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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188611034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18861103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18861103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-11
- Tag1886-11-03
- Monat1886-11
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1886
- Autor
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S2S0 Nauk. FA» die zahlreichen Beweise herzlich«: und liebevoller Theilnahme, für den überaus schSuea und vielen Blumenschmuck bei dem Begräbniß meines lieben MauneS, sowie den jenigen Herren, welche ihn zu seiner letzten Ruheftäiie begleiteten, hierdurch meinen herz lichste» und innigsten Dank. Die schwergeprüste Wtw. I. Hngeneft nebst übrigen Hinterbliebene». Leipzig, den 31. Oktober 1886. Für die vielen Beweise inniger Iheilnahme, sowie den reichen Blumenschmuck bei dem Hiuscheidea unserer inniggeiiebten, treusorgen den Gattin, Mutter. Schwieger- und Groß- mutier sagt im Name, iämmilicher Hiuter- laffenen seinen herzlichsten Dank Taucha, am 1. November 1888. T««l Taubert, Fleischermstr. Verlobt: Herr Willy Rudolph IN New- Pork mit Frl. Elizabeth Schlich das. Herr Gustav Wiedemann, Kausuiaiin in Dresden, mit Frl. Josevbine Philipp das. Herr ElemeuS Dehlang, B- tr ebs-Directorin Drüber bei Talzdrrheldeu (Prao Hannover), mit Frl. Lina Zsäninke au» Li. Lgidieu (llönigr. Sachs.). Herr Max Nagel in Großenhain mit Frl. Therese Berger ans Bautzen. Herr Paul Meier, Lehrer in Chemnitz, mit Frl. Lieschen Wunderlich das. Herr Otto Liebold in Alten» bürg mit Frl. Louise Schnitze das. Herr Oscar Usbeck in Reicheubach mit Frl. Toni Hnriw'g in Dresden. Bermäblt: Herr Curt vruchmau» in Dr,'- den mit Frl Helene Rodig in Horka i.Schl. Herr Gustav Ziller in OnerlSßnitz mit Frl. Mari» Hennig Vas. Herr Reinhold Seiler in Dresden mit Frl. Helene Reichardt aus Zwenkau. Herr Paul Däßler in Dresden mit Frl Eliie Hoizmüller das. Herr HanS v. Hnpfsgurten Heidler. Hauptmann n. Com- pnqnik-Cves »n Pommerschen Füsilier-Regm. Nr. 34, mit Frl. Maria von Llaer i» Magde burg. Herr Vr. weck. Richard Plulivp in Frerberg mit Frl. Marie Franke aus Wechsel- durg. Herr Oskar Petzold, Amtsrichter, mit Frl. Anna Stickel in Anuaberg. Herr vttomar tzosman» t» Thum (Erzgebirge) mit Frl. Olga Feilgenhauer daselbst. Herr Otto Kittel in KöuigSwalde mü Frl. Emma Mulsow aus Hamborg. Geboren: Herrn Georg Kochs in Relchen- bach i. B. eine Tochter. Herrn Richard Hahn, kgl. Förster in Neustadt i. S. ein Sohn. Herrn Enge» Hampe in Gioßenhain ein Sohn. Herrn Gust. Stirius in Bautzen eine Tochter. Herrn Emil Hummitzsch in LeiSaig ein Sohn. Gestorben: Herr Johann Gotthels Lange, Pastor ew. in Dresden. Frau Ida veew. Domjchiillehrer Wünsch geb. Paul in Dresden. Herr Gustav Paul Horn, BuchhandlungS- Commi« in Plauen i. L. Frau Juli» Nieke au« Beuthen, in Dresden. Frau Ida Uhlig'S in Dresden Tochter Gertrud. Frl. Selma Schmidt in Dresden. Fra« Anna Kunath geb. SerSdors in Löbtau. Herr Karl Will,. Grahl, Markthelser in Dresden. Herrn Karl Zschau'S, LeihhauSassist. in Dre-dea, Sohn Rudolf. Herr Friedrich Wilhelm Leouhardt. Bangewerke in Dresden. Herr» Franz Eulitz' in Dresden Tochter Anna. Herrn Gust. StirinS' in Boutzea Tochter Martha. Herr vr. Moritz Segnitz, köaial. KreiSphysikuS a D. in Neuroda. Herrn I lieuroda. uliu« Winkler'S i» Chemnitz Töchterche» Martha. Frl. Eugenie Franke in Chemnitz. Herr Otto Emil Planitz, Kausman» in Chemnitz. Herrn Wolfram'« in Lhemnitz Töchterchen Anna. Frau Minna Jürgen« geb. Keller in Chemnitz. Frau Wilhelm,ne verw. Döberitz in Chemnitz. Frau Emma Martha MolheS geb. Köhler in Zwickau. Frau Emma verw. Seisert'S in Zwickau Sohn Ernst. Herr Carl Waldemar Fordtrann, Kaufmann in Zwickau. Herr» C. G. Kruschwitz' in Zwickau Kinder Marie und Charlotte. Frau Anna Bertha Wolf geb. Franke und deren Sohn Bernhard in Glauchau. Frau Johanna Klepperbein geb. Berthold in Dresden. Fra« Ehristiane Charlotte Dietze geb. Hensel in HalSbrücke. Fra« Johanne Auguste Eltelt i» Fceiderg. Fra« Christiane Wilhelmine MScke ged. Illing in Frriberg. Herr Christian Sottlirb Kunz- mann, Hausbesitzer in Niederbobritzsch. Frau Alwine Krüber in Dobraichütz. Frau Anna LipPmann'S in Altenburg Töchterchen Elly. Frau Ernestine Linke geb.Behlert in Altenburg. Frau Rosali« Günther geb. Jüngling in Altenburg. Fra« verw. Schwarzbach geb. Marz in Plauen. Herr Arthur Laube in PsarrbauS Niedergröienhai». Frau Johanna verw. Reußner in Ober-LuanerSdors. LLcksr-lmnuiK La I-sipris iuickvwK«ASllck. Zur Beerdigung unsere» verstorbene» College» Lorlt» 8«b«m»«l versammeln sich die i« - Mitglieder Freitag, den b. d. M. Nachmittag »»»etlich '/.> Utz» iw Herbergslocal. ^ v bitte nm recht zahlreich« Betheiliguug. Der Obermeister. 88bm«. Ich O. Ld. ^ H. llevte 8itr. Viedti^s Mttk. SopdLvu-LLä Svdvtwlll-Lassill 20 viLllit-Sack, »ui««»,« u FürHerre vonu.4-9 Udr. Damenv. l-4 Udrtäqlich Wannen- u. HauSdäder zu »eder TageSzest 0 Damen: Dienst.. Donnerst, u. Eonaab. v. '/,9- .N U. Monrnq, Mitrw., Freu, v. ' ,2-5 Uhr. 8oiirrlmmb»ii»to nnck Vollen dnck 0 Damen: DienSt., DonnerSt., Lonnab.'t.S- 't,N. Montag, Mittwoch, Freitag rrLvLrLvLsdaL, Naundörich „9. Lmw Miiivaisia LO'i,. Waanea- bäder von srüb 6 dis ÄdendSS Udr. Tpeiseanft. 1. «. 11. Donnerstag: Kartoffi iklößemii Schweintfl. D. V. Münder. Jockawitz Militairisches. * Bei dem Herannahen der vierjährigen Herbst-Eon- trol«Versammlungen wollen wir nickt unterlassen, von den aus diesen inililairiscken Act bezüglichen Bestimmungen uud Vorschriften die bauptsächlichsten den Interessenten in- Gedächtniß zurückzuruien. Nach dem Gesetz, betreffend die Au-Übuna der militairischen Eontrole über die Personen de« BrurlaubtenstandeS. die Uebungen derselben, sowie die gegen sie zulässigen DiSciplinarstrasmittel vom IS. Februar 1875 Werden die Mannschaften der Landwehr alljährlich ein Mal und zwar im Frühjahr, die übrigen Personen de« Beurlaubten- standet, also Reservisten, zur Disposition ihre« Truppenthetl« Beurlaubte rc., zweimal, im Frühjahr und Herbst, zu Eoalrol- dersammlungen zusammenberusen. Nur diejenigen Landwehr» Mannschaften, weiche im Herbst zum Landsturm übertreten, werden behufs ihrer Urbersührung zu de» Herbst-Controlversammlungen beordert, dafür aber von dem Erscheinen zu den FrühjahrS- Eontroldersamiiiluiigkn in dem betreffenden Jahre entbunden. Die letzteren finden im April, die ersteren im November jeden Jahre« statt. Alle Mannschaften, welche «och in irgend einem Militairverhältniffe sich befinden, auch die nicht mehr felddienst-, sondern nur garnisondienstfähigen. sind zur Theil- uahme an den jährlichen Control-Versammlungen verpflichtet. Nur die Schifffahrt treibenden Mannschaften, welche ihr Beruf oft längere Zeit von ihrem Wohnsitze sernhält, und die mit Urlaub im AuSlande befindlichen Personen sind in der Regel von dem persönlichen Erscheinen bei der Control-Ver- sammlung entbunden, haben sich dafür aber in der Zeit der Control-Versammlungen mündlich oder schriftlich bei ihrem Bezirks-Feldwebel zu melden und hierbei etwaige Veränderung«» in ihren bürgerlichen Verhältnissen anzugeben. Begründete anderweitige Gesuche um Dispensation sind rechtzeitig an den betreffende» Bezirks Feldwebel zu richten und können nur durch da« kompetente BczirkS-Commando genehmigt werde». Die Control-Versammlung ist eine vollständig und streng dienstliche Handlung; die bei einer solchen zusammen- getretenen Mannschaften befinden sich für den betreffenden Tag in demselben militairischen Verhältnisse wie jeder im aktiven Dienst bei der Truppe befindliche Soldat und stehen, wie dieser, unter den Kriegsartikeln, deren stricte und genaue Befolgung sie mit dem Fahneneide beschworen haben. Ver stöße gegen die Dienstvorschriften rc. werden daher auch »ach Maßgabe der Kriegsartikel geahndet und etwa verhängte Arreststrasen durch die zuständige Militairbehörde vollstreckl. Specicllere Vorschriften, die Pflichten der Mannschaften während ihrer Zugehörigkeit zum Beurlaubtenstand«, das Verhalten bei Einberufungen zu irgend welchem Dienst u. s. w. betreffend, werde» bekanntlich am Schluffe jeder Control- Versammlung durch den dieselbe abhaltenven Osfikirr oder den betreffenden Bezirks-Feldwebel t-w- «inzelne Mal wieder bekannt gegeben, unv wollen wir heute nur noch daran er innern. daß jeder Erscheinende mit seinem Militair-Pafje versehen sein muß. Die Einberufung zu den Control-Versammlungen erfolgt seitens der königlichen Landwehr-Bezirks-Commando« in der Regel durch öffentliche Aufforderung in dm Zeitungen und joustigr Bekanntmachungen. * Wie vor einiger Zeit mitgetheilt, war in Wie« Mtter dem Vorsitz des genieinfamen KnegSniinister« rrne Com mission. bestehend au« höheren Generalen und Schießsach- verständiaen, versammelt, um über die Einführung eine» neuen Gewehr modelt« schlüssig zu werden. Der .Pester Lloyd" erfährt, daß durch den Beschluß dieser Commission die Rcpetirgewehrsrage in Oesterreich-Ungaru nicht al- gelöst zu betrachten sei. und setzt hinzu: „Aiigesicht- des Umstandes ober, daß die Armeen anderer euro päischer Großmächte, obwohl dieselben weder in technischer, noch in taklücher Richtung die Repetirgewehrsrage in ei» vorgerückteres Stadium gebracht haben als wir, indem auch dort die Kaliber- wie die Pulversraqe noch ungelöste, im Stadium der Experimente befindliche Probleme bilden, trotzdem wenigsten« eine theilweise Neubewaffnung der Jnsantcrie nach dem momentanen Stande der Technik begonnen haben, mußte die Commission auch sür die österreichisch - ungarische Armee eine Wahl treffen. E„ längere« Zuwarten war im Hinblick aus die anderivärt» ge- troffen«» Vorbereitungen zur theilweise» Neubewaffnung der Fußiruppen anch schon au« dem Grunde »ich» zulässig, weil da» Äerndl-Gewehr an sich ein veraltete« System darstellt, welche« dem Standpunkte der Technik vom sIatire 1867 entspricht, beule als, schon von neueren Modellen beträchtlich überholt ist. Der Verschluß. »echouiSmu« wurde wohl im Jahre 1874 verbessert und seither auch die verstärkte Patrone eingeiührt. Gleichwodl vermögen diese übrig«»« auch schou zwölf Jahre alte» Verbesserung«» bat Weradl-Gewehr uicht mehr aus die Höbe der neueste» Handseoerwaffen zu erheben. Da mau sich also unter allen Umständen sür ei» neue- Gewehr- Modell evischeidea mußte, so fiel die Wahl auf eia System, welche« momentan als das verdällnißmäßig beste erkannt wurde. ES soll die« ledoch keineswegs da« vom Ober-Ingenieur Maualicher couftruirte Repetirgewehr sei», wie aniaagS verlautet hatte» sauber, da« Modell eine« aaderea österreichische» Erfinders, beste» Name vorläufig uagenauat bleibea mag »ad beste» Con- struetion sich theilweiie mit jener Mannlicher'« vereinigen läßt. Uud auch «ach eiu andere« System, über welche- wir »»« ebenfalls an« »aheliegende» Gründe» aller Angabe» ruthalte», ringt mcht ahue Aussicht noch um deu Ersolq, so daß die Heeresverwaltung dei der trotz aller versuche uud Ersabrunge» »och keineswegs ganz geklärte» and ein abschließende« Urtbeil gestattende» Sitaatio» ver» muthlich vorläufig nur eine kleinere Partie de« gcwählten Gewehr- modell« «z«,^, laste» wird." * Da« in niedreren Mmisterrälhen discutirte Projekt wegen Reorganisation der StreitkrSste de» tür kischen Reiche« ist in der am 24. Ocleber abgehaitenen Sitzung gcnebmigt worben. Die dieSsällige „Mazbata" wurde noch an demselben Tage dem Sultan zur Sanctionirung vor gelegt. La« Project bat den obligatorischen Kriegsdienst aller Muselmänner VeS Reiche« vom 20. bi- zum 40. Leben«, jabre zur Grundlage. Da- System der Conscriplion durch LvoSziebung ist abgeschafft. Die Muselmänner, welche Kon- stantmopel bewohnen, werden wie in der Vergangenheit vom Mtlitairdieast befreit bleiben. Mufitr. Erstes populäres Symphome-Concert. Leipzig, 2. November. Bon in jeder Hinsicht be deutendem Erfolge war da« gestrige erste populäre Symphonie- Coiicert. da« im großen Saale de« Krystallpalaste« unter Leitung de« Herrn HanS Sitt und unter lebhafter Be- tbeiligung d«S Publicum- stattsand. Die Militaircapellen der Herren Musikdirektoren Jahrow und Walther, die bi« jetzt alljährlich allein eine Reihe von Syniphonie- Coucerten veranstalteten und dadurch die technische Aus bildung der Spieler bis zu einer Stufe förderten, die über da« gewöhnliche Maß der LeistungSsähigkeit der Äilitair- capellen sich wesentlich erhebt; diese Capellen zu vereinigen und sie zur würdigen Ausführung großer Orchesterwerke zu verwenden, war an sich ein glücklicher Gedanke. Durch da« Auftreten von Solisten, deren Leistungen eine anregende und angenehme Abwechslung in die Programme bringen, haben die „populären Concerte" ganz da- Aussehen unserer großen Concerte gewonnen, und füllen in dieser Form thatsächlich eine Lücke auö, die Vielen, namentlich auch den weniger Be mittelten, empfindlich gewesen fein kann. DaS Unternehmen ist demnach wohl geeignet, lebhafte Sympathie zu erwecken, und darf auf allseitigc Unterstützung gewiß rechnen. Von Orchesterwerken brachte da» gestrige Concert: Ouverlure zu „Romeo und Julie" (zum ersten Male) von Tfckaikowski und .Im Walve". Sinfonie Nr. 3 (Käur) von I. Raff. Beide Leistungen waren unter der intelligenten Leitung de» Herrn HanS Sitt hervorragende zu nennen; ganz besonders wirkte da- Streichquartett durch Feuer unv technische Sauber keit; die Bläser, von denen jeder einzelne ebenfalls seine Schuldigkeit in vollem Maße that, ließen in ihrem Zusammen wirken bier und da Reinheit der Intonation vermissen, doch dürste weitere« und fortgesetzte- Studium wohl auch die wünschenSwertben Folgen haben. Beide Werke bieten den AuSfübrendcn bedeutende Schwierigkeiten, und wie dieselben überwunden wurden, gereicht Allen zur hohen Ehre. Herr Sitt nahm denn auch wiederholt lebhaftesten Beifall de« Publicum« zugleich im Namen de« ihm unterstellten Orchester« entgegen. Die Solo-Vvrträg« lagen in den Händen der Frau Auguste Böhme-Köhler, die die Concrrt-Arie ,^1d! Derücko" von Beethoven und drei Lieder von Herzogen- derg, Meyer-Hellmund und O. Lehmann sang und de« Herrn Professor Adolf BrodSky, der mit dem Vortrag de« Violi»-Concerte» (Owoll) von M. Bruch seinen vielen Triumphen einen neuen hinzusügte. Aus immer von Neuem auSbreckenden Applaus gab der ausgezeichnete Künstler noch ein Andante auS einem Spohr'schen Concert zu. Frau Böhme-Köhler, deren Leistungen ebenfalls gerechte Würdigung fanden, reussirte namentlich mit den Lrever- vorträgen, denen ihr an und sür sich reiche« und wohl klingende« Organ sich besser anpaßte, al« der Arie, die hier und da schärfere Accente fordert und verträgt. Die Clavier» begleitung der Lieder besorgte mit seinem Berstündniß Herr Georg Schumann. G Schtemütler. * Leipzig, 3. November. (Stadt,Theater.) Wegen Erkrankung der Herren Sckelper und Perron, sowie der Frau Moran-Ölden ist da- Repertoire geändert und heute statt da» »Nachtlager von Granada" „Rodert der Teufet" angesetzt. * Leipzig. 3. November. Die Vorbereitungen zu Neß- lrr'ö neuer Oper „Otto der Schütz" nehmen jetzt alle Kräfte im Stadttheater in Anspruch. Die Clavier- und Orchesterproben sind in vollem Gauge unv die technischen Arbeiten bereit« fertigqesiellt. Für den Schluß de« zweiten Acleö war eia tbeilweiser Umbau der Bühne nöthig, da die von Herrn Hofibeatermaler Kantzky (Wien) geschaffene Dekoration (Durchbruch der Rhein-Dämme) große Ansprüche an Maschinerien stellt. Die Proben aus der Bühne beginnen bereit» Ende dieser Woche. Da- vierzigjährige Jubiläum de- Zfchocher'scheu Musikinstituts. * Leipzig. 3. November. Am l. November 1846 ervffnrte Herr Direclor Zschocke, da« noch gegenwärtig unter feiner Leitung stehende Musikmstitut. Die Wiederkehr dieses Tages nach 40 Jahren war selbstverständlich sür da» Institut ein freudige» Ereigniß. In der gestrigen Abendunterhalkung be strebten sich nun die Eleven de« Institut«, klein und groß, dem Tage und ihrem Lehrer Ehre zu macken. Ganz kleine noch schulpflichtige Kinder. Jünglinge und erwachsene Damen reproduc,rten säwmtliche Aufgaben sehr anerkennenSwerth. Da« reichhaltige Programm bot zugleich di« größte Mannig faltigkeit in der Wahl der Lonwerte, und da« zahlreich ver- fnmmelte Publicum Hörle sltmmtllch« BortrLge «U großer Aufmerksamkeit bi« ,um Schluß mit an. Sebastian Bach'« Concert Owoll für zwei Elavirre war die ErvffnungSnummer. welche von zwei Damen recht stilgemäß interpretirt wurde. Zahlreiche Eluden. Kinverscenen, Lieder ohne Worte von Mendelssohn, Heller, Schumann, Kullak u. A. kamen durch noch in zartem KindeSalter stehende Schülerinnen correct und gut zu Gehör. Mehrere bekundeten ihr sichere« musikalische« Gedächtaiß durch Au«wendigspielen. Recht gefllhl»in„ig wurden zw« Noclurno« von Cbopin vorgetragen und in dessen Braceuse zeigte eine junge Dame schon bedeutende technische Gewandtheit. Eine andere Schülerin spielte den ersten Satz au» Mozart'« ^cknr- Coneerl ebenfalls mit respektabler Technik. Es kamen noch Impromptu k'moU von Schubert und zahlreiche andere Elavierstücke nicht nur correcl, sondern auch sehr gut zum Bortrag. Den Schluß krönte da« Finale au« Beetbven'S Omoll-Symphonie sür achtbändige« Ensemblespiel, welche« von vier Damen vortrefflich ausgesührt wurde. Herr Direktor Zschocher kann also mit Genugthuung auf seine langjährige verdienstvolle Wirksamkeit zurückblicken und wünschen wir ihm auch eine höchst erfreuliche Zukunft. Nach den musikalischen Borträgen fand «ine zwanglose gesellige Bereinigung sämmtlicher Lehrer und Lehrerinnen de« Institut» in der Wohnung de« Herrn Director Zschocher statt. Da« Lehrerversonal hatte demselben schon in früher Morgenstunde unter herzlicher Ansprache gratulirt und ihm eiae Büste de« Meister« LiSzt zum Andenken verehrt. * Leipzig, 3. November. Heute Abend 7>/, Uhr findet im Saale de» alten Gewandhauses der erste Clavier-Lortrag von Miß Helen Hopekirk statt. Wir weisen auf die drei Soirten noch einmal besonder» hi», da nach den ausländischen Berichten die Künstlerin, welche ihre Erziehung dem hiesigen königl. Eonservalorium der Musik verdankt, ganz bedeutende Fortschritte gemacht hat und hervorragende Leistungen zu bieten vermag Mit den bevorstehenden drei Soiröen be absichtigt Mlß Hopekirk eine Tournöe durch Deutschland zu eröffnen. S Leipzig, 31. Oktober. Männergesongverein Lieder- ln ft. Der MSnnergcsangverein Liederluft" beging am ver- gangene» Sonnabend im Saale der Tonhalle in festlicher Weise die Feier jeiaeS achten Stistnng-sefte«. welche in einem Local- und Jnstrnmenlalcoucert bestand. DaS Loncert, welches «nier a»iligrr Mitwirkung der Herren F. Fischer und G. Müller statt- fand, gab wiederum eiuen erfreulichen Beweis, daß et dem streb samen Vereine mit der Pflege des Männerchores durchaus ernst ist, und daß der Verein unter Leitung seine- umsichtigen Dirigenten Herrn L. Franz in den sieben Jahren seine- Bestehens schon merkenswertde Fortschritte gemacht hat. DaS Programm bo« neben einzelnen Juftrumentalvorträge» ein» Reihe ft mmungSvoller Lhor- lieder, die nn großen Ganzen recht wacker vorgelragen wuroen und eine fleißige Einsludirung verriethen, so daß der lebdaske Bestall, deu die Vorträge ernteten, eia wodlberechligier war. Bon den zahl reichen ChorgtsSngen, welche da- Programm auswie-, wollen wir in erster Linie da« irische Lhorlied „Wanderlied" von Carl Zöllner, sowie „Der Studenten Nachtgesang", Chorlied vou L. L. Fischer erwähnen, welche beide mit lebensvollem, natürlichem Ausdruck zur Geltung kamen. Auch dem anmuthenden Ständchen „Ich grüße Dich', Lhorlied von Härtel, dem weihevollen Lhorlied „Die Capelle" von Kreutzer und einigen anderen aulprkchendea Lhorliedern wurde rin meiste,»Heils correcter Vortrag zu Theil, wählend da- „Waldlied" von August Horn, da» allerdings manche Schwierigkeiten birgt, von einzelnen bedenklichen Schwankungen in der Intonation nicht frei war. Von den beiden Doppelquarteiten „Margret am Thore" von Krause und „Wohin mit der J-cud" von Tücher sprach namentlich das erstere durch einen flotten, frischen Bortrog an. Die Herren F. Fischer und G. Müller, welche durch zwei Trompetenduette „Gruß" von Mendels- sohn-Barthvldy und „Barcarole" von F. Kücken die Zuhörer ersreuten, legten eine laaenSwerthe Gewandtheit in der Handhabung ihres In- strumenteS an deu Tag; sie bliesen rein und mit sicherem Tonansatze. Auch ihnen wurde reicher Beifall zu Theil, der sie sogar zu einer Zugabe »öthigte. Obschon die Zuhörer nicht allzu zahlreich er schienen waren, so gab sich doch nach den einzelnen Vorträgen ein sehr lebhafter Bestall kund, der dem rüstig vorwärts schreitenden Vereine ein Sporn zu weiterem Streben sein mag. * Herr Professor vr. Hermann Kretzschmar, unser früherer hochgeschätzter Mitarbeiter, giebt ein inftructives Werk heran-, welches gewiß großen Bestall in der musikalischen Welt finde» wird. Tie Verlags Unng des Herr» Felix Liebeskind (Firma A. G. Licbesli-.o) veröffentlicht mit Bezug aus diese- Werk eine Mittdeüung „an die geehrten Besucher der Gewaodbau-.Coucert« zu Leipzig, in welcher dieselbe aus das binnen Kurzem in ihrem B r- läge erscheinende Werk aufmerksam macht. Dasselbe trägt den Titel „Der Führer durch den Toncertsaal von Hermann Kretzschmar." lieber den Inhalt erfährt man Nachstehendes: Ein Buch, welche» in der Musil eine ähnliche Stellung eiunimmt, wie in der bildenden Kunst der „erläuternde Latalog". ist oft ge- wünscht worben. Die große» Wecke der Malerei und Bildhauerkunst stehen in Galerien und Museen zur sonwährenden Betrachtung bereit Sqmphomen, Oratorien und andere compucirte Werke der Tonkunst werden in deu Coacertea einmal ousgejüdn und dann in der Regel sür läugere Zeit nicht wieder zu Gehör gebracht. Der Eindruck solcher großer musikalischer Kunstwerke ist noch dazu von der Güte der Aussührung abhängig; im Allgemeinen sind die Werke ocr Ton- kunst sür das Lecständniß schwieriger al- die an Natur und Ge gebene- unmittelbar anknüpsenden Schöpfungen der bildenden Kunst. Bon diesem Gcsicht-puuct ausgehend, hat die erwähnte Bcrlags- buchhandlung beschlossen, da- genannte Wert herauszugcben. Dasselbe soll olle aus dem Repertoire befindlichen oder geschichtlich bedeutenden Toawerke nach Form und Idee erläutern und sowohl zur Vor bereitung sür die Aussüdrungea dienen als auch der Erinnerung eine Stütze bieten. Dem erläuternden Text sind säst durchgängig die Haupithemen und andere wichtige Stellen in Notenbeffpieleu ein. gefügt. Zur Durchsührung dieser Ausgabe ist in Herrn Professor vr. Hermann Kretzschmar ein Fachmann gewonnen, der durch langjährige Tirigenteulbätigkeit mit deu Hauptwerken der Musik aus» eingehendste vertraut, zugleich bedeutende uud selbstständige Kenntnisse in der Geschichte »einer Kunst besitzt uud namentlich als Schrsttsteller in hervorragendem Grade die Fähigkeit bewiesen bat, von Wesen und Form complirirter Compositionen ein anschauliche» Bild zu geben. Das Werk wird in drei Abideiluugea erscheinen: I. Sinfonie und Suite. II. Bocalmusik. HI. Concerte, Ouvertüren und kleinere Orchesterwerkr". Die erste Abtheünug verläßt binnen Kurzem die Presse. H Lus Thüringen. 31. Oktober. Die Winter-Loncertsaisoa ist fast aller Orten eröffnet und erfreut sich bei gediegenen Leistungen zahlreicher Theilnahme. Im Gothaer Musikverein nahm der Pianist Eugen d'AIbert das atdenilo-lauschende Publicum gesangen uud riß es zu stürmischer Begeisterung fort, wobei die Hosopernsängerin Frl. Jeuay Alt au-Weimar, welche die Gesang-aummern über nommen, teinen leichten Staad hatte. — Im ersten Concert de- Eiseaocher Musikverein- Hot eia junger Künstler, Herr Rehbrrg. Lehrer des Lonjervororium- in Leipzig, sich dem musiNiebeuden Publicum ins Gedächtaiß zurückgesührt und außer Anderen durch den muftergiltige» Borirag der „Ungarischen Rbopjadie Nr. 18" vou F. Liszt den Glanzpunct des Abend» erreicht. Die hin reißende, fesselnde und entzückende Wirkung der Gejangsvorträge de< Professor Hildach sammt Gemadlia ans Dresden veranlaßt» eine» allgemeine» Beifallssturm und wiederholten Hervorruf. — In Son dershausen hat der ..Wagner-Bereit»" seine Musikabeud« mit dem v änr-Ouartelt von Honda, dem Lockur-Quartett op. 74 vou Beet hoven. ferner mit den Tenorloli: „Die Pause" von Schubert und „die Bitdnlßarie Tawino't" au« Mozart'« Znuberslöte in würdigster Weise eiageteitei. — In dem 1. AdvaaeweniScoacert der sürfttichea Hoscavelle ia Rudolstadt brillitte als Solistin bi« großherzoglich« weimarische Kammerviriiiofin Frl. Martha Rommert. Ueber die graadioie Technik, vrrdanbea mit seelischem Vortrag der geniale» Künstlerin, war nur eiae Stimme der Bewunderung. Der herrliche Flügel, den Lommerzienrard Blütdaer in Leipzig der Künstlerin zu jedem Coaceit zur Verfügung stellt, war im Stande, deu höchsten an ihn gestellten Ansorderuagen zu genüge» and Frl. Rommert stellt daraa wahrlich nicht geringe! Ein wahre« LadiuerSstück in Alifjaffuag unv Vortrag war der ..LiedeStranm" von LiSzt, dem 'ich die mit emmemer Virtuosität vorgerragea« „Tarantel!«" des selben Lomvonistea onschloß. Manko Rommen zeigte sich hierin al« na« ausgezeichnete Interpretin ihre« verewigte» Lehrer«. Dafür wuroe ihr auch lanzaahalicader Beifall zu Tdril. * Berlin. Der General-Jntendant Graf Hochberg hat, wie Berliner Blätter berichten, aus da« ihm zukebende Gehalt von 18,000 ^l verzichtet. Al» Bruder de« Fürste« Pleß, Schwager de« Grasen Stvtberg und Gemahl einer Prinzessin Larolath kann er da» Die Deficit« ter schlesischen Mnsiksrfte. welche sich manchmal bl« aus 1ö.iXX> -ckl beliefe», deckte er ganz allein. —- Uetze« Ri Stellung de« Grasen von Höchberg zu Richard Wagner'« Werk» bemerkt die „T Rbsch Wie wir au- zuverlässiger Quelle erfahre«, wird der neue General Jnteudan» hierbei eiuen rein sachlichen Staad- punct einnehmen, einzig unv allein das geschäftlich« and künstlerische Interesse im Auge behalten und den Waguer'jchen Werke» diejenige Berucktichliguag zu Theil werden lassen, welche da« Gedeihen und der Rang der Berliner Haloper ersordern. * Aus Köln wird der „Börsenzeitnng" unterm 1. November geschrieben: Von Aller- her genoß „Noah" al« Later der Reben» cultur viel Ruhm und Ehr an den User» de« Rhein» und die alte» Deutsche« wie die jungen fange» uud singen sei» Lob in fröhlicher Begeisterung. Diese Begeisterung sür Boter Roah ha« nun in der nicht minder reden- al« musikkundigen Metropole de« Rheinland««, Köln, am 30. v. M eine a-ue Richtung erdalten, den» an diesem Tage ward die erste Aufführung der Over „Noah" (von Halsvh und G. Bizei) Veranlassung zu begeisterten Knudgedungea sür die neu- eingesühete Tonschöpjung. Director Hofmana ha« sich mit dieser Einführung ein große« Verdienst erworben, zumal derselbe die Aus führung mit einer Opulenz auSgestattet hat, wie man sie kaum auf einer andere» Bühne wieberfindeu dürft«. Der Aufwand au Deko rationen, Maschinerien, Costümen soll eine Summe vou 10,000 revräsentirea. Da- dekorative Material enthält wirklich« Meister- werke, so di« Siuisluihscenerte (auS dem Atelier Lüikemeher), welche die allgemeinste Bewunderung hervorries und wahrhaft al« Sehens würdigkeit gelten darf. So hat Baler Noah in Köln eia neue« Terrain sich erobert uud wird e« vorauösichtlich auch ans die Dauer behaupte». * Man berichtet an- New-dort folgende Warnung für Mn- siker nach DeutfHland: „Eine wichtige Entscheidung ist gefällt worden, welche ein altes Statut sür null und nichtig erklärt, da- ausländischen Orchesterspirlern Ausnahme in den Musikervcrband New-Park- ver sagte, salls sie nicht sechs Monate im Lande gewesen, uud den Mit gliedern de« Verbandes verbot, mit Nichtmitgliedern bei Strafe der Ausstoßung und einer Geldbuße zu spielen. Die Folge war, daß die Einwanderung von Musikern aushörte, da sie außer Staude waren, während der ersten 6 Monate ihres Aufenthaltes in New-Uort ihren Unterhalt zu verdienen. Die Entscheidung fetzt dem eiu End«. Aus ländische Musiker können jetzt nach New-Kork kommen mü der Ge wißheit, Beschäitigung zu finden." — Da diese Nachricht in Deutschland vielfach verbreitet werben wird, sieht sich ein Lorrespoadent der „Nat.-Ztg." aus Grund eingehendster Keuutaiß der einschlägigen Ver hältnisse veranlaßt, ausdrücklich und aus da« entschiedenste vor der Auswanderung von Musikern nach Amerika zu warnen. Vielleicht erweckt obige Noti» irrige Anschauungen. Darum sei daraa erinnert, daß aus keinem Gebiete da- Angebot die Nachträge in Amerika so übersteigt, wie aus dem der Musik. Die Zeiten, in denen der Musickcr Sold eiaheimste, sind längst vorüber. Ein Jahrzehnt lang sind von gewissenlosen Unternehmern alle Jahre ganze Capellen nach Amerika engagirt worden, die sie in Europa billiger bekommen als drüben. Die meisten der nur für die Saison engagirteu Musiker blieben dann jenseit des OceauS und führen jetzt eiu kümmerliche- Daseiu. WaS in Deutschland kaum noch in irgend einer Stadt ge sehen wird, gehört drüben jetzt zu den häufigen Erscheinungen: Musik- corpS von 80 und 30 Mann durchziehen die Straßen und machen vor deu Häusern Musik, deren Trefflichkeit daraus hinweist, daß sie einst zn Besserem berufen waren. Um größere Anziehungskraft zu üben, stecken sie sich in preußische Militair-Uniformen, die ja leicht zu beschaffen sind. So sind sie zu einer höheren An de- Betteln« verurtheilt. Diese Schilderung entspricht buchstäblich der Wahrheit. Daß die alten, eingesessenen Musiker in behaglicher Stellung geblieben sind, ist kein Wunder. Die neuen Ankömmlinge aber weüt« nur die bitterste Enttäuschung erfahren. Neue Luustsache«. Die Poriraltpholographie überrascht fortwährend mit nenen, chölieu Leistungen, die sie der durchschnittlichen Portranmalerei, wie sie jetzt ohne Photographie gar nicht bestehen kann, Mi« über legen zeigen. So ist jetzt wieder im Schaufenster der tzosknast- handlung von Del Vecchio am Markte eiu au» dem Atelier des Hofphotagraphen Alfred Naumann hervorgegangenes große- Brustbild ausgestellt, welche- Herr» Schauspiel, r Otto Bischer in seiner Rolle al« „sterbender Attinghausen" in Schiller'« Tell dar stellt, ein künstlerisch wohldurchdachte», abgerundete« Bild, dem keine Spur von den Mängeln gewöhnlicher Photographien anhastei, und besten Gelingen zu gleichen Theil«« aus Rechnung de« dargestsllten Darsteller« und d«S Photographen kommt. Es ist der Moment verwirklicht, wo der sterbende Baaaerherr auSrust: „Seht' welcher Glanz sich um mein Sag' ergießt, das ist uicht da- Erlöschen der Natur, da- ist der Strahl schon eine- aeuea Leben«". Der wunder bar modellirte Kopf de« sterbenden Greise- ist in die Kiffen zurück- gesunkea. Mit der Rechten saßt er aus der Brust da« Ober- qewand zusammen, während die Linke gewissermaßen dar Auge vor dem visionär erschauten „neuen Lichte" schützt. Neben diesem Bilde befindet sich ein aus demselben Atelier dervorgegangene« ebenso große- Bildmß de- Herrn Bischer in Gescllschastsanzug und ohne Rollenmaske, von genau, gleicher künstlerischer Vollendung in der Ausführung. UebrigenS sind auch nicht minder gelungene Ran- maan'sche Cabiaetbildaisse desselben zn haben. Ebenso kann sich da« Auge an einer reizenden Sammlung Naumanu'scher Labiuetausnahmea des Fräulein Petri ersreneu, theils im Beselljchast-anzug, theil« in Rollen, wie al- „Julie" an« dem „Weg zum Herzen" oder als ihr prächtiger „Pariser Taugeuichis". Boa sonstigen photographisch«» Ausnahmen findet sich bei Del Vecchio noch eiae solche, und zwar sehr gelungene de« neuen Brasst-Monumentes aus dem Atelier von Alexander Seih, auch geschickt ou-gesührte Labiaet- und Lisiteukartenbildnifie der Herren Door, Tietz und Hartman» aus dem bewährten Atelier von Carl Bel lach. Bon aaderea Kunstblättern dürste als sür gar Manchen recht interessant zn er- wähnen sein eine von Bouffot und Baladon unter dem Titel: „Lntnwpoo miniature»" in eleganten Mappen» veranstaltete Aus gabe von allerliebsten kleinen Photogravüreaachbilduagen der Reihe von herrlichen großen Phologravüren, welche nach den Meisterwerke» vou Bougereau, Delort, Perrault, Delobbe. Loustan- ncau» E. Adan, Giacomelli u. a. bei ihnen erschienen sind. Die ganze Sammlung umfaßt jetzt schon 150 Blatt. Erinnert sei hier auch an die schöne», großen. im Alleinvertriebe der Kunst» Handlung von Hermann Vogel (Goethestraßei befindlichen großen vhotographischea Wiedergaben de» hochintcreffanle» „Türer'schen Selbstbildnisse-" von 1493, besten Original sich im Besitz de« Herrn Eugen Felix befindet, eine gute, alte Lovie davon in dem unsere« Museum«. Au aaderea neueren Kunstblättern sind ebenda zn be merken: eine schöne Malerradirung von Lurien Gautier, die Piazza della Signoria zu Florenz darstellend mit dem Palazzo vrcaio, der Loggia dei Lanzi, der riesigen (jetzt versetzten) David- ftatne, dem Rriterbilde Losimo'S I. u. s. w„ sodann eine Reibe Goupil'icher Photogravürea nach schönen geurebildliche» Lvmpositloae» von Eugen von Blaaö, wie sein „Engaged", wo zwei reizende junge Mädchen, die sinnig lächelnd deu Lerlobungsring am Finger der einen betrachten, das „Droposal", eiae prächtige Liebeserklärung, der „Skandal", die spitzen Zünglein einer Mädchengruppe schildernd, und da- „Secret", eia schlechrverhüllte« Liebesgebeimniß Eine vor zügliche Malerradirung, vou ähnlicher Birtuosität wie die oben er wähnte Lucien Gautier'sche» ist Manujelb's „Marienburg"» eia malerischer Blick über die Finthen der Nogal und die alte Stadt mit ihrem hochragenden Schloff«. Bemerkt seien seraer noch einige schöne Liaienftiche, wie der von Morse nach Morea u'S „Oonchxa ä« I» man So" und einer von Muzell« noch Rangier'« lieblichem Bilde „l-ss tieaeö«", ganz besonder« aber auf die neue, durch ein« Reihe prächtiger Blätter vermehrte Auftage von ..öain» cks mar ä'0,t«oäs pur Kan". Skizzen ans dem Badtleben in unglaublicher Lebradlgkeit und seinem Humor. Adols WeiSk». Leipziger Schützeugesellschaft. * Leipzig, 2. November. Von Aller- her feiert die Leipziger Schützengefellschast ihr aüjsibrliche« „KünigSkränzchen" am ResormationSjeste. Dasselbe fand vorgestern im großen Saale de« Krystallpalaste« unter zahlreicher Betheiligung statt. Bei der splendid auSqestatte» ten Festtafel brachte Herr Rechtsanwalt vr. Barth den ersten Toast aus Se. Ma>estät den Kaiser und Se. Majestät den König Albert au», während da« Hoch de« Vorsitzen den, Herrn StaNralh a. D. Krauße, ke» Gasten galt, Herr Vorsteher Drvber aber sein Gla« aus da« Wohl der anwesenden Damen leerte. Der stellvertretende Vorsitzende, Herr Arnold, welcher erst dieser Tage aus Franksurt a. M.. woselbst er an de» Arbeiten der Schießordnungs-Commission sür das nächste deutsche Bundesschießen sich belheiligt hatte, zurückgetrbrl war» erstattete einen übersichtlichen Bericht über den dermalige« Stand der Vorarbeiten sür da« Buudeöschießen uud brachte ein Hoch auf die nächste Feststadt Franksurt a. M. au-, dem ei» solche-, vou Herrn Ingenieur Beil auögedracht» auf
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