Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.10.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188610153
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- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18861015
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18861015
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-10
- Tag1886-10-15
- Monat1886-10
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.10.1886
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>> Erscheint täglich früh K'/, Uhr. Nkdactiou nnL Erptditi-» Iodannesqasse 8. Aprrchüundrn der Nrdaclime Bormiltags lt>—12 tthr. Nachu»tiog' 5—8 Uhr. tzlir die uuckxid, em^UnNri ri-^olcrirt« »>< »iit.cl,«» »uw »«»»»«»ch. «h» Annadmr »er skr die n-chftsolgeud« Nnmnrrr bestimmten Anserote «» Wochentagen »,» 2 Utzr Nachmttog«, «« Lonn- un» Fcittagcu trütz dis'/«- Utzr. 2« drn /ttialen für Ins.-Annahme: Ott« Klemm, UniversiiLilftroß« 1. Louis Lösche, Kaiharmeastr. W, p. uur dt» '<,> Utzr. apMtr.TageUlL Anzeiger. Organ für Politik, Localgcschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Meß-Auflage IS,7S« Atzonnrmrnl,preis viertelj. 1'/, Mit. inrl. Br.ugerloda s Mk., durch die Post dezogeovMk. Jede emzel», Nummer 20Ps. Veiegezemviar 10 PI. Gebaure, ,ür Erirabeilaqr« <»o Toaebtott-Formal grialzl) «»ne t-oftbelärderung 50 Mk. »lt Postdesärberuag 60 Inserate sigespaltme Petitzeile 20 Pf. Gräßrr» Lchrrsten i,u» u,j Prei-verzeichniß. Tobeüarischer u.Z>fierviay »aa, Häher« Sans. llrelamen »Nter dem Nedartivussirich die Igel palt. ZeileäOPs., vor den Fainilienoachrichten die 6qrip>,Iiei»e Zeile 40 Ps. Inserate stad üer« au die Expedition zy ieubeu. — Ravatl wird uichl gewesen Zahlung proeuuuierrvüo oder durch Post- aachuayme. 288. Freitag dm 15. Oktober 1886. 80. Jahrgang. Amtlicher Thetl. Vekanntmachlmg. Die Mitglieder de- Rathes und de, Stadtverordnete» werden zu einer Mittwoch, den 20. lausenden Monats, Abend- 6'/, Uhr, i« Saale der I. Bürgerschule abzuhaltendea gemeinschaftlichen Sitzung hierdurch eingelaven. Zweck der Sitzung ist die Wahl 1) der Vertrauensmänner für den Au-schnß zur Fest stellung drr Schöffen- und Geschworenenlisten, 2) der Mitglieder der Musterungskommission für dev Pserdcbedars der Armee und deren Stellvertreter, sowie von drei Taxatoren und deren Stellvertreter, S) der Sachverständigen zur Schätzung von Land» lieserunqen, 4) von Mitgliedern bez. Stellvertreter» zur KreiS- ersatzcommission. Leipzig» den 1l. Oktober 1888. Der Nath der Stadt Leipzig. Or. Trö»vlin. H-nlschet. Vckanntmachnng. In Gemäßheit de« Einkornmeni'IeuergesetzeS vom 2. Juli 1878 und der dazu gebvrigen Ausführungs-Verordnung vom lt. Oktober desselben Jahie- werben, au- Anlaß der Aus stellung de- Einkommensteuer-Kataster- für da» Jahr 1887, die Hau-besitzer oder bereu Stellvertreter hiermit ansgesorderl: die ibnen bebänvigten Han-listeusormulare, «ach Maßgabe der darauf abgedrucktea Be» fitmmunge« ««-gefüllt, dtoaea 8 Lagen, von derer» Behaudtguag ab aerechaet und bei Dermeiduug eiaer Geldstrafe bi- zu Ast Mark, die bei Versäumung de« Termin- un- nachsickllich beiaetrieben werden wird, t« Stadtdause, Obstmarkt Rr. 8, HI» Etage, entweder persönlich oder durch Personen, weiche ;ur Beseitigung etwaiger Mängel sichere Auskunft za er» theilea vermöge», abzugeben. Hierbei wird aus tz. 35 de« allegirten Gesetze», nach »eiche« sowoht der Besitzer »iueS Hausgruud» stiieks für die Steuerbetraae, »eiche ta Folge vo« ihm »erschuideter »arichttger od<r »nvoli» ständiger Augabea dem Staate entgehe», haftet, »ie auch jede- Famtiienhaupt für die richtige Angabe aller zu seinem HauSstande gehörigen, ein eigene- Einkommen habende« Personen, einschließlich der Astermiettzrr «wd SchlassteUeu- mtetber, verantwortlich ist und auch daraus besoiiver- bingemiksen. Vag die aus der letzten Seit« der Hau-listen sormulare befindliche Bescheinigung von dem Hau«d«sitzer. bezw. Vesten Slellvcrtreter «aterschriftiich zu voll» ziehen ist. Falls Hausbesitzer oder deren Stellvertreter keine Hau«- listenjorinulare oder solche nur in unzureichender Zahl er» halten haben, können Vergleichen aus verlangen an oben» genannter Expcdition-stelle in Empfang genommen werte». Leipzig, den iS. Oktober >88S. Der Nath der Stadt Leipzig. Or. Tröndlin. Göhlih. Bekanntmachung. Da» am IS. Juli a. c hier verstorbene Fräuietii Aa»„y Berndt hat der hiesigen Armenanstalt ein Legat von »0«v Mark letziwillig au-gesetzt und eS ist un« dieses Lermächtniß von der Erbin derselben durch Herrn Justizrath Bärwintcl au-qezahlt worben. Wir bringen diesen Bewei» «ildtbätiger Fürsorge zur öffentlichen Kcnntniß und rufen der Entschlafenen u»sereu herzlichsten Dank dafür nach. Leipzig, den 8. Oktober 1888. Da- Armendireetoriam. A k. 738.Ludwig-Wolf. Junghi^"«» Bekanntmachung. Der am SO. August ». a. bier veriiorbcne Privatman Herr Friedrich Erdmona Mahler, hat der hiesig» Armenat,statt ooo Mark letztwillig auSgesetzt. Nachdem der ernannte Testamentsvollstrecker, Herr Justiz rathFrenkel, diese-Bermächtniß an un» au-gezahlt hat, so bringen wir die» hiermit zur öffentlichen Kenntniß und rufen dem Entschlasenen unseren ausrichtigsten Dank dafür «ach. Leipzig, den 8. Oktober 1888. Das Armeudireetortam. 21. k. 74l.Ludwig-Wols. Junghähnel Bekanntmachung. Wir bringen biermit zur öffentliche» Keuiitniß, daß ter bisheria» Armenpst-qer im >6. Distrikt. Herr Buchdruckerei» besitzer Johann Richard Ackermaua, Plagwitzer Straße Nr. 3. ,um Districl- Vorsleber in geiianntem Distrikte er- wäbit worden ist und derselbe diese Wahl auch angenommea hat Leipzig, am 8. Oktober >888 Da» Armrndireetoria«. ^ k. 770. Ludwig-Wolf. A. Bekanntmachung. Die Herstellung einer Tho»rohri<vleuße aus der VI. VII und Vlll. Ablheilung de« neuen Johanni-sriedhofr- soll an einen Unternebmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen für diese Alberten liege» in unserer Tiefbau-Verwaltung. Ralhdau», II. Etage. Zimmer Nr. l<, au- und können daselbst eingesehen resp. eutaommen werven Bezüglich, Offerten stnd versiegelt und mit der Auffchristi „Lhoarotzrschleu-ea im aenen Jotzanat-frtedhasr^ verieven ebeiidaielbsl und zwar dl» zu« 23. lsd. Mouats Nachmittag» 8 Uhr einzureichen. Der Rath behält sich da« Rech» vor, st««tliche Nngebstr abzulehneu. Leipzig» a» 14. Oktober l88S. D»« Nath« b-v Gta»t LrtpztO L» «772. StraHeabaa-Depatatta». Maimlmihmß. 9« Monat September gutgen de, crin Armena«te rin: lou - — 1 » 40 8 » — »8 Helchenk de« Herrn Artb. Vr. von Seiten eine« hiesigen Drosck>keukotscher4 dom Herrn Kaufmann Fiitzsche in Berlin zuviel erhobener und zurückgezahlter Droschkenfahr» Preis durch da- Polizei.,ml. durch letziwillige B riügung bestimmte- Ge schenk de- Herrn Justizrath Kieselbach durch Herrn Major a. D K Aequivalent für Meister werden und Lo-spr«chen von der Fi'cheriiiniing. überwieseNtForkerungde-HerrnLchuhmacherK. an de» Daibieigeh A. dergleichen de- Herrn Rich. Herr an E. M. 28 » Geschenk unter „O. H." — » Sükn« in Sache» G. H. /. B. B. durch Herr« Fneden-richier Conrad. — » ivühne in Sachen A. V. /. V. K. -» » » » » F- S. I. F. B. --- « « » » A.C.'/.J C V.H. — - . . » E.K. /.M.L W. « » » » M Sp. V.M. N. — . . » . I. L. I. 2. — » » » » H. /. N. — » » - D. Sch. — - » » - R /. N. — » » » » Sch. /. H. N /. K 2 8 SO 2 S 10 1 l t s 1 »88 15 Sa. durch Hru. Frieden-» richler Nagel. durch Herrn Frieden-richter Jauck sau. Worüber dankend quittirt Leipzig, am 8. Oktober 1886 Der Rath der Stadt Leipzig. lArmraamt.) Ludwig Wol». Seidel. tisch» Berechnung, welch- in der lieber,eugung gipfelt daß, vtsionen zu d.esem Zweck soll« ,«dock nur m.t Genehm.guug nur so. wen» überhaupt, ein seinblicher Zusammenstoß zwischen od.r aus Anregung de« Re.chskanz er- vorgenommen werd.m dm vordanbenen Gegensätzen vermieden werben kann. Zunächst bestand °.e Bundeä-Schulkomm.,s.on nur au» drei Wmn e« England durch di- diplomatische Geschicklichkeit Mitgiied-rni dem preuß. ««>». Rath Or. W.,s. den. kon.gl einer Staal-männ« gelingt -in.« europäischen Bund gegen sachs. Geh- ».rcheu- und Echu'.rath vr. G>lbert (Dre«d.u) russische Anmaßung zu Stande zu br.ugen. welcher Oe,„r. und dem Ober-Stud.-nrath vr. Wagner (Darmttabl). reich.llngar°. Italien und die Türkei at« Genosten auiwe.st. l87t wurde die Comm.ssion zur Reich«- Eo...mi„.ou dann w.rv Deuffchland qew.ß nicht an» «einer Zurückhaliu.'g erwecken «ob« drei ständige Mitglieder für Bayern, berau-treten und etwa Rußland die Hand zur Adw.br d.ese« Württemberg »nd Baden h.nzutrale». D.e Commis,,o» «und.» reichen Die Norddeutsche «llgememe Zeitung' dal ha» säbrlick zwei Zusammenkuuite. em« >m Frühzahr ,n Berlin, nach dem Staatsstreich vom 21. August erklärt, daß diese d.e zweite .m Herdst abwechselnd ,n einem an»-ren mehr M und andere Beioeaunqeu m Bulgarien die deutschen Inter- l der Milte Dculschiand« gelegenen Orte. Revisionen, bezw. essen nicht be>üi>ren und in dielen, Sinne bat Deulichlanv I Inspektionen s.nd. soweit »ns bekannt, durch die Comn,!„>on »ither a-baudelt zwar mit einer iür den Unringeioeivl«» I »wmalS vorge,ion»»,eii worden, dagegen bat „e zabireich« Gut» vielleicht »,cht verständlichen Ruck ichtnabm. für Rußland. I achten für da» Re.chskanzleraml avg. fertigt, u. «. auch über aber offenbar in der Absicht, entgegenstehenden Jnlereffen l den >br vorgelegten E»tw»rs der Prüsungsinstruction für die dadurch in keiner Weise Abbruch zu tbun. Bekanntlich l ..einjäbng Freiwilligen", welcher w.ederhoile Conjerenzen mit bedürfen Le drnde einer be'onker« vorsichtigen Behandluiig. I Comm.starien de- Kriegs»,»lisier- unk de» Ma„ster» de« und England wird nicht in Abrede stellen, daß Rußland seit I Innern veranlaßt«. — Micher Art tue Auslage» oder Ent. dem Ai stauchen der »ibilist'schen Bewegung zu den leldeuven I würfe gewesen, welche da» letzte Mal drr Reichsschu com- Staate., zu rechne., ist. Alexander il. ist da» Opfer d.eser I >"»,,iv„ unterbrrckrt waren, »st. wt« gesagt. Nicht bclan-t Bewegung geworden und sein Sohn ist bereit» wiederbolt der I zcworde». Gegenstand von Mordanschiägen gewesen. Am t3. März! » Beim Bunde«rath ist rin Antrag Bayern- ein» waren es süuj Jahre, daß Alexander III. in steter Sorgt I gegangen, welcher sich aus ein« andere Ausstellung der Zoll» eine Regierung sübrt, das Schicksal seine» Vater- zu er-1 oerwallungSkostea und de« Bcs«irung»au>wa»be- bei der leiden. I» seiner Hauptstadt hält er sich nur vorübergehend I Salzsieuerverwaltung für da»Kö»>ar«>ch Bayern bezieht aus. und wenn er eine Reise unternimmt, dann werden die I und >» Ansehung drr Wohaungsgeldzuickiüffe drr Stellen» äußerste» vorstchlSiiiaßiegel» ergriffen. Solche Unsicherhrck I „»v Stations-Zulagen Aenoelungeii in Aussicht uimmt. Der de« Dasein» erhöht die Reizbarkeit in« Ungemeffenez ein solcher I Antrag ist von au-sührlichsten Erläuterungen begleitet. Fürst, der zugile.ch über große Machtmittel <seb.e'«t kann nur . ..«reurzeitung» verbreitet über di- F °rtsUhru ng durch äug M vorsichtigeBehandungan «^ia-«Ua>gn ve^- ^, soc.alpol.t.sch?» Gesetzgebung -in, sebr günst.g ^ ' «klärt Manch--. «°» s°nst un» ,^^de-art. Danach wären die Vorarbeiten zur Alter-k " Lord Churchill hat offenbar Berständniß für di- großen ">'° iwieriake.ten der Laae. davon ,eua iein Bestreben. Vorlage ohne Cchw.erigke. -n fertig zu stellen wäre. Vohnitilgs vcrmitthllng. Di» in der S. Etage de« Hofgehcii»de« des der Stadtqemeind« gehörige» Grundstück» Lh»«a«gö'Oöbe» -kr. ß b-findliche. au« I Stahe, i- Ka»«»td», I Küehe und I Krlerabtheilaag destehevd« ASohaaag ,p »»» 1. April 4887 ab aaderwrit zu »era»i»the». Mieihgesuche werden aus dem Rathhaus«, l. Oberaeschoß, Zimmer Nr. 17. entgegengenommen, auch köime» rbend^/^, die vermtrthung-bedmgungen'eingesehen werde». Leipzig, den 9. Oktober 1888. I» 5878 Der Rath der Stadt Leipzig. Or. Tröndlin. Klumbieget. Lrlkdigl hat sich unsere Bekanntmachung vom 22. September 1888, den au- Eschwege gebürtigen Schlöffe, Eoarad Gredensteta betreffend, durch beffe» sre,willige Gestellung. Leipzig, am 12. Oktober 1888. Der -tath der Stadt Leipzig. (Araeraaaet.) VII. St5S. Ludwig-Woif. Feiler. Nichtamtlicher Thetl vie englische Politik. England- Wünsche sind, wie der gestern von u»; mit getheckle Artikel der .Morning Post' t->gt. sehr bescheiden. Der Kern drr au-wärtigeu Politik England- ist in den folgenden Worten de» Artikel» enthalten: ,Wa» Oeilerreich und England bedürfen, ist die moralische Unterstützung Deutsch land-, damit sie sich gemeinsam zur vertheidigung Enropa» gegen den russischen Vormarsch verbünden. Deutschland könnte durch vrrsicheruna einer wohlwollenden Neutralität, so lange Frankreich Friede» hält, «ne Defensiv - Allianz zwischen England und Oesterreich möglich machen, wtlche auch für Jtalieu und di« Türkei Anziehung hätte, während Deutschland ein reiche- Entgelt haben würde, indem da durch der Koketterie zwischen Frankreich «nd Rußland ein Ende gemacht wäre.' Wal soll man zu ci-ier so dilettantischen Behandlung der wichtigsten Frage sagen, vie gegenwärtig Europa bewegt? Wenn weiter nicht- nölhig wäre, als daß Deutschland gegen ein Echutzbüudniß England» und Oesterreich-Ungarn- zur Verhinderung de» ruistichrn Vormärsche» keine Einwendungen machte, um den Weltfrieden zu sichern, dann wäre die schwerste und ver- wickeltste Ausgabe, vor welche die au-wärligc Politik Deutsch land- jemal- gestellt gewesen ist, auf die allereinsachste Weise gelöst. England kann mit Oesterrrich-Ungarn jegliche« Bünv» niß zur Abwehr russischer Gewaltthat schliegen, welche« beiden The.len gut scheint, ohne baß Deulschianv dagegen Einspruch «rtzeben wird; also wa- England von Deutschland verlangt, ist bereit- gewährt, bevor noch der Wunsch ge äußert war, e- könnte sich höchsten- darum handeln waS England unter „wohlwollender" Neutralität versteht Die Neutralität hört in der Regel da aus. wo da- Wobl- wollen für den einen Theil beginnt. Die „Morning Post" sagt sehr richtig: „Deutschland kann seine Kraft nicht im Kampfe gegen Rußland verschwenden, gegen welches e« keine Lebkn-intereffen zu verlheidigen hat", aber die Schlußfolgerung diese» Satze« entgeht der „Morning Post" und diese lautet dahin, daß Deutschland eine Macht, mit welcher es >n Frieden leben will, nicht durch LiebeSbl cke reizen darf, welche es mit deren Feinden tauscht. Eogland und Rußland sieben sich au der Balkanhalbinsel feindlich gegenüber; was Vir Beiden mit» einander au»zumachen haben, geht Deutschland nicht- «n, ebenso wenig wie Deutschland gegen die Maßregeln Einspruä erhebe» wird und kann, welche Oesterreich-Ungarn »ur Sicherung seiner Interesse» aus ^cr Ballanhaibiujel für nütbig halt. Wenn dir „Morning Post" die Artikel der „Nortdeutschn« Allgemeinen Zeitung" mit Ausme,Isamkeit venolgt bat, so wir» sie darau» entnommen haben, daß Deutschland es al seine Ausgabe erkannt hat. Rußland in der bulgarischen An» gelegenheit »allständig freie Han» zu lassen. Bei Beurthei« lang dieser Haltung Deutschlands kommen Sympathien und Antipathie«, Neigung »ad Abneigung, Wehlwollra »der Uebel» wollen »ach der «neu oder andern Seite gar nicht i> Be» tracht, s«»d«ra dieser Entschluß ist da- Ergrbniß kalter Pols, Schwierigkeiten der Lage, davon zeugt sein Bestreben, ,-me Fahrt nach B rlin und Wien in da« peinlichste Inkognito i» "ü,' LLLL-.^. An- nach der Einbringen de» O» Eorrespönkink.n und Reporter mögen dem armen Lorv I"« > ' Leb« in Berlin, Dre-den, Prag, Wien sehr schwer gemacht I Mük. L habe«, aber so »eit geht die Aufmerksamkeit dieser Herren I " doch nicht: daß sie chn verhiudeR bab«, Wanten, irgend vaü wichtige Unterredung, di, er gesucht hat. auch wirklich w* l Werk zu setzen. Man bat Lord Churchill biSber immer slanz l^^.^v^ mit höchster Spannung W»w b-sonder« die Rücksichtslosigkeit zu», Vorwurf gemacht, durch I rolgegenseyen musjeu. welche er sich über die gemeinhin gezogenen Schranke» hin-1 * Die „Berliner Politischen Nachrichten" dringe» wegsetzte, also wird man ihm »ulrauei» bürsen, daß er de» I einen Rückblick aus die seit den letzten 80 Jahren in Preuße» Zw-ck seiner Reise aus da» Festland trotz der ihm nach-1 vollzogene Umwandlung de« Slaat-wesru». Da- osfieiöse stellenden Correspondenten und Reporter erreicht haben wird. I Blatt schreibt-. wenn auch da» „Berliner Tageblatt" bisher nicht- davon! Der 14. Oktober ist der 80. Jahrestag der Lappet« erfahren hat. l ichlacht von Jeu» und Auerstidt, ia welcher das aus de» England« Politik ist seit geraumer Zeit dem insularen I Fndericiamschen Lorbeeren tinqelchlasene Preiihe» von Napoleon Charakter de» Lande» angepaßt, sie such, durch moralischen! Euiflilß ohne die Stütze, nielche eiiie große und schlagsertige Armee gewährt, einen bestimmenden Echsluß aus die Gestaltung der europäischen Verhältnisse aufrecht zu erhalten, aber die englischen Staat-männer haben die Eriakrung gemacht, daß arichicke«, das die Berm aderung de- slaal-gebiet« um mehr al» die Hälste und rin« medrjahrige Periode der drückendsten st»emdherr» ichait selbst in den der Krone Preußens verbliebene. Lindern zur Folg« halte, lag neben anderen mehr iußerlichrn Momente», wie da» dnrch die dritte Üheilnng Polen-angesallrn« Uebermoß polnischer die« ein vergebliche- Beginnen ist. Wenn man die englische I LandeSiheile. um deren Willen der Uebergana zur allgemeinen Wehr- Politik in der bulgarische» Frag« nach dem von der „Morning I vst ait nnm-glich war, vor Allem darin, daß drr Beist, mit welchem Post" ausgestellten Programm beurlheilcn soll, bann steht siel Friedrich der «roß- und vor -hm bereit« Friedrich Wilhelm dr aus sehr schwachen Füßen, man darf aber annehmen, daß l^te, der Orgauiiatoe der prenßiiche, Armee und «tant». e.n tztaat-nurnn von den Eigenschast-n i'orb Church.U's ^ltung.^ daS^ ^^^"w^n -rsüM m- sich andere Ziele geneckt und pra llscher- Mittel zu ihre. Hj.wei« au, den letztg.dach.en Herrscher darthat, ist n.ttr Erreichnng zur Hand bat. E- >st gewiß ,,.r die künftigen I diesem Geiste nicht der genial. Zng der sridericianische, Staoi«. Geschicke Europa- von Wi lligkeit, daß eine Macht von der I leitung gemeint, verm-ge drffe» Preußen ans eine nagewShaliche Bedeutung E»alandS da» Bestreben zeigt, wieder tbätiq an I yüh« oer Leistung-sähigkeit ans der Macht stieg, ans welche indessen der politischen Eiitwickelung unseres Ertlbeile« mitzuarbeite». I aus die Dauer niemal» zu rechnen ist, sondern jener Seist aas» statt sich in selbstsüchtiger Vereinsamung und blöder Untbätig-1 ovs-rndfter Pslich»«»«. welcher die volle «rast aller Glieder de» keit davon fern zu ballen. England süblt Vie Schäden, welche seine tböriLte Politik zur Folge haben mußte, sehr lebhaft, de-hatb ist die Erwartung gerechtfertigt, daß der Umschwung, welcher sich vorbereitet, auch mit ter zweckent sprechenden Thatkrast in» Werk gesetzt werten wird. * Staates bis zur äußersten Anspannung in den Dienst des Gemein wesens stellte. Dieses mit spartanischer Strenge in eln-m Zeitalter ichiimmstrr Frivolität dnrchgesährte System äußerster Pstichleriülluag m Dienste des Vaterlandes, bei welchem die Herrscher mit leuchien- dcm Beispiel voranginqen. halte das kleine Preußen zu einer Macht ersten Ranges, zu dem Eckstein der nationalen Wiedererweckung uiiiere- deutschen Volkes gemacht. Aber nach dem Dode de- großen Friedrich war diele streugcAussaslung von dem Staate and den Pflichten der Bürger gegen denselben einem bequemen und popu ärea Sehenlaffen gewichen. Leipzig, 15. Oktober 1886. * Alle Nachrichten über da» Befinden de- Kaiser-I Insbesondere wurden die hohen «nsorderiinqen. welche Friedrich der laute, günstig. In etwa zehn Tagen wird der Kaiser nach ! «k°be namentlich im Interesse der »rieg«tuchtig«eit an die Siener- Berlin zurückkehren I krau leine» Volk,« stellte, mebr und mehr rrmäßigt und in Folge de- vorigen Monat» die ReichS-Ochlilcommission m I Aus dieser schiesen Ebene war man >606 glückl ch soweit Altenburg versammelt gewesen, lieber die Gegenstände I paß nicht nur alle jene Lehren, welche die Kriege der der tt .atbung ist nicht« bekannt geworden, und sind darüber I sranzöstschen Republ k und Napoleon'« in so reichem Mnße gegeben dir irrthümlichsten Vorstellungen verbreitet. Die Beralhungen I batten, unbenutzt blieben, sondern da- Heer an Zahl, 2Iu-bitt>u»g sind durchau» vertraulicher Natur, und ist e«, seit ihrem I und A»»rüstuug die erheblichsten Rückschritte auswieS. Nickt allein Beginn im Jahre k8»7. niemals vorgekommen, daß Berichte I war das aanze Heere-ivstem veraltet, sondern anck vielfach überaus darüber in vie Oefsentlichkeit gelangten. Vorsitzender per l "'"^Elhrl'ind zwar wesenil,ch. weil e« an den ersorder- Commission ist gegenwärtig der Geh. Oberreg.erung-ratb >'»"> M"'"° So betrug, während Ora°n„n„on und r°kl.k ^ eu.i. .u lder Borau-ietzuag einer lang,ahr,gen Dienstzeit und dem- i^' ^ 1^'"' uu- i-sackien gebört Geh. Ratb lvollendeten Schulung der Truppen beruhte, die 1^. Vogel aus Dre-den der Commission an, welch« I sax,,,»,, Dienstzeit der b-i Jena ge'chlogenen Armee kaum 20 Monate, iiberbaupt nur seck» Mitglieder zäblt. Di« Commission I Preußen Hot die Kraft gehabt, das verrottele Slaaiswcie» im ist ursprünglich au- freien Delegirten-Eouserenzr» deutscher I >»teifte der großen Herrscher des »origen Iah. Hunderls unter d-m Schuldeamten hervorgegangen. Nach der Gründung I Drucke schwerer Fremdherrlchast zu regeiierirea und in den Be de» Norddeutschen Bunde» kam es daraus an, auch in I irriuaqslrieqen den Läwenantheil an dem Sturze der Nnpoleoniicken Bezug aus das Schulwesen dem Anspruch aus gleiche Rechte I ^"""derrickas, zu aewinnen. Allein die finanziellen Folge», welche im Bundesgebiet die Grundlage gleicher Pflichten zu geben "" ich, Anssougnng von und L-nd durch d,e S.eger «at.ao?.!° ob»e"im Uet"r.g7n"di^^'k ^"nstattn! gleich« U„L'.'e°r Lttr üb.rwnL7^w»rL'' SwaL' n.7L°-" d,e Frelbett ihrer OrgamsatlSli I Mtrlhj^asi trvge» Jahrzehnte noch den Stempel der Verarmung, und zu beschranke», diejenige Ued«reinii,minuag der Bll» Irrst vro folgenden Generationen war e- mSglich, siw wirihchoillich sung-riele aus den betreffenden Eiaffenitusen hrrbrizusührr», I wieder emvorznnrbeite». An diese geichichtlichen Vorgänge sich zu welche für den gleichen Werth der Zeugnisse »m I erttiaern, ist der gegenwärtige Moment, in welchem die Neuord« öjsentlichrn Leben vorausgesetzt werden mußte. Diel"u»ä »nirrr« Heerwesen« noch Ablans de« Seplennat« vor «eratbnngen drr Deiegirten-Cvnserenz im Jahr« »867. welche!^* Thür steht, de,ander« geeignet. die Berechtigungen, die Reise für höhere Studien, die Qual,-1 * In der ultramontanen Partei herrscht, so weit fication der tedrer rc. betrafen,'»ahmen erwünschten verlaus, I man sich aus ihrer Presse ei» llribeil bilden kan», wieder und der Bunde-rath beschloß im Deeember 1888 die Ein-1 mehr al« je die demokratisch-oppositionelle Rich» setzung erner .Schul-Eommiision'. Die Pflichten und Befug» Itung. Bei den wichtigsten im Vordergrund stehenden Fragen, mss« dieser Eomm ssion waren und sind zwiefacher Art. I der Militair-, der Sleuerfrage. der aii»ivärUgen Politik u A., Sie bat dem Reichskanzler lech-,sch» Gutachten iib-r ^ie I geben rie sesnit'sche .Gernianra' and kie demagogische nngehenden neuen Anträge aus Berechtigungen zu erstntten; I .Freisinnige Zeitung' einträchtig Hand in Hand und außerdem ist >hr ein Inspektion-recht innerbalb de» Reich»-1 drucken sich spalteutanq gegenseitig ihre AuSiUhrunge» mit der grdiet» zugestanden, sowohl »m eu> begründete- Urtheil über I Erklärung vollster Zustimmung ab. Sie könnten sich dt« Zulässigkeit solcher Anträge zu gewinnen, al» auch dafür zu sorgen, daß die mit Berechtigungen versehenen Anstalten Berechtigungen »on dem wisieaschastlichen Standpunkt, welcder die Voraus setzung der Anerkennung bildet, „cht wieder herebsinke. Re» nächsten» verschmelze». Wozu Alle« doppelt drucken? Wenn e« i» Cenlrum rinsn verhällnißmäßig rrgirrung-sreundlichea und konservativen Flügel giebl, so ist er jedensall« ia der Press« vollständig »„»erdrückt, und ob er im Parlament wogen
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