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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.04.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188704305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-04
- Tag1887-04-30
- Monat1887-04
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.04.1887
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Mnste Beilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ,v° iro. So»nabe«d dm 30. April 1887. 81. Jahrgang VollrsmrUchastliches. Ml» ftlr dies», rhtd bestimmte» Sendungen stad »a richte» a» de» verantwortlich«» Redakteur dkffelbe» G. G. Lait« t» Leipzigs vom Tage. Z Dunstige» Wetter. Im Oste» «ad Westen bleibt der Horizo»t neblig. Ueber einen Zeitungskrieg kommt es aber nicht hinan», dal steht sür die Börsen sest, es bleibt vorläufig Alles, wie et war. Darum beschränken sich die Loursbewegunge» aus ei»e» engen grei». drehen sich gewissermaßen um einen Mitielpuact. Frankreich .ud Rußland haben so viel mit inaeren Sorgen zu thu», daß ihnea ausländische Abenteuer, die mit der Schärfe des Schwert» aus- gelochten werden müßten, wenig verlockend rrschriuen. „Im Frühjahr giebt e» Krieg", halte e» vielsach geheißen. Die Pessimisten oeuteten aus die schwarten Wolken hin, welche sich überall angesammelt hatten, auf die kostbaren Mifttairrüstungen der Mächte, und auch Diejenige», welche zu dieser Meinung sich bekennen Anstoß nahmen, sahen nicht ohne Besorguiß dem verlans der Be« gebenheiten, der steigenden Verseindung zu, Indeß der Frühling ist gekommen, die Felder werdeu nirgend» von dem erwarteten Blutbade gedüngt, nirgends ertönt Kanonendonner, der Weheschrei verheerter Ortschaften. Dir Landmaan bebaut ungestört seine» Acker, die Eisenbahnen vermittela uaunterbrochea den friedlichen Auslausch von Gütern unter den Völker». Meer und Land find srei von allen Kriegssesseln, und wäre nicht das bübisch« Gekläff russischer und französischer Zeitungsschreiber, dir Welt würde kaum aduen, an welchen Abgründen sie wandelt. Welch traurige» Geschäft, die tägliche» Einfälle der Börse re» gistrirea zu müssen! Heute zittern wie Espenlaub, morgen vielleicht eine Festigkeit heucheln, welche am nächsten Tage wieder verlöre» geht. Dir Börse lebt von den wechselnden Gerüchte», welche i» einer Zeit mit so starker elektrischer Gpanaung reichste Nahrung finden. Bon Afghanistan im Osten bis zum Atlantischen Ocean im Westen reicht der vulkanische Grund und Boden, der seine gesährliche Natur i» fortwährenden kleinen Lcbnngea kundgiebt. Zu dem von dem Petersburger „Herold" aufgebrachten angeb lichen Plan d«S russischen Finanzmioisters behufs Hebung der russischen Valuta erinnert die „Franks. Ztg." daran. daß die Aus- fuhr von Rubelnotea aus Rußland bi» 1861 thatsächlich io Kraft war. Aehnlich wie die allmälige Zurückziehung von Noten behus» Vernichtung durch den Uta» vom 1./13 Januar 1881 augeordnet worden ist, aber freilich in ga»z zweckwidriger Weise ausgeiührt wird, batte im Mai 1857 der damalige Fiuanzminifter Knjäshew»sch KO Millionen Rubel Silberscheine verbrennen taffen und weitere Vertilgungen in Aussicht gestellt. Im Jahre 1859 wurden aber schon wieder 100 Millionen Rubel neue Ered tbilletr creirt, um die Mittel der staatlichen Leihbanken und Depoflteucaffen zu ver stärke»: später mußte man noch den Bankbilleten 5 Proc. Zinsen zusichcrn an Stelle der bi» dahin gezahlten 4 Proc., um die Rück- llrömung dieser Billete zu hemmen. Im Jahre 1862 wurde der „Routinier" KiijSihewitsch entlassen und durch eia aufstrebende» junges Talent, Herrn von Reutern, ersetzt. Dieser nun versuchte ernsthaft, die Valuta aus den Pariwerth zu bringen, einerseits durch Reformen im Staatshaushalt, durch Hebung des Vertrauen» im AuSlande, andererseits durch Errichtung eine» „Umwechslungssonbs". Zu diesem Behuse wurde durch Uko« vom LS. April 1862 die russisch, englische 5 proe. Anleihe VII. Serie im Betrage von lb Mill. Lstrl. oder 96 Mill. Silber-Rbl. erelrt, dieselbe, welche noch jetzt al» 1863er den ru siichei, Staatshaushalt belastet. AIS Zweck wurde ausdrücklich di« Ausbesserung der russischen Valuta durch allmälige» Umtausch der Lrcüitbillele gegen baare» Geld angegeben, und di« Anlsührung wurde thatsächlich in Angriff 'genommen. Eine Tabelle wurde ver öffentlicht, die im Voraus feststem», zu welchen Preisen die Einlösung der Papierrubel bei der Rsichsbank während der nächsten 12 Monate geschehen werde. Daraus füllte.sich schließlich für den 1. Januar 1861 die völlige Gleichstellung de-Papierrubel« mit dem Metallrubel ergebe». Da» ging auch gäüx gut — so lang» der „Umwechslungs. souds" Geld dafür berzugeben' vemnochtc. Ende 1862 konnte die Re gierung bereit» verkünden, daß in Pari» der Cour» de» Silberrubels ruiierhalb eines halben Jahre» von 361'/, aus S71"/„ gestiegen fei. und bald daraus wurde bekannt gegeben, die Umwechsluug »l pari werde bereit» zwei Monate vor dem in Au-sicht genommenen Termin, also schon am 1. November 1863, beginnen können. Aber als dieser Termin kam. mußte eingestaudea werdeu, daß der „Um> wechSluiig-foudS" erschövst sei, daß daher die UmwechSlung ein- gestellt werden, die CourSbewegung der Valuta wieder den uotür, lichen Einflüssen de» offenen Markte» überlasten bleibe» müsse. Das aus dem Papier so schön aussehende Projekt hatte vollständiges Fiatco gemacht, nachdem der Staat dafür 97 Millionen Silber Rubel ausgewendet, und da« Resultat war rin plötzlicher, heftiger Rückgang de: Valuta, eine schwere Erschütterung des Haodelsverkrhrs und der Zahlungsbilanz gegenüber dem AuSlande. Die Bank von England ist jetzt wieder bei ihrer niedrigsten Rate angelangt. Für die Börse ist es gleich Regen, der aus nu- fruchtbares Gestein fällt. Die Rothlchildgrupp« und «it ihr andere Eniijsioii-eoiisorlieu können sich übrigens kriue günstigere» Geldver hältuiste wünschen. London war am Sonnabend in der Tendenz wechselnd. Pari» brachte steigende Lourse zuwege, die sich aber am Abend nicht er halten konnten. Au» Wien wurde gemeldet: Nachdem die Tage» Nachrichten ans Berlin und Baris nichts Beunruhigendes zu melden wußten und überdies die Börsen von dielen beiden Plätzen fest« Taxationen aukündigten, eröffnet« die heutige Vorbörse in günstiger Stimmung und mit gebesserten Eonrsen, die sich im Verlause des scnft stillen Geschälte» behaupteten. Bei der Rachversorgung war Geld knapp, für ungarische Soldrente wurden 30 bis 70 kr. Leihgeld bezahlt. Sn der Miitagtbörse blieb der Verkehr leblos, trotz der andauernd günstigen Stimmung und der kräftigen Bewegung, welche zu Gunsten der Renten vom Aullaade tingeleitet worden. Devisen und Valuten verwohlseilt. Schluß abgeschwächt. Eredit 283.80 Abend» 382, stlüvach. Such Frankfurt sind Hamburg waren am Abend abgeschwächt. Berlin zeigte am Donnerstag eine allseitig veränderte Physiognomie, die Politik war vergessen, und die Spekulation beeilte sich. Deckung», und Meinunasläuse vorzunehmen. Bon großem Einfiuffe war auch der noch stärker hcrvortretende Stückemaagel, besonders auf dem G«. biete der auswärtigen Renten. Das Geschäft entwickelte sich überall lebhaft und nicht nur per Taste, sondern auch per nächsten Monat. Die Tours« der tonangebenden Speculotionspapiere stellten sich zum Theil wesentlich über da» am Mittwoch zum Schluß eingenommene Niveau. Eredit gewannen 3'/, >!. Lominandit 1's, Prpc. und gingen später weiter ln die Höhe. Deutsche spekulative Bahnen waren etwa» bester, ebenso weisen österreichische Bahnen EonrSerdöhungen oui. Für Gotthard lagen große Kausordres vor und zogen dieselb-n säst LProc. a». Auch andere Schweizer Bahnen und Mitielmeer stellten sich bester. Bergwerke profitirlen ebensall- von der günstigen Tendenz. Russische Auleiben anziehend, auch Noten weiter steigend. Ungarn, Jra» liener und Egvvter stellten sich erheblich höher. Im späteren Verlause trat im Anschluß an Gerüchte, wonach Gier» uenerdiug» seine De»i>s,ioir geiordert habe, sowie aus Grund stärkerer Wiener Ab- gaben eine generelle Ablchwächung ein. welche sich indessen Vorzugs» weüe auf Bankpapiere und Banken beschränkte. Da« Bekanntwerden der Londoner Baiikdi-eont-Ermäßiguna blieb einflußlos. Inländisch« Eiscnbahiiactien unterlagen geringen Schwankungen, von ästerreichi- scheu Transportwerthen waren Franzosen offerirt. Schweizer Bahnen und Mittelmeer-Actien blieben gut behauptet. Ansläudisch« Bauten und russische Werthe verloren bi» '/, Proc. Bergwerk». Aktien fanden geringe Beachtung. Eredit 153'/, <152), Franzosen 377'/, (do), Lombarden ISO'/, (131). Dannstädter 137'/. >137'/.), Deutsche Bank ISS'/, (168»/,), D «conto 191 <1SS'/,), Mainzer 97'/, (97'/.), Marienburger 18 <«2'/,). Ostpreußen 61'/, (61V^, Mecklenburger 13?'/, (137'/^). Galizier 82.50 (do.V Llbelhal 275 75 (271.50), Duxer 136.7b (137). Gotthard 103'!. (102'/,l, 1880er Rüsten 81'/, (du.). Rustischt Noten I7S'/l (178'/»). Ungarische Goldreute 81 (80*/,), Italiener 97 (96.62). Laura 73'/. (73'/^. Dortmunder 55'/. (do.). Leimt», ldner Bc Vermischte ».1 . . 88. April. BiUrtvrrkaus aus dem hiesigen Dresdner Bahnhose im Mär» o. I. Versouenbillets: Tour- billet« 13,531 Stück (39 I. Ll. 713 II. El.. 1016 IU. Ll. und 8723 IV. El.). Dage»billets 8026 Stück (1687 ll. LI. und 6339 Hl. Ll.), Ergänzuiiclbillet» 1551 Stück. Eilzugsbillet» 1260 Stück (60 1. Ll.. 17? ll. Ll. und 723 HI. Ll.). Mililairbillets 652 Stück. Im Ganzen wurden demnach an Persoaenbillet« 25,013 Stück aus- gegeben oder 2919 Stück mehr al» im Februar e., in welchem nur 22,061 Stück zur Verausgabung gelaugten. — U. Au Hunde- billet» wurden b? Stück verkauft. *— Leben-mittel- rc. Verkehr ansdem hiesigen Dresdner Bahnhöfe im Mär» o. I.Lmpsang: Mehl 122,813 Kilogr., Kleie 282,000, Backwaare» 20,130, Kartoffeln 59,789, Gemüse 11,072. rische« Obst 29,817, getrocknete» Obst 13,858, Südsrüchle 120.816, Zflanzen und lebende Blumen 991, Beeren 591, Lonservea 1060, Butter 31,317.5, »üse 19,216 5, Eier 69,132, Geflügel 10.975.5, rische» Fleisch 3611, geräucherte» Fletsch und Speck 1089, Schmalz und Fel« 3139, Süßwasterftsche 5326, Zucker 12,238, Colonialwaaren 111,651, Bier 114,900. Weizen 33,351, trinkbare Spirituosen 1175.5, Stroh 137,996, Heu 76,505. Brennholz 253,510 Kilogr. — U «l» anptsächlichr Bersaadtgütersiudzu neunen: Mehl 25,595 Kilogr., »alz 13.619, »lel« 100,712, Backwaare» 9922, Gemüse 51,819, Südirüchte 11,881, Butter 7733, Käse 5280.5, geräucherte Seefische 10,630, Hering« 18,109, Zucker 72.681. Lolomalwaoreu 115.3Ä. Bier 123,428, Wett, 61,767, trinkbare Spirituosen 7917.5, Stroh 122,115 Kilo«. *— Da» Reichsgericht erkannte onter Aufhebung de» Urthell» de» Noumburarr Oberlande-gericht», daß Schlußnoten über Geschäfte mit Steuervergütuogrlcheiura slempelpstichtig seien. —w. Au- der Leipziger Firmenchroaik. Am 30. April 1862 errichtete die Firma F. R Poller neben ihrem bisherigen, seit 1819 bestehenden Geschäft eine Nähmaschiaeasabrik (Emilien- strotze) und stellte sie unter die Leitung de» 12 Jahre in den b« »euteiidsten amerikanischen Nähnialchinensabriken augcstellt gewesenen Herrn F. S. Bauer au» New-Pork, »— Sparkasse» im SSnigreich Sachsen. Zusammen, telluag der im Monat Februar 188? erfolgten Ein- und stückzahluagea: «i.n.d'Msm «tlch.riun,m EAKH7«. »„»»l. Mt. »„»dl. Mt. - 36562 371871t 20578 3245130 33997 2700373 18631 36160 8310809 15896 9772 866671 6121 9496597 61232 «ch dir r-stk. Kretshanptm. Dresden Leimig Zwickau Bautzen Summa in 20i Lasten Hierzu in dem vorher- gehende» Monate. Zusammen in den 2 Monaten de» Jahrr» 1887 Dagegen in dem gleichen Monat« de» Jahre» 1888 in 199 Lasten Folglich 188? mehr . weniger Lintzcuau, 23 116191 201116 320937 311076 —MI 16S1S611 26116311 23813215 2302966 2071506 2337520 613775 111539 175771 176262 191 7296931 12209397 19506328 17732781 1773517 1671850 1719164 3116315 100954 5911183 April. Die hiesige Sparkasse vereinnahmte im vergangene» Jahre ia-gesammi 118.972.88 wovon aus Ein. lagen 133 981.96 ^l, ans Zinsen 15,668.13 und aus sonstige Einnahmen 115.19 ^l eutsollen. Die gelammten Ausgaben betrugen 111.26b.79 >l, darunter an Rückzahlungen 115.596.19 ^1. an au», geliehenen Lopitaltea 21,718.75 au Zinsen 650.60 ^ll und au Verwalluugsauswaud und sonstigen Ausgaben 300.25 >1 Es ver blieb also ein Baarüberschuß von 7707.09 ^l, wodurch der Caffen bestand sich von 5673R1 ^ zu Beginn de» Jahres 1886 aus 13,380.70 ^l zu Beginn de» Jahre» 188? gehoben hat. Der Hypothekenbestand der Sparcoffe Heltes sich am letztgedachien Zeit Punkte ans 317,050 der Bestand an Staat», und Werlkvapieren aus 40.335.44 ^1. die Hähe des Rescrvesoud» aus 12.71160 Dem gogrnüber stand eia Lialegerguthabkn von i»-gelammi 11i8 Einlegern mit 358,256.12 ^l Tapttal. Im Ganzen sind im ver- floffenen Jahre die Einzahlungen aus der Höhe anderer Jahre stehen geblieben, die Rückzahlungen dagegen ziemlich gestiegen. »— Sächsische Kammgarnspinnerei (normal» L. F. Solbria) in Horthau. Ans unsere Ansrage über die Dividenden taxation für da» bei dieser Gesellschast mit dem 30. April ». v. ab lausende Betriebrjadr wird un» von zuständiger Seite mitgelhril», daß es nicht gut möglich sei, eine dahingehend« präcise Ziffer au»> zusvrechen. Ueber die Lage de» Betriebe» und di» voraussichtlichen Resultate ist schon früher berichtet worden, und die Letzteren al» in Höhe zwischen 20 und 25 Proc. zu erwarten angegeben. S« ist aber noch nicht abznsehen, wie n»eii di« erster« Zahl überlroffen werden wird, da die Fabrikaiablieserungea der beide» letzten Monate «ine Sicherheit zur voroustaxatioa de» Gewinnresultair» ans 2—3 Proc. noch nicht zulasten, um so mehr, al« dir Inventorisirung der recht bedeutenden Bestände bei der sehr verzweigten Fabrikation dobei wesentlich mitspricht und auch längere Zeit in Anspruch nimmt. Ein Gewianresuliat, da» sich zwischen 20 und L5 Proc. erheb», ist indessen mit Bestimmtheit zu erwarten, doch ist dob:i zu bemerken, daß davon die Abschreibungen im statutarischen Maximalbttrage von ca. 5 Proc. und außerdem der vorjährige Berlustsaldo von ca. 7 Proceo« abzu setzen sind. ** Teßttttz, 28. April, von — wie e» scheint — ausländischer Seit» ist der Fabrikation künstlicher Blumen, welche auch hier stark verireieu ist, der Lorwurs gemacht worden, daß sie mit den französischen nicht erfolgreich zu concurriren vermöge, weil die Herstellung künstlicher Blumen in Deutschland noch nicht sorgfältig und geschmackvoll genug sei. Da» ist jedoch durchau» nicht der Fall: denn selbst die wohlfeileren Fabrikate, welch« in Hinsicht darauf vielfach angeführt werden, werden bei billigster Prei-stellung mit großer Accnratesse auSgesührt, und die Zusammenstellung künst licher Sträuße darf «ine musterhafte genannt werden. Die ArbeiiS theilnug, welch« bei der Industrie künstlicher Blumen ganz besonder» zur Geltung gelaugt, hat diese billigen Preis« nur ermöglichen töanen, und so kommt es, daß auch der Export deulschrr künstlicher Blumen immer größere Ausdehnung annimmt. *— Holzstoff» und Holzpoppen.Fabrik Limmritz Steina. Der Lour» der Priorttüi-actien der Holzstoff- und Holz- pappeafobrik Limmritz-Slelna ist neuerdings nicht unerbeblich zurück- gegangen. Liese Thatsache hängt lediglich dam,» zusammen, daß bei der augenblicklichen BeichäftSstille an der Börse schon ein gering sügige» ualimitirte» Angebot im Stande ist, aus den Lour» zu drücke». Ja der geschäftlichen Lag« de» Unternehmen» ist die Lour» entwertbuna de» bezeichnet«» Papier» keiae-sall» begründet, dieselbe wird uu» vielmehr al» eine durchaus zufriedenstellende bezeichnet «*« D.rstzen, 28. April. Sohlentrausporte aus den känigl. sächsischen StaalSbahnru in Wagenladungen zu 5000 Kilogr. während der Zeit vom 17. bi» 23. April o.- Sächsische Steinkohlen au» dem Zwickaurr Reviere 7870 Ladungen, ou» dem Lugau OeiSnitzer Reviere 3810 und au» dem Dresdner Reviere 1110, zusammen 13,120 Ladungen sächsische Steinkohlen gegen 98W in der entsprrchrndrn Woche de» Vorjahre«, schlesisch« Steinkohlen 863 Ladungen, bähmiiche Braunkohle« 8020 und oltenbnrgischc Braun kohlen 3118, Kohle» überhaupt 25,151, deiiiiiach pro Dag lm Durch- schuttt 8593 Ladungen. In der entsprechenden Woche des Vorjahre» wurde» Kohlen überhaupt besärdert 18,777 Ladungen, durchschnittlich also pro Tag 2683 Ladungen. ^ Attr«ß«r», 29. April. An« den statistischen Mütheilungen de» Fobrikmspeetor» ersehen wie, daß die Verarbeitung von Roheisen im Herzoglhnm Altrabnrg im letzten Jahrzehnt be deuirnd »»genommen hat. Wenn auch die Zahl der Werke .. . . ^ nur von D e LiquIdmionScourle ftelllen sich gegen März solgead: Lredit 3 ans 1 jerhah« worden ist, so Hai sich doch die Production von 155 l1ö8>, Frau.ölen 380 (387 5M. Lombarden Itzl (ISS), Darm» Gnßwaarra verdreifacht, indem di« Zahl der zur Schmelzung ge ftädler 138 '(13650), Deutsche Baak 159 (160), Ditcont» 191.50 kommen«» Tonnen von 200 ans 600 vnd darüber gestiegen ist. Der (191), Mainzer 97.50 (95.50), Marienburger 13 (38). Ostpreußen Verth der Prodaetio» Hot dagegen mit der Verarbeitnnq de« Eisen« 6lchO (62). Mecklenburger 138 (137.501, Galizier 82.75 (8l). nicht gleich«» Schritt gehalten, da er noch nicht da» Doppelte de» »Ibcthal 275 (269), Dürer 136 50 (131), Gotthard 101 (101), früher», beträqt. Der Verth der Production pro Tonne ist sogar 1880 er Rüsten 82 (80.75), Russisch« Noten 179 (179.50), Ungar. I seit 1882, nachdem er von 1879 dt» 1882 etwa» gestiegen war, «oldrent» 81 25 (80 75), It-lieaer 97 25 (97). Laura 71 (78), I »«srntlich nnd inibesonderr im Jahr, 1885 sehr erheblich »urückge- L»rt«»»»er 86 (53). I gange», der Tonne«preis ist von HW auf 130 » gefallen. st —ch— >r»st»tz»sr Bank. Ans de» 28. Mas wird außerordentlich« Generalversammlung der Actlonaire eiaberafea. welche über die «euehmiguug de» verlaus» der Mühle Ichters hausen beschließen soll Berlin, 28. April. Der Aufsicht-ralb derDentscheaEdisou- Gesellschast genehmigte in seiner yeuligen Sitzung den vor- liegenden Vertrag mit Siemen» ät HalSke und einem Bankier- Sonsortium, bestehend an« der Deutschen Bank, Delbrück Leo 1> Co.. Bebr. Sulzbach und Jacob Landau. Die General-Versammlung der Edison-Gesellschast wird aus den 23. Mai einbernsea. '—Zur Vraaatweinstenervorlage. Gutem Vernehmen nach soll die Berbrauch-abgabr nicht, wie der vorjährige an den Reichstag gebrachte Entwurf wollte, beim Uebergong an Kleinhändler und Wirihe »n den unmittelbaren Eonsum, sondern in einem früheren Stadium nach den Verlasse, der Brennerei erhoben wrrden. Die Vcrbrauchlabgabe ist mäßig hoch gegriffen und erreicht die Höhe de» früheren Vorschlags, nach welchem sie nach verlaus einer Ueber- aiigSzei» 120 pro Hektoliter reluen Alkohols betragen sollte, ei Berechnung de» Ertrage» dürfte daher auch «in geringer Rück- gang de» Loaium» in Anschlag gebracht sein. Was den schwierig, sie» Paart, die Berücksichtigung der Brennerei- und laadwirihschasl- lichen Interessen, betrifft, so scheint der Entwurf zwischen den Wünschen der Agrarier und den Zugeslöudiilsten der National- llberalen zu halte». «5 Der Antrag de» Grafen von Lauih und der konservativen Agrarier, im vuodesralh« auf dir Erhöhung de« Zoll» aus gekämmte Wolle v»a 2 aus 20 ^l ist mit dem Hinweis aus di« angeblichen Interest«» der drulichen Wollkämmerei motivirl. Bisher aber habe» di» denischrn Wollkämmer Jahr für Jahr Peliiionen gegen Wollzölle an den BundrSrath geschickt und man hat Nicht» davon gehört, daß sie jetzt anderer Meinung geworden wären und den Grasen Lanitz zu ihrem Wortführer bestellt hätten. Ja den Kreisen der Wollindustrien«» erblickt man in dem Antiage de» Grölen Lanitz nur eia Mittel. Uneinigkeit unter die Woll- industriellen zu bringe», und wünscht die Ablehnung der agrarischen Wünsch« selten» de» BundeSrath». *— Lougreß der deuischen HandelSgärtner. Im Lause de» Sommer» soll der Lvngreh der HandelSgärlner Deutsch land» in Hamburg abgehalten werden. Aus demselben wird auch ein Antrag wegen eventueller Einführung eine» Schutzzolles aus gäsrinerisch« Artikel seiten« des Hamburg-Allonaer Gärturr» Club« zur Debatte gestellt wrrden. MFoooo-Schmiede-und Schrauben-Fabrik in Berlin. Die Geirllschasi gehört zu den unglücklichen Gründungen, welche mit den größten Hoffnungen in die Welt gesetzt wurde», ober teiue einzige erfüllten. Im ersten Jahre wurden 16 Proc. Divideud« vrrthrili, 2 Jahr« lang 9 Proc. und die lolgendeu 11 Jahre hin durch nichts; so bitter die» sein mag, ist damit der Leiden-kelch für die Aciionaire noch nicht geleert gewesen, sondern sie haben sich 1879 nicht mehr verhehlen können, daß mindestens da halbe Aclleii-Lapital verloren war, und 3 Aktien zu einer zu iammeugelegt. E» wäre längst Zeit gewesen, dies« Operation zu wiederholen, da die convertirlen Aktien bereit- aus ca. 20. Proc. gesallen sind und eine bedenkliche Neigung zum Nullpunkte vrr> raihen. D>e diesjährige Generalversammlung hatte daher wenig sreudige Mitldeilungen entgegen zu uetimen. Der Verlust ist von 7269 >l aus 9179 gestiegen, während die Buchschuldeu und Accepte mit 69,000 -sl «ine bedenkliche Höhe erreichen. Da indessen formell Alle« in Ordnung, blieb der Beueroloersammluug nicht» übrig, als einstimmig Dechorge zu rrlheilen. Ebenso einstimmig wurde rin »euer AussichtSrath gewählt Und schließlich Genehmigung zu best möglicher Begebung einex Hypothek von 10,000 ^ ertheil» Die Gesellschaft, welche gegenwärtig nur noch ein nominelles Serie» Laplial von 375,000 thatsächlich dem Werth» nach «in viel kleinere» besitzt, ist offenbar viel zu klein, um allein den kostspieligen Apparat riaer Direclio» und einer Actten-Sciellsktiaft zu ertragen und thite om besten, sich mit irgend eiizer zweiten geeiqnele» Gesellschaft zu snsioniren. Leider bat der srüqere Snssichttrath die« nach Kräfte» dadurch erschwert, daß er sehr zur Unzeit und gegen starke Opposition au« eigener Mitte in den letzten Lagen den Vertrag de» Direktor» ans 5 Jahre verkängerte. LtttSßnrg, 28. April. Nach dem beute ausgegebenen Geschäfts bericht brr Niederrheintschen Hütte für 1886 betragt der Verlust 285,997^1 Der Vorstand schlägt Herabsetzung d«S Aktien capiialS vor. Z Nach einer Miliheilung de» Prof. vr. Poleck in Breslau hat der Lhemiker vr. Wurster in Berlin in dem von ihm dargeftellien Dimetdylparapbenylendiamin. welche« an sich sarblo« durch die Ein Wirkung von Oxydationsmitteln mit größier Leichtigkeit in einen suchsiaartiqea Farbstoff übergeht, eia Mittel zum quaotlta tivea Nachweis von Holzschliff im Papier ge Iund « n und den Chemiker vr. Schuchardi in Görlitz ver- anlaßt, dasselbe in Form von Reagenzpapieren mit einer Farben scala, welche durch die Intensität ihrer Farben von blaßrosa bi» tiesrothbrauu in zehn Nuancen den steigenden Procentgehalt de- im Papier vorhandenen Holzschliffs aagiebt, in den Handel zu bringe». Bo» dem Reagenzpapiere wird eia mit Wofter angeseuchieie« Blättchen zwischen zwei Logen de« zu untersuchenden Papiers ge> brach! und »ininit dort bei Gegenwart von Holzschliff im Papiere eine Färbung a», die im angeseuchleten Zustande mit der Farben scala zu vergleichen ist. Da von der Reindeil de« Papiers von ' ' >srr leine Dauerhaftigkeit und sein Weißblechen abdängt, hat die Wurstcr'schc Erfindung für Alle «inen praktischen Werth, die Papier in größeren Mengen zu verwenden haben. T Bus Batzkru, 28. April. Dle bevorstehende Erneuerung de- deutsch-österreichischen Handelsvertrages hat der bayerischen Regierung Veraulaffung gegeben, die Wunsche der Haudeltkammera zu hören. Diese sind nur in vertraulicher Weise an dir Regierung gelaugt, und et lft sonach über die Berichte iiich'S an dir Oeffenilichkelt gekommen. — Die Baumwollspinnerei Wangen im Algäu kann bei einem Reingewinn von 165,612 ^l keine Dividende vertheilen, da der Gewinn zu Abschreibungen »er, wendet werden soll. — Der Lreditverrin RegeuSburg hat im Jahre 1886 im Ganzen 9 Millionen Mark Umsatz gcdabt, dabei einen Gewinn von 932H erzielt und kann «ine Dividende von 1'/, Proc. vertheilen. — Die mechanische Boumwollspini, und Weberei in Ludwig-Hasen ha» im Jahre 1886 einen Verlust von 93,931 ^l gehabt. Unter Zuhilfenahme des aus >885 vorgetragenen Guthaben» ist der Verlust uns 88,501 ^ zurückgcsührt worden. — Dir Generalversammlung der Ultramarinsabrik in Kaiserslautern hat beschlossen, die Gesellschaft auszulöseu. VVDö. Wien, 28. April. Die Lredi>ansloll«gruppe macht be könnt, daß die Subskription aus 30 Millionen fünsprocentiger österreichischer Papierreate am 3. Mai in Brüssel, Amsterdam, Wien nnd Best zum Snbscription-vreise von 97 Guide» Gold sür je 100 Gulden Nominolcapital statlfindct. Der Subscriplions penS für da» deutsche Reich beträgt 77.85 Gulden Sold. Die TubscriptiouSstellen im deutschen Reiche sind in Berlin die Disconlo- Gesellschaft, G BleickirSder. die Bank sür Handel und Industrie und in Frankfurt a. M. Rothschild L Söhne und die Filiale der Bank sür Handel und Industrie. — Am hiesigen Platze nimmt die „Allgemeine Deutsche Tredit-A»statt" Anmeldangen daraus bi st. Mai Abend« lpelensre, rnlgegen (vergl. die betr. Inserate). Wie«, 28. April. Die Bilanz der Oeftrrreichischen Süd bah» weist einen Gesaiuuitertrag von 81^70,90? fl. nnd eine Ge- sammtauSgabe von 31,180.395 sft aus, so daß ein Reinertrag von 190,512 fi. und riiischließliw dc» Gewinnvortrage» ou» de». Vor jadre ein solcher von 1,391.641 fl. disponibel bleibt. Die Verwaltung beictloß heute, einen Franr» Dividende zu vrrtheilen und 1,093.871 fl. aus neue Rechnung zu übertragen. Kaiser Ferdinands-Norddahn. Die am 1. Mai «r. fälligen Eoupon» der beiden 1 proc. Prioritits-Lbligaiionen von 21.110,000 und 13,820,000 fl. öfterr. W. in Silber werden von d escm Tag« an — om hiesigen Platze — bei der Allgemeinen Deutschen Lredtt-Anstalt ohne jeden Steuer-, Gebühren, oder sonstigen Abzug einqelöft. *— Loraldäßu Prvßnitz.Triebitz, E» wird beabsichtigt de» Vau der Bahn Vrvftnitz-Trübou-Triebitz über Hochstein-Schild. berg-Mäbrisch Rothwoffer zum Anschlüsse an di« Mährisch« Grenz bahn sortznsetzen. k.6. Oesterreichisch.Ungarische Baak. In der letzten Sitzung hat der Generalrath beschlossen, daß von jetzt an Eh h« Grwthrnn, von ann> 80 Jahre, verlas. baren Pfandbriefen begonnen werde. Bon solchen Hypothekar« Darlrheu ist die Verzinsung mit 1'/« Proc. pro »ono halbjährig nachhinein zu leisten und werden solche Darlehen bei einer jähr lichen Amortisolion von '/, Proc., somit im Ganzen durch 5'/.proc. Annuitäten in 50 Jahren getilgt. *— Kascha».Oderberger Eisenbahn. Die Belrieb-eia. nahmen beliefen sich im Jahre 1886 aus 1,382.610 fl. (1885: 4.178,416 fl.), während die Ausgaben 2,522,861 fl. (1885: 2.781,338 fl.) betrugen. Der Belriebsüberjchuß stellt sich nach Abzug der In- vestitionen mit einem Betrage von 111,375 fl. Netto aus 1,715,103 fl. gegen 1,521,015 fl. ii» Vorjahre. Der Nettoüberschuß zeigt gegen da» Vorjahr em Besserung um 11.53 Proc. Die Einnahmen der uugoriichen Linien haben 3 Millionen, jene der österreichischen 1.388.000 fl. ergeben. — Galizische Carl Ludwigbaha. Ander» lautenden Mittheilungen gegenüber wird von coinpetenter Seite »litgetheilt, daß die Steueraiigelegenheit der Carl Ludwigbaha sich noch im früheren Siadium befindet und daß über die Bilanz diese» Unter nehmen« seiten« der Verwaltung desselben noch kein endgiltiger Be schluß gesoßt worden ist. Trief», 27. April. In der heute obgehaltenen Generalversamm- lung der Xooicurarioni Osusrali wurden dle Rechnung», abschlüsse pro 1886 genehmigt und nach Vermehrung der Reserve sür Coursschwankliiigen um 315,865 fl aul 1,333,281 fl, und der Gewiiin-Reserve um 58,091 fl. aus 2,229,3<'>9 fl. die Bertheilung einer Dividende von 300 Fic». in Gold aus jede Aciie beschlossen. Die ii» Jahre 1886 bezahlten 41,018 Schaden-Posten erforderten 9,811,165 fl.; der Stand der Lebensversicherung steigerte sich um circa 8.5 Millionen aus 97,762,853 fl. 1VD8. Basel, 28, April. Der Berwaltung«rath der schwei-. »krischen Eentralbah» beschloß, die Bertheilung einer 1'/, proc. Dividende zu beantragen. Laut Miliheilung der schweizerischen Nordostbahn und der Generaldtrection der Großherzoglich Bübischen SlaatSrisenbahaen ist da» Werthverhältniß der Fra n krnwähruag zur deutschen Markwährung und umgekehrt sür die Güter- expedilione» der deutsch.schwrizeriichei, wrciijstationen und drr badische» Staatscisenbahneii aus Schweizergebiet ab 21. April 188? bi» aus Writerc» folgendermaßen festgesetzt: 1 Franken 0.801 ^l, 1 .F 1.2438 Franke». v, Brüssel. 28. April. Die „köckörntiou cke, L-mque, popa- lsireo >l« kehsigus" hat soeben ein kleine» Schristchen veröffentlicht, welche« sür das größeic Publicum den Nutzen der Genossen- schastSbanken veranschauliche» soll. Zur Zeit giebt e» 17 Zweig, anstatt«» dieser Bailkgenosse»ichait, welche unter dri» Vorsitz de» Senator» d'Andrimont über 10,000 Mitglieder zählt und ein Siammvermögen von 2'/« Mill. Franc» besitzt. Die Ziffer der bei der Bant lagernden Devot» beträgt nahe an 40 Mill. Franc», und im vorigen Jahre wurde» über 30,000,000 Franc» an die Mit glieder »»«geliehen. Hs. Petersburg» 26. April. „Riiskij Kurier" meldet: Gleich, zeitig mit de», Gesetzentwurf« über die der Eisen-Jaduftrie zu gewahrende» Schutzzoll-Maßregeln wird dem ReichSroihe et» Gesetzentwurf vorgeiegl werden, wonach den mnerhalb der russischer» Grenze» belegenc» Eiteiisabriken die Verwendung ausländischer Arbeiter, die jenseits der Grenze ihren heimathliche» Wohnsitz haben und in Bcrsolg ihres Verulk» täglich oder wöchentlich die Grenze überschreiten, unbedingt verboten sein soll. IVrS. Petersburg, 29. April. Die „Deutsche Peter-burger Zeitung" schätzt den Gesammtbetrag der Zeichnungen aus die neue innere Anleihe aas 2 Milliarden Rubel, weshalb bei der Revartirung aus die einzelnen Zeichnungen nur 5 Proc. ent- fallen dürften. *— Die russische Regierung wird sich ofsiclell an der Pariser Ausstellung nicht betheiligen und wird da« De partement de» Finanzulinifteriums sür Handel und Industrie keine Soi»»iisjaire nach Paris entsenden und auch dort keine russische Ab- lheiluiig eröffnen. Den russische» Industrielle» wird ftdoch gestaltet sein, selbstständig russische Sektionen zu bilden. *— Russische Maßregeln gegen die anslöndische Eise».Industrie. Gleichzeitig mit dem Gesetzentwürfe über die der Eiseii-Jiidustrie zu gewätircude» Schutzzoll-Maßregeln wird, der Pos. Ztg." zufolge, de», Rcichsraihe ein Gesetzentwurf vorgeiegl wrrden, wonach den innerhalb der russischen Grenze» belegenen Eise/i-Fabriken die Bciivcudung ausländischer Arbeiter, die jenseit» der Grenze ihren heimatblichen Wohnsitz haben und in Verfolg ihre» Berufe» täglich oder wöchcmlich die Grenze überjchrcitcn. unbeding' verboten sein soll. I'. 6. EgyPt Ische Finanzen. Der Stand der « ghptischen c o » i o l i d > r t e » Schuld stellt sich »ach dem letzte» Ausweüc wie folgt dar: 1) Garantirte» 3procentiqeS An- lehen: llmlauscapiial 9,283,300 Lstrl.. Interesse» 139,250 Lstrl-, A»iorlisation«iaie 18.219 Lstrl.. Fälligkeiislermin 15. August 1887. 2) Privilegirte 5proc. Anleihe: llmlaulscapilal 22,296,8l>0 Lstrl., am 15 April lällige Zinicn 557,420 Lstrl. 3) Unificirte Iproccntige Anleihe: UnilaiisScapiIal 55.990,440 Lstrl., am 1, Mai fällige Jnieressen 1,119,800 Lstrl. — Die diejigcn diplomatischen und Lonsularverlreter haben eine gleichlautend,; Bekanntmachung an ihre respektive» Schutzbejohlcnen erlasse» , in welcher letzleren eröffnet wird, daß die Verordnung der eguplischcn Regierung, betreffend die Besteuerung von unbeweglichem Eigenlhum drr fremden Unlcrthanen, die Zustimmung der Mächte gesunden habe und daher — mit bi» zum 11. April 1886 rückwirkender Krast — ins Leben getreten ist, London. 27. April. Bo» der Londoner Börse. Die heute aus die Actien der Rio Tinto-Kupserminen.Gesellschast erklärt« Dividende von 2» entsoricht so ziemlich den seit einiger Zeit gehegte» Elwattungen; doch gingen dir Aktien daraufhin von 10',', ans 9'/» Lstrl. zurück. — Laut telegraphischer Meldung au« Valparaiso ist daselbst der Preis für 90 Tage-Sicht-Wechsel aus 26>1 sür den Dollar gestiegen, welche Besserung unzweisclhast aus die von Cbile beschlossene Beschränkung de» Slaalspapiergeld- umlaus» zurückzusühren ist. (K. Z.) *— Kamps gegen ein Monopol. Ter General-Anwatt de» StaalcS Louisiana hat ii» Namen des letzteren im Lity-District- Gerieyt z» New-Orleans ein Bersahren eingeleitet, um den „American üvilvnjeed Oil Trust" und allen Agenten und Repräsentanten desselben zu verbiete», irgend welche Geschäfte zu betreibe», da der „Trust" «ine ungesetzliche, unmoralische und korrupte Association sei. welche da« öffentliche Interesse schädige. Es sei ein Monopol, welches jede Baumwollsainen-Oel-Fabrik im Staate controlire und durch beiiügerischc Traiisactionen den Werth de» Baunimollsaaien» um 6—7 Doll, per Ton verringert habe. *— Vom Kalimarkle. Wie vorauSzusehk» war. ist Amerika mit »och stärkeren Aufträgen al» England al» Käufer von Chlor- kalium nunmehr ausgetreten. Da Bengal- wie Chilisalpeter in kurzer Zeit ca. 50 Procent gestiegen sind, und Chlorkalium beide Sorie» — Ictziere sur Düngezwccke — vielfach ergänzt, so kann der starke Bedarf sür das letztere nicht überraschen. seit«»» drr Hypothekar^redit-Ablhe lang > Hypsthekar-Larlehra t» Iprocenttge». bi« Briefkasten. Bin Ketloualr, l-slprln-volilln. Sie befinden sich Im Irr- Ihlime, wenn Sie meinen, daß wir unsere Leser über die Verhält- Mise der betreffenden Dresdner Brauerei nicht ebenso aus dem Lausende» erhielten, wie über alle übrigen Dresdner Aclien-Uater- liehiiiungc», nur unterlassen wir e», die monatlichen Verschrotung». Ausweis« zu veröffentlichen, weil DaS entschieden zu weit führen würde. Ihr Wunsch betreff» der Actiennotirung wird seiner Zeit Berücksichtigung finden. . Landwirthschaftliches. Pest, 27. April. Amtlich« Berichte über den gegenwärtigen Stand der Saaten in Ungarn melden: Weizrn hat gut über- wintert und ist in langsamer, aber guter Entwicklung, im südlichen Aliöld sehr de» Regens bedürftig. Roggrn bat zwar von Nacht frösten stark gelitten, ohne daß jedoch ernste Besilr-ülungen begründet waren, und entwickelt sich besonder« im Aisöld schön. Gerste und Hnser sind im Oberland« noch kaum ansgeqangen und haben durch die letzte» Fröste sehr gelitten: im Alsöld steh» Gerste im Allgemeinen gut, ebenso der früh« Haseranba», wäbreod der späte Anbau sich nur langsam rntwtckett. Im östlichen Siebenbürgen werden Hase« und Gerste jetzt »»»baut. Rap« steht sehr schwach uad muß t» de.
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