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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.04.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188704165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870416
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870416
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-04
- Tag1887-04-16
- Monat1887-04
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.04.1887
- Autor
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—Gstch Grfchel«t täglteh stütz K>/. Uhr. Rktz«llio» ,»ß rrpktztti»» JohauneSgaffe 8. Sprtchüundr» der Ptß»lfs»»: Vormittag 10-1» Uhr. Nachmittag« 5—8 Uhr. ist, kn nnck.,»« n»^.n»«kl PU»u>erwt7 die «w«ak» «ch« orrdodlech. »,,«h«e »er kür tzt» «ichstfntgeutze st«ftt»»teu Juler«»« «» ht» t Utzr Ruchmtttug«, «tt,»r>fr»»stt«'/.SAdr. Z> de« Filiale, str I>s A»»«tz»e: Ltt» Sle««. Nniv»rs>tät«ftraß« 1. L—t» Lisch». jkalhuriueußr. LS pari. u. KSalgsplatz 7, >«k bi-'/.» v»r. «»»»»» »rr r N,«»«r steftt« S^eutasendt» «Gun «»-est UchMcr.TagMait Anzeiger. Vrgan für Politik, Localgcschichte, Handels- «nd GcschSftSvcrkchr. Aufsage IS,7-ro. Adonnementsprrib viertelj. 4V» MI» incl Brinaerlohn b Mt.. durch die Post bezvgcn 6 Mt Jede einzelne Nummer SO Pt Belegerenrpiar 10 Ps. Gebühren sür Extrabeilage» (in Tageblatt. Format aesalzt) «hnr Postbeiörbrruug 60 Mk. «tt Postbesördcrung 70 Mk. Inserate tftjespaltene Petitzeile 20 Ps. Größere Schriften laut uns. Preisverzeichnis. Lad«llar»Ich«r ». Ziffernsatz nach höherm Tarif. tlrclamrn unter dem Redaction-strich die «gespatt. Zeile 50Ps.. vor denFa mil ien Nachrichten die ügespaltene Zeile SO Ps. Inserate, find stet« an die t0rpr->tion zu senden. — Rabat» wird nicht gegeben. Zahlung prao»un,eraa>io oder durch P-ist- Nachnahme. ^ IVK. Tonnndenl den 16. Astril 1887. 81. Jahrgang M gefällige« Veachtung. Unsere Expedition ist morgen Lonrrtag, den 17. April, Vormittags nur bis Uhr xcössnet. Lxpsttltlon ävs I.elprixvr 'r»ged1»ttv8. Amtlicher Theil. vkUialnlich««». Das 12. Stück de« vierjährigen Reich-gesetzblatte» ist bei w>» «ingeaaogen und wird bt- zu« 8. Mai d-. I. aus N» Rathhaussaale zur Einsichtnahme öffentlich au-hängen. Daffelb« enthält: Nr. >710. Uebereinkunsl zwischen dem Deutschen Reich und dem Königreich Serbien, betreffend den gegen, seitigen Schutz der gewerblichen Muster und Modelle. Bom 3. Juli 1886. Nr. 1711. Erklärung, betreffend die Unzulässigkeit der Psän- dunavon EisenbahnfahrbetriebSmitteln. Bom 17. März »887. Leipzig, de« 12. April l887. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Trvndliu. Krumbiegel. Ausschreibung. Mir den Schlacht- und viehbos wrrden die Glaser-Ärdette» hindurch öffentlich ausgeschrieben. Di« Unterlagen sind im Schlachthosbauburea» an der -»iserin-Auausta-Straße argen Zahlung von 2.5 ut zu erhalten. Ebenda »st rin Probeseufler au-oestellt. Di« Angebote sind nach Maßgabe der bei den Unterlagen tefiadlichen Vorschriften zu behandeln und bis zum NS. April diese» Jahre», Vormittag» IL Uhr, bei der Nun tiatur dr» Rathhause» abzugeben. vir behalten un« d»e Auswahl unter de, Bewerbern iez. die Iheilung der Arbeiten, sowie dir Ablehnung sämmt- litder Angebote vor. Leipzig, den 13. April 1887. I» ISK2. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Moritz. Architekt. Vekanntmachung. Um eine größere Regelmäßigkeit der Grabpflegt berbci- pisührcn und dem Publicum den Verkehr mit den Pfleger» n erleichtern, baden wir für den aeurn JohanniS- frtrdhof di« Einrichtung getroffen, daß jeder Grabpfl-qer einen bestimmten Theil einer FriedhosSabthcilung zugewiesen erhält, aus welchem er allein zur Gradpflege zugelassen wird, die Pflege anderer, außerhalb seines Bezirk- gelegener G'äber aber nicht übernehmen darf. Gleichzeitig habe» wir die Ge bühren festgesetzt, welche sür die Pflege der verschiedenen Arabarten erhoben werden dürfen. Eine Uebersicht der ab- getheilten Bezirke und ein Gebührentanf liegen im JiispcctionS zinmer d«S neuen Johanni-friedhof- au». Leipzig, am IS. April >887. Die jhriedhofödepntatio«. rrgSnruug -er Han-elsgtbrSttche -er Leipziger Börse. Gegen in der Bekanntmachung vom lO. v. M. erwähnten Vor schlag »nr Ergänzung der HandelSgebriuch« der Leipziger VSrl» in vez»I -ns da» Geschäft in spanische, Wechseln ist bi« »um IS. d. M. da, keiner Seite eia Wideripluch erhoben worden. Wir habe« die- selten daher anderweit durch BörseuauShaug bekannt gemacht, und uwr mit der Wirkung, daß gegen D njeuigen, welcher ihnen bei Ntnnckelnag eine- Börsengeschäfts die Anerkennung verweigert, AuS schließung von der Börse rersüqt werden kann. Leipzig, den 14. April 1887. Dt« HtNt,rl»la««er. A Thiemr, stellt». V°, sitzender. vr Gensei, K Lralslliulr. (Rortzstraßr L7> Ment«», b. IL April, früh 8 Uhr Ausuatzmrprnsun«. LtenSt«», d. IS. April, früh 8 Udr Äusliahmrsrirrlichkei» »ab Liusührung «Ick Schüler in ihre Elasten (Auch die südvor slädtstchea Schüler versammela sich im Realschulgebäudeck Rach «tltag» » Uhr Beginn de« Unterrichte«.vr F. Pfalz. istelluug zu mache«, denn Italien ist ein junge-, au» dr» ver-1 gewesen, und darin wird EriSpi seinen früheren Gegner und schiebenartigstea Bestandtheileo zusammengesetzte- Staat»- I jetzigen AmtSgenosten sich zum Muster nehmen können. Die I wesen, in welchem e» keine Parteien mit feststehendem Pro- > gegenwärtige Parteigrupp,rung ist nahezu^leichgiltig für dle gramm giedt, wie in de« übrigen versastung-staaten, sondern wo heute verworfen wird, was gestern als erstrebeu»werth galt, wo mau sich äußerlich mit Zuständen abfindet, die mau verabscheut, und wo man über da« Maß besten, wa» «an herbeiwünscht, noch nicht zur Klarheit gelangt ist. Bei Beurtheiluag der italienischen Verhältnisse muß »nr allen Dinge» berücksichtigt werden, daß Rom der Sitz eine» weitllchen und eine» geistlichen Machthaber« »st. welche sich neben einander nicht wohl fühlen können. Bll zum Jahre ld70 war die writlich« und die geislliche Macht in Rom in der Hand de» Papste» vereinigt, der aus den Batican beschränkte Papst kann den König von Italien nur al» seinen unversöhnlichen Feiav betrachten, und er wird denn auch nicht müde, sich über den unerträglichen Zustand zu beklagen, in welchem sich da» Oberhaupt der Kirche besinbet. Die Be völkerung Italien» bekennt sich zum katholischen Glauben, soweit sie nicht atheistisch gesinnt ist. kenn die Mitglieder anderer ReligionSgesellschasten stellen nur einen geringen Bruchtheil der Bevölkerung dar. Für die Theorie ist e» sehr leicht, die Grenzlinie zu ziehen zwischen den religiösen Empfindungen und de» siaalsbürgcrliche» Pflichten, in der Praxis macht sich die Sache ganz anders, daS haben wir während de» Culliukampse» in Druischlanv gesehen, wo sich die klerikale Partei leichten Herze»- mit den Neichöscinde» vcrbaud und eine Lage geschaffen hat, die endlich unerträglich wuide, so daß Zugeständnisse über Zugeständniste gemacht wurden, damit nur endlich der verderbliche Streit au» der Weit geschafft werde» konnte. Da» Garantiezesctz hat über die Schwierigkeit, welche durch da» Nebeneinaubcrbesfthen de» weltlichen und geistliche» MachtkreiseS in Nom erzeugt worden ist. nicht hinwegzuheisen vermocht, und unter dieser Nnzu- kömuilichkcit leidet die staatliche Entwickelung Italien». Eri-pi ist der TypuS derjenigen Elaste von Italienern, welche in der Umgestaltung der bestehenden Verhältnisse von Grund au» da» Heil der Zukunft erblicken, und di« Richt schnur seines Streben» bildet der beiße Wunsch, Italien von dem Euistuste der Kirche zu befreien. Ihm schwebt ei» Staatswesen al» Ideal vor, in welchem die Bürger dir größtmögliche Freiheit genießen und nur dem Gesetze u»trr> than siud, aber nicht der Geistlichkeit. I» diesem 2»nn« will er al» Reformator der Justiz, d- r Verwaltung und de- G.« meindewrsen« auslretrn, und deshalb will er sein Bate>lc,nr vor gefährlichen Abenteuern bewahre», wie Unternehmung«^ in sremke» Weltlheilen. Maucini stand aus dem entgegen gesetzte» Standpunkte, er war der Meinung, daß Italien seine Kiäste gebrauchen und seiner Flotte und Armee Arbeit schassen müsse. Darum ging er nach Mastauah. Die Sache »ahm aber eine andere Wendung, als der Urheber der Action ge. glaubt hatte, und die Wogen, die er in Bewegung gesetzt hatte, gingen über ihn hinweg. DaS italienische Parlament bot in den letzten Jahren eine» beklage,iswcrthen Anblick. Abgeordnete wie Eoeapi.ller spielte» eine Rolle, die Zell wurde mit wüstem G-schwätz ausgciülll, statt mit ernster parlamentarischer Arbeit, und so kam denn nicht- von dem zu Stande, waS uilerläßlich war, alle- ging in den alten auSgesahrcnen Geleise» fort und Italic» befand sich im Zustande chronischer M>nisterkr>si». Tepreki» hält zwar die wechselnden Eabinete seit einer Reihe von Jahren äußerlich zusammen, aber eine wirklich zielbcwußke Regierung, ein sruchlbringenve» Zusammenwirken von Negierung und Bolksverlretuiig hat seit langen Jahren in Italien nicht be standen, man hofft, baß r» sich jetzt nach dem Eintritt Crispi'S in da» Ministerium gestalten werde. Dazu ist aber vor alle» Dingen eine feste Mehrheit notbwrndig und ob das Ministerium dauernd über eine solche versitzen werde, hängt von Umstände» ub. die sich nicht voranssche,, lasten. Em anptübelstand in dem Königreich Italien sind die ehrgeizige» ilreber, welche die Wohlfahrt de» Ganzen davon abhängig machen, daß sie eine leitende Rolle im Staate spielen, wie die sogenannten Peutarchcn. Cairoli hat seine Unsähigkeit, die Regierung zu führen, wiederholt bewiesen, die beiden Ministerien, in welche» er de» Vorsitz batte, bestanden nur wenige Monate und sein zweites M »>steri»m gewann erst Halt, al» ibm DepreliS hilfreich bc.sprang. ES war ein Un glück sür Italien, daß ein Manu von der politischen B deutung EriSpi'» seit dem Jahre 1878 wegen der fatale» Bigamie-Angelegenheit genöthigt war, die Leitung de» Ministerium» ankeren Händen zu überlasten. Man macht EriSpi seine republikanische Gesinnung zum Vorwurf und doch ist da» hcutige Königreich Italien eine Frucht der Revolution. Durch die Züge Garibaldi'» nach S elften und Neapel wurde Süvitalien für da» durch den Feldzug de» Jahre» I85S vergrößerte Piemont gewonnen, und DepreliS wie Er>«p> hielten r» im Jahre >860 mit Garibaldi. Es ist überhaupt in Italien sehr schwer, wenn nicht unmöglich, die Grenzlinie zwischen Republikanern und «lischt rerlbittnil,,-schule für M»chk«. > 'L'L — Die Ausnahme dtt neu angemeldete» Schülerinnen fiodel f Savoyen. EriSpi hat zwei Mal in der Verbannung gelrbt, scrurre Entwickelung, die Ausgabe de» Ministerium» wird darin bestehen, die Mehrheit sür die von ihm in Aussicht genommene» Reformen zu gewmuea. EriSpi ist eine that- kräftige Persönlichkeit und gebietet Über «ine zündende Berevl- samkeit, diese beiden Eigenschasten wrrden die Mehrheit an seine Spuren heften und wir zweijeln nicht daran, daß er der Manu »st. sie scsizuhaltea. * * achlen-wrrthr» Material zur Brurthrilung dieser neuerdings viel erörterten Frage. * Eine an den Reichstag gerichtete Petition der HilsScasse sür deutsche NechlSanwälte in Leipzig schildert die Last, welche die E>v!lvioceßord»ung durch eie Verpflichtung der vorläufig uneutgellliche» BeiUetung in Arinenproceßsachen dem deutschen Anwalistanve auserlegt habe. Derselbe sei im Großen und Ganze» darüber einig, daß ihm in irgend einer Form Vergiftung sür diese Last zu Theil werden müsse und hat zu diese», Bekuse zwei Gcsetz- entwürse auSgeardeitrt, von denen der Reichstag einen oder den anderen anzuiicbmen gebeten wird. Die zu erstattenden Summen sollen nicht den einzelnen Anwälten sür die Armen- vcrlrctungen zu Gute kommen, sondern zur Bildung einer Ruhestand»-, Witlwen- und Waifen-Eassc und zur tftlter- stüyung hilfsbedürftiger Rechtsanwälte und deren Huiler- lassene» Lerwenvuug finden.^ -» * » * Der schweizerische Arbeitrrcongreß. welcher, wie schon gemeltet, sich in den Ostertagen in Aarau ver sammelt hatte, war von etwa 200 Delegirlen au» der ganzen Schweiz beschick! und hat die Eonstituirung de» projeotirtcn Albellcrbili'dea" Vorgenomnien, obgleich e» nicht ohne starke Opposition seiten» der bernischen Soeialdemokraten abgeganarn ist. Nach den Statuten de» Bunde» kann jeder Bereu,. der in seiner Mehrheit au» schweizerischen Arbeitern besteht, bei treten. Die Organe de» Verbände» sind die Drlegirdenver- sammlung (ein Delegirtcr aus 250 Mitglieder), der Bundes vorstand (23 Mitglieder), der leitende Ausschuß und der Arbeitersccretair. Die Berner wollten den letzteren von der Leipzig. IS. April 1887. Di« Kundgebung der Reich»»Post« und Tele» araphenbeamteu zur neuuzigjährigeo Geburt-tag-seier Seiner Majestät de- Kaiser« hat. wie wir bereit« unter Wiedergabe de» kaiserliche» Dankschreiben» »nittheilten, in Gtistuug von drei Rettungsbooten bestanden. Die dem Slaaissccrelair keS Reichs-Postamt» vr. v. Stephan inzwischen zugegangene DankcSäußerung der Deutschen Gesellschasi zur Rettung Schiffbrüchiger hat fol genden Wortlaut: „Breme,, de» »S. Mär, ,887. Au» <kw. Trcellenz geehrtem Schreibeo vom SS. d. M. hat der ehrerbietias« uuleijtichnele Vorftaud zu seiner große» Freude ersehe», daß die Reichs-Poft- und Telegraphendramtea a» neunzigjährigen BeburtSsesie Seiner Majestät des Kaiser», unsere» erhabenen Pro tectorS. zu Dunsten der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiff brüch -er die reiche Gabe von rund 17,000 dargebracht, sowie daß Cw. ikzcellenz. unter Genehmigung der seiten» der Stifter be züglich der Verwendung auSgesprocheneu Wüusche, vo» der Dar- bnnaung der «abe Seiner Ma,estä, Meldung erstattet habe». Indem I Delegirtenversammlung wählen lasten, allein die Mehrheit der Vorstand Namen» der Geiellschast die gestiftete Summe mit I entschied sich für die Wahl durch den Bundesvorstand. So- derzlichsteni Danke annimmt und sich selbstverständlich gern zur Er- > wobt die Mitglieder de» Bundesvorstände» al« der Secretair Neu»««. »«« 18. April, früh - Uhr im Parterreiaale der I kchule, Dhomaskirchbos St, statt. Mitzubriugea ist die Ostercensur «d da» SchuleatlassiingSzeiign'ß. Sechzig, dr» lb. April 1887. U. >et«er, Direktor. Israelitische Lrligionschule. Di» Ausuadme der uro riutrelenden Kmver findet Souatog, 17. d.,! Morgen« 8 Uhr tu der Aula der I. Bürgerschule fiat». Nichtamtlicher Theil. Vas Ministerium Vepretis-Lrispi. Dir Wandlung, weiche sich in den italienischen Verhält« «iss«» durch die Aussöhnung der beiden polftischen Gegner Depkkli« und EriSpi vollzogen hat, wurde noch vor einigen koche» sür unmöglich grbalien, weil man sich daran grwvnnt halte, Depreti» als die Vr-körperung de» couservativen Gr- tanken». EriSpi al» den Vertreter de« demokratischen zu betrachten. Damit ging die Meinung Hand in Hand, daß Depreli» der Freund Deutschlank», Erispr dagegen der Freund Krankreich» fei. Ob di^e Meinung mit een Thatsachen kt-reinstimmr, danach forschte man nicht, sie war vorhanden »a» damit begnügte man sich. N»n find ober dir italienischen Znstände so eigenartig und verwickelt, daß r» sür den au», »ärlign, Brurthriler sehr schwer ist. sich eine richtige Bor ds» eine Mal wegen seiner Theilnabme an der Revolulirn in S cilie», da» zweite Mal wegen de» Mailänder Puische», aber sciue Schwärmerei sür rie Republik hat ihn nicht ge binkert, seine Dienste den Könige» Victor Emanucl und Humdert zu witin-n, und König Humbert würbe ihm nichl jetzt wieder da» Ministerium dr» Innern überlragen haben wenn er nicht von seiner Treue und Anhänglichkeit an sei» Hau» überzeugt wäre. Man stellt jetzt darüber Vermutbungen an, ob Nirotera und Baceariu, der Regierung Opposition machen wirken und zeigt sich darüber befriedigt, daß Eairoli vorläufig eiue ab- warlrnde Haltung beobachten will, also sinket man e» ganz natürlich, daß die Unterstützung oder Bekämpfung der Re- gierung von der Laune einiger hervorragcnker Persönlich keilen abhängig gemacht wird. Giückiicherweisr sitzen aber die beiden bedeutendsten Pcntarchen Er>-p> und Zauardelli im Eabiaet und spotten de» Widerstande«, wclwer ihnen von den drei ehemaligen Verbündeten droht, Vie übrigen» niemals einig waren. EnSpl'S parlamentarische Er. sabrung bürgt dafür, daß er die Wege kennt, aus welchen eia« Mehrheit erzielt, und die Mittel, durch welche sie zuia.nmen« gehalten werke» kann- einen glänzenden Beweis dafür hat er am tl. März gegeben, al» er für da» von ihm beantragte Mißtrauensvotum gegen bieRegierung eine Minderheit von 194 Summen um sich versammelte, die er jetzt neben ker damaligen Mehrheit von 214 zur Verfügung hat. Depr ti» ist von jeher Meister in der Versöhnung ungleichartiger Parteigruppen süllung der an die Stiftung grknüvfteu Wünsche bereit erklärt, richte« er an kw Excellenz die ergebenste Bitte, Sich geneigtest zum Urber- mittler dieses Danke» an die Stifter machen und denselben die Ber- sichkiung de» Vorstandes auSsvrechen z» wollen, daß die de» gemein »ützigea und hochherzigen Geist der Reichs-Post- uud Telegraphen bramie» in so glänzender Weise bethätigeude Gabe in de» Anualea der Deulschen B srllichast zur Rettung Schiffbrüchiger mit ouver> löschlichen Zügen vermerkt sein wird. Mit Ew Sxcellenz aber stimmt der Vorstand in dem Wunsche überein, daß d»e drei neue» Boot« „ReichSpost". „Reichsielegrapk" und „Geueral.Poftineister sich io Stmm uud No», bewähren und von de» schSnsten Ersolgen gekiünt sein mögeu. Jedenfalls wird der Borstaad eö al« seine heilige Pflicht erschien, olle» Erforderliche zu thun. damit die Boote sich als würdige Vertreter der ihaea verlieh«»«» «hrrovolle» Namen crwe sen. Der Vorstand der Deutschen Gesellschaft zur Kettung Schiff brüchiger, gez. H. H. Meier. Vorsitzender. Sr. Sxcellenz dem StaatSsecretair de» RelchS-Popamte» Herru vr. v. Stephan ia Berlin. * Die „Conservative Correspondenz" schreibt: „Einige Ze'tnngen hatten mitgetheilt, daß der Ober-Bürger meistcr von Berlin, Herr von Forckenbeck. zu der gelegentlich dr» 90. AeburtSingeS Sr. Majestät de» Kaiser» veranstalteten Loiröe im königlichen Schlosse keine Einladung erhallen hätte, und mo» hatte die Beriiiulvung geäußert, daß diese Uebergehung auS der politischen Opposilioii-fflellung de» Herr» von Forckenbeck, nameailich seiner Haltung in der Srpiennaissraqe za erklären sei. Diese Aus lassung hat da» „Berliner Tageblatt" zu einer Gegenäusserung veranlaßt, die an saneculoilischer Dreistigkeit tm Stile Johann Jcnodo'S und anderer Räter der großmüadige« Demokratie so ziem lich Alle» hinter sich läßt, wa» selbst von diesem Blatte aus dem bezeichneien Gebiete je geleistet worden ist. Da» „Berliner Tage blau" spricht von einer von dem königlichen Hoftnarschallamte ausgestellte» „ProftriptionSliste der Verschalten", von einer .seltsamen Ueberieagung de» verrusenea amerikanisch«republi kanische» Boykott-Systems ia die niouarchischen Sitten unserer deutichen Hosqes.lllchast", von Berluche», „den Bürgermulh über zeugungSvoller Volksvertreter durch derartig« gesellschaftlich« «cht> ertloruageu zu biege» oder zu brechen", «nd von ähnlichen Dingen Be, dem „Berliner Tageblatte" scheinen sich hiernach unier der Ein Wirkung seiner Parlaments»ischen ZukunslSIräum« die Begriffe derart verwirrt zu haben, daß e» sich die Hos- und HauShallung unser«! Kaisers als eine ösfeniliche Vergnügung», und BckistigungSanstali rorstellt, zu der Jedermann, de» da« „Volk" oder eiu beliebiger »»derer Factor unsere» öffentlichen Leben» zu einer bestimmten Stellung erbosen ho», ein Anrecht aus Zutritt yn». WM da- .Berliner Tag blntt" sich nicht zu dieser barocken Auffassung be> kennen, io wird e« sich wohl selbst sagen muffe», daß d e Wahl seiner Gäste wie die Grunde ftiaeS Lullchlusse», ebeuio wie im eut iprechenden Falle bei jedem Pc>volmau». lediglich Sach« de» Kaiser» sind — nur daß eine Krittk seiner betreffende» Entscheidungen, wie sie hier im „Berliner Tageblatt" ou-geübt wird, ähnliche einem Piivalmann gegenüber versuchte» Blvormundungea uoch um tiuige Grade der Flegelei in de» Schalten stellt." Die deutscksreisinnige „Dresdner Zeituuff" setzt beute ihre Betrachtungen über die deutschsreisluaige Partei kort uud schließt den belrrffrudeu Artikel mit sol genden Worten Wir haben den Glauben au die LebeuSkraft der „deutsche» frei sinnigen Partei" verloren, und zwar weil wir nicht nur die zahl- losen Thordeiten erlebt, w lche diese Partei im Lause der Jahre begangen, sondern o«ch weil wir beobachten müssen, daß sie noch durch die herbsten Llsaheungcn nicht klug wird. Kaum ha» sich ein Kr iS vernünftiger Soc'alpaliliker zusammengelda», um ein werk ihiiiges Programm zu vereinbar,», w Ich S dem unu-re» Nebergnng der Ardeitermosten in da» socialdemvtraiische Lager steuern könne, kann, wird eine Erneuerung vr» Programm» der Pnrte» angeregt welch« de» Auiorderungeu der wirihschaitlichen Entwickelung Rech- nung trage — so reckt da» Manch-stertbum in der Pariei die Zunge und verspottet dle Bewegung alS jeden Halte» entbehrend. Und noch immer finden dle best, ren Elenieitte der Parlel mcht den M»ih oder nicht die Z'it, mit einem G bahren, welche» die gesammie Parlel ln den Augen jede- anftöndigeu Menjchen dlSerebttir«, »ffenilich zu brechen uud abzur chnen; noch immer finde« sich »>cht »le E kennlmß der Notdw ndiateil, eutwedrr alle Bruchtheil« der Pari«, aus rin neue«, guie» Programm zu eiuru oder sie iu ihre oersch cdenen Bestand» eile auszulülen. Da muß wohl der Dichter, den wir oben citir« haben — e« ist Henrik Jdseu —, Recht haben, wen» er sagt: „So eine Partei ist gleichsam eine moral ich« Säug pumpe. die nach und nach Verstand und Gewissen vollständig aus saugt Daher die vielen Hohltüpiel" Da» ist veulftch und ehittcdl Ruck andere deutschsreisin nigr Blätter dürste» diesem Beispiele sotgen nnd endlich aus hören, wie bisher Herr» Eugen Richter die Schleppe zu tragen und dir von ihm .begründete'' „Frrisiunige Zeitung" wie da« Evangelium zu ritiren. * Der überaus rührige Verein für Soeialpoliti.k bat soeben al» 34 Heft seiner P»blica>to»en eine Sammlung Berichte und Gutachten über die Vorbildung zum höher en VrrwallunqSbienste in den größere» deutschen Dlaatrn, müffe» Schweizer Bürger sein. Ausländer sind auch vom Wahlact ausgeschlossen. Der neugewählte Bundesvorstand nahm sofort die Wahl de» Arbeitersecretair» vor und dieselbe fiel aus Herrn Greulich, den Vorsteher de» kantonalen statistischen Bureau» in Zürich. Greulich war vor Jahren ein fanatischer Führer der Socialdemokraten und redigirte lange Jahre die ehemalige .Tagwacht", nunmehrige „Arbflter- siimme"; er hat mit seinen Parteigenossen so unliebsame Erfahrungen gemacht, daß er sich, obwohl im Herzen nach wie vor «ocialdemokrat. von der Agitation vollständig los gesagt hat. Zum YunbeSsitz lvurde St. Gallen gewählt. * Der Thor voa Prcßstimmrn, welche »n unserem west lichen Nachbarlaade je länger desto dringlicher für eine schleunige und beträchtliche Verstärkung de» französi schen Truppenstande» läng« der deutschen Grenz« eintreten, recrutirt sich neurrding» nicht mehr lediglich au» den anerkannten Organen der RevanchekriegSpartei Boulanger- DLcoulöde, sondern findet sympathisckie Echo« auch in solchen Blättern, die aus politischen Erebil Anspruch erheben, unter ihnen ganz besonders die .RLpublique srantzaise". Letztere» Journal studirt jetzt mit Eifer den Stand der militairischen Dinge an der deulsch-sranzösischc» Grenze und legt die Frucht dieser seiner Studien in von Zeit zu Zeit erscheinenden Artikeln nieder, welchen sammt und sonder» da» Streben eigen ist, die deutsche TruppenbiSlocation in den Rcichrlanden al» eine permanente Bedrohung de» französischen GrenzravonS hinzu stellen und, daraus süßend, z» behaupten, daß die französische Nordosigrenze zu sehr vo» Truppen entblößt sei. So auch jetzt wieder. Nachdem die „Röpublique sranyaise" in ihrer DienSlagnummer da» Publicum darüber beruhigt hat. daß die französisch« KriegSverwaltuna von der Idee, im Kriegs fälle sofort eine gewisse Anzahl von FriedenSbalailloncn an die Grenze zu werseu, definitiv abgekowmcn sei, kehrt sie Tag» daraus zu ihrer Beweisführung zu Gunsten einer Ver stärkung de» strategischen Aufmärsche» im Nordosten zurück. Trotz de» doppelten roncentrischen Festungsgürtel» hält da» Blatt die Grenze dennoch nicht hinreichend gegen die Mög lichkeit gedeckt, „daß dir Mobilmachung im Innern durch Ein brüche der feindlichen Reiterei und vielleicht selbst der seind- lttben Fußtruppen gestört werden könnte". Aus die Frage: ..Wa» »st dagegen zu thuu?" antwortet nun die „RLpndlique srancaise" in Uebereinstimmung mit rem „ProgrtS militaire": ,.W>r müssen um jede» Preis die Zahl der a» der Oi'tqrenze stehende» Truppe» vermehre» Aus welche Welse? Zunächlt durch Verkürz»»- dcr vom 6 Lorp» besetzt gehaltene» Grcnzsticck, ; IpSan» dadurch, daß wir den Regimenter» de» 8. Lorp» alliähcftch einen Uederichuß von Recruie» zuwenden." D»e Durchführung diese- Programms stellt der Arlikel- schreiber sich so vor, daß ker zw,scheu Reim», Ste. Menebouid, Verdun und Meziöre« belegen« Grenzgürtcl dem 2 EorpS Überwiesen werde. Gleichzeitig wäre da- Cominanbo kc« 2. EorpS von Amien- nach Laon, sowie da» des 6 Corps von EbtlonS-sur Marne nach Bar-le-Duc zu verlegen. A ,ß r- kem beantragt er die B legung be» Lager- vo» Ebä'oa» mit einer jährlich wechselnden Jnsanlene - Division, lieber die Recrutirung de» 8. Corp» wirb gesagt: „Man soll dem 6. EorpS olle lungen Ma»»schaslc» seine» Br uck- ziuheüe»; nicht» ist gereG,s>ri,gier: wenn die Regiouala»»- yedung irgendwo geboten ist, w ist sie es vorzug-weise läng« der Grenze», in den Gegenden, wo die feindliche Nenerri gar bald krmn m die Quere kouinie, würde, die in de» MoailniachungSinabnadmen lauasom zu Weite gingen; allein da» reilit n chi, und wir lordera sormell, baß uia» dem 8. Ea,p« etwa 3000 Mann be« jühr i.hea RecruieiiaiiideilS der Ha,>t»slakl bestimme. Die Pariser R,i rvipen werden unsNiwer die Depot' der jw,ichcn EkalonS-sur.Maine und Nan.tz perilieillkn Req,meiner erreichen; überdeni, da alle üicierv sien de» 6. EorpS entweder dem Bezirk dieses EorpS selbst oder der Hanplstadt angedör, n, so wird sich di« Mobilmawung nua die B ,Ha des»,derung dicker Reservisten mit äußerster Leichtigkeit vollziehen". „So stellen sich — schließt dw ..Rävudlique sru»oi,se" ihre Ans» sorderung zur Verstärkung der französischen Grinzausiirllu 'g — in flüchtigen Umriffe» di« beiden Reform,» dar, deren Durchführung bringend nothwendig ist. Vrrg.ssen wir n,cht den Waffe,ilärm de» vergangenen Fedruarmonol«; erinnern wir »»«, daß in jenem Augenblick da« KriegSminifterium Maßregeln vordere,leie, welche durch die Lag« beinahe geboten waren und der«» Folgen verderblich liitsa»r«,) gewkje» wären. Wir mnffen um jede» Preis vermeide», un« abermal so grausamen Schwierigkeiten gegenüber zu ftnden; die Umgestaltung der Bezirke de« 2. und d«< 8 Armeecorp« bängt vom Parlament ab, welch S nichl zögern wird, sie zu bewilligen, wenn »ur der KriegSmin fter das böhere Interesse der Landeesichrr- heit geitend mach« Wa» die B »Heilung det Recruleneont'ngrnt» anlang«, so geschieh« da» aus Verwaltungswege; nicht« ist daher einfacher, al« den vorstehend gegebenen Fingrrzeichen Rechnung z» tragen." * Luciano de Castro und seiner Neqiernnst scheint e» vor- Oesterreich und Frankreich «rschrinen lasten (Leipzig, Verlag I behalte» zu sein, die po rtugirsische Hau p tstadt vo« von Duncker L Hiiiiiblol). Die rinzetnen Aussätze stad von I Grund au» umrugestalten. Mächtige Hascnwerke,-Dock», den berufensten Sachkennern versaßt und enthalten viel be-> WaarrnhSuser, Eisenbahnen, Wandelgänge und Spazierwege
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