisinnige Partei hat zu lediglich agitatorischen Zwecke» einen ganz allgemein gehaltenen Vorschlag in die Oeffentlichkett geschleudert, vv» drm sie ganz genau wußle. daß praktisch mit demselben gar nicht« aiizusangen war. und wenn Jemand wirklich den Versuch gemacht hätte, die jenem Vorschlag entgegenstehenden realen Schwierigkeiten au» dem Weg zu räumen, so hätte er ganz gewiß bei Len Deutschsreisinliiaen ebensowenig Entgegenkommen gesunden, wir sie r» visber bei allen Versuchen zur stärkeren steuerlichen Heranziehung der größeren Einkommen bewiesen baben. Forderungen auszustellen, von denen man meiß, daß sie in Ver vorgeschlagenen Weise nicht zu erreichen sind, und die Milwirkung zu versagen, wenn da« Ziel auf einem anderen gangbaren Wege angestredt wird, ist die Art von Demagogen, nicht von ernsten Politikern. Warum da» Ziel aus dem fortschrittlichen Wege nicht oder nur unter den größten Schwierigkeiten zu erreichen ist. hat die national- liberale Fraction i» ihrer motivirten Tagesordnung deutlich genug ausgesprochen. Sie erklärte ausdrücklich die b«>b. sichtigte stärkere Heranziehung der größere» Einkommen für berechtigt und besläligte damit di« sympathischen Aeußerungrn. welche einige Parteigenoffen vor den Wahlen gegenüber drm fortschrittlichen Antrag grthaa. Die Partei ist aber nach gründlicher Prüfung der Umstände zu der Einsicht ge kommen. daß drr Erreichung de« Ziel« aus d«m »«,
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