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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.05.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188705083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-05
- Tag1887-05-08
- Monat1887-05
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.05.1887
- Autor
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Erscheint täglich früh 6»/, Uhr. Liß-iti-» im- Lr»Mi«a J»haa,e«gaff« 8. SPrrchß»»trn der Hrdartio«: vormittag« 10—18 Uhr. Nachmittag« b—6 Uhr. „,«»»« «er für »tr ««chftf»lge»Ve Hummer »«stimmte, Jusernte «n S-chrot««e» -t- S Uhr RachmUlaa», a,L«u»- nn» K«ftta,r»früh dt«'/,» «dr. Zn de« Filialen für 3ns.-Annahme-, vtt* Nlemm. ^UmvtrMUftrab« 1. Kathartrrnßr. 23 pari. a. «öaig«platz 7» «er bi« V.S Uhr. riMger TagMillt Anzeiger. Organ für Politik, LocalMichtr, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage LV,7A0. Zibomirmenlspreio viertelt. 4V, Md incl. Brinaerloh» b Ml., durch die Post bezogen 6 Mi. Jede einzelne Nummer SO Ps Belcgcremplar 10 Ps. Gebühre« für Extrabeilagen (in Tageblatt-Format gefalzt) ahne Poftbelörbeinng 60 Mt. mit Poftbefürdernng 70 Mt. Inserate ügefpatteue Petitzeile 30 Pf. Gr-Here Schriften lant unf. PreiSverzeichnin. Tabellarifchern. Ziffernsatz nach höherm Tarif. Lkklamkn unter dem Nedaction-strich di« 4aespalt. Zeile SO Pf ., vor den Familiennachrichten die «gespaltene Zeile 40 Pf. Inserate sind stet« an die Erprditt«« zu lenden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praooumerim'io oder durch Post- Nachnahme. .1? 128. Sonntag den 8. Mai 1887. 81. Jahrgang. Amtlicher Theil. iikSeMche Sitzm- der 51t«ver-rd«rlen Mit««»»», dr» LI. «tat »»»7. «br»d« «»/, Uhr, 1» Gmmlr de» I. «Lrgerseßmte. TngeSordnnag: I. Bericht de» Ba«au«schufle» über Anstrich der 8 Faradn» der Georgenhalle. II. Bericht de« Bau» und Oekonomieau-schuffe« über Nach- verwilliguna wegeu Errichtung von öffentlichen Aborten am Westplatz«, au Lurgenstein'« Garten und am neuen Theater. III. Bericht de« Vau», Oetonomie- und Finanzan-schuffe« über: ». Austausch von je 85 qm Areal de« Lagerbose« und de« Thüringer Bahnhose«' d. Verkauf de» Bau platz«» X an der MoscheleSstraße; e. verkauf de« Platze« Nr. 18 de« Baublock» I de« ParrellirungS- plane« für da« Areal de« ehemaligen Kohlenvahnhose«. IV Bericht de« Bau», Oetonomie- und verfaffungSau«- schuffe« über Parcellirung«plan und Bauvorschriften für da« BremS'sch« Grundstück an der Zeitzer und Sidonieustraße. V. Bericht de« Oekonomie» und FinanzauSschuffr« über Erbauung eine« neuen Forsthaufe« für da« Burgauer Forstrevier. VI. Bericht de« Schulau«schuffe« über Vermehrung der Lehrkräfte an der Realschule. Vll. Bericht de« BerfaffungSau-schuffe« über Verwendung der Zinsen von dem in Besitz der Stadt Übergegangenen vermögen der ausgelösten Tuchbändler-Jnnung. VIH. Bericht über die Vorlage, betr. Abänderung de« Stadt« gemeindcbezirke» durch Einflurung von 4.8 Ar Areal der Flur Mockau. Peklinntmlichimg. Nach dem Finanzgesetze vom 27. März 1888, in Ver bindung mit tz. 5 der zum Einkommensteuergesetze vom 2.Juli>878 gehörigenA»«sUbrungSverordnung vom ll.October desfclben Jahre«, ist die Staatsetnkommensteuer tm lanfende« Jahre «it dem Nor««lsteuersatze zu erbebe«. Der erste Termin ist am 30. A»rii d. I. mit der Hälft« de» Normalsteuersatze« fällig Die hier Steuerpflichtigen werden daher ausgesordert, ibr« Sleuerbeträge ungesäumt und spätesten- htnne« drei Wochen, von dem Termine ab gerechnet, an unsere Stadl- Sleuereinnahme, Stadthaus, Obstmarkt Nr. S, bei Vermeidung der nach Ablauf dieser Frist gegen die Säumigen eintretenden gesetzlichen Maßnahmen abzuführen. Denjenigen Steuerpflichtigen, denen ei» Steuerzettci nicht hat behaadigt werden können, bleibt eS nach der im 2. Abs. vou tz. 48 de« Einkommensteuergesetze« vom 2. Juli 1878 enlbaltenen Bestimmung überlassen, sich wegen Mitthcilnng deS GinschatzungSergebnisseS an die Ttadt-Tteuereinnahine zn wenden. Hierbei wird »och ganz besonder« aus tz. 49 de» eben an» gezogenen Gesetze» bingewiesen, wonach Reklamationen gegen die diesjährige Veranlagung zur Staats, einkonimenstcuer bei Vermeidung der Aus schließung binnen 3 Wochen, von Behändigung deS LteuerzettelS ab gerechnet, bei -er König lichen Bezirk--Steueretunahme hier schriftlich einzubriugeu stud, diese Frist aber sür diejenigen, denen ein Stenerzettei nicht hat behändtgt werden können, von der im 3. Abs. von tz. 4« de- mehr erwähnte« Gesetzes vorgeschriebenen öffentlichen Aufforderung, mithin für da- laufende Jahr vom Tage dieser Bekanntmachung ab zu be rechnen ist. Leipzig, den SO. April 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. Ör. Georgi. Koch. Leklmiilmachung. Unter Bezugnahme auf unsere Bekanntmachung vom 3. Juli 1884 bringen wir hiermit anderweit zur allgemeinen Kenntniß, daß dem von nn» mit Auftrag versehenen und lezitimirlen vermessung-personale da- Betreten der Grund- Vücke znm Zwecke der Vermessung der hiesigen Stadlflur und deren Umgebung unweigerlich zu gestalten ist, dem genannten Personale uuch aus verlangen die Flur- und Privatgrenzen nachzuweisen sind, sowie endlich jede sonst etwa nvlbige AuS- kunst darüber zu ertheilen ist. Die eigenmächtige Wegnahme oder Verletzung der an« gestccklcn Signale, Absteckpsähle «. s. w. wird hiermit bei Strafe verboten. Leipzig, den 7. April 1887. Der Rath der Stadt Lei 1b. 1078. Dr. Georgi. Krumbiegel. Vekannlmachlmg. Wegen der gegenwärtig in der Schloßgaffe stailsiudendea Diuarbeitcn wird dieselbe von jetzt ab bi- zum I». d. M sür schwere- -Uhrwerk «»sperrt. Leipzig, am 8. Mai 1887. IX 3106 Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Hennig ValdgrSsttei-Verpachtuns. Montag den 18 Mai d I. sollen im Forstreviere vnrgan- die diesjährigen GraSantzungea unter den im Termin noch näher bekannt zu machende» Bedingungen und argen sofortige Baarzahluag der Pachtsumme nach de« Zuschläge parcellenweise meistbietend verpachtet werden. Ansammenknaftr 1) vormittag« - Ubr am Rosen- thaliicge an der Elster und 2) >/,11 Uhr an der Leutzsch» Dabrener Brücke. Leipzig a« S. Mai 1887. De- Rath- -orstdepntatto». Velumilmihailr. Unter Htuwri- auf dir Vorschriften de- Reichs» Jmpfgesetze» vom 8. April 1874 «nd nach Matz» gäbe der hierzu erlassenen königlich sächsische» Au-führungS-Verordnung vom 2«. März 1878 machen wir hierdurch -olgende- bekannt: 1) Die Slavt Leipzig bildet einen selbstständigen Impf- bezirk, sür welchen der Stavtwundarzt Herr Du Wilhelm Conrad Blaß, KöutgSstratze 8, II al« Jinpsarzt und Herr II»-. IN««1. Schellenberg, Bahn» hofstratze 18. als besten Assistent verpflichtet sind. 2) Da- Jmpflocal befindet sich in der Central» Halle — Kaisers««»! — (Ctaaaaa Leutralstr. 2). 3) Daselbst finden die öffentlichen Impfungen von hier aufhältlichen Kindern in der Zeit vom II. Mat bt- cinschließlich 13. Juki und vom 17. Angnst hi- etnschließlich 28. September diese-Jahre-, und zwar bi« aus Weiteres an jedem Mittwoch von '/,S bi« 5 Uhr Nachmittag», unentgeltlich statt. Daselbst sind auch die Impflinge an dem bei der Impfung näher zu bestimmenden Tage zur Revision vorzustellen. 4) Im Laufe diese- Jahre- sind der Impfung zu unterziehen: I. diejenigen Kinder, ». welche im Iabre 1886 geboren worden, d. welche in den Jahren 1874 bi« 188S geboren sind und bi» zum Jahre 1886 der Jmpspflicht noch nicht voll ständig genügt haben (erfolgt»« geimpft oder wegen Krankheit nicht geimpft): N. diejenigen Zöglinge öffentlicher Lebraustalteu und Privat- schulen, o. welche im Jahre 1875 geboren sind, d. welche in den Jahren 1863 bis t874 geboren sind und bis znm Jahre 1886 der Jmpspflicht noch nicht vollständig genügt haben (ersolglo» wiedergeimpft oder wegen Krankbeit nicht wiedergeimpft). 5) Alle hiesigen Einwohner sind bereehttgt, ihre, wie 4 unter lu und I, bemerkt, impfpfliehtiaen Kinder dort (Kaisersaal der Centralhalle) unrntgeltlieh impfen zu lasten. 6) Für jedes Kind, welches zur Impfung gebracht wird, ist gleichzeitig ein Zettel zu übergeben, aus welchem Name, Geburtsjahr und GebarlStag KindeS, sowie Name, Stand und Wohnunq drS Vater-, Pflege vater- oder Vormunde-, beziehentlich der Mutter oder Pflegemutter deutlich verzeichnet ist. 7) Die Eltern der im lausenden Jahre imdspflichtigen Kinder werden daher hierdurch unter auSbrückiichcr Verwar nung vor den im tz. >4 Ads. 2 de« Jmpfgesetze? angedrohten, bi- zu 80 in Geld oder 3 Tagen Haft ansteigenden Strafen ausgesordert, mit ihren Kindern >n den anberannite» Impf- beziedenllich NcvisionSterminen bebus« der Impfung und ihrer Controle zu erscheinen oder die Befreiung von der Jmpspflicht durch ärztliche Zeugnisse hier nacbzuweisen. 8) Wegen Anberaumung der Imps» und RevisionSlermine zur Wiederimpfung, beziehentlich Controle der oben unter II» und d gedachten impfpflichtigen Zöglinge wird an die Schulvorsteher besondere Weisung ergehe». 9) Diejenigen Eltern, Pflegeellern und Vormünder aber, welche ihre im Jahre 1887 impspflichtigen Kinder und Pflege, befohlenen, wie ihnen srcigestellt ist. durch Privatärzte der Impfung unlerzieben laste» wollen, werben hierdurch ausgefordert/ bis längsten- zum 3V. September 1887 die erforderlichen Impfungen anssübre» zu lasten, sowie die vor- geschriebeneii Bescheinigungen darüber, daß bie Impfung be ziehentlich Wiederimpsung ersolgt oder auS einem gesetzliche» Grunde unterblieben ist. in der Impsrrpedttion im Stadthaus«, Obstmarkt 3, II. Stock, Zimmer Nr. IIS, vcrzulegeii, widrigenfalls sie nach erfolgloser amtlicher Aufforderung zur Nachholung deS JmvfcnlasicnS bi- Schluß des Jahre« Geldstrafe btS zu SO Mark »der Haft bi- zu 3 Tagen ru gewärtigen haben würden. 10) Aus Familien und Häusern, in denen an« steckende Krankheiten, wie Masern, Keu«1»h»ften, DiphthrritiS, Lebarlaei», Rose «. f. w. bestehen, darf ein impfpstichtigeS Kind in keinem Falle ln da- Jmpflocal gebracht werden. Leipzig, am 25. April 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. VIII b 493. 0r. Georgi. Fröhlich. VtlrllllUtlUliäiung, die AuSloosung Leipziger Ltadtschuldscheine betr. Die AuSloosung von 15.000 Capital der Anleihe vom l. Juli 1850; von >8,600 Capital der Anleibe vom 1. Juli l85V; von 37,800 -6 Capital der Anleihe vom 9. April 1884; von 11,700 Capital der Anleihe vom 2. Januar 1865 (Thealeranlcihe) und von 34,600 Capital der Anleihe vom 4. September 1876 soll de» 24. dieses Monat-, Vormittags um 10 Uhr, im Stabthause, Obstmarkt Nr. 3, Zimmer Nr. IN. öffentlich erfolgen. Leipzig, am 6. Mai 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Schnlze. oeffentliche Atzung der Handelskammer rlen«ta,. de« 1». «at 1887. Na»«Ma«» « «tzr tu deren Lttz»»,«sa1r. Rene Biese. 1 ro>««»ed»»,g 1) Neglyrind«. ^ ^ S) ««ich» dr« Finanz-»»«schasse« über die «e««»>, sür 188-. 8) Berich!« de« tzaadel-geletzgebua««- »ad Jahre-berichts-Au-schusie- kbrr » elne veränderte Einrichtung de- Jahresberichte«; d. die Zulchrlst der Handelskammer zu Gaffel, die Gericht«» saften «nd An»alt«gedübren betr.; o. die Eingabe de« «erem« „Lreditresorm", die Vezetchuung der Firmen «. s w- betr.; ck. eine Vereinbarung Hamburger Firmen in Bezug aus den ftaffeehandel; «. einen tzan»«l«grdranch t« Sdirttus- «nd im »nsrlll-Geschalt; k. einen Handel«,«»rau» t« Buchhandel. «1 «ertidie de« Verkehr«. «»«schnsse» über ». die Eingabe der ll. «bibeilung dr, BSisen-vo,stände«, die Tartstran, von Weizentlete betr.; d. die Zuschrift der Handelskammer zu Wiesbaden, die Ermäßigung der Ferns»rrchgtbührcn betr.; die Einladung zur Generalversammlung des tiriitral-verrin- für Hebung »er Flntz- NN» Ganalschifffahrt. Hieraus nichl-öffcnlliche Sitzung. Bekanntmachung. Im Monat Avril gingen bei dem Armenamte ein: >0 Geschenk in Sachen 8t. '/. H. im Hotel H. ll - — - Sühne i. S. B. K. /. C. B. I ^d«r» pnr» w . - . . . . C. E. G. /. W. S. / 4 « — » überwiesene Forderung de« Herrn Anton Och« an O. B. 14 » — » Ergebn'ß einer Sammlung zur Hochzeit de« Herrn Sch. in der Centralballe. 10 « 55 » Strafgelder von dem Fabrikpersonale der Firma Pörsch <L Sauer. 1 « — Geschenk von AK. an Stelle der Illumination zur Kaiser-Geburt-lagSseicr. 5 , — , Sühne in Sachen V- '/- Z- j durch Herrn 8 » — » - » » M. /. W. > FrievenSrichter 1 — » » » »^ L. /. P. I Jauck «so., 6V 55 ^ Summa, worüber dankend quittirt Leipzig, den 3. Mai 1887. Der Nakk, der Stadt Leipzig. (Ar«e«an»t.) Luvwig-Wols. Seidel. Ziehkinder betreffend! Ireitag, den 18. Mai 1887, Nachmittag- von 2 Uhr an tm Kaisersaale der Centralhalle. Die Vorstellung erstreckt sich aus alle, bei fremden — nicht verwandten — Personen in der Stadt Leipzig gegen ein festgesetzte« Ziehgeld untergebrachten noch nicht schul pflichtigen Kinder, und werden die Ziehmütter, welche aus erfordern Au-kunst Uber Namen, Stand, Geburtsort, Alter und sonstige Familienverhältnisie der außerehelichen Ellern de« betreffenden Kinde« zu geben in der Lage sein müssen, hier durch ausgesordert. me Kinder gedachter Art am obengenannten Tage zu der auf der zugesandten Karte bemerkten Zeit im bezeichneten Locale dem Herrn Ziehkinverarzte unter Vorzeigung de- Zieh- beziehentlich Con- trolbucheS vorzustellen. Unentschuldigt« Derabfänmnng der Vorstellung deS Kinde- verwirkt die Berechtigung znm Halten von Ziehkindern. Leipzig, am 6. Mai 1887. Der Nath der Stadt Leipzig. (Armenamt.) r. Luvwig-Wols. Wcndt erltdlgl hat sich die am 29. October >886 ersoffene und am 17. Fe bruar 1887 erneuerte Aufforderung deS Schriftsetzer« Crnst Otto durch dessen Gestellung. Leipzig, den 4. Mai 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. (Armenamt.) X. k. VI/1409. Ludwig-Wolf. Dolge. Gesucht wird der am 6. Januar 1842 in Mischütz bei Döbeln ge borene Maurer Johann Leberecht Jentzsch, welcher zur Fürsorge sür seine der öttcnllichen Unterstützung anbei»! gefallene Familie anzuhalten ist. Leipzig, am 5. Mai l887. Der Rath der Stadt Leipzig. (Armenamt.) ä. k. I/t 145. Ludwig-Wolf. Werner. Bei dem unleneiä'neten Polizeiamte wurde Mitte März d. I. ein Geldtäschchen mit 4» ^l SO >4 und Mitte vor. Mon. ein Betrag von 40 50 -tz al- ans einem hiesigen Bahnhöfe bez. ia einem Restaurant hier gefunden, gemeldet. Die bisher »»bekannt gebliebenen Eigenthümer werden hierdurch ausgefordert, sich, gehörig legiilniirt, zur Empsangnahme der Objecte rechtzeitig zu melden, andernsgllS darüber deu Rechten gemäß ver sügt werden wird. Leipzig, am 4. Mai 1887. Loa Pulizei-Amt der Ltadt Lettzzi,. Rr. 1119. I». «re,schneide». M. Im Besitze zweier hier In Hast befindlicher Personen sind ver schiedene. während der jetzigen Messe gestohlene Gegenstände, u. A 8 Stück Iitisselle lind 15 Paar schwarze Älaeähandschuhe. deren Eigenthümer nicht zu ermitteln gewesen find, vorgesunden worden. Die Felle solle» an- einem Meschäsl-locale m einem Hoie de- Brühl- ober der Varsstraße herrühren, die Handschuhe dagegen au einem großen mit Meßbudcn besetzten Platze, jedenfalls dem Augustus platze, einem Herumträger gestohlen worden sein. Die betr. Eigentbllmer wollen sich bebus« Recoqnitiou der Sachen nngrsäittut au hiesiger Bureaustelle, Horkortstraße 11. I., melden Leipzig, den 7. Mai 1887. Der flönt,liche Ltaat«an»alt: Martini. N Bekanntmachung: besucht wird der am 28. December 1852 zu Neideuborg geborene Tischler- geselle Wilhelm Jabaiin Julius Iah», welcher seine Familie hier in hilsloser Lage zurückqelaffen hol. All« Bolize-oegane werden gebeten, beim Betreffen desselben den- selbe» nach hier zu weisen. Bolkmar-dors-Le-pzig. am 6. Moi 1887. Der Gemeindeverftand. Lehman». Bogel. Zitgelri- und Kalkbrennerei-Verkauf. Die dem Vorschuß-Verein, eingetragene Aenossenschaf», in Wiehe gebürtge, vier belegene, noch gut erhaltene Ziegelei und Kalkbrennerei soll mit iämmtlichea Nebengebäuden, lAarien und etwa 7 Morgen Feld und Holz unter günstig»» Bedingungen verlaus« werden. E« ist hierzu Termin Gonnahend, den 21. diese« Nachmittag» 2 Nhr im Gasthose znm dentschen Kaiser tiierselbst anberavmt worden and wird hierzu eingcladen. Bibra, am 5. Mai 1887. Gieenh, Bürgermeister. Nichtamtlicher Theil. Äus dem Reichstage. Die Reich-IagSsitzung vom 6. Mai war die Probe aus da« politische Rechenexempel, welche» zur Auslösung und Neuwahl de« Reichstage« geführt hat. Die Lage im Innern de« Reiche« hat sich so vollständig verändert, baß sie kaum noch wieberzurrkennen ist. Der Eugen Richter von heule ist ein ganz anderer als der vom lb. Januar. Damals lellte er dem BuudeSratb noch Bedingungen wegen der SeptennatSvorlage; dem Seplennat wurde nach getroffener Verabredung mit Windtborst da« Triennat al« äußerste« Zugeständniß gegenübergestellt, und am 6. Mai — bewilligte Herr Richter 45'/, Millionen zur Steigerung der OperationS- und Schiagsertigkeil deS Heere». 29>/, Millionen für Er gänzung und Verstärkung der Festungen und 24'/, Millionen ür Bauten in Folge der Heere-verstärlung, nur die sür Vervollständigung deS deutschen Eisenbahnnetze« im Interesse der LandeSverlheidigung geforderten 36 Millionen lehnte er ab, weil er der Ansicht ist, daß diese Eilenbahnen aus Kosten der Einzelstaaten gebaut werdend,müssen. Woher kommt dieser plötzliche BewilligungSeiser? Ist die Opposition de« Herrn Richter verstummt? Fühlt er, daß e« ihm an Hinter männern fehlt? Herr Richter beruft sich sür seine Bewilli gungen darauf, daß seine Partei die Forderungen sür Zwecke, wie sie hier in Frage stehen, stet« bewilligt havr. Da« ist in diesem Umsange doch nicht richtig, denn wo« auch di« Fortschritt«» Partei und später die freisinnige Partei sür militatrisch« Zwecke bewilligt hat, sie hat e« niemals al« Ganzes, ondern immer unter namhaften Abstrichen im Einzelnen g»- währt. Noch ain 25. April, al« der NachtragSrtat vo» KnegSminister v. Bronsart dem Reichstag« vorgelegt ward«, war von der Neigung Richter'« zum Bewilligen der gestellte» Forderungen nicht» zu verspüren, er gab vielmehr aur fei»«» Unmulh darüber Ausdruck, daß von diesen Forderung« tiS» her nicht da« Geringste verlautet wäre, uud «einte, daß, wenn e« geschehen, die Wahle« vielleicht doch eia andere« Ergebnis gehabt hätten. Allerdings ist dadurch der freisinnigen Partei ein sehr erwünschte« Agitations- Mittel gegen die mit deu verbündeten Regierungen gehenden Parteien entzogen worden, aber e« ist jedenfalls richtig, daß man dem Feind« nicht ohne Noth Waffen i« di« Hände liefert. Daß die geforderten Summen nvthia kind, hat der Abgeordnete Richter dadurch, daß er sie bewilligte, selbst zugestand-n, also war e« gut und wünschen »Werth, daß die Bewilligung in einer Form geschah, welch« un« nicht dem Anstande gegenüber in Verlegenheit brachte, wir da» bei der Behandlung der SeplennatSvorlage geschehen ist. Herr Richter hat einqesehrn, daß ihm sein« Opposition in diesem Fall« nicht« hilft und daß sie ihm aur iu Ver öffentliche» Metmmg geschadet hätte, deshalb hat er daraus verzichtet. Bei der Septennal-vorlaae wurden etwa 48 Milli«««» Mark verlangt, zur Hälfte al« dauernde, zur andern Hälft« al» einmalige Ausgaben; der NachtragSrtat umfaßt For derungen in Höhe von 176 Millionen Mark, darunter dauernde Ausgaben 19'/, Millionen. Und nun vergleich« man die Schwierigkeiten, welche wegen de« Seplennat« zu bekämpfen waren, mit der Glätte und Leichtigkeit, mit welcher der NachtragSrtat bewilligt worden ist. vom 3. December bi« znm t5>. Januar wurde im Plenum und io der Eom« Mission de« Reichstage? beralben, um den Beschluß zu soffen» baß anstatt der siebenjährigen Bewilligung nur die dreijährige zugestanden werden könne, und der Nachtrag-etat ist io der Zeit vom 25. April bis zum 6. Mai in zwei Lesungen nach den Anträgen der verbündeten Negierungen mit großer Mehr heit angenommen worben. Daß e« so gekommen, liegt nicht an der größeren Neigung der früheren Opposition, de» verbündeten Regierungen ent» gegenzukommrn, sondern lediglich an der gänzlich veränderten Stellung der Parteien, welche durch die Neuwahlen in erster Linie und durch den Friedensschluß mit dem päpstlichen Stuhl in zweiter Linie eingetrelcn ist. Bon höchster Wichtigkeit für die fernere gedeihliche Entwickelung deS deutschen Reiche» war es, baß der Bann gebrochen wurde, unter welchem da» Reich durch den Bund der Freisinnigen mit dem Centrum und den Jnlransigenlen geballen wurde; e« mußte eine Mehrheit ge schaffen iverden obnc jedes Zugeständnis an die Oppositions parteien. Diese bochwichlige Errungenschaft hat da« Wahlcrgeb- niß vom 2l. Februar gebracht und erst dadurch ist ver FriedenS- schluß mit der Curie und mittelbar mit der CentrumSpartei so wirksam geworden, wie geschehen. Windtborst hat gezeigt, daß er seine Zwecke auch unter Widersetzung gegen den päpst lichen Willen zu erreichen weiß, und e« ist sehr zweisclhast. ob er trotz des Zustandekommen« der kirchenpolitiichcn Vor lage aus ferneren Widerstand verzichtet hätte, wenn nicht die Wahlen von! 21. Februar eine Mebrbeit ohne das Centruni gebracht halten. Ter Abstand zwischen der Abstimmung vorn 25. April und vom 15. Januar ist so groß, daß nur eine ganz radicale Veränderung der Lage ein für die verbündeten Rcgi rungen so günstige? Ergrbinß herbeizusnhreii im Stande war. AnS einer anmaßenden lärmenden OppositionSpalrei ist eine Anzahl ruhig prüfender Abgeordneter geworden, welche sich nur dann bescheidene Einwendungen erlauben, wenn eine enlsernlc Aussicht vorhanden ist. damit durchzudringen oder mit Rücksicht aus einen nochmalige» Scenenwecbsrl bei Neu wahlen. In diese Kategorie gekört der Widerspruch deS Ab geordneten Richter gegen die Vervollständigung de« deutschen Eisenbahnnetzes ,»> Interesse der LanveSvertheidigung. Sehr beachtenswerth erscheint auch da« endliche Schweige» der Opposition-Presse über blinden Krieg-lärm lediglich zu Wablzwecken. Noch vor kurzer Zeit gefielen sich gewisse veiilschsreisinnigr Blätter darin, tagtäglich ans die angebliche Thatsacbe z» verweisen, daß nach Beendigung der RcichStag«- wablen vlt* lich die Lage friedlich geworden sei. Sie haben sich inzwischen von der Unhallbarkeit dieser Behauptung über zeugt, denn die Kriegsgefahr ist auch beut« noch nicht beseitigt, wie die Ereignisse der letzten Tage überzeugend bewiesen haben. Die vertraulichen Mittdeiinngen, welche einzelnen Vertrauensmännern in der Comnnlsion zur Beratbung de« NachiragSelal» gemacht worden, sind der Art. daß sie unbe dingte Geheimhaltung nvthig machen. Der Referent v. Hurn« tbeilte dem Hause mit, daß die Commission einstimmig der Ansicht war, in eine Erörterung im Einzelnen nicht einmal i» der Eoinmission. geschweige denn im Plenum de« Reichs tage« «„treten zu sonnen. Man kann sich daran» eine Vor stellung machen, welcher Art dir vertraulichen Mittheilungen
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