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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.04.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188704305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-04
- Tag1887-04-30
- Monat1887-04
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.04.1887
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ich dem '»eisten Waise, beein-! wieder i (also Nt. « Welt teil, ielben, chnelle es ,u tlan;- »den- chen- arkeit ül ab durch iimrr Fuß clben »dki, 8üte inen fort »st- mit »er rich ich mr l>rt Grschekut täglich lrüh «'/. Uhr. llMrti« ,»L Lr»kttti»» Jnhanaesgaffe S. -Prechk»»tr> der Rrtz«rti«»: vormittag« 10—13 Uhr. Valdmtttaa« 8 6 Ubr. ! p, «MI,«», «»t »« ^ »» MlHL» »M »er»«»u4. «« »er fRr »t« »4chfts,l,«ö« >r öesttmmte» 4«se,«t« «, t«,e» «1« t Utzr Nachmittag«, «- «»ffeflt«,e» frü» »t«'/,vllbr. 2» de» älldüe» fSr 2»s.-L»»«tz«: vttt «e»»^Umvrrsitüt«straße U Salharinenstr. 33 Part. u. «S,ig«pl»tz D «r bis'/.» v»r. NWM.UWblM Anzeiger. Organ sör Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage LS,7<0. Ldonnementapreis viertelt. 4'/, Md iacl. Briaaerlohu 8 Mt., durch die Post bezogen S Ml. Jede etazelue Nummer SO Ps Belegerrmplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilage» li» Tageblatt-Forma« gesalat) »t«« Poftdeiorderuug «0 Mk. «tt Po-besorderuag ?0 Mt. Inserate «gespaltene Petitzeile 50 Pf. Großer» Schriften laut uns. Preisverzeichnis. Tabellarischer ». Zisserusatz nach höherm Tarif. Reklamen «Rter de« Nedartio»«strich die «aespalt. geile öO Pf., vor denFamiltennachrichte» die «gespaltene Zeile «0 Pi. Inserat« find stet« au dt» äkpevttt«» z» seuden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahluag xruoaumeraoäo oder durch Post« aachaahme. Iß 120. So»nabe»d den 30. April 1887. 81. Jahrgang Wegen der Neffe ist unsere Expedition «argen Sonntag Vormittags bi« 12 Uhr geöffnet. LxpsSIUo» Ses Lelprlzer ^nxoblnttos. Amtlicher The». Nach tz. 4 de« Regulativs für die Benutzung der Stadt» Wasserkunst vo» 30. November t87l ist von allen baulichen Veränderungen eine« mit Privatlrituagen versehenen Gebäude«» durch welche die Anzahl der zu veranlagenden Räume oder der Zweck derselben verändert wird, behuf« Prüfung, ob eine Veränderung de« berechneten Wassergelde« stattgesuoden hat. i» dem Bureau der Stadtwasserkunst Anzeige zu erstatten, e« dürfe« auch ferner nach A. S desselben Regulativ» Verände rungen au den Privatleitungen nicht vor erfolgter Genehmigung der Stadtwasserkunst vorgenommeo werden. Wie bei gelegentlichen Revisionen von Haurwasserleitungen sich ergeben hat. ist diesen Bestimmungen vielfach zuwider- gehandelt worden und ist hierdurch theit« eine Schädigung der Tasse der Stadtwasserkuust, theit« eine Schädigung der Haus besitzer herbeigesührt worden. Wir fordern de-halb alle Hau«befitzer, welch« die vorstehend» erwähnte Anzeige unter« lassen, der. die erforderliche Genehmigung zu einer Verände rung au PrivaUeituuaen nicht «inaebolt haben, hierdurch aus. Btt spätestens LS. Juni lfd. I». nachträglich «»»etge von etwa -attaefnndene» Veränderungen auf dem Bnreau unserer Stadtwafferkunst zu bewirke», damit eine entsprechende Richttgstellnna der Waffer zt«<veraulaguug für da» kommende Halbjahr vorge- nommeu werden kann. Leipzig, h« tS. Avril 1887. Der Rath de» Stadt Leipzig. In 1998. / vr. Georgi. Cichonu). Nach dem Finanzgcsetze vom 27. März l886. in Ver bindung mit tz. 8 der zum Einkommensteuergesetze vom 2. Juli 1878 gehörigen AuSsübrungSverordnunq vom 11. Oktober desielben Jahre«, ,st die StaätSeinkon,mensteuer tu» laufende» Jahre mit dem Normalsteuerfatze zu erhebe». Der erst« Termin ist am S«. April d. I. mit der Hälfte deö Normalsteuersatzes sättig. Die hier Steuerpflichtigen werden daher ausgesordert, ihre Steuerbeträge ungesäumt und spätesten- binnen drei Lösche», von dem Termine ad gerechnet, an unsere Stadt- Steuereiunahme, Stadtbau», Obstmarkt Nr. 3, bei Vermeidung der »ach Ablauf dieser Frist gegen die Säumigen rintretendeii gesetzlichen Maßnahmen abzusühren. Deinenigen Steuerpflichtigen, deueu «l» Steuerzettel »tcht hat hehäudtgt werden können, bleibt e» nach der I« 2. Abs. von H. <s de« Einkommensteuergesetze« vom 2. Juli 1878 enthaltenen Bestimmung überlasse»», stch »eaeu Mtttheiluug de- EtnschähuugSergebuiffeS a» Die Stadt-Steueretuuahme zu «eudeu. Hierbei wird »och ganz besonder» aus 8 49 de» eben an- gezogene« Gesetze« hingewiesen, wonach Reklamationen gegen die diesjährtae Deranlaauug zur Staat«, »inkommensteuer bet Vermeidung der An«. fchlleßnug binnen S Wochen, von Behänbtaung de« Steuerzettel« ab gerechnet, bet der König, ltcheu Bezirk«-Sttnereinnahme hier schriftlich einznbringe» stad, diese Frist aber für diejenigen, denen ein Steuerzettel nicht hat bebändiat werden könne«, von der im 3. Abs. von G. SS de« mehr» erwähnten Gesetze« vorgeschrtebenea öffentlichen Aufforderung, mithin für da- laufende Jahr vom Lage dieser Bekanntmachung ab z» de« rechne» ist. Leipzig, dro 30. April 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. stoch. Die Anlieferung von Granitschwellen und »Platten siir di« Fußwegregulirunge» in der Albertstraße soll an einen Unternehmer m Accord verdungen werden. Di« Bedingungen uuv Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung. Rathhau», H. Etage, Zimmer Nr. l4, aut und können daselbst «mgesehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Ausschrift: „Graattschwellen u. -Platten für die Albertstraße" versehen ebendaselbst und zwar bi« zum 9. Mai lsd. HS. Nachmittag« 5 Uhr rinzureiche». Ter Rath behält sich da» Recht vor. sämmtliche Angebote abzulehnr». Leipzig, am 26. April 1887. De« Rath« der Stadt Leipzig lb. 1328 Stragenbaudepntattoa. Ooüenllieko llanäolLlekranstalt. vlmntnp, «EU 8. Rul, krlld 7 Vdr beginnt 41« »reell« «afNnltmeprllkNng ln <i«r Lebrlloreudtbelluor, ru maleder «cd 4l« bereit» »vgemel-Ietev, eon-i« äie oood »nromeläenäe» LebrUupe, mit «ebreldkeäor eersedeu, pleotUed üaruLnckev beben Lomeläna-eo kür <len «lvjllbrlreu ku«>ire»,^n,eb»NlieI>en LueBu» stebrüngeodtbailuwz) Moräea iw laute «Ue»er VZ'oeüe l gteiüchll» »t^egevreuowweu. ^ I Varl HpolVen», viroctor. ' Ausschreibnng. Für den Schlacht- und Biehhos werden 1) Klempaer-Arbeittu, 2) BlitzablettunaS-Ärbeitt», 3) Dachdecker-Arbeiten der Schlachthoj», uud Biehmarklgedäude hierdurch öffentlich au«gkschrieben. Der Umfang der Arbeiten ergiebt sich daran«. daß die uä 3 bez. Arbeiten in der Eindeckung von ungefähr l6,000 qm Dachstäche» mit glastrten Dachfalzziegela bestehen, und die anderen Arbeiten sich aus dicsciden Dachflächen beziehen. Die Unterlagen sind gegen Zahlung von L ut. bei. 2 ulk. bez. 2.S in dem Schlachthosbauburea» an der Saiserin Augustastroße erhältlich. , Die nach Maßgabe der bei den Unterlagen befindlichen Vorschriften zu bebandelnden Angebote sind bi« zam L«. Mai diese« Jahre« Vormittag« LL Uhr bet der Runtiatur de« Rathhause« abzugebea Wir behalten un« die Auswahl unter den Bewerbern bez. die Thrilung der Arbeiten sowie die Ablehnung sämmtlicher Angebote vor. Leipzig, den 2l. April 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. la 2073. vr. Georg». Montz, Architekt. Warnung. Ungeachtet der von uns wiederholt erlassenen Bekannt machungen, daß in Gemäßheit tz. 36 de» Gesetze«, die Aus übung der Jagd betr., vom 1. Decrmber 1864 unsere Auf sichtsbeamten zur Anzeige Derjenigen, welche Hunde in den städtische» Waldungen einschließl des Roseuthal« reviereu lasse», die Korstbeamten aber noch außerdem da zu angewiesen seien, unbeaufstchtigtt und im Anfsnchen oder Verfolgen vo» Wild begriffene Hunde sofort zu tödtea, haben sich doch neuerdings wieder di« Fälle ge mehrt. wo von revierenden Hunde« Rehe gehetzt uud sogar zerrissen worden sind. Wir werden daher die vorgedachten gesetzlichen Bestim wmlgen nnoachstchtUch handhab»»» -richte» jedoch V gleich an die Eigenthümer von Hnnve» nochmal« die dringende Aufforderung, in ihrem eigenen und im allgemeinen Interesse ihre Hunde rn den städtischen Waldungen gnt zu beaufsichtigen und da» .Revieren derselben zu verhindern, damit d». auch die Spaziergänger erfreuende Nchstand möglichst erhalten bleibt. Leipzig, den 23. April 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. Id. 1452. vi. Georgi. Eerutti. VekalUllililiihlmg. ES haben in der letzte» Zeit verschiedene Waldbrände statlgesmidcn. welche, wie wohl angenommen werde» kann, lediglich durch Fahrlässigkeit berbcigesnhrt worden sind. Dies giebt unS zu der drinaiichc» Mahnung Veranlassung, alles feuergefährlichen GcbahrcnS in unseren Wäldern, insbesondere beim Tabakrauchen, strengstens sich z» cnthaiten Wir machen hierbei daraus aufmerksam, daß fahrlässig! Brandstiftung nach tz. 309 de» NeichSstrasgesetzbucheS mit Gefängnis! bi« zu einem Jahre oder mit Geldstrafe bi« zu 110U Mark brstrasl wird. Leipzig, de» 23. April 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. " - ' ' tschcl. vr. Georgi. Heuts Die Anlieferung und Verlegung von Granitschwellen und -Platten zur Reguliruna der von Osten her an da« neue Theater führenden Anfayrten soll an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten ltegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, Rathhau«, li. Etage, Zimmer Nr. 14. au» und können daselbst eingesehen» resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Granitltefernag für die Anfahrten an de« neuen Theater" versehen ebendaselbst und zwar bi» zum 13. Mai lsd. I». Nachmittags 5 Uhr einrureichen. Der Rath behält sich da« Recht vor. sämmtliche Angebote abzulehnen. Leipzig, am 26. April 1887. De« Rath» der Stadt Leipzig ld. l32L. Strageubandeputattoa. Bekanntmachung. DaS der hiesigen Gemeinde gehörige Hausgruodstllck Nr. 41 an der Hauptstraße hier soll Freitag» den «. Mat ». As., «ormittag« 10 Uhr au Ort uud Stelle aus de» Abbruch versteigert werde». Die Bersteigerungsbedingungen werden im Termine brkaaat ge- malbt, können auch vorher im Gemeindeamt« hier etngeseheo werden. Sohli«, am 28. April 1887. De, »emkiuttratb. Singer. Vrgk. Steckbrief. Gegen die unten beschriebene verehelichte Trödler Emtlle Thar» l«tte Prühilig geb. Plebs», geboren am IS. Februar 1833 zu Berlin, welche flüchtig ist, resp. sich verborgen hält, soll eine durch vollstreckbare« Urthcil des Königlichen Landgericht« 1. Straf kammer IV zu Berlin vom 16. December 1866 erkannte Gelöugaiß. strase von sech« Monate» vollstreckt werde». E« wird ersucht, die- selbe zu verhalten, tu da« Gesäagniß de« Erareifuugsorte« abzu liefera und zu den Acteo 7 III V 49. 85 Mittheiluvg zu wachen. Berlin, den 33. April 1887. tonlgliche LtaatSanwaltschast beim Landgericht I. Beschreibung: Alter: b4 Jahre; Größe: 1 Meter S8—60 Ten' meter; Statur: außergewöhnlich dick; Haare: semmelblond» hoch- gekö.nmt; Stirn: frei; Augenbrauen: semmelblond: Auge»: blau; Naier gewöhnlich; Mund: gewöhnlich: Zähne: vollständigr Nina: rund; Gesicht: rund; Gesichtsfarbe: gesund: Sprache: deutsch; Iklei- düng: gewöhnlich ohne Kopsbedcckuug. dunkle« Kleid, weiße Schürze, Schnürschuhe mit Plüsch besetzt. Velianutmüchimg. Wegen verzlinchmei-der Pflaster»»^.-arbeiten wird die Liebiflstraße von der östlichen Grenze des Pathologischen Institut- an bis zum neuen Friedhöfe von Freitag, den 2». d. Mou. ab auf die Dauer der Arbeiten für den gesammttn Fährverkehr gesperrt. Leiehenconducte nach dem Friedhöfe sind während dieser Zeit durch die Stephan« und HoSpitalstrahe zu leiten. Leipzig, am 28. April l887. Der Rath der Stadt Leipzig. lr. 2884. vr. Georgi. Hciiuig. Bekanntmachung. Die Pflasterung der Bayerischen Straße vo» der nörd lichen Fluchllinie der Albertstraße bis zu der Grenze des ehemaligen KohlenüahnhosS soll mit bossirten Steinen 1. Classe erfolgen und eS sollen die hierbei erforderlichen Arbeiten an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen siir diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung. RathhanS 2. Etage, Zimmer Nr. 14. aus und können daselbst cingesehen resp. entnommen werben. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Pflasterung der Bayerische» Stra-e" versehen cdeuvaseibst und zwar bi» zum 17. Mai lausenden IahreS Nachmittags 8 Uhr einzurcichen. Der Nalh behält sich vaS Recht vor, sämmtliche Angebote abzulebnen. Leipzig, am 27. April 1887. DeS NathS der Stadt Leipzig Id 1299 Strahenbaudeputation. Bekanntmachung. Die Fahrstraße, welche an der neuen Börse vorüber von der Halleschen nach der Gerber-Straße jührt, soll mit Schlackengußsteincn gepflastert und eS sollen di« hierbei er forderlichen Arbeiten an einen Unternehmer in Accord ver geben werden. Die Bedingungen und Zeichnung Plan Nr. 2400» für dies« Arbeiten liegen in unlerer Tiesvau-Berwaltung. Rath hau« 2. Etage, Zimmer Nr. 14. au« und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerte» sind versiegelt und mit der Ansscbrist: „Pflasterung der Fahr-ra-r aa der neue» Börse" versehen ebendaselbst und zwar bi« zum 16 Mai lausrnvrn IahreS Nachmittags 5 llhr rinzureichen. Der Rath.behält sich da» Recht vor, sämmtliche Angebote abzulebnen. Leipzig, am 27. April 1887. De« Rath« her Sta»t Leipzig Id 1298 Stra-e»h«»»Dep>tatto«. Nichtamtlicher Theil. Zum Fall Schnäbele. Durch eine Mitlbcilung der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" ist etwa- Licht in die inimcr »och der Aufklärung vttürsende Angelegenheit de» Polizcicommiisar» Schnäbele gekommen, die Gerüchte, welche über die Gründe der Ver haftung verbreitet waren, haben sich dadurch zu Thatsachen verdichtet. Wir wisse» jetzt, daß der VerhaslSbeschl wegen LandeSverrathS gegen Schnäbele erlassen wurde, weil dieser mit dem wegen desgleichen Verbrechen« verhafteten Handels agenten stiem in Verbindung stand und den Klein ver- anlaßte, seine verrätherischen M,«Heilungen zukünftig an Kenziain Pont LMousson zu richten, statt an Picard in Nancy. Der Thalbeflaud. welcher durch die.,Norddeutsche Allgemeine Zeitung" in der Hauptsache verössc»tlicht ist, beweist aus» Neue, eine wie ausgedehnte Thäligkeit VaS schon von den LandeSverralh-processcn gegen Sarauw und Probt her bekannte Nacbrichleiiburea» i» Paris entfaltet, an beste» Spitze der Oberst Vincent steht. Die Mitthcilungen der «Norddeutschen einer Weise und in einer Ausdehnung betrieben, als ob wir mit Frankreich nicbt im Frieden, sondern im Kriege lebten. Die gesammte Thätigkeit de» Pariser Nachrichtenburecm» trägt VaS Gepräge vorbereitender Handlungen für den in naher Zeit z» erwartenden AuSbruch VeS Kriege». ES sind besondere Agenten angestellt »ul festem Gehalt, um daS sraiizöstsche KnegS»ii»isteriuii, über Beschaffenheit. Lage und Ban der Fcstmigöwerke in Straßburg. Metz und Mainz zu unterrichten, und diese Leute haben stch dieser Aufgabe mit eineck Eifer entledigt, der einer bessere» Sache würdig wäre Schnäbele wüßte, daß Klein verhaftet war. daß bei ihm Hau«, suchung stattgesuliden hatte und wahrscheinlich auch, daß die von Schnäbele herrühreade» Briese bei ihm gesunden worden sind, wenigste»- mußte er DaS befürchten, also halte er alle Ursache, da» deutsche Gebiet zu meiden. Die »Norddeutsche Allgemeine Zeitung" giebt nur über die Gründe ver Verhaftung Scknäbele'S Ausschluß, mit Vieser selbst beschäftigt sie sich nur soweit, daß sie da» bedingte Geständnis Schnäbele'» erwähnt, a»s deutsche»» Boden verhaftet worden zu sein, er habe nämlich »ach ansängiicher Behauptung daß er auf sranzvsischeiu Boden verhaftet worden, die Mög lichkeit eine» Irrlhnm» aus seiner Seite ringeräumt. Wir sind deshalb bezüglich der Verhaftung aus Privat-Mittheilungen ongciviesen. Eine solche liegt heute in einem Straßburger Briese der „Frankfurter Zeitung" vor, au« welchem erhellt, das Schnäbele keine-iveg», wie die Franzosen annehmrn, in einen Hinterbalt gelockt worden ist. sondern baß er mit dem Polizei- commistar Gautsch in Ar« dir Verabredung getroffen hat, mit ihm am 20. April am Trenzpfahl zwischen NovSant »nd Arnavill« ziisaiiimenzukommcn und sich dann mit ihm zu einer Unterredung nach Arnavillr zu begeben, einem aus sranzösischer Seite gelegenen Orte. Al» Gautsch zur verabredeten Zeit sich an den bezeichnet»,, Grenzpsahl braeben wollte, begegnete er dem bereit« verhafteten Schnäbele. Den Eingriff der beiden Polizeibcointen, welche den Schnäbele sestnahmen. sucht der Eorrespondent der .Franksurler Zeilung" dadurch zu erklären, daß Gautsch sich über sein« Absicht, mit Schnäbel» zusammrn- zutrefsen, geäußert, und daß dann die beiden Polizisten di« Gelegenheit, die Verhaftung Schnäbele'- au-zi,führen au eigen« Haus, gesucht und gesunden hätten, ohne Gautsch vou ihren, Vcrbaben in Kenntniß zu setzen. Be, dieser Sachlage hätten dir Franzosen nicht di« mindeste Veranlassung, aus die Autliesrrung Schnäbel,'» z« hoffen. da dann krine«weg» der Fall de« «mck-ooncknit, de« freien Geleit», vorläge, von welchem die gestern von un« mitartheilte osficivse Notiz spricht und von welchem sie sagt, daß er die Au«tieserung SLnäbele'« zur Folge haben würde. Schnäbele »ätte dann «ine Unvorsichtigkeit begangen, welche lediglich ihm elbst zur Last fällt. Mit Rücksicht aus die bereit« geschehenen leiden Veröffentlichungen der „Norddeutschen Allgemeine» Zeitung" über den Fall Schnäbele ist zu gewärtigen, daß demnächst auch da« Ergebniß der Erhebungen über die Maß regeln» welche zur Verhaftung Schnäbele'« geführt haben, aus demselben Wege zur öffentlichen Kenntniß gelangen wird. Hätte Gautsch im Einverstänvniß mit den beiden Polizei, >eamten gehandelt, welche di« Verhaftung auSfUhrten, und hätte er den Schnäbele in der Voraussicht zu der Zusammenkunft einarladen, daß ihn sein lebhafte» Temperament verleiten werde, die deutsche Grenze zu überschreiten, dann würde sich daS sank - eoucknlt für Schnäbele wenigsten» auf einem Um wege al» indirekt rrtheilt ansehe», lassen, und diese Auf fassung würde vielleicht bei der krankhaften Empfindlichkeit und Reizbarkeit der Franzosen von deutscher Seite al« zu» treffend anerkannt werden. Dieser Fall ist strber nach Alle», wa» bisher über die Sache sestgestellt zu sein scheint, nicht anzuuehmen, denn dann wäre die Freilassung Schnäbeln« wahrscheinlich schon erfolgt. Schnäbrle ist sich der Wichtigkeit de« Umstande«, daß sein, Verhaftung aus deutschem Boden geschehen ist. sehr woht bewußt und de«halb hat er anfäng lich behauptet, er lei aus französischem Gebiete verhaftet worden, daargen scheint er, wie au« dem Bericht de« Rkich«- justizamt» hervorgebt, selbst nicht rn seinen Tunst«, geltend gemacht zu haben. daß ihm durch Gautsch «in« Fall« gepellt worden sei. Die Veröffentlichung der .Norddeutschen Allgemein«« eitung" macht keineswegs den Eindruck der Einleitung zu« ückzuge, und die Straßburger Eorrespondenz der „Frank furter Zeitung" verdient um so mehr Beachkuag, da diese« Organ zu den entschiedensten Gegnern der Regierung zählt. Gautsch hat, wie verlautet, bereit» seine Versetzung beantragt, weil er eS müde ist, sich fortdauernd dem Kreuzfeuer abfälliger Beurtheilungen seiner Handluna«weis» ««»gesetzt zu sehe». Er ist seit längerer Zeit mit Schnäbel« persönlich bekannt und ha« mit ihm vielfach in dienstlicher Eigenschaft al« Gre«»- commisiar verkehrt; unter diesen Umständen würde j«» Charakter in keinem günstigen Licht erscheinen, wen« er Schnäbele auf deutsches Gebiet gelockt hätte, ia der Absicht^ ihn zu verhaften. L» liegen aber im Gegrntheil mannigfache Beweise für die Thatsache vor, daß Gautsch ein, durchaus ehrenhafte Persönlichkeit ist, welche die Grenz« genau inue- zuhalten versteht, welche ihm die Pflicht de« Dienste« and der Sitte zieht. In dieser Beziehung verdient namentlich der Brief Erwähnung, welchen er an seinen ia Pari« lebenden Bruder zur Nechlserligung der Erfüllung feiner Dienstpflicht geschrieben hat, die ihn aötbigte, dir französischen Fahnen v«» den Gräbern der auf deutschem Boden beerdigten sranzvfischr» Soldaten zu entfernen. Der Bericht de» RelchSjustizamt« stellt die verrätherisch« Handlungsweise de« Commistar« Schnäbel« außer jeden Zweifel und zugleich wird dadurch da« französische Kriegs« Ministerium in der schlimmsten Weise de» Spioniren» über wiesen. Man hat ia Frankreich ungeachtet diese« Sach verhalt» über die Verhaftung Schnäbel«'» so laut Lärm geschlagen, al« ob sich die deutsche Regierung eine« schnöden Gewaltakte« schuldig gemacht hätte; man hat sich nicht gescheut, über Fallenstellen und Hinterlist Klag« zu führen, obwohl der verhaftete französische Beamte, um den e« sich handelt, im Auflrage der sranzvsischcn Regierung Spionen« dienst- gegen Deutschland verrichtet hat. Die russische Presse hat ohne Kenntniß de« Sachverhalt» in dieser Angelegenheit gegen Deutschland energisch Partei ergriffen: di« Welt hat also wieder einmal den Beweis in die Hände bekommen, von welchen Gefahre» der europäische Friede fortgesetzt bedroht ist. Unzweifelhaft wird der weitere Verlauf der unerauicklichen Angelegenheit zeigen, daß Deutschland rin unbestreitbares Recht, wen» eS von der andern Seite be stritten wird, so klar darthun wird, daß jeder Vorwnrkver« stummen muß. oder daß e» andernfalls kundgcaebenen Wün sche» Rechnung tragen wird, auch wenn sie nicht durch un anfechtbare« Recht unterstützt werde». * « « * * Wir verzeichnen nachstehend die weiter vorliegenden Meldungen. Der telegraphisch signalisirte und vorstehend erörterte Artikel der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" hat folgenden Wortlaut: In, Februar d. 5V wurden der Handelsagent Tobias Klein zu Slratzbiirg und der Fabrikant Marlin Grebcrt zu Schilligheim unter dem verdacht de« LandeSverrathS verhaftet, unv wurde gegen Beide unter der Beschuldigung: im Inlande in nicht rechtSverjöhrter Zeit FestungSplSne und Nach, richten, von denen sie wußten, daß ihre Geheimhaltung der sran- zölischen Negierung gegenüber für das Wohl de« deutsche» Reiche- erforderlich war, dieier Regierung mttgetheilt zu haben, aus Grund de» 6, 92 Nr. 1 des Ltrasgesetzbuch« die gerichtliche Bor« Untersuchung eröffnet. Klein wurde bei seiner Berhastuna tm Besitz dreier Briefe ge- künden, ia welchen Auskunft über dir Besestiqungsarbelten zu Straß- bürg verlangt wird, und au- denen sich ergiebt, daß der Briefschreiber gleiche Nachrichten bereii« au« Metz erhalten ha». Klein legte nach ansänglicheni Leugnen — aus Vorhalt der gegen ihn vorliegenden Verdachtsmomente, insbesondere nach Vorlegung eine- anscheinend von seiner Hand verrührenden, M. Marlbe Unter zeichneten Schreiben« aa Hirschhauer vom 28. August 1882, in welchem über die Armirung der Straßburger Fort« nähere Angaben gemacht werden — rin Geliäadniß ad. Im Jahre 1879 oder 1880 sei er von dem französischen Polizei- Agenten Hirschhauer zu Pari« mit der Spionage iu Mainz und Straßburg beaustragt worden. Gr habe di« ihm von demselben brieflich vorgelrgte, Fragen, welche sich meist auf die Beschaffenheit, Lage und Loastruction der Fort« von Mainz und Straßburg be zogen. unter der Adresse Hirsch in Pari« und unter anderen Adressen beantwortet und habe für seine Thätigkeit bi« -u seiner Berhaslung aionallich 300 bezogen. An den Hirschhaner sei er durch den damaligen srauzösischeu Grenzpol-zeibeamten Flevriel zu Avricourt gewiesen worden, welcher Letztere anch gelegentlich selbst einzelne Sendungen vermittelt habe. Bor etwa zwei Jahren Hab« ihm Hirjchhauer geschrieben, daß er von jetzt ab mit der Sache nicht« weiter zu ihun Hab», und ihn aa den Oberst Vincent zu Pari«, al« den Thes de« dornau ck« rsoeoiguewonta, «mplehleu werde; einstweilen solle er seine Briese aa Pieard tn Naucy adreisirra. Letztere» habe er grthao» bi» er «on dem sraazüsilchra Polizticoaimissar Schnäbele zu Pagny zu «wer > Zusainmenknns« eingeladen »nd dabei von vielem ausgefordert worden I sei, ia Zukunft seine Briese an Kenziq ia Pont « Moussoa zu I adresfiren. Dementsprechend habe er seitdem correspondirt. Die bei I ihm ausgesuadrnr« Briese rührten vo» Schnäbel» her. DI» ausfällig«
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