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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.05.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-05-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188705140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870514
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870514
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-05
- Tag1887-05-14
- Monat1887-05
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.05.1887
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Erscheint tLgltch früh S'/, Uhr. tle-acti«» >»t Lkprövi«» JohanneSgaste 8. Lprk<1»ll»i«trn -rr Ard-kli»»: vormittag» 10—12 Utzr. Nachmittag» 5—6 Uhr. »» »» »iie-«»« «-»„eiwe, «»ch« »ch »a »ch« »erd-»»ilch. A„»»me »er für Re »il<ftf«l,«8e Nuwwre 8estt»«»ei> I« ferchte «» GaHent»«« bi» 8 Utzr Nachmtttch,», «» r«uu- u,»-rsetage» srktz bi»'/,» Air. Zn den Ftttalr« für 2»f-A»»«tz«: vtt« Ule««. Universitötöstraß» U Laut» Lisch». tatharlnenstr. 23 pan. ». USaig-platz 7, «ur bt» Ihr. tlMIM und TllgMaü .4? 134. SkWgt« Veachtong. Unsere ltzpeditiou ist «normen Tonntag, den LS. Mai, Bormittag» nur bis Uhr Lcöffnet. kxpeLlttoo äes I^lprlxer 'k»evdl»ttes. AmMcher Thetl. vtlMlÄMlI-MI. Da» 7. Stück ve« diesjährigen Gesetz, und verorl» anngtblatte» für da» Königreich Sachsen ist bei «n» ein- «gangen und wird bi« zu« 28. Mut ds. JA. aus dem Ralbbau-saale zur Einsichtnahme öfseatirch auöhäogen. Dasielbe enthält: Nr. 18. Verordnung, die Verpackung der Nickelmünzeu zu zwanzig Pfennige bei den Staat», und anderen öffent lichen Lassen betreffend; vom 5. April 1887. Nr. 18. Bekanntmachung, die zwischen der küaigl. sächsische» und der kvnigl. preußischen Gtaat-regierung anläßlich de« liebergange» ve» Berlin-Dresdener und de» Halle- Gorau Gubener Eisenbahnunternehmen» aus den Preußischen Staat unter de« 24 Januar diese» Jahre» abgeschlossenen Verträge betreff«»; vom 1«. April 1887. Nr. 20. Bekanntmachung, die Gemeindeversastuna der Stadt Airchberg betreffend; vom 22. Aprit 1887. Nr. 21. Bekanntmachung, die Eröffnung des Betriebe» der Geitliain-Leipziger Slaattrlfrabah» betreffend; vom 27. April »887. Leipzig, den 1». Mai 1887. Der -kath der Gtudt Leipzig. vr. Georgi. Krumdiegrl. Vrka»nlmach»ng. Di« diesjährige Dsteeurrfse endet mit de« 14. Mai. An diese» Tage sind dir Bude» und Stände aus den Llähei. der lauere» Etudt di« 4 Uhr Nachmittag« voll ständig zu räumen, währenv deren Entfernung de« spätesten« 8 Ubr Morgen» de« 15. Mai stattzufinde« hat. Ti« auf dem Aug»stu«piatze und aus den öffentlichen Wegen und Plätzen der Vorstadt befindlichen Buden llvd Stände sind bi- Abend» 8 Uhr de» 14. Mai zu räumen und in der Zeit vom 15. bi» 18. Mai. jedoch lediglich während der Stunden von 8 Uhr Morgen» bi« 7 Uhr Abeud» abzu brechen und wegzuschaffrn. vor dem 15. Mai Vars mit dem Abbruche der Buden und Skäad« aus dem Augustusplatz« nicht begonnen werden. Dagegen ist e» gestaltet, Bude« und Stand« auf dem Stehplätze, welche vor Beendigung der Messe leer werden, früher abzubrechen und weg,»schaffen, sofern nicht dadurch Störung de« Verkehr» oder Benachtheiliguag de» Geschäft« in den stkbeubleibenden Buden hrrbeigesilhrt wird. E» bleibt auch Viermal nachgelassen, die Schaubuden aus dem Noßplatz« und Köniz-Platze, sowie diejenigen Stände das'ldil. «u »eiche» nur BebeuAmtttel fettgetote» »erden, »och am 15. Mai geöffnet ru ballen. Die Schaubuden, sofern sie auf Schwellen errichtet, ingleichen die Carousfel» und Zelte sind bi» Abend« 11 Uhr de» 17. Mai. diejenigen Buden aber, rücksichtlich deren da« Eingraben von Säulen und Streben gestaltet und eine längere Frist zum Abbruch nicht besonder« ertheilt worden ist. bi« längsten« den 21. Mai. Abend« 8 Uhr, abzubrechea uud von den Plätzen zu entfernen. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften, für deren Befolgung bezigbentlich auch die betreffenden Bauhantwrrker oder Bauunternehmer verantwortlich sind, werden mit Geld strafe bi« zu 1H0 ut oder entsprechender Hast geahndet »erden. Uebrigen« haben Säumige auch die Obrigkeit-wegen zu verfügende Beseitigung der Buden zu gewärtigen. Leipzig, am 4 Mai 1887. Der stkath der Stadt Leipzig. H. 2884. I)r. Georgi. Hruuig. Sn Gemäßheit de« tz. 1 der Instruction für die Au», sührung von Wafferrohrleitungen und Wasseranlaqen in Privatgrundstiicken vom 1. Juli 188V «achen wir hierdurch bekannt, daß die Malchinensadrikanteo Herr Lurt Serhardt und Herr Her»«»» ivehure, in Firma Gerhardt ckk Oehme in Lindenau» Lützener Straße Nr. 81. >ur Uebernahme solcher Arbeiten bei un« sich angemelbet und >eu Besitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen nach gewirsen haben. Leipzig, dm 12. Mai 1887. Der -iarh der Stadt Leipzig. X. 2381. vr. Georgi. Wolfram k Anzeiger. Orgau für Politik, Localgeschichte, Handels- und'ZeschMverW Auflaqs IS,7S«. AbonlikMtutsprris vierielj. 4'/, Ml incl. Bringerlohn 5 Mk., durch die Post bezogen 0 Ml. Jede einzelne Nummer 8V Ps Belegexemplar IO Pf. Gebühre» sür Extrabellaar» sin Tageblatt. Format gesalzt) ohne Postdeiördenmg 60 Mk. «it Postbesclrt.eung 70 Mt. Tklseratk ügespaltme Petitzeile 20 Pf. Größere Lchristen laut uns. PreiSverzeichniß. Tabellarischer u. Zisternlatz nach höhen» Tarif. Nttlumrn »ntrr dem Redaction-strich die «aefpalt. geileüOPs., vor denFamillennachrichteu die 6gespallene geile 40 Ps. Inserate sind stet» an die Arpe»1tt«u zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prueauineranlio oder durch Post- aachnahme. Gormabeub den 14. Mai 1887. In Gemäßbeit de« tz. I der Instruction für di« Aus führung von Wafferrohrleitungen und Wafferanlagen in Pnvatgruubstücke» vom 1. Juli 1880 machen wir hierdurch bekannt, daß der Klempner Herr Her«»»» Atsch in Rmduitz, Felostraße Nr. 14. znr Uebernahme solcher Arbeiten bei un« sich angemeldet und de, Besitz dpr hierzu erforderlichen Vorrichtungen nach- gewiesen hat. Lchzig. de» 12. Mai 1887. Der Rath der Stadt Lrtpzta. A. 2402. vr. Georgi. Wolsra«. Vekannlmachnns. Da« ! sche Gretbad am Kopswehr wird a« IN. iss. Mo». erSffaet. Die Beaufsichtigung desselben baden wir auch in diesem Jahre Herrn Fischermeister Karl Wilhelm Bkethaer übertragen. Für die Benutzung de» Bade« gelten die unter O nachstehenden Vorschriften. Leipzig, dm 11. Mai 1887. Der Rath -er Stadt Leipzig. Id. 1858. vr Georgi. Stöß. 6) 1) Die Anstalt kau, in der Zeit von Morgen» 8 bi« Nach, mittag« 1'/, Uhr und von Nachmittag« 8'/» Uhr bi« znm Dunkel- wrrde» nnentqeltlich den,«» «erden. 2) Die tägliche Schlußzeit wird durch zart Zeichen mit der Glocke angegeben. S) Nach dem ersten Zeichen wird Niemand mehr eingelassen, de«.zweite» habe» d»e Badenden sich solott au« de» Bassin« nnd odann mit möglichster Beschleunigung au» der Anstalt za «»«ferne». 4) Erwachsene werde» in da« Bad aur gelassen, wenn sie mit Badehosen versehe» sind. 5) Die Perron», Brücke». Au»- uod Aulleldestellr». Basst»» n»d ouftige» Räumlichkeiten der Anstalt dücseu in ketuer Weise veraa- rciuiat werde». «) Niemand darf de» Ander» bespritze«, uatertanchra oder sonst belästigen. 7) Alle» »nnöthige Schreien, Lärm« »ud Hrrumlauf« t» der! Anstalt ist mttersagt. 8) Sbwaschungeu mtt Gelse dllrseo «a an dem baz» bestimmte» Orte vorgenommea «erden. v) Da» Ein- und Aulsteigea dars nur ans dm Treppe» geschehe». 10) Die jede«mallge Benutzuuz der AapaU ist aus dle Dan«! einer Stunde beschränkt. 11) Da» Mildringt» von Hunden t» die Anstalt ist verboten. 12) Da« Betreten der Rasenböschungea. da« Uebersteigen der > Barrtörea uud da» Baden t» den Zu- und Abflußgräben ist »ichl gestattet. IS) Jeder Besucher der Anstalt hat de» Suffeher ans besten ver. langen seinen Namen nid bland, sowie seine Wohnung zu nenn,,. 14) Den «aocdnunge» de« Lusjeher« ist uuweigerlich Folge zn leisten. 15) Widersetzlichkeiten gegen denselben oder Zuwiderhandlungen »eg« diese Borschristrn werden mit Geldstrafe oder Last, oder auch mit dem verdate irrnerer Benutzung der Anstalt geahndet. verßel-rkiu» »« vaaMtze» i» »er Mbr-r-lütb Stadlgemeinde g'b»rig« " Lttoße Nord.. Gneismau. "^ «Srd- Die der zwisch-u der Nord.. A und dem Nordplatz geleamen «LUdlocro li»e^Be'hä«»»A«p'la'»^ v°» g. 535.18 qm. Nr. 1. 6V5.VV qm. Nr r. sui.s» ^ ^ Nr. 4. Nr. 7. werden. , W>r beraum« hierzu aus Mo»» Do«aerStag. dea »« d.es. tvto».. Vormittags 20 Uhr ,m Saale der «lt,° W°ttge. Ka'^ri°enstr°ße «r U. Etage, ein« Derstetgeruug»termt, püiicllich ,ur angegebenen Stunde beginnt Die Versteigerung selbst 1. welcher Die Versteigerung ir.v,. au2 aaöh etaander kn obiger Retye»so>g geboleoea Bauplätze aeiLlosscn werve». wen» dreimaligem «u-ruse kem^e..-r^^^^^ "'KAL lieam aus dm, NathhanSsaale. 1 Stag,, zur Einsichtnahme -Ü» und ^ sind davon Exemplare ,n der Svor elr°„ Laselbst Zimm„ Nr. 2.'sü/1 ^ -0 ^ verläusl.ch- Lchtzig. dm »ljMa.^887. «elpzig. 1. 2488. I.. lLeurai. Wegen Reinigung der Räume bleiben die Stadtrafse, die Sportekeaffe I und die SttftwngSbuchhalteret Mittwoch, dm 18. laus. Mou.» die große RothSstube Freitag, dm 2V. laus. Mo«». geschloffen. Leipzig, dm 12. Mai 1887. Der Rath der Stadt Lerpztg. Vr. Georgi.Hentschel. Dem beim unterzeichnetw Polizeiamte angcstelltcn Herrn Polizei-Com »ilstar vr jnr. Pauk Schau; ist nach von ibm bestalidencr zweiter jiir!'1i!cher Staats prüfung da« Dienttprävicat Polizei»Vsseffor beigelegt ivorvrn, wa» hiermit ;ur öffentlichen itcuulmß gebracht wird. Leipzig, am l2. Mai 1887. DaS Polizeiamt der Stadt Letpzlg. Br et sch „ei der. Pckanlltlliachnng. Die Herstellung eine« den Schteiioplatz umgebenden 2 m breiten Fußwege« au« Ccmentbelon soll an einen Unter nehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen für diese Arbeiten lieg« in unserer Tiefbau - Verwaltung, Rathbau-. II. Etage. Zimmer Nr. l4. au» und können daselbst eingesehe» resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und niit der Aufschrift: „Eemrntbetouweg am Schlctterplatz" versehen ebeiibaseibst uuo zwar bis »»,» 27. Mai lsd. 2»., Nachmittag» 5 Uhr einzureichen. Der Rath behält sich da» Recht vor. sämmNichc Angebote abzulehnen. » Leipzig, am 11. Mai 1887. De» Rath» der Stadt Leipzig ld 1328 StraHrnbau-Deputation. Vrkanntinachnng. Die AuSsührung der Erd- uno Pstasterarbeiten für die Regulirung de« Schletlerplatze» soll au einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen sür diese Arbeit« liegen in unserer Tiesbau-Berwalkung. Nakbbau». II. Etage. Zimmer Nr. 14. au« und köauen daselbst eingesehen resp. eutuommen werden Bezüglich» Offerten sind vaxsiegelt und mit der Äusichriit „Grd- and Pflastrrarbeltea für den Schlettervlatz^ versehen ebcnvatetdst und zwar bi» zum 6. Irin» lausmben Jahre«. Nachmittag» 5 Uhr. einzureichen. Der Ralh behält sich da» Recht vor, sämmtliche Angebote abzulehnen. Leipzig, am 11. Mai 1887. De» Rath» der Stadt Leipzig Id 1328.Straßenban-Devutatio«. Vtkanntmachung. Die Rakiefernng and Verlegung voa Granit« sch»ellen zur Ginfaffnng de» Schletterplatzes soll an eruen Unlerurhmcr ra Accord vertungen werdru. Di« Bedingungen uud Zeichnung sür diese Arbeiten lieg« i» unserer Tiefbau-Verwaltung, Rathhau«. II. Etage, Zimmer Nr. 14, an« und köauen daselbst eingesehen resp. entnommen wert«. Bezüglich« Offert« sind versiegelt nnd mit der Aufschrift: „Granitschwellea sür de» Schlettrrplatz" versehen ebendaselbst und zwar bi» zum 27 Ma> laufenden Jahre« Rachmiltag« 5 Uhr rinzureichen. Der Rath behält sich da« Recht vor. sämmtliche Angebote abzulehnen. Leipzig, am 11. Mai 1887. D»s Raths der Stadt Leipzig Id 1828.Straßenbaa-Deputation. SMllsche Sparcase -»leiht Werthpapiere unter günstige» Beding«,am. I Lnptzig, de» 20. Januar 1887. > Nichtamtlicher Thetl. vie Lrijis in Frankreich. Frankreich befindet sich wiederumi» der Lag-.vor einem Mi.».,erwechs,l zu sieb«. DaS M.n.stn.nm Gobl.l ch sett.eS Leben» bi«der nicht froh aewordm; etn Produ l der Vrr leaenbrit, hat eS von Anfang an dm Kampf um» Dasein ausaeiiommen. und nur der eigenthümlicheu Eiilwickeluag der Brrbältiiistr hat e« die Fortführung der Regierung bi« Hum beulige» Tage zu verdanken, nicht der Zufriedenheit der Be völkerung mit sein« Leistung«. Ob em andere« Mmchenum cen Wünschen derselben bester entsprechen würde, ist sur d,e Bturtbeilung. «eiche ma» den, gegenwärtigen Cablnel an- qeoeiben läßt, ganz gleichM'g; da« Ministerium Gablet w>rd nicht von der öffentlichen Meinung getragen, da« genügt, um ibm die Bernrtbeilung zu sichern. Daß man ihm nicht schon >ä»gst den Lauspaß gegeben hat, liegt nur darau. daß die Aufmeikiamkeit der Franzosen während der ganzen Zeit seiner Ämltsübrnng nach außen bin beschäftigt war. Die Auslösung und Neuwahl de» drulschen Rcichtlaze«, die Ber Handlungen de« nrugewähltrn Reichstage« Uber da« Sev- tennat, die Hoffnung aus den Abschluß eine« Bündnisse« mit Rußland. dte^Erneuemng dcS Dreibünde« zwischm Deutsch la»d. Oesterreich-Ungarn u»d Ilalien, endlich der Fall Schnäbele und der Lohengrin-Skaudal waren ebenso viele lnslig« Gründe, die Schmierigkeit« der Lage nicht »och durch eine Ministerkrisi« zu vermehr«, und wurden dadurch zu Stützen der Eristenz de« Ministerium« Goblrt. Jetzt ist eia» Ruhepause eingetreten und gleichzeitig Hab« die Verhandlungen de» französischen Parlament- wieder be gonnen. Grund genug, um nun auch wieder durch ein«M>n>stcr- krisi« Abwechselung ,n da« Einerlei der inner« Entwickelung Frankreich» zu bringen. Die Vorboten dieser Absicht zeigten sich schon in de» Bcralbuiigen der Bubgetcommijsioa. au» welchen sich »»schwer der Entschluß der Eommissioa entnehme» ließ, den Sturz de« Ministerium« unvermeidlich zu mach«. Die Commission verlangt vom Ministerium, daß e« Ersparnisse machen soll, daraus ist Gablet bereitwilligst einaegangrn uud bat im Einverstänbniß mit dem Fmanzminifler Dauphin l3 Millionen Franc« au dm AuSgabeu geslnchm. Ta« erklärt die Eommlisio» mit 25 gegen 5 Stimm« sür unzureichend und verlangt annehmbarere Vorschläge. Die Forderung ist aber leichter gestellt al« erfüllt; an dm Au»gaben läßt sich nicht» kürzen, eö sei denn, baß bi« Volksvertretung sich zur Lenverung der gelammten ginanzwirthschast entschlösse. Dazu grhörl aber al« erste Bedingung, daß an den Ausgaben sür das Militair gespart wird, und davon will da« Parlament nicht» wissen. Einmal hat di« Mebrheit bereit« angedeulrt, in welcher Richtung sich die Ersparmffe bewegen sollen, da« war. al« die Ui'lerpräsecluren sür tlberslüffig erklärt wurden. Iu. zwischen ist eine Anzahl Unterpräsrcluren eingezogen worden, aber eine vollständige Beseitigung dieser Verwaltungsstellen wird nicht mehr verlangt, weil man eingesehen hat, baß sie unentbehrlich sind und weil ihre Einziehung nur Verwirrung schaffen würde. Dann kebrl die Forderung in jeder Legis laturperiode wieder, den Bolschaslerposien beim päpstlich« Stuhl zu streich«. Auch diese Maßregel ist von der Mehr- beit der Kammer fiel» abgelehnt morden, ebenso wie andere Ersparniste im CultuSrestort. Unter den vielen Finanz ministe«, welche die französische Republik seit 18 Jahren ge- habt hat. würde sich doch vorau»sichtlich einer qeiunden stabe» welcher den richtigen Weg entdeckt hat. um zu Lester« Finanz, zultändrn zu gelang«, wenn da» überhaupt möglich wäre, ohne da» Uebrl an der Wurzel zu fasten und dm Militair .tat heraözusetzen. Daß die» nicht geschehen ist. zeigt die Zwecklosigkeit aller dapaus gerichtet« Bestrebungen. Die «udgelcommission macht sich die Sach« leicht, sie aiebt da« Budget «nsach an dm Finanzminister zurück, etwa wie der Lebrer eme schlechte Arbeit an dm Schüler mit der «ussorec- runa. «ne bessere anzusertigen. Goblrt wollt« dem Rücktritt de« io behandelten Fman,minister« vorbeug«, indem er sich zu persönlichen ««Handlungen mit der Buvae,comMission bereit , Wie voran»«,eh«. Hab« diese Verhandlung»,. nicht U Buvgetcommissioo ist bei ihrer Meinung geblieben daß griff;,re Ersparn.ste möglich und »otbwendig sind AI« Endergebniß dieser nutzlos« Anstrengung«, zu einem ^ ^ i">t der Entschluß de« Ministen»«« dar. dru Kamps ,n ver Kammer zum Au«lraae u der Vudgelromm.ssion nicht den Geiallcu zu thun «.» d« Lag. durch dm Rücktritt d^ F..,a..zu„-is.«» D,e Herr« halt« die««al zusamm« und 81. Jahrgang wiederholt gezeigt, daß er «in geschickter Redner ist. welcher die Gunst de» Augenblicks zu benutzen weiß. Schon vor Ostern war da» Miuisterium in großer Gefahr, aber die -eschicklichkeit Goblet'S hat der Entwickelung eine andere Wendung gegeben und zur Ucberraschung de« Lande« hat er ich bi« heute am Ruder erhalten. Schon einmal hat er der >ommer zu Gtmüthc geführt, wie er da« Land Uder schwierige Herhältuiffe glücklich hinüdergeleitet hat. zum Dank dafür wolle er aber nun auch nicht einfach bei Seite geschoben werden, wenn man mit ihm unzufrieden sei. so möge man sag«, er würde sich nicht weigern, einem bester« Nach» olger den Platz zu räumen. Da« Mittel wirkte, uud die 'aminer forderte ihn aus. zu bleiben. Heute ist aber die Lage verändert, man ist jetzt an einem Ibschailt angelangt, wo eine neue Rechnung beginnen muß, mau erwartet von dem Ministerium ein neue« Programm. !va« die Franzosen eigentlich «ollen, sag« sie nickt, e« ist aber trotzdem offenkundig^ Sie wollen ein Ministerium baden, wa- sie »1 den Stand setzt, den Nachekrieg gegen Deutschland m kürzester Zeit zu beginne». Da r« an den > Zorbedingungen dazu fehlt, so erfinden sie irgend etwa«, um die Uugcduld der Kriegspartei zu befriedigen. Da« Journal „Pari«" hat die Nachricht iu die Welt gesetzt, daß zwischen iraokreich und Rußland ein Bünbniß abgeschlossen wurde, und hält diese Nachricht aufrechl, obwohl in maßgebend« kreisen voa einem solch« Bülirniß nicht« bekannt ist. Hat e« weiter kein« Zweck, so beschäftigt eS wenigsten« die Ein bildungskraft «ine Zeit lang, bi« wieder etwa» Andere« an vie Stelle tritt. Wir fieberhaft man aus die «blicke Entscheidung erpicht ist, zeigt die Maßregel der Mobil» pung eine« Armeecorv», di« ,m Westen oder Süd« im Herbst auSgeführt werden soll, um ihr jede Spitze geg« Deutschland nehme« Dazu werden jetzt schon Vorübung« unter nommen. Kürzlich wurden m Solston« 3800 Man» un» 580 Picrde versammelt Die Mannschaft nahm ihr« Abend mahlzeit. bestehend iu Brov. Kaffee und Branntwein, dle , zserve wurden getränkt — Alle« war in einer Stund« aw chehen und General Lewal. der zugegen war, sprach sew« jesriedigung darüber au». Ein ander Mal ließ der Krieg«, minister aus der Ost- und Noidbahn Militairzüge zusammen» teilen. Solche Züge stand« ohne jede Vorbereitung in »wet Stunden bereit. Die .Lanterne". welche darüber berichtet, chtietzt ihre Mittheilungm mit den Wort«: „Bezüglich der Eisenbahnen, sowie aller übrigen Lerthkidlgung-mittel rufe» wir unseren Mitbürgern zu: .Vertrauen!' Der Zweck alle, dieser Veranstaltung« liegt so klar zu Lage, daß e« keiner «eiteren Worte darüber bedarf. Abe» Godlet sieht nicht ein, daß er nicht auch wie «8» Anderer im Stande seia sollt», während ber Vorbereitung« u der großen Actio» am Ruder sein zu können, er glandt ,inreickend« Beweis« sür seine Tüchtigkeit geliefert zu hat« und hält d-Shalb an dem in schwieriger Lage von ihm über nommene» Amte fest. Man sagt, daß d,e Opportunist« damit umgehen. Freycinet wieder an die Spitze der Geschäft« zu stellen, damit sind aber die Radikalen nicht zufrieden, ohne daß diese ibren Candidat« sür da« Ministerprüsidium nenn«. Dlrlleickt ist gerade diese- Ränkespiel Goblet günstig und weil eine Partei der anderen die Leitung der Regierung gönnt, bleibt Alles beim Alten. Die große politische Debatte, von melcher daS Verbleiben oder Scheiden Goblet'S abhängt, ist ür die nächste Woche in Aussicht genommen, wiederum ein» jener Schauspiele, an welchen die sraiijvsische Republik de» Jahre« 1870 so fruchtbar ist. ? Dt. Strckbriels-Lrlrdignng. Der diesselt« «n de» Acten 7. M. 0. 48. 85 unter dem IS. April diese« Jahre« hinter die verehelicht« Pfandleiher Vmtlle L»«rl«tt« Prüisin« aeb. Giess», geboren a» 18. F^rnar 188» zu Berlin,. ««»'o Vollstreckung einer sechM—natliche» Gesängnißstras« «laste« I ^ * Sttckbries wir» hiermit al» erledig, »»rstckge^mme,. I ^ .»„.«men unv dm 1°- «-1 T7"s.e fallen „«oll« sie wenigst«, erst nach einLßen , l ""2" und äußere Politik fallen. Da» ist 2. '»»' di. Urheber d« Knsi. u^>m». d«n Godlet hat schön Lripzig. II. Mai 1887. * Die vereinigten AuSschllste deS BundeSrath« sür da« Landheer und die Festungen, sür La» Seewesen und für Rechnungswesen hielten am DounerStag eine Sitzung. * Zu de» Enthüllungen der .Norddeutschen All gemeinen Zeitung" über die Vorgeschichte de» Berliner songresteS wird der Wiener „Politischen Correspondenz" ossiciöS au» Berlin geschrieben: Im Gegensätze zu den in manchen öfterreichisch-uogarlschea Preßorganen gkSußerteu Zweifeln an der ihatiächlichcn Richtig keit gewisser Millheilunqen der „Norddeutsche» Allgemeinen sritung" über die Vorgeschichte der toSuilchca Lecuvolivii findet hier der ganze wesenllichc Inhalt jener Artikel allgemeinen und unbrdinqtcn Glauben. Man erinnert daran, tag Fürst BlSmarck sich in seiner langen und bewegten Lausbabn noch niemal» in die Lage versetzt hat, Anclasjungro ans dip!on,ali'che>ii Gebiete zn machen — und al» solche betrachtet man die Beiöffeiitlichungen der „Norddrullchen Allgemeine» Zeitung" — die er nicht »n «tand« gewesen wäre, eventuell dokumentarisch zn erhärten, und man ist deshalb überzeugt, daß auch in dem vorliegende» Falle keine Acuße- rung gesallen ist. die nicht nachweisbar richtig wäre. Wo« die Frage betrifti, weshalb die in Rede sielenden Ent hüllungen der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" jetzt erjolgt sind, jo dürste mit denselben einiach beabsichugl worden sein, der ganzen Welt und Rußland im Besonderen zu zeigen, daß nian in Rußland hier und da im» vollem Bewnßijein etwa» Unwahre» be- hauplet hat, wenn man daselbst, wie die- seit Jahren der Fall ist, Deutschland für di« Mißerfolge der russischen Orienlpolilik verant wortlich macht Mau hielt endlich den Zeitpunct iür gekommen, die Wahrheit zu eonliaiiren, welche i» dem lnrze» Latze zujammengesaßt werden kann, daß Deutschland sich auch zur Zeit de» Berliner Con- grcsskS als »in ganz zuverlässiger Freund Rußlan o« beidäligt Hai. Wenn Rußland jetzt trotzdem mit dem Ergebniß de» Eongresscs unzulriedea ist, so sind dafür ourschließlich diejenigen Perjonen veraniworilich zu machen, welche die russische Politik vor der Ziisamnienberusung de» Longreste» in vollständiger Unabhängigkeit voa Deutschland» Be einflussungen geleitet baden, >n erster L»»e Fürst Gortschakow und die ihm zur Zeit der russisch-österreich sitien Abmachungen nahe stehende» russischen Staatsmänner. Tie druilche Negierung Hai da mals nicht einmal die Möglichkeit gehabt, sich >» diese Politik irqendwie einzlimischen, da ihr erst nach Abschluß jener geheim ge- baitenen Verba»ülnngen ein Einblick in dieselb,n gestattet wurde. Deuischland« Ralh und Beistand wurden erst lange Zeit nach jenen Abmachnnqcn von Rußland erdeten, o!» Rußland die Grsohr eine st liege» mit England nahegerücki sah und diese Gefahr durch die Zusainnienberusnng eine» Lougressc» zu beseitige» bemüht war. Voa diesem Augenblicke oa wurde da« deutsche Eii-greisen in die russische Politik eia legitime» und zeigt« sich bei jeder Gelegenhrii als ein ent schieden rusteusreundliche«. Rußland ist spätee zur Eikenniniß der vom Fürsten Gortschakow begangenen vvlmschen Fehler gekommen und hat es bePiemer gesunden, tn Deuischland eine» Sündcubock zu suchen, als diese Sünden männlich einzugcstehen uud zu versuchen, sie au» eigner Krast tmrder gut zu machen. Diese» -uchen nach sremder Berantwortlichkeit sür eigene Fehler hat zu einrr ebenso gedissigen wie grundlosen Verhetzung Deutschland« in Rußland gesühn uud dort in de» weiten ungebildeten Kreise» der Bevölkerung Anschau- ungen zu Tage gesördert, dr« den guten Beziehungen zwischen den beide» Nachbarländern «ms Jahre hinan« gesadrlich werde» köanr». Dw »z»«« pvlittsch Gebildete «cU und alle Diejeal-en, de«.
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