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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.05.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188705102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870510
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-05
- Tag1887-05-10
- Monat1887-05
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.05.1887
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Erste Beilage rum Leimiger Tageblatt und Anzeiger. 1Z0. DienStng den 10. Mai 1887. 81. Jahrganz. Social-emokratische Wahlproteste. * Leipzig, S. Mai. E- ist eine bekannte Thatsache, daß. wenn dr« Socialdemvkraiea bei den Reichstag«wahlen unterlegen stud, wa- ja bei den letzten Wahlen von den Ordnung-Parteien ihnen im Königreich Sachsen so gründlich besorgt wurde, sie dann über allerhand grobe Wahlbeeinklusiung schreien, obgleich in solchen Dingen Niemand «ehr Erfahrung und Praxi- besitzt al» die Socialisten selbst, wovon viele Arbeiter, welche von den Wahlmachern dieser Partei in svrm- licher Weise terrorisirl werden, ein Lied zu singen wissen. Auch gegen die Giltigkeit mehrerer sächsischen Wahlen ist. «>e da- gar nicht ander« zu erwarten stand, beim Reichstag der übliche fccialdemokratische Wahlprotest ein« gelaufen, und über einen derselbe» wurde, wie schon kurz gemeldet, in der Sitzung am 5. Mai verhandelt. Gegen die Giltigkeit der Wahl de« natioualliberalen Fabrik- und Ritter gutsbesitzer- Hvsfmann im 2. sächs. Wahlkreis (Löbau) war protestirt worden, der Reichstag wie« jedoch den Protest zurück und erklärte die Wahl al« giltig. An der deshalb entstandenen Debatte haben sich mehrere sächsische Abgeordnete in hervorragender Weise betheiligt und thrilea wir darüber nach dcui amtlichen stenographische» Bericht noch Folgende« mit. Zunächst erwiderte der Vertreter de« Leipziger Land- kreise«, Herr vr. Götz, dem socialdcmokratischen Adg. Singer Folgende«: Meine Herren, wen» die WahlprüsungScomauifia» es nicht k«r »»thig gesunde» hat, de« vorliegende» Protest ernst tu »edine». »nd wenn. wie ich hoffe, der Reichstag später in der Loge sein »ftd. sich aus drnselbe« Etandpnuct z» stellen, lo liegt da« wohl haupt sächlich daran, daß die Art «nd Weise, wie diese Proteste zu Staude gebracht werden, und der ganze Charakter der Proteste selbst in keiner Vene im Allgemeinen al« beachtlich und ernst zu bezeichnen sind. (Oh! link« ) Die Proteste werde» künstlich gemacht in einer Art und Weise, die, wen» man sie kennt, geradezu lächerlich und kindisch erscheint. Wenn die Wahlen — ich kenne da« au- eigenster Er sahrnng bei u»S in Sachsen - vollzogen sind: war geschieht dann? LS komme» öffentliche Aufforderungen, oder di« Leut« werden aus geheimem Wege ausgesordert, Alle- hervorzuluchen «nd mitzutheile», waS dazu diene» könnte, die Wahl anzusechten. Daß da«» natür lich jeder Hansnarr, der etwa« gehört hat, «a» bei der Wahl nicht in Ordnung sein könnte, hluläust und e« dem betreffen den Lomitö erzählt, das tst ganz natürlich. Die Leute haben ja nichts weiter zu Ihn» und wissen nicht- Andere«, als daß sie bei jeder Gelegenheit dem Reiche gegenüber pioiestiren und Störungen machen, um dem gesunde» Fortschritt im Bater laude ein Bein zu stellen. So liegen die Berhältuiffel Wer sie kennt, der wird mir vollständig zustiinmen. Ich halte sieben Achtel der ganzen von socialdemokratischer Seite gegen die Wahlen eiu gelaufenen Proiestc sür unerhebliche, für Kindereien und sür Weiler nichts. (Widerspruch links) DaS ist meine Ueberzeugung, die ich fest uud bündig aus Grund von bestehenden Thatsache» gewonnen habe. Ich kenne das Leben der Herren Sociaidemokraten ganz genau; ich weiß, wie mau die Leute behandelt, weiß, wie man sie verdorben hat, wie man ihnen Albs genommen hat, die Liebe zum Laterlande und jeden sittlichen Halt, und sie sihig gemacht, aus AlleS kiiizugehen, was ihnen von ihre» Führern besohlen wird. Wen» der Herr Abgeordnete gejagt hat, e« wäre in unserem kachsenlanLe geradezu schauderhast zugegangcn, so will ich dem gar nicht widersprechen (Heiterkeit links); aber das Schauder haste ist jedensall« viel mehr aus Seite» seiner Parteigenossen als aus unserer Seite gewesen. (Sehr richtig I) Er hat ge sagt, die Ordnung-Parteien hätten unerhört agitirt. Richtig, wir haben allerdings al« OrdnmigSpartticn sehr ordentlich gearbeitet «nd hoben glänzende Lrsolg« gehabt sür Sachsen überhaupt «nd auch sür Leipzig-Laud. Ich bin stolz, der Vertreter dieser Parteien zu sein, die au« Liebe zum Paterlaude trotz der Parteianschaunage», die sie trennen, einig in den Wahlkamps gegangen sind. Wenn der Herr Abgeordnete Singer sich darüber beschwert, daß in Sachse» Furchtbare- passtrt sei. so mag er sich mit der Thatsache trösten, womit seine Freunde au auderer Stelle reaommiren, daß di« socialdemokcatischen Stimmen in Sachsen ganz ungeheuer gewachsen sind. In meinem Wahlkreis haben seine Parteigenosse» gegen die »orige Wahl ja 4000 Stunrueo »ehr gehabt, unsere Ordnungspaneien allerdings 9000 mehr, eben »eil wir Ordnungkparteieu ordentlich gearbeitet habe«, weil wir mit ganzer Energie eingetreten sind. Ter Er solg an Stiiumeuzuuohme >ft ja aber auch den koriaiddemotratrn zu Gute gekommen. Wenn wir wirklich so gewirthschastet haben, daß es schauder- hast gewesen wäre, so würde» Sie eben nicht mehr Stimme« bekommen haben. Ich stehe also aus dem Standpuncte. daß die große Mehr, zahl der Proteste künstlich gemocht find und Thaisacheu ausbauschen, die entweder gar nicht vor^tudeu sind oder uur in einem geringen Maße. Wenn die Arbeiter sich aus de» Standpunkt stellen. Alle« daran zu sehe», ut» ihre Ideen durchzubriiige». so fielst dasselbe Recht uns auch frei. Für wa< sind denn dir Arbeiter in« Zeug gegangen? Für ihre Führer, die ihnen eine Zukunst versprechen, an der nichts werden kann, während wir au- Lieb« zum Vaterlande und sür dessen Bestehen t» de» Wahlkamps gegangen find, also sür eine gute uud gerechte Sache, sür die allerdings Sie, die soeialdemo- kratischen Führer, Ihren GesiunungSgeuoffen die Liebe und Achtung »nd Hingebung au« der Brust geraubt haben. DaS ifi da«, Wa ich zu sagen habe, und ich «eine, e« wird sich bei andere» sächsische» Wahlen noch öfter Gelegenheit geben, da- zu wiederholen uud mit weitercn Thatsachen zu belegen. (Bravo bei den Natioualliberaleu.) Nachdem Abg. vr. Baumbach, welcher sich trotz seiner Eigenschaft als Landrath de« Herzogthum- Meiningen voll ständig auf die Seite de« Ubg. Singer stellte, ergriff der Nbg. Ackermann zu folgender Aeußerung da« Dort: Ueber dft zom Vortrag gebrachte Wehl brhaktr ich mir «ei» Uriheil bi- dahin vor, wo ich »och von andere, MitKiedera der WahlprüsungScommissivn die Motive gehört haben werdr, welche zu dem Votum geführt haben. Bi» jetzt «nß ich allerdings sage», ist in dieser Beziehung noch wenig geschehe». Allein ich Hab« um da- Wort gebet», weil eS mir Bedürfniß ifi, «ich gegen du LnS- sühriingen de- Abg. Singer, die er sich in Betreff der Vrsammtheff der iächsischei, Wahlen erlaubt hat. za wenden. Der Abg. Singer will bei den jüngsten Reich-tag-wahle» ans rigenen Anschauungen in Sachse« üble Wabruehmuugeu gemacht haben. Ja, der Herr Abg. Singer hat sriur Schritte erst jüngst »ach Sachsen gewendet: wir aber, die wir in Sachsen heimisch stud. die wir die sächsische Bevölkerung länger und geuauer keuaea al- der Abg. Singer, wir dürfen aus Gruad der vo» u»S gemachten Ersabrungea sagen, daß da- Ergebaiß der Reich-tag-wahle» in Sachsen hervor, gegangen ist -u- dem gesanden Sinne der Bevölkerung. Da« Er- «edmß dieser Wahlen kann freilich dem Abgeordneten Singer »ad seine» Genossen nicht gefallen, da« find« ich begreiflich; ober dir übergroße Mehrzahl de- sächsischen Volke« wünschst fich dazu Glück, daß auS Sachsen trotz seiner starken ArbeiterbevSlkernug nicht eia einziger Soeialdemokrat wieder in dr» Reich<tag geschickt worden ist. Au, diesen Ersolg fiud wir stolz, und e- irrttirt uu« sehr wenig oder gar nicht, wenn der Abgeordnete Singer hier imRetchStagr behauptet, die trübsten Erfahrungen habe man in Lachsen mit de» Wahle» gemacht. Nrt», wir meinen, da- sind sehr gate Erfahr»»-«». die in Sachs a gemacht worden sind, »ad ich wünsche, daß Pi« sächsisch« Bevölkeruug bei solchen braven Gesinnungen verbleibt »nd auch bei künftigen Wahlen ia derselbe» Weise «erfährt. E« sprachen hieraus dir Nbga. Si»ß«r, Marqnards«» und vr. Bauwbach, woraus wieder der Lbst. vr. Gvtz da« Wort »ah», u» Folgende« auSznfllhr»» Ich möchte zunächfi coaftatire», daß, wen» ich vorher gesagt Hobe, sollte, Proteste kindlicher Art — oder wie ichmich au-gedrückt Hab« — gingen häufig vo» den Arbeitern zu de» Wahlen ei», daß ich damit selbstveistäudlich »icht die Arbeiter als solche gemeint habe, sonder, eben die sorialdemokratijche» Arbeiter. (Lachen link«.) Solche Verwechselungen können um so leichter Vorkommen, ol- auch der Herr Abg. Singer sehr häufig von den Arbeitern spricht, wenn er von den Sociaidemokraten spreche» sollte. Denn e- find ja, Gott sei Donk, die Arbeiter noch lange nicht alle socialdemokratisch in ihrer Gesinnung. Wen» ich i» meiuea Worte» zu weit gegangen bin und deswegen eine Rüge von dem Herr» Prästdentr, bekomme» habe, so will ich da- gern hinuehmeo; aber «eu» tch dovou gesprochen habe, daß wir aus dem rechten Wege uud Stand- punct gewesen, und unsere Gegner nicht sür eine gute Sache rmgetrete» wären, so liegt solch« «eoßernng wirklich nahe, wen» man, wie ich »S im Augenblick lebhaft ttzur, sich erinnert, i» welcher Weis« jene Partei bei der ReichSIoq-wahl vor- gegangen ifi. Unmittelbar vor der Reichstogswahl erschie» i« Organ der deutschen Soeialdemokrotie, im Züricher „Social- demokrat", eia Artikel mit der angesöhre, Ueberschrift: „Die Be- deuluag der Reich-tag-wahle»", worin gejagt wurde mit schärft» Worten, di« Wahl in dt» Reichstag bedcule weiter nicht- al- einen Protest gegen Alle«, waS i« Reich besteht: gegen da« Reich selber, gegen die kaiserlich« Regierung, gegen die Militairmacht de- deutschen Reiches, ge«, die ganz« Gesellschaftsordnung, gegen die Prodnetio»«- weift, wie sie jetzt drftehe. — kur», gegen Alle»; fi« bedentr «tnsach di« Rothwendigkrit de« Umstürze« der bestehend«» Verhält»,ff«. Und wen» über de« Artikel »de» di« Quittung über die Beiträge der ftanzöstichen Lacialdemokrate, für die demsche» Neich-tog-wahlr» stand, »nd am Schlnffe desselben Blatte« et, Gedicht enthalten war, it den «orten schloß: „Fluch Dir. Du dentjcher Kaiser!" — «eine Herren, dann komatt man in dir Bersnchung, sich als aus dem rechte» Weg befindlich nad di« Gegner als die Feind« dr« Reiche« z» zeichne»! Wenn ich ia anderem Ton hier gesprochen habe, oll de« Herrn Abg. Dr. Lanmbach recht gewesen ist, so will ich auch diese» vor- »urs hiaiithme». Ich bin kein parlamentarischer Redner, ich red«, wie e« mir au« dem Herzen kommt, »nd werde sehr wenig die Ge legenheit zum Sprechen benutze». Wenn ich aber manchmal einen zn derben Ton spreche, so l egt da- vielleicht mit daran, daß ich diese» To» in gewissen Zeitungen finde; der Herr Abgeordnete wird wobl wisse», in welchen Zeitungen — sie stehe» seiner Partei ziemlich nahe — gerade dieser derbe Ton sehr gepflegt wird l (Heiterkeit.) Endlich Hab« ich dem Herr» Abg. Singer zu bemerken, daß, wenn meine Wahl zur Besprechung konimt. ich e« gerne sehen werde, daß die 43 Protesipuncte, die gegen dieselbe ausgesührt find, hier de- sprochen werden. Dat hohe HauS wird dann sehe», wie viele von diesen Prolestpuncten genau unter dieselbe Kategorie salle», die ich vorhin mit dem etwa« drastischen Namen „kindisch" bezeichnet Hab«. Wen» derselbe Abgeordneie weiter gejagt hat, meine Vergangen heit genüge schon, um die Arbeiter darüber klar zu machen, welch Geiste- Kind ich sei, so hob« ich ipm nur kurz zu bemerken: ich bi» allerdings heule auf einem andere» Stoudpunci al« früher; ich war früher durch und durch großdeutsch; nach 1870 konnte ich eS nicht wehr ftin l Mir sind die Schuppen von de» Augen gefallen; ich bin seitdem im Herzen wieder warm sür« Vaterland, ich bin klüger ge- worden — bei aiideren Leuten ist dat eben noch nicht der Fall! (Große Heiterkeit.) Wen» ich der Herr Abgeordneie Singer wäre, ich würde Gott aus den Knien danken, daß so viel über die Wahlen geipcochen werden kann. Er hat ja immerwährend Gelegenheit, nicht zum Fenster, ober doch zum Oberlicht hinan« zu reden I (Heiterkeit.) Zuletzt Vo» den sächsischen Abgeordneten sprach der Abg. GUnther«Saalhausen Folgende» Meine Herren, ivcnn der Herr Abgeordnete Singer sich während der letzte» ReichStagwahlen in Sachsen ansgedalteu bat, so bin ich überrascht, daß eS ihm entgangen ist, welche« die Ursache der Re- lullaie dieser Wahlen gewesen ist. Meine Herren, die letzten sächsi- scheu Reichstag-Wahlen sind nach meiner Ueberzengnng inchi« Anderes al« eia Protest der Majorität der Wähler gegen einen Theil der seitherigen Wahlen, gegen Dasjenige, wa« seither in Sachsen bei den Wahlen geschehen war. L« ist allerdings, wie der Herr Abgeordnete Singer sagt, uuerhöri «»gegangen bei früheren Wahlen, — eS sollte unerhört zugeheo auch bei den jetzige» Wahlen; denn man war aus dem beste» Wege, genau ans dieselbe Weise, wie seither, durch unerhörte Agitation der Socioldemokralie dieselben Resultat« zu erzielen wie früher, die Resultate, daß man eine Anzahl soeialdrmokraiischer Abgeordneter bei den Wahlen durch- letzte, die man dann als de» Ausdruck der öffentlickien Meinung in Sachsen auSgab. Meine Herren, dagegen erhob sich die öffentliche Stimme, dagegen erhob fich die überwiegende Majorität im Land«, dagegen, meine Herren, hat mau protestirt. Da- Resultat davon waren eben die jetzigen Wahlrcsultat«. Der Herr Abgeordnete Singer scheint der Meinung zu sein, daß, wenn etwa- lebhaft agitirt wird, diel uur von Seiten der Cocial- demokratie geschehen bars. Rei», meine Herren, eS war allerdings auch hier in diesem Falle nothwendig, einmal energisch auszutreten; aber diese- «uergijche Auftreten würde kein Resultat gehabt haben, wenn man nicht die große Majorität der öffentlichen Meinung dabei -rlrosftn Hille, und die große Majorität sand ihren Ausdruck durch den Protest gme» di« seitherigen leiten- der Soeialdemokrotie ge schaffenen Wahlen. Ich bin überrascht, daß der Herr Abgeordnete Singer, wenn er in Sachsen gewesen ist, »icht empfunden hat. daß diese Wahlen durch die Ordnung-Parteien veraulaßl worden sind, aber nicht durch nnerhörte nud vaznlLssige Mittel, sondern, meine Herren, lediglich dadarch, daß «an e« möglich »achte, daß die öffentlich« Meinung ihre» Ausdruck fand. Ich komm« nn» aus den Herr» Abgeordnete» vr. Panmbach. Derselbe hat — ich weiß eigentlich nicht recht, wie er dazu kommt — fich veranlaßt grlunden, de» Herrn Abgeordneten vr. Götz in einer Weift z» behandeln, als wenn er «S mit einem jungen, na- erfahrenen Menschen zn thnu hätte. ES wird vielleicht den Herrn Abgeordneten Baumbach interessirrn, daß der Herr vr. Götz schon Mitglied diese« Hause« war, als wir »och lange, lange Jahre de» Vorzug« haben entbehren müssen, die Reden de« Herrn Abgeord nete» vr. Banmbach zu bewundern, »nd ich glaube, daß der Herr Abgeordnete Banmbach alle Veranlassung Hab«, dem Herrn vr. Götz doch etwa- mehr Beachtung zu schenken, al« e« geschehe» ist. Er braucht blo« da- Resultat der letzten Wahlen «ns Auge zu soffen. E« würde außer Herrn vr. GS- sehr wenig Leuten ohne unnatürliche Agitation und ohne »niedlich« Mittel möglich geweft» sein, gerade für de» Wahlkreis Leipzig gegen die Agitation der Loeialdrmokrali« eine» Platz hier im Hause zu finde» Jo, ich zweifle sogar, ob es der Geschicklichkeit de- Herrn Abg«. ordneten Baumbach gelungen wäre, dort Boden zn taffen. Ich glaube, er bars r- dem Herrn vr. Götz schon zntrauen, daß der selb« al- ReichStog-cellege ebensogut seine Beachtung verdient ol der Herr Abgeordnete vr. voumbach. Der Herr Abgeordnete Banmbach legt nun ans dft Proteste selbst eine» »»geheuer großen Werth: er will sie genau geprüft habe». Der Herr Resereat hat uu« bereits wiederholt „«einandergesetzt, war»« e« gerade in dem »orliege»d«a Falle a«f den Wortlaut diese« Proteste- lehr wenig onkomm», »nd daß di« Majorität sür de» Gewählte» so groß ist, daß, selbst die Dinge angenommen welch« dir Protestler behanptco, da« Resnltat fich nicht ändern würde Wetter aber tst e- ja ganz gewiß wahr »nd kan» auch de« wea» man über dasselbe »och ciuea Augenblick im Zwosel ist. >S ist durch Thaisache» genügend nachgcwiesen, daß der Protest t« vorliegend«, Falle dnrchan« keine Beachtung verdien». Ich Hab« »»» »och eine kurz« Bemerkung z« machen gegenüber dem Herrn Abgeordnete» Singer, der vorhin sagte, wir k-nnlea in Sachsen allerdings aus die Resultate stolz sei», aber doch uur aas die Re- sultaft, nicht aus dir Ar« und Weift, wie sie zu Siandc gekommen find. Wir wären ja die Sirger, aber durch künstliche oder — ich weiß nicht, waS er für einen Au-druck brauchte — durch nicht gc- rechtfertigte Mittel; die Loeioldemokratie kämpfe und siege nur aus I Grund bewußter Ueberzeugung. De-dalb werde sie auch in diesem Saale nicht verschwinden, und die socialdemokratisch«» Vertreter j würden hier immer ihre Bedeutung Hoden. Ich bin da aller dings der Meinung, daß der größte Theil der soeialdemo- kratischeu Wähler über die Tendenzen und dal Wese» der korialdemokratie nicht vollständig klar, sich derselben nicht voll- ständig bewußt ist. Im Gegentheil. ich glaube, daß der allergräßte Theil der soclaldemokratischen Wähler den Stimmführern folgt, ohne ! fich in den meisten Fällen bewußt zu sein, wa- er eigentlich thut. Er stimmt, weil er glaubt, er särdert da« Jntereste des Arbeiter- stände« und sein eigene«: aber die Tendenz der Soeialdemokrotie mid da« ganze Wesen derselben ist dem größten Theile der social demokratischen Wähler nicht bekannt, nad ich glaube, daß, wenn der! Herr Abgeordnete Singer leine künftige Existenz in diesem Saale lediglich ans die bewußte Ueberzeuguug der Wähler von dem Wesen »nd de» Zwecke» der Soeialdemokratie bastre» will, seine Tage hier allerdings sehr gezählt sein werden. Auszug «t» de» Pratakallr über die Plrnarfitu»« des »attze» »o« 2». Azwil 1887.') Dir Stadtverordnete» haben »»gestimmt: 1) «ine« Abkommen mit Herrn Möbelsabrikant Wiedrmonn wegen Anlegung der Straß« aas dem Areal« de- ehemaligen faulen Grabens, 2) der Gewährung einer Beitrages vo» 300 zu den Kosten sür die von dem InnungSansschiiffe der vereinigten Innungen zu Leipzig veranstaltete Ausstellung voa Gesellenstücken uul Lehrlingsarbeiten, 3) der Veränderung und theilweisen Erncuerung der Tpeift leitungen de« IX. und X. Filters der Wasserleitung mit einem SnswonLe von 3331 33 » conto Betrieb, 4) der Berwendung vo» 1100 als ordentlicher uud 2230 ^l «lS außerordentlicher Aufwand zur baulichen Umerbaltung de« ehemaligen Boigtländer'schen Grundstücke« a» der Mühl gaffe, bez. Harkortftraße, 3) der Erhebung voa sechs Einheitssätzen der E>»koml»casteuer am ersten Termine unter Ablehnung der Beschlußfassung bezüglich der am zweiten Termine zu erhebenden Sätze, wobei man Beruhigung saßt, 6) der Herstellung einer telegraphischen Verbindung zwischen dem Alien Theater und de,» Fcuerwehrdepot, mit dem Anträge, die bisherige Lontrolcinrichtung in den beiden Theatern bcizubchalten, womit inan sich einverstanden erklärt. Man beschließ» hierbei unter Bewilligung der Mehrkosten die Ausstellung von Morseapparaten und ist de» Stadtverordneten hiervon Keuntinß zu geben, 7) dem Ncnbaae eine- Polizeigebäude« einschließlich deS dazu gehörigen Gesangenhause« aus dem der Stadtgemeinde gehörigen früher Gröppler'sche» Grundstücke an der Plcißen straße und dem hiermit im Zusammenhänge stehenden Allkauft de- HauSgrundstückeS Nr. ü derselben Straße nebst dazu gehörigem Hinterlande und weitrrem dem Besitzer desselben Grundstücke- gehörige» Areale, sowie einem Abkommen mit dem k. Staatsfi-cu- «egen des Erwerbe« fiscaiischca Areals uud der Erlangung eine« Lichtrechte«. In sämmtliche» Sachen ist da« Erforderliche auszusühre«. Zu 7 beschließt man noch, die Sache einer Deputation, bestehend au« den Mitglieder» der Boudeputation und den Herren Oberbürgermeister vr. G orgi, Polizerdirecior Breischneider und Ltadtralh vr. Schmid als Deputiilcn zum Polizeiamte, vorzuftgen. Man »iinmt nachträglich von der Uebergabe der Verwaltung der Handrlrlebranstalt an die Handelskammer, ferner von Einladungen ur Feier des Geburtstage« Sr. Majestät de« Königs i» der Real chule und dem Realgymnasium uud einer im RaihSärare vorge nomnienen Etichrevision Keiintniß, beichlicßt daran!, ein vo» dem Privaimann Herrn Gustav Leopold Theile der Bleuer',che» Blinder anstall ausgcsetzle« Bermächtniß vo» 1000 anzunehmen, öffentlich zu danken uud den Sladlverordaelen Mittheiluug zu machen, ge> nehmigt sodann die Hundesteuerrechnunq pro 1886 und verschiedene ktistungSrechiiuugeii. welche nach achttägigem Ausliegen den Stadt »erordiietcn mitzutbeiien sind, vergiebt Weiler einige Stube» mi Johanni-Hospitale und »ach dem Anlrage de« Direktorium« de« LonservaloriumS der Mnsik einige Freistellen daselbst. Man nimmt daraus von einem Schreiben der vereinigten Kirchcuvorständr Keniitniß, wonach dieselben Herrn eaock. tkvol. Naumann al« ersten HilsSprebiger gewählt haben; e< ist demselben Eiöffnung j» machen Für die zweite HiljSpredigerstelle beschließt man, die Herren Hilf« geistlichen Eckhardt in Gablcnz und eanä. Ideal. Sieglet in Lschatz zu präsent««». Borbehältlich der Zustimmung der Siadtvelordneten wird sodann beschlossen, dft Strecke voa der östliche,, Flucht de« Kftcheaplotze« au der Albertstraße bl« zur westlichen Kante de« in der Richtung der Emtiieaftraße über die Albertstraße fahrenden Fußwege« za aSphal- tiren, seraer dft drei Fagaden der Georgenhall« mit neuem Anstrich zu versehen und dem Allgemeinen Turnverein« die Turnhalle der Realschule sür Wcchenabrade gegen den angeboteaea MftthzmS und Gewährung eine- Honorar- an dr» Hau-waan zur Benutzung zu überlassen. E- solgt darans die Vergebung der Lieferung der Fußböden, Spannrahmen und Eiuzeltröger sür den kleinen und den großen Bentilschacht und den Meß- und Spülbehälter der neuen Wasftr- ftitung, der Klempner- und Dachdeckerarbeftea für de» Reuban der IX. BezirtSschule vud des Absärbeus der Eorrtdore lm Johanni-- Hospitale. Dft Stadtverordneten batten dft Pos. 2b oußrrordeuilich im Budget der Gewerbeschule —Bau-und Reparaturkoftea — gestrichen. Man saßt hierbei Beruhigung, beschließt mit Rücksicht aus dft Unzu- länglichkiit der der Gewerbeschule überwiesenen Räum« »ad den fortdauernd steigenden Besuch der Schule sür dieselbe ein neue« Ge bäude zn errichten, bestimmt daiür den Platz »eben tem Loaser> vaiorrum zwischen der Grafst-, Wächter- uud Ferdinand Rhode> Straß« in der vom Bauamie vorgeschlageuen Eiiuatioii» genehmigt da« vo» Herrn Hosrath Pros. vr. Rieper vorgelegte Programm, Nimmt auch die eine der vom Bauamle eatworsenen Skizze, al« Grundlage der weitrrea Bearbeitung an und verwilligt die Ban- kosten a conto SchntbausondS, deren Feststellung bi« zur definitiven Genehmigung der Anschläge und Pläne sich Vorbehalte»-. El ist zunächst hierüber mit den Stadtverordneten zu communicirea. Nach Genehmigung eine« Anträge« de« Herrn Deputirten zum Lagerhaft betreff« der Ausstellung einer Bude ans dem Wollmarkte beschließ» man noch, dft zur Erledigung gelangte Stelle de« Organisten an der Iohonni«k>rche dem Musiklehrer Herrn Saadrr zu überirogca. auher ergangen« Einladung juuj M lglieder de- Lollegiums, di« Herrea Oberbürgermeister vr. Georg,. Polizeidirector Vrelschurider/ Siodträlhe Pohlentz. Schars und Wagner, depntirt- E« liegt eine Kaulofferlr aus den Bauplatz Rr. S de« Ban«' blocke« I de« Areal« de« ehemaligen Kohlenbahnhos« vor, welch« man vorbrdiltlich der Zustimmung der Stadtverordneten annuimt. Boa Letzteren ivar die Vorlage wegen Verkauf« von dem Jobonnis- boSpiiale gehörigen Areale >n Reudnitz au Herr» Buchbrudermeister Barthel bez. dft Herren Sperling und Grimm zu den Preise» von b2 bez. 40^l pro Ouodralnieter abgelehnt, jedoch Geueigthe,» zu dem Verkauft für 33 bez. 43 ^l und zwar bezüglich des B r-' kauf« au dft Firma Sperling unter der Borau«setzuag erklärt worden,' daß da« mit derselben getroffene Abkomme, bezüglich de« Areal« in der Friedrich Augustftraße persect wird. E« ist, nachdem die ge- nannten Herren ihre Grdol« d-mcnisprechend erhädt haben, nunmehr Vertrag za schließen. Den Siadlverordnelen ist Keunlu'b zu geben.' Man vergiebt hieraus die Schlosftiarbriten sür de» Neubau de« ConservotoriumS, dft Erdardeiten sür den Lementbeloow g in ter Promenade der Bahndoistraße, die Herstellung d«S Wege« selbst,! ferner die Granitarbeilea sür die Straße am Museum, die Her stellung de« Plältchenwege« da'rlbst, weiter dft Herstellung vo» Thourohrschlenßen aus dem neuen Iohan„i«sriedhoft und Repara- i tnren an der Lentzsch-Wahrener Luppeubrücke. Es wird sobaun ans ein Gesuch des Herrn Hüffer die Einsührung der Wasserleitung in die Stein- und Kan'',ratze zwilchen Koch- und Eütstraß« mit einem Aufwand« vc» 33.17 gegen die übliche b procealige Berzinsung der Anlagrkvsie» durch Herrn Hüffer, irr »er die Herstellung von Bäichuirgen am Knhburger Waffe» und die Be festigung derselben mit Knack mit einem Autwande von 2300 ^l und weitere Renlegung vo» Gatrohre« und Aimtrlliiag von Londelabein in der Stein- und Kanlstraße aus den Tritt,» zwischen Koch- und > Südstraße, »nd in der äußeren Tauchaer Straße vom Thorhauft bi» zar Lijrabahustrabe, ftwft ferner Ren. und Tieserlegung von Gasräbrru in den Straßenkreuzungen der Plagwitzer Straße mit der Bi-»arck-, Moschele«-. David- und Morschurrftiaße, die Be leuchtung der Moschrte«flrnb, zwischen der Plagwitzer Straße nnd der heiligen Brücke, dft ReutegNi g von 130 uud 100 Millimeter weiten Ga-rohren und Herau«irahme zweier Gasrohre in der Moschelesstraße zwischen der BiSmaickstraße und der Grenz« dr« Ift. Heiue'schen Arcals, sowie in der Davidstraße, weiter die Fort führung dr- 250 Millimeter weiten Ga«rohreS in der Wrftsiiasie zwischen Weslbrücke und der Frankfurter Straße mit einem Geiommt- auswande von 23,000 ^l » conto Erweiterung der Anlagen brzw. vorläufig au- dem Betriebe, d,e Buchuugssrage vorbehatlend, be- schloffrn uud ist hierzu die Zustimmung der Stadtverordneten einzuholea. Weiter beschließt man. die Harkoristraße nunmehr in der definitiv beschlossenen Weis« hkrzustrllen und hieivon den StaLtverordurlen Aciintniß zu gebe», auch Herrn G öpvler Eröffnung zu machen, bez. erster«, dosrrn bei der vorzu»eh»„»dr» Revision des Kostenanschlag« eine Ueberschreitung der bewilligten Kosten sich ergeben ioltte, m» Bewilligung der Mehrkosten zu ersuchen. Bon den Siadlverordnelen war beantragt worden, die Pissoir- zu 6 Stellen rinzurichten. Man nimmt eine hierüber vorgelcgle Skizze a» und beschließt, dieselbe bereit« bei de» in den diesjährigcn HauShaliplan eingestellte» Bcdürsnißanstalten zur Alissührnng zn dringen. In Folge eine- Anträge- der Stadlverorduelen ist vom Bau- amte ei» nene- Project sür das Böisengrbäuvc aus dem Schlachl- hose auSgcarbeilet worden, welche« sich gegen das frühere nicht unwesentlich billiger stellt. Dasselbe wird, nur mit einer Modisicalion, angenommen. De» Sladlveioidiieten ist hiervon Miltheilung z» machen. Für da- erledigte Psarramt zu St. Petri beschließt man, dft Herren k. Or. Be»z in Reichenbach, Archidiakeuus Hartung und Pfarrer von Seydrwitz i» Franksurt a/M. in Vorschlag zu bringe». De» genannten Herren ist Kenntiuß zu gebe». Aus ein Schreiben de« Herr» Eriderrn Spcck voa Slerndusg »us Lützschena erklärt mnn sich mit Dank damit einverstanden, daß dft vo» demselben dem Muieum leihweise überwiesenen Gemälde daselbst »och ferner ausgestellt bleiben. Weiter beschließt man aus einen Bortrog de« Director« der Realschule, 1) die letzte ordentliche Lehrerstelle a» der Schule »nt dem er! S ten Gehalte vo» 2ll>0 zu dolire», 2) zwci neue ständige Stellen mit je 2000 .^1 zu begründen, 3) eine vierte Hils-lehrerstelle mit 1800 zu errichten und 4) zu Gewinnung weiterer Hilsstraite sür die noch «»besetzte» Ledrstu, den die Mittel durch Erhöhung der Budgelposition „Hilssunlerrichl" um 3000 -Nl zu schaffe». Es ft hierzu dft Zustimmung der Stadiverordueten einzuhole». De» Bor- schlägen wegen Besetzung vo» Lehrerftelleii tritt man bei. Hieraus wird der Erwerb >on fiscal'schei» Areale an der Be- trftlSanlage sür die neue Wasserleitung bei Nauahoi wegen cinr- daselbst herziistillendcn Bel älterS zu Ausnahme dcs Spülwassers ans dem Spülbchäller aus der Fuch-Haincr Höhe beschlossen und ist hierüber mit dem königliche» Finanzmiiiisteriuiii in Verhandlung zn Irrten. Schließlich bewilligt man noch ans eine Eingabe des Sächsischen Bezirksvereili« des Bereius deutscher Ingenieure zu der im August l. I. hier slatlfiadcnden 28. Huuptveisammlung eine Beidiise von 6c00>l, wozu die Zustimmung der Stadtverordneten rinzuholen ist. Die mgen «agien ,» oerieive» «re,,e vrr,a»rr. , «etter aber ist es ja ganz gewi, wahr nn» kan, auch de« I Projekt zn eiattn Neubau de« Leihhaus- und Sparcasftngebän WaS «erden denn sür Anklagen dorgebracht? Dft Ordnung«» I Herrn Abgeordneten Baumvach nicht entgangen sei», daß, wie schon I der jetzigen Stelle abgelehnt und empsohlea, rin ihnen mit Parteien sollen unerlaubte Mittel augrwrndr» habe«. Epectalistrt ist diese Behauptung nicht »nd näher bezeichnet find die angeblich per wersliche» Mittel nicht, nad da« Ergebaiß de« Protestversahren« spricht auch gegen den Abgeordneten Singer. Et liegen au« Sachft» süns Proteste vor. Hiernach find diesmal viel »enigrr Proteste ein- grgangen, al« wir früher au« Sochftn »halft» haben, »ob wenn vo» 23 Wahlen nur iü»s durch Proteste onqesochftn wrrdea, and wen» wir wissen, daß die Sociakdemokrate» alle« Mtglichr ousgebotr» haben, z»r Ansechtnng der meist«, sächsische» Wahle» »,« näktzta« Material »» liefern, so scheint doch dft Bedouptnna dt« Abgeordnete» Singer, daß in Sachse» viel gesündigt worden tst, »nr eine sehe gewagte »nd »»begründete zn sein. Wo bleiben den» dft Beweis«? Wa« ist den» Ihr« Partei, Herr Singer, bG jetzt säe Beweise beizntringe» i« Stande gewesen? Fünf Prftestek Uud ab dftft Pratrste begründet find, da« wollen wir dach erst »ach «bwarten. Gegen dft andere» 18 Wahl,» habe» Sft nicht«, gar nicht« »arznbeftMe, «ruwchl. Ich wftderhole, wir wünsche» nn« Glück zn de» sächfifche, Wahle». fBraval rrchW.) - - Herr vr. Götz vorhin sagte, dft Wahlproteste in einer Weise zn- sammengedrocht wrrdea, daß man an ihrem Werth« — nicht immer,! aber grwähalich zveisrla muß. Wen» nun der Herr Abgeordnete Götz vorhin gesagt Hot, er lege ans solch« Wahtproiefte keinen großen Werth, so bi» ich alerding« viel »ehr der Meinung de« Herrn vr. Götz als der de« Herr» vr. B»»»b»ch. Dft Sacialde»»kra«ft folgt — da« sollten Eie doch alle wisse», nad da- weiß jedeufall« auch der Herr Abgeordnete Banmbach — immer zwei Shstemen: entweder sie tritt, »ehr »der wrniaer scharf betaut, »tt möglichste» Uwsturzideeu hervor, oder sie ist dft ^kränkle Unschuld. Bei den Wahlagitationen komatt es znrrst daraas ao, zinnlich »ftl z» »er- spreche» »nd möglichst auch etwa« zn drohe»; aber »en» die Wahl nicht glücklich »»«gefalle, tst. dann find dft S»ciiildr»O»r»tr, dft gekränkte Unschuld, dm» habe, dft arnft» Leute keinem Mensche» »nr ein Härchen gekrümmt, habe» nicht da« Geringste gtthaa, wa« irgendwie dft Behärde» »der de» ReH-iag berechtigte, den Social- s ban^r^en ftgeadwft eim, scheele, Bftck P, ^ftra. Da« s ist aber so mmchtich »«gttarsnt, daß r« «ich «igenilich va« »7. «prU 1887 Stadtverordneten haben da« ihnen vorgelegte anderwrik ein ein Neubau de- Leihhaus, und Sparcaffengebände- an ^ . it zugr- gangene« Umbanproject, ev. eia writergehende« mit Ueberdachnug de« Hose« zur Durchführung zn bringen und dem Lollegium eine Berlage hierüber zu machen, da« ehemalige Lanchnitz'Iche Grundstück »nnmehr Herrn Geh. Leqatioatralh vr. Keil zu übergeben and v« stimmnog über dft weitere Berwendung de« Rkilstallgrbäude« zn AiGr». Man verweist dft ganze Sache an dft Ban- und Sparcossea- dePatatio». Ani rn» Klage de« Herr» Trampln i» Gohlis gegen die Etadt- gemetad« »ege» Aushebung einer den Wassertank ändernde, Bor- richinng and Schadenersatz beschließt mau varbehältlich der Zu stimmung der Stadtverordneten rinzogehen, sowie Herrn Japizrath Oehme »» beauftragen Zar TheiInahme a, dn an« Nalaß der BetrftbSrrbsfmwg her «tsenbah» Grit Hai,. Leipzig sstttlfindeaden Festlichkeit «erde» ans ») Eingegangen bei b« «rdmtio, am ». Mal. ") ringegangen bei der Rrkmctt», ,m 3. Mni. Jahresbericht -es Leipziger Lchrer-Vcreius. »Leipzig, 9. Mai. Der soeben hei ausgegebene I a h r - bericht de« Leipziger Lrhrervrrrin« enthält zuerst riing« Mitthciluagk» zur Geschilpte de« vergangenen Jahre«. In dcms, Iden zätzlft der Lerei» 383 Mitglieder incl. 7 Epreamitgliedrr; aus« aetretea ist 1, rmgetrete» sind seit October 1886 12 Mitglieder. Da Schnldirector Kolbe in Dre«den z»,n Estreninitgiiid« »ruannt wurde, so belüus» sich jetzt die Mitglirderzahl aus 373. Drei Mit glieder find dem Verein durch den Tod entrissen worden. Wa- »ie Arbeit de« Verein« anbelaagt, so wurden im verstoi>»e» Jahre 32 Sitzungen, eine Generalversammlung und eine Fest- sitznng abgeholten. Außerdem sandeu acht Borstandssitziiu >,, n »nd zahlreiche Lommission«. uud Sectioii-sitzuagen statt. An den BereinSversammIungcn nahiiien im Garze, 2367 Personen Dhril, so daß der durchschnittliche Besuch der tu einer Sitzung An wesenden 74 beträgt. Außer den regelmäßige» Versammlungen ver anstaltet« der Verein auch in diesem Jahre eine Reihe vo» 8 wissen schaftlichen Vorlesungen über die Darwin'sche Tveorie, dciea Ausführung der Herr Pros. vr. Marlhall gütigft übernahm und welch« von ungesähr 230 Pel souen besucht waren. Die Festsitzung »u Ehren der AmIS- und OrtS-Iubilare gestaltete sich unter der leb- hasten Betheiligung der VereinSge»offen zu einer erhebende» Kund« gebllnq und dankbaren Auerktiinung irciikr Arbeit im Dienste d:r Schule. Am 18. November beging der Verein eine l odtenseier sürdie im Laus« de« Jahres verstort-euen Mitglieder und am 12.Januar 188?wurde die Pestalozziseler abgehalten, bei welcher der l. Loisitzeude Herr vr. Hummel in der Festrede über die Beurthrilung der Pädagogik Pestalozzi's durch Herber«. Venecke und Fichte sprach uud Herr Berger Mittheilnngen über die LomeniuSftiitung machte. Weiter beihei- ligle sich der Verein an dem VI. deutschen Lehrertage (aus welche», Herr Berger über die Frage sprach: Soll die Schuft Sache der Reich» gesetzgebung sein?), an der Delegirleii-Bersammlung de« such- fischen Lehrervcrrins, und eine eifrige Thäligkeit eutsnltete» die vier Sektionen sür allgemeine Pädagogik» Methodik, sür allgemeine Wiffeuschallc» und für Schnloruvaliung und Gesetzgebung. Für das Kehrdeakmal erlies der Verein einen Ausruf; die darans einge- aangene» Geldsendungen belaufe» fich gegeawärlig aus 2300 Wie früher, so hat der Bert», auch im veraaugenc» Iohrr Wohl- thätigkeits-werke auSgesührt und oußer verschiedenen Geld- spendnngen an vedürslme eine Ehrisibcicheerung sür bedürs, ge Lehrerwitlwtu nnd Waisen veranstalte», bei welcher mit 600 ^>ll 16 Personen beschenkt wurden, dir 20—73 erhielten. Auch über die geselligen BergnSgnnqen. sowie über die Lome, ninsüifluag, deren Bücherbestand voa 37.622 aus 40,124 Baute und Broschüren gewachsen ist. nnd über die BereinSeaffe »nd den Ver- waltnugsrath de« BrreiuShanft« giebt der Iahre«I»ericht Nol zen »nd gewährt in seinem zweiten Theile eine interessante Uebeijicht »der die gehaltenen Vorträge. Dft Geschichte der Pädagogik betraftn folgend« Vorträge: L. F. Daniel Schubert, Rrsereni Herr Albert — Bildnug »nd Urzfthnng bei den Armeniern im Aller- thnm »nd in »eaerer Zeit, Referent Herr Barchndarion — Da< Schulwesen ,,trr Friedrich dem Große», Referent Herr Jakob — Da« Gemeindeschnl- nad Lehrrrverrrnsweft» ia Berlin. Referent Herr Hänsftr — H. Schamnberger in seiarr Brdrntnng al« Pa dag» Wischer SchristsftUer, Rrftrrn» Hrrr T hie me — Friedr. Dlrtssrr, Grtzächtnißrrde von Heriu Berger — Kort PreuSkrr,
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